Ein Herz voller Liebe

1. Samuel 18,1-5

Live auf YouTube um 11 Uhr ansehen

1 Und es geschah, als er aufgehört hatte mit Saul zu reden, da verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids, und Jonathan gewann ihn lieb wie seine eigene Seele.

Ein Herz, das sich in Liebe verbindet

Wahre Liebe geht über oberflächliche Freundschaft hinaus; sie ist treu, aufrichtig und selbstlos.

Wer viele Gefährten hat, der wird daran zugrunde gehen, aber es gibt einen Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder. – Sprüche 18,24

Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan; du bist mir sehr lieb gewesen! Wunderbar war mir deine Liebe, mehr als Frauenliebe! – 2. Samuel 1,26

Ein Herz voller Liebe sieht das Wohl des anderen wie das eigene.

Ein Freund liebt zu jeder Zeit, und als Bruder für die Not wird er geboren. – Sprüche 17,17

Die Liebe zu anderen steht unmittelbar nach der Liebe zu Gott – sie ist das zweitgrößte Gebot, wie Jesus selbst gesagt hat.

Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Und Jesus sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«. Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. – Matthäus 22,36-39

Ein Herz, das sich in Liebe verbindet, ist das Kennzeichen wahrer Nachfolge Jesu.

Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. – Johannes 13,35

2 Und Saul nahm ihn an jenem Tag zu sich und ließ ihn nicht wieder in das Haus seines Vaters zurückkehren.
3 Jonathan aber und David machten einen Bund miteinander; denn er hatte ihn lieb wie seine eigene Seele.

Ein Herz, das sich im Bund verpflichtet

In biblischer Zeit war ein Bund nicht bloß ein Handschlag oder ein Versprechen. Er war ein heiliger Akt, mit Zeichen, Blut und Zeugen bestätigt.

Zwei Männer, die einen Bund schlossen, schnitten manchmal ein Tier in zwei Teile und gingen gemeinsam hindurch (vgl. 1. Mose 15,9–18).

Das bedeutete: „So soll es mir geschehen, wenn ich diesen Bund breche.“

Ein Bund bedeutete also: Treue bis zum Tod, Schutz füreinander, völlige Offenheit und Vertrauen.

Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein Zweiter da ist, um ihn aufzurichten! – Prediger 4,9-10

Jonathan erkannte Gottes Hand über David und stellte sich selbst treu an seine Seite.

„Ich stehe zu dir, David – nicht wegen dem, was du mir gibst, sondern weil Gott dich erwählt hat und mit dir ist. Ich werde dich nie verraten.“

Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde. – Johannes 15,13

Ein Herz voller Liebe hält Wort – auch wenn es etwas kostet. Es zeigt sich in Treue, nicht in Bequemlichkeit.

Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen. – Prediger 4,12

Hast du einen Freund wie diesen – jemanden, auf den du dich verlassen kannst, selbst wenn es ihn etwas kostet?

Und noch wichtiger: Bist du ein solcher Freund für andere?

4 Und Jonathan zog das Obergewand aus, das er anhatte, und gab es David, dazu seinen Waffenrock, sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.

Ein Herz, das sich im Gehorsam hingibt

Jonathan hat David seine Gewänder und Waffen, als Zeichen des Bundes gegeben. Das bedeutet dass alles, was er war und hat, jetzt auch David gehört.

Sein Obergewand und seinen Waffenrock waren Symbol für Rang, Ehre und Erbfolge.

Sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel waren Symbole für militärische Autorität und Führungsposition.

Jonathan erkennt David als Gottes auserwählten und überträgt symbolisch seine eigene Stellung.

In unserer Zeit kennen wir ein ähnliches Zeichen in der Ehe: Wenn ein Mann und eine Frau einander Ringe geben, bedeutet das: „Alles, was ich bin und habe, gehört dir.“ Es ist ein sichtbares Zeichen eines unsichtbaren Bundes – so wie Jonathans Übergabe seiner Gewänder und Waffen an David.

 5 Und David zog [zum Kampf] aus; überall, wohin Saul ihn sandte, hatte er Gelingen, sodass Saul ihn über die Kriegsleute setzte. Und er gefiel dem ganzen Volk wohl, auch den Knechten Sauls.

Ein Herz, das in Demut dient

Jonathan freute sich über Davids Erfolg, statt eifersüchtig zu werden.

Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen. – Philipper 2,3-4

Liebe sucht nicht den eigenen Vorteil, sondern das Wohl des anderen.

Eisen schärft Eisen; ebenso schärft ein Mann den anderen. – Sprüche 27,17

In der Bruderliebe seid herzlich gegeneinander; in der Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor! – Römer 12,10

Frage dich selbst: Bin ich zu stolz, um ein solcher Freund zu sein? Oder bin ich bereit, mich zu demütigen und das Wohl anderer über mein eigenes zu stellen?

Jonathans Liebe war tief, selbstlos, opferbereit und auf Gott ausgerichtet. Lasst uns anderen gegenüber so ein Freund sein – einer, der ermutigt, stärkt und treu bleibt.

Verlass deinen Freund und den Freund deines Vaters nicht, aber in das Haus deines Bruders begib dich nicht am Tag deiner Not; ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne. – Sprüche 27,10

Wahre Liebe ehrt den anderen, erkennt Gottes Hand und freut sich über seinen Segen.

Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. – 1. Johannes 3,14

Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er [Jesus] sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben. Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt — wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? – 1. Johannes 3,16-17

Ein Herz voller Liebe zeigt sich im Alltag – in kleinen Taten, freundlichen Worten und treuem Dienen.

Darum ermahnt einander und erbaut einer den anderen, wie ihr es auch tut! – 1. Thessalonicher 5,11

Wie kann ich heute ein Herz voller Liebe zeigen – gegenüber Familie, Freunden und Glaubensgeschwistern?

 

Ein Herz, das völlig auf Gott vertraut

1. Samuel 17,41-58

Live auf YouTube um 11 Uhr ansehen

41 Und der Philister kam auch daher und näherte sich David, und sein Schildträger ging vor ihm her.
42 Als nun der Philister den David sah und anschaute, da verachtete er ihn; denn er war ein Knabe, rötlich und von schöner Gestalt.
43 Und der Philister sprach zu David: Bin ich denn ein Hund, dass du mit Stöcken zu mir kommst? Und der Philister fluchte David bei seinen Göttern.
44 Und der Philister sprach zu David: Komm her zu mir, ich will dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes geben!

Die Herausforderung durch den Feind

Der Philister kommt mit seinem Schildträger auf David zu

→ Bedrohungen können direkt vor uns stehen, aber wir müssen nicht zurückweichen.

Der Philister sieht David genau an und nimmt sein jugendliches Aussehen wahr

→ Gegner beurteilen oft nach Äußerlichkeiten, nicht nach Gottes Perspektive.

Der Philister verspottet David: „Bin ich ein Hund…?“

→ Spott und Herabsetzung sollten uns nicht einschüchtern, wenn Gott mit uns ist.

Der Philister verflucht David im Namen seiner falschen Götter

→ Spirituelle Angriffe sind real, aber Gottes Macht übertrifft alles.

Der Philister droht, Davids Fleisch den Vögeln und Tieren zu geben

→ Die größten Bedrohungen können überwältigend erscheinen, aber Vertrauen in Gott hält stand.

denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. – 2. Timotheus 1,7

45 David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen des HERRN der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, die du verhöhnt hast!
46 An diesem heutigen Tag wird dich der HERR in meine Hand ausliefern, und ich werde dich erschlagen und deinen Kopf von dir nehmen, und ich werde die Leichname des Heeres der Philister an diesem Tag den Vögeln unter dem Himmel und den wilden Tieren der Erde geben, damit die ganze Erde erkenne, dass Israel einen Gott hat!
47 Und diese ganze Gemeinde soll erkennen, dass der HERR nicht durch Schwert oder Spieß errettet; denn der Kampf ist die Sache des HERRN, und Er wird euch in unsere Hand geben!

Davids Rede – Der Glaube überwindet Angst

Im Namen Gottes handeln – David kommt im Namen des HERRN der Heerscharen, nicht aus eigener Kraft.

Unser Sieg hängt von Gottes Macht, nicht von unserer Stärke ab.

Gottes Macht über den Feind – Der HERR wird den Philister in Davids Hand geben.

→ Gott kontrolliert die Situation, selbst wenn der Feind riesig erscheint.

Sieg zur Ehre Gottes – Der Kampf dient dazu, dass ganz Israel erkennt, dass der HERR rettet.

→ Unser Handeln soll Gottes Größe sichtbar machen, nicht unsere eigene.

Zeugnis vor den Nationen – Durch den Sieg wird Gottes Name in allen Ländern verherrlicht.

→ Gott will, dass sein Name über Grenzen und Völker hinaus bekannt wird.

Glaube statt Furcht – David vertraut vollkommen auf Gott, trotz Drohungen und Spott.

→ Vertrauen auf Gott überwindet Angst und Einschüchterung.

 48 Und es geschah, als sich der Philister aufmachte und daherkam und sich David näherte, da eilte David und lief der Schlachtreihe entgegen, auf den Philister zu.
49 Und David streckte seine Hand in die Tasche und nahm einen Stein heraus; und er schleuderte und traf den Philister an seine Stirn, sodass der Stein in seine Stirn drang und er auf sein Angesicht zur Erde fiel.

 Der Kampf – Gottes Sieg in Aktion

David rüstet sich mit Glauben, nicht Waffen – Er läuft dem Philister entgegen, bewaffnet nur mit Steinschleuder und Glauben

→ Gottes Werk wird oft durch unser Vertrauen, nicht unsere Stärke vollbracht.

Gegner wird überwältigt – David schleudert den Stein und trifft den Philister an der Stirn

→ Präzise Gehorsamshandlungen in Gottes Kraft führen zum Erfolg.

Sieg ist vollständig – Der Philister fällt zu Boden; David hat gewonnen

→ Gottes Sieg ist endgültig; er bewahrt und erhebt die, die ihm vertrauen.

