Jesaja 45,14-25
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14 So hat der HERR gesprochen: Der Erwerb Ägyptens und der Gewinn Kuschs und die Sabäer, Leute von hohem Wuchs, werden zu dir hinüberkommen und dir gehören; dir werden sie nachfolgen und in Fesseln gehen; vor dir werden sie niederfallen und zu dir flehen: »Nur bei dir ist Gott, und sonst gibt es gar keinen anderen Gott!«
15 Fürwahr, du bist ein Gott, der sich verborgen hält, du Gott Israels, du Erretter!
Gottes Verborgenheit als Folge der Sünde
Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz zum Retten und sein Ohr nicht zu schwer zum Hören; sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört! – Jesaja 59,1-2
Stell dir vor, du hast einen Spiegel, der mit Schmutz und Dreck bedeckt ist. Egal wie sehr du hineinschaust, du kannst dein eigenes Spiegelbild nicht sehen. Der Spiegel ist da, aber die Unreinheiten verdecken es. So ist es mit Sünde in unserem Leben. Gott ist immer da, aber die Sünde verdeckt unsere Sicht auf ihn.
16 Es sollen beschämt und zuschanden werden, es sollen sich allesamt mit Schande davonmachen, die Götzen anfertigen!
17 Israel aber wird durch den HERRN errettet mit einer ewigen Errettung. Ihr sollt nicht beschämt noch zuschanden werden in alle Ewigkeiten!
Dass Gott sein Gesicht verbirgt, ist eine Schande für die Sünder.
denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!« – Römer 10,11
Gottes Verborgenheit als Erfüllung seines Plans
HERR, warum stehst du so fern, verbirgst dich in Zeiten der Not? – Psalm 10,1
Seine Verborgenheit bedeutet nicht:
-
- dass seine rettende Kraft fehlt
- dass er untätig oder desinteressiert ist
dann schreien sie zum HERRN; aber er antwortet ihnen nicht, sondern verbirgt sein Angesicht vor ihnen zu jener Zeit, weil sie Böses getan haben. – Micha 3,4
Wie in einem Roman, dessen Sinn sich erst am Ende erschließt, bleibt Gottes Plan oft verborgen. Einzelne „Kapitel“ wirken bedeutungslos oder verwirrend, doch alles trägt zum größeren Ganzen bei. Unsere Aufgabe ist es, darauf zu vertrauen, dass Gott auch in unklaren Momenten an unserem Wohl und seiner Ehre arbeitet.
Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. – Jesaja 55,8-9
18 Denn so spricht der HERR, der Schöpfer der Himmel — Er ist Gott —, der die Erde gebildet und bereitet hat — Er hat sie gegründet; nicht als Einöde hat er sie geschaffen, sondern um bewohnt zu sein hat er sie gebildet —: Ich bin der HERR, und sonst ist keiner!
19 Ich habe nicht im Verborgenen geredet, in einem dunklen Winkel der Erde; ich habe zu dem Samen Jakobs nicht gesagt: Sucht mich vergeblich! Ich, der HERR, rede, was recht ist, und verkündige, was richtig ist.
Gottes Verborgenheit ist nicht Abwesenheit
An einem bewölkten Tag mag es so erscheinen, als ob die Sonne verschwunden ist, aber wir wissen, dass sie immer noch da ist – sie wird nur vorübergehend von den Wolken verdeckt. So ist es mit Gott. Psalm 44,25 fragt: „Warum verbirgst du dein Angesicht und vergisst unser Elend und unsere Bedrängnis?“ Die Antwort ist: Gott ist da, selbst wenn wir ihn nicht sehen. Wie die Sonne hinter den Wolken ist er immer präsent und wartet darauf, uns zu offenbaren, was wir nicht sehen können. In Zeiten, in denen Gott verborgen scheint, müssen wir uns daran erinnern, dass er immer noch da ist. Seine Verborgenheit bedeutet nicht, dass er abwesend ist, sondern dass er uns in Geduld und Vertrauen wachsen lässt.
20 Versammelt euch, kommt, tretet miteinander herzu, ihr Entkommenen unter den Heiden! Sie haben keine Erkenntnis, die das Holz ihres Götzen tragen und zu einem Gott beten, der nicht retten kann.
21 Verkündet’s, bringt es vor; ja, sie mögen sich miteinander beraten! Wer hat dies vorzeiten verlauten lassen? Oder wer hat es von Anfang her angekündigt? War ich es nicht, der HERR? Und sonst gibt es keinen anderen Gott, einen gerechten Gott und Erretter; außer mir gibt es keinen!
Der Ruf, den verborgenen Gott zu suchen
22 Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, all ihr Enden der Erde; denn ich bin Gott und keiner sonst!
Manchmal verbirgt sich Gott, um uns tiefer in das Vertrauen auf ihn zu ziehen.
Auf den Herrn zu warten, wenn er verborgen scheint, ist ein Akt des Glaubens und des Vertrauens in seine Güte.
Und ich will warten auf den HERRN, der sein Angesicht verbirgt vor dem Haus Jakobs, und will auf ihn hoffen. – Jesaja 8,17
Stell dir vor, du bist mit deiner kleinen Tochter in einem belebten Park. Für einen kurzen Moment lässt du sie aus den Augen, und als du dich umschaust, ist sie nicht mehr da. Panik überkommt dich, und du suchst verzweifelt in jeder Ecke, rufst ihren Namen und fragst andere, ob sie sie gesehen haben. Du würdest niemals aufhören zu suchen, weil deine Tochter das Kostbarste in deinem Leben ist und du alles tun würdest, um sie wiederzufinden. So sollten wir Gott suchen, wenn er verborgen scheint. Jeremia 29,13 sagt: „Ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet.“ Wie Eltern, die alles daransetzt, ihre Tochter wiederzufinden, sollen wir nicht aufhören, nach Gott zu suchen, bis wir ihm wieder nahe sind. Er ist unser größter Schatz und wertvoller als alles andere.
23 Ich habe bei mir selbst geschworen, aus meinem Mund ist Gerechtigkeit hervorgegangen, ein Wort, das nicht zurückgenommen wird: Ja, mir soll sich jedes Knie beugen und jede Zunge schwören!
24 Nur in dem HERRN, wird man von mir sagen, habe ich Gerechtigkeit und Stärke! Zu ihm wird man kommen; aber beschämt werden alle, die sich gegen ihn auflehnten.
25 In dem HERRN wird gerechtfertigt werden und sich rühmen der ganze Same Israels.
Ein Puzzle entsteht Stück für Stück: Wir sehen nur Teile von Gottes Plan, während er das ganze Bild kennt. Auch wenn wir nur begrenzt verstehen, können wir darauf vertrauen, dass sich sein Plan letztlich offenbart und er uns treu führt.
Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, sodass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist. – 2. Korinther 4,3-4
Sucht den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, während er nahe ist! Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Übeltäter seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. – Jesaja 55,6-7
Wir sind aufgerufen, Gott zu suchen, auch wenn er verborgen scheint. In schwierigen Zeiten, in der Stille oder in der Verwirrung ist es unsere Pflicht, auf ihn zu warten, auf seine Versprechen zu vertrauen und uns im Gebet und in Reue an ihn zu wenden.