Von Ewigkeit berufen – für die Welt gesandt

Jesaja 49,1

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Der Ruf des Knechtes:
Von Ewigkeit berufen – für die Welt gesandt

1 Hört auf mich, ihr Inseln, und gebt acht, ihr Völker in der Ferne! Der HERR hat mich von Mutterleib an berufen und meinen Namen von Mutterschoß an bekannt gemacht.

Einleitung: Dieser Vers ist Teil der sogenannten Knecht-Lieder im Buch Jesaja (besonders Jesaja 42, 49, 50 und 53). Christen verstehen diese Texte als prophetische Ankündigungen des Messias, die sich in Jesus Christus erfüllen. Der Sprecher in Jesaja 49 ist der Knecht des HERRN, der schon vor seiner Geburt von Gott berufen und beim Namen genannt wurde.

Ein universaler Aufruf zur Aufmerksamkeit

„Hört auf mich, ihr Inseln, und gebt acht, ihr Völker in der Ferne!“

    • Die Botschaft gilt allen Völkern

„Inseln“ und „Völker in der Ferne“ symbolisieren die nichtjüdischen Nationen.

Der Knecht spricht nicht nur zu Israel, sondern zur gesamten Menschheit.

Schon im Alten Testament wird der weltweite Heilsplan Gottes sichtbar.

ja, er spricht: »Es ist zu gering, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten aus Israel wiederzubringen; sondern ich habe dich auch zum Licht für die Heiden gesetzt, damit du mein Heil seist bis an das Ende der Erde!« – Jesaja 49,6

    • Es hat einen prophetischen Ton

Die Wendungen „Hört!“ und „Gebt acht!“ sind typisch für göttliche Offenbarungen.

Ein dringlicher Ruf, genau hinzuhören – denn es folgt eine göttliche Selbstoffenbarung.

→ „Hört“ (schāma) fordert gehorsames Hinhören – ein Hören, das zum Handeln ruft.

→ „Gebt acht“ meint aufmerksames Lauschen – wie gespitzte Ohren vor einer wichtigen Botschaft.

    • Es hat eine Verbindung zum Neuen Testament

Christus ist das Licht für die Heiden.

Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel! – Lukas 2,30-32

Jesaja 49 wird in Apostelgeschichte 13,47 direkt auf die Mission Jesu bezogen.

Denn so hat uns der Herr geboten: »Ich habe dich zum Licht für die Heiden gesetzt, damit du zum Heil seist bis an das Ende der Erde!« – Apostelgeschichte 13,47

Auch wir heute gehören zu den „Völkern in der Ferne“ – wir sind mitgemeint!

Die göttliche Berufung des Knechtes von Anfang an

„Der HERR hat mich von Mutterleib an berufen und meinen Namen von Mutterschoß an bekannt gemacht.“

    • Berufung vor der Geburt

Jesus wurde vor seiner Geburt benannt.

Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus geben. – Lukas 1,31

Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden. – Matthäus 1,21

Dies zeigt, dass Gottes Plan nicht reaktiv, sondern ewig geplant war.

diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluss und Vorsehung dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet. – Apostelgeschichte 2,23

    • Vorherbestimmung und Identität

Jesus war von Ewigkeit her bei Gott.

Und nun verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. – Johannes 17,5

Er verließ die Herrlichkeit des Himmels, um bei den Menschen zu wohnen und für uns zu sterben.

Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. – Johannes 1,14

Jesus war nicht einfach ein guter Mensch oder Prophet, sondern der ewige Sohn Gottes, der mit einem göttlichen Auftrag in die Welt gesandt wurde.

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. – Galater 4,4-5

Die Menschwerdung war gezielt und bedeutungsvoll. Gott sandte Jesus nicht einfach, sondern bereitete ihn vor – mit Name und Berufung schon im Mutterleib.

der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. – Philipper 2,6-8

Der wahre Knecht Israels

Wo Israel versagte, erfüllte Christus vollkommen die Rolle des Knechtes.

Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, bist Israel, durch den ich mich verherrliche. – Jesaja 49,3

Was Israel nicht konnte, hat Jesus als der treue Knecht vollbracht – durch Gehorsam, Leiden und Erlösung.

Jesaja 49,6: Der Knecht soll Israel wiederherstellen und zugleich ein Licht für die Heiden sein.

    • Zwei Naturen Christi

Die Erwähnung des Mutterleibs bekräftigt Jesu wahre Menschheit.

Die göttliche Berufung und Namensgebung zeigt seine göttliche Herkunft.

Zusammenfassung: Der berufene Erlöser für die Welt

    • Jesaja 49,1 ist ein prophetischer Ausblick auf Christus.
    • Christus wurde vor Grundlegung der Welt berufen und gesandt.
    • Seine Botschaft richtet sich an alle Nationen – auch heute.
    • Wir sind aufgerufen, auf ihn zu hören, ihm zu vertrauen und ihm zu folgen.

Praktische Anwendung: Wie reagierst du auf den Ruf des berufenen Knechtes?

    • Höre wirklich hin!

Nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem Herzen. Der Knecht ruft auch dich.

→ Schāma heißt: hören und gehorchen. Lass dich ansprechen – und verändere dein Leben nach seiner Stimme.

    • Erkenne Gottes Plan für dein Leben

Wenn Christus schon vor seiner Geburt berufen war, dann ist auch dein Leben kein Zufall.

→ Gott kennt dich, ruft dich und hat einen Platz für dich in seiner Heilsgeschichte.

    • Vertraue dem ewigen Knecht Gottes

Jesus kam mit einem klaren Auftrag: dein Erlöser zu sein.

→ Vertraue ihm mit deinem ganzen Leben – nicht nur theoretisch, sondern im Alltag.

    • Sei Teil seines weltweiten Auftrags

Der Ruf gilt allen Völkern – und du darfst diesen Ruf weitergeben.

→ Wie kannst du heute dazu beitragen, dass andere von diesem Knecht hören?