Das Verbot von unreines Essen

3. Mose 11

Es wurden viele Versuche unternommen, um zu erklären, warum einige Tiere rein und andere unrein waren. Die beste Erklärung ist, dass die Unterteilung symbolisch ist.

In dieser Hinsicht gibt es drei Unterteilungen von Tieren:

    • Unreine Tiere repräsentieren die Heiden, die die unheilig waren.
    • Reine Tiere repräsentierten Gottes auserwähltes Volk, Israel.
    • Bestimmte reine Tiere, die als Opfer gebracht werden konnten, repräsentierten das Priestertum.

Bestimmte Eigenschaften oder Aktivitäten der Tiere repräsentierten Heiligkeit oder den Mangel an Heiligkeit. Dieses Konzept ähnelt dem engen und schmalen Weg in Matthäus 7.

    • Nach 3. Mose 11,2-8 sind die Landtiere, die gegessen werden können, diejenigen mit ganz gespaltenen Klauen die wiederkäuen.

Es ist unmöglich, teilweise heilig zu sein!

      • Das Kamel, der Klippdachs, und der Hase wiederkäuen aber haben keine gespaltenen Klauen. Sie sind unrein.
      • Das Schwein hat ganz gespaltene Klauen, aber es ist kein Wiederkäuer. Es ist unrein.
    • Nach 3. Mose 11,9-12 sind die einzigen Fische, die gegessen werden können, diejenigen mit Flossen und Schuppen.
    • Nach 3. Mose 11,13-19 alle Vögel, die sich von Aas ernähren, sind unrein.
    • Nach 3. Mose 11,20-23 jedes geflügelte Kleingetier, das auf vier Füßen geht ausgenommen der Heuschrecke der auch hüpfen kann.
    • Nach 3. Mose 11,29-38 sind auch Gewimmel, das auf der Erde kriecht unrein. Jeder Behälter, in den sie fallen, wäre ebenfalls unrein.
      • Ein irdenes Geschirr muss zerbrochen werden.
      • Ein Backofen oder Kochherd müsste eingerissen werden.
    • Nach 3. Mose 11,39-40 sind reine Tiere, die an natürlichen Ursachen sterben unrein.
    • Nach 3. Mose 11, alles Getier, das auf dem Bauch kriecht, ist ein Gräuel und darf nicht gegessen werden.
    • Nach 3. Mose 11,24-28, wer den Kadaver eines unreinen Tieres berührt, ist unrein.

Reine Tiere repräsentierten mehr als nur Gottes auserwähltes Volk, sie repräsentierten auch die Heiligkeit Gottes selbst.

Denn ich bin der HERR, euer Gott; darum sollt ihr euch heiligen und sollt heilig sein, denn ich bin heilig; und ihr sollt euch nicht verunreinigen mit irgendwelchem Getier, das auf der Erde kriecht! Denn ich, der HERR, bin es, der euch aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, um euer Gott zu sein; darum sollt ihr heilig sein, denn ich bin heilig! – 3. Mose 11,44-45

Als Volk des Heiligen Gottes sollten sie sich auch heilig halten.

Dies ist das Gesetz über das Vieh und die Vögel und alle lebendigen Wesen, die sich im Wasser regen und über alles Lebendige, das auf der Erde kriecht, damit man unterscheide zwischen dem Unreinen und dem Reinen, und zwischen den Lebewesen, die man essen, und denen, die man nicht essen soll. – 3. Mose 11,46-47

damit ihr einen Unterschied macht zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen, zwischen dem Unreinen und Reinen – 3. Mose 10,10

Im Neuen Testament wurde die Einhaltung dieser Gesetze in der Gemeinde zu einer großen Kontroverse.

Die Einhaltung dieses Teils des Gesetzes war ein Zeichen eines treuen Juden, das ihn vom Nichtjuden unterschieden hat.

    • Sie haben den Punkt völlig verpasst.
    • Sie haben das Symbol mit der Substanz verwechselt.
    • Sie waren zu sehr damit beschäftigt, Regeln einzuhalten, anstatt heilig zu sein.

Jesus und seine Jünger bestanden darauf, dass diese Regeln keine Rolle spielten, es sei denn, die Schwachen waren beleidigt.

Und er sprach zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht verunreinigen kann? Denn es kommt nicht in sein Herz, sondern in den Bauch und wird auf dem natürlichen Weg, der alle Speisen reinigt, ausgeschieden. Er sprach aber: Was aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen. Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen die bösen Gedanken hervor, Ehebruch, Unzucht, Mord, Diebstahl, Geiz, Bosheit, Betrug, Zügellosigkeit, Neid, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen. – Markus 7,18-23

Am folgenden Tag aber, als jene auf dem Weg waren und sich der Stadt näherten, stieg Petrus auf das Dach, um zu beten, etwa um die sechste Stunde. Da wurde er sehr hungrig und wollte essen. Während man aber etwas zubereitete, kam eine Verzückung über ihn. Und er sah den Himmel geöffnet und ein Gefäß zu ihm herabkommen, wie ein großes, leinenes Tuch, das an vier Enden gebunden war und auf die Erde niedergelassen wurde; darin waren all die vierfüßigen Tiere der Erde und die Raubtiere und die kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels. Und eine Stimme sprach zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen! Und eine Stimme [sprach] wiederum, zum zweiten Mal, zu ihm: Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für gemein! Dies geschah dreimal, und dann wurde das Gefäß wieder in den Himmel hinaufgezogen. – Apostelgeschichte 10,9-16

Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Angehörigen eines anderen Volkes zu verkehren oder sich ihm zu nahen; doch mir hat Gott gezeigt, dass ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll. – Apostelgeschichte 10,28

Es ist mir alles erlaubt — aber es ist nicht alles nützlich! Es ist mir alles erlaubt — aber es erbaut nicht alles! Niemand suche das Seine, sondern jeder das des anderen. Alles, was auf dem Fleischmarkt angeboten wird, das esst, ohne um des Gewissens willen nachzuforschen; denn »dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt«. Und wenn jemand von den Ungläubigen euch einlädt und ihr hingehen wollt, so esst alles, was euch vorgesetzt wird, und forscht nicht nach um des Gewissens willen. Wenn aber jemand zu euch sagt: Das ist Götzenopferfleisch! — so esst es nicht, um dessen willen, der den Hinweis gab, und um des Gewissens willen, denn »dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt«. Ich rede aber nicht von deinem eigenen Gewissen, sondern von dem des anderen; denn warum sollte meine Freiheit von dem Gewissen eines anderen gerichtet werden? Und wenn ich es dankbar genieße, warum sollte ich gelästert werden über dem, wofür ich danke? Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut — tut alles zur Ehre Gottes! Gebt weder den Juden noch den Griechen noch der Gemeinde Gottes einen Anstoß, so wie auch ich in allen Stücken allen zu Gefallen lebe und nicht meinen Nutzen suche, sondern den der vielen, damit sie gerettet werden. – 1. Korinther 10,23-33

Darum lasst uns nicht mehr einander richten, sondern das richtet vielmehr, dass dem Bruder weder ein Anstoß noch ein Ärgernis in den Weg gestellt wird! Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, dass nichts an und für sich unrein ist; sondern es ist nur für den unrein, der etwas für unrein hält. Wenn aber dein Bruder um einer Speise willen betrübt wird, so wandelst du nicht mehr gemäß der Liebe. Verdirb mit deiner Speise nicht denjenigen, für den Christus gestorben ist! So soll nun euer Bestes nicht verlästert werden. Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist; wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und auch von den Menschen geschätzt. So lasst uns nun nach dem streben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Erbauung dient. Zerstöre nicht wegen einer Speise das Werk Gottes! Es ist zwar alles rein, aber es ist demjenigen schädlich, der es mit Anstoß isst. Es ist gut, wenn du kein Fleisch isst und keinen Wein trinkst, noch sonst etwas tust, woran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte. Du hast Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott! Glückselig, wer sich selbst nicht verurteilt in dem, was er gutheißt! Wer aber zweifelt, der ist verurteilt, wenn er doch isst, weil es nicht aus Glauben geschieht. Alles aber, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde. – Römer 14,13-23

Christus sehen

Lukas 10,23-24

23 Und er wandte sich zu seinen Jüngern besonders und sprach: Glückselig sind die Augen, die sehen, was ihr seht!
24 Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige wünschten zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Petrus sprach in seiner Predigt in Apostelgeschichte 3 davon, dass die Propheten über Christus geschrieben hatten.

Gott aber hat das, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigte, dass nämlich der Christus leiden müsse, auf diese Weise erfüllt. – Apostelgeschichte 3,18

Ihr seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unseren Vätern schloss, als er zu Abraham sprach: »Und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde«. – Apostelgeschichte 3,25

Denn Mose hat zu den Vätern gesagt: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird«. Und es wird geschehen: Jede Seele, die nicht auf diesen Propheten hören wird, soll vertilgt werden aus dem Volk. – Apostelgeschichte 3,22-23

Und alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, so viele geredet haben, sie haben auch diese Tage im Voraus angekündigt. – Apostelgeschichte 3,24

So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen und er den sende, der euch zuvor verkündigt wurde, Jesus Christus, den der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat. – Apostelgeschichte 3,19-21

Jesus geht in Johannes noch einen Schritt weiter, als er von Abrahams Verlangen ihn zu sehen gesprochen hat.

Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich. – Johannes 8,56

Ein anderer Prophet, dessen Name Bileam war, war nicht von den Propheten Israels, sprach aber dennoch vom Kommen Christi.

Ich sehe ihn, aber jetzt noch nicht; ich schaue ihn, aber noch nicht in der Nähe. Ein Stern tritt hervor aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel. – 4. Mose 24,17a

Einer der besten Könige Israels sprach vor seinem bevorstehenden Tod von seiner Enttäuschung, Christus nicht gesehen zu haben.

