Wenn Brüder streiten

1. Korinther 6,1-8

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1 Wie kann jemand von euch, der eine Beschwerde gegen einen anderen hat, sich bei den Ungerechten richten lassen anstatt bei den Heiligen?

Das beschämende Problem

Weltliche Gerichte sind nicht geeignet, Streitigkeiten unter Gläubigen zu entscheiden

Weltliche Gerichte urteilen nach menschlichem Recht, nicht nach Gottes Maßstab.

Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. – Jesaja 55,8-9

Ihnen fehlen spirituelle Ressourcen wie Gebete, das Wort Gottes und die Führung des Heiligen Geistes.

Richtet nicht nach dem Augenschein, sondern fällt ein gerechtes Urteil! – Johannes 7,24

Sie haben keine himmlische Perspektive und verstehen nichts von Vergebung, Demut oder geistlicher Versöhnung.

Denn [der HERR] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an! – 1. Samuel 16,7b

2 Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Wenn nun durch euch die Welt gerichtet werden soll, seid ihr dann unwürdig, über die allergeringsten Dinge zu entscheiden?
3 Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Wie viel mehr die Angelegenheiten dieses Lebens?

Die vernachlässigte Berufung

Wir sind zur Herrschaft mit Christus bestimmt

Die Heiligen werden die Welt richten.

Wir werden sogar Engel richten.

Diese zukünftige Verantwortung zeigt, dass wir geistlich dazu befähigt sind, auch jetzt schon Urteile zu fällen.

Wir sollten unsere geistliche Autorität wahrnehmen

Wenn wir die Welt richten werden, sind wir sicher nicht „unwürdig“, die kleinen Dinge dieses Lebens zu entscheiden.

Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht; und gib dabei acht auf dich selbst, dass du nicht auch versucht wirst! – Galater 6,1

4 Wenn ihr nun über Angelegenheiten dieses Lebens Entscheidungen zu treffen habt, so setzt ihr solche zu Richtern ein, die bei der Gemeinde nichts gelten!

Paulus verwendet hier einen sarkastischen Ton, um ihre Absurdität hervorzuheben.

„Ihr habt doch fähige Gläubige unter euch — und trotzdem gebt ihr solche Fälle Leuten, die in der Gemeinde keinerlei Ansehen haben?“

Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden. – Jakobus 1,5

5 Zur Beschämung sage ich’s euch: Demnach ist also nicht ein einziger Weiser unter euch, der ein unparteiisches Urteil fällen könnte für seinen Bruder;
6 sondern ein Bruder führt Rechtsstreit mit dem anderen, und das vor Ungläubigen!

Statt die Verantwortung an Außenstehende abzugeben, sollen wir weise und gereifte Gläubige einsetzen, um Streitigkeiten zu lösen.

Paulus entlarvt ihre widersprüchliche Praxis

Dadurch bringen sie Schande über die Gemeinde und zeigen der Welt, dass sie ihre eigene Berufung ignorieren.

Es müsste doch weise Männer unter euch geben, die solche Dinge entscheiden können.

Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruht. Hört er aber auf diese nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und ein Zöllner. – Matthäus 18,15-17

7 Es ist ja überhaupt schon ein Schaden unter euch, dass ihr Prozesse miteinander führt. Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen?
8 Stattdessen übt ihr Unrecht und übervorteilt, und dies gegenüber Brüdern!

Wer sich vor weltliche Richter bringt, schadet dem Zeugnis der Gemeinde.

Der bessere Weg

Schon die Tatsache, dass ihr euch verklagt, ist eine Niederlage.

Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist. Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes]; denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr«. – Römer 12,17-19

Es ist besser, Unrecht zu erleiden oder betrogen zu werden, als durch eigene Klage das Zeugnis der Gemeinde zu beschädigen.

Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, so biete ihm auch die andere dar; und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Hemd nehmen will, dem lass auch den Mantel; und wenn dich jemand nötigt, eine Meile weit zu gehen, so geh mit ihm zwei. – Matthäus 5,39-41

Stattdessen tut ihr den Brüdern Unrecht und betrügt sie!

Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen. – Philipper 2,3-4

Das Evangelium ruft zu einer Liebe, die Unrecht erträgt, nicht zu Stolz, der auf Recht besteht.

»Wenn nun dein Feind Hunger hat, so gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, dann gib ihm zu trinken! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.« Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute! – Römer 12,20-21

Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. »Er hat keine Sünde getan, es ist auch kein Betrug in seinem Mund gefunden worden«; als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet. Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz, damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben mögen; durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie Schafe, die in die Irre gehen; jetzt aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten und Hüter eurer Seelen. – 1. Petrus 2,21-25