Satans Vorwurf über Hiob

Hiob 1,6-12

6 Es geschah aber eines Tages, dass die Söhne Gottes vor den HERRN traten, und unter ihnen kam auch der Satan.

Wenn wir im Wort Gottes hineinschauen, lesen wir meistens über Sachen und Orte dieser Welt. Es gibt jedoch einige Fälle, in denen der Himmel offen ist und wir einen Blick auf den Thronsaal im Himmel erhalten. In diesem Abschnitt und auch in 2,1-6 haben wir eine einzigartige Blick auf den göttlichen Rat.

Das Wort HERRN wird in allen Großbuchstaben verwendet, um den hebräischen Namen für Gott „Jahwe“ anzudeuten.

Jahwe, der Gott des Bundes, sitzt auf seinem Thron, als die Mitglieder des Rates vor ihn kommen. Diese Mitglieder werden an anderen Stellen Boten oder Engel genannt, aber hier werden sie Söhne Gottes genannt.

Zur gleichen Zeit ist auch der Satan gekommen, der vor dem Fall selbst Mitglied des Rates war, und hat einen Platz unter den anderen Mitgliedern des Rates eingenommen.

Anscheinend war es nicht ungewöhnlich, dass der Satan, der in Offenbarung 12,10 als Verkläger unserer Brüder bezeichnet wurde, auf diese Weise erschienen ist.

7 Da sprach der HERR zum Satan: Wo kommst du her? Und der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln darauf!

Danach hat Gott nicht gewartet, bis der Satan eine Anklage erhoben hat, sondern hat Hiob als ein hervorragendes Beispiel vorgestellt.

8 Da sprach der HERR zum Satan: Hast du meinen Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet!

Das Wort „Knecht“ weist auf eine durch Eide hergestellte Bundesbeziehung hin. Dies passt gut zu der Tatsache, dass Hiob ein Nachkomme Abrahams war.

Warum hat Gott das getan? Er hat es getan, um Hiob auf die Probe zu stellen.

Die Prüfung Hiobs war kein Selbstzweck, sondern eine Gelegenheit für ihn, seinen Herrn zu ehren, dem er seine Treue mit einem Eid zugesagt hatte.

Hiobs Treue zu Gott wurde somit Teil des kosmischen Kampfes zwischen Satan und Gott.

Dieser Kampf wird zuerst in 1. Mose 3,15 beschrieben:

Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. – 1. Mose 3,15

Paulus hat es später in Römer 16,20 erwähnt:

Der Gott des Friedens aber wird in Kurzem den Satan unter euren Füßen zermalmen. – Römer 16,20a

Es ist unmöglich, das Buch Hiob zu verstehen, ohne diesen Kampf zu verstehen.

9 Der Satan aber antwortete dem HERRN und sprach: Ist Hiob umsonst gottesfürchtig?
10 Hast du nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingehegt? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet, und seine Herden breiten sich im Land aus.

Satan unterstellt, dass Hiobs Treue scheinheilig ist.

11 Aber strecke doch einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat; lass sehen, ob er dir dann nicht ins Angesicht absagen wird!

Das wahre Objekt von Satans Angriff ist nicht Hiob, sondern Gott selbst. Er versucht, durch Hiob an Gott heranzukommen, und der einzige Weg, wie Satan als falsch erwiesen werden kann, ist durch Hiob.

12 Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, alles, was er hat, soll in deiner Hand sein; nur nach ihm selbst strecke deine Hand nicht aus! Und der Satan ging vom Angesicht des HERRN hinweg.

Der Hauptzweck von Hiobs Leiden war, dass er vor Menschen und Engeln als Trophäe der rettenden Macht Gottes stehen sollte, als Ausstellung seiner göttlichen Weisheit. Dieser Zweck war Hiob natürlich unbekannt.

Wenn du Mal Probleme hast zu verstehen, was Gott in deinem Leben tut, denke daran, dass Gott einen Zweck hat, von dem du nichts weißt.

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. – Römer 8,28