Ich sprach: In meinen besten Jahren muss ich zu den Toren des Totenreichs eingehen! Ich bin des Rests meiner Jahre beraubt. Ich sprach: Ich werde den HERRN nicht mehr sehen, den HERRN im Land der Lebendigen; bei den Abgeschiedenen werde ich keinen Menschen mehr erblicken. – Jesaja 38,10-11

Der gleiche Prophet, der uns diese Geschichte gegeben hat, sagte auch:

Deine Augen werden den König in seiner Schönheit schauen; du wirst das Land erweitert sehen. – Jesaja 33,17

Alle diese Propheten und Gläubigen starben, ohne Christus von Angesicht zu Angesicht gesehen zu haben und ohne seine Botschaft gehört zu haben.

Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt – Hebräer 11,13a

Und diese alle, obgleich sie durch den Glauben ein gutes Zeugnis empfingen, haben das Verheißene nicht erlangt, weil Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet würden. – Hebräer 11,39-40

Als Jesus nach seiner Geburt in den Tempel gebracht wurde, hat es einen Mann gegeben, der seit vielen Jahren den Christus sehen wollte.

Und siehe, es war ein Mensch namens Simeon in Jerusalem; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. Und er hatte vom Heiligen Geist die Zusage empfangen, dass er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. – Lukas 2,25-26

Er war nicht der einzige, es hat viele gegeben, die darauf gewartet haben, dass Christus kommen wurde.

Und da war auch Hanna, eine Prophetin, die Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt und hatte nach ihrer Jungfrauschaft mit ihrem Mann sieben Jahre gelebt; und sie war eine Witwe von etwa 84 Jahren; die wich nicht vom Tempel, sondern diente [Gott] mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Auch diese trat zu derselben Stunde hinzu und pries den Herrn und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung warteten in Jerusalem. – Lukas 2,36-38

Warum haben sie so ernsthaft gewartet und was war das Besondere an diesem Kind? Simeon hat es uns erklärt:

Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hineinbrachten, um für ihn zu tun, was der Brauch des Gesetzes verlangte, da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach: Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht in Frieden nach deinem Wort! Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel! – Lukas 2,27-32

Wegen dieser Errettung haben die Propheten gesucht und nachgeforscht, die von der euch zuteilgewordenen Gnade geweissagt haben. Sie haben nachgeforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist des Christus in ihnen hindeutete, der die für Christus bestimmten Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten zuvor bezeugte. Ihnen wurde geoffenbart, dass sie nicht sich selbst, sondern uns dienten mit dem, was euch jetzt bekannt gemacht worden ist durch diejenigen, welche euch das Evangelium verkündigt haben im Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt wurde — Dinge, in welche auch die Engel hineinzuschauen begehren. – Petrus 1,10-12

Matthäus 1,18-25
18 Die Geburt Jesu Christi aber geschah auf diese Weise: Als nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammengekommen waren, erwies es sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war.
19 Aber Joseph, ihr Mann, der gerecht war und sie doch nicht der öffentlichen Schande preisgeben wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen.
20 Während er aber dies im Sinn hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, der sprach: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was in ihr gezeugt ist, das ist vom Heiligen Geist.
21 Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.
22 Dies alles aber ist geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten geredet hat, der spricht:
23 »Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären; und man wird ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: »Gott mit uns«.
24 Als nun Joseph vom Schlaf erwachte, handelte er so, wie es ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich;
25 und er erkannte sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte; und er gab ihm den Namen Jesus.

Aber die Geburt Christi war nicht nur etwas, was von den Propheten erwartet wurde, es ist auch etwas, auf das wir zurückblicken können, da wir wissen, dass er auch gekommen ist, um uns zu retten.

Daran könnt ihr, wenn ihr es lest, meine Einsicht in das Geheimnis des Christus erkennen, das in früheren Generationen den Menschenkindern nicht bekannt gemacht wurde, wie es jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart worden ist, dass nämlich die Heiden Miterben und mit zum Leib Gehörige und Mitteilhaber seiner Verheißung sind in Christus durch das Evangelium, dessen Diener ich geworden bin gemäß der Gabe der Gnade Gottes, die mir gegeben ist nach der Wirkung seiner Kraft. – Epheser 3,4-7

Obwohl wir, wie die Propheten, ihn nicht in der Krippe sehen können, gibt es einen besonderen Segen für alle, die glauben, ohne gesehen zu haben.

Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben! – Johannes 20,29

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben – Johannes 1,12

Gebet in Zeiten der Not

Psalm 74

In einer meiner frühesten Erinnerungen an Weihnachten war das einzige Licht im Wohnzimmer ein schönes Feuer im Kamin und der geschmückte Weihnachtsbaum, als wir um den Baum gesessen und Weihnachtslieder gesungen haben.

Eine weitere Erinnerung ist die Gemeinde-Weihnachtsfeier in einer Hütte im Wald, wo wir auch Weihnachtslieder gesungen haben.

Jetzt ist Weihnachten im Jahr 2020 und der Staat hat uns gesagt, dass das Singen im Gottesdienst untersagt ist.

Psalm 74 befasst sich mit dem Thema, was in Zeiten der Entmutigung und Verzweiflung zu tun ist.

