Satt und reich – aber leer

1. Korinther 4,8

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Satt und reich – aber leer
Eine Warnung vor geistlicher Selbstzufriedenheit

Zum besseren Verständnis beginnen wir bei Vers sechs:

6 Das aber, meine Brüder, habe ich auf mich und Apollos bezogen um euretwillen, damit ihr an uns lernt, in eurem Denken nicht über das hinauszugehen, was geschrieben steht, damit ihr euch nicht für den einen auf Kosten des anderen aufbläht.
7 Denn wer gibt dir den Vorzug? Und was besitzt du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als ob du es nicht empfangen hättest?
8 Ihr seid schon satt geworden, ihr seid schon reich geworden, ihr seid ohne uns zur Herrschaft gelangt! O dass ihr doch wirklich zur Herrschaft gelangt wärt, damit auch wir mit euch herrschen könnten!

Korinther 4,8 hat tatsächlich eine fleischliche und egoistische Haltung unter den Korinthern beschrieben – doch Paulus hat das mit scharfer Ironie getan, nicht mit Zustimmung.

Paulus hat Sarkasmus benutzt, um die Arroganz und Selbstzufriedenheit der Korinther zu entlarven.

Selbstzufriedenheit und geistliche Arroganz
„Ihr seid schon satt geworden!“

Sie haben gedacht, sie wären geistlich erfüllt und würden nichts mehr brauchen.

Das hat eine selbstzufriedene, fleischliche Haltung gezeigt.

Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie nicht vertragen, ja ihr könnt sie auch jetzt noch nicht vertragen, denn ihr seid noch fleischlich. – 1. Korinther 3,2-3a

Paulus hat sie mit Ironie zurechtgewiesen, weil sie in Wirklichkeit geistlich unreif und selbstgerecht waren.

Das erinnert uns an die Gemeinde in Laodizea, die ebenfalls gedacht hat:

Ich bin reich und habe Überfluss, und mir mangelt es an nichts! – Offenbarung 3,17a

Doch Jesus hat ihnen gesagt, dass sie in Wahrheit „elend und erbärmlich [waren], arm, blind und entblößt“ – Offenbarung 3,17b

Jesus hat diesen Zustand als lauwarm bezeichnet:

Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass du kalt oder heiß wärst! So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund. – Offenbarung 3,15-16

Beide Gemeinden haben geistlichen Wohlstand vorgetäuscht, obwohl sie geistlich arm waren.

Diese Warnung gilt auch uns heute:

Haben wir schon geistlich „alles erreicht“? Oder brauchen wir ehrliche Selbstprüfung, Demut und echte Gemeinschaft mit Christus?

Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir. – Offenbarung 3,20

Überheblichkeit und eingebildeter Reichtum
„Ihr seid schon reich geworden!“

Das hat eine egoistische Sichtweise offenbart – sie haben sich geistlich überlegen gefühlt, statt demütig zu wachsen.

Vielleicht haben sie sich auf geistlichen Stolz oder sogar materiellen Wohlstand etwas eingebildet.

Denn wenn jemand meint, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst. – Galater 6,3

Denn ich sage… jedem unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit bedacht sei… – Römer 12,3

Hierfür eignet sich auch der Rat, der der Gemeinde in Laodizea gegeben wurde.

Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehen kannst! – Offenbarung 3,18

Auch die Gemeinde in Korinth hat vergessen, dass wahrer geistlicher Reichtum nicht in äußerem Erfolg liegt.

Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln. – 1. Timotheus 6,17-19

Jesus hat dazu gesagt: Alle, die ich lieb habe, die überführe und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße! – Offenbarung 3,19

Woran messen wir unseren „Reichtum“ – an Erkenntnis, Erfahrung, Einfluss? Oder an echter Nähe zu Christus und geistlicher Frucht?

Selbstherrlichkeit und geistliche Unabhängigkeit
„Ihr habt ohne uns geherrscht!“

Sie haben sich verhalten, als würden sie schon wie Könige im Reich herrschen – ohne die Apostel, die gelitten haben.

Diese Haltung erinnert an das Verhalten der Pharisäer: stolz, selbstgerecht, blind für ihre eigene Unreife.

Sie haben sich über andere gestellt, haben Anerkennung gesucht und haben die wahre Demut verachtet.