50 So überwand David den Philister mit der Schleuder und mit dem Stein, und er erschlug den Philister und tötete ihn. Und weil David kein Schwert in seiner Hand hatte,
51 lief er und trat auf den Philister und nahm dessen Schwert und zog es aus der Scheide und tötete ihn und schlug ihm damit den Kopf ab. Als aber die Philister sahen, dass ihr Held tot war, flohen sie.
52 Und die Männer von Israel und Juda machten sich auf und erhoben ein Kriegsgeschrei und jagten den Philistern nach, bis man in die Ebene kommt, und bis zu den Toren Ekrons. Und die erschlagenen Philister lagen auf dem Weg von Schaaraim bis nach Gat und bis nach Ekron.
53 Und die Söhne Israels kehrten von der Verfolgung der Philister zurück und plünderten ihr Lager.
54 David aber nahm den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem; seine Waffen aber legte er in sein Zelt.

Die Vollendung des Sieges – Gottes Macht zeigt sich

Der Feind ist besiegt – David tötet den Philister endgültig mit dessen eigener Waffe

→ Gottes Sieg ist vollständig und endgültig.

David triumphiert sichtbar – Er nimmt den Kopf des Philisters und zeigt ihn dem Volk

→ Gottes Macht wird öffentlich offenbar, damit alle sie erkennen.

Die Feinde Israels werden in Angst versetzt – Die Philister fliehen, und Israel verfolgt sie

→ Gottes Eingreifen bewirkt nicht nur persönlichen Sieg, sondern auch Schutz für sein Volk.

David als Werkzeug Gottes – Er wird vom Volk geehrt und sein Name bekannt

→ Gott erhebt die, die ihm vertrauen, und macht sie zu Zeugen seines Handelns.

55 Als aber Saul sah, wie David gegen den Philister auszog, sprach er zu Abner, dem Heerführer: Abner, wessen Sohn ist dieser Bursche da? Abner aber sprach: So wahr deine Seele lebt, o König, ich weiß es nicht!
56 Der König sprach: So erfrage doch, wessen Sohn dieser junge Mann ist!
57 Sobald nun David nach der Erlegung des Philisters zurückkehrte, nahm ihn Abner und brachte ihn vor Saul; und der Kopf des Philisters war in seiner Hand.
58 Und Saul sprach zu ihm: Knabe, wessen Sohn bist du? David sprach: Ich bin ein Sohn deines Knechtes Isai, des Bethlehemiten.

Anerkennung und Belohnung – Gottes Plan wird offenbar

Saul erkundigt sich nach David und seinem Hintergrund

→ Gott belohnt Gehorsam und Glauben; Er bringt Seine Werkzeuge vor Seine Autorität.

David erzählt, wie er den Philister besiegt hat

→ Ehrliche Zeugnisse über Gottes Handeln stärken den Glauben anderer.

Die Israeliten erkennen Gottes Macht an und ehren David

→ Gottes Handeln führt zu Gemeinschaftsfreude und Lobpreis.

David wird bekannt und tritt in den Dienst des Königs

→ Gott positioniert Seine Diener für zukünftige Aufgaben, wenn sie Ihm treu bleiben.

 

Ein mutiges Herz

1. Samuel 17,32-40

Live auf YouTube um 11 Uhr ansehen

32 Und David sprach zu Saul: Niemand soll seinetwegen den Mut sinken lassen; dein Knecht wird hingehen und mit diesem Philister kämpfen!
33 Saul aber sprach zu David: Du kannst nicht hingehen, um gegen diesen Philister zu kämpfen, denn du bist noch ein Knabe; dieser aber ist ein Kriegsmann von Jugend auf!

Mut gegen Widerstand und Zweifel

Davids erste aufgezeichnete Worte:

Da redete David zu den Männern, die bei ihm standen, und sprach: Was wird dem Mann zuteilwerden, der diesen Philister schlägt und die Schande von Israel abwendet? Denn wer ist dieser Philister, dieser Unbeschnittene, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt? – 1. Samuel 17,26

David muss daher unter Eliabs Tadel leiden:

Warum bist du herabgekommen? Und bei wem hast du dort in der Wüste die wenigen Schafe gelassen? Ich kenne deine Vermessenheit und die Bosheit deines Herzens wohl; denn nur um den Kampf zu sehen bist du herabgekommen! – 1. Samuel 17,28b

Nun spricht David zu Saul, dem König:

Niemand soll seinetwegen den Mut sinken lassen; dein Knecht wird hingehen und mit diesem Philister kämpfen! – 32

Es ist, als ob David seinen Bruder und jetzt Saul überwinden musste, bevor er dem wahren Riesen gegenübertreten konnte.

Du kannst nicht hingehen, um gegen diesen Philister zu kämpfen, denn du bist noch ein Knabe; dieser aber ist ein Kriegsmann von Jugend auf! – 33

David war mutig, weil er auf den lebendigen Gott vertraute:

Habe ich dir nicht geboten, dass du stark und mutig sein sollst? Sei unerschrocken und sei nicht verzagt; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir überall, wo du hingehst! – Josua 1,9

Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen? Wenn Übeltäter mir nahen, um mein Fleisch zu fressen, meine Widersacher und Feinde, so müssen sie straucheln und fallen. – Psalm 27,1-2

Paulus erinnert uns, dass auch wir diesen Geist der Kraft und nicht der Furcht empfangen haben:

denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. – 2. Timotheus 1,7

Jeder Christ hat „innere und äußere Riesen“.

Oft sind die ersten Hindernisse nicht die Feinde draußen, sondern die Stimmen der eigenen Familie oder sogar Leiter, die entmutigen.

Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern auf Gottes Zusage zu vertrauen.

34 David aber sprach zu Saul: Dein Knecht hütete die Schafe seines Vaters; wenn nun ein Löwe oder ein Bär kam und ein Schaf von der Herde hinwegtrug,
35 dann lief ich ihm nach und schlug ihn und entriss es seinem Rachen. Und wenn er sich gegen mich erhob, ergriff ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn und tötete ihn.
36 Sowohl den Löwen als auch den Bären hat dein Knecht erschlagen, und dieser Philister, dieser Unbeschnittene, soll wie einer von jenen sein; denn er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt!

Erinnerung an Gottes Treue

David hatte Mut nicht nur, weil er wusste, dass Gott mit ihm war, sondern auch, weil er sich erinnerte, wie Gott ihn schon in der Vergangenheit gerettet hatte.

David blickt zurück

    • Der Löwe.
    • Der Bär.
    • → dieselbe Hilfe Gottes wird ihm auch gegen Goliath zuteil.

Die Haltung des Glaubens

Ich will gedenken an die Taten des HERRN; ja, ich gedenke an deine Wunder aus alter Zeit – Psalm 77,12

Erinnerung an Gottes vergangenes Handeln gibt Kraft für gegenwärtige Kämpfe.

Wenn Gott ihm helfen könnte, einen Löwen und einen Bären zu töten, als er allein mit den Schafen war, wäre dieser Riese kein Grund zur Angst.

Persönliche Erfahrung

Als dieser Elende rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten. – Psalm 34,7

Davids Lobpreis ist keine Theorie, sondern Erfahrung.

Auch wir haben „Löwen und Bären“ erlebt – kleine oder große Bewahrungen, Gebetserhörungen, Führungsschritte.

Wer Gottes Treue im Kleinen erkennt, kann auch im Großen vertrauen.

37 Weiter sprach David: Der HERR, der mich von dem Löwen und Bären errettet hat, Er wird mich auch von diesem Philister erretten! Und Saul sprach zu David: Geh hin, und der HERR sei mit dir!

Vertrauen auf Gottes Rettung

Davids Bekenntnis

„Der HERR, der mich von dem Löwen und Bären errettet hat, Er wird mich auch von diesem Philister erretten!“

Saul kann nur noch sagen: „Geh hin, und der HERR sei mit dir!“

Die Kraft des Vertrauens

denn mit dir kann ich gegen Kriegsvolk anrennen, und mit meinem Gott über die Mauer springen. – Psalm 18,30

Vertrauen macht aus einem Hirtenknaben einen Helden des Glaubens.

Das Geheimnis des Glaubens

Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen. – Sprüche 3,5-6

Nicht auf eigene Stärke, nicht auf Verstand, sondern auf Gottes Wege.

Gottes Zusage

Der HERR wird für euch kämpfen, und ihr sollt still sein! – 2. Mose 14,14

Wir dürfen ruhen in seiner Kraft, während er für uns wirkt.

Unsere „Philister“ sehen unterschiedlich aus: Krankheit, Not, Anfechtung, Widerstand.

Wie David dürfen wir sagen: „Der HERR, der mir bisher geholfen hat, wird auch jetzt helfen.“

Mut, Erinnerung und Vertrauen sind die drei Stufen zu einem festen Glauben.

38 Und Saul legte David seine Rüstung an und setzte einen ehernen Helm auf seinen Kopf und legte ihm einen Schuppenpanzer um.
39 Danach gürtete David sein Schwert über seine Kleider und bemühte sich zu gehen; denn er hatte es noch nicht versucht. Da sprach David zu Saul: Ich kann darin nicht gehen; denn ich bin es nicht gewohnt! Und David legte es von sich ab.
40 Und er nahm seinen Stab in die Hand und erwählte sich fünf glatte Steine aus dem Bach und legte sie in die Hirtentasche, die er hatte, und zwar in die Schleudersteintasche, und er nahm seine Schleuder zur Hand und näherte sich dem Philister.

Ausgerüstet durch Gottes Kraft

Das Angebot Sauls

    • Der König will David schützen mit Helm, Panzer und Schwert.
    • Doch diese „Sicherheit“ ist fremd, schwer und unbrauchbar.

Davids Entscheidung

„Ich kann darin nicht gehen … und er legte es von sich ab“.

Er verzichtet bewusst auf das, was in den Augen der Welt „nötig“ erscheint.

Wahre Stärke kommt von Gott, nicht von menschlicher Ausrüstung.

Gott gebraucht das Einfache: eine Schleuder und fünf Steine (V. 40).

…das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen – 1. Korinther 1,27

…meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! – 2. Korinther 12,9

Wir verlassen uns oft auf „menschliche Rüstungen“: Methoden, Strategien, Geld, Einfluss, Beziehungen.

Doch wahre Stärke liegt nicht in dem, was wir uns anlegen, sondern in dem, was Gott uns schon gegeben hat.

Der Glaube, der Gottes Kraft vertraut, überwindet mehr als jede menschliche Sicherheit.

Mut gegen Widerstand und Zweifel – Widerstände und Zweifel sind da, doch Gott hat uns einen Geist der Kraft gegeben.

