Genügsamkeit in Christus

Philipper 4,10-23

10 Ich habe mich aber sehr gefreut im Herrn, dass ihr euch wieder so weit erholt habt, um für mich sorgen zu können; ihr habt auch sonst daran gedacht, aber ihr wart nicht in der Lage dazu.

Paulus hat zuvor eine Spendenaktion für die Gemeinde in Jerusalem geleitet. Die Gemeinde in Philippi haben daran teilgenommen.

In einer großen Prüfung der Bedrängnis hat ihre überfließende Freude und ihre tiefe Armut die Schätze ihrer Freigebigkeit zutage gefördert. Denn nach [ihrem] Vermögen, ja ich bezeuge es, über [ihr] Vermögen hinaus waren sie bereitwillig; und sie baten uns mit vielem Zureden, dass wir die Liebesgabe und [ihre] Gemeinschaft am Dienst für die Heiligen annehmen sollten. – 2. Korinther 8,2-4

Die Gemeinde in Philippi war zuvor die einzige Gemeinde gewesen, die ihn finanziell unterstützt hatte.

15 Und ihr Philipper wisst ja auch, dass am Anfang [der Verkündigung] des Evangeliums, als ich von Mazedonien aufbrach, keine Gemeinde mit mir Gemeinschaft gehabt hat im Geben und Nehmen als ihr allein;
16 denn auch nach Thessalonich habt ihr mir einmal, und sogar zweimal, etwas zur Deckung meiner Bedürfnisse gesandt.

Diese Unterstützung war aber unterbrochen worden, höchstwahrscheinlich auf seinen Vorschlag hin, um der Gemeinde in Jerusalem zu helfen.

Paulus wollte sie wissen lassen, dass er verstanden hat, dass der Mangel an Unterstützung nicht auf ihre mangelnde Fürsorge zurückzuführen war, sondern auf ihre Unfähigkeit, dies zu tun.

Paulus wollte sie auch wissen lassen, dass er mit der Versorgung, das Gott ihm in der Zwischenzeit zur Verfügung stellte, mehr als zufrieden war, aber er war dennoch dankbar, dass sie seinen Dienst auf diese Weise wieder unterstützten.

11 Nicht wegen des Mangels sage ich das; ich habe nämlich gelernt, mit der Lage zufrieden zu sein, in der ich mich befinde.
12 Denn ich verstehe mich aufs Armsein, ich verstehe mich aber auch aufs Reichsein; ich bin mit allem und jedem vertraut, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden.

Das Prinzip von Hebräer 13,5 war nicht nur eines, das er in anderen ermutigt hat, er hat auch danach gelebt.

Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist; denn er selbst hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!« – Hebräer 13,5

Seine Zufriedenheit und Stärke waren nicht von materiellen Gütern abhängig, sondern von Christus.

13 Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.

Obwohl Paulus wusste, dass Gott sich mit oder ohne ihre Unterstützung um ihn kümmern würde, war er dennoch dankbar, denn es war das Richtige für sie.

14 Doch habt ihr recht gehandelt, dass ihr Anteil nahmt an meiner Bedrängnis.

Paulus war unter anderem deshalb froh, dass sie ihm wieder etwas gesandt hat, weil es ihnen Früchte hinzugefügt oder ihnen im Himmel einen Schatz gesammelt hat.

17 Nicht dass ich nach der Gabe verlange, sondern ich verlange danach, dass die Frucht reichlich ausfalle auf eurer Rechnung.

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen! Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. – Matthäus 6,19-21

Er war auch froh, weil er wusste, dass ihr Gabe ein Gott wohlgefälliges Opfer war.

18 Ich habe alles und habe Überfluss; ich bin völlig versorgt, seitdem ich von Epaphroditus eure Gabe empfangen habe, einen lieblichen Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig.

Ein dritter Grund für seine Freude war, dass er wusste, dass Gott sie für ihre Gabe belohnen würde, indem er sich hier auf Erden um ihre eigenen Bedürfnisse kümmerte.

19 Mein Gott aber wird allen euren Mangel ausfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.

Paulus hat nun Gott die Ehre für ihr Gabe gegeben.

20 Unserem Gott und Vater aber sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Paul hat den Brief mit traditionellen Grüßen geschlossen.

21 Grüßt jeden Heiligen in Christus Jesus! Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind.
22 Es grüßen euch alle Heiligen, besonders die aus dem Haus des Kaisers.
23 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.

 

Denkanstöße

Philipper 4,8-9

8 Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht!

Dieser Vers beginnt die zweite Schlussfolgerung des Briefes.

