1. Samuel 15,10-23
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Gottes Auftrag an Saul: Saul sollte die Amalekiter vollständig vernichten und nichts verschonen.
So ziehe nun hin und schlage Amalek, und vollstrecke den Bann an allem, was er hat, und schone ihn nicht; sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel! – 1. Samuel 15,3
Sauls Ungehorsam: Er ließ den König Agag am Leben und behielt die besten Tiere als Beute, anstatt alles zu vernichten.
Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Vieh vom zweiten Wurf und die Mastschafe und alles, was wertvoll war, und sie wollten den Bann an ihnen nicht vollstrecken; alles Vieh aber, das wertlos und schwächlich war, an dem vollstreckten sie den Bann. – 1. Samuel 15,9
10 Da erging das Wort des HERRN an Samuel folgendermaßen:
11 Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und meine Worte nicht erfüllt! Darüber entbrannte Samuel, und er schrie zum HERRN die ganze Nacht.
Gottes Reaktion: Gott spricht zu Samuel und sagt, dass er bereut, Saul zum König gemacht zu haben, weil dieser sich von Ihm abgewandt hat.
Samuels Reaktion – Schmerz und Gebet:
Darüber entbrannte Samuel, und er schrie zum HERRN die ganze Nacht. – 11b
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- Samuel ist tief betroffen.
- Er betet intensiv – vielleicht aus Fürbitte für Saul oder aus Sorge um Israels Zukunft.
Ungehorsam betrifft nicht nur den Ungehorsamen, sondern auch geistliche Aufseher und das ganze Volk.
12 Und Samuel machte sich früh auf, um Saul am Morgen zu begegnen. Und es wurde dem Samuel berichtet: Saul ist nach Karmel gekommen, und siehe, er hat sich ein Denkmal aufgerichtet; danach hat er eine Schwenkung gemacht, ist hinübergezogen und nach Gilgal hinabgestiegen.
Sauls Stolz – Ein Denkmal für sich selbst:
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- Anstatt Gott die Ehre zu geben, feiert Saul seinen eigenen Erfolg.
- Sein Stolz zeigt, dass er sich selbst wichtiger nimmt als Gott.
- Sauls Stolz ist ein Zeichen für ein ungehorsames und eigenwilliges Herz.
13 Als nun Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seist du vom HERRN! Ich habe das Wort des HERRN erfüllt!
Sauls Ausreden und fehlende Einsicht
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- Saul begrüßt Samuel scheinheilig
- Er behauptet, gehorsam gewesen zu sein, obwohl sein Handeln das Gegenteil zeigt.
- Dies ist eine typische Reaktion eines uneinsichtigen Herzens: Er erkennt seinen Fehler nicht einmal an.
14 Samuel aber antwortete: Und was ist das für ein Blöken von Schafen in meinen Ohren, und Brüllen von Rindern, das ich da höre?
Samuel konfrontiert Saul mit den Beweisen
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- Dies zeigt, dass die Spuren von Sauls Ungehorsam offensichtlich sind – sein Versagen kann nicht versteckt werden.
15 Und Saul sprach: Man hat sie von den Amalekitern hergebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie dem HERRN, deinem Gott, zu opfern; an dem Übrigen haben wir den Bann vollstreckt!
Saul gibt die Schuld anderen
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- Saul versucht, sich herauszureden, indem er die Verantwortung auf seine Leute schiebt.
- Dies ist ein Zeichen eines ungehorsamen und unreifen Herzens, das nicht bereit ist, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.
16 Samuel aber antwortete dem Saul: Halte still, und ich will dir sagen, was der HERR diese Nacht zu mir geredet hat! Da sprach er zu ihm: Rede!
17 Und Samuel sprach: Ist es nicht so, als du klein warst in deinen Augen, wurdest du das Haupt der Stämme Israels, und der HERR salbte dich zum König über Israel?
18 Und der HERR sandte dich auf den Weg und sprach: Zieh hin und vollstrecke den Bann an den Sündern, an den Amalekitern, und bekämpfe sie, bis du sie ausgerottet hast!
Samuel unterbricht Saul und erinnert ihn an Gottes Auftrag
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- Samuel betont, dass Sauls Macht von Gott kam, aber Saul hat Gottes Wort verworfen.
- Saul wurde von Gott „zum Haupt über Israel gemacht“, doch er verhielt sich, als könne er tun, was er wollte.
19 Warum hast du denn der Stimme des HERRN nicht gehorcht, sondern bist über die Beute hergefallen und hast getan, was böse ist in den Augen des HERRN?
20 Und Saul antwortete dem Samuel: Ich habe doch der Stimme des HERRN gehorcht und bin den Weg gezogen, den mich der HERR sandte, und habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und an den Amalekitern den Bann vollstreckt!
21 Aber das Volk hat von der Beute genommen, Schafe und Rinder, das Beste des Gebannten, um es dem HERRN, deinem Gott, in Gilgal zu opfern!
Saul verteidigt sich mit einer „frommen“ Ausrede
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- Saul behauptet, dass die besten Tiere für ein Opfer für Gott bestimmt waren.
- Doch Gottes Auftrag war, alles zu vernichten, nicht ein Opfer zu bringen.
- Dies zeigt, dass Saul Äußerlichkeiten über echten Gehorsam stellte – ein typischer Fehler eines ungehorsamen Herzens.
- In Wahrheit wollte er sich selbst bereichern und gleichzeitig gottesfürchtig erscheinen.
22 Samuel aber sprach zu Saul: Hat der HERR dasselbe Wohlgefallen an Schlachtopfern und Brandopfern wie daran, dass man der Stimme des HERRN gehorcht? Siehe, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer und Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern!
23 Denn Ungehorsam ist [wie] die Sünde der Wahrsagerei, und Widerspenstigkeit ist [wie] Abgötterei und Götzendienst. Weil du nun das Wort des HERRN verworfen hast, so hat er dich verworfen, dass du nicht mehr König sein sollst!
Sauls Widerspenstigkeit – Rebellion gegen Gott:
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- Samuel erklärt Saul, dass Gehorsam wichtiger ist als Opfer.
- Ungehorsam wird mit Wahrsagerei gleichgesetzt.
- Widerspenstigkeit ist wie Abgötterei und Götzendienst.
- Saul stellte seinen Willen über Gottes Willen. Das war ein Zeichen von Stolz und Rebellion.
- Widerspenstigkeit bedeutet, bewusst gegen Gottes Ordnung zu handeln, anstatt sich seinem Willen zu unterwerfen.
- Dies zeigt, dass Sauls Problem nicht nur eine einzelne Tat des Ungehorsams war, sondern eine Herzenshaltung der Rebellion.
Saul hat sich von Gottes Willen entfernt und verliert sein Königtum.
Schlussfolgerung:
Teilweiser Gehorsam ist immer noch Ungehorsam.
Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden. – Jakobus 2,10
Ein Bruch von einem Gebot macht einen Menschen schuldig am ganzen Gesetz – genauso ist auch teilweiser Gehorsam kein echter Gehorsam.
Aber wehe euch Pharisäern, dass ihr die Minze und die Raute und alles Gemüse verzehntet und das Recht und die Liebe Gottes umgeht! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen. – Lukas 11,42
Die Pharisäer gehorchten äußerlich, aber nicht in den wichtigen Dingen – teilweiser Gehorsam war für Jesus nicht genug.
Ungehorsam beginnt oft mit Stolz und Selbstverherrlichung
Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall. – Sprüche 16,18
Saul errichtete sich ein Denkmal und wollte seinen eigenen Ruhm.
Stolz führt oft zu Ungehorsam, weil der Mensch meint, es besser zu wissen als Gott.
Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade. – Jakobus 4,6b
Saul hätte Gnade erfahren können, wenn er demütig gewesen wäre.
Widerspenstigkeit zeigt sich in der Weigerung, Fehler einzugestehen.
Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen, wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen. – Sprüche 28,13
Saul leugnete seinen Fehler und gab Ausreden, statt ihn einzugestehen.
Wer seinen Willen über Gottes Willen stellt, begeht in Gottes Augen geistlichen Götzendienst
Tötet daher eure Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, die Götzendienst ist; um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams; – Kolosser 3,5 -6
Habsucht (etwas für sich behalten, was Gott geweiht sein sollte) ist eine Form von Götzendienst – genau das tat Saul mit der Beute.
Ein ungehorsames Herz sucht Ausreden, ein gehorsames Herz sucht Vergebung
Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz Wirst du, o Gott, nicht verachten. – Psalm 51,19
Gott sucht wahre Reue, nicht fromme Ausreden.
Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. – Johannes 1,9
Ungehorsam und Widerspenstigkeit haben Konsequenzen
– für Saul bedeutete es den Verlust seines Königtums
Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. – Galater 6,7
Saul säte Ungehorsam und erntete den Verlust seines Königtums.