1. Korinther 6,9-20
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9 Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder,
10 weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben.
Sünde befleckt den ganzen Menschen
Der ganze Mensch – Geist, Seele und Leib – ist durch Sünde verdorben.
Die Liste zeigt, wie tief die Entfremdung von Gott reicht.
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- Leib – entheiligt durch sexuelle Sünden.
- Seele – beherrscht von Habsucht und selbstsüchtigen Begierden.
- Geist – entfremdet von Gott durch Götzendienst, Lästerung und Gewalt.
Wer so lebt, zeigt das Wesen der Gottlosen, die das Reich Gottes nicht erben werden.
11 Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes!
Erlösung reinigt den ganzen Menschen
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- Die Erinnerung an die Vergangenheit
„Und solches sind etliche von euch gewesen …“
Paulus erinnert an das Früher: ein Leben nach dem Fleisch, in jeder Schicht des Menschseins verdorben.
Diese Erinnerung dient der Demut und bewahrt vor Selbstgerechtigkeit.
Der Gedanke an das „Gewesene“ zeigt, dass das Evangelium Menschen nicht verbessert, sondern neu erschafft.
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- Die Verwandlung durch Gottes Gnade
Drei göttliche Handlungen stellen die Ganzheit des Menschen wieder her:
Ihr seid abgewaschen – Reinigung des Leibes; der äußere Mensch wird vom Schmutz der Sünde befreit.
Eine Mutter ruft es oft hinterher, wenn das Kind frisch gebadet und in den Sonntagskleidern ist:
„Na, geh bloß nicht in den Schlamm! Du bist doch gerade sauber!“
Sie meint das nicht streng, sondern liebevoll.
Sie weiß: Ein einziger Sprung in die Pfütze – und alles ist wieder dreckig.
So ähnlich ist es auch im geistlichen Leben: Gott hat uns gewaschen, geheiligt und gerechtfertigt.
Er möchte, dass wir sauber bleiben, nicht, weil Er uns etwas verbieten will, sondern weil wir schon rein sind – und weil Schmutz einfach nicht mehr zu uns passt.
Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt! – 1. Thessalonicher 5,22
Ihr seid geheiligt – Erneuerung der Seele; der innere Mensch wird für Gott ausgesondert.
Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes [Wesen], der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus! – 1. Thessalonicher 5,23
Ihr seid gerechtfertigt – Wiederherstellung des Geistes; der Mensch steht nun im rechten Verhältnis zu Gott.
Treu ist er, der euch beruft; er wird es auch tun. – 1. Thessalonicher 5,24
Alles geschieht „im Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes“ – ein Werk des dreieinigen Gottes, das den ganzen Menschen umfasst.
12 Alles ist mir erlaubt — aber nicht alles ist nützlich! Alles ist mir erlaubt — aber ich will mich von nichts beherrschen lassen!
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- Die Erneuerung eures Sinnes
Paulus spricht ein neues Problem in der Gemeinde Korinth an: Einige meinten, die Rechtfertigung ihrer Sünden bedeute, dass sie frei seien, alles zu tun, was ihnen gefalle.
Im Kontext von 1 Kor 6,9–12 bezieht sich das „alles ist mir erlaubt“ eindeutig auf alles, was in den vorausgehenden Versen 9–10 genannt wurde — also auf die Sünden, die Paulus gerade aufgelistet hat:
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- Leibliche Sünden: Unzucht, Ehebruch, usw.
- Seelische Sünden: Diebstahl, Habsucht, usw.
- Geistliche Sünden: Götzendienst, Lästerung, usw.
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Nachdem wir gewaschen, geheiligt und gerechtfertigt sind, hat Gott uns einen neuen Blick auf Sünde
Was wollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade voll werde? Das sei ferne! Wie sollten wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben? – Römer 6,1-2
Freiheit in Christus bedeutet nicht, sich wieder in die Sünde zu begeben, sondern den alten Lebensstil zu überwinden.
Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. – Römer 12,1-2
Die Erneuerung des Denkens verbindet die Erinnerung an das Gewesene mit der Verwandlung durch Gnade und führt zu verantwortlichem Handeln.
Ist es nützlich? – Prüft, ob etwas euer Leben wirklich aufbaut und der Heiligung dient.
Wird es mich beherrschen? – Prüft, ob ihr durch etwas zum Sklaven oder Gefangenen der Begierde werdet.
13 Die Speisen sind für den Bauch und der Bauch für die Speisen; Gott aber wird diesen und jene wegtun. Der Leib aber ist nicht für die Unzucht, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib.
14 Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft.
Heiligung zeigt sich im Leib – der sichtbare Ausdruck der inneren Veränderung
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- Die Korinther hatten eine verzerrte Sicht auf Freiheit und den Körper übernommen, beeinflusst von gnostischem Denken:
Der Geist gilt als göttlich und gut, der Körper als minderwertig oder belanglos.
Daraus entstand die falsche Annahme: „Alles ist erlaubt – der Körper zählt nicht, nur der Geist.“
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- Der Leib ist nicht nur ein vorübergehendes Gefäß oder etwas, das man vernachlässigen kann. Der Leib gehört Christus, weil er erlöst ist.
Unzucht wird als Beispiel genannt, aber jede Sünde, die den Leib betrifft, widerspricht der Zugehörigkeit zu Christus.
15 Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder des Christus sind? Soll ich nun die Glieder des Christus nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne!
16 Oder wisst ihr nicht, dass, wer einer Hure anhängt, ein Leib mit ihr ist? »Denn es werden«, heißt es, »die zwei ein Fleisch sein.«
17 Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm.
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- Der Leib ist Glied Christi und darf nicht mit Sünde verbunden werden.
Wer sich mit einer Hure verbindet, wird „ein Leib“ mit ihr.
Wer sich aber mit dem Herrn verbindet, ist „ein Geist“ mit ihm.
18 Flieht die Unzucht! Jede Sünde, die ein Mensch [sonst] begeht, ist außerhalb des Leibes; wer aber Unzucht verübt, sündigt an seinem eigenen Leib.
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- Der Leib soll rein gehalten werden – Flieht die Unzucht!
Jede andere Sünde bleibt außerhalb des Leibes, aber Unzucht ist eine Sünde gegen den eigenen Leib.
Heiligung zeigt sich zuerst in der Flucht vor der Sünde, nicht im Kompromiss mit ihr.
19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?
20 Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören!
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- Der Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes
Der Heilige Geist wohnt in uns – das macht den Leib heilig.
Wir gehören nicht mehr uns selbst, sondern sind erkauft.
Darum: Verherrlicht Gott in eurem Leib!