Das erste war in Philipper 3,1 „Freut euch in dem Herrn!“

In seiner zweiten Schlussfolgerung geht es darum, woran ein Christ denken sollte.

Aus Psalm 2,1 erfahren wir, dass die Gottlosen „ersinnen Nichtiges“, aber Gottesfürchtigen in Psalm 1,2 „hat seine Lust am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht“.

Alles, was wahrhaftig ist.

[Die Liebe] freut sich… an der Wahrheit. – 1. Korinther 13,6

Sinne nach dem, was wahr ist, nicht Vorstellungen, Vermutungen oder Gerüchte.

und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen! – Johannes 8,32

Menschen, die eine Lüge leben oder versuchen, die Wahrheit zu verbergen, fühlen sich immer unwohl, weil sie befürchten, entlarvt zu werden.

Alles, was ehrbar ist.

Dieser Begriff wird sonst im Neuen Testament nur dreimal verwendet.

Dort wird das Wort verwendet, um den gewünschten Charakter älterer Männer sowie von Diakonen und ihren Frauen zu beschreiben.

Es sollte jedoch das Ziel eines jeden Christen sein.

Jemand, der sich auf unehrbare Sachen konzentriert, läuft Gefahr, selbst unehrbar zu werden.

Alles, was gerecht ist.

Denn der HERR ist gerecht, er liebt Gerechtigkeit; die Aufrichtigen werden sein Angesicht schauen. – Psalm 11,7

Aber die gottlosen hassen Gerechtigkeit.

Die Worte seines Mundes sind Lug und Trug; er hat aufgehört, verständig zu sein und Gutes zu tun. – Psalm 36,4

Alles, was rein ist.

Dieses Wort ist oft mit Keuschheit verbunden.

Bewahre dich selbst rein! – 1. Timotheus 5,22b

Die alten Frauen gleicherweise sollen sich so verhalten, wie es Heiligen geziemt, dass sie nicht verleumderisch sein sollen, nicht vielem Weingenuss ergeben, sondern solche, die das Gute lehren, damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, besonnen zu sein, keusch, häuslich, gütig, und sich ihren Männern unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird. – Titus 2,3-5

Alles, was liebenswert ist.

Sachen, die an sich attraktiv und angenehm sind.

    • ​Die Farbe der Blüten im Frühjahr, der Blätter im Herbst oder des Schnees im Winter.
    • Ein wunderschöner Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.
    • Das Lächeln eines Babys.

Alles, was wohllautend ist.

Dinge, über die gut gesprochen wird.

Wir neigen dazu, uns auf schlechte Erlebnisse im Leben zu konzentrieren, anstatt nach dem Segen zu suchen.

Alles, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist.

Paulus wollte nichts Gutes auslassen, also hat er diesen Satz der Liste hinzugefügt.

Wenn es irgendeine Tugend gibt oder etwas Lobenswertes was nicht schon gelistet ist, darauf seid bedacht!

9 Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut; und der Gott des Friedens wird mit euch sein.

In Vers 9 wechselt Paulus von Gedanken zu Taten.

Das was ihr von mir gelernt hat.

Paulus hätte ihnen beibringen können, wie man Gottes Wort im täglichen Leben anwendet.

Das was ihr von mir empfangen hat.

Das könnte Briefe sein, die sie von ihm erhalten hatten.

Das was ihr von mir gehört hat.

Predigten, die sie gehört hatten, als er da war.

Das was ihr an mir gesehen hat.

Sein eigenes Verhalten war ein positives Beispiel dafür, wie sie leben sollten.

Was Paulus gelehrt hat, was er geschrieben hat, was er gepredigt hat und was er getan hat, war alles das Gleiche.

Das tut; und der Gott des Friedens wird mit euch sein.

In Vers 7, Paulus hat über der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt geschrieben.

Aber jetzt verspricht er etwas viel Größeres. Anstelle von Gott, der Frieden gibt, ist es Gott, der in Frieden wohnt. Wenn er immer bei dir ist, wirst du auch in Frieden wohnen.

In Markus 4, Jesus und seine Jünger befanden sich inmitten eines großen Sturms auf einem Schiff. Die Jünger hatten Todesangst, aber Jesus schlief. Wie konnte er das tun? Der Friede Gottes erlaubte ihm, inmitten des Sturms zu schlafen. Ebenso erlaubt uns der Friede Gottes, inmitten großer Schwierigkeiten ruhig zu bleiben. Seine Jünger weckten ihn und sagten: „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir umkommen?“ In Vers 39 es steht „Und er stand auf, befahl dem Wind und sprach zum See: Schweig, werde still! Da legte sich der Wind, und es entstand eine große Stille.“

In diesem Fall erlebten die Jünger Jesu mehr als den Frieden Gottes, weil der Gott des Friedens mit ihnen war. Der Unterschied ist, dass der Gott des Friedens mehr tut, als mitten im Sturm Frieden zu geben, er beruhigt auch den Sturm.

