Hiob 15,1-16
Hiob 15 enthält die zweite Rede von Eliphas. Es kann leicht in zwei Abschnitte unterteilt werden, von denen der erste darin besteht, Hiob wegen seiner Torheit zu tadeln und der zweite, um Anweisungen zu geben.
1 Da antwortete Eliphas, der Temaniter, und sprach:
2 Soll ein Weiser mit windigem Wissen antworten und seinen Leib mit Ostwind füllen?
3 Soll er mit Worten streiten, die nichts taugen, oder mit Reden, durch die er nichts nützt?
Die Fragen in Vers 2 und Vers 3 sind parallel. Die erste Frage wird mit Metaphern gestellt, die in der zweiten Frage erklärt werden.
Beide Metaphern in der ersten Frage haben die gleiche Bedeutung, die in den Erläuterungen in der zweiten Frage zu sehen ist, wo die zweite Erklärung eine Neuformulierung der ersten Erklärung ist.
Eliphas hat Hiob beschuldigt, ziellos zu sprechen, da seine Worte keinen Wert hätten.
4 Ja, du machst die Gottesfurcht zunichte und schwächst die Andacht vor Gott!
Laut Eliphas waren Hiobs Worte nicht nur wertlos, sondern auch betrügerisch und respektlos.
5 Denn deine Missetat lehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen.
6 Dein eigener Mund verurteilt dich und nicht ich; und deine Lippen zeugen gegen dich!
Eliphas hat gesagt, dass der Grund, warum Hiob so gesprochen hat, die Sünde in seinem Herzen war.
Er hat gemeint, dass Hiobs Reden wirklich schlecht sei, da es andere möglicherweise in die Irre führen könnte.
7 Bist du als erster der Menschen geboren, und bist du vor den Hügeln hervorgebracht worden?
Die hier verwendeten Redewendungen ähneln den Fragen, die Gott später in Hiob 38-41 stellte, sowie der Offenbarung der Weisheit in Sprüche 8,22-25.
Der HERR besaß mich am Anfang seines Weges, ehe er etwas machte, vor aller Zeit. Ich war eingesetzt von Ewigkeit her, vor dem Anfang, vor den Ursprüngen der Erde. Als noch keine Fluten waren, wurde ich geboren, als die wasserreichen Quellen noch nicht flossen. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren. – Sprüche 8,22-25
Er hat Hiob beschuldigt, so zu tun, als sei er der erste Mensch, der jemals lebte.
Er hat Spot gemacht, indem er gefragt hat, ob Hiob älter sei als die Hügel.
Älter als die Hügeln zu sein, würde bedeuten, dass du Zeuge der Schöpfung warst.
8 Hast du Gottes Geheimnis belauscht und alle Weisheit an dich gerissen?
Eliphas hat sich über Hiob lustig gemacht und hat ihn gefragt, ob er anwesend sei, wenn der himmlische Rat zusammengekommen war, um die Angelegenheiten auf der Erde zu besprechen.
Das war natürlich der, bei dem Satan zusammen mit den Söhnen Gottes erschienen hat, was zu der Zeit der Prüfung geführt hat, die Hiob durchgelebt hat, also war Hiob natürlich nicht da, aber seine drei Freunde waren auch nicht da.
Natürlich hätte es alles verändert, wenn er dort gewesen wäre, aber es war noch nicht an der Zeit für Hiob, zu wissen, was Gott tat.
Danach hat er Hiob gefragt, ob er alle Weisheit gesammelt habe und sie nun für sich selbst gehamstert hat.
9 Was weißt du, das wir nicht wüssten? Was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre?
10 Auch unter uns sind ergraute Häupter, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater!
Eliphas ist mit seinen Beleidigungen fortgefahren, als er erklärt hat, dass Hiob nicht der erste Mann war und auch nicht älter oder klüger als jeder seiner Freunde, die ihn trösten wollten.
11 Sind dir Gottes Tröstungen zu gering, und ein Wort, das sanft mit dir verfährt?
12 Was hat dir die Besinnung geraubt, und wie übermütig wirst du,
13 dass du dein Schnauben gegen Gott kehrst und solche Worte aus deinem Mund ausstößt?
Eliphas war sogar so kühn, dass er behauptet hat, dass die „sanften“ Worte, die er und seine Freunde gesprochen hatten, tatsächlich Gottes Worte gegen Hiob waren.
Er hat gemeint, Hiob sei offensichtlich verrückt geworden und er hat gesagt, er sei der Blasphemie schuldig.
14 Was ist der Sterbliche, dass er rein sein sollte, und wie kann der von einer Frau Geborene gerecht sein?
15 Siehe, seinen Heiligen traut Er nicht, die Himmel sind nicht rein in seinen Augen;
16 wie viel weniger der Abscheuliche und Verdorbene, der Mensch, der Unrecht wie Wasser säuft?
Eliphas hat immer wieder gesprochen, als würde er für Gott sprechen, und fügt seiner Verurteilung Hiobs noch mehr hinzu.
Zufrieden, dass seine Verurteilung Hiobs als ein Narr Bestand haben würde, hat Eliphas ihm im nächsten Abschnitt seiner Rede mitgeteilt, was er für wahre Weisheit hält.
Wie in seiner früheren Rede war vieles von dem, was er als nächstes gesagt hat, in Bezug auf die Bösen wahr, aber in Bezug auf Hiob völlig falsch.
Es ist wichtig für uns, nicht wie Eliphas zu sein und schnell Sachen zu beurteilen, von denen wir wenig oder nichts wissen.
Für die Leidenden wäre es viel besser, wenn wir ihnen zuhören und dann Mitleid zeigen und mit ihnen beten.