Paulus hat sie nicht beneidet, sondern hat ihren Hochmut durch Ironie bloßgestellt:

O dass ihr doch wirklich zur Herrschaft gelangt wärt, damit auch wir mit euch herrschen könnten! – 1. Korinther 4,8b

Die wahren Diener Christi haben nicht über andere geherrscht, sondern haben um Christi willen gedient und gelitten:

Es scheint mir nämlich, dass Gott uns Apostel als die Letzten hingestellt hat, gleichsam zum Tod bestimmt – 1. Korinther 4,9a

Versuchen wir, ohne echte Nachfolge „mit Christus zu herrschen“?

Haben wir verstanden, dass der Weg zur Herrlichkeit durch Leid, Demut und Treue führt?

Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. – Offenbarung 3,21

Zusammenfassung:

    • Sie haben fleischlich gedacht – und sich dabei satt und reich gefühlt.
    • Sie haben sich selbst erhöht – nicht Christus.
    • Sie haben eine Haltung gezeigt, wie man sie bei den Pharisäern gesehen hat – stolz, unreif, selbstzufrieden.

Heute haben wir die Gelegenheit zur Selbstprüfung statt Selbstzufriedenheit:

Bin ich wirklich geistlich hungrig – oder bilde ich mir ein, schon „satt“ zu sein?

    • Bitte den Herrn, dir neu den Wert seines Wortes zu zeigen.
    • Lies es nicht nur, sondern lass dich davon verändern.

Baue ich auf Christus – oder auf geistlichen Stolz, Tradition oder Leistungen?

    • Wahre Reichtum zeigt sich in Demut, nicht in Überlegenheit.
    • Prüfe deine Haltung im Gebet – ist sie lernbereit?

Die Korinther haben so getan, als würden sie schon herrschen – ohne Leiden, ohne die Apostel, ohne den Weg des Kreuzes.

Doch die Schrift sagt klar: wenn wir standhaft ausharren, so werden wir mitherrschen… – 2. Timotheus 2,12

    • Das wahre Herrschen mit Christus kommt nach dem Ausharren, nicht vorher.
    • Selbstherrlichkeit jetzt – ohne Demut, ohne Kreuz – ist ein gefährlicher Irrweg.

 

Das Herz, das Gott möchte

1. Samuel 17,1-11

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1 Die Philister aber zogen ihre Heere zum Kampf zusammen und versammelten sich bei Socho in Juda, und sie lagerten sich zwischen Socho und Aseka, bei Ephes-Dammin.
2 Auch Saul und die Männer von Israel sammelten sich und schlugen ihr Lager im Terebinthental auf, und sie rüsteten sich zum Kampf gegen die Philister.
3 Und die Philister standen am jenseitigen Berg, die Israeliten aber am diesseitigen Berg, und das Tal lag zwischen ihnen.
4 Da trat aus dem Lager der Philister ein Vorkämpfer hervor mit Namen Goliath, aus Gat; der war sechs Ellen und eine Spanne groß.
5 Er hatte einen ehernen Helm auf seinem Kopf und trug einen Schuppenpanzer, und das Gewicht seines Panzers betrug 5 000 Schekel Erz.
6 Und er hatte eherne Schienen an seinen Beinen und einen ehernen Wurfspieß auf dem Rücken,
7 und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum, und die Spitze seines Speeres wog 600 Schekel Eisen; und der Schildträger ging vor ihm her.
8 Und er stellte sich hin und rief den Schlachtreihen Israels zu und sprach zu ihnen: Weshalb seid ihr ausgezogen, um euch für den Kampf zu rüsten? Bin ich nicht ein Philister, und ihr seid Sauls Knechte? Erwählt euch einen Mann, der zu mir herabkommen soll!
9 Wenn er mit mir kämpfen kann und mich erschlägt, so wollen wir eure Knechte sein; wenn ich aber im Kampf mit ihm siege und ihn erschlage, so sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen!
10 Und weiter sprach der Philister: Ich habe am heutigen Tag die Schlachtreihen Israels verhöhnt; gebt mir einen Mann, und lasst uns miteinander kämpfen!
11 Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, entsetzten sie sich und fürchteten sich sehr.

Einleitung:

Aber der HERR sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen! Denn [der HERR] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an! – 1. Samuel 16,7

Was für ein Herz hat Gott bei Goliath gesehen?

Von außen hat Goliath furchteinflößend gewirkt: riesig, gepanzert, selbstsicher, aggressiv.

Aber innerlich?

