Die Entrückung

Matthäus 24,36-44

36 Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater.

Ein Wort zu Interpretationen

Zwei Methoden

    • Exegese bedeutet, aus dem Text herauszulesen, was der Autor sagen wollte.
    • Eisegese bedeutet, in den Text hineinzulesen, was der Leser bereits denkt oder glaubt.

Jesus erwartete eine buchstäbliche Erfüllung seiner Worte, und nur die Exegese lässt dies zu.

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. – Matthäus 24,35

Die Unterschiede zwischen der Wiederkunft Christi mit Macht und Herrlichkeit und der Entrückung:

    • Während es bestimmte Zeichen gibt, die zur Rückkehr Christi mit Macht und großer Herrlichkeit führen, aus denen der Tag der Wiederkunft genau berechnet werden kann, kennt niemand den Tag oder die Stunden, in denen die Entrückung stattfinden wird, da es keine bestimmten Zeichen gibt.

Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde, an heiliger Stätte stehen seht (wer es liest, der achte darauf!) – Matthäus 24,15

Bald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels erschüttert werden. – Matthäus 24,29

    • Jedes Auge wird ihn sehen, wenn er mit Macht und Herrlichkeit kommt.

Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden sich alle Geschlechter der Erde an die Brust schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. – Matthäus 24,30

    • Wenn er in Macht und Herrlichkeit kommt, wird er seine Füße auf den Ölberg setzen, aber bei der Entrückung werden ihm diejenigen, die in Christus sind, in der Luft begegnen.

Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen… – Sacharja 14,4a

Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. – 1. Thessalonicher 4,17

Für die Entrückung gilt nur ein Zeichen, das ist das Zeichen der Sintflut.

37 Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.
38 Denn wie sie in den Tagen vor der Sintflut aßen und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging,
39 und nichts merkten, bis die Sintflut kam und sie alle dahinraffte, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein.

Wie war es in den Tagen Noahs?

Es war eine Zeit des materiellen Wohlstands

Sie aßen, sie tranken… – Lukas 17,27a

Er ließ in den vergangenen Generationen alle Heiden ihre eigenen Wege gehen; und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen; er hat uns Gutes getan, uns vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben und unsere Herzen erfüllt mit Speise und Freude. – Apostelgeschichte 14,16-17

Es war eine Zeit positiver Zukunftserwartungen

…sie heirateten und ließen sich heiraten… – Lukas 17,27b

da sahen die Gottessöhne, dass die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich von allen jene zu Frauen, die ihnen gefielen. – 1. Mose 6,2

In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch später noch, solange die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen kamen und diese ihnen [Kinder] gebaren. Das sind die Helden, die von jeher berühmte Männer gewesen sind. – 1. Mose 6,4

Es war eine Zeit des exponentiellen Bevölkerungswachstums

Und es geschah, als sich die Menschen zu mehren begannen auf der Erde… – 1. Mose 6,1a

Es war eine Zeit der beobachtbaren Zunahme der Gesetzlosigkeit

Als aber der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde – 1. Mose 6,5a

Aber die Erde war verderbt vor Gott, und die Erde war erfüllt mit Frevel. – 1. Mose 6,11

Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten. – Matthäus 24,12

Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab! – 2. Timotheus 3,1-5

Es war eine Zeit der Verliebtheit in alles Böse

und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse – 1. Mose 6,5b

Und gleichwie sie Gott nicht der Anerkennung würdigten, hat Gott auch sie dahingegeben in unwürdige Gesinnung, zu verüben, was sich nicht geziemt, als solche, die voll sind von aller Ungerechtigkeit, Unzucht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit; voll Neid, Mordlust, Streit, Betrug und Tücke, solche, die Gerüchte verbreiten, Verleumder, Gottesverächter, Freche, Übermütige, Prahler, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam; unverständig, treulos, lieblos, unversöhnlich, unbarmherzig. Obwohl sie das gerechte Urteil Gottes erkennen, dass die des Todes würdig sind, welche so etwas verüben, tun sie diese Dinge nicht nur selbst, sondern haben auch Gefallen an denen, die sie verüben. – Römer 1,28-32

Es war eine Zeit der Unwissenheit und der Ablehnung der Wahrheit

und nichts merkten, bis die Sintflut kam und sie alle dahinraffte…

Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist! Dabei übersehen sie aber absichtlich, dass es schon vorzeiten Himmel gab und eine Erde aus dem Wasser heraus [entstanden ist] und inmitten der Wasser bestanden hat durch das Wort Gottes; und dass durch diese [Wasser] die damalige Erde infolge einer Wasserflut zugrunde ging. – 2. Petrus 3,3-6

Und Gott sah die Erde an, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf der Erde. Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist bei mir beschlossen; denn die Erde ist durch sie mit Frevel erfüllt, und siehe, ich will sie samt der Erde vertilgen! – 1. Mose 6,12-13

und die Sintflut kam und vernichtete alle. – Lukas 17,27c

Es war eine Zeit der Verzögerung im Gericht, da Gott langmütig und barmherzig ist

Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht für immer mit dem Menschen rechten, denn er ist [ja] Fleisch; so sollen seine Tage 120 Jahre betragen! – 1. Mose 6,3

die vor Zeiten sich weigerten zu glauben, als Gottes Langmut einstmals zuwartete in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in der wenige, nämlich acht Seelen, hindurchgerettet wurden durch das Wasser – 1. Petrus 3,20

da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen. Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, vom Menschen an bis zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe! – 1. Mose 6,6-7

Inwiefern werden die letzten Tage wie die Tage Noahs sein?

und wenn er die alte Welt nicht verschonte, sondern [nur] Noah, den Verkündiger der Gerechtigkeit, als Achten bewahrte, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte – 2. Petrus 2,5

40 Dann werden zwei auf dem Feld sein; der eine wird genommen, und der andere wird zurückgelassen.
41 Zwei werden auf der Mühle mahlen; die eine wird genommen, und die andere wird zurückgelassen.
42 So wacht nun, da ihr nicht wisst, in welcher Stunde euer Herr kommt!

Das hier verwendete Wort für „nehmen“ ist paralambanō. Jesus verwendet das gleiche Wort in Johannes 14,3:

Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. – Johannes 14,3

43 Das aber erkennt: Wenn der Hausherr wüsste, in welcher Nachtstunde der Dieb käme, so würde er wohl wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.

Paulus gibt uns die Herausforderung aus dieser Stelle.

Von den Zeiten und Zeitpunkten aber braucht man euch Brüdern nicht zu schreiben. Denn ihr wisst ja genau, dass der Tag des Herrn so kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie nämlich sagen werden: »Friede und Sicