Ein Herz voller Liebe

1. Samuel 18,1-5

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1 Und es geschah, als er aufgehört hatte mit Saul zu reden, da verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids, und Jonathan gewann ihn lieb wie seine eigene Seele.

Ein Herz, das sich in Liebe verbindet

Wahre Liebe geht über oberflächliche Freundschaft hinaus; sie ist treu, aufrichtig und selbstlos.

Wer viele Gefährten hat, der wird daran zugrunde gehen, aber es gibt einen Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder. – Sprüche 18,24

Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan; du bist mir sehr lieb gewesen! Wunderbar war mir deine Liebe, mehr als Frauenliebe! – 2. Samuel 1,26

Ein Herz voller Liebe sieht das Wohl des anderen wie das eigene.

Ein Freund liebt zu jeder Zeit, und als Bruder für die Not wird er geboren. – Sprüche 17,17

Die Liebe zu anderen steht unmittelbar nach der Liebe zu Gott – sie ist das zweitgrößte Gebot, wie Jesus selbst gesagt hat.

Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Und Jesus sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«. Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. – Matthäus 22,36-39

Ein Herz, das sich in Liebe verbindet, ist das Kennzeichen wahrer Nachfolge Jesu.

Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. – Johannes 13,35

2 Und Saul nahm ihn an jenem Tag zu sich und ließ ihn nicht wieder in das Haus seines Vaters zurückkehren.
3 Jonathan aber und David machten einen Bund miteinander; denn er hatte ihn lieb wie seine eigene Seele.

Ein Herz, das sich im Bund verpflichtet

In biblischer Zeit war ein Bund nicht bloß ein Handschlag oder ein Versprechen. Er war ein heiliger Akt, mit Zeichen, Blut und Zeugen bestätigt.

Zwei Männer, die einen Bund schlossen, schnitten manchmal ein Tier in zwei Teile und gingen gemeinsam hindurch (vgl. 1. Mose 15,9–18).

Das bedeutete: „So soll es mir geschehen, wenn ich diesen Bund breche.“

Ein Bund bedeutete also: Treue bis zum Tod, Schutz füreinander, völlige Offenheit und Vertrauen.

Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein Zweiter da ist, um ihn aufzurichten! – Prediger 4,9-10

Jonathan erkannte Gottes Hand über David und stellte sich selbst treu an seine Seite.

„Ich stehe zu dir, David – nicht wegen dem, was du mir gibst, sondern weil Gott dich erwählt hat und mit dir ist. Ich werde dich nie verraten.“

Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde. – Johannes 15,13

Ein Herz voller Liebe hält Wort – auch wenn es etwas kostet. Es zeigt sich in Treue, nicht in Bequemlichkeit.

Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen. – Prediger 4,12

Hast du einen Freund wie diesen – jemanden, auf den du dich verlassen kannst, selbst wenn es ihn etwas kostet?

Und noch wichtiger: Bist du ein solcher Freund für andere?

4 Und Jonathan zog das Obergewand aus, das er anhatte, und gab es David, dazu seinen Waffenrock, sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.

Ein Herz, das sich im Gehorsam hingibt

Jonathan hat David seine Gewänder und Waffen, als Zeichen des Bundes gegeben. Das bedeutet dass alles, was er war und hat, jetzt auch David gehört.

Sein Obergewand und seinen Waffenrock waren Symbol für Rang, Ehre und Erbfolge.

Sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel waren Symbole für militärische Autorität und Führungsposition.

Jonathan erkennt David als Gottes auserwählten und überträgt symbolisch seine eigene Stellung.

In unserer Zeit kennen wir ein ähnliches Zeichen in der Ehe: Wenn ein Mann und eine Frau einander Ringe geben, bedeutet das: „Alles, was ich bin und habe, gehört dir.“ Es ist ein sichtbares Zeichen eines unsichtbaren Bundes – so wie Jonathans Übergabe seiner Gewänder und Waffen an David.

 5 Und David zog [zum Kampf] aus; überall, wohin Saul ihn sandte, hatte er Gelingen, sodass Saul ihn über die Kriegsleute setzte. Und er gefiel dem ganzen Volk wohl, auch den Knechten Sauls.

Ein Herz, das in Demut dient

Jonathan freute sich über Davids Erfolg, statt eifersüchtig zu werden.

Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen. – Philipper 2,3-4

Liebe sucht nicht den eigenen Vorteil, sondern das Wohl des anderen.

