Jesaja 51,9-16
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Stell dir eine Zeit vor, vielleicht einen Tag, eine Woche oder einen Monat, in der du ständig von Wellen des Leidens überrollt wirst.
Kaum hast du wieder Luft geholt, trifft dich die nächste Welle.
Kaum scheint ein Problem gelöst, bricht das nächste über dich herein.
Dein Herz fragt Gott: Wie lange noch? Hast du mich vergessen, Herr?
Oder wie die Jünger Jesu im Gewitter: „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir umkommen?“
Ja, um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir geachtet. Herr, erhebe dich! Warum schläfst du? Wache auf und verstoße uns nicht für immer! Warum verbirgst du dein Angesicht und vergisst unser Elend und unsere Bedrängnis? Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, und unser Leib klebt am Erdboden. Mache dich auf und komm uns zu Hilfe, und erlöse uns um deiner Gnade willen! – Psalm 44,23-27
9 Wache auf! Wache auf! Ziehe Stärke an, du Arm des HERRN! Erwache wie in den Tagen der Vorzeit und bei den Geschlechtern der Urzeit! Bist du nicht der, welcher Rahab zerschmettert und den Drachen durchbohrt hat?
10 Bist du nicht der, welcher das Meer, die Wasser der großen Flut, trockengelegt und die Tiefen des Meers zu einem Weg gemacht hat, damit die Erlösten hindurchziehen konnten?
Gottes mächtige Taten in der Vorzeit und der Urzeit geben Hoffnung für heute
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- Die Urzeit:
Schon vor aller Geschichte hat Gott das Chaos gebändigt und Satan besiegt.
Er hat einen Kreis abgesteckt auf der Oberfläche der Wasser bis zur Grenze von Licht und Finsternis. Die Säulen des Himmels erbeben und erschrecken vor seinem Schelten. Durch seine Kraft erregt er das Meer, und mit seinem Verstand zerschlägt er das Ungeheuer. Durch seinen Hauch wird der Himmel klar; mit seiner Hand durchbohrt er die flüchtige Schlange. – Hiob 26,10-13
Rahab und der Drache symbolisieren die uranfänglichen Mächte des Bösen.
O HERR, Gott der Heerscharen, wer ist mächtig wie du, HERR? Und deine Treue ist um dich her! Du beherrschst das ungestüme Meer; wenn sich seine Wogen erheben, so stillst du sie. Du hast Rahab zermalmt wie einen Erschlagenen, deine Feinde zerstreut mit deinem starken Arm. Dein sind die Himmel, dir gehört auch die Erde, der Erdkreis und was ihn erfüllt; du hast es alles gegründet. – Psalm 89,9-12
Gott ist der Sieger von Anfang an – und Er wird auch heute handeln.
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- Die Vorzeit
Wie Er das Chaos in der Urzeit gebändigt hat, so öffnete Gott im 2. Mose einen Weg durch das Rote Meer.
Die Erlösten konnten hindurchziehen.
Gottes frühere Rettungshandlungen zeigen, dass auch wir heute auf Seine Hilfe vertrauen können.
11 So werden die Erlösten des HERRN zurückkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird über ihrem Haupt sein; Freude und Wonne werden sie erlangen, aber Kummer und Seufzen wird entfliehen.
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- Die Endzeit
Christus ist geboren und in eine Krippe gelegt worden, um in der Endzeit das zu vollbringen, was Gott schon in der Urzeit bewirkt hat.
Die Rettung, die einst das Chaos bezwang und den Drachen brach und Israel durch das Meer führte, findet ihre vollkommene Erfüllung in Jesus Christus, unserem Retter.
Von der Urzeit über die Vorzeit bis in die Endzeit: Derselbe Gott, der das Chaos ordnete, den Drachen besiegte, das Meer teilte und Sein Volk rettete, handelt heute in Christus – und schenkt uns Hoffnung.
12 Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist aber du, dass du dich vor dem sterblichen Menschen fürchtest, vor dem Menschenkind, das wie Gras dahingegeben wird,
13 und dass du den HERRN vergisst, der dich gemacht hat, der den Himmel ausgespannt und die Erde gegründet hat? Und allezeit, den ganzen Tag, fürchtest du dich vor dem Grimm des Bedrückers, wenn er sich rüstet, um zu verderben. Wo ist denn nun der Grimm des Bedrückers?
Gottes Trost und Gegenwart zu jeder Zeit
Gott ist der, der uns tröstet „Ich, ich bin es, der euch tröstet.“
Warum fürchtest du vor dem sterblichen Menschenkind… während du den HERRN vergisst, der dich gemacht hat?
Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle! – Matthäus 10,28
Gott erinnert uns daran, dass wir Seine Geschöpfe sind, und Er allein über Leben und Seele verfügt.
Warum fürchtest du vor dem Grimm des Bedrückers?
Ich rief zum HERRN in meiner Not, der HERR antwortete mir und befreite mich. Der HERR ist für mich, ich fürchte mich nicht; was kann ein Mensch mir antun? – Psalm 118,5-6
14 Der in Ketten Gekrümmte wird schnell losgemacht, damit er nicht umkommt in der Grube, noch an Brot Mangel leidet.
Das Leiden hier währt nur kurz
Schwierigkeiten und Bedrängnis sind vorübergehend.
Vom HERRN werden die Schritte des Mannes bestätigt, wenn Ihm sein Weg gefällt. Fällt er, so wird er nicht hingestreckt liegen bleiben; denn der HERR stützt seine Hand. – Psalm 37,23-24
15 Ich bin ja der HERR, dein Gott, der das Meer aufwühlt, dass seine Wellen brausen: HERR der Heerscharen ist sein Name.
Der HERR der alles kann ist unser Herr. „Ich bin ja der HERR, dein Gott“
Gott ist mächtig über alles, auch über Natur, Chaos und unsere Not.
Sein Segen ist ständig und zuverlässig.
Ich bin jung gewesen und alt geworden, doch habe ich nie den Gerechten verlassen gesehen, oder seinen Samen um Brot betteln. Er ist allezeit barmherzig und leiht gern, und sein Same wird zum Segen. – Psalm 37,25-26
Gottes Trost ist immer verfügbar (Allezeit). Wir brauchen uns vor Menschen und vor Leid nicht zu fürchten, denn Er ist mächtig und treu.
So wie Gott einst das Chaos und das Meer bezwang, ist Er heute beständig bei uns, stärkt, tröstet und hält uns in jeder Not.
Die endgültige Rettung, die schon durch die Urzeit und Vorzeit angekündigt wurde, wird in Christus vollendet.
16 Ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt und dich mit dem Schatten meiner Hand bedeckt, um den Himmel auszuspannen und die Erde zu gründen und zu Zion zu sagen: Du bist mein Volk!
Die Rettung ist in Christus vollendet
Christus wird mit göttlicher Autorität ausgerüstet
Der Messias spricht nicht im eigenen Namen, sondern im Namen des Vaters.
Seine Worte sind Gottes Worte, sein Auftrag ist Gottes Auftrag.
„Ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt und dich im Schatten meiner Hand verborgen…“
Die „Hand Gottes“ ist Schutz, Bevollmächtigung und Sendung zugleich.
Er ist die Verkörperung der Rettung, die in Urzeit und Vorzeit angekündigt wurde
Was Gott am Anfang begann (Urzeit: Sieg über das Chaos und den Drachen), was Er in der Geschichte wiederholt zeigte (Vorzeit: Befreiungen in Israel), wird in Christus endgültig und vollkommen erfüllt (Endzeit).
Christus ist der, der alle Fäden der Heilsgeschichte zusammenführt.
Gott nennt drei Ziele seines Werkes (und alle erfüllen sich in Christus)
„um den Himmel auszuspannen“
Christus ist der Herr der Schöpfung (Johannes 1,3; Kolosser 1,16).
Die neue Schöpfung beginnt in Ihm.
„um die Erde zu gründen“
Gottes Heilswerk ist nicht abstrakt – es kommt auf die Erde.
In Bethlehem berührt Gottes ewige Herrlichkeit unsere menschliche Welt.
„um zu Zion zu sagen: Du bist mein Volk!“
Durch Christus entsteht das neue Gottesvolk:
Juden und Heiden vereint in Ihm.
Advent erinnert uns daran: Gott vergisst sein Volk nicht – Er kommt zu ihm.
Im Advent feiern wir die Geburt Christi, durch die Gottes Rettung vom Urchaos bis zur Erlösung der Welt Wirklichkeit wird
Der, der am Anfang die Dunkelheit bezwang, kam in eine dunkle Welt als Licht.
Der, der Israel durch das Meer führte, kam, um uns durch den Tod zu führen.
Der, der sprach „Du bist mein Volk“, wurde Mensch, um sein Volk zu erlösen.
In Christus treffen Urzeit, Vorzeit und Endzeit zusammen.
Er ist der Anfang und das Ende der Rettung.
Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen. – Psalm 91,1