Er hat sich stolz und trotzig gezeigt (Vers 10): „Ich habe am heutigen Tag die Schlachtreihen Israels verhöhnt!“

Er hat auf sich selbst vertraut – auf seine Muskeln, seine Rüstung, seine Einschüchterung.

Und er hat Gott verspottet, nicht nur Israel. Er hat die Heere des lebendigen Gottes herausgefordert (Vers 26). Das zeigt: Er hat ein rebellisches, verhärtetes Herz gehabt – so wie Pharao oder die stolzen Könige von Babylon.

Gott hat ein Herz gesehen, das sich gegen Ihn erhoben hat, das keine Ehrfurcht hatte, sondern sich selbst groß gemacht hat.

Goliaths Hochmut war kein Einzelfall – es ist derselbe Geist der Rebellion, den wir schon bei Satan sehen. Es ist wie das Herz des Teufels.

Ich will emporfahren auf Wolkenhöhen, dem Allerhöchsten mich gleichmachen! – Jesaja 14,14

Goliath hat genauso gedacht: „Ich bin oben, ich bin unbesiegbar.“

Ein Herz, das sich über Gott erheben will, endet im Fall.

Weil sich dein Herz erhoben hat und du gesagt hast: »Ich bin ein Gott… – Hesekiel 28,2b

Goliath hat sich nicht nur gegen Menschen gestellt – er hat sich über Gott erhoben.

Goliaths Trotz erinnert uns an den Pharao.

Der Pharao antwortete: Wer ist der HERR, dass ich auf seine Stimme hören sollte… Ich kenne den HERRN nicht… – 2. Mose 5,2

Das ist genau dieselbe Haltung: Verachtung, Stolz, Auflehnung.

Goliaths Herz war wie Pharaos Herz – verhärtet und trotzig, unwillig, sich zu beugen.

Goliath hat gedacht, er könne unbestraft Gottes Volk verspotten.

Der Gottlose sagt in seinem Hochmut: »Er wird nicht nachforschen!« Alle seine Gedanken sind: »Es gibt keinen Gott«! – Psalm 10,4

Er spricht in seinem Herzen: »Gott hat es vergessen, er hat sein Angesicht verborgen, er sieht es niemals!« – Psalm 10,11

Aber Gott sieht das Herz – und er richtet über Hochmut und Gottlosigkeit.

Warum soll der Gottlose Gott lästern und in seinem Herzen denken, dass du nicht danach fragst? – Psalm 10,13

Was für ein Herz hatten Saul und das Volk Israel?

„Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, entsetzten sie sich und fürchteten sich sehr.“

Gott hat bei ihnen ein verzagtes Herz gesehen:

Sie haben auf Goliaths Größe geschaut, nicht auf Gottes Größe.

Ihr Mut ist zerflossen – weil ihr Herz nicht im Glauben gegründet war.

…euer Herz verzage nicht! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht… Denn der HERR, euer Gott, geht mit euch, um für euch mit euren Feinden zu kämpfen, um euch zu helfen. – 5. Mose 20,3-4

Und Saul? Er hat äußerlich gut ausgesehen, ja – aber er hat den Geist Gottes verloren (1. Samuel 16,14). Er hat keine geistliche Führung mehr gehabt.

Sie haben ein Herz gehabt, das Menschen gefürchtet hat – aber nicht Gott. Und genau das ist das Gegenteil von David. David hat Gott gefürchtet – und deshalb hat er keinen Menschen gefürchtet.

Israel hat vergessen, wie die Kundschafter damals Angst vor den Riesen im Land hatten – und wie Gott später genau diese Riesen selbst zum Zittern gebracht hat.

Wir können nicht hinaufziehen gegen das Volk, denn es ist stärker als wir! Wir sahen dort auch Riesen… – 4. Mose 13,31b.33a

Es ist genau dasselbe Muster: Sie sehen die Feinde – aber nicht den allmächtigen Gott.

Angst ersetzt den Glauben – und das Herz versagt.

Damals hat Israel Angst vor den Riesen gehabt – aber vierzig Jahre später, als die Kundschafter nach Jericho gekommen sind, haben die Heiden vor dem Gott Israels gezittert.

Und als wir dies hörten, da wurde unser Herz verzagt, und es ist kein rechter Mut mehr in irgendjemand vor euch; denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden! – Josua 2,11

Saul und Israel haben in die Falle der Menschenfurcht getappt.