Es beginnt mit einer Frage:

1 O Gott, warum hast du [uns] verworfen für immer, warum raucht dein Zorn gegen die Schafe deiner Weide?

Erkennt, dass der HERR Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. – Psalm 100,3

Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg – Jesaja 53,6a

Weil wir so verzweifelt sind, fragen sich viele wie in Psalm 74, ob Gott wütend auf uns ist und ob er uns verworfen hat.

Der Psalm fährt fort, indem er Gott an die Kosten der Erlösung seiner Gemeinde erinnert.

2 Gedenke an deine Gemeinde, die du vorzeiten erworben, an den Stamm deines Erbteils, den du erlöst hast, an den Berg Zion, auf dem du Wohnung genommen hast!

Die Kosten waren sehr hoch, als Christus die Gemeinde mit seinem eigenen Blut erworben hat.

Der Psalm geht weiter:

3 Erhebe deine Schritte zu dem Ort, der so lange in Trümmern liegt! Alles hat der Feind verderbt im Heiligtum!
4 Deine Widersacher brüllen in deiner Versammlungsstätte; sie haben ihre Banner als Zeichen aufgestellt.
5 Es sieht aus, als schwänge man oben im Dickicht des Waldes die Axt;
6 und jetzt zerschlagen sie all ihr Schnitzwerk mit Beilen und mit Hämmern.
7 Sie stecken dein Heiligtum in Brand, sie entweihen die Wohnung deines Namens bis auf den Grund!
8 Sie sprechen in ihren Herzen: »Lasst uns sie alle unterdrücken!« Sie verbrennen alle Versammlungsstätten Gottes im Land.

Ist das nicht ähnlich zu der Welt, in der wir heute leben?

    • Sie haben erst Ostern weggenommen und jetzt nehmen sie Weihnachten weg.
    • Sie haben uns mit strengen Vorschriften belastet und jetzt haben sie das Singen auch verboten. Dies ist die besondere Zeit des Jahres, in der die gesungenen Lieder über die Geburt von Christus handeln, aber sie haben uns die Gelegenheit diese Lieder zu singen weggenommen.

In den nächsten drei Versen wird das Gefühl der Verlassenheit erneut betont.

9 Unsere eigenen Zeichen sehen wir nicht; es ist kein Prophet mehr da, und niemand bei uns weiß, wie lange.
10 O Gott, wie lange darf der Widersacher schmähen? Soll der Feind deinen Namen immerfort lästern?
11 Warum ziehst du deine Hand zurück, deine Rechte? [Ziehe sie] hervor aus deinem Gewand, mache ein Ende!

In diesen Versen werden zwei neue Fragen hinzugefügt.

    • Wie lange? Es ist am schwierigsten zu warten, wenn wir nicht wissen, wie lange wir warten werden. Gibt mir eine Nummer und ich werde mich mit dem Countdown beschäftigen, bis ich an der Reihe bin, aber lass mich nicht einfach dort sitzen, ohne zu ahnen, wann ich an die Reihe komme.
    • Warum? Warum greift Gott nicht ein?

Der nächste Abschnitt enthält eine Liste der früheren Beteiligung Gottes.

12 Gott ist ja mein König von Urzeit her, der Rettung gab in diesem Land.

16 Dein ist der Tag, dein ist auch die Nacht, du hast den Mond und die Sonne bereitet.
17 Du hast alle Grenzen des Landes festgesetzt; Sommer und Winter hast du gemacht.

Hier ist eine Bestätigung, dass Gott König ist und dass es in seiner Macht und seinem Recht liegt, einzugreifen.

Im letzten Abschnitt erinnert der Psalm Gott noch einmal an verschiedene Sachen.

18 Gedenke daran, HERR, wie der Feind dich schmäht, und wie ein schändliches Volk deinen Namen lästert!
19 Gib die Seele deiner Turteltaube nicht dem Raubtier preis, und vergiss das Leben deiner Elenden nicht für immer!
20 Schau hin auf den Bund! Denn die Schlupfwinkel des Landes sind voll Räuberhöhlen.
21 Lass den Unterdrückten nicht beschämt davongehen, sondern lass die Elenden und Armen deinen Namen preisen!
22 Steh auf, o Gott, führe deine Sache hinaus! Gedenke an die Schmach, die dir täglich von dem Schändlichen widerfährt!
23 Vergiss nicht das Geschrei deiner Widersacher, den Lärm deiner Feinde, der ständig emporsteigt!

Hat Gott das Gebet dieses Psalms erhört? In jedem Fall ja!

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! – Galater 4,4-6

Wird Gott unseren Schrei hören und was ist die Lösung für diese Umstände, unter denen wir leben?

Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib? – Römer 7,24

Die Antwort zuvor war, dass Gott als die Zeit erfüllt war seinen Sohn gesandt hat. Darauf sollten wir jetzt auch warten. Wie Johannes betete:

Ja, komm, Herr Jesus! – Offenbarung 22,20

Was können wir in der Zwischenzeit tun?

redet zueinander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen; sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles, in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus; ordnet euch einander unter in der Furcht Gottes! – Epheser 5,19-21

Also, was wir diesen Sonntag tun werden: Jeder kommt mit einem Psalm, einem Lobgesang oder einem geistlichen Lied, das zum Weihnachten passt und der Gemeinde zitiert oder vorgelesen werden kann. Nicht alle Psalmen sind in Psalmen zu finden, andere passende Texte wären die Lobpreise Marias, Zacharias und Simeons in Lukas. Jeder Teil der Weihnachtsgeschichte wäre auch angemessen. Wir werden auch Lieder auf dem Klavier spielen lassen, aber wir werden sie nur in unseren Herzen singen.

Das ist etwas, das sie niemals wegnehmen können!

Der enge und schmale Weg

Matthäus 7,13-14

13 Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen.
14 Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden.

Zwei Pforte

Die enge Pforte muss zu Gottes Bedingungen betreten werden.

    • Weil es eng ist, ist es unmöglich, etwas mitzunehmen.
    • Da es eng ist, muss jede Person die Pforte alleine betreten.
    • Da es klein ist, ist es auch schwer zu finden.

Es sprach aber einer zu ihm: Herr, sind es wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen! Denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und es nicht können. – Lukas 13,23-24

    • Es gibt keinen anderen Weg hinein.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in die Schafhürde hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. – Johannes 10,1

Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. – Johannes 10,9

Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen! – Apostelgeschichte 4,12

    • Die Pforte wird nicht für immer offen bleiben.

Wenn einmal der Hausherr aufgestanden ist und die Türe verschlossen hat, dann werdet ihr anfangen, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich weiß nicht, woher ihr seid! – Lukas 13,25

An eben diesem Tag war Noah in die Arche gegangen mit Sem, Ham und Japhet, seinen Söhnen, und mit seiner Frau und den drei Frauen seiner Söhne. Und der HERR schloss hinter ihm zu. – 1. Mose 7,13.16b

Das breite Pforte kann ohne Anstrengung betreten werden.

    • Es ist wie die Standardeinstellung auf einem neuen Computer. Wenn jemand überhaupt nichts tut, wird er diese Pforte durchlaufen.
    • Satan ist der Hüter dieser Pforte und er tut alles, um diese Pforte attraktiv zu machen.
    • Er weist darauf hin, wie eng das andere Tor ist und dass es an seiner Pforte keine Einschränkungen gibt.

Zwei Wege

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich! – Johannes 14,6

Der schmale Weg hat Bordsteine, die durch das Wort Gottes gesetzt wurden.​

    • Freiheit auf diesem Weg ist die Freiheit, Gott zu gehorchen, aber auch die Freiheit von der Kraft der Sünde und der Herrschaft der gefallenen Natur.

Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe. Denn das ganze Gesetz wird in einem Wort erfüllt, in dem: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. – Galater 5,13-14

Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten. Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln. – Galater 5,24-25

So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. – Römer 8,1-2

Der breite Weg scheint leicht zu sein, weil er keine Grenzen hat. Du kannst leben wie du willst.

Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab! – 2. Timotheus 3,2-5

Zwei Gruppen

Der Kontrast liegt hier zwischen den Wenigen und den Vielen.

Niemand steht still, sie gehen alle die eine oder andere Straße entlang.

Die meisten Menschen bemühen sich kaum, den schmalen Weg zu finden.

Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, sodass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist. – 2. Korinther 4,3-4

Apathie und Gleichgültigkeit sind charakteristisch für jeden auf dem breiten Weg.

Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass du kalt oder heiß wärst! So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund. Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluss, und mir mangelt es an nichts! — und du erkennst nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt. – Offenbarung 3,15-17

Zwei Enden

Der schmale Weg führt zum Leben.

Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt – Johannes 11,25

Der breite Weg führt ins Verderben.

Und zu diesem Volk sollst du sagen: So spricht der HERR: Siehe, ich lege euch den Weg des Lebens vor und den Weg des Todes: – Jeremiah 21,8

Siehe, ich lege euch heute den Segen und den Fluch vor: den Segen, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, gehorsam seid, die ich euch heute gebiete; den Fluch aber, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, nicht gehorsam sein werdet und von dem Weg, den ich euch heute gebiete, abweicht, sodass ihr anderen Göttern nachfolgt, die ihr nicht kennt. – 5. Mose 11,26-28

Mancher Weg erscheint dem Menschen richtig, aber zuletzt führt er ihn doch zum Tod. – Sprüche 14,12

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Weg der Gottlosen führt ins Verderben. – Psalm 1,6

Eine Entscheidung

Es sprach aber einer zu ihm: Herr, sind es wenige, die errettet werden? – Lukas 13,23

Brüder, der Wunsch meines Herzens und mein Flehen zu Gott für Israel ist, dass sie gerettet werden. Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach der rechten Erkenntnis. Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. – Römer 10,1-3

Aber die Gerechtigkeit aus Glauben redet so: Sprich nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? — nämlich um Christus herabzuholen — oder: Wer wird in den Abgrund hinuntersteigen? — nämlich um Christus von den Toten zu holen. Sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!« Dies ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen. – Römer 10,6-8

Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden – Römer 10,9-10

denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. – Römer 10,13

Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! – Matthäus 7,7

Genügsamkeit in Christus

Philipper 4,10-23

10 Ich habe mich aber sehr gefreut im Herrn, dass ihr euch wieder so weit erholt habt, um für mich sorgen zu können; ihr habt auch sonst daran gedacht, aber ihr wart nicht in der Lage dazu.

Paulus hat zuvor eine Spendenaktion für die Gemeinde in Jerusalem geleitet. Die Gemeinde in Philippi haben daran teilgenommen.

In einer großen Prüfung der Bedrängnis hat ihre überfließende Freude und ihre tiefe Armut die Schätze ihrer Freigebigkeit zutage gefördert. Denn nach [ihrem] Vermögen, ja ich bezeuge es, über [ihr] Vermögen hinaus waren sie bereitwillig; und sie baten uns mit vielem Zureden, dass wir die Liebesgabe und [ihre] Gemeinschaft am Dienst für die Heiligen annehmen sollten. – 2. Korinther 8,2-4

Die Gemeinde in Philippi war zuvor die einzige Gemeinde gewesen, die ihn finanziell unterstützt hatte.

15 Und ihr Philipper wisst ja auch, dass am Anfang [der Verkündigung] des Evangeliums, als ich von Mazedonien aufbrach, keine Gemeinde mit mir Gemeinschaft gehabt hat im Geben und Nehmen als ihr allein;
16 denn auch nach Thessalonich habt ihr mir einmal, und sogar zweimal, etwas zur Deckung meiner Bedürfnisse gesandt.

Diese Unterstützung war aber unterbrochen worden, höchstwahrscheinlich auf seinen Vorschlag hin, um der Gemeinde in Jerusalem zu helfen.

Paulus wollte sie wissen lassen, dass er verstanden hat, dass der Mangel an Unterstützung nicht auf ihre mangelnde Fürsorge zurückzuführen war, sondern auf ihre Unfähigkeit, dies zu tun.

Paulus wollte sie auch wissen lassen, dass er mit der Versorgung, das Gott ihm in der Zwischenzeit zur Verfügung stellte, mehr als zufrieden war, aber er war dennoch dankbar, dass sie seinen Dienst auf diese Weise wieder unterstützten.

11 Nicht wegen des Mangels sage ich das; ich habe nämlich gelernt, mit der Lage zufrieden zu sein, in der ich mich befinde.
12 Denn ich verstehe mich aufs Armsein, ich verstehe mich aber auch aufs Reichsein; ich bin mit allem und jedem vertraut, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden.

Das Prinzip von Hebräer 13,5 war nicht nur eines, das er in anderen ermutigt hat, er hat auch danach gelebt.

Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist; denn er selbst hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!« – Hebräer 13,5

Seine Zufriedenheit und Stärke waren nicht von materiellen Gütern abhängig, sondern von Christus.

13 Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.

Obwohl Paulus wusste, dass Gott sich mit oder ohne ihre Unterstützung um ihn kümmern würde, war er dennoch dankbar, denn es war das Richtige für sie.

14 Doch habt ihr recht gehandelt, dass ihr Anteil nahmt an meiner Bedrängnis.

Paulus war unter anderem deshalb froh, dass sie ihm wieder etwas gesandt hat, weil es ihnen Früchte hinzugefügt oder ihnen im Himmel einen Schatz gesammelt hat.

17 Nicht dass ich nach der Gabe verlange, sondern ich verlange danach, dass die Frucht reichlich ausfalle auf eurer Rechnung.

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen! Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. – Matthäus 6,19-21

Er war auch froh, weil er wusste, dass ihr Gabe ein Gott wohlgefälliges Opfer war.

18 Ich habe alles und habe Überfluss; ich bin völlig versorgt, seitdem ich von Epaphroditus eure Gabe empfangen habe, einen lieblichen Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig.

Ein dritter Grund für seine Freude war, dass er wusste, dass Gott sie für ihre Gabe belohnen würde, indem er sich hier auf Erden um ihre eigenen Bedürfnisse kümmerte.

19 Mein Gott aber wird allen euren Mangel ausfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.

Paulus hat nun Gott die Ehre für ihr Gabe gegeben.

20 Unserem Gott und Vater aber sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Paul hat den Brief mit traditionellen Grüßen geschlossen.

21 Grüßt jeden Heiligen in Christus Jesus! Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind.
22 Es grüßen euch alle Heiligen, besonders die aus dem Haus des Kaisers.
23 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.

 

Das Gesetz und die Propheten in einem Satz

Matthäus 7,12

12 Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten.

Philosophen aus vielen Nationen und Religionen haben ein ähnliches negatives Prinzip zum Ausdruck gebracht, aber das von Jesus zum Ausdruck gebrachte positive Prinzip ist einzigartig.

    • Was du selbst nicht wünschst, das tue auch anderen nicht an. – Konfuzius
    • Man soll niemals einem Anderen antun, was man für das eigene Selbst als verletzend betrachtet. – Hinduismus
    • Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen? – Buddhismus

Der römische Kaiser Severus Alexander, obwohl er kein Christ war, angeblich so beeindruckt von der Vollständigkeit dieses Sprichworts als Leitfaden für ein gutes Leben war, dass er es in Gold an der Wand seiner Kammer schreiben gelassen hat. Diese goldene Inschrift ist der Grund, warum sie jetzt als goldene Regel bezeichnet wird.

