Gebet in Zeiten der Not

Psalm 74

In einer meiner frühesten Erinnerungen an Weihnachten war das einzige Licht im Wohnzimmer ein schönes Feuer im Kamin und der geschmückte Weihnachtsbaum, als wir um den Baum gesessen und Weihnachtslieder gesungen haben.

Eine weitere Erinnerung ist die Gemeinde-Weihnachtsfeier in einer Hütte im Wald, wo wir auch Weihnachtslieder gesungen haben.

Jetzt ist Weihnachten im Jahr 2020 und der Staat hat uns gesagt, dass das Singen im Gottesdienst untersagt ist.

Psalm 74 befasst sich mit dem Thema, was in Zeiten der Entmutigung und Verzweiflung zu tun ist.

Es beginnt mit einer Frage:

1 O Gott, warum hast du [uns] verworfen für immer, warum raucht dein Zorn gegen die Schafe deiner Weide?

Erkennt, dass der HERR Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. – Psalm 100,3

Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg – Jesaja 53,6a

Weil wir so verzweifelt sind, fragen sich viele wie in Psalm 74, ob Gott wütend auf uns ist und ob er uns verworfen hat.

Der Psalm fährt fort, indem er Gott an die Kosten der Erlösung seiner Gemeinde erinnert.

2 Gedenke an deine Gemeinde, die du vorzeiten erworben, an den Stamm deines Erbteils, den du erlöst hast, an den Berg Zion, auf dem du Wohnung genommen hast!

Die Kosten waren sehr hoch, als Christus die Gemeinde mit seinem eigenen Blut erworben hat.

Der Psalm geht weiter:

3 Erhebe deine Schritte zu dem Ort, der so lange in Trümmern liegt! Alles hat der Feind verderbt im Heiligtum!
4 Deine Widersacher brüllen in deiner Versammlungsstätte; sie haben ihre Banner als Zeichen aufgestellt.
5 Es sieht aus, als schwänge man oben im Dickicht des Waldes die Axt;
6 und jetzt zerschlagen sie all ihr Schnitzwerk mit Beilen und mit Hämmern.
7 Sie stecken dein Heiligtum in Brand, sie entweihen die Wohnung deines Namens bis auf den Grund!
8 Sie sprechen in ihren Herzen: »Lasst uns sie alle unterdrücken!« Sie verbrennen alle Versammlungsstätten Gottes im Land.

Ist das nicht ähnlich zu der Welt, in der wir heute leben?

    • Sie haben erst Ostern weggenommen und jetzt nehmen sie Weihnachten weg.
    • Sie haben uns mit strengen Vorschriften belastet und jetzt haben sie das Singen auch verboten. Dies ist die besondere Zeit des Jahres, in der die gesungenen Lieder über die Geburt von Christus handeln, aber sie haben uns die Gelegenheit diese Lieder zu singen weggenommen.

In den nächsten drei Versen wird das Gefühl der Verlassenheit erneut betont.

9 Unsere eigenen Zeichen sehen wir nicht; es ist kein Prophet mehr da, und niemand bei uns weiß, wie lange.
10 O Gott, wie lange darf der Widersacher schmähen? Soll der Feind deinen Namen immerfort lästern?
11 Warum ziehst du deine Hand zurück, deine Rechte? [Ziehe sie] hervor aus deinem Gewand, mache ein Ende!

In diesen Versen werden zwei neue Fragen hinzugefügt.

    • Wie lange? Es ist am schwierigsten zu warten, wenn wir nicht wissen, wie lange wir warten werden. Gibt mir eine Nummer und ich werde mich mit dem Countdown beschäftigen, bis ich an der Reihe bin, aber lass mich nicht einfach dort sitzen, ohne zu ahnen, wann ich an die Reihe komme.
    • Warum? Warum greift Gott nicht ein?

Der nächste Abschnitt enthält eine Liste der früheren Beteiligung Gottes.

12 Gott ist ja mein König von Urzeit her, der Rettung gab in diesem Land.

16 Dein ist der Tag, dein ist auch die Nacht, du hast den Mond und die Sonne bereitet.
17 Du hast alle Grenzen des Landes festgesetzt; Sommer und Winter hast du gemacht.

Hier ist eine Bestätigung, dass Gott König ist und dass es in seiner Macht und seinem Recht liegt, einzugreifen.

Im letzten Abschnitt erinnert der Psalm Gott noch einmal an verschiedene Sachen.

18 Gedenke daran, HERR, wie der Feind dich schmäht, und wie ein schändliches Volk deinen Namen lästert!
19 Gib die Seele deiner Turteltaube nicht dem Raubtier preis, und vergiss das Leben deiner Elenden nicht für immer!
20 Schau hin auf den Bund! Denn die Schlupfwinkel des Landes sind voll Räuberhöhlen.
21 Lass den Unterdrückten nicht beschämt davongehen, sondern lass die Elenden und Armen deinen Namen preisen!
22 Steh auf, o Gott, führe deine Sache hinaus! Gedenke an die Schmach, die dir täglich von dem Schändlichen widerfährt!
23 Vergiss nicht das Geschrei deiner Widersacher, den Lärm deiner Feinde, der ständig emporsteigt!

Hat Gott das Gebet dieses Psalms erhört? In jedem Fall ja!

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! – Galater 4,4-6

Wird Gott unseren Schrei hören und was ist die Lösung für diese Umstände, unter denen wir leben?

Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib? – Römer 7,24

Die Antwort zuvor war, dass Gott als die Zeit erfüllt war seinen Sohn gesandt hat. Darauf sollten wir jetzt auch warten. Wie Johannes betete:

Ja, komm, Herr Jesus! – Offenbarung 22,20

Was können wir in der Zwischenzeit tun?

redet zueinander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern; singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen; sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles, in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus; ordnet euch einander unter in der Furcht Gottes! – Epheser 5,19-21

Also, was wir diesen Sonntag tun werden: Jeder kommt mit einem Psalm, einem Lobgesang oder einem geistlichen Lied, das zum Weihnachten passt und der Gemeinde zitiert oder vorgelesen werden kann. Nicht alle Psalmen sind in Psalmen zu finden, andere passende Texte wären die Lobpreise Marias, Zacharias und Simeons in Lukas. Jeder Teil der Weihnachtsgeschichte wäre auch angemessen. Wir werden auch Lieder auf dem Klavier spielen lassen, aber wir werden sie nur in unseren Herzen singen.

Das ist etwas, das sie niemals wegnehmen können!