Jeder Sturm, den er in meinem Leben zulässt, hat einen Zweck. Mitten im Sturm gibt er mir Frieden, aber nicht nur das, er ist auch direkt neben mir. Zum Zeitpunkt seiner Wahl wird er den Sturm beruhigen.

Ich weiß nicht, wann er meinen Sturm beruhigen wird, aber ich werde keine Angst haben, denn er ist bei mir. Wie David in Psalm 23,4 sagte: „Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.“

Freude und Friede

Philipper 4,2-7

2 Ich ermahne Euodia und ich ermahne Syntyche, eines Sinnes zu sein im Herrn.
3 Und ich bitte auch dich, mein treuer Mitknecht, nimm dich ihrer an, die mit mir gekämpft haben für das Evangelium, samt Clemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens sind.

Dass die Auseinandersetzung zwischen diesen beiden Frauen und keiner anderen erwähnt wird, scheint ein Hinweis darauf zu sein, dass solche Probleme in der Gemeinde in Philippi nicht üblich waren.

Das Wort des Streits hatte jedoch Paulus erreicht und er hat  sie für ihr schlechtes Verhalten untereinander ermahnt.

Paulus hat auch einem Unbekannten in der Gemeinde spezifische Anweisungen gegeben, dass sie den beiden Frauen helfen sollten, ihre Differenzen zu lösen.

Die Spekulationen über die Identität dieses Individuums sind sehr unterschiedlich. Zu den häufig genannten Namen gehören Lukas, Silvanus und Epaphroditus.

Andere haben spekuliert, dass das Wort Syzygos, hier übersetzt Mitknecht, tatsächlich ein Eigenname ist. Aber das Wort wird nie anderswo als Eigenname gefunden.

Schließlich wird die Verbform des Wortes in den Evangelien zweimal verwendet, um sich auf die Ehe zu beziehen.

Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! – Markus 10,9

Daher sind andere, darunter einige bereits im zweiten Jahrhundert, zu dem Schluss gekommen, dass Paulus verheiratet war, vielleicht mit Lydia, und dass seine Frau in Philippi gewohnt hat.

Obwohl es für uns unmöglich ist, eine klare Schlussfolgerung hinsichtlich der Identität dieser Person zu ziehen, ist es auch klar, dass die Menschen, an die Paulus geschrieben hat, genau gewusst haben, wen er gemeint hat.

Es hat auch andere in der Gemeinde gegeben, die ebenfalls bei der Lösung des Problems hilfreich sein könnten, darunter jemand namens Clemens und eine Reihe nicht genannter Leute, die Paulus einfach als diejenigen bezeichnet, deren Namen im Buch des Lebens geschrieben sind.

Nachdem Paulus die Gemeindemitglieder gebeten hat, diesen beiden Frauen zu helfen, gibt er nun selbst einige Ratschläge, die möglicherweise in Beziehung zu ihrer gegenwärtigen Situation stehen.

4 Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!

Niemand sollte deine Freude wegnehmen dürfen!

    • Deine Freude als Christ sollte niemals von den Umständen abhängen.
    • Deine Freude als Christ sollte niemals von Beziehungen mit anderen abhängig sein.
    • Deine Freude als Christ sollte nur von deiner Beziehung zu Jesus Christus abhängen.

Weil du diese unermessliche Freude hast, hast du auch die Fähigkeit, diese Freude anderen zu bringen.

5 Eure Sanftmut lasst alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe!

Menschen, die unglücklich sind, machen alle um sie herum unglücklich. Es ist immer, geh mir aus dem Weg oder lass dich überfahren.

Aber, unsere Freude als Christen ermöglicht Sanftmut.

Eine sanfte Antwort wendet den Grimm ab, ein verletzendes Wort aber reizt zum Zorn. – Sprüche 15,1

Und vergesse nicht, der Herr ist immer nahe!

Er sieht alles, was du tust, hört alles, was du sagst, und weiß sogar, was du denkst.

Du hast ein Problem? Reg dich nicht auf und sei nicht verrückt, gib es Gott!

6 Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.

Von den drei in diesem Satz verwendeten Wörtern für „Gebet“ ist das erste ein allgemeiner Begriff für das Gebet zu Gott. Die zweite betont das Element der Bitte, mit Danksagung, im Gebet. Das dritte bedeutet das, wonach gebeten wird.

Die Antwort auf diese Gebete ist der Friede Gottes.

