ein geschärfter Pfeil in Gottes Köcher

Jesaja 49,2-4

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1 Hört auf mich, ihr Inseln, und gebt acht, ihr Völker in der Ferne! Der HERR hat mich von Mutterleib an berufen und meinen Namen von Mutterschoß an bekannt gemacht.
2 Er hat meinen Mund gemacht wie ein scharfes Schwert; er hat mich im Schatten seiner Hand geborgen und mich zu einem geschärften Pfeil gemacht; er hat mich in seinem Köcher versteckt.

Die Vorbereitung des Knechtes

Vers 2 bringt durch synthetischen Parallelismus eine zentrale Wahrheit zum Ausdruck: Gott selbst bereitet seinen Knecht vor und bewahrt ihn für die zukünftige Aufgabe, zu der er in die Welt gesandt wurde.

Jesus wurde durch den Heiligen Geist gezeugt (Lukas 1,35) und von einer Jungfrau geboren (Matthäus 1,18–25). So wurde er als der von Gott gesandte Messias einzigartig bestätigt.

Jesus ist herangewachsen an Weisheit, Alter und Gunst bei Gott und den Menschen (Lukas 2,52). Er hat sich menschlich unter Gottes Führung entwickelt.

Bei seiner Taufe ist der Geist wie eine Taube auf ihn herabgekommen, und Gott hat öffentlich gesagt: „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!“ (Markus 1,11). So wurde Jesus für seinen Dienst befähigt.

Jesus hat 40 Tage in der Wüste verbracht, hat gefastet und wurde versucht (Matthäus 4,1–11). Dort hat er der Versuchung widerstanden und seinen Gehorsam und seine Abhängigkeit von Gott gezeigt.

Jesus hat seinen Dienst in der Kraft des Geistes begonnen (Lukas 4,14–21) und hat damit die Prophezeiung aus Jesaja erfüllt, indem er gepredigt, geheilt und gedient hat.

Wie Gott Christus vorbereitet hat, arbeitet er auch immer daran, dich für einen zukünftigen Einsatz vorzubereiten.

    • Geistliche Geburt

Jesus wurde durch den Heiligen Geist gezeugt.

Auch Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, die Leibesfrucht ist eine Belohnung. Wie Pfeile in der Hand eines Helden, so sind die Söhne der Jugend. Wohl dem Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! – Psalm 127,3-5a

Wir werden „von oben“ geboren – durch den Heiligen Geist neu gemacht.

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen! – Johannes 3,3

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. – Johannes 1,12-13

    • Wachstum in Weisheit und Gunst

Jesus ist in Weisheit und Gunst bei Gott und Menschen gewachsen.

Auch wir sollen geistlich wachsen – in Erkenntnis, Liebe, Charakter und Reife.

Wachst dagegen in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! – 2. Petrus 3,18a

    • Taufe und Bestätigung

Jesus wurde getauft und vom Vater öffentlich bestätigt.

Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe! – Markus 1,11

Auch wir werden getauft und dadurch öffentlich als zu Christus gehörend bekannt.

Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln. – Römer 6,4

Die Taufe ist unser öffentlicher Beginn des neuen Lebens mit Christus.

    • Prüfung und Gehorsam

Jesus hat Versuchung in der Wüste durchlebt und überwunden.

Auch wir erleben Prüfungen, in denen wir lernen, Gott zu vertrauen und zu gehorchen.

Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben. – Jakobus 1,12

Gott lässt Anfechtungen zu, um unseren Glauben zu stärken und unseren Charakter zu formen.

    • Dienst in der Kraft des Geistes

Jesus hat seinen Dienst in der Kraft des Heiligen Geistes begonnen.

Auch wir dienen nicht aus eigener Kraft, sondern durch den Heiligen Geist, der in uns lebt.

Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen. – Epheser 2,10

Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist… – Sacharja 4,6b

Jeder Christ ist zum Dienst berufen – ausgerüstet durch den Heiligen Geist.

Gott bereitet auch uns – wie seinen Sohn – durch Wiedergeburt, Wachstum, Bestätigung, Prüfung und Ausrüstung – für seinen Auftrag vor.

Wie Jesus sind wir „verborgen wie geschärfte Pfeile im Köcher“, bis Gottes Zeit gekommen ist.

Gott bereitet dich zu – manchmal ohne dass es jemand sieht.

Verborgene Zeiten (z. B. in der Familie, im Gebet, in Krankheit, im Rückzug) sind nicht vergeudet – sie sind göttliche Vorbereitung.

Lerne, Gottes Zurüstung zu vertrauen, auch wenn es keine Bühne oder Anerkennung gibt.

Bin ich bereit, von Gott vorbereitet zu werden, auch wenn niemand es sieht?

Bist ich bereit, ein geschärfter Pfeil in Gottes Köcher zu sein?

Wie Jesus sind wir verborgen – wie ein geschärfter Pfeil im Köcher Gottes – bis seine Zeit gekommen ist.

3 Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, bist Israel, durch den ich mich verherrliche.

