Hiob 13,17-28
In diesem Abschnitt beginnt Hiob damit, seine Bitte an seine Freunde zu wiederholen, sich anzuhören, was er zu sagen hat. Er ist bereit, seine Rechtsache vor Gott darzulegen, und will sich von Unterbrechungen befreien, um dies tun zu können.
17 Hört doch, hört auf meine Rede, und meine Erklärung dringe in eure Ohren!
18 Gebt acht, ich habe die Verteidigung vorgebracht; ich weiß, dass ich Recht bekommen werde.
Hiob hat gemeint, dass er für unschuldig befunden wird, wenn Gott seine Argumente hört.
19 Wer ist es, der noch mit mir rechten will? Denn dann wollte ich verstummen und sterben.
Hiob hat in 9,3 von Rechten mit Gott gesprochen und ist zu dem Schluss gekommen, dass dies zwecklos sei.
In 10,2 hat er gefragt, warum Gott mit ihm rechtet, ohne ihm zu zeigen, warum.
Hiob war bereit anzufangen, aber zuerst hat er gefragt, ob er einen Ankläger vor Gott hat.
Er hat geglaubt, dass es keine geben konnte, aber wenn doch, war seine Sache hoffnungslos.
Es ist für uns an dieser Stelle hilfreich, daran zu denken, dass es doch einen Ankläger gegeben hat, aber er war und ist ein falscher Ankläger.
Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist gekommen das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Herrschaft seines Christus! Denn hinabgestürzt wurde der Verkläger unserer Brüder, der sie vor unserem Gott verklagte Tag und Nacht. – Offenbarung 12,10
Es ist auch hilfreich, darauf hinzuweisen, dass Gott selbst nie die Rolle des Anklägers übernimmt.
Wir sehen dies am Beispiel der Frau die beim Ehebruch ergriffen worden war. Als Jesus vorgeschlagen hat, dass derjenige ohne Sünde den ersten Stein werfen sollte, ist alle Ankläger nach Hause gegangen.
Da richtete sich Jesus auf, und da er niemand sah als die Frau, sprach er zu ihr: Frau, wo sind jene, deine Ankläger? Hat dich niemand verurteilt? Sie sprach: Niemand, Herr! Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr! – Johannes 8,10-11
Der Apostel Paulus hat Gottes Rolle und die Rolle Jesu Christi als unser Fürsprecher erklärt.
Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott [ist es doch], der rechtfertigt! Wer will verurteilen? Christus [ist es doch], der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt! – Römer 8,33-34
Hiob wusste jedoch nicht, dass Satan sein Ankläger war, und das war zumindest ein Teil dessen, was er an der ganzen Situation nicht verstehen konnte.
Nun, da Hiob bereit war zu beginnen, hat er zwei Sachen von Gott verlangt.
20 Nur zweierlei tue mir nicht an, dann will ich mich vor deinem Angesicht nicht verbergen:
21 Tue deine Hand von mir und ängstige mich nicht mit deinem Schrecken!
Er hat zunächst gebeten, dass Gott für die Dauer des Rechtverfahrens sein körperliches Leiden beseitigen werde.
Zweitens hat er darum gebeten, dass Gott ihm seine Angst nehmen würde, mit der er gequält wurde.
Nachdem diesen Bitten stattgegeben wurde, hat Hiob zwei Möglichkeiten gesehen, wie sie vorgehen konnten.
22 Dann rufe du, und ich will antworten, oder ich will reden, und du erwidere mir!
Als nächstes hat Hiob Gott gefragt, was die Anschuldigungen gegen ihn waren.
23 Wie viele Sünden und Vergehen habe ich? Lass mich meine Übertretungen und Missetaten wissen!
Es gilt seit langem als Grundrecht, dass die Angeklagten über die gegen sie erhobenen Vorwürfe informiert werden.
Da er keine Antwort erhalten hat, hat er nach dem Grund des Schweigens gefragt.
24 Warum verbirgst du dein Angesicht und hältst mich für deinen Feind?
Die Stille gibt ihm ein schreckliches Gefühl und er beginnt sich in Gottes Augen wertlos zu fühlen.
25 Verscheuchst du ein verwehtes Blatt und verfolgst einen dürren Halm?
Hiob hat sich vorgestellt, dass Gott damit beschäftigt war, alles aufzuschreiben, was Hiob jemals falsch gemacht hatte, während er Hiob mit Fesseln an den Füßen in der Dunkelheit zurückgelassen hat.
26 Denn du verschreibst mir Bitteres und lässt mich erben die Sünden meiner Jugend;
27 du legst meine Füße in den Stock und lauerst auf alle meine Schritte und zeichnest dir meine Fußspuren auf,
28 da ich doch wie Moder vergehe, wie ein Kleid, das die Motten fressen!
Prüfungen wie die, die Hiob erlebt hat, sind nie einfach, aber sie dienen dazu, uns Gott näher zu bringen. Obwohl Hiob noch einen Weg vor sich hatte, bis seine Prüfung beendet war, ist es wichtig zu beachten, dass Hiob sich an den Richtigen gewandt hat, um Hilfe zu erhalten. Deshalb wird Hiob, wenn alles gesagt und getan ist, strahlend wie die Mittagssonne hervorkommen.