Matthäus 12,1-14
1 Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Kornfelder; seine Jünger aber waren hungrig und fingen an, Ähren abzustreifen und zu essen.
2 Als aber die Pharisäer das sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist!
Ähren abzustreifen während du durch das Getreidefeld deines Nächsten gehst war nachdrücklich erlaubt.
Wenn du durch das Getreidefeld deines Nächsten gehst, so darfst du mit der Hand Ähren abstreifen; aber die Sichel sollst du nicht über das Getreidefeld deines Nächsten schwingen! – 5. Mose 23,26
Kein Werk am Sabbat war erlaubt.
aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt. – 2. Mose 20,10
Die Pharisäer hatten eine Liste von 39 Aktivitäten, die als Arbeit galten, z.B. Aussaat, Pflügen, Ernten, Bündelung, Dreschen usw.
Absteifen um es sofort essen zu können war irgendwie eine Grauzone.
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- Ernten bedeutete normalerweise die Verwendung einer Sichel, aber Abstreifen zum Essen war etwas weniger klar.
- Aber, das Getreide mit den Händen zu zerreiben war Dreschen, was offensichtlich Arbeit war.
und seine Jünger streiften Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie – Lukas 6,1b
Sowohl von Markus als auch von Lukas wissen wir, dass die Pharisäer nicht nur darauf hingewiesen haben, was die Jünger falsch gemacht haben, sondern Jesus gefragt haben, warum? Es war eine Anschuldigung, dass Jesus falsch gelegen hat, als er ihnen erlaubt hat, so etwas zu tun.
Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Sieh doch, warum tun sie am Sabbat, was nicht erlaubt ist? – Markus 2,24
3 Er aber sagte zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als er und seine Gefährten hungrig waren?
4 Wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote aß, welche weder er noch seine Gefährten essen durften, sondern allein die Priester?
Beachte nun die Rolle, die Jesus hier zur Verteidigung seiner Jünger eingenommen hat. Dies ist die gleiche Rolle, die er heute für uns ausfüllt, wenn Satan uns vor dem Vater anklagt.
Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. – 1. Johannes 2,1-2
Wer will verurteilen? Christus [ist es doch], der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt! – Römer 8,34
Als ihr Fürsprecher hat Jesus drei Sachen zu ihrer Verteidigung benutzt.
David, der das Schaubrot gegessen hat.
Davids erster Halt, als er ohne Schwert oder Proviant vor Saul geflohen ist, war die Stiftshütte in Nob, um dort um Gottes Schutz zu beten.
Diese Geschichte findet sich in 1. Samuel 21,1-9, aber wenn wir diese Geschichte lesen, heißt es nicht, dass David in den Tempel gegangen ist, noch warum er dorthin gegangen ist.
Warum dann hat Jesus gefragt, „Habt ihr nicht gelesen… wie er in das Haus Gottes hineinging“?
Weil David die Worte seines Gebets in Psalm 26 geschrieben hat und sie uns gesagt haben, dass er in der Stiftshütte war.
Ich wasche meine Hände in Unschuld und umschreite deinen Altar, o HERR, um dir zu danken mit lauter Stimme und alle deine Wunder zu verkünden. HERR, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Herrlichkeit wohnt! – Psalm 26,6-8
Jesus hat etwas gesagt, das er später mit anderen Worten sagen würde: Siehe, hier ist einer, der größer ist als David!
Wenn für David, der die Stiftshütte zur Anbetung besucht, eine Ausnahme gemacht werden könnte, dann würde sich diese Ausnahme sicherlich auf denjenigen erstrecken, den er angebetet hat.
5 Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen und doch ohne Schuld sind?
Der Priester, der am Sabbat gedient hat.
Das zweite Beispiel ist eigentlich eng mit dem ersten verbunden.
Der Tag, an dem der Priester David das Brot gegeben hat, war eigentlich ein Sabbattag, ein Tag, an dem der Priester sehr damit beschäftigt ist, das Schaubrot zu ersetzen.