7 Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!

Der Friede Gottes ist in diesem Fall nicht nur der Friede, den Gott gibt, sondern auch die heitere Gemütsruhe, in der Gott lebt.

Dies wird am besten dadurch dargestellt, dass Jesus während eines schweren Gewitters auf dem Boot schläft.

Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!

 

Ein himmlisches Bürgerrecht

Philipper 3,17-4,1

17 Werdet meine Nachahmer, ihr Brüder, und seht auf diejenigen, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt.
18 Denn viele wandeln, wie ich euch oft gesagt habe und jetzt auch weinend sage, als Feinde des Kreuzes des Christus;
19 ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch, sie rühmen sich ihrer Schande, sie sind irdisch gesinnt.

Paulus wusste, dass einige Menschen natürliche Fähigkeiten für Führung haben, während andere von Natur aus Anhänger sind.

In beiden Fällen gibt es Gefahren, die wir vermeiden müssen.

    • Wer führt, muss bei allem, was er tut, sehr vorsichtig sein, damit er andere nicht in die Irre führt.
    • Wer folgt, muss sicherstellen, dass derjenige, dem er folgt, ihn nicht in die Irre führt.

Viele von uns haben Lieblingsredner oder Lieblingsautoren, denen wir eher vertrauen. Es ist äußerst wichtig, dass wir Unterscheidungsvermögen einsetzen, damit wir nicht versehentlich in Irrtum geführt werden.

In der Apostelgeschichte lesen wir von Christen in Beröa, die sehr sorgfältig darauf achteten, dass das, was sie hörten, richtig war.

Diese aber waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf; und sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte. – Apostelgeschichte 17,11

Hier warnt Paulus die Christen in Philippi, vorsichtig zu sein, wem sie folgen, und empfiehlt sich selbst als Beispiel.

Warum sagt Paulus, dass er ein Beispiel für jemanden ist, dem andere vertrauen könnten?

    • Weil er nicht nach Ruhm für sich selbst noch seinen Nutzen gesucht hat.

Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut — tut alles zur Ehre Gottes! Gebt weder den Juden noch den Griechen noch der Gemeinde Gottes einen Anstoß, so wie auch ich in allen Stücken allen zu Gefallen lebe und nicht meinen Nutzen suche, sondern den der vielen, damit sie gerettet werden. – 1. Korinther 10,31-33

    • Weil er selbst ein Nachfolger Christi war.

Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich [Nachahmer] des Christus bin! – 1. Korinther 11,1

Paulus hat die zu vermeidenden Führer als Feinde des Kreuzes des Christus beschrieben.

    • Es waren Menschen, die für die Erfahrung des Vergnügens gelebt haben.
    • Es waren Menschen, die sich der Freiheit gerühmt haben, die sie angeblich in Christus hatten.
    • Es waren Menschen, die die Welt geliebt haben und alles, was darin war, mehr als sie Gott geliebt haben.
    • Paulus hat gesagt: „ihr Ende ist das Verderben.“

20 Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter,
21 der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, sodass er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlichkeit, vermöge der Kraft, durch die er sich selbst auch alles unterwerfen kann.

Da unser Bürgerrecht im Himmel ist, sollten wir nicht irdisch gesinnt sein.

Wie der Irdische beschaffen ist, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische beschaffen ist, so sind auch die Himmlischen. – 1. Korinther 15,48

Das aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können; auch erbt das Verwesliche nicht die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune; denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen. – 1. Korinther 15,50-53

Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist. – 1. Johannes 3,2-3

Wenn der Christus, unser Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. – Kolosser 3,4

4,1 Darum, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und meine Krone, steht in dieser Weise fest im Herrn, Geliebte!

Was für eine Schlussfolgerung ist das!

Wenn wir eine herrliche Ewigkeit im Himmel mit Christus verbringen wollen, sollten wir hier unten genau so handeln!

Das Streben von Paulus

Philipper 3,12-16

12 Nicht dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.
13 Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe; eines aber [tue ich]: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt,
14 und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.

Paulus verwendet hier Begriffe, die in Bezug auf jemanden verwendet werden, der in einem Rennen läuft.

Er hatte bereits früher die Gefahr des Scheiterns mit ähnlichen Begriffen zum Ausdruck gebracht, als er von seinem Hoffnung gesprochen hat, nicht „vergeblich gelaufen“ zu sein. (Philipper 2,16)

Paulus hat drei Verben verwendet um zu sagen, dass er sein Ziel noch nicht erreicht hat.

    • Nicht dass ich es schon erlangt hätte. d.h. Er ist noch nicht gleichförmig mit Jesus in seiner Auferstehung aus den Toten gewesen.

um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichförmig werde, damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange. – Philipper 3,10-11

    • Nicht dass ich schon vollendet wäre. d.h. Er hatte noch nicht die vollkommene Erkenntnis, die er eines Tages haben würde, wenn er Christus von Angesicht zu Angesicht sieht.

Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. – 1. Korinther 13,12

    • Nicht dass ich es ergriffen habe. d.h. Er hat die Ziel in dem Rennen, zu dem Jesus Christus ihn berufen hatte, noch nicht erreicht.

Dabei mache ich es mir zur Ehre, das Evangelium nicht dort zu verkündigen, wo der Name des Christus schon bekannt ist, damit ich nicht auf den Grund eines anderen baue, sondern, wie geschrieben steht: »Die, denen nicht von ihm verkündigt worden ist, sollen es sehen, und die, welche es nicht gehört haben, sollen es verstehen«. – Römer 15,20-21

Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. – 2. Timotheus 4,7

Da Paulus das Ziel noch nicht erreicht hatte, hat es keinen Sinn gemacht, zurückzublicken, wo er gewesen war. Er ist mit festem Blick auf den Kampfpreis nur vorwärts gegangen.

Was war mit dem „Kampfpreis der himmlischen Berufung“ gemeint?

In jenen Tagen wurde der Sieger des Rennens zu dem Ort gerufen, an dem der Präsident der Spiele saß, um den Kampfpreis zu erhalten.

Paulus hat das mit der himmlischen Berufung Gottes verglichen, wenn er seiner Erlöser von Angesicht zu Angesicht sehen würde.

15 Lasst uns alle, die wir gereift sind, so gesinnt sein; und wenn ihr über etwas anders denkt, so wird euch Gott auch das offenbaren.

Paulus sagt jetzt, dass alle reifen Christen die gleiche Ansicht haben sollten, die er in Bezug auf diese Sache hatte.

Wenn jemand diese Ebene des Verständnisses noch nicht erreicht hätte, hat es keinen Grund zur Sorge gegeben, da Gott sie zum gleichen Verständnis bringen würde.

16 Doch wozu wir auch gelangt sein mögen, lasst uns nach derselben Richtschnur wandeln und dasselbe erstreben!

Paulus betont erneut, dass dies der richtige Weg ist, um das christliche Leben zu leben. Das Ziel für alle Gläubigen ist dasselbe.

Ihn gleichförmig zu sein

Philipper 3,7-11

7 Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet;
8 ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne
9 und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens,
10 um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichförmig werde,
11 damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange.

Paulus hat in Vers 7 erklärt, dass alles was er vorher als Gewinn geachtet hat, seine Herkunft, seine persönlichen Errungenschaften seine Eifer für den Herrn nichts im Vergleich zur Erkenntnis Christi Jesu war.

Jetzt geht er einen Schritt weiter und sagt, dass es nichts auf der Welt gibt, das nicht übertroffen wird, wenn man Christus Jesus kennt.

…ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn…

Es gibt eine Art von Erkenntnis, das in der Welt verehrt wird, ein philosophisches, intellektuelles, mystisches Wissen, aber darüber spricht Paulus hier nicht.

Zu diesem Erkenntnis hat Paulus in 1. Korinther 8,1-2 gesagt: „Wir alle haben Erkenntnis. Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber erbaut. Wenn aber jemand meint, etwas zu wissen, der hat noch nichts so erkannt, wie man erkennen soll.“

Nicht jeder Erkenntnis ist gleich.

„Es ist nicht so sehr, dass Liberale unwissend sind. Es ist nur so, dass sie so viele Sache wissen, die es dann gar nicht gibt.“ – Ronald Reagan (1964)

Die Erkenntnis, die Paulus haben möchte, ist eine persönliche Erkenntnis von Christus Jesus.

Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt. – 1. Korinther 8,3

Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer, an der Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern. – Hosea 6,6

Er hat alles um Christus willen eingebüßt, er achtet es für Dreck, um Christus zu gewinnen.

Christus zu erkennen und Christus zu gewinnen sind zwei Wege, um das Gleiche auszudrücken.

Kurz gesagt, für ihn war das Leben Christus – Christus zu lieben, Christus zu erkennen, Christus zu gewinnen.

…und in ihm erfunden werde…

Dies ist wieder eine andere Art, dasselbe zu sagen.

…indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens…

Mit der richtigen Erkenntnis erhält der Gläubige auch die Anrechnung der Gerechtigkeit Christi.

Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach der rechten Erkenntnis. Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt. – Römer 10,2-4

Paulus macht deutlich, dass der alte Weg, d.h. auf das Fleisch zu vertrauen, das Ziel, vor Gott gerecht zu sein, verfehlt.

[doch] weil wir erkannt haben, dass der Mensch nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, so sind auch wir an Christus Jesus gläubig geworden, damit wir aus dem Glauben an Christus gerechtfertigt würden und nicht aus Werken des Gesetzes, weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt wird. – Galater 2,16

…um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichförmig werde, damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange.

Wie kann ich Christus auf diese Weise kennenlernen?

Durch Identifikation mit ihm im Leiden, im Tod und in der Auferstehung.

Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. – Galater 2,20

Glaubwürdig ist das Wort: Wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben; wenn wir standhaft ausharren, so werden wir mitherrschen – 2. Timotheus 2,11-12a

Denn wir wissen: Wenn unsere irdische Zeltwohnung abgebrochen wird, haben wir im Himmel einen Bau von Gott, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist. – 2. Korinther 5,1

Die Auferstehung der Gläubigen bringt sie aus dem Bereich, in dem sich der Rest der Toten befindet.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. – Johannes 5,24

Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist. – 1. Johannes 3,2-3

Für Schaden geachtet

Philipper 3,4-7

4 obwohl auch ich mein Vertrauen auf Fleisch setzen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne auf Fleisch vertrauen, ich viel mehr:
5 beschnitten am achten Tag, aus dem Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, im Hinblick auf das Gesetz ein Pharisäer,
6 im Hinblick auf den Eifer ein Verfolger der Gemeinde, im Hinblick auf die Gerechtigkeit im Gesetz untadelig gewesen.
7 Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet

In einer ähnlichen Stelle in 2. Korinther hat Paulus deutlich gemacht, dass es töricht ist, sich im Fleisch zu rühmen.

Was ich jetzt rede, das rede ich nicht dem Herrn gemäß, sondern wie in Torheit, in diesem zuversichtlichen Rühmen. Da viele sich rühmen nach dem Fleisch, will auch ich mich rühmen. – 2. Korinther 11,17-18

Er hat dann eine Liste gegeben, die der hier gegebenen ähnlich ist, von Sachen, mit denen er sich rühmen könnte, wenn es irgendeinen Gewinn beim Rühmen gegeben hätte.

Er hat dabei behauptet, wie lang die Liste anderer auch sei, seine sei noch länger.

Danach hat er klar gemacht, dass eine solche Prahlerei keinen Sinn macht.

Das Rühmen nützt mir freilich nichts – 2. Korinther 12,1a

In seiner Liste hier in Philipperbrief erwähnt Paulus sieben Sachen.

    • beschnitten am achten Tag

Er wurde als Jude geboren und seine Eltern waren entschlossen, ihn richtig zu erziehen.

    • aus dem Geschlecht Israel

Er hat  zu Gottes auserwähltem Volk gehört und hatte alle Segnungen, die damit einhergegangen sind.

Ich wünschte nämlich, selber von Christus verbannt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, die Israeliten sind, denen die Sohnschaft und die Herrlichkeit und die Bündnisse gehören und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen; ihnen gehören auch die Väter an, und von ihnen stammt dem Fleisch nach der Christus, der über alle ist, hochgelobter Gott in Ewigkeit. Amen! – Römer 9,3-5

    • vom Stamm Benjamin

Benjamin war der einzige Sohn Jakobs, der im verheißenen Land geboren wurde.

Seine Eltern hatten ihn nach dem ersten König Israels benannt, der ebenfalls aus diesem Stamm gestammt hat.

    • ein Hebräer von Hebräern

Er war nicht wie die Hellenisten, die nur Griechisch gesprochen haben.

    • im Hinblick auf das Gesetz ein Pharisäer

Dieser Begriff bedeutet die Abgesonderte. Sie waren besonders darum bemüht, die kleinsten Punkte des Gesetzes einzuhalten.

Sie würden sich weigern, Essen zu essen, für das der Zehnte nicht bezahlt worden war.

    • im Hinblick auf den Eifer ein Verfolger der Gemeinde

Denn ihr habt von meinem ehemaligen Wandel im Judentum gehört, dass ich die Gemeinde Gottes über die Maßen verfolgte und sie zerstörte und im Judentum viele meiner Altersgenossen in meinem Geschlecht übertraf durch übermäßigen Eifer für die Überlieferungen meiner Väter. – Galater 1,13-14

Es gab zwei Probleme mit seinem vorherigen Eifer:

Es wurde alles vom Fleisch getan.

Aber mir ist Erbarmung widerfahren, weil ich es unwissend im Unglauben getan habe. – 1. Timotheus 1,13

Es war „nicht nach der rechten Erkenntnis.“ – Römer 10,2

    • im Hinblick auf die Gerechtigkeit im Gesetz untadelig gewesen.

Da sah Paulus den Hohen Rat eindringlich an und sprach: Ihr Männer und Brüder, ich habe mein Leben mit allem guten Gewissen vor Gott geführt bis zu diesem Tag. – Apostelgeschichte 23,1

Daher übe ich mich darin, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben gegenüber Gott und den Menschen. – Apostelgeschichte 24,16

Sie sind Hebräer? Ich bin es auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Abrahams Same? Ich auch. Sie sind Diener des Christus? Ich rede unsinnig: Ich bin’s noch mehr! – 2. Korinther 11,22-23a

7 Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet

Christus zu erkennen ist weitaus wichtiger als alles andere!

Es ist egal, wer du bist oder wo du geboren wurdest oder was du im Leben erreicht hast. All diese Sache sind in der Ewigkeit wertlos, wenn du Christus nicht kennst.

Was für eine Ausbildung hast du? Es bedeutet nichts, wenn du Christus nicht kennst.

Wie viel Geld hast du auf deinem Konto? Es ist wertlos, wenn du Christus nicht kennst.

Wie viele Freunde hast du? Bist du wirklich beliebt oder vielleicht sogar berühmt? Es ist alles nichts, ohne Christus zu kennen.

Die wahren Anbeter

Philipper 3,3

2 Habt acht auf die Hunde, habt acht auf die bösen Arbeiter, habt acht auf die Zerschneidung!
3 Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geist dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen,

In Vers 3 fährt Paulus fort, dass die wahre „Beschneidung“, wieder ein Sammelbegriff, diejenigen sind, die mit der Beschneidung Christi beschnitten werden.

In ihm seid ihr auch beschnitten mit einer Beschneidung, die nicht von Menschenhand geschehen ist, durch das Ablegen des fleischlichen Leibes der Sünden, in der Beschneidung des Christus, da ihr mit ihm begraben seid in der Taufe. In ihm seid ihr auch mitauferweckt worden durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat. – Kolosser 2,11-12

Befürworter von Kindertaufe verwenden diese Verse in Kolosser, um zu sagen, dass es ein christlicher Ersatz für die Beschneidung des alttestamentlichen Gesetzes ist. Es gibt jedoch mindestens zwei Probleme mit dieser Theorie:

    • Zunächst erfolgt die in diesem Vers beschriebene Taufe durch Untertauchen, die ein Bild dem Tod, der Bestattung und der Auferstehung Jesu Christi enthält.
    • Zweitens werden in diesen Versen nur Gläubige als getauft dargestellt, was für Kindertaufe eindeutig nicht zutreffen würde.

Wiederum verwendet Paulus drei Nebensätze, um zu beschreiben, wer in der wahren Beschneidung enthalten ist.

„die wir Gott im Geist dienen“

Dienen bedeutet Anbetung in diesem Vers.

Der Geist hier ist der Heilige Geist.

Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. – Johannes 4,24

„die wir… uns in Christus Jesus rühmen“

Paulus hat Teile von Jeremia 9,23 in 1. und 2. Korinther zitiert, und er hat dies auch hier getan.

So spricht der HERR: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er Einsicht hat und mich erkennt, dass ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden! Denn daran habe ich Wohlgefallen, spricht der HERR. – Jeremia 9,22-23

Es ist interessant, dass der Kontext dort wie hier die Beschneidung des Herzens beinhaltete.

Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da werde ich alle heimsuchen, die, obgleich beschnitten, doch unbeschnitten sind… denn alle Heiden sind unbeschnitten, das ganze Haus Israel aber hat ein unbeschnittenes Herz. – Jeremiah 9,24-25

„die wir… nicht auf Fleisch vertrauen“

Auf das Fleisch vertrauen heißt nicht auf den Herrn vertrauen.

Dieses Thema wird in den nächsten Versen weiter diskutiert, da Paulus viel mehr dazu zu sagen hatte. Im Moment genügt es zu sagen, dass das Vertrauen eines wahren Christen nur auf Christus besteht.

 

 

Habt acht!

Philipper 3,2

2 Habt acht auf die Hunde, habt acht auf die bösen Arbeiter, habt acht auf die Zerschneidung!

Die drei Warnungen hier beziehen sich nicht auf drei Gruppen, sondern auf eine Gruppe, für die Paulus drei Namen verwendet hat.

Habt acht auf die Hunde!

Hunde wurden aufgrund ihrer Essgewohnheiten als unreine Tiere angesehen. Die Juden haben die Heiden Hunde genannt, weil sie die jüdischen Vorschriften bezüglich des Essens nicht beachtet haben.

