Hiob 31,29-40
In diesem letzten Abschnitt von Hiobs Verteidigung behauptet er weiterhin seine Integrität.
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- Zuerst spricht er über seine Beziehung zu seinen Feinden. Damit erfüllt er das spätere Gebot Christi, unsere Feinde zu lieben.
29 Habe ich mich gefreut über den Sturz meines Feindes und mich ergötzt daran, wenn ihn ein Unglück traf?
30 Nein, ich habe meine Zunge nie hergegeben zum Sündigen, dass ich mit einem Fluch sein Leben gefordert hätte.
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- Das zweite, wovon Hiob hier spricht, ist seine Nächstenliebe.
31 Haben meine Hausgenossen nicht oft gesagt: »Wer wäre nicht von seinem Fleisch satt geworden?«
32 Kein Fremder brauchte draußen zu übernachten; ich öffnete meine Tür dem Wandersmann.
Hiob speiste die Hungrigen und bot allen Bedürftigen Unterkunft.
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- Eine letzte Sünde, von der Hiob behauptet, unschuldig zu sein, ist Heuchelei.
Er behauptet nicht, ohne Sünde zu sein, aber er ist kein Heuchler, indem er wie Adam vorgibt, dass nichts falsch ist, während er aktiv versucht, sich zu verstecken.
33 Habe ich, wie Adam, meine Übertretung zugedeckt, sodass ich meine Schuld in meiner Brust verbarg,
34 weil ich die große Menge fürchtete und die Verachtung [meiner] Verwandten mich niedergeschlagen hätte, sodass ich geschwiegen hätte und nicht zur Tür hinausgegangen wäre?
Hiob beklagt sich erneut, dass es niemanden gibt, der seine Sache anhört.
35 O dass ich einen hätte, der mir Gehör schenkte! Siehe, da ist meine Unterschrift; der Allmächtige antworte mir, und mein Gegner schreibe eine Klageschrift gegen mich!
Damit unterschreibt Hiob sein Schlussplädoyer.
Auch seine Ankläger haben Aussagen gemacht, nun wartet Hiob freudig auf das Urteil.
Hiob ist sich des Freispruchs sicher, da er erklärt, er würde ihn als Ehrenkranz tragen.
36 Wahrlich, ich würde sie auf meine Schulter nehmen und als Ehrenkranz um mein Haupt winden!
Hiob beschreibt noch einmal, wie er alles offen gelegt hat, während er voller Zuversicht auf das Urteil wartet.
37 Meine Schritte dürfte ich ihm getrost aufzählen und ihm nahen wie ein Fürst!
Hiob verweist wieder auf 1. Mose, als er vom Blut Abels spricht, das vom Boden weint, und vom Fluch.
38 Wenn mein Ackerboden gegen mich schreit und seine Furchen miteinander weinen,
39 weil ich, ohne ihn zu bezahlen, seinen Ertrag verzehrt habe und die Seele seines Besitzers aushauchen ließ,
40 so soll statt Weizen Dorngestrüpp hervorkommen und Unkraut anstatt der Gerste!
Zu Ende sind die Reden Hiobs.