Und du sollst Feinmehl nehmen und davon zwölf Kuchen backen; ein Kuchen soll aus zwei Zehnteln [Epha] bestehen. Du sollst sie in zwei Schichten von je sechs Stück auf den reinen Tisch legen vor den HERRN. Und du sollst auf jede Schicht reinen Weihrauch legen, und er soll für das Brot sein, als der Teil, der zum Gedenken bestimmt ist, ein Feueropfer für den HERRN. Sabbat für Sabbat soll er sie beständig vor dem HERRN aufschichten, [als Gabe] von den Kindern Israels; das ist ein ewiger Bund. Und es soll Aaron und seinen Söhnen gehören; die sollen es essen an heiliger Stätte; denn als ein Hochheiliges von den Feueropfern des HERRN soll es ihm gehören, als eine ewige Gebühr. – 3. Mose 24,5-9
Das alte Schaubrot, das weggenommen wurde, hat er David gegeben.
Beim Gottesdienst im Tempel ist es darum gegangen, Gott anzubeten. Der Tempel selbst ist nichts im Vergleich zu dem, für dessen Anbetung er gebaut wurde.
6 Ich sage euch aber: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel!
Die Worte, die Gott über sein Verlangen gesprochen hat.
7 Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer«, so hättet ihr nicht die Unschuldigen verurteilt.
In diesem Vers zitiert Matthäus die griechische Übersetzung des Alten Testaments, die als Septuaginta bekannt ist.
Das verwendete griechische Wort bedeutet Barmherzigkeit, aber das ist nur ein kleiner Teil der Bedeutung des hebräischen Wortes im Alten Testament.
Das hebräische Wort im Alten Testament (hesed) bedeutet unfehlbare Liebe oder Liebe in Aktion.
Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer – Hosea 6,6a
Zwei Verse zuvor beschrieb Gott die Liebe, die auch die der Pharisäer war.
Eure Liebe ist [so flüchtig] wie eine Morgenwolke, ja, wie der Tau, der früh vergeht! – Hosea 6,4b
Jesus spricht von zwei Motivationen für die Anbetung, sie sind Liebe und Pflicht. Nur einer ist richtig.
8 Denn der Sohn des Menschen ist Herr auch über den Sabbat.
Gott sucht nicht jemanden, der alle Kästchen ankreuzen kann, er begehrt diejenigen, die mit einem Herzen voller unfehlbarer Liebe zu ihm kommen.
9 Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge.
10 Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Darf man am Sabbat heilen?, damit sie ihn verklagen könnten.
Jesus hatte gerade behauptet, über David, den Tempel und den Sabbat erhaben zu sein, einschließlich aller ihrer diesbezüglichen Regeln.
Die Pharisäer erkennen, dass, wenn die Menschen auf Jesus hören, sie ihren Einfluss verabschieden können.
Also haben sie einen Plan entwickelt.
Jesus antwortet, indem er auf die Lächerlichkeit einer ihrer Regeln hinweist.
11 Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch ist unter euch, der ein Schaf hat und, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergreift und herauszieht?
Die Pharisäer hatten viel Zeit damit verbracht, diese besondere Situation zu diskutieren. Einige waren sogar auf die lächerliche Idee gekommen, dass man dem Schaf nicht aus dem Graben helfen könnte, aber man könnte etwas in den Graben werfen, um dem Schaf zu helfen, selbst aus dem Graben zu kommen.
12 Wie viel mehr ist nun ein Mensch wert als ein Schaf! Darum darf man am Sabbat wohl Gutes tun.
13 Dann sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie wurde gesund wie die andere.
Gutes tun ist mehr als nur erlaubt, es ist erforderlich.
Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde. – Jakobus 4,17
Denn als wir bei euch waren, geboten wir euch dies: Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen! Wir hören nämlich, dass etliche von euch unordentlich wandeln und nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen gebieten wir und ermahnen sie im Auftrag unseres Herrn Jesus Christus, dass sie mit stiller Arbeit ihr eigenes Brot verdienen. Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun! – 2. Thessalonicher 3,10-13
Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt — wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit! – 1. Johannes 3,17-18
14 Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten.
Warum hassten die Pharisäer Jesus? Weil er ihnen gezeigt hat, wie sie wirklich waren.
Werdet nicht müde, Gutes zu tun!