Kein Schmerz wie mein Schmerz

Klagelieder 1,12-22

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12 Bedeutet das euch nichts, ihr alle, die ihr hier vorübergeht? Schaut und seht doch, ob ein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mich getroffen hat, mit dem mich der HERR bekümmert hat am Tag seines glühenden Zorns!
13 Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Gebeine gesandt und lässt es wüten; er spannte meinen Füßen ein Netz und trieb mich zurück; er hat mich zu einer Ruine gemacht; ich bin die ganze Zeit krank!

Der Lohn der Sünde (12-15)

Gerechtigkeit erhöht ein Volk, die Sünde aber ist die Schande der Völker. – Sprüche 14,34

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. – Römer 6,23

Sechs Metaphern werden verwendet, um den Lohn der Sünde zu beschreiben.

    • Ein Feuer, das im Gebeine wütet

Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Gebeine gesandt und lässt es wüten – 13a

    • Füße, die in einem gespannten Netz gefangen sind

er spannte meinen Füßen ein Netz und trieb mich zurück – 13b

    • Ruinen einer zerstörten Stadt

er hat mich zu einer Ruine gemacht – 13c

    • Eine chronische Krankheit

ich bin die ganze Zeit krank! – 13d

    • Ein Joch der Übertretungen

14 Das Joch meiner Übertretungen ist durch seine Hand angeschirrt; ineinander verschlungen sind sie mir auf den Nacken gelegt; er hat meine Kraft gebrochen. Der Herr hat mich in die Hände derer gegeben, denen ich nicht widerstehen kann.

    • Trauben, die in Kelter getreten werden

15 Der Herr hat alle Helden in meiner Mitte weggerafft; er hat eine Festversammlung gegen mich einberufen, um meine auserwählten [Krieger] zu zerschmettern; der Herr hat die Kelter getreten der Jungfrau, der Tochter Juda.

Sünde wird dich dorthin bringen, wo du nicht hin willst!

Mancher Weg erscheint dem Menschen richtig, aber zuletzt führt er ihn doch zum Tod. – Sprüche 14,12

Es gibt keinen Schmerz wie den Schmerz, der durch den Zorn Gottes entsteht.

12 Bedeutet das euch nichts, ihr alle, die ihr hier vorübergeht? Schaut und seht doch, ob ein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mich getroffen hat, mit dem mich der HERR bekümmert hat am Tag seines glühenden Zorns!

Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat; denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben. – Römer 1,18-20

Dieses Lied ist messianisch und die Schmerzen hier sind ein Bild vom Leiden Christi am Kreuz.

Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht. – Lukas 24,25-27

Der untröstliche Schmerz (16-19)

16 Darum weine ich, und mein Auge, ja, mein Auge zerfließt in Tränen, weil der Tröster fern von mir ist, der meine Seele erquicken sollte; meine Kinder sind verwüstet, denn der Feind war zu stark. 

Sie verließen Gott, der ihr Tröster hätte sein sollen.

Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden. – 2. Korinther 1,3-4

wie wollen wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung missachten? – Hebräer 2,3a

18 Der HERR ist gerecht; denn ich bin widerspenstig gewesen gegen sein Reden. Hört doch zu, alle Völker, und schaut an meinen Schmerz! Meine Jungfrauen und meine jungen Männer Mussten in die Gefangenschaft ziehen.

Die Gottlosen sind nicht in der Lage, Trost zu spenden.

17 Zion streckt flehentlich ihre Hände aus, doch da ist niemand, der sie tröstet. Der HERR hat gegen Jakob aufgeboten seine Feinde ringsumher; Jerusalem ist unter ihnen zum Abscheu geworden.

Ihre ehemaligen Liebhaber können sie nicht trösten.

19 Ich rief nach meinen Liebhabern, aber sie haben mich betrogen; meine Priester und meine Ältesten sind in der Stadt verschmachtet, als sie sich Speise erbettelten, um sich am Leben zu erhalten.

Auch dies ist ein Bild von Jesus, der am Kreuz leidet.

Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani, das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« –Matthäus 27,46

Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. – Jesaja 53,4-5

Die verlorene Hoffnung (20-22)

    • Der Langmut des Herrn

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. – 2. Petrus 3,9

Wie lange wollt ihr Unverständigen den Unverstand lieben und ihr Spötter Lust am Spotten haben und ihr Toren Erkenntnis hassen? Kehrt um zu meiner Zurechtweisung! Siehe, ich will euch meinen Geist hervorströmen lassen, ich will euch meine Worte verkünden! – Sprüche 1,22-23

Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut, und erkennst nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? – Römer 2,4

    • Das Ende der Langmut

Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht für immer mit dem Menschen rechten, denn er ist [ja] Fleisch – 1. Mose 6,3a

Darum, weil ich rufe und ihr mich abweist, weil ich meine Hand ausstrecke und niemand darauf achtet, weil ihr vielmehr allen meinen Rat verwerft und meine Zurechtweisung nicht begehrt, so werde auch ich über euer Unglück lachen und über euch spotten, wenn das kommt, was ihr fürchtet, wenn das, was ihr fürchtet, als Verwüstung über euch kommt und euer Unheil euch überraschen wird wie ein Sturm, wenn euch Angst und Not überfällt! – Sprüche 1,24-27

20 Ach, HERR, schau her, denn mir ist angst, mein Inneres kocht; mein Herz kehrt sich um in meiner Brust, denn ich bin sehr widerspenstig gewesen. Draußen hat mich das Schwert der Kinder beraubt, drinnen ist es wie der Tod!

Dann werden sie mich anrufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich eifrig suchen und nicht finden, weil sie die Erkenntnis gehasst und die Furcht des HERRN nicht erwählt haben, weil sie meinen Rat nicht begehrt und alle meine Zurechtweisung verschmäht haben. – Sprüche 1,28-30

21 Sie hören mich zwar seufzen, aber ich habe niemand, der mich trösten würde; alle meine Feinde freuten sich, als sie von meinem Unglück hörten, Dass du es getan hast. Wenn du aber den Tag herbeiführst, den du angekündigt hast, so werden auch sie mir gleich sein!
22 Lass alle ihre Bosheit vor dein Angesicht kommen, und handle du an ihnen, wie du an mir gehandelt hast wegen all meiner Übertretungen! Denn meine Seufzer sind zahlreich, und mein Herz ist krank.

Darum sollen sie von der Frucht ihres eigenen Weges essen und von ihren eigenen Ratschlägen genug bekommen! Denn die Abtrünnigkeit der Unverständigen bringt sie um, und die Sorglosigkeit der Toren stürzt sie ins Verderben. – Sprüche 1,31-32

Wie kann man dem Zorn Gottes entkommen?

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. – Johannes 3,16

Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!« – Römer 10,9-11

denn ich erkenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist allezeit vor mir. An dir allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen, damit du recht behältst, wenn du redest, und rein dastehst, wenn du richtest. Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen. – Psalm 51,5-7

Entsündige mich mit Ysop, so werde ich rein; wasche mich, so werde ich weißer als Schnee! Lass mich Freude und Wonne hören, damit die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast. Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden und tilge alle meine Missetaten! Erschaffe mir, o Gott, ein reines Herz, und gib mir von Neuem einen festen Geist in meinem Innern! Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Gib mir wieder die Freude an deinem Heil, und stärke mich mit einem willigen Geist! – Psalm 51,9-14

Lass uns den vom Propheten gesprochenen Zuruf nochmal betrachten.

Bedeutet das euch nichts, ihr alle, die ihr hier vorübergeht? Schaut und seht doch, ob ein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mich getroffen hat, mit dem mich der HERR bekümmert hat am Tag seines glühenden Zorns! – 12

Was für ein Bild vom Leiden Christi!

Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir Zeugnis geben. – Johannes 5,39

 

 

Blicke in Herzen – ein zerbrochenes Herz

1 Samuel 1,1-28

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​​1 Und es war ein Mann aus Ramataim-Zophim, vom Bergland Ephraim, der hieß Elkana, ein Sohn Jerochams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zuphs, eines Ephratiters.
2 Er hatte aber zwei Frauen, die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder, und Hanna hatte keine Kinder.
3 Dieser Mann nun ging Jahr für Jahr hinauf aus seiner Stadt, um den HERRN der Heerscharen anzubeten und ihm zu opfern in Silo. Dort aber waren Hophni und Pinehas, die beiden Söhne Elis, Priester des HERRN.
4 An dem Tag nun, als Elkana opferte, gab er seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern Anteile [vom Opfermahl].
5 Hanna aber gab er einen doppelten Anteil, denn er hatte Hanna lieb; aber der HERR hatte ihren Mutterleib verschlossen.

Der Anfangspunkt von Gottes Werk

Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und er hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind. – Psalm 34,19

Hanna hatte keine Kinder

Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, die Leibesfrucht ist eine Belohnung. Wie Pfeile in der Hand eines Helden, so sind die Söhne der Jugend.
Wohl dem Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! Sie werden nicht zuschanden, wenn sie mit den Widersachern reden im Tor. – Psalm 127,3-5

Wenn eine Frau keine Kinder gebären konnte, war das Schande für ihren Mann. Daher war es üblich, dass ein Mann, dessen Frau keine Söhne zeugte, eine weitere Frau heiratete, um einen Erben zu bekommen. Elkanas zweite Frau, Peninna, hatte ihm Kinder gegeben.

Als Nachkomme der levitischen Stamm Korah war Elkana sehr fromm. Er machte sich jedes Jahr mit seiner Familie auf den Weg zu einem Fest in Silo, um dort anzubeten.

Obwohl Hanna keine Kinder hatte, liebte Elkana sie sehr, was er zeigte, indem er ihr eine doppelte Portion der begehrtesten Fleischstücke schenkte.

Der Grund, warum Hanna keine Kinder hatte, war: „…der HERR hatte ihr Mutterleib verschlossen.“

Drei Dinge werden nimmer satt, vier sagen nie: »Es ist genug!«: Das Totenreich, der verschlossene Mutterleib, die Erde, die vom Wasser nicht satt wird, und das Feuer, das nie spricht: »Es ist genug!« – Sprüche 30,15b-16

Unfruchtbare Frauen scheinen Gottes Werkzeuge zur Geburt außergewöhnlicher Menschen in der Geschichte der Erlösung zu sein.

    • Der versprochene Same: Isaak
    • Der Vater Israels: Jakob
    • Retter Israels: Joseph, Simson, und Samuel
    • Vorläufer des großen Königs: Johannes der Täufer
    • Dies sind alles in gewisser Weise Bilder von Christus.

Wer ist wie der HERR, unser Gott, der in solcher Höhe thront? …der die unfruchtbare Frau des Hauses wohnen lässt als eine fröhliche Mutter von Söhnen. Hallelujah! – Psalm 113,5.9

6 Und ihre Widersacherin reizte sie sehr mit kränkenden Reden, um sie darüber zu erzürnen, dass der HERR ihren Mutterleib verschlossen hatte.
7 Und so ging es Jahr für Jahr; sooft sie zum Haus des HERRN hinaufzog, kränkte jene sie so, dass sie weinte und nichts aß.

Die andere Frau ihres Mannes, Peninna, machte es ihr wirklich schwer und rieb Hanna immer unter die Nase, dass sie keine Kinder hatte.

8 Elkana aber, ihr Mann, sprach [dann] zu ihr: Hanna, warum weinst du? Und warum isst du nicht? Warum ist dein Herz so traurig? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?

Elkana versuchte sie zu trösten, aber Hanna war immer noch zutiefst traurig.

Lass uns aus Hannahs Geschichte lernen, dass wenn wir leiden, es ein Anfangspunkt für ein mächtiges Werk Gottes sein kann.

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. – Psalm 147,3

9 Und [eines Tages] stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatte. Eli, der Priester, saß eben auf seinem Stuhl beim Türpfosten des Tempels des HERRN.
10 Sie aber, betrübt, wie sie war, betete zum HERRN und weinte sehr.

Die Freimütigkeit in Gottes Gegenwart

    • Hannas Gebet zeigte Vertrauen in Gott.