Erinnerung an Gottes Treue – Wer zurückblickt auf Gottes Hilfe im Kleinen, kann im Großen vertrauen.

Vertrauen auf Gottes Rettung – Unsere Sicherheit liegt nicht im eigenen Verstand, sondern im Handeln Gottes.

Ausgerüstet durch Gottes Kraft – Gottes Kraft zeigt sich in unserer Schwachheit, nicht in äußerer Stärke.

So wie David gegen Goliath zog, dürfen auch wir unseren Riesen begegnen – nicht mit Menschenkraft, sondern mit dem Vertrauen auf den lebendigen Gott.

 

ein gottesfürchtiges Herz

1. Samuel 17,12-31

Live auf YouTube um 11 Uhr ansehen

12 David aber war der Sohn jenes Ephratiters aus Bethlehem-Juda, der Isai hieß und acht Söhne hatte; dieser Mann war zu Sauls Zeiten schon alt und betagt unter den Männern.
13 Und die drei ältesten Söhne Isais waren mit Saul in den Krieg gezogen; und von den drei Söhnen, die in den Krieg gezogen waren, hieß der erstgeborene Eliab, der zweite Abinadab und der dritte Schamma;
14 David aber war der jüngste. Als nun die drei ältesten mit Saul [in den Krieg] gezogen waren,
15 da ging David wieder von Saul weg, um in Bethlehem die Schafe seines Vaters zu hüten.

Ein gottesfürchtiges Herz dient treu im Verborgenen

David hatte bereits Zugang zum Königshof, aber er kehrt zurück, um Schafe zu hüten. Kein Stolz, kein Anspruch auf Größe – er dient dort, wo er gebraucht wird.

Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. – Lukas 16,10

David bleibt treu in kleinen Aufgaben: Er hütet die Schafe und gehorcht seinem Vater.

16 Der Philister aber kam morgens und abends her und stellte sich 40 Tage lang hin.
17 Isai aber sprach zu seinem Sohn David: Nimm doch für deine Brüder dieses Epha geröstetes Korn und diese zehn Brote und bringe sie schnell zu deinen Brüdern ins Lager.
18 Und diese zehn Stück Käse bringe dem Obersten über ihre Tausendschaft; und sieh nach deinen Brüdern, ob es ihnen gut geht, und bring ein Zeichen von ihnen mit!
19 Saul und sie und alle Männer von Israel sind nämlich im Terebinthental und kämpfen gegen die Philister!
20 Da machte sich David am Morgen früh auf und überließ die Schafe einem Hüter; und er nahm [die Geschenke] und ging hin, wie Isai ihm geboten hatte; und er kam zur Wagenburg, als das Heer gerade ausgezogen war, um sich in der Schlachtreihe aufzustellen, und sie das Kriegsgeschrei erhoben hatten.

Wer Gott fürchtet, dient auch dann, wenn niemand zuschaut.

Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen, da ihr wisst, dass ihr von dem Herrn zum Lohn das Erbe empfangen werdet; denn ihr dient Christus, dem Herrn! – Kolosser 3,23-24

Wer aber Unrecht tut, der wird empfangen, was er Unrechtes getan hat; und es gilt kein Ansehen der Person. – Kolosser 3,25

21 Und Israel und die Philister stellten sich auf: eine Schlachtreihe gegen die andere.
22 Da ließ David die Sachen, die er trug, unter der Hand des Gepäckhüters und lief zur Schlachtreihe, und er ging hinein und fragte seine Brüder nach ihrem Wohlergehen.

David kommt mitten ins Kriegsgeschehen, aber er bleibt geordnet: Er gibt das Gepäck ab, sucht seine Brüder. Das zeigt Verantwortungsbewusstsein und Demut – auch im Getümmel.

23 Während er noch mit ihnen redete, siehe, da kam der Vorkämpfer mit Namen Goliath, der Philister aus Gat, aus den Schlachtreihen der Philister herauf und redete wie zuvor, sodass David es hörte.
24 Aber alle Männer von Israel flohen vor dem Mann, sobald sie ihn sahen, und fürchteten sich sehr.
25 Und die Männer von Israel sprachen: Habt ihr diesen Mann gesehen, der da heraufkommt? Denn er ist aufgetreten, um Israel zu verhöhnen! Darum, wer ihn schlägt, den will der König sehr reich belohnen und ihm seine Tochter geben, und er will sein Vaterhaus in Israel frei machen.

Ein gottesfürchtiges Herz fürchtet nicht die Umstände

Während alle Israeliten vor Goliath fliehen und nur seine Größe sehen, bleibt David ruhig und richtet seinen Blick auf Gott.

Die Israeliten sahen den Riesen und flohen. Ihre Herzen waren von Angst vor dem Sichtbaren erfüllt. David aber blieb ruhig – er sah nicht die Gefahr, sondern die Gotteslästerung.

Ein gottesfürchtiges Herz richtet sich nicht nach der Größe des Problems, sondern nach der Größe Gottes.

Schaust du auf deine Umstände – oder auf Gott?

26 Da redete David zu den Männern, die bei ihm standen, und sprach: Was wird dem Mann zuteilwerden, der diesen Philister schlägt und die Schande von Israel abwendet? Denn wer ist dieser Philister, dieser Unbeschnittene, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt?

Ein gottesfürchtiges Herz ehrt Gottes Namen über alles

Wer Gott fürchtet, leidet, wenn Gottes Ehre verspottet wird – und will sie wiederherstellen.

27 Da redete das Volk wie zuvor zu ihm und sprach: Das wird dem Mann zuteilwerden, der ihn schlägt!

Menschenfurcht zeigt sich darin, dass der Blick nur auf äußere Belohnungen gerichtet ist: Reichtum, Heirat und politische Vorteile.

Keine Erwähnung von Gott oder Gottes Ehre.

28 Aber Eliab, sein ältester Bruder, hörte ihn mit den Männern reden. Da entbrannte Eliabs Zorn gegen David, und er sprach: Warum bist du herabgekommen? Und bei wem hast du dort in der Wüste die wenigen Schafe gelassen? Ich kenne deine Vermessenheit und die Bosheit deines Herzens wohl; denn nur um den Kampf zu sehen bist du herabgekommen!

Ein gottesfürchtiges Herz bleibt standhaft trotz Kritik

Davids Bruder beschuldigt ihn zu Unrecht. David reagiert ruhig und bleibt bei seiner Überzeugung.

Wer Gott fürchtet, muss nicht allen gefallen – nur Gott.

29 David antwortete: Was habe ich denn jetzt getan? Es war ja nur ein Wort!

Gottesfürchtige Menschen müssen damit rechnen, falsch beurteilt oder angefeindet zu werden – auch von Familie oder Freunden.

Ein gottesfürchtiges Herz bleibt ruhig und besonnen trotz Kritik.

30 Und er wandte sich von ihm ab zu einem anderen und wiederholte seine vorige Frage. Da antwortete ihm das Volk wie zuvor.
31 Und als man die Worte hörte, die David sagte, meldete man es dem Saul; und er ließ ihn holen.

David lässt sich nicht provozieren, sondern bleibt bei seiner Überzeugung.

    • Bist du treu in dem, was Gott dir anvertraut hat, auch wenn es unscheinbar ist?
    • Schaust du auf deine Umstände oder auf Gott?
    • Lebt dein Herz für Gottes Ehre mehr als für persönliche Vorteile?
    • Bleibst du ruhig und fest in deinem Glauben, auch wenn du missverstanden oder kritisiert wirst?

 

 

 

 

Das Herz, das Gott möchte

1. Samuel 17,1-11

Live auf YouTube um 11 Uhr ansehen

1 Die Philister aber zogen ihre Heere zum Kampf zusammen und versammelten sich bei Socho in Juda, und sie lagerten sich zwischen Socho und Aseka, bei Ephes-Dammin.
2 Auch Saul und die Männer von Israel sammelten sich und schlugen ihr Lager im Terebinthental auf, und sie rüsteten sich zum Kampf gegen die Philister.
3 Und die Philister standen am jenseitigen Berg, die Israeliten aber am diesseitigen Berg, und das Tal lag zwischen ihnen.
4 Da trat aus dem Lager der Philister ein Vorkämpfer hervor mit Namen Goliath, aus Gat; der war sechs Ellen und eine Spanne groß.
5 Er hatte einen ehernen Helm auf seinem Kopf und trug einen Schuppenpanzer, und das Gewicht seines Panzers betrug 5 000 Schekel Erz.
6 Und er hatte eherne Schienen an seinen Beinen und einen ehernen Wurfspieß auf dem Rücken,
7 und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum, und die Spitze seines Speeres wog 600 Schekel Eisen; und der Schildträger ging vor ihm her.
8 Und er stellte sich hin und rief den Schlachtreihen Israels zu und sprach zu ihnen: Weshalb seid ihr ausgezogen, um euch für den Kampf zu rüsten? Bin ich nicht ein Philister, und ihr seid Sauls Knechte? Erwählt euch einen Mann, der zu mir herabkommen soll!
9 Wenn er mit mir kämpfen kann und mich erschlägt, so wollen wir eure Knechte sein; wenn ich aber im Kampf mit ihm siege und ihn erschlage, so sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen!
10 Und weiter sprach der Philister: Ich habe am heutigen Tag die Schlachtreihen Israels verhöhnt; gebt mir einen Mann, und lasst uns miteinander kämpfen!
11 Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, entsetzten sie sich und fürchteten sich sehr.

Einleitung:

Aber der HERR sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen! Denn [der HERR] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an! – 1. Samuel 16,7

Was für ein Herz hat Gott bei Goliath gesehen?

Von außen hat Goliath furchteinflößend gewirkt: riesig, gepanzert, selbstsicher, aggressiv.

Aber innerlich?

Er hat sich stolz und trotzig gezeigt (Vers 10): „Ich habe am heutigen Tag die Schlachtreihen Israels verhöhnt!“

Er hat auf sich selbst vertraut – auf seine Muskeln, seine Rüstung, seine Einschüchterung.

Und er hat Gott verspottet, nicht nur Israel. Er hat die Heere des lebendigen Gottes herausgefordert (Vers 26). Das zeigt: Er hat ein rebellisches, verhärtetes Herz gehabt – so wie Pharao oder die stolzen Könige von Babylon.

Gott hat ein Herz gesehen, das sich gegen Ihn erhoben hat, das keine Ehrfurcht hatte, sondern sich selbst groß gemacht hat.

