Gottes Vorkenntnis und sein ewiger Ratschluss

Jesaja 48,3-11

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3 Das Frühere habe ich längst schon verkündigt; aus meinem Mund ist es hervorgegangen, und ich habe es bekannt gemacht. Plötzlich habe ich es ausgeführt, und es ist eingetroffen.

Gottes Vorkenntnis

Das Ende von Anfang an verkünden – Gott sagt Ereignisse voraus, bevor sie geschehen. „Das Frühere habe ich längst schon verkündigt…“

    • Die Sintflut (1. Mose 6,13-17) – Gott warnte Noah vor einer kommenden Flut und befahl ihm, die Arche zu bauen.
    • Die Verheißung an Abraham (1. Mose 12,1-3; 15,13-16) – Gott sagte voraus, dass Abrahams Nachkommen 400 Jahre lang versklavt würden, bevor sie befreit würden.
    • Die Geburt Isaaks (1. Mose 18,10) – Gott versprach Abraham und Sara einen Sohn, trotz ihres hohen Alters.
    • Der Konflikt zwischen Jakob und Esau (1. Mose 25,23) – Gott offenbarte Rebekka, dass „der Ältere dem Jüngeren dienen wird.“
    • Gottes Erlösungsplan (1. Mose 3,15) – Die erste Prophezeiung über das Kommen eines Retters, der Satan besiegen wird.

Petrus 1,2a – „die auserwählt sind gemäß der Vorsehung Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi:“ – Gott hat die Ereignisse der Erlösung von Anfang an gekannt.

4 Weil ich wusste, dass du hart bist und dein Nacken eine eiserne Sehne und deine Stirn ehern ist,

Israels Sturheit offenbaren – Er wusste, dass Israel halsstarrig sein würde, mit einem „eisernen Nacken“ und einer „ehernen Stirn“.

Römer 11,2a – „Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor ersehen hat!“ – Auch in Bezug auf das Volk Israel zeigt sich Gottes Vorherwissen.

Römer 8,29a – „Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden…“ – Dies spricht von Gottes ewiger Vorherbestimmung und seinem Plan für die Gläubigen, die er in Christus erwählt hat.

Wenn Gott die Zukunft kennt und alles unter Kontrolle hat, dürfen wir ihm in schwierigen Zeiten vertrauen. Statt Angst vor der Zukunft zu haben, sollten wir Gott um Weisheit bitten und mit Glauben vorangehen.

5 so habe ich es dir damals angekündigt; ehe es geschah, habe ich es dich hören lassen, damit du nicht sagen könntest: »Mein Götze hat es gemacht, und mein geschnitztes oder gegossenes Bild hat es befohlen.«

Gottes ewiger Ratschluss: Sein Plan und Zweck

Planbezogen: (Was Gott tun will und wie Er es ausführt)

    • Verhinderung von Götzendienst – Gott offenbart Ereignisse im Voraus, damit Israel sie nicht Götzen zuschreibt.

Epheser 1,11 – „in ihm, in welchem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens,“ – Dies unterstreicht den Plan und die Absicht Gottes, alle Dinge zu seiner Ehre zu führen.

6 Du hast es gehört, betrachte es alles! Wollt ihr es nun nicht eingestehen? Von nun an lasse ich dich Neues hören und Verborgenes, was du nicht wusstest.
7 Jetzt erst ist es geschaffen worden und nicht schon früher; und vor dem heutigen Tag hast du nichts davon gehört, damit du nicht sagen könntest: Siehe, ich habe es gewusst!

    • Offenbarung neuer Dinge – Gott entfaltet seinen ewigen Ratschluss schrittweise und offenbart Dinge, die Israel zuvor nicht kannte.

Korinther 2,9b-10a – „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist…“ – Gottes Plan für die Endzeit wurde uns offenbart, und dies ist Teil seiner ewigen Weisheit.

8 Du hast es weder gehört noch gewusst, noch war jemals dein Ohr geöffnet; denn ich wusste, dass du völlig treulos bist und von Mutterleib an ein Übertreter genannt worden bist.

    • Israels Rebellion aufdecken – Teil von Gottes ewigen Ratschluss ist es, Israels Widerspenstigkeit aufzudecken und ihr Bedürfnis nach Ihm sichtbar zu machen.

Römer 3,5 – „Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit beweist, was sollen wir sagen?“ – Das Übel und die Rebellion Gottes dienen am Ende zu seiner Ehre, obwohl es für den Menschen schwer verständlich ist.