Es gab nur einen, der Hanna helfen und ihr den Sohn geben konnte, den sie sich gewünscht hatte, und so brachte sie weinend ihre Sorgen zu ihm.

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. – 1. Petrus 5,7

    • Hannas Gebet zeigte ihre tiefe Sorge.

Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. – Psalm 126,5

11 Und sie legte ein Gelübde ab und sprach: HERR der Heerscharen, wenn du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deine Magd nicht vergessen wirst und deiner Magd einen Sohn geben wirst, so will ich ihn dem HERRN geben, so lange er lebt, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen!

    • Hannas Gebet zeigte großen Glauben.

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. – Hebräer 11,1

Das Gesetz sah vor, Gelübde abzulegen, und sie tat genau das, indem sie Gott versprach, dass sie ihn ihm zurückgeben würde, wenn er ihr einen Sohn geben würde.

Obwohl der Begriff Nasiräer in dieser Passage nicht verwendet wird, handelte es sich bei diesem Gelübde um ein Nasiräer Gelübde.

    • Hannas Gebet zeigte standhaftes Ausharren.

Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit standhaftem Ausharren. – Römer 8,25

12 Während sie nun lange vor dem HERRN betete, beobachtete Eli ihren Mund.
13 Hanna aber redete in ihrem Herzen; nur ihre Lippen bewegten sich, doch so, dass man ihre Stimme nicht hörte. Da meinte Eli, sie wäre betrunken.
14 Und Eli sprach zu ihr: Wie lange willst du betrunken sein? Gib deinen Wein von dir!

    • Hannas Gebet zeigte große Demut.

[Wenn] mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören… – 2. Chronik 7,14

Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was das Trachten des Geistes ist; denn er tritt so für die Heiligen ein, wie es Gott entspricht. – Römer 8,26-27

Da Eli Hannas Herz nicht beobachten konnte, zog er voreilige Schlüsse.

15 Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr, ich bin eine Frau von beschwertem Gemüt; Wein und starkes Getränk habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet!
16 Halte doch deine Magd nicht für eine Tochter Belials, denn aus großem Kummer und Betrübnis habe ich so lange geredet!

    • Hannas Gebet zeigte den Zustand ihres Herzens.

… von beschwertem Gemüt

… aus großem Kummer und Betrübnis

Hanna bat darum, dass Gott für sie derselbe sein würde wie für die Nation in 2. Mose 3,7:

Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten sehr wohl gesehen, und ich habe ihr Geschrei gehört über die, welche sie antreiben; ja, ich kenne ihre Schmerzen. – 2. Mose 3,7

Erlauben wir Hanna, uns in Gemeinschaft mit Gott zu lehren und unsere Herzen vor dem Herrn auszuschütten. Er kann mit unseren Tränen umgehen. Es wird ihn nicht nervös oder unruhig machen, wenn wir ihm unseren Kummer zum Ausdruck bringen.

Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz Wirst du, o Gott, nicht verachten. – Psalm 51,19

17 Da antwortete ihr Eli und sprach: Geh hin in Frieden! Der Gott Israels gewähre dir deine Bitte, die du an ihn gerichtet hast!
18 Sie sprach: Lass deine Magd Gnade finden vor deinen Augen! So ging die Frau ihren Weg und aß, und ihr Angesicht war nicht mehr so wie vorher und sah nicht mehr traurig aus.

Die Hingabe der Gabe Gottes

Eli beruhigte Hanna, dass Gott ihr Gebet erhört hatte.

Hanna ging beruhigt davon.

19 Und am anderen Morgen machten sie sich früh auf und beteten an vor dem HERRN; und sie kehrten wieder um und kamen heim nach Rama. Und Elkana erkannte seine Frau Hanna, und der HERR gedachte an sie.
20 Und es geschah, dass Hanna schwanger wurde; und als die Tage um waren, gebar sie einen Sohn; und sie gab ihm den Namen Samuel, denn [— sagte sie —] ich habe ihn von dem HERRN erbeten.

Hanna hat in Tränen gesät, jetzt erntet sie Freude.