Goliaths Hochmut war kein Einzelfall – es ist derselbe Geist der Rebellion, den wir schon bei Satan sehen. Es ist wie das Herz des Teufels.

Ich will emporfahren auf Wolkenhöhen, dem Allerhöchsten mich gleichmachen! – Jesaja 14,14

Goliath hat genauso gedacht: „Ich bin oben, ich bin unbesiegbar.“

Ein Herz, das sich über Gott erheben will, endet im Fall.

Weil sich dein Herz erhoben hat und du gesagt hast: »Ich bin ein Gott… – Hesekiel 28,2b

Goliath hat sich nicht nur gegen Menschen gestellt – er hat sich über Gott erhoben.

Goliaths Trotz erinnert uns an den Pharao.

Der Pharao antwortete: Wer ist der HERR, dass ich auf seine Stimme hören sollte… Ich kenne den HERRN nicht… – 2. Mose 5,2

Das ist genau dieselbe Haltung: Verachtung, Stolz, Auflehnung.

Goliaths Herz war wie Pharaos Herz – verhärtet und trotzig, unwillig, sich zu beugen.

Goliath hat gedacht, er könne unbestraft Gottes Volk verspotten.

Der Gottlose sagt in seinem Hochmut: »Er wird nicht nachforschen!« Alle seine Gedanken sind: »Es gibt keinen Gott«! – Psalm 10,4

Er spricht in seinem Herzen: »Gott hat es vergessen, er hat sein Angesicht verborgen, er sieht es niemals!« – Psalm 10,11

Aber Gott sieht das Herz – und er richtet über Hochmut und Gottlosigkeit.

Warum soll der Gottlose Gott lästern und in seinem Herzen denken, dass du nicht danach fragst? – Psalm 10,13

Was für ein Herz hatten Saul und das Volk Israel?

„Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, entsetzten sie sich und fürchteten sich sehr.“

Gott hat bei ihnen ein verzagtes Herz gesehen:

Sie haben auf Goliaths Größe geschaut, nicht auf Gottes Größe.

Ihr Mut ist zerflossen – weil ihr Herz nicht im Glauben gegründet war.

…euer Herz verzage nicht! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht… Denn der HERR, euer Gott, geht mit euch, um für euch mit euren Feinden zu kämpfen, um euch zu helfen. – 5. Mose 20,3-4

Und Saul? Er hat äußerlich gut ausgesehen, ja – aber er hat den Geist Gottes verloren (1. Samuel 16,14). Er hat keine geistliche Führung mehr gehabt.

Sie haben ein Herz gehabt, das Menschen gefürchtet hat – aber nicht Gott. Und genau das ist das Gegenteil von David. David hat Gott gefürchtet – und deshalb hat er keinen Menschen gefürchtet.

Israel hat vergessen, wie die Kundschafter damals Angst vor den Riesen im Land hatten – und wie Gott später genau diese Riesen selbst zum Zittern gebracht hat.

Wir können nicht hinaufziehen gegen das Volk, denn es ist stärker als wir! Wir sahen dort auch Riesen… – 4. Mose 13,31b.33a

Es ist genau dasselbe Muster: Sie sehen die Feinde – aber nicht den allmächtigen Gott.

Angst ersetzt den Glauben – und das Herz versagt.

Damals hat Israel Angst vor den Riesen gehabt – aber vierzig Jahre später, als die Kundschafter nach Jericho gekommen sind, haben die Heiden vor dem Gott Israels gezittert.

Und als wir dies hörten, da wurde unser Herz verzagt, und es ist kein rechter Mut mehr in irgendjemand vor euch; denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden! – Josua 2,11

Saul und Israel haben in die Falle der Menschenfurcht getappt.

Menschenfurcht ist ein Fallstrick; wer aber auf den HERRN vertraut, der ist geborgen. – Sprüche 29,25

David hat sicher auch Furcht gekannt – aber er hat sie mit Vertrauen beantwortet.

Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich! – Psalm 56,4

Das, was Saul und das Volk erlebt haben, kam nicht von Gott. Sie haben den Geist Gottes verlassen – und die Angst hat regiert.

denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. – 2. Timotheus 1,7

Was für ein Herz hat Gott gesucht?

In 1. Samuel 16,7 sagt Gott: „denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an!“

Gott hat nach einem Herz gesucht, das:

    • Demütig ist – nicht stolz wie Goliath.
    • Glaubensvoll ist – nicht ängstlich wie Saul.
    • Auf seine Kraft vertraut – nicht auf Waffen oder Rüstung.
    • Das seine Ehre sucht – so wie David es getan hat.

David hat gesagt: „Denn wer ist dieser Philister, dieser Unbeschnittene, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt?“ (Vers 26).

Er hat geistlich gesehen – nicht nur äußerlich. Er hat verstanden: Goliath ist nicht einfach nur groß, er gehört nicht zu Gottes Volk. Und er hat sich gegen Gott selbst gestellt.

Gott sucht ein hingegebenes, treues Herz – nicht ein halbherziges, nicht ein zerrissenes.

Denn die Augen des HERRN durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist. – 2. Chronik 16,9a

Was können wir daraus mitnehmen?

    • Goliath steht für den Stolz der Welt.
    • Saul und Israel zeigen, was passiert, wenn wir Gott vergessen – Angst, Mutlosigkeit, Rückzug.
    • David zeigt das Herz, das Gott sucht – ein Herz, das Ihm vertraut, ihn fürchtet, und für seine Ehre kämpft.

Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen? Wenn Übeltäter mir nahen, um mein Fleisch zu fressen, meine Widersacher und Feinde, so müssen sie straucheln und fallen. Selbst wenn ein Heer sich gegen mich lagert, so fürchtet mein Herz sich dennoch nicht; wenn sich Krieg gegen mich erhebt, so bin ich auch dabei getrost. – Psalm 27,1-3

Was sieht Gott, wenn Er dein Herz anschaut?

Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern alles ist enthüllt und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben. – Hebräer 4,13

Gott segnet die, die ihr Vertrauen auf Ihn setzen, nicht auf äußere Stärke oder menschliche Mittel.

Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Zuversicht der HERR geworden ist! Denn er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und seine Wurzeln am Bach ausstreckt, der die Hitze nicht fürchtet, wenn sie kommt… – Jeremia 17,7-8a

Denn »Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade«. – 1. Petrus 5,5b

Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen! – Matthäus 5,8

 

Ein Kontrast der Herzen

Samuel 16,14-23

Live auf YouTube um 11 Uhr ansehen

Während Menschen auf den äußeren Eindruck achten – Aussehen, Auftreten, Erfolg – schaut Gott viel tiefer. Er sieht das, was kein Mensch von sich aus erkennen kann: das Herz. Die Geschichte von Saul und David ist ein dramatischer Kontrast zweier Herzen – und zeigt uns, welche Art von Herz Gott wirklich sucht.

Schon in 1. Samuel 13,14 spricht der Prophet Samuel eine entscheidende Wahrheit aus:

„Nun aber wird dein Königtum keinen Bestand haben. Der HERR hat sich einen Mann nach seinem Herzen ausgesucht […]“

Saul hat nicht getan, was der HERR geboten hat – und Gott hat reagiert.

In 1. Samuel 15,11 offenbart Gott selbst, wie tief enttäuscht er über Sauls Entwicklung ist:

„Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt […]“

Ein Herz, das sich von Gott abwendet, verliert seine Berufung.

Samuel muss es Saul ins Gesicht sagen (1. Samuel 15,26–28):

„Der HERR hat heute das Königreich Israel von dir abgerissen und es deinem Nächsten gegeben, der besser ist als du!“

Nicht besser im Ansehen, sondern besser im Herzen.

Und dann kommt David. In 1. Samuel 16,7 macht Gott klar, was wirklich zählt:

„Der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.“

Diese Verse bereiten uns darauf vor, den Unterschied zwischen einem menschlich eindrucksvollen, aber geistlich leeren Herzen – und einem demütigen, gottesfürchtigen Herz zu erkennen. Der heutige Text hilft uns, unser eigenes Herz im Licht von Gottes Maßstäben zu prüfen.

Sauls Herz – Ein von Gott verworfenes Herz

Was wir sehen: Saul war groß, gut aussehend und wirkte zunächst demütig (1. Samuel 9,2). Gott gab ihm eine einzigartige Chance – er wurde mit dem Heiligen Geist ausgerüstet und als König über Israel eingesetzt. Alles sah vielversprechend aus.

Was Gott sah: Doch Sauls Herz war unbeständig. Er handelte ungehorsam (1. Samuel 13,13–14), suchte seine eigene Ehre, und verwarf letztlich Gottes Wort (1. Samuel 15,23). Sein Stolz und seine Angst vor Menschen führten dazu, dass er Gottes Stimme nicht mehr ernst nahm.

14 Aber der Geist des HERRN wich von Saul, und ein böser Geist, von dem HERRN [gesandt], schreckte ihn.

Nicht wegen seines Aussehens verlor Saul Gottes Gunst, sondern wegen des Zustands seines Herzens. Und dieser innere Bruch hatte auch geistliche Folgen: Der Geist Gottes wich – und ein quälender, von Gott zugelassener Geist kam über ihn.

Anwendung: Auch wir neigen dazu, nach dem Äußeren zu urteilen: Talent, Auftreten, Beliebtheit. Doch Gott schaut tiefer. Saul hatte alle äußeren Merkmale eines Königs – aber sein Herz war nicht in Einklang mit Gottes Willen.

Frage an uns: Was ist die Frucht unseres Herzens? Leben wir in Einklang mit Gottes Geist – oder öffnen wir Türen für innere Unruhe, weil wir seinem Wort nicht gehorchen?