Das Zitat Christi wurde jedoch nicht im Negativ, sondern im Positiv gegeben.

Und wie ihr wollt, dass euch die Leute behandeln sollen, so behandelt auch ihr sie gleicherweise! – Lukas 6,31

Das negative Prinzip ist viel einfacher beizubehalten. Wir müssen niemandem helfen, sondern einfach nichts tun, was sie verletzen würde.

Die Pharisäer könnten zu Recht behaupten, die negative Version des Prinzips beizubehalten.

Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen! – Matthäus 5,20

Das negative Prinzip kann durch Selbstdisziplin und Zurückhaltung erreicht werden. Das von Christus geforderte positive Prinzip kann nur mit Gottes Hilfe eingehalten werden.

Ihr sollt nicht stehlen und nicht lügen noch einander betrügen! – 3. Mose 19,11

Du sollst deinen Nächsten weder bedrücken noch berauben. – 3. Mose 19,13a

Ihr sollt keine Ungerechtigkeit begehen im Gericht; du sollst weder die Person des Geringen ansehen noch die Person des Großen ehren; sondern du sollst deinen Nächsten gerecht richten. – 3. Mose 19,15

Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk! – 3. Mose 19,16a

Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der HERR. – 3. Mose 19,18

Wir denken oft an die Goldene Regel im Sinne des negativen Prinzips der heidnischen Regel, und wir sollten wirklich nichts stehlen, Gewalt anwenden oder bewusst jemandem Schaden zufügen, aber was Jesus gelehrt hat, ist mehr als nur das.

Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist! – Matthäus 5,48

Das positive Prinzip umfasst alles, da es auch die Unterlassungssünde ins Blickfeld bringt.

Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde. – Jakobus 4,17

Familienbeziehungen

Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. – Epheser 6,1

Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn. – Epheser 6,4

Der Mann gebe der Frau die Zuneigung, die er ihr schuldig ist, ebenso aber auch die Frau dem Mann. – 1. Korinther 7,3

Soziale Beziehungen

So lasst uns nun, wo wir Gelegenheit haben, an allen Gutes tun, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens. – Galater 6,10

Eine sanfte Antwort wendet den Grimm ab, ein verletzendes Wort aber reizt zum Zorn. – Sprüche 15,1

Arbeitsverhältnisse als Arbeitnehmer

Ihr Hausknechte, ordnet euch in aller Furcht euren Herren unter, nicht nur den guten und milden, sondern auch den verkehrten! – 1. Petrus 2,18

Ihr Knechte, gehorcht euren leiblichen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, als dem Christus; nicht mit Augendienerei, um Menschen zu gefallen, sondern als Knechte des Christus, die den Willen Gottes von Herzen tun; dient mit gutem Willen dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisst: Was ein jeder Gutes tun wird, das wird er von dem Herrn empfangen, er sei ein Sklave oder ein Freier. – Epheser 6,5-8

Arbeitsverhältnisse als Arbeitgeber

Und ihr Herren, tut dasselbe ihnen gegenüber und lasst das Drohen, da ihr wisst, dass auch euer eigener Herr im Himmel ist und dass es bei ihm kein Ansehen der Person gibt. – Epheser 6,9

Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen – 1. Timotheus 6,17-18

Was erwarten wir von anderen Menschen?

Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso!

Denn jeder von uns soll seinem Nächsten gefallen zum Guten, zur Erbauung. – Römer 15,2

…denn dies ist das Gesetz und die Propheten.

Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! – Matthäus 5,17

So gebt nun jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Furcht, dem die Furcht, Ehre, dem die Ehre gebührt. Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die [Gebote]: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« — und welches andere Gebot es noch gibt —, werden zusammengefasst in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. – Römer 13,7-10

Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe. Denn das ganze Gesetz wird in einem Wort erfüllt, in dem: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. – Galater 5,13-14

Darum ermahnt einander und erbaut einer den anderen, wie ihr es auch tut! – 1. Thessalonicher 5,11

Lebt im Frieden miteinander! – 1. Thessalonicher 5,13b

Seid langmütig gegen jedermann! – 1. Thessalonicher 5,14b

Seht darauf, dass niemand Böses mit Bösem vergilt, sondern trachtet allezeit nach dem Guten, sowohl untereinander als auch gegenüber jedermann! – 1. Thessalonicher 5,15

Euch aber, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen, und betet für die, welche euch beleidigen! – Lukas 6,27-28

Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leiht, von welchen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen. Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. – Lukas 6,33-36

Denkanstöße

Philipper 4,8-9

8 Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht!

Dieser Vers beginnt die zweite Schlussfolgerung des Briefes.

Das erste war in Philipper 3,1 „Freut euch in dem Herrn!“

In seiner zweiten Schlussfolgerung geht es darum, woran ein Christ denken sollte.

Aus Psalm 2,1 erfahren wir, dass die Gottlosen „ersinnen Nichtiges“, aber Gottesfürchtigen in Psalm 1,2 „hat seine Lust am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht“.