21 Und der Mann Elkana zog mit seinem ganzen Haus hinauf, um dem HERRN das jährliche Opfer darzubringen und das, was er gelobt hatte;
22 aber Hanna ging nicht mit, sondern sprach zu ihrem Mann: Wenn der Knabe entwöhnt ist, dann will ich ihn bringen, damit er vor dem HERRN erscheine und dort bleibe für immer!
23 Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Tue, was gut ist in deinen Augen; bleibe, bis du ihn entwöhnt hast; möge der HERR nur sein Wort erfüllen! So blieb die Frau zurück und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte.
24 Und sobald sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf samt drei Jungstieren, einem Epha Mehl und einem Schlauch Wein und brachte ihn in das Haus des HERRN nach Silo; aber der Knabe war noch sehr jung.
25 Und sie schlachteten einen Jungstier und brachten den Knaben zu Eli.
26 Und sie sprach: Ach, mein Herr, so wahr deine Seele lebt — mein Herr, ich bin die Frau, die hier bei dir stand, um zu dem HERRN zu beten.
27 Ich habe um diesen Knaben gebeten, und nun hat mir der HERR meine Bitte gewährt, die ich an ihn gerichtet hatte.
28 Darum übergebe ich ihn auch dem HERRN; alle Tage seines Lebens sei er dem HERRN übergeben! — Und er betete dort den HERRN an.

Hanna übergab Samuel dem Herrn, wie sie es versprochen hatte.

Lass uns Hannas Beispiel im Prinzip folgen, wenn nicht sogar in der Praxis, indem wir ihm seine Gaben zurückgeben. Unsere Kinder gehören uns, aber es ist viel wichtiger, dass sie ihm gehören.

Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja gegeben; und als er die Buchrolle aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben steht: »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.« Und er rollte die Buchrolle zusammen und gab sie dem Diener wieder und setzte sich, und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er aber fing an, ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren! – Lukas 4,16-21

 

 

zu kurz kommen

Klagelieder 1,1-11

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Einleitung: die historische Geschichte

Jeremia hatte viele Jahre damit verbracht, Jerusalem vor dem bevorstehenden Gericht zu warnen, wenn sie sich nicht an Gott wenden würden, und dafür haben sie ihn in den Kerker geworfen und ihn geschlagen. Einmal haben sie ihn in eine Zisterne geworfen und dem Tod überlassen.

Könige 25,8-11 sagt uns, wie dieses Gericht vollzogen wurde: Und am siebten Tag des fünften Monats — das ist das neunzehnte Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel — kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der Diener des Königs von Babel, nach Jerusalem, und er verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und alle Häuser von Jerusalem, ja, alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer. Und das ganze Heer der Chaldäer, das bei dem Obersten der Leibwache war, riss die Mauern von Jerusalem ringsum nieder. Den Überrest des Volkes aber, der in der Stadt noch übrig geblieben war, und die Überläufer, die zum König von Babel übergegangen waren, und den Überrest der Menge führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, hinweg. – 2. Könige 25,8-11

„Und es geschah, nachdem Israel gefangen genommen und Jerusalem verwüstet worden war, da saß Jeremia weinend da und beklagte dieses Klagelied über Jerusalem und sagte: Ach, wie einsam sitzt doch jetzt die Stadt, die einst so stark bevölkert war!“ – Beginn der Klagelieder in der Septuaginta

Vergleichen wir dies mit dem, was aus dieser großartigen Stadt werden sollte:

    • Die Verheißung an Abraham

… in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde! – 1. Mose 12,3b

    • Die Verheißung an Mose

… an dem Ort, den der HERR, euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, damit er [dort] wohne, da sollt ihr ihn suchen, und dahin sollst du kommen. – 5. Mose 12,5

Und dort sollt ihr vor dem HERRN, eurem Gott, essen und fröhlich sein, ihr und eure Familien, über allem, was eure Hand erworben hat, womit der HERR, dein Gott, dich gesegnet hat. – 5. Mose 12,7