Davids Herz – Ein von Gott erwähltes Herz

Was wir sehen:

David war der jüngste Sohn Isais, ein einfacher Hirtenjunge. In den Augen seiner Familie hatte er keine besondere Stellung – so sehr, dass sein Vater ihn nicht einmal vorstellt, als Samuel nach einem zukünftigen König sucht (1. Samuel 16,11). Er war übersehen, unscheinbar, „nur der Kleine draußen bei den Schafen.“

15 Da sprachen Sauls Knechte zu ihm: Siehe doch, ein böser Geist von Gott pflegt dich zu schrecken!
16 Unser Herr sage doch deinen Knechten, die vor dir stehen, dass sie einen Mann suchen, der auf der Harfe zu spielen versteht, damit er, wenn der böse Geist von Gott über dich kommt, mit seiner Hand spielt, damit es dir besser geht!
17 Da sprach Saul zu seinen Knechten: Seht euch um nach einem Mann, der gut auf Saiten spielen kann, und bringt ihn zu mir!
18 Da antwortete einer der Burschen und sprach: Siehe, ich habe einen Sohn Isais, des Bethlehemiten, gesehen, der das Saitenspiel versteht und auch ein tapferer Mann ist und tüchtig zum Kampf, verständig in seiner Rede und schön; und der HERR ist mit ihm.

Hier wird David plötzlich erwähnt – nicht als König, sondern als Musiker. Aber selbst in dieser scheinbar „kleinen“ Berufung zeigt sich sein außergewöhnlicher Charakter:

    • Musikalisch begabt
    • Tapfer und einsichtsvoll
    • „Und der HERR ist mit ihm“ – das ist der entscheidende Punkt!

Was Gott sah:

Gott sieht nicht, was Menschen sehen. Schon zuvor hatte der HERR Samuel daran erinnert:

Denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an! – Samuel 16,7c

Gott sah in David ein treues Herz. Er war in der Abgeschiedenheit bei den Schafen gewachsen – im Verborgenen treu, im Stillen geformt.

Und der Geist des HERRN kam über David, von diesem Tag an und weiterhin. – 1. Samuel 16,13

David war nicht zufällig ausgewählt – Gott hatte sein Herz geprüft und ihn gefunden als einen, der nach seinem Herzen lebt (vgl. 1. Samuel 13,14).

Anwendung: Gott schaut nicht auf deinen Lebenslauf oder deine Sichtbarkeit vor Menschen. Vielleicht fühlst du dich unscheinbar oder übersehen – aber Gott sieht das Herz. Er sieht Glaubenstreue, Demut und Gehorsam, auch wenn niemand sonst es bemerkt.

    • Saul hatte königliche Statur – doch David hatte ein königliches Herz.
    • Saul hatte äußeren Glanz – David inneren Charakter.
    • Saul verlor Gottes Geist – David empfing ihn.

Was sieht Gott, wenn er in dein Herz blickt?

Kontrast der Herzen – Saul vs. David

Sauls Herz:

    • Ein Mann, der von Gott verworfen wurde – nicht wegen äußerer Schwächen, sondern wegen innerem Stolz und Ungehorsam.
    • Saul hatte Macht, ein beeindruckendes Auftreten, und war äußerlich erfolgreich.
    • Doch sein Herz war nicht demütig, nicht auf Gott ausgerichtet.
    • Er handelte eigenmächtig, fürchtete Menschen mehr als Gott, und verwarf letztlich Gottes Wort (1. Samuel 15,23).

Davids Herz:

    • Ein Mann nach dem Herzen Gottes – nicht, weil er fehlerlos war, sondern weil sein Herz grundsätzlich in Treue und Demut vor Gott lebte.
    • David war bereit zu dienen, selbst in kleinen Dingen.
    • Bevor er König wurde, war er bereit, dem König zu dienen.

19 Da sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: Sende deinen Sohn David, der bei den Schafen ist, zu mir!
20 Da nahm Isai einen Esel [beladen] mit Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein und sandte es Saul durch seinen Sohn David.
21 So kam David zu Saul und diente ihm; und er gewann ihn sehr lieb, und er wurde sein Waffenträger.
22 Und Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: Lass doch David vor mir bleiben, denn er hat Gnade gefunden vor meinen Augen!

Der Kontrast könnte kaum größer sein:

    • Saul ist der König, aber innerlich leer.
    • David ist der Hirte, aber innerlich erfüllt vom Geist Gottes.
    • Saul ist auf dem Thron, aber abgelehnt.
    • David ist der Diener, aber bereits erwählt.

Obwohl Saul äußerlich die Autorität behält, beginnt Gott im Verborgenen schon mit dem Wechsel.

Und erstaunlich: David dient seinem zukünftigen Gegner treu und mit Respekt.

Kein Stolz, kein Aufbegehren – sondern ein Herz der Hingabe.

Wir leben in einer Welt, die viel Wert auf äußere Merkmale legt – Erfolg, Ausstrahlung, Einfluss. Doch Gott sieht anders:
➡ Er prüft unser Herz – unsere Motive, unsere Bereitschaft zu gehorchen, unseren Wunsch, ihm zu gefallen, nicht Menschen.

Streben wir danach, „gut auszusehen“ vor anderen – oder danach, „gefällig“ zu sein vor Gott?

Besser, ein Hirt auf dem Feld mit rechtem Herzen zu sein, als ein König im Palast mit falschem Herzen – denn ein falsches Herz ist nicht nur gefährlich für den Einzelnen, sondern auch für das ganze Volk.

Wenn Gott heute in mein Herz blickt – findet er Treue oder Täuschung?

Gott sieht unsere Herzen

23 Wenn nun der [böse] Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Harfe und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.

David war kein König – noch nicht. Er war nur ein junger Musiker im Palast. Aber er hatte etwas, das Saul fehlte: Ein Herz, das Gott wohlgefällig war. Und selbst im Schatten eines abgelehnten Königs, selbst in einer gefährlichen Atmosphäre, konnte Gott ihn gebrauchen – weil sein Herz bereit war.

Diese Geschichte ist kein bloßes Königsporträt – sie ist ein Spiegel für uns. Was sieht Gott in unserem Herzen?

David diente Saul – nicht mit Waffen, sondern mit Musik. Und vielleicht – während er spielte – sang er leise diese Worte:

Nur auf Gott wartet still meine Seele; denn von ihm kommt meine Hoffnung. Nur er ist mein Fels und mein Heil, meine sichere Burg; ich werde nicht wanken. Auf Gott ruht mein Heil und meine Ehre; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht ist in Gott. – Psalm 62,6-8

Oder vielleicht summte er ein Lied, das seine innere Haltung beschrieb – ganz anders als der stolze König, dem er diente:

O HERR, mein Herz ist nicht hochmütig, und meine Augen sind nicht stolz; ich gehe nicht mit Dingen um, die mir zu groß und zu wunderbar sind. Nein, ich habe meine Seele beruhigt und gestillt; wie ein entwöhntes Kind bei seiner Mutter, wie ein entwöhntes Kind ist meine Seele still in mir. – Psalm 131,1-2

Während Saul innerlich zerrissen war, lebte in David eine Ruhe – geboren aus einem Herzen, das Gott vertraute.

    • Ein Lied des Glaubens in einer Zeit der Angst.
    • Ein stilles Herz im Dienst eines zerrissenen Königs.

Was hört Gott, wenn du singst?

Welche Melodie erklingt in deinem Herzen?

Ist es ein Lied des Vertrauens – oder des Widerstandes?

Gott sieht das Herz.

Und wenn unser Herz still ist vor Ihm, kann selbst unser verborgenster Dienst Heilung bringen – so wie Davids Musik einst den zerrissenen Geist Sauls beruhigte.

 

 

 

Ein Gott wohlgefälliges Herz

1. Samuel 16,1-13

Live auf YouTube um 11 Uhr ansehen

1 Und der HERR sprach zu Samuel: Bis wann trägst du noch Leid um Saul, da ich ihn doch verworfen habe, dass er nicht mehr König sein soll über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin, ich will dich zu Isai, dem Bethlehemiter, senden; denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ausersehen!

Der trauernde Prophet

Samuel trauert um Saul – den gescheiterten König, ein Symbol zerbrochener Hoffnungen und menschlicher Enttäuschung.

Gott fragt: „Wie lange willst du noch um Saul trauern?“

Wie Samuel an Saul festhielt, so klammern auch wir uns manchmal an unsere eigenen Wege – Wege, die ins Verderben führen.

Wie die Frauen, die zum Grab gingen, voller Trauer und Zweifel, weil sie die Worte von Jesus vergessen hatten, dass er die Auferstehung und das Leben ist.

Doch alle Hoffnung war nicht verloren.

2 Samuel aber sprach: Wie soll ich hingehen? Wenn Saul es erfährt, so wird er mich töten! Und der HERR sprach: Nimm eine junge Kuh mit dir und sprich: Ich bin gekommen, um dem HERRN zu opfern!
3 Und du sollst Isai zum Schlachtopfer einladen; ich aber will dir zeigen, was du tun sollst, sodass du mir den salbst, den ich dir nennen werde!
4 Und Samuel machte es so, wie es ihm der HERR gesagt hatte, und begab sich nach Bethlehem. Da kamen die Ältesten der Stadt ihm zitternd entgegen und sprachen: Bedeutet dein Kommen Frieden?
5 Er sprach: Ja, Frieden! Ich bin gekommen, um dem HERRN zu opfern. Heiligt euch und kommt mit mir zum Schlachtopfer! Und er heiligte Isai und seine Söhne und lud sie zum Schlachtopfer ein.

Ein neuer König aus Bethlehem

Gott sendet Samuel nach Bethlehem – in das Haus Isais.

David, der Jüngste, wird nicht einmal eingeladen – aber Gott sieht sein Herz.

6 Und es geschah, als sie hereinkamen, da sah er Eliab an und dachte: Gewiss ist [hier] vor dem HERRN sein Gesalbter!
7 Aber der HERR sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen! Denn [der HERR] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an!

Aus 1. Samuel 16,6–7 erkennen wir, dass Gott den ältesten Sohn Jeses ablehnte, weil er nicht die richtigen Eigenschaften in seinem Herzen hatte, obwohl sein äußeres Erscheinungsbild außergewöhnlich war. Doch Gott sieht nicht das Äußere, sondern prüft das Herz; und in ihm fand sich nicht das von Gott Geforderte.

8 Da rief Isai den Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Und er sprach: Diesen hat der HERR auch nicht erwählt!
9 Da ließ Isai den Schamma vorübergehen. Er aber sprach: Diesen hat der HERR auch nicht erwählt!
10 So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen. Aber Samuel sprach zu Isai: Der HERR hat diese nicht erwählt!

Ebenso zeigt sich bei den anderen Söhnen Jeses, dass ihre äußeren Qualitäten allein nicht ausreichen, um in Gottes Augen als geeignet zu gelten. Jeder von ihnen wurde letztlich abgelehnt, weil Gott nicht an oberflächlichen Merkmalen misst, sondern das Herz sucht, das seinen Willen erfüllt.

11 Und Samuel fragte den Isai: Sind das alle jungen Männer? Er aber sprach: Der Jüngste ist noch übrig, und siehe, er hütet die Schafe! Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und lass ihn holen, denn wir werden uns nicht zu Tisch setzen, bis er hierhergekommen ist!
12 Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war rötlich, mit schönen Augen und von gutem Aussehen. Und der HERR sprach: Auf, salbe ihn, denn dieser ist’s!
13 Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN kam über David, von diesem Tag an und weiterhin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama.

David und das Herz Gottes

David, der unscheinbare Hirtenjunge, wurde von Gott auserwählt, weil sein Herz für Gott brannte.

Was bedeutet es, ein Herz nach Gottes Herzen zu haben?

    • Es bedeutet, in Ehrfurcht und Hingabe vor Gott zu leben, mit einer aufrichtigen Sehnsucht, seinen Willen zu tun.
    • Es bedeutet, in allen Lebensbereichen Gehorsam und Vertrauen zu zeigen, auch wenn es keine sofortige Belohnung gibt.
    • Ein Herz nach Gottes Herzen ist ein Herz, das sich von Gott leiten lässt, bereit ist, anderen zu vergeben und auch selbst Vergebung zu suchen, wenn es Fehler macht, wie David es in seinem Leben tat – sowohl in seiner Hingabe als auch in seiner Buße, wie es in vielen seiner Psalmen zum Ausdruck kommt (z.B. Psalm 51).

David war nicht vollkommen, aber er hatte ein demütiges Herz, das in Gottes Hand lag, und das war es, was Gott suchte.

In David sehen wir ein Bild des Glaubens und der Hingabe, die Gott von seinen Dienern verlangt. Diese Haltung – das Streben nach einem Herz, das Gottes Willen liebt – ist auch der Weg, den Jesus selbst in seiner Leben führte.

Der unscheinbare Messias

David wurde übersehen, verkannt, verworfen – doch von Gott erwählt.

Gott sieht das Herz und erhebt den Geringen.

Wie David stammt auch Jesus aus Bethlehem.

Er wuchs auf vor ihm wie ein Schössling, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. – Jesaja 53,2a

Und wie David wurde auch er übersehen, verkannt und verworfen – doch von Gott erwählt und erhoben.

Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. – Jesaja 53,2b

Jesus entsprach nicht den Erwartungen – kein majestätisches Auftreten, kein königliches Äußeres.

Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht. – Jesaja 53,3

Doch Gott sah sein Herz – voller Gehorsam, Liebe, und Hingabe.

Gott erhebt das wohlgefällige Herz

Die Auferstehung ist Gottes Antwort:

Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als eine Stimme von der hocherhabenen Herrlichkeit an ihn erging: »Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!« – Petrus 1,17

Jesus wird durch Gottes Kraft erhöht – nicht wegen äußeren Eindrucks, sondern wegen seines wohlgefälligen Herzens.

Gott erhebt nicht den Eindrucksvollen, sondern den, der ihm mit dem Herzen dient.

Wo trauern wir noch um „Saul“ in unserem Leben – um Vergangenes, das Gott losgelassen hat?

Suchen wir Hoffnung in äußeren Dingen und an unseren eigenen Wegen? Oder vertrauen wir dem König, den Gott erwählt hat?

Diese Geschichte ruft uns dazu auf, unser Herz Gott hinzuhalten – denn er sieht tiefer und erkennt, was wirklich zählt.

Es ist das wohlgefällige Herz, das Gott erhebt – damals bei David, endgültig in Christus, und heute bei uns.

Schlussfolgerung

Mancher Weg erscheint dem Menschen richtig, aber sein Ende führt doch zum Tod. – Sprüche 16,25

Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! – Johannes 14,1

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich! – Johannes 14,6

Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!« – Römer 10,9-11

Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: Alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen, denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. – Römer 10,12-13

Der hohe Preis eines geteilten Herzens

1. Samuel 15,24-35

Live auf YouTube um 11 Uhr ansehen

24 Da sprach Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt, dass ich den Befehl des HERRN und deine Worte übertreten habe; denn ich fürchtete das Volk und gehorchte seiner Stimme!

Ein Herz, das nicht geteilt ist, gehorcht vollkommen

Saul bezeichnet seine Sünde mit zwei Worten:

    • „gesündigt“ – חָטָא (ḥāṭāʾ), „Verfehlen, am Ziel vorbeischießen“

Allgemeiner Begriff für Sünde – bezeichnet moralisches oder spirituelles Versagen, oft im Sinne eines Irrtums oder einer Verfehlung gegenüber Gott.

    • „übertreten“ – עָבַר (ʿāḇar), „Hinübergehen, überschreiten“

Spezieller Begriff für das Übertreten einer klaren Grenze oder eines Gesetzes. Es betont den bewussten Regelbruch.

„Gesündigt“ zeigt, dass Saul erkannt hat, dass er moralisch oder geistlich versagt hat.

„Übertreten“ hebt hervor, dass er nicht nur gesündigt hat, sondern eine spezifische göttliche Anweisung bewusst überschritten hat.

Die Kombination beider Begriffe verstärkt den Ernst seines Fehlers:

Sie verdeutlicht, dass sein Handeln nicht nur ein kleiner Fehler war, sondern ein bewusster Bruch von Gottes Anordnung.

Es handelte sich nicht nur um ein allgemeines Versagen, sondern um gezielten Ungehorsam gegenüber einem göttlichen Gebot.

Das eigentliche Problem: Sauls Herz war geteilt zwischen Gott und den Erwartungen der Menschen.

Er war innerlich zerrissen zwischen Gottes Geboten und der Angst vor dem Volk.

Er wollte sowohl Gott als auch dem Volk gefallen.

Teilweiser Gehorsam ist immer noch Ungehorsam.

Siehe, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer! – 1. Samuel 15,22b

Wir sollen Gottes Anweisungen vollständig folgen, nicht nur dann, wenn es bequem ist.

Gehorsam beginnt nicht beim Handeln, sondern im Herzen. Wenn unser Herz geteilt ist, wird unser Gehorsam halbherzig sein.

Ein Herz, das nicht geteilt ist, fürchtet Gott mehr als Menschen

Menschenfurcht ist ein Fallstrick; wer aber auf den HERRN vertraut, der ist geborgen. – Sprüche 29,25

Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir, als nur, dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele? – 5. Mose 10,12

Lass dich nicht von Gruppenzwang oder öffentlicher Meinung von Gottes Geboten abbringen.

Entscheidungen sollten auf Gottes Wort begründet werden – Bevor du handelst, frage dich: „Gehorche ich Gott oder gehe ich einen Kompromiss ein?“

25 Nun aber vergib mir doch meine Sünde und kehre mit mir um, damit ich den HERRN anbete!
26 Samuel sprach zu Saul: Ich will nicht mit dir umkehren; denn du hast das Wort des HERRN verworfen, und der HERR hat dich verworfen, dass du nicht mehr König über Israel sein sollst!

Ein Herz, das nicht geteilt ist, zeigt aufrichtige Reue

Wahre Reue bringt eine Herzensveränderung mit sich, nicht nur Bedauern oder Ausreden, um Konsequenzen zu vermeiden.

Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider, und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott! – Joel 2,12-13a

Gott will echte Herzensumkehr, nicht nur äußere Zeichen der Reue.

So bringt nun Früchte, die der Buße würdig sind! – Matthäus 3,8

Wahre Reue zeigt sich durch verändertes Verhalten, nicht nur durch Worte.

27 Und Samuel wandte sich ab und wollte gehen; da ergriff er ihn beim Zipfel seines Obergewandes, sodass dieser abriss.
28 Da sprach Samuel zu ihm: Der HERR hat heute das Königreich Israel von dir abgerissen und es deinem Nächsten gegeben, der besser ist als du!

Die Folgen eines geteilten Herzens erkennen

Sauls geteiltes Herz führte dazu, dass Gott ihm das Königtum entzog – eine unwiderrufliche Konsequenz seiner Ungehorsams.

Deine Sünde wird nicht verborgen bleiben – ihre Folgen werden dich schließlich einholen.

Wenn ihr aber nicht so handelt, siehe, so habt ihr euch an dem HERRN versündigt, und ihr werdet erfahren, dass eure Sünde euch finden wird! – 4. Mose 32,23

Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. – Galater 6,7-8

29 Auch lügt der Ruhm Israels nicht, es reut ihn auch nicht; denn er ist kein Mensch, dass er etwas bereuen müsste!

Gottes Geduld hat Grenzen.

Saul hatte mehrere Chancen, Gott zu gehorchen, aber sein geteiltes Herz führte zu einem Punkt ohne Umkehr.

Gott ist geduldig, aber es wird eine Zeit kommen, in der sein Gericht unausweichlich ist und die Folgen nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

30 Er aber sprach: Ich habe gesündigt; nun aber ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, damit ich den HERRN, deinen Gott, anbete!
31 Da kehrte Samuel um und folgte Saul, und Saul betete den HERRN an.
32 Samuel aber sprach: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir her! Und Agag kam gebunden zu ihm. Und Agag sprach: Fürwahr, die Bitterkeit des Todes ist gewichen!
33 Samuel sprach: Wie dein Schwert Frauen ihrer Kinder beraubt hat, so soll auch deine Mutter ihrer Kinder beraubt werden vor allen Frauen! Und Samuel hieb Agag in Stücke vor dem HERRN in Gilgal.

Man darf nicht selektiv in seinem Gehorsam sein – Gott verlangt vollständigen Gehorsam, nicht nur das, was uns angenehm ist.

34 Und Samuel ging nach Rama; Saul aber zog in sein Haus hinauf, nach dem Gibea Sauls.
35 Und Samuel sah Saul nicht mehr bis zum Tag seines Todes; denn Samuel trug Leid um Saul; den HERRN aber reute es, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

Erkennen, wann es Zeit ist, weiterzugehen

Samuel erkannte, dass seine Zeit mit Saul vorbei war. Er trug zwar noch Leid um ihn, aber er suchte ihn nicht mehr auf. Das zeigt, dass es einen Moment gibt, in dem Gott uns auffordert, weiterzugehen, selbst wenn unser Herz noch an einer Situation hängt.

Wie erkennen wir, dass Gott mit uns an einem bestimmten Ort oder in einer bestimmten Aufgabe fertig ist?

    • Wenn Gott klar spricht

Manchmal gibt Gott eine eindeutige Anweisung, so wie er es zu Samuel tat (1. Samuel 16:1: „Wie lange willst du um Saul trauern? Ich habe ihn verworfen.“).

    • Wenn der Segen oder die Fruchtbarkeit nachlässt

Saul war nicht mehr unter Gottes Segen – es hätte keinen Sinn gemacht, dass Samuel ihn weiterhin unterstützte.

    • Wenn Türen sich schließen

Samuel konnte Saul nicht mehr geistlich führen, weil Gott ihn verworfen hatte.

    • Wenn Gott eine neue Richtung zeigt

Direkt nach diesem Abschnitt sandte Gott Samuel zu David, um den neuen König zu salben (1. Samuel 16,1-13).

Vom HERRN werden die Schritte des Mannes bestätigt, wenn Ihm sein Weg gefällt. – Psalm 37,23

Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen. – Sprüche 3,5-6

Bist du bereit, Gott in allem vollständig zu gehorchen, ihn allein zu fürchten, von aller Sünde umzukehren und dein ganzes Leben nach Gottes Willen auszurichten?

ein ungehorsames Herz

1. Samuel 15,10-23

auf YouTube live anschauen um 11 Uhr

Gottes Auftrag an Saul: Saul sollte die Amalekiter vollständig vernichten und nichts verschonen.

So ziehe nun hin und schlage Amalek, und vollstrecke den Bann an allem, was er hat, und schone ihn nicht; sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel! – 1. Samuel 15,3

Sauls Ungehorsam: Er ließ den König Agag am Leben und behielt die besten Tiere als Beute, anstatt alles zu vernichten.

Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Vieh vom zweiten Wurf und die Mastschafe und alles, was wertvoll war, und sie wollten den Bann an ihnen nicht vollstrecken; alles Vieh aber, das wertlos und schwächlich war, an dem vollstreckten sie den Bann. – 1. Samuel 15,9

10 Da erging das Wort des HERRN an Samuel folgendermaßen:
11 Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und meine Worte nicht erfüllt! Darüber entbrannte Samuel, und er schrie zum HERRN die ganze Nacht.

Gottes Reaktion: Gott spricht zu Samuel und sagt, dass er bereut, Saul zum König gemacht zu haben, weil dieser sich von Ihm abgewandt hat.

Samuels Reaktion – Schmerz und Gebet:

Darüber entbrannte Samuel, und er schrie zum HERRN die ganze Nacht. – 11b

    • Samuel ist tief betroffen.
    • Er betet intensiv – vielleicht aus Fürbitte für Saul oder aus Sorge um Israels Zukunft.

Ungehorsam betrifft nicht nur den Ungehorsamen, sondern auch geistliche Aufseher und das ganze Volk.

12 Und Samuel machte sich früh auf, um Saul am Morgen zu begegnen. Und es wurde dem Samuel berichtet: Saul ist nach Karmel gekommen, und siehe, er hat sich ein Denkmal aufgerichtet; danach hat er eine Schwenkung gemacht, ist hinübergezogen und nach Gilgal hinabgestiegen.

Sauls Stolz – Ein Denkmal für sich selbst:

    • Anstatt Gott die Ehre zu geben, feiert Saul seinen eigenen Erfolg.
    • Sein Stolz zeigt, dass er sich selbst wichtiger nimmt als Gott.
    • Sauls Stolz ist ein Zeichen für ein ungehorsames und eigenwilliges Herz.

13 Als nun Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seist du vom HERRN! Ich habe das Wort des HERRN erfüllt!

Sauls Ausreden und fehlende Einsicht

    • Saul begrüßt Samuel scheinheilig
    • Er behauptet, gehorsam gewesen zu sein, obwohl sein Handeln das Gegenteil zeigt.
    • Dies ist eine typische Reaktion eines uneinsichtigen Herzens: Er erkennt seinen Fehler nicht einmal an.

14 Samuel aber antwortete: Und was ist das für ein Blöken von Schafen in meinen Ohren, und Brüllen von Rindern, das ich da höre?

Samuel konfrontiert Saul mit den Beweisen

    • Dies zeigt, dass die Spuren von Sauls Ungehorsam offensichtlich sind – sein Versagen kann nicht versteckt werden.

15 Und Saul sprach: Man hat sie von den Amalekitern hergebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie dem HERRN, deinem Gott, zu opfern; an dem Übrigen haben wir den Bann vollstreckt!

Saul gibt die Schuld anderen

    • Saul versucht, sich herauszureden, indem er die Verantwortung auf seine Leute schiebt.
    • Dies ist ein Zeichen eines ungehorsamen und unreifen Herzens, das nicht bereit ist, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.

16 Samuel aber antwortete dem Saul: Halte still, und ich will dir sagen, was der HERR diese Nacht zu mir geredet hat! Da sprach er zu ihm: Rede!
17 Und Samuel sprach: Ist es nicht so, als du klein warst in deinen Augen, wurdest du das Haupt der Stämme Israels, und der HERR salbte dich zum König über Israel?
18 Und der HERR sandte dich auf den Weg und sprach: Zieh hin und vollstrecke den Bann an den Sündern, an den Amalekitern, und bekämpfe sie, bis du sie ausgerottet hast!

Samuel unterbricht Saul und erinnert ihn an Gottes Auftrag

    • Samuel betont, dass Sauls Macht von Gott kam, aber Saul hat Gottes Wort verworfen.
    • Saul wurde von Gott „zum Haupt über Israel gemacht“, doch er verhielt sich, als könne er tun, was er wollte.

19 Warum hast du denn der Stimme des HERRN nicht gehorcht, sondern bist über die Beute hergefallen und hast getan, was böse ist in den Augen des HERRN?
20 Und Saul antwortete dem Samuel: Ich habe doch der Stimme des HERRN gehorcht und bin den Weg gezogen, den mich der HERR sandte, und habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und an den Amalekitern den Bann vollstreckt!
21 Aber das Volk hat von der Beute genommen, Schafe und Rinder, das Beste des Gebannten, um es dem HERRN, deinem Gott, in Gilgal zu opfern!

Saul verteidigt sich mit einer „frommen“ Ausrede

    • Saul behauptet, dass die besten Tiere für ein Opfer für Gott bestimmt waren.
    • Doch Gottes Auftrag war, alles zu vernichten, nicht ein Opfer zu bringen.
    • Dies zeigt, dass Saul Äußerlichkeiten über echten Gehorsam stellte – ein typischer Fehler eines ungehorsamen Herzens.
    • In Wahrheit wollte er sich selbst bereichern und gleichzeitig gottesfürchtig erscheinen.

22 Samuel aber sprach zu Saul: Hat der HERR dasselbe Wohlgefallen an Schlachtopfern und Brandopfern wie daran, dass man der Stimme des HERRN gehorcht? Siehe, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer und Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern!
23 Denn Ungehorsam ist [wie] die Sünde der Wahrsagerei, und Widerspenstigkeit ist [wie] Abgötterei und Götzendienst. Weil du nun das Wort des HERRN verworfen hast, so hat er dich verworfen, dass du nicht mehr König sein sollst!

Sauls Widerspenstigkeit – Rebellion gegen Gott:

    • Samuel erklärt Saul, dass Gehorsam wichtiger ist als Opfer.
    • Ungehorsam wird mit Wahrsagerei gleichgesetzt.
    • Widerspenstigkeit ist wie Abgötterei und Götzendienst.
    • Saul stellte seinen Willen über Gottes Willen. Das war ein Zeichen von Stolz und Rebellion.
    • Widerspenstigkeit bedeutet, bewusst gegen Gottes Ordnung zu handeln, anstatt sich seinem Willen zu unterwerfen.
    • Dies zeigt, dass Sauls Problem nicht nur eine einzelne Tat des Ungehorsams war, sondern eine Herzenshaltung der Rebellion.

Saul hat sich von Gottes Willen entfernt und verliert sein Königtum.

Schlussfolgerung:

Teilweiser Gehorsam ist immer noch Ungehorsam.

Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden. – Jakobus 2,10

Ein Bruch von einem Gebot macht einen Menschen schuldig am ganzen Gesetz – genauso ist auch teilweiser Gehorsam kein echter Gehorsam.

Aber wehe euch Pharisäern, dass ihr die Minze und die Raute und alles Gemüse verzehntet und das Recht und die Liebe Gottes umgeht! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen. – Lukas 11,42

Die Pharisäer gehorchten äußerlich, aber nicht in den wichtigen Dingen – teilweiser Gehorsam war für Jesus nicht genug.

Ungehorsam beginnt oft mit Stolz und Selbstverherrlichung

Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall. – Sprüche 16,18

Saul errichtete sich ein Denkmal und wollte seinen eigenen Ruhm.

Stolz führt oft zu Ungehorsam, weil der Mensch meint, es besser zu wissen als Gott.

Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade. – Jakobus 4,6b

Saul hätte Gnade erfahren können, wenn er demütig gewesen wäre.

Widerspenstigkeit zeigt sich in der Weigerung, Fehler einzugestehen.

Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen, wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen. – Sprüche 28,13

Saul leugnete seinen Fehler und gab Ausreden, statt ihn einzugestehen.

Wer seinen Willen über Gottes Willen stellt, begeht in Gottes Augen geistlichen Götzendienst

Tötet daher eure Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, die Götzendienst ist; um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams; – Kolosser 3,5 -6

Habsucht (etwas für sich behalten, was Gott geweiht sein sollte) ist eine Form von Götzendienst – genau das tat Saul mit der Beute.

Ein ungehorsames Herz sucht Ausreden, ein gehorsames Herz sucht Vergebung

Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz Wirst du, o Gott, nicht verachten. – Psalm 51,19

Gott sucht wahre Reue, nicht fromme Ausreden.

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. – Johannes 1,9

Ungehorsam und Widerspenstigkeit haben Konsequenzen

– für Saul bedeutete es den Verlust seines Königtums

Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. – Galater 6,7

Saul säte Ungehorsam und erntete den Verlust seines Königtums.

 

 

unbußfertige Herzen

1. Samuel 15,1-9

auf YouTube live anschauen um 11 Uhr

1 Samuel aber sprach zu Saul: Der HERR hat mich gesandt, um dich zum König über Israel zu salben; so höre nun auf die Stimme der Worte des HERRN!
2 So spricht der HERR der Heerscharen: Ich will strafen, was Amalek an Israel tat, indem er sich ihm in den Weg stellte, als es aus Ägypten heraufzog.
3 So ziehe nun hin und schlage Amalek, und vollstrecke den Bann an allem, was er hat, und schone ihn nicht; sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel!
4 Da bot Saul das Volk auf und musterte sie bei Telaim, etwa 200 000 Mann Fußvolk und 10 000 Mann aus Juda.
5 Und Saul kam zu der Stadt Amaleks und legte einen Hinterhalt im Tal.
6 Und Saul ließ den Kenitern sagen: Geht fort, weicht, zieht weg aus der Mitte der Amalekiter, damit ich euch nicht mit ihnen aufreibe; denn ihr habt Gnade an allen Kindern Israels erwiesen, als sie aus Ägypten heraufzogen! So zogen die Keniter aus der Mitte von Amalek weg.
7 Da schlug Saul Amalek, von Hewila an bis nach Schur, das östlich von Ägypten liegt,
8 und er nahm Agag, den König von Amalek, lebendig gefangen; dagegen vollstreckte er den Bann an dem ganzen Volk mit der Schärfe des Schwertes.
9 Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Vieh vom zweiten Wurf und die Mastschafe und alles, was wertvoll war, und sie wollten den Bann an ihnen nicht vollstrecken; alles Vieh aber, das wertlos und schwächlich war, an dem vollstreckten sie den Bann.

Generationenübergreifende Sünde

Generationenübergreifende Sünde tritt auf, wenn sündhaftes Verhalten, Götzendienst oder Rebellion gegen Gott über Generationen hinweg weitergegeben werden und sich in Familien, Gemeinschaften oder Nationen verfestigen.

Hauptmerkmale der Generationenübergreifende Sünde:

    • Sie verstärkt sich im Laufe der Zeit und führt zu einer Kultur der Ablehnung gegenüber Gottes Wegen

Als aber der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse, da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen. – 1. Mose 6,5-6

    • Sie ruft Gottes Gericht hervor, wenn sie einen Wendepunkt erreicht

Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht für immer mit dem Menschen rechten, denn er ist [ja] Fleisch; so sollen seine Tage 120 Jahre betragen! – 1. Mose 6,3

    • Sie betrifft oft ganze Familien oder Nationen.

Das Urteil der Vernichtung

Wenn Generationenübergreifende Sünde unheilbar wird, ist die Vernichtung manchmal Gottes Mittel zur Ausführung des Gerichts.

Diese Auslöschung dient sowohl der Ausübung von Gerechtigkeit als auch dem Schutz zukünftiger Generationen vor weiterer Korruption.

Wichtige Beispiele:

    • Die Sintflut (1. Mose 6): Die universelle Sündhaftigkeit der Menschheit führte zur Zerstörung allen Lebens außer der Familie Noahs.

Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, vom Menschen an bis zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe! – 1. Mose 6,7

    • Sodom und Gomorra (1. Mose 19): Die anhaltende Bosheit über Generationen führte zur Vernichtung der Städte durch Feuer.
    • Die Kanaaniter (5. Mose 7; Josua 6): Generationssündhaftigkeit, einschließlich Kindopfer, führte zu ihrer gebotenen Zerstörung.
    • Die Amalekiter (1. Samuel 15): Generationenlange Feindschaft gegenüber Gottes Volk führte zu ihrer endgültigen Vernichtung.

Gottes Langmut

Gottes Langmut zeigt sich in Seinem Willen, das Gericht zu verzögern und zahlreiche Möglichkeiten zur Umkehr zu bieten.

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. – 2. Petrus 3,9

Trotz der Unvermeidlichkeit des Gerichts zeigt Gott den Wunsch nach Wiederherstellung anstelle von Zerstörung.

Biblische Prinzipien der Langmut:

    • Verzögerung des Gerichts: Gott wartet darauf, dass Menschen umkehren, oft über Generationen hinweg.

Beispiel: Die Kanaaniter wurden erst gerichtet, als „die Schuld der Amoriter voll“ war (1. Mose 15,16).

…denn das Maß der Sünden der Amoriter ist noch nicht voll. – 1. Mose 15,16b

    • Warnungen senden: Propheten, Zeichen und Wunder gehen dem Gericht oft voraus, um zur Umkehr aufzurufen.

Beispiel: Noah war ein „Verkündiger der Gerechtigkeit“ und warnte die Menschen vor der Sintflut.

und wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern [nur] Noah, den Verkündiger der Gerechtigkeit, als Achten bewahrte, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte, – 2. Petrus 2,5

    • Erhaltung eines Überrestes: Selbst im Gericht verschont Gott einige, um Seine Absichten fortzuführen.

Gottes Barmherzigkeit

Gottes Barmherzigkeit ist selbst in den härtesten Gerichten immer gegenwärtig.

Sie zeigt sich in Seiner Geduld, Seiner Bereitschaft, die Gerechten zu verschonen, und Seiner Bereitstellung eines Auswegs aus dem Gericht.

Die Sintflut (1. Mose 6–9)

Generationenübergreifende Sünde:

    • Die Bosheit der Menschheit war universell und reuelos.

Vernichtung:

    • Eine globale Flut zerstörte alle Lebewesen außer denen auf der Arche.

Langmut:

    • Gott wartete, während Noah die Arche baute, und gab der Menschheit Zeit zur Umkehr.

Barmherzigkeit:

    • Noah und seine Familie wurden verschont und bewahrten die Menschheit und die Schöpfung.
    • Gott schloss einen Bund, die Erde nie wieder durch eine Flut zu zerstören (1. Mose 9,12-17).
Sodom und Gomorra (1. Mose 18–19)

Generationenübergreifende Sünde:

    • Die Städte waren berüchtigt für allgegenwärtige Unmoral und Ablehnung Gottes.

Vernichtung:

    • Feuer und Schwefel regneten herab und zerstörten die Städte und ihre Bewohner.

Langmut:

    • Gott offenbarte Abraham Seine Pläne, was ihm Gelegenheit zur Fürbitte gab.
    • Das Gericht wurde verzögert, während Lot und seine Familie gerettet wurden.

Barmherzigkeit:

    • Lot und seine Töchter wurden verschont.
    • Abrahams Fürbitte zeigte Gottes Bereitschaft, die Städte zu verschonen, wenn auch nur zehn Gerechte gefunden würden (1. Mose 18,32).
Die Kanaaniter (5. Mose 7; Josua 6)

Generationenübergreifende Sünde:

    • Götzendienst, Kindopfer und moralische Verdorbenheit hielten über Jahrhunderte an.

Vernichtung:

    • Gott befahl Israel, die Kanaaniter zu zerstören, um Seinem Volk ihre Einflüsse zu ersparen.

Langmut:

    • Gott wartete über 400 Jahre, bevor Er die Kanaaniter richtete (1. Mose 15,16).

Barmherzigkeit:

    • Rahab und ihre Familie wurden aufgrund ihres Glaubens verschont (Josua 6,25).
    • Die Kanaaniter hatten Gelegenheiten zur Umkehr, wie Rahabs Bewusstsein für Gottes Macht zeigt (Josua 2,10-11).
Die Amalekiter (1. Samuel 15; 2. Mose 17)

Generationenübergreifende Sünde:

    • Die Feindschaft der Amalekiter gegenüber Israel hielt über Generationen hinweg an.

Gedenke daran, was dir Amalek antat auf dem Weg, als ihr aus Ägypten gezogen seid; wie er dir auf dem Weg entgegentrat und deine Nachhut abschnitt, alle Schwachen, die zurückgeblieben waren, als du müde und matt warst, und wie er Gott nicht fürchtete. – 5. Mose 25,17-18

Vernichtung:

    • Gott befahl ihre Zerstörung als Akt der Gerechtigkeit.

Wenn dir nun der HERR, dein Gott, Ruhe gegeben hat vor allen deinen Feinden ringsum in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbe gibt, um es in Besitz zu nehmen, so sollst du das Andenken an Amalek unter dem Himmel vertilgen; vergiss es nicht! – 5. Mose 25,19

Langmut:

    • Generationen vergingen, bevor Gottes Gericht vollzogen wurde, was Zeit zur Umkehr ließ.

Barmherzigkeit:

    • Die Keniter sind ein Beispiel dafür, dass Gott auch inmitten von Gericht Barmherzigkeit zeigt.
    • Ihre Verschonung im Kontext der Vernichtung der Amalekiter demonstriert Gottes Gerechtigkeit und Gnade gegenüber denen, die sich zu Ihm stellen.
Das Jüngste Gericht (Offenbarung 20)

Generationenübergreifende Sünde:

    • Die Sündhaftigkeit der Menschheit über alle Generationen hinweg wird in der Rebellion gegen Gott kulminieren.

Vernichtung:

    • Die Gottlosen werden in den Feuersee geworfen, was die endgültige Vernichtung von Sünde und Bösem bedeutet.

Langmut:

    • Gott verzögert die Rückkehr Christi, um mehr Menschen die Möglichkeit zur Umkehr zu geben (2. Petrus 3,9).

Barmherzigkeit:

    • Durch Jesus bietet Gott allen, die glauben, Erlösung an (Johannes 3,16).
    • Ein neuer Himmel und eine neue Erde werden für die Erlösten geschaffen (Offenbarung 21,1-4).

Gottes Gerechtigkeit

Generationenübergreifende Sünde führt zu Gericht, aber Gottes Langmut zeigt Seine Bereitschaft, Menschen Zeit zur Umkehr zu geben. Barmherzigkeit ist immer in Seinen Handlungen verankert.

Obwohl Gott langsam zum Zorn ist (2. Mose 34,6), toleriert Er Sünde nicht unbegrenzt. Seine Geduld soll die Menschen zur Umkehr führen (Römer 2,4).

In jedem Akt des Gerichts verschont Gott einen treuen Überrest, um Seinen Bund und Seine Verheißungen aufrechtzuerhalten.

Jesus Christus ist die endgültige Lösung für Generationenübergreifende Sünde. Durch Ihn können Individuen und Nationen den Kreislauf der Sünde durchbrechen und Vergebung und Wiederherstellung empfangen (2. Korinther 5,17).