Alles, was wahrhaftig ist.

[Die Liebe] freut sich… an der Wahrheit. – 1. Korinther 13,6

Sinne nach dem, was wahr ist, nicht Vorstellungen, Vermutungen oder Gerüchte.

und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen! – Johannes 8,32

Menschen, die eine Lüge leben oder versuchen, die Wahrheit zu verbergen, fühlen sich immer unwohl, weil sie befürchten, entlarvt zu werden.

Alles, was ehrbar ist.

Dieser Begriff wird sonst im Neuen Testament nur dreimal verwendet.

Dort wird das Wort verwendet, um den gewünschten Charakter älterer Männer sowie von Diakonen und ihren Frauen zu beschreiben.

Es sollte jedoch das Ziel eines jeden Christen sein.

Jemand, der sich auf unehrbare Sachen konzentriert, läuft Gefahr, selbst unehrbar zu werden.

Alles, was gerecht ist.

Denn der HERR ist gerecht, er liebt Gerechtigkeit; die Aufrichtigen werden sein Angesicht schauen. – Psalm 11,7

Aber die gottlosen hassen Gerechtigkeit.

Die Worte seines Mundes sind Lug und Trug; er hat aufgehört, verständig zu sein und Gutes zu tun. – Psalm 36,4

Alles, was rein ist.

Dieses Wort ist oft mit Keuschheit verbunden.

Bewahre dich selbst rein! – 1. Timotheus 5,22b

Die alten Frauen gleicherweise sollen sich so verhalten, wie es Heiligen geziemt, dass sie nicht verleumderisch sein sollen, nicht vielem Weingenuss ergeben, sondern solche, die das Gute lehren, damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, besonnen zu sein, keusch, häuslich, gütig, und sich ihren Männern unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird. – Titus 2,3-5

Alles, was liebenswert ist.

Sachen, die an sich attraktiv und angenehm sind.

    • ​Die Farbe der Blüten im Frühjahr, der Blätter im Herbst oder des Schnees im Winter.
    • Ein wunderschöner Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.
    • Das Lächeln eines Babys.

Alles, was wohllautend ist.

Dinge, über die gut gesprochen wird.

Wir neigen dazu, uns auf schlechte Erlebnisse im Leben zu konzentrieren, anstatt nach dem Segen zu suchen.

Alles, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist.

Paulus wollte nichts Gutes auslassen, also hat er diesen Satz der Liste hinzugefügt.

Wenn es irgendeine Tugend gibt oder etwas Lobenswertes was nicht schon gelistet ist, darauf seid bedacht!

9 Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut; und der Gott des Friedens wird mit euch sein.

In Vers 9 wechselt Paulus von Gedanken zu Taten.

Das was ihr von mir gelernt hat.

Paulus hätte ihnen beibringen können, wie man Gottes Wort im täglichen Leben anwendet.

Das was ihr von mir empfangen hat.

Das könnte Briefe sein, die sie von ihm erhalten hatten.

Das was ihr von mir gehört hat.

Predigten, die sie gehört hatten, als er da war.

Das was ihr an mir gesehen hat.

Sein eigenes Verhalten war ein positives Beispiel dafür, wie sie leben sollten.

Was Paulus gelehrt hat, was er geschrieben hat, was er gepredigt hat und was er getan hat, war alles das Gleiche.

Das tut; und der Gott des Friedens wird mit euch sein.

In Vers 7, Paulus hat über der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt geschrieben.

Aber jetzt verspricht er etwas viel Größeres. Anstelle von Gott, der Frieden gibt, ist es Gott, der in Frieden wohnt. Wenn er immer bei dir ist, wirst du auch in Frieden wohnen.

In Markus 4, Jesus und seine Jünger befanden sich inmitten eines großen Sturms auf einem Schiff. Die Jünger hatten Todesangst, aber Jesus schlief. Wie konnte er das tun? Der Friede Gottes erlaubte ihm, inmitten des Sturms zu schlafen. Ebenso erlaubt uns der Friede Gottes, inmitten großer Schwierigkeiten ruhig zu bleiben. Seine Jünger weckten ihn und sagten: „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir umkommen?“ In Vers 39 es steht „Und er stand auf, befahl dem Wind und sprach zum See: Schweig, werde still! Da legte sich der Wind, und es entstand eine große Stille.“

In diesem Fall erlebten die Jünger Jesu mehr als den Frieden Gottes, weil der Gott des Friedens mit ihnen war. Der Unterschied ist, dass der Gott des Friedens mehr tut, als mitten im Sturm Frieden zu geben, er beruhigt auch den Sturm.

Jeder Sturm, den er in meinem Leben zulässt, hat einen Zweck. Mitten im Sturm gibt er mir Frieden, aber nicht nur das, er ist auch direkt neben mir. Zum Zeitpunkt seiner Wahl wird er den Sturm beruhigen.

Ich weiß nicht, wann er meinen Sturm beruhigen wird, aber ich werde keine Angst haben, denn er ist bei mir. Wie David in Psalm 23,4 sagte: „Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.“