    • Die Verheißung an David

Und ich werde für mein Volk Israel einen Ort bereiten und werde es einpflanzen, dass es dort bleiben und nicht mehr beunruhigt werden soll… – 2. Samuel 7,10a

Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen… sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig Bestand haben vor deinem Angesicht; dein Thron soll auf ewig fest stehen! – 2. Samuel 7,15-16

    • Das Weihungsgebet Salomos für den Tempel

damit alle Völker auf Erden erkennen, dass er, der HERR, Gott ist, und keiner sonst! – 1. Kings 8,60

    • Das Zeugnis der Psalmen

Groß ist der HERR und hoch zu loben in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berg. Schön erhebt sich, die Freude der ganzen Erde, der Berg Zion auf der Seite des Nordens — die Stadt des großen Königs. – Psalm 48,2-3

Durch diesen Vergleich können wir deutlich erkennen, dass Jerusalem zu kurz kommt von dem, was Gott für sie geplant hatte.

So wie Babylon einige Jahre später: Sie wurde „auf einer Waage gewogen und zu leicht erfunden“.

Das ist vergleichbar mit der Tatsache, dass alle eines Tages im Gericht vor Gott stehen werden!

Was für eine schreckliche Sache wäre es, vor Gott zu stehen und zu erkennen, dass du wie die Stadt Jerusalem zu kurz gekommen bist.

Betrachten wir nun die gefallene Stadt Jerusalem durch die Augen des weinenden Propheten.

1 Ach, wie einsam sitzt doch jetzt die Stadt, die einst so stark bevölkert war! Sie ist zur Witwe geworden, sie, die groß war unter den Völkern; die Fürstin der Hauptstädte Muss nun Frondienste leisten!

Ihre Hoffnung war verloren

… wie einsam sitzt doch jetzt die Stadt…

O dass ich wäre wie in den früheren Monaten, wie in den Tagen, als Gott mich behütete, als seine Leuchte über meinem Haupt schien und ich in seinem Licht durch das Dunkel ging; wie ich in den Tagen meiner Mannesreife war, als über meinem Zelt der vertraute Umgang mit Gott waltete, als der Allmächtige noch mit mir war… – Hiob 29,2-5a

 2 Sie weint unaufhörlich bei Nacht, und ihre Tränen laufen ihr über die Wangen; sie hat keinen Tröster unter allen ihren Liebhabern; alle ihre Freunde sind ihr untreu, sind ihr zu Feinden geworden.

An Stelle der Hoffnung sind Tränen

Sie weint unaufhörlich…

3 Juda ist ausgewandert vor lauter Elend und hartem Knechtsdienst; es wohnt unter den Heiden, es findet keine Ruhe! Alle seine Verfolger haben es eingeholt mitten in seinen Nöten.

…es findet keine Ruhe!

4 Die Straßen Zions trauern, weil niemand mehr zu den Festen kommt; alle ihre Tore sind verödet, ihre Priester seufzen; ihre Jungfrauen sind betrübt, und ihr selbst ist bitter weh.

… trauern… seufzen… betrübt
(Jerusalem wird Zion genannt, wenn es sich auf den Ort bezieht, an dem Gott sich entschieden hat, mit den Menschen zu wohnen, aber jetzt ist er von ihm verlassen.)

…ihr selbst ist bitter weh

 5 Ihre Widersacher haben die Oberhand gewonnen, ihren Feinden geht es gut; denn der HERR hat ihr Betrübnis zugefügt um ihrer vielen Übertretungen willen; ihre Kinder sind in die Gefangenschaft gewandert vor dem Feind her.

…der HERR hat ihr Betrübnis zugefügt…

Obwohl sich die Menschen von Zion verlassen gefühlt haben, war Gott immer noch aktiv an dem beteiligt, was geschah. Es war ihre Sünde, die dieses Betrübnis hervorgebracht hat.

6 So ist der Tochter Zion all ihr Schmuck genommen; ihre Fürsten sind Hirschen gleichgeworden, die keine Weide finden; kraftlos ziehen sie hin vor dem Verfolger.