Hunde (das heißt Menschen, die als Hunde beschrieben werden) sind in Offenbarung 22, 15 von den Segnungen des Himmels ausgeschlossen.

Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut. – Offenbarung 22,15

Habt acht auf die bösen Arbeiter!

Diese sind identisch mit den betrügerischen Arbeitern von 2. Korinther 11,13.

Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich als Apostel des Christus verkleiden. – 2. Korinther 11,13

Sie sind das Gegenteil des unverschämten Arbeiters in 2. Timotheus 2,15.

Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt. – 2. Timotheus 2,15

Habt acht auf die Zerschneidung!

Diese dritte Beschreibung ist der Schlüssel zur Identifizierung, über wen Paulus geschrieben hat.

Das Wort „Zerschneidung“ ist hier ein Wortspiel.

Für Paulus hatte die Beschneidung eine Bedeutung, die über ihren wörtlichen Sinn hinausgegangen ist, indem sie die Reinigung und Hingabe des Herzens beschrieben hat.

Diese Bedeutung findet sich auch im Alten Testament:

So beschneidet nun die Vorhaut eures Herzens und seid nicht mehr halsstarrig! – 5. Mose 10,16

Beschneidet euch für den HERRN und beseitigt die Vorhaut eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Einwohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein Feuer, das niemand löschen kann, wegen der Bosheit eurer Taten! – Jeremia 4,4

Die „Zerschneidung“ wird von Paulus als Sammelbegriff verwendet, um falsche Lehrer zu beschreiben, die gelehrt haben, dass alle Christen an das Gesetz des Alten Testaments gebunden seien und daher unter anderem beschnitten werden sollten.

Wir sprechen oft von Hunden als dem besten Freund des Menschen, aber diese Hunde sind nicht der Typ, dem wir nahe kommen wollen. Auf dem Schild steht „Vorsicht vor Hunden“. Es ist ratsam, auf das Schild zu achten.

Freut euch in dem Herrn!

Philipper 3,1

 

1 Im Übrigen, meine Brüder, freut euch in dem Herrn! Euch [immer wieder] dasselbe zu schreiben, ist mir nicht lästig; euch aber macht es gewiss.

Der Ausdruck „freut euch“ wurde oft als Begrüßung und manchmal als Abschied verwendet wie in 2. Korinther:

Im Übrigen, ihr Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch ermahnen, seid eines Sinnes, haltet Frieden; so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein! – 2. Korinther 13,11

Wenn Paulus beabsichtigt den Brief hier zu beenden hat, wie einige vermutet hat, hat er eindeutig seine Meinung geändert, da dies der Mittelpunkt des Briefes und nicht das Ende ist.

Es gibt hier einen weiteren Unterschied, den wir beachten sollten. Paulus hat nicht nur „freut euch“ gesagt, sondern er hat „in dem Herrn“ hinzugefügt.

Aus diesen Gründen sollten wir nicht davon ausgehen, dass Paulus sich nur verabschieden wollte, sondern dass er dem, was er bereits geschrieben hatte, etwas Wichtiges hinzugefügt hat.

Wenn wir uns also die beiden vorhergehenden Kapitel genau anschauen, sehen wir, dass Paulus bereits drei Gründe für Freude erwähnt hat.

    • In Kapitel 1, Vers 18 freut er sich, dass Christus verkündigt war.
    • In Kapitel 2, Verse 17-18, freute er sich über die mögliche Gelegenheit, um Christi willen gemartert zu werden.
    • In Kapitel 2, Verse 28-30, freute er sich, dass Epaphroditus zu Philippi zurückkehren konnte, nachdem Gott ihn von seiner Krankheit geheilt hatte.

All dies waren gute Gründe, sich zu freuen, aber keiner war so wichtig wie der Grund, den er jetzt gibt, der einfach darin besteht, sich in dem Herrn zu freuen!

Die größte Freude, die wir haben können, ist, in Christus zu sein.

Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen! Da sprach er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe, ich gebe euch die Vollmacht, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch in irgendeiner Weise schaden. Doch nicht darüber freut euch, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber lieber darüber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. Zu derselben Stunde frohlockte Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir. – Lukas 10,17-21

Paul hat gesagt, es sei nicht lästig für ihn, seine Gedanken über die Freude zu wiederholen, weil er sicher sein müsse, dass sie die Wichtigkeit davon verstanden haben.

Freude hängt oft von den Umständen ab, aber das sollte für Gläubigen niemals der Fall sein, da wir uns freuen können, dass wir in Christus sind.