unbußfertige Herzen

1. Samuel 15,1-9

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1 Samuel aber sprach zu Saul: Der HERR hat mich gesandt, um dich zum König über Israel zu salben; so höre nun auf die Stimme der Worte des HERRN!
2 So spricht der HERR der Heerscharen: Ich will strafen, was Amalek an Israel tat, indem er sich ihm in den Weg stellte, als es aus Ägypten heraufzog.
3 So ziehe nun hin und schlage Amalek, und vollstrecke den Bann an allem, was er hat, und schone ihn nicht; sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel!
4 Da bot Saul das Volk auf und musterte sie bei Telaim, etwa 200 000 Mann Fußvolk und 10 000 Mann aus Juda.
5 Und Saul kam zu der Stadt Amaleks und legte einen Hinterhalt im Tal.
6 Und Saul ließ den Kenitern sagen: Geht fort, weicht, zieht weg aus der Mitte der Amalekiter, damit ich euch nicht mit ihnen aufreibe; denn ihr habt Gnade an allen Kindern Israels erwiesen, als sie aus Ägypten heraufzogen! So zogen die Keniter aus der Mitte von Amalek weg.
7 Da schlug Saul Amalek, von Hewila an bis nach Schur, das östlich von Ägypten liegt,
8 und er nahm Agag, den König von Amalek, lebendig gefangen; dagegen vollstreckte er den Bann an dem ganzen Volk mit der Schärfe des Schwertes.
9 Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Vieh vom zweiten Wurf und die Mastschafe und alles, was wertvoll war, und sie wollten den Bann an ihnen nicht vollstrecken; alles Vieh aber, das wertlos und schwächlich war, an dem vollstreckten sie den Bann.

Generationenübergreifende Sünde

Generationenübergreifende Sünde tritt auf, wenn sündhaftes Verhalten, Götzendienst oder Rebellion gegen Gott über Generationen hinweg weitergegeben werden und sich in Familien, Gemeinschaften oder Nationen verfestigen.

Hauptmerkmale der Generationenübergreifende Sünde:

    • Sie verstärkt sich im Laufe der Zeit und führt zu einer Kultur der Ablehnung gegenüber Gottes Wegen

Als aber der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse, da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen. – 1. Mose 6,5-6

    • Sie ruft Gottes Gericht hervor, wenn sie einen Wendepunkt erreicht

Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht für immer mit dem Menschen rechten, denn er ist [ja] Fleisch; so sollen seine Tage 120 Jahre betragen! – 1. Mose 6,3

    • Sie betrifft oft ganze Familien oder Nationen.

Das Urteil der Vernichtung

Wenn Generationenübergreifende Sünde unheilbar wird, ist die Vernichtung manchmal Gottes Mittel zur Ausführung des Gerichts.

Diese Auslöschung dient sowohl der Ausübung von Gerechtigkeit als auch dem Schutz zukünftiger Generationen vor weiterer Korruption.

Wichtige Beispiele:

    • Die Sintflut (1. Mose 6): Die universelle Sündhaftigkeit der Menschheit führte zur Zerstörung allen Lebens außer der Familie Noahs.

Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, vom Menschen an bis zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe! – 1. Mose 6,7

    • Sodom und Gomorra (1. Mose 19): Die anhaltende Bosheit über Generationen führte zur Vernichtung der Städte durch Feuer.
    • Die Kanaaniter (5. Mose 7; Josua 6): Generationssündhaftigkeit, einschließlich Kindopfer, führte zu ihrer gebotenen Zerstörung.
    • Die Amalekiter (1. Samuel 15): Generationenlange Feindschaft gegenüber Gottes Volk führte zu ihrer endgültigen Vernichtung.

Gottes Langmut

Gottes Langmut zeigt sich in Seinem Willen, das Gericht zu verzögern und zahlreiche Möglichkeiten zur Umkehr zu bieten.

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. – 2. Petrus 3,9

Trotz der Unvermeidlichkeit des Gerichts zeigt Gott den Wunsch nach Wiederherstellung anstelle von Zerstörung.

Biblische Prinzipien der Langmut:

    • Verzögerung des Gerichts: Gott wartet darauf, dass Menschen umkehren, oft über Generationen hinweg.

Beispiel: Die Kanaaniter wurden erst gerichtet, als „die Schuld der Amoriter voll“ war (1. Mose 15,16).

…denn das Maß der Sünden der Amoriter ist noch nicht voll. – 1. Mose 15,16b

    • Warnungen senden: Propheten, Zeichen und Wunder gehen dem Gericht oft voraus, um zur Umkehr aufzurufen.

Beispiel: Noah war ein „Verkündiger der Gerechtigkeit“ und warnte die Menschen vor der Sintflut.

und wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern [nur] Noah, den Verkündiger der Gerechtigkeit, als Achten bewahrte, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte, – 2. Petrus 2,5

    • Erhaltung eines Überrestes: Selbst im Gericht verschont Gott einige, um Seine Absichten fortzuführen.

Gottes Barmherzigkeit

Gottes Barmherzigkeit ist selbst in den härtesten Gerichten immer gegenwärtig.

Sie zeigt sich in Seiner Geduld, Seiner Bereitschaft, die Gerechten zu verschonen, und Seiner Bereitstellung eines Auswegs aus dem Gericht.