Ihre Herrlichkeit ist verschwunden

    • ihr Schmuck
    • ihre Fürsten

7 Jerusalem gedenkt in den Tagen ihres Elends und ihrer Plünderung an all ihre Kostbarkeiten, die sie hatte von uralten Zeiten her. Als ihr Volk durch die Gewalt des Feindes fiel, gab es niemand, der ihr zu Hilfe kam; ihre Feinde sahen sie und lachten über ihren Untergang.

    • ihre Kostbarkeiten

8 Jerusalem hat schwer gesündigt; darum ist sie zum Abscheu geworden; alle, die sie ehrten, verachten sie jetzt, denn sie haben ihre Blöße gesehen; auch sie selbst stöhnt auf und wendet sich ab.
9 Ihre Unreinheit klebt an ihren Säumen; sie hat ihr Ende nicht bedacht. Sie ist schrecklich heruntergekommen; niemand tröstet sie. Ach, HERR, sieh mein Elend an, denn der Feind triumphiert!

Ihre Halt war verloren

ihre Feinde sahen sie und lachten über ihren Untergang

sie ist zum Abscheu geworden

alle, die sie ehrten, verachten sie jetzt

Sie ist schrecklich heruntergekommen

der Feind triumphiert!

Warum?

Jerusalem hat schwer gesündigt

„gesündigt“ bedeutet das Verfehlen eines Ziels, nicht tun, was befohlen wurde.

sie hat ihr Ende nicht bedacht

10 Der Feind hat seine Hand ausgestreckt nach allen ihren Kostbarkeiten; ja, sie hat sehen müssen, wie Heiden in ihr Heiligtum eindrangen, von denen du doch geboten hattest, Dass sie nicht in deine Gemeinde kommen sollten!

Ihr Heiligtum ging verloren

Das Heiligtum war ein Ort, an den sie kommen und Gemeinschaft mit Gott haben konnten. Nun war es auch verloren.

 11 All ihr Volk seufzt auf der Suche nach Brot; sie haben ihre Kostbarkeiten um Nahrung hergegeben, um sich nur am Leben zu erhalten. HERR, schau her und sieh, wie verachtet ich bin!

Wegen der Sünde des Volkes Zion verloren sie ihre Hoffnung, ihre Herrlichkeit, ihren Halt und ihre Heiligtum. Sie dachten nicht darüber nach, was ihr Ende sein würde, und so kamen sie zu kurz.

Was haben diese Klagelieder eines weinenden Propheten, der dies schrieb, als er nach dem Fall Zions im Staub saß, mit uns zu tun?

Denn alles, was zuvor geschrieben worden ist, wurde zu unserer Belehrung zuvor geschrieben, damit wir durch das Ausharren und den Trost der Schriften Hoffnung fassen. – Römer 15,4

Wenn jemand die Lektionen dieser Schriftstelle lernt, kann er die Hoffnung besitzen, die Zion verloren hat, wenn er seinen Glauben an den Herrn Jesus Christus setzt.

Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, nämlich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben. Denn es ist kein Unterschied; denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, sodass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist. – Römer 3,21-24

Wer dies bereits getan hat, sollte darauf achten, dass er im Dienst Jesu Christi nicht zu kurz kommt.

Wer Kriegsdienst tut, verstrickt sich nicht in Geschäfte des Lebensunterhalts, damit er dem gefällt, der ihn in Dienst gestellt hat. – 2. Timotheus 2,4

Denn Demas hat mich verlassen, weil er die jetzige Weltzeit lieb gewonnen hat… – 2. Timotheus 4,10

Wisst ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer den Preis erlangt? Lauft so, dass ihr ihn erlangt! Jeder aber, der sich am Wettkampf beteiligt, ist enthaltsam in allem — jene, um einen vergänglichen Siegeskranz zu empfangen, wir aber einen unvergänglichen. – 1. Korinther 9,24-25

So laufe ich nun nicht wie aufs Ungewisse; ich führe meinen Faustkampf nicht mit bloßen Luftstreichen, sondern ich bezwinge meinen Leib und beherrsche ihn, damit ich nicht anderen verkündige und selbst verwerflich werde. – 1. Korinther 9,26-27

Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. – Römer 12,2