1. Korinther 4,3-5
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3 Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstag beurteilt werde; auch beurteile ich mich nicht selbst.
4 Denn ich bin mir nichts bewusst; aber damit bin ich nicht gerechtfertigt, sondern der Herr ist es, der mich beurteilt.
5 Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbar machen wird; und dann wird jedem das Lob von Gott zuteilwerden.
Das einseitige Urteil – geprägt von fremder Perspektive
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- Menschen urteilen nach dem äußeren Schein
Richtet nicht nach dem Augenschein, sondern fällt ein gerechtes Urteil! – Johannes 7,24
Menschliches Urteil ist oft oberflächlich, wahres Urteil basiert auf Wahrheit und Gerechtigkeit.
…denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist… – 1. Samuel 16,7
Der Mensch täuscht sich leicht am Äußeren, denn das Herz bleibt ihm verborgen.
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- Menschliches Urteil ist oft parteiisch
Denn wenn in eure Versammlung ein Mann käme mit goldenen Ringen und in prächtiger Kleidung, es käme aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung, und ihr würdet euch nach dem umsehen, der die prächtige Kleidung trägt, und zu ihm sagen: Setze du dich hier auf diesen guten Platz!, zu dem Armen aber würdet ihr sagen: Bleibe du dort stehen, oder setze dich hier an meinen Fußschemel! – Jakobus 2,2-3
Menschen neigen zu ungerechter Bevorzugung auf Basis von Status oder Erscheinung.
Meine Brüder, verbindet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, [den Herrn] der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person! – Jakobus 2,1
Glaube und Parteilichkeit widersprechen sich.
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- Menschliches Urteil ist oft heuchlerisch und voreingenommen
Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen! — und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen! – Matthäus 7,3-5
Wir sind geneigt, Fehler anderer zu sehen, während wir unsere eigenen übersehen. Heuchelei verzerrt das Urteil über andere.
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird auch euch zugemessen werden. – Matthäus 7,1-2
Unser Maßstab kehrt zu uns selbst zurück.
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- Der erste Eindruck ist oft nicht die ganze Wahrheit
Wer sich in seinem Prozess zuerst verteidigen darf, hat recht — doch dann kommt der andere und forscht ihn aus. – Sprüche 18,17
Gerechtes Urteil braucht Geduld und Einsicht – der erste Eindruck kann täuschen.
Gerechtes Urteil verlangt, dass alle Seiten gehört werden – etwas, das menschliches Urteil oft versäumt.
Warum sollten wir uns nicht auf das Urteil von Menschen verlassen?
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- Menschen schauen nur auf das Äußere, nicht auf das Herz.
- Ihr Urteil ist oft von Ansehen und Vorurteilen geprägt.
- Sie sind nicht objektiv, sondern oft selbstgerecht.
- Sie haben nicht die ganze Wahrheit – ihr Urteil ist unvollständig.
- Menschenlob und -kritik sind unzuverlässige Maßstäbe
„Es gibt zwei Dinge, die dich zerstören können, wenn du ihnen zuhörst: Lob und Kritik.“
Beide haben die Kraft, unser Selbstbild und unsere Motivation zu verzerren:
Lob kann zu Stolz oder Selbsttäuschung führen
Kritik kann entmutigen, auch wenn sie falsch oder voreingenommen ist
Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstag beurteilt werde – 3a
Das eigensinnige Urteil – geprägt von subjektiver Selbstsicht
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- Selbsttäuschung ist eine echte Gefahr
Jeder Weg eines Menschen ist recht in seinen Augen, aber der HERR prüft die Herzen. – Sprüche 21,2
Wir halten unser Handeln oft für richtig, doch nur Gott kennt die wahren Motive.
Alle Wege des Menschen sind rein in seinen Augen, aber der HERR prüft die Geister. – Sprüche 16,2
Unsere Selbsteinschätzung ist oft durch Wunschdenken oder Eigenwille geprägt.
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- Das Herz kann uns täuschen
Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? – Jeremia 17,9
Unsere innersten Gefühle und Gedanken sind nicht neutral – wir können uns selbst leicht in die Irre führen.
„Die Welt sagt: ‚Folge deinem Herzen.‘ Aber die Bibel sagt: ‚Das Herz ist trügerisch über alles.‘ – Warum also der Stimme folgen, die dich am leichtesten täuscht?“
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- Auch ein ruhiges Gewissen bedeutet nicht Gerechtigkeit
auch beurteile ich mich nicht selbst. Denn ich bin mir nichts bewusst; aber damit bin ich nicht gerechtfertigt, sondern der Herr ist es, der mich beurteilt. – 3b-4
Selbst wenn ich mir keiner Schuld bewusst bin, bin ich noch lange nicht gerechtfertigt – nur Gottes Urteil zählt.