Eisen schärft Eisen; ebenso schärft ein Mann den anderen. – Sprüche 27,17

In der Bruderliebe seid herzlich gegeneinander; in der Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor! – Römer 12,10

Frage dich selbst: Bin ich zu stolz, um ein solcher Freund zu sein? Oder bin ich bereit, mich zu demütigen und das Wohl anderer über mein eigenes zu stellen?

Jonathans Liebe war tief, selbstlos, opferbereit und auf Gott ausgerichtet. Lasst uns anderen gegenüber so ein Freund sein – einer, der ermutigt, stärkt und treu bleibt.

Verlass deinen Freund und den Freund deines Vaters nicht, aber in das Haus deines Bruders begib dich nicht am Tag deiner Not; ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne. – Sprüche 27,10

Wahre Liebe ehrt den anderen, erkennt Gottes Hand und freut sich über seinen Segen.

Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. – 1. Johannes 3,14

Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er [Jesus] sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben. Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt — wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? – 1. Johannes 3,16-17

Ein Herz voller Liebe zeigt sich im Alltag – in kleinen Taten, freundlichen Worten und treuem Dienen.

Darum ermahnt einander und erbaut einer den anderen, wie ihr es auch tut! – 1. Thessalonicher 5,11

Wie kann ich heute ein Herz voller Liebe zeigen – gegenüber Familie, Freunden und Glaubensgeschwistern?

 

Wandeln in Licht

Jesaja 50,1-11

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1 So spricht der HERR: Wo ist der Scheidebrief eurer Mutter, mit dem ich sie verstoßen habe? Oder welchem von meinen Gläubigern habe ich euch verkauft? Siehe, ihr seid um eurer Sünden willen verkauft worden, und um eurer Übertretungen willen ist eure Mutter verstoßen worden.

Die Trennung von Licht

Die Sünde trennt uns von Gottes Licht.

Der Mensch flieht das Licht, weil es seine Sünde offenbart.

Darin aber besteht das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse. – Johannes 3,19

Sünde führt zur bewussten Abkehr von Gott.

Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. – Johannes 3,20

Wer die Wahrheit liebt, sucht das Licht – und findet darin Reinigung und Gemeinschaft mit Gott.

Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott getan sind. – Johannes 3,21

Definitionen von „Sünde“ im Alten Testament:

„Sünde“ ist das Verfehlen eines Ziels – das Unterlassen dessen, was Gott befohlen hat.

denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten – Römer 3,23

„Übertretung“ bedeutet das Überschreiten einer von Gott gesetzten Grenze.

Beispiel: Adams Übertretung im Garten Eden war nicht Unwissenheit, sondern bewusster Ungehorsam.

„Missetat“ bezeichnet alles, was aus seinem richtigen Verlauf oder seiner Bestimmung herausgekommen ist – alles, was moralisch verzerrt oder pervertiert ist.

Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz zum Retten und sein Ohr nicht zu schwer zum Hören; sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört! – Jesaja 59,1-2

2 Warum war kein Mensch da, als ich kam, antwortete niemand, als ich rief? Ist etwa meine Hand zu kurz, um zu erlösen, oder ist bei mir keine Kraft, um zu erretten? Siehe, mit meinem Schelten trockne ich das Meer aus; ich mache Ströme zur Wüste, dass ihre Fische vor Wassermangel faulen und vor Durst sterben!
3 Ich kleide den Himmel in Schwarz und bedecke ihn mit Sacktuch.

Wenn niemand antwortet, liegt es nicht daran, dass Gott sich nicht kümmert, nicht handeln kann oder nicht retten will.

    • Er kümmert sich – Er hat gerufen

Warum war kein Mensch da, als ich kam, antwortete niemand, als ich rief? – 2a

Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob es einen Verständigen gibt, einen, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen, allesamt verdorben; es gibt keinen, der Gutes tut, auch nicht einen Einzigen! – Psalm 53,3-4

    • Er kann handeln – Er hat die Macht zu erlösen

Ist etwa meine Hand zu kurz, um zu erlösen…? – 2b

Und Mose sprach: 600 000 Mann Fußvolk sind es, in deren Mitte ich bin, und du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, dass sie einen Monat lang zu essen haben! Kann man so viele Schafe und Rinder schlachten, dass es für sie genug ist? Oder kann man alle Fische des Meeres einfangen, dass es für sie genug ist? Der HERR aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des HERRN zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort vor dir eintreffen wird oder nicht! – 4. Mose 11,21-23

    • Er will retten – Er ist bereit zu befreien

…oder ist bei mir keine Kraft, um zu erretten? – 2c

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. – 2. Petrus 3,9

Die Demonstration des Lichts

Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben. – Johannes 8,12

4 GOTT, der Herr, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich den Müden mit einem Wort zu erquicken wisse. Er weckt Morgen für Morgen, ja, er weckt mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger [hören].

