Matthäus 7,12
12 Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten.
Philosophen aus vielen Nationen und Religionen haben ein ähnliches negatives Prinzip zum Ausdruck gebracht, aber das von Jesus zum Ausdruck gebrachte positive Prinzip ist einzigartig.
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- Was du selbst nicht wünschst, das tue auch anderen nicht an. – Konfuzius
- Man soll niemals einem Anderen antun, was man für das eigene Selbst als verletzend betrachtet. – Hinduismus
- Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen? – Buddhismus
Der römische Kaiser Severus Alexander, obwohl er kein Christ war, angeblich so beeindruckt von der Vollständigkeit dieses Sprichworts als Leitfaden für ein gutes Leben war, dass er es in Gold an der Wand seiner Kammer schreiben gelassen hat. Diese goldene Inschrift ist der Grund, warum sie jetzt als goldene Regel bezeichnet wird.
Das Zitat Christi wurde jedoch nicht im Negativ, sondern im Positiv gegeben.
Und wie ihr wollt, dass euch die Leute behandeln sollen, so behandelt auch ihr sie gleicherweise! – Lukas 6,31
Das negative Prinzip ist viel einfacher beizubehalten. Wir müssen niemandem helfen, sondern einfach nichts tun, was sie verletzen würde.
Die Pharisäer könnten zu Recht behaupten, die negative Version des Prinzips beizubehalten.
Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen! – Matthäus 5,20
Das negative Prinzip kann durch Selbstdisziplin und Zurückhaltung erreicht werden. Das von Christus geforderte positive Prinzip kann nur mit Gottes Hilfe eingehalten werden.
Ihr sollt nicht stehlen und nicht lügen noch einander betrügen! – 3. Mose 19,11
Du sollst deinen Nächsten weder bedrücken noch berauben. – 3. Mose 19,13a
Ihr sollt keine Ungerechtigkeit begehen im Gericht; du sollst weder die Person des Geringen ansehen noch die Person des Großen ehren; sondern du sollst deinen Nächsten gerecht richten. – 3. Mose 19,15
Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk! – 3. Mose 19,16a
Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der HERR. – 3. Mose 19,18
Wir denken oft an die Goldene Regel im Sinne des negativen Prinzips der heidnischen Regel, und wir sollten wirklich nichts stehlen, Gewalt anwenden oder bewusst jemandem Schaden zufügen, aber was Jesus gelehrt hat, ist mehr als nur das.
Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist! – Matthäus 5,48
Das positive Prinzip umfasst alles, da es auch die Unterlassungssünde ins Blickfeld bringt.
Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde. – Jakobus 4,17
Familienbeziehungen
Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. – Epheser 6,1
Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn. – Epheser 6,4
Der Mann gebe der Frau die Zuneigung, die er ihr schuldig ist, ebenso aber auch die Frau dem Mann. – 1. Korinther 7,3
Soziale Beziehungen
So lasst uns nun, wo wir Gelegenheit haben, an allen Gutes tun, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens. – Galater 6,10
Eine sanfte Antwort wendet den Grimm ab, ein verletzendes Wort aber reizt zum Zorn. – Sprüche 15,1
Arbeitsverhältnisse als Arbeitnehmer
Ihr Hausknechte, ordnet euch in aller Furcht euren Herren unter, nicht nur den guten und milden, sondern auch den verkehrten! – 1. Petrus 2,18
Ihr Knechte, gehorcht euren leiblichen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, als dem Christus; nicht mit Augendienerei, um Menschen zu gefallen, sondern als Knechte des Christus, die den Willen Gottes von Herzen tun; dient mit gutem Willen dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisst: Was ein jeder Gutes tun wird, das wird er von dem Herrn empfangen, er sei ein Sklave oder ein Freier. – Epheser 6,5-8
Arbeitsverhältnisse als Arbeitgeber
Und ihr Herren, tut dasselbe ihnen gegenüber und lasst das Drohen, da ihr wisst, dass auch euer eigener Herr im Himmel ist und dass es bei ihm kein Ansehen der Person gibt. – Epheser 6,9
Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen – 1. Timotheus 6,17-18
Was erwarten wir von anderen Menschen?
Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso!
Denn jeder von uns soll seinem Nächsten gefallen zum Guten, zur Erbauung. – Römer 15,2
…denn dies ist das Gesetz und die Propheten.
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! – Matthäus 5,17
So gebt nun jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Furcht, dem die Furcht, Ehre, dem die Ehre gebührt. Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die [Gebote]: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« — und welches andere Gebot es noch gibt —, werden zusammengefasst in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. – Römer 13,7-10
Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe. Denn das ganze Gesetz wird in einem Wort erfüllt, in dem: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. – Galater 5,13-14
Darum ermahnt einander und erbaut einer den anderen, wie ihr es auch tut! – 1. Thessalonicher 5,11
Lebt im Frieden miteinander! – 1. Thessalonicher 5,13b
Seid langmütig gegen jedermann! – 1. Thessalonicher 5,14b
Seht darauf, dass niemand Böses mit Bösem vergilt, sondern trachtet allezeit nach dem Guten, sowohl untereinander als auch gegenüber jedermann! – 1. Thessalonicher 5,15
Euch aber, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen, und betet für die, welche euch beleidigen! – Lukas 6,27-28
Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leiht, von welchen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen. Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. – Lukas 6,33-36