Matthäus 8,18-22
18 Als aber Jesus die große Volksmenge um sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren.
19 Und ein Schriftgelehrter trat herzu und sprach zu ihm: Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst!
20 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann.
21 Ein anderer seiner Jünger sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben!
22 Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben!
Jesus wollte die Volksmenge, die gerade die Bergpredigt gehört hatte, verlassen, um an einen Ort zu gehen, an dem sogar die Juden, die dort waren, das Gesetz Mose abgelehnt hatten.
Dies ist vor der Benennung der Zwölf geschehen, so dass eine kleine Anzahl potenzieller Jünger eingeladen wurde, mit ihm abzureisen, vielleicht um sich auf die Wahl der Zwölf vorzubereiten.
Beachte, dass der Ort, zu dem Jesus gehen werde, auf der anderen Seite war.
Wir rühmen uns auch nicht ins Maßlose aufgrund der Arbeiten anderer; wir haben aber die Hoffnung, wenn euer Glaube wächst, bei euch noch viel mehr Raum zu gewinnen, unserem Wirkungskreis gemäß, um das Evangelium auch in den Gebieten jenseits von euch zu verkündigen, und uns nicht im Wirkungskreis eines anderen Ruhm zu holen, wo die Arbeit schon getan ist. – 2. Korinther 10,15-16
Wenn Gott dich berufen hätte, dein Leben an einem dunklen Ort zu verbringen, um ein apathisches oder vielleicht sogar feindliches Volk zu erreichen, würdest du gehen?
Wenn du gehst und feststellen würdest, dass die Arbeit viel schwieriger ist, als du es dich vorgestellt hast, würdest du bleiben?
Jemand muss auf die andere Seite gehen. Wirst du gehen?
Als er sich auf die Abreise vorbereit hat, ist ein Schriftgelehrter zu ihm gekommen, der mitgehen wollte.
Leute, die Jesus Meister genannt haben, waren sehr selten wahre Gläubige.
Als Schriftgelehrte wurde dieser Mann selbst oft Meister genannt, so dass seine Verwendung dieses Titels für Jesus möglicherweise mehr über sich selbst als über Jesus gesagt hat.
Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gern im Talar einhergehen und die Begrüßungen auf den Märkten lieben und die ersten Sitze in den Synagogen und die obersten Plätze bei den Mahlzeiten; sie fressen die Häuser der Witwen und sprechen zum Schein lange Gebete; diese werden ein umso schwereres Gericht empfangen! – Lukas 20,46-47
Diese Schriftgelehrte war auch ein religiöser Mann, der das Gesetz verstanden hat, an dessen Durchsetzung er beteiligt war.
Wir wissen nicht, warum diese Schriftgelehrte diese Reise mit Jesus machen wollte. Er scheint nicht einmal gewusst zu haben, wohin Jesus überhaupt geht.
„Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst!“
Es scheint aber, dass er nicht an einer langfristigen Verpflichtung interessiert war. Auf jeden Fall wusste Jesus, was in seinem Herzen war.
Als er aber am Passahfest in Jerusalem war, glaubten viele an seinen Namen, weil sie seine Zeichen sahen, die er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte, und weil er es nicht nötig hatte, dass jemand von dem Menschen Zeugnis gab; denn er wusste selbst, was im Menschen war. – Johannes 2,23-25
Die Antwort Jesu zeigt, dass dieser Mann die wahre Kosten der Jüngerschaft nicht berechnet hatte.
„Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann.“
Jesus hat nie ein Haus besessen. In der folgenden Geschichte finden wir ihn schlafend auf dem Schiff.
Jesus wusste, dass dieser Mann nicht bereit war, ein solches Leben zu führen, und daher nicht geeignet war, sein Jünger zu sein.
Das Fehlen von Reichtum ist im Dienst des Herrn zu erwarten. Die wahre Belohnung ist nicht auf Erden, sondern im Himmel.
Der zweite Mann in dieser Geschichte war zum Teil bereits ein Jünger Christi.
Das Problem mit dem Schriftgelehrte war, dass er die Kosten nicht berechnet hatte. Bei diesem Mann war es das Gegenteil, er kannte die Kosten, war aber nicht bereit, sie zu bezahlen.
„Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben!“
Es ist offensichtlich, dass der Vater dieses Mannes nicht tot war, sonst wäre er nicht dort gewesen.
Was er gesagt hat war, dass er bereit sein könnte, später zu dienen, aber nicht jetzt.
Die Antwort Jesu war nicht gefühllos, sondern hat deutlich erklärt, dass die Prioritäten dieses Mannes nicht richtig waren.
„Folge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben!“
Mögen diejenigen, die für das Königreich tot sind, die Toten begraben!
Jesus hat in Lukas Beispiele dafür gegeben, wie wichtig es ist, die Kosten zu berechnen.
Es zog aber eine große Volksmenge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. – Lukas 14,25-27
Wer ist bereit, alles zurückzulassen, um Gott an einem Ort wie diesem zu dienen?
Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er die Mittel hat zur gänzlichen Ausführung, damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und es nicht vollenden kann, alle, die es sehen, über ihn zu spotten beginnen und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen und konnte es nicht vollenden! – Lukas 14,28-30
Einige bauen nie etwas, weil die Kosten zu hoch sind. Aber wir dienen einem Meister mit unbegrenzten Ressourcen, was bedeutet, dass er die Kosten trägt. Was Gott sucht, ist die Bereitschaft zu dienen.
Oder welcher König, der ausziehen will, um mit einem anderen König Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande ist, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Wenn aber nicht, so sendet er, solange jener noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen. So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat. – Lukas 14,31-33
Was kostet es mich? Alles!
Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es retten. – Markus 8,35
Was kostet es ihn? Viel mehr!
Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, so lasst uns jede Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umstrickt, und lasst uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete, und der sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. Achtet doch auf ihn, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht müde werdet und den Mut verliert! – Hebräer 12,1-3