Menschenfurcht ist ein Fallstrick; wer aber auf den HERRN vertraut, der ist geborgen. – Sprüche 29,25

David hat sicher auch Furcht gekannt – aber er hat sie mit Vertrauen beantwortet.

Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich! – Psalm 56,4

Das, was Saul und das Volk erlebt haben, kam nicht von Gott. Sie haben den Geist Gottes verlassen – und die Angst hat regiert.

denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. – 2. Timotheus 1,7

Was für ein Herz hat Gott gesucht?

In 1. Samuel 16,7 sagt Gott: „denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an!“

Gott hat nach einem Herz gesucht, das:

    • Demütig ist – nicht stolz wie Goliath.
    • Glaubensvoll ist – nicht ängstlich wie Saul.
    • Auf seine Kraft vertraut – nicht auf Waffen oder Rüstung.
    • Das seine Ehre sucht – so wie David es getan hat.

David hat gesagt: „Denn wer ist dieser Philister, dieser Unbeschnittene, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt?“ (Vers 26).

Er hat geistlich gesehen – nicht nur äußerlich. Er hat verstanden: Goliath ist nicht einfach nur groß, er gehört nicht zu Gottes Volk. Und er hat sich gegen Gott selbst gestellt.

Gott sucht ein hingegebenes, treues Herz – nicht ein halbherziges, nicht ein zerrissenes.

Denn die Augen des HERRN durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist. – 2. Chronik 16,9a

Was können wir daraus mitnehmen?

    • Goliath steht für den Stolz der Welt.
    • Saul und Israel zeigen, was passiert, wenn wir Gott vergessen – Angst, Mutlosigkeit, Rückzug.
    • David zeigt das Herz, das Gott sucht – ein Herz, das Ihm vertraut, ihn fürchtet, und für seine Ehre kämpft.

Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen? Wenn Übeltäter mir nahen, um mein Fleisch zu fressen, meine Widersacher und Feinde, so müssen sie straucheln und fallen. Selbst wenn ein Heer sich gegen mich lagert, so fürchtet mein Herz sich dennoch nicht; wenn sich Krieg gegen mich erhebt, so bin ich auch dabei getrost. – Psalm 27,1-3

Was sieht Gott, wenn Er dein Herz anschaut?

Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern alles ist enthüllt und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben. – Hebräer 4,13

Gott segnet die, die ihr Vertrauen auf Ihn setzen, nicht auf äußere Stärke oder menschliche Mittel.

Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Zuversicht der HERR geworden ist! Denn er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und seine Wurzeln am Bach ausstreckt, der die Hitze nicht fürchtet, wenn sie kommt… – Jeremia 17,7-8a

Denn »Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade«. – 1. Petrus 5,5b

Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen! – Matthäus 5,8

 

Von Ewigkeit berufen – für die Welt gesandt

Jesaja 49,1

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Der Ruf des Knechtes:
Von Ewigkeit berufen – für die Welt gesandt

1 Hört auf mich, ihr Inseln, und gebt acht, ihr Völker in der Ferne! Der HERR hat mich von Mutterleib an berufen und meinen Namen von Mutterschoß an bekannt gemacht.

Einleitung: Dieser Vers ist Teil der sogenannten Knecht-Lieder im Buch Jesaja (besonders Jesaja 42, 49, 50 und 53). Christen verstehen diese Texte als prophetische Ankündigungen des Messias, die sich in Jesus Christus erfüllen. Der Sprecher in Jesaja 49 ist der Knecht des HERRN, der schon vor seiner Geburt von Gott berufen und beim Namen genannt wurde.

Ein universaler Aufruf zur Aufmerksamkeit

„Hört auf mich, ihr Inseln, und gebt acht, ihr Völker in der Ferne!“

    • Die Botschaft gilt allen Völkern

„Inseln“ und „Völker in der Ferne“ symbolisieren die nichtjüdischen Nationen.

Der Knecht spricht nicht nur zu Israel, sondern zur gesamten Menschheit.

Schon im Alten Testament wird der weltweite Heilsplan Gottes sichtbar.

ja, er spricht: »Es ist zu gering, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten aus Israel wiederzubringen; sondern ich habe dich auch zum Licht für die Heiden gesetzt, damit du mein Heil seist bis an das Ende der Erde!« – Jesaja 49,6

    • Es hat einen prophetischen Ton

Die Wendungen „Hört!“ und „Gebt acht!“ sind typisch für göttliche Offenbarungen.