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- Selbstüberschätzung führt zur Täuschung
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Denn wenn jemand meint, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst. Jeder aber prüfe sein eigenes Werk… – Galater 6,3–4
Selbstüberhebung und falscher Stolz können zur Selbsttäuschung führen. Wahre Selbstprüfung braucht Demut.
Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. – 1. Johannes 1,8
Darum, wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle! – 1. Korinther 10,12
Selbstüberschätzung führt zur Gefahr des Falls. Wenn wir glauben, dass wir auf festem Boden stehen, können wir schnell ins Stolpern geraten, wenn wir uns auf uns selbst verlassen.
Warum sollten wir uns nicht auf unser eigenes Urteil verlassen?
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- Unsere Sicht ist begrenzt und von Eigeninteresse beeinflusst
- Unser Herz kann uns täuschen
- Ein reines Gewissen bedeutet nicht, dass wir gerecht sind
- Selbstüberhebung führt zur Selbsttäuschung
- Nur Gott kennt unser Innerstes und kann gerecht richten
Das endgültige Urteil – geprägt von Gottes gerechter Sicht
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- Gott sieht das Herz – Er selbst ist die wahre Messlatte für unser Leben
Aber der HERR sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen! Denn [der HERR] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an! – 1. Samuel 16,7
Während Menschen nur das Äußere sehen, richtet Gott nach dem inneren Zustand des Herzens.
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- Der Tag des Herrn – wenn alle Werke ans Licht kommen
Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbar machen wird – 5a
Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse. – 2. Korinther 5,10
Jeder wird vor Gott erscheinen, und seine Taten werden für das Gute oder Böse offengelegt.
Ja, Er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und den Völkern das Urteil sprechen, wie es recht ist. – Psalm 9,9
Gottes Gericht ist vollkommen gerecht und wird über alle Menschen ausgeübt.
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- Keine Verdammnis für die, die in Christus sind
So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. – Römer 8,1
Glaube an Christus schützt uns vor der Verdammnis und dem endgültigen Gericht.
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- Der Maßstab des Glaubens – Treue und Belohnung
…und dann wird jedem das Lob von Gott zuteilwerden. – 5b
Da sagte sein Herr zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn! – Matthäus 25,21
Treue im Dienst wird mit einer Belohnung und dem Eingang in die Freude des Herrn belohnt.
Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. – Galater 6,7
Unser Tun bestimmt das, was wir ernten werden. Wer treu ist, wird in Gottes Reich belohnt.
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- Unsere Taten werden ans Licht kommen
Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werden wird, und nichts ist geheim, das nicht bekannt werden und an den Tag kommen wird. – Lukas 8,17
Alle verborgenen Taten werden offenbart und werden in Gottes Gericht zur Sprache kommen.
Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse. – Prediger 12,14
Gottes Gericht wird mit vollkommenem Blick alles bewerten, was wir getan haben, ob gut oder schlecht.
Anwendung:
Lerne, das Urteil anderer nicht überzubewerten
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- Menschen beurteilen nach dem Äußeren, nach Eindruck oder Leistung.
- Nimm Kritik ernst, prüfe sie aber – und lass dich nicht von Lob oder Ablehnung bestimmen.
- Suche ich ständig Bestätigung von anderen oder reicht mir Gottes Blick?
Beurteile dich selbst mit Demut – aber auch mit Vorsicht
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- Dein eigenes Herz kann dich täuschen – du bist nicht der beste Richter über dich selbst.
- Du darfst auf Jesus schauen statt auf dich selbst – er kennt deinen Weg besser als du.
Lebe im Licht von Gottes endgültigem Urteil
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- Gott sieht dein Herz – und er wird gerecht richten. Das ist Warnung und Trost zugleich.
- Sei treu in dem, was dir anvertraut ist – nicht, um Applaus zu bekommen, sondern um Gott zu ehren.
- Freue dich darauf, Lob von Gott zu empfangen – das ist das einzige Urteil, das ewig zählt.
Am Ende zählt nicht, was Menschen über mich sagen – sondern was Gott über mich sagt.
Wenn alles gesagt und getan ist, möchte ich hören:
„Gut gemacht, du guter und treuer Knecht.“
Das ist das einzige Urteil, das ewig bleibt und unser Leben wirklich definiert.