Ein Herz voller Liebe

1. Samuel 18,1-5

Live auf YouTube um 11 Uhr ansehen

1 Und es geschah, als er aufgehört hatte mit Saul zu reden, da verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids, und Jonathan gewann ihn lieb wie seine eigene Seele.

Ein Herz, das sich in Liebe verbindet

Wahre Liebe geht über oberflächliche Freundschaft hinaus; sie ist treu, aufrichtig und selbstlos.

Wer viele Gefährten hat, der wird daran zugrunde gehen, aber es gibt einen Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder. – Sprüche 18,24

Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan; du bist mir sehr lieb gewesen! Wunderbar war mir deine Liebe, mehr als Frauenliebe! – 2. Samuel 1,26

Ein Herz voller Liebe sieht das Wohl des anderen wie das eigene.

Ein Freund liebt zu jeder Zeit, und als Bruder für die Not wird er geboren. – Sprüche 17,17

Die Liebe zu anderen steht unmittelbar nach der Liebe zu Gott – sie ist das zweitgrößte Gebot, wie Jesus selbst gesagt hat.

Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Und Jesus sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«. Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. – Matthäus 22,36-39

Ein Herz, das sich in Liebe verbindet, ist das Kennzeichen wahrer Nachfolge Jesu.

Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. – Johannes 13,35

2 Und Saul nahm ihn an jenem Tag zu sich und ließ ihn nicht wieder in das Haus seines Vaters zurückkehren.
3 Jonathan aber und David machten einen Bund miteinander; denn er hatte ihn lieb wie seine eigene Seele.

Ein Herz, das sich im Bund verpflichtet

In biblischer Zeit war ein Bund nicht bloß ein Handschlag oder ein Versprechen. Er war ein heiliger Akt, mit Zeichen, Blut und Zeugen bestätigt.

Zwei Männer, die einen Bund schlossen, schnitten manchmal ein Tier in zwei Teile und gingen gemeinsam hindurch (vgl. 1. Mose 15,9–18).

Das bedeutete: „So soll es mir geschehen, wenn ich diesen Bund breche.“

Ein Bund bedeutete also: Treue bis zum Tod, Schutz füreinander, völlige Offenheit und Vertrauen.

Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein Zweiter da ist, um ihn aufzurichten! – Prediger 4,9-10

Jonathan erkannte Gottes Hand über David und stellte sich selbst treu an seine Seite.

„Ich stehe zu dir, David – nicht wegen dem, was du mir gibst, sondern weil Gott dich erwählt hat und mit dir ist. Ich werde dich nie verraten.“

Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde. – Johannes 15,13

Ein Herz voller Liebe hält Wort – auch wenn es etwas kostet. Es zeigt sich in Treue, nicht in Bequemlichkeit.

Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen. – Prediger 4,12

Hast du einen Freund wie diesen – jemanden, auf den du dich verlassen kannst, selbst wenn es ihn etwas kostet?

Und noch wichtiger: Bist du ein solcher Freund für andere?

4 Und Jonathan zog das Obergewand aus, das er anhatte, und gab es David, dazu seinen Waffenrock, sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.

Ein Herz, das sich im Gehorsam hingibt

Jonathan hat David seine Gewänder und Waffen, als Zeichen des Bundes gegeben. Das bedeutet dass alles, was er war und hat, jetzt auch David gehört.

Sein Obergewand und seinen Waffenrock waren Symbol für Rang, Ehre und Erbfolge.

Sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel waren Symbole für militärische Autorität und Führungsposition.

Jonathan erkennt David als Gottes auserwählten und überträgt symbolisch seine eigene Stellung.

In unserer Zeit kennen wir ein ähnliches Zeichen in der Ehe: Wenn ein Mann und eine Frau einander Ringe geben, bedeutet das: „Alles, was ich bin und habe, gehört dir.“ Es ist ein sichtbares Zeichen eines unsichtbaren Bundes – so wie Jonathans Übergabe seiner Gewänder und Waffen an David.

 5 Und David zog [zum Kampf] aus; überall, wohin Saul ihn sandte, hatte er Gelingen, sodass Saul ihn über die Kriegsleute setzte. Und er gefiel dem ganzen Volk wohl, auch den Knechten Sauls.

Ein Herz, das in Demut dient

Jonathan freute sich über Davids Erfolg, statt eifersüchtig zu werden.

Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen. – Philipper 2,3-4

Liebe sucht nicht den eigenen Vorteil, sondern das Wohl des anderen.

Eisen schärft Eisen; ebenso schärft ein Mann den anderen. – Sprüche 27,17

In der Bruderliebe seid herzlich gegeneinander; in der Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor! – Römer 12,10

Frage dich selbst: Bin ich zu stolz, um ein solcher Freund zu sein? Oder bin ich bereit, mich zu demütigen und das Wohl anderer über mein eigenes zu stellen?

Jonathans Liebe war tief, selbstlos, opferbereit und auf Gott ausgerichtet. Lasst uns anderen gegenüber so ein Freund sein – einer, der ermutigt, stärkt und treu bleibt.

Verlass deinen Freund und den Freund deines Vaters nicht, aber in das Haus deines Bruders begib dich nicht am Tag deiner Not; ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne. – Sprüche 27,10

Wahre Liebe ehrt den anderen, erkennt Gottes Hand und freut sich über seinen Segen.

Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. – 1. Johannes 3,14

Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er [Jesus] sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben. Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt — wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? – 1. Johannes 3,16-17

Ein Herz voller Liebe zeigt sich im Alltag – in kleinen Taten, freundlichen Worten und treuem Dienen.

Darum ermahnt einander und erbaut einer den anderen, wie ihr es auch tut! – 1. Thessalonicher 5,11

Wie kann ich heute ein Herz voller Liebe zeigen – gegenüber Familie, Freunden und Glaubensgeschwistern?