    • Durch gelenktes Sprechen

Gott gibt dem Knecht die „Zunge eines Jüngers“, damit er von ihm geleitet zur rechten Zeit spricht und so Orientierung für die Müden bietet.

Ich habe Gerechtigkeit als frohe Botschaft verkündigt in der großen Gemeinde; siehe, ich will meine Lippen nicht verschließen, HERR, das weißt du! Deine Gerechtigkeit verbarg ich nicht in meinem Herzen, ich redete von deiner Wahrheit und von deinem Heil; deine Gnade und Wahrheit verschwieg ich nicht vor der großen Gemeinde. – Psalm 40,10-11

5 GOTT, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet; und ich habe mich nicht widersetzt und bin nicht zurückgewichen.

    • Durch geleitetes Hören

Gott öffnet dem Knecht das Ohr, und durch von ihm geleitetes Hören folgt er treu, sodass Weisheit und Orientierung zum Licht für andere werden.

Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; Ohren aber hast du mir bereitet; Brandopfer und Sündopfer hast du nicht verlangt. Da sprach ich: Siehe, ich komme, in der Buchrolle steht von mir geschrieben; deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und dein Gesetz ist in meinem Herzen. – Psalm 40,7-9

6 Meinen Rücken bot ich denen dar, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften; mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel.

    • Durch geduldiges Leiden

Der Knecht erträgt Schmach, Spott und Leid geduldig, ohne zurückzuweichen, und zeigt so Vertrauen in Gottes Treue und Weisheit.

als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet. – 1. Petrus 2,23

7 Aber GOTT, der Herr, wird mir helfen, darum muss ich mich nicht schämen; darum machte ich mein Angesicht wie einen Kieselstein, denn ich wusste, dass ich nicht zuschanden würde.

    • Durch standhafte Entschlossenheit

indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete, und der sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. – Hebräer 12,2

8 Der mich rechtfertigt, ist nahe; wer will mit mir rechten? Lasst uns miteinander hintreten! Wer will gegen mich Anklage erheben? Er trete her zu mir!
9 Siehe, GOTT, der Herr, steht mir bei — wer will mich für schuldig erklären? Siehe, sie werden alle zerfallen wie ein Kleid; die Motte wird sie fressen.

    • Durch vollkommenes Vertrauen

Der Knecht vertraut auf Gottes Rechtfertigung und Schutz und bleibt unerschüttert.

Gleichwie sich viele über dich entsetzten — so sehr war sein Angesicht entstellt, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt mehr als die der Menschenkinder —, genauso wird er viele Heidenvölker in Erstaunen setzen, und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen. – Jesaja 52,14-15

10 Wer unter euch fürchtet den HERRN? Wer gehorcht der Stimme seines Knechtes? Wenn er im Finstern wandelt und ihm kein Licht scheint, so vertraue er auf den Namen des HERRN und halte sich an seinen Gott!

Die Anwendung des Lichts

    • Durch Vertrauen auf Gottes Namen

Wer in der Finsternis wandelt, verlässt sich nicht auf sich selbst, sondern auf Gottes Führung und Beistand.

…so vertraue er auf den Namen des HERRN und halte sich an seinen Gott!

    • Durch Gemeinschaft im Licht

wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. – 1. Johannes 1,7

    • Durch Gehorsam trotz Unsichtbarkeit der Ergebnisse

Wenn er im Finstern wandelt und ihm kein Licht scheint…

Auch wenn der Ausgang unsichtbar bleibt, folgen wir Gottes Willen und wandeln mutig durch dunkle Zeiten.

Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich. – Psalm 23,4

    • Durch Verzicht auf Selbsthilfe

11 Habt aber acht, ihr alle, die ihr ein Feuer anzündet und euch mit feurigen Pfeilen wappnet! Geht hin in die Flamme eures eigenen Feuers und in die feurigen Pfeile, die ihr angezündet habt! Dieses widerfährt euch von meiner Hand, dass ihr in Qualen liegen müsst.

Eigenmächtige menschliche Anstrengung („Funken“) führt nur zu Misserfolg; wahres Licht kommt durch Gott.

    • Durch Nachfolge Christi

Christus als Licht der Welt zeigt den Weg: Glaube an ihn verhindert, dass wir in der Finsternis bleiben.

Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. – Johannes 12,46