Ein dringlicher Ruf, genau hinzuhören – denn es folgt eine göttliche Selbstoffenbarung.

→ „Hört“ (schāma) fordert gehorsames Hinhören – ein Hören, das zum Handeln ruft.

→ „Gebt acht“ meint aufmerksames Lauschen – wie gespitzte Ohren vor einer wichtigen Botschaft.

    • Es hat eine Verbindung zum Neuen Testament

Christus ist das Licht für die Heiden.

Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel! – Lukas 2,30-32

Jesaja 49 wird in Apostelgeschichte 13,47 direkt auf die Mission Jesu bezogen.

Denn so hat uns der Herr geboten: »Ich habe dich zum Licht für die Heiden gesetzt, damit du zum Heil seist bis an das Ende der Erde!« – Apostelgeschichte 13,47

Auch wir heute gehören zu den „Völkern in der Ferne“ – wir sind mitgemeint!

Die göttliche Berufung des Knechtes von Anfang an

„Der HERR hat mich von Mutterleib an berufen und meinen Namen von Mutterschoß an bekannt gemacht.“

    • Berufung vor der Geburt

Jesus wurde vor seiner Geburt benannt.

Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus geben. – Lukas 1,31

Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden. – Matthäus 1,21

Dies zeigt, dass Gottes Plan nicht reaktiv, sondern ewig geplant war.

diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluss und Vorsehung dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet. – Apostelgeschichte 2,23

    • Vorherbestimmung und Identität

Jesus war von Ewigkeit her bei Gott.

Und nun verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. – Johannes 17,5

Er verließ die Herrlichkeit des Himmels, um bei den Menschen zu wohnen und für uns zu sterben.

Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. – Johannes 1,14

Jesus war nicht einfach ein guter Mensch oder Prophet, sondern der ewige Sohn Gottes, der mit einem göttlichen Auftrag in die Welt gesandt wurde.

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. – Galater 4,4-5

Die Menschwerdung war gezielt und bedeutungsvoll. Gott sandte Jesus nicht einfach, sondern bereitete ihn vor – mit Name und Berufung schon im Mutterleib.

der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. – Philipper 2,6-8

Der wahre Knecht Israels

Wo Israel versagte, erfüllte Christus vollkommen die Rolle des Knechtes.

Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, bist Israel, durch den ich mich verherrliche. – Jesaja 49,3

Was Israel nicht konnte, hat Jesus als der treue Knecht vollbracht – durch Gehorsam, Leiden und Erlösung.

Jesaja 49,6: Der Knecht soll Israel wiederherstellen und zugleich ein Licht für die Heiden sein.

    • Zwei Naturen Christi

Die Erwähnung des Mutterleibs bekräftigt Jesu wahre Menschheit.

Die göttliche Berufung und Namensgebung zeigt seine göttliche Herkunft.

Zusammenfassung: Der berufene Erlöser für die Welt

    • Jesaja 49,1 ist ein prophetischer Ausblick auf Christus.
    • Christus wurde vor Grundlegung der Welt berufen und gesandt.
    • Seine Botschaft richtet sich an alle Nationen – auch heute.
    • Wir sind aufgerufen, auf ihn zu hören, ihm zu vertrauen und ihm zu folgen.

Praktische Anwendung: Wie reagierst du auf den Ruf des berufenen Knechtes?

    • Höre wirklich hin!

Nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem Herzen. Der Knecht ruft auch dich.

→ Schāma heißt: hören und gehorchen. Lass dich ansprechen – und verändere dein Leben nach seiner Stimme.

    • Erkenne Gottes Plan für dein Leben

Wenn Christus schon vor seiner Geburt berufen war, dann ist auch dein Leben kein Zufall.

→ Gott kennt dich, ruft dich und hat einen Platz für dich in seiner Heilsgeschichte.

    • Vertraue dem ewigen Knecht Gottes

Jesus kam mit einem klaren Auftrag: dein Erlöser zu sein.

→ Vertraue ihm mit deinem ganzen Leben – nicht nur theoretisch, sondern im Alltag.

    • Sei Teil seines weltweiten Auftrags

Der Ruf gilt allen Völkern – und du darfst diesen Ruf weitergeben.

→ Wie kannst du heute dazu beitragen, dass andere von diesem Knecht hören?