Was will Gott von mir?

Matthäus 20,1-16

1 Denn das Reich der Himmel gleicht einem Hausherrn, der am Morgen früh ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg einzustellen.
2 Und nachdem er mit den Arbeitern um einen Denar für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg.

Dieses Gleichnis dient eigentlich dazu, seine Antwort auf die Frage des Petrus in 19,27 weiter zu erläutern.

Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür zuteil? – Matthäus 19,27

Die erste Gruppe, die zu Beginn des Tages eingestellt wurde, war ähnlich wie Petrus und die anderen Jünger, die sich immer darum kümmerten, was sie für ihren Dienst bekommen würden.

    • Diese Gruppe war früh auf dem Markt und bereit zu arbeiten.
    • Anscheinend wollten diese einen Vertrag, in dem festgelegt war, wie viel sie bezahlt werden sollten.
    • Der Hausherr kam ihnen darin entgegen, indem er ihnen gab, was sie wünschten.
    • Der vereinbarte Lohn war ein Denar.

3 Als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markt untätig stehen
4 und sprach zu diesen: Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, will ich euch geben!

Die zweite Gruppe war am Anfang nicht dabei.

    • Sie waren auch bereit zu arbeiten, obwohl ein Teil des Tages bereits vorbei war.
    • Der Hausherr sah, dass sie nicht beschäftigt waren, und bat sie, auch für ihn zu arbeiten.
    • Diese Gruppe forderte keinen Vertrag, war aber bereit, für alles zu arbeiten, was der Hausherr für wert hielt.

5 Und sie gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe.

Die Gruppen drei und vier waren gleich wie die zweite Gruppe, nur dass sie später am Tag beginnen.

6 Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere untätig dastehen und sprach zu ihnen: Warum steht ihr hier den ganzen Tag untätig?
7 Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt! Er spricht zu ihnen: Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, das werdet ihr empfangen!

Die letzte Gruppe hatte nur kurze Zeit zum Arbeiten zur Verfügung.

    • Der Hausherr fragte sie, warum sie den ganzen Tag untätig seien.
    • Sie antworteten, niemand habe sie zum Arbeiten eingestellt.
    • Diesen verspricht er auch zu geben, was Gerecht war.

8 Als es aber Abend geworden war, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und bezahle ihnen den Lohn, indem du bei den Letzten anfängst, bis zu den Ersten.
9 Und es kamen die, welche um die elfte Stunde [eingestellt worden waren], und empfingen jeder einen Denar.

Am Ende des Tages erhielten diejenigen, die als letzte kamen und nur eine Stunde gearbeitet hatten, einen vollen Arbeitstag.

    • Diese Gruppe ist vergleichbar mit uns, die wir in den letzten Tagen vor der Wiederkunft Christi leben und dienen.
    • Die Möglichkeiten sind geringer als in vergangenen Zeiten, aber der Lohn für Treue ist derselbe.

10 Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; da empfingen auch sie jeder einen Denar.
11 Und als sie ihn empfangen hatten, murrten sie gegen den Hausherrn
12 und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgemacht, die wir die Last und Hitze des Tages getragen haben!
13 Er aber antwortete und sprach zu einem unter ihnen: Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen?

Die erste Gruppe von Arbeitern erhielt den gleichen Lohn wie die letzte.

    • Sie dachten, sie sollten mehr bekommen.
    • Sie fühlten sich ungerecht behandelt.
    • Der Hausherr erklärte, es sei Gerecht, da sie sich darauf geeinigt hätten.

14 Nimm das Deine und geh hin! Ich will aber diesem Letzten so viel geben wie dir.
15 Oder habe ich nicht Macht, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Blickst du darum neidisch, weil ich gütig bin?
16 So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt.

Die erste Gruppe arbeitete, weil sie einen Vertrag bekamen. Die anderen arbeiteten, weil sie die Gelegenheit dazu hatten.

Ihre Treue und Bereitschaft, ohne Vertrag zu arbeiten, wurde mit einem vollen Tageslohn belohnt.

Und jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meines Namens willen, der wird es hundertfältig empfangen und das ewige Leben erben. Aber viele von den Ersten werden Letzte, und Letzte werden Erste sein. – Matthäus 19,29-30

Was sollen wir dann aus dieser kleinen Geschichte lernen?

Gott sucht immer noch Arbeiter für das Reich der Himmel.

    • Es spielt keine Rolle, wie alt du bist.
    • Es spielt keine Rolle, welche Ausbildung du hast.
    • Es spielt keine Rolle, wie viel Erfahrung du hast.
    • Es spielt keine Rolle, wie viel Fähigkeit du hast.
    • Das einzige, was notwendig ist, ist dass du berufen bist.

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. – Römer 8,28

    • Jeder Gläubige ist zum Dienst im Reich der Himmel berufen!

Das Wichtigste, was Gott von seinen Dienern erwartet, ist Treue.

So soll man uns betrachten: als Diener des Christus und Haushalter der Geheimnisse Gottes. Im Übrigen wird von einem Haushalter nur verlangt, dass er treu erfunden wird. – 1. Korinther 4,1-2

Sein Herr sagte zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn! – Matthäus 25,23

Denn wer hat, dem wird gegeben werden, damit er Überfluss hat; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein. – Matthäus 25,29-30

Gottes Urteil ist immer gerecht.

    • Lob von anderen ist unwichtig.

Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstag beurteilt werde; auch beurteile ich mich nicht selbst. – 1. Korinther 4,3

    • Meine eigene Meinung bezüglich meines Dienstes ist unwichtig.

Denn ich bin mir nichts bewusst; aber damit bin ich nicht gerechtfertigt, sondern der Herr ist es, der mich beurteilt. – 1. Korinther 4,4

    • Das Urteil unseres Herrn ist jedoch immer gerecht.

Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbar machen wird; und dann wird jedem das Lob von Gott zuteilwerden. – 1. Korinther 4,5

Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben. – 2. Timotheus 4,7-8