Der Vorsatz des Knechtes

Ein geschärfter Pfeil wird nicht zur Schau im Köcher gehalten – er ist dazu bestimmt, im rechten Moment vom Bogen Gottes abgeschossen zu werden, zur Ehre des Herrn.

Jesus wurde gesandt, damit Gott durch ihn verherrlicht wird.

Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde! – Johannes 12,23

Durch seinen Tod (das Weizenkorn) bringt er viel Frucht

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht. – Johannes 12,24

Selbstverleugnung führt zur Ehre vor Gott (V. 25–26)

Wer sein Leben liebt, der wird es verlieren; wer aber sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn jemand mir dienen will, so folge er mir nach; und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein; und wenn jemand mir dient, so wird ihn [mein] Vater ehren. – Johannes 12,25-26

Jesus ringt mit dem Leiden.

Jetzt ist meine Seele erschüttert. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. – Johannes 12,27

Er betet:

Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn wiederum verherrlichen! – Johannes 12,28

Jesus lebt, leidet und stirbt mit dem Ziel, den Vater zu verherrlichen – darin erfüllt sich sein Auftrag.

Die Verherrlichung Gottes geschieht durch den Gehorsam des Sohnes

Als er nun hinausgegangen war, sprach Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht durch ihn! Wenn Gott verherrlicht ist durch ihn, so wird Gott auch ihn verherrlichen durch sich selbst, und er wird ihn sogleich verherrlichen. – Johannes 13,31-32

Jesus bittet um Verherrlichung – nicht für sich selbst, sondern zur Verherrlichung des Vaters

Dies redete Jesus und hob seine Augen zum Himmel empor und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit auch dein Sohn dich verherrliche – Johannes 17,1

Jesus hat den Vorsatz erfüllt: Er hat das Werk vollendet und damit Gott auf Erden verherrlicht

Ich habe dich verherrlicht auf Erden; ich habe das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tun soll. Und nun verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. – Johannes 17,4-5

Die Herrlichkeit Christi wird weitergegeben an die Seinen

Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie zu vollendeter Einheit gelangen, und damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst. – Johannes 17,22-23

Gottes Vorsatz gilt auch uns: Er verherrlicht auch die, die er berufen hat

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen, die er aber berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, die er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht. – Römer 8,28-30

Gott will sich auch durch dein Leben verherrlichen. Bist du bereit, diesem Vorsatz zu folgen?

4 Ich aber hatte gedacht: Ich habe mich vergeblich abgemüht und meine Kraft umsonst und nutzlos verbraucht! Doch steht mein Recht bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott.

Das Vertrauen des Knechtes

Der Knecht erlebt Enttäuschung – aber er vertraut darauf, dass Gott alles sieht und gerecht belohnt.

Ein geschärfter Pfeil weiß nicht, wann sein Herr ihn aus dem Köcher nehmen wird – aber er ist bereit. So vertraut auch der Knecht Gottes, selbst wenn sein Dienst vergeblich erscheint.

Am Kreuz schien alles verloren – doch Gott hat Christus erhöht und verherrlicht.

und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. – Philipper 2,8-11

Manchmal fühlen wir uns entmutigt – „Hat sich mein Einsatz überhaupt gelohnt?“

Auch wenn dein Dienst fruchtlos scheint – gib nicht auf! Gott sieht, belohnt und vollendet.

Der Knecht kennt das Gefühl – und doch: Er vertraut auf Gottes Urteil, nicht auf Menschen oder sichtbare Resultate.

Du darfst wissen: Gott sieht, was du tust. Nichts ist vergeblich, wenn es für ihn geschieht.

Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn! – 1. Korinther 15,58

Vertraue ich darauf, dass Gott meine Mühe sieht, auch wenn ich keinen sichtbaren Erfolg erlebe?

Bist du bereit, ein geschärfter Pfeil in Gottes Köcher zu sein?

Jesaja 49 zeigt uns den Weg des Knechtes Gottes – es ist der Weg Jesu, aber auch der Weg, zu dem jeder Christ berufen ist:

Gott bereitet dich vor – manchmal im Verborgenen, in Zeiten der Stille, der Krankheit, des Gebets, des Dienstes, den niemand sieht.

Gott hat einen Vorsatz für dein Leben – nämlich, dass er durch dich verherrlicht wird, nicht durch deine Stärke, sondern durch deine Hingabe.

Gott sieht deine Mühe, auch wenn du denkst: „War das alles umsonst?“ Dein Lohn ist nicht bei Menschen, sondern bei Gott.

Bist du bereit, diesem Weg zu folgen – auch wenn es verborgen ist, schwer ist, unbeachtet bleibt?

Der Weg des Knechtes führt durch Tiefe – aber er endet in Herrlichkeit.

Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn! – 1. Korinther 15,58

Möge Gott uns alle zu solchen Knechten machen – geschärfte Pfeile, vorbereitet, hingegeben, voller Vertrauen – bis er uns gebraucht, zu seiner Ehre.