Die Sintflut (1. Mose 6–9)

Generationenübergreifende Sünde:

    • Die Bosheit der Menschheit war universell und reuelos.

Vernichtung:

    • Eine globale Flut zerstörte alle Lebewesen außer denen auf der Arche.

Langmut:

    • Gott wartete, während Noah die Arche baute, und gab der Menschheit Zeit zur Umkehr.

Barmherzigkeit:

    • Noah und seine Familie wurden verschont und bewahrten die Menschheit und die Schöpfung.
    • Gott schloss einen Bund, die Erde nie wieder durch eine Flut zu zerstören (1. Mose 9,12-17).
Sodom und Gomorra (1. Mose 18–19)

Generationenübergreifende Sünde:

    • Die Städte waren berüchtigt für allgegenwärtige Unmoral und Ablehnung Gottes.

Vernichtung:

    • Feuer und Schwefel regneten herab und zerstörten die Städte und ihre Bewohner.

Langmut:

    • Gott offenbarte Abraham Seine Pläne, was ihm Gelegenheit zur Fürbitte gab.
    • Das Gericht wurde verzögert, während Lot und seine Familie gerettet wurden.

Barmherzigkeit:

    • Lot und seine Töchter wurden verschont.
    • Abrahams Fürbitte zeigte Gottes Bereitschaft, die Städte zu verschonen, wenn auch nur zehn Gerechte gefunden würden (1. Mose 18,32).
Die Kanaaniter (5. Mose 7; Josua 6)

Generationenübergreifende Sünde:

    • Götzendienst, Kindopfer und moralische Verdorbenheit hielten über Jahrhunderte an.

Vernichtung:

    • Gott befahl Israel, die Kanaaniter zu zerstören, um Seinem Volk ihre Einflüsse zu ersparen.

Langmut:

    • Gott wartete über 400 Jahre, bevor Er die Kanaaniter richtete (1. Mose 15,16).

Barmherzigkeit:

    • Rahab und ihre Familie wurden aufgrund ihres Glaubens verschont (Josua 6,25).
    • Die Kanaaniter hatten Gelegenheiten zur Umkehr, wie Rahabs Bewusstsein für Gottes Macht zeigt (Josua 2,10-11).
Die Amalekiter (1. Samuel 15; 2. Mose 17)

Generationenübergreifende Sünde:

    • Die Feindschaft der Amalekiter gegenüber Israel hielt über Generationen hinweg an.

Gedenke daran, was dir Amalek antat auf dem Weg, als ihr aus Ägypten gezogen seid; wie er dir auf dem Weg entgegentrat und deine Nachhut abschnitt, alle Schwachen, die zurückgeblieben waren, als du müde und matt warst, und wie er Gott nicht fürchtete. – 5. Mose 25,17-18

Vernichtung:

    • Gott befahl ihre Zerstörung als Akt der Gerechtigkeit.

Wenn dir nun der HERR, dein Gott, Ruhe gegeben hat vor allen deinen Feinden ringsum in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbe gibt, um es in Besitz zu nehmen, so sollst du das Andenken an Amalek unter dem Himmel vertilgen; vergiss es nicht! – 5. Mose 25,19

Langmut:

    • Generationen vergingen, bevor Gottes Gericht vollzogen wurde, was Zeit zur Umkehr ließ.

Barmherzigkeit:

    • Die Keniter sind ein Beispiel dafür, dass Gott auch inmitten von Gericht Barmherzigkeit zeigt.
    • Ihre Verschonung im Kontext der Vernichtung der Amalekiter demonstriert Gottes Gerechtigkeit und Gnade gegenüber denen, die sich zu Ihm stellen.
Das Jüngste Gericht (Offenbarung 20)

Generationenübergreifende Sünde:

    • Die Sündhaftigkeit der Menschheit über alle Generationen hinweg wird in der Rebellion gegen Gott kulminieren.

Vernichtung:

    • Die Gottlosen werden in den Feuersee geworfen, was die endgültige Vernichtung von Sünde und Bösem bedeutet.

Langmut:

    • Gott verzögert die Rückkehr Christi, um mehr Menschen die Möglichkeit zur Umkehr zu geben (2. Petrus 3,9).

Barmherzigkeit:

    • Durch Jesus bietet Gott allen, die glauben, Erlösung an (Johannes 3,16).
    • Ein neuer Himmel und eine neue Erde werden für die Erlösten geschaffen (Offenbarung 21,1-4).

Gottes Gerechtigkeit

Generationenübergreifende Sünde führt zu Gericht, aber Gottes Langmut zeigt Seine Bereitschaft, Menschen Zeit zur Umkehr zu geben. Barmherzigkeit ist immer in Seinen Handlungen verankert.

Obwohl Gott langsam zum Zorn ist (2. Mose 34,6), toleriert Er Sünde nicht unbegrenzt. Seine Geduld soll die Menschen zur Umkehr führen (Römer 2,4).

In jedem Akt des Gerichts verschont Gott einen treuen Überrest, um Seinen Bund und Seine Verheißungen aufrechtzuerhalten.

Jesus Christus ist die endgültige Lösung für Generationenübergreifende Sünde. Durch Ihn können Individuen und Nationen den Kreislauf der Sünde durchbrechen und Vergebung und Wiederherstellung empfangen (2. Korinther 5,17).