Zweckbezogen: (Warum Gott seinen Plan ausführt und was Er damit erreichen will)

    • Seine eigene Herrlichkeit zeigen (V. 11) – Das ultimative Ziel hinter Gottes ewigen Ratschluss ist, sich selbst zu verherrlichen und seinen Namen vor Entweihung zu schützen.

Epheser 1,6 – „zum Lob der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten.“ – Das Ziel aller göttlichen Offenbarungen und Handlungen ist die Verherrlichung von Gottes Gnade.

Auch wenn wir Gottes Plan nicht immer verstehen, wirkt er alles zu unserem Besten. In Zeiten der Unsicherheit können wir daran festhalten, dass Gott einen göttlichen Zweck für unser Leben hat (Römer 8,28).

9 Um meines Namens willen bin ich langmütig, und um meiner Ehre willen halte ich mich zurück, dir zugute, um dich nicht auszurotten.

Gottes Langmut

Zurückhaltung des Zorns um Seines Namens willen – Gott verzögert das Gericht und handelt aus Geduld, anstatt sofort zu bestrafen.

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. – 2. Petrus 3,9

Gott gibt uns immer wieder die Möglichkeit zur Umkehr und zur Veränderung. Statt uns von Schuldgefühlen lähmen zu lassen, sollten wir Gottes Gnade annehmen und Buße tun (1. Johannes 1,9).

10 Siehe, ich habe dich geläutert, aber nicht im Silber[schmelzofen]; im Schmelzofen des Elends habe ich dich geprüft.

Gottes Läuterungsprozess

Reinigung durch Bedrängnis – Er läutert sein Volk durch Leiden, jedoch nicht wie Silber, sondern durch Prüfungen, die sie formen.

Denn jene haben uns für wenige Tage gezüchtigt, so wie es ihnen richtig erschien; er aber zu unserem Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind. – Hebräer 12,10-11

Gott lässt Prüfungen zu, um uns zu formen, nicht um uns zu zerstören. In schweren Zeiten sollten wir nicht verzweifeln, sondern fragen: „Was will Gott mich lehren?“

11 Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es vollbringen! Denn wie würde ich sonst gelästert! Und ich will meine Ehre keinem anderen geben.

Gottes ultimatives Ziel: Seine Herrlichkeit

    • Handeln um Seinetwillen – Gottes Handeln dient seinem ewigen Ratschluss.

Römer 9,17 – „Denn die Schrift sagt zum Pharao: »Eben dazu habe ich dich aufstehen lassen, dass ich an dir meine Macht erweise, und dass mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde«.“ – Gottes Handeln wird aus dem ewigen Ratschluss heraus für seine Herrlichkeit vollzogen.

    • Er teilt seine Herrlichkeit mit niemandem – Nur Er allein ist der Ehre würdig, und seine Werke können keinem anderen zugeschrieben werden.

Ich bin der HERR, das ist mein Name; und ich will meine Ehre keinem anderen geben, noch meinen Ruhm den Götzen! – Jesaja 42,8

Johannes 17,5 – „Und nun verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“ – Dies zeigt, dass die Herrlichkeit Gottes schon ewig im Ratschluss bestand und nicht mit anderen geteilt wird.

Unser Leben sollte Gottes Ehre widerspiegeln – in unseren Entscheidungen, Worten und Taten. Jeden Tag bewusst fragen: „Verherrlicht das, was ich tue, Gott?“

Illustration: Der Meisterbildhauer

Stell dir einen Bildhauer vor, der einen wertvollen Marmorblock bearbeitet. Der Stein ist roh, hart und unvollkommen. Mit seinem Meißel schlägt der Bildhauer gezielt Stücke ab – manchmal sanft, manchmal mit großer Kraft. Der Stein „fühlt“ den Schmerz, versteht aber nicht, dass der Meister ein wunderschönes Kunstwerk formt.

Genauso arbeitet Gott an uns. Manchmal erleben wir Herausforderungen und Prüfungen, die wir nicht verstehen. Doch in seinem ewigen Ratschluss weiß Gott genau, was er tut. Er entfernt das Unnötige, formt uns nach seinem Bild und bringt uns zum Strahlen – zu seiner Ehre.

Vertraust du Gottes Plan?

    • Glaubst du, dass Gott dein Leben nach seinem vollkommenen Plan führt – auch wenn du es nicht siehst?
    • Wo fordert Gott dich gerade heraus, ihm mehr zu vertrauen?
    • Bist du bereit, Prüfungen als Teil seines göttlichen Meißelns zu akzeptieren?

Gott arbeitet an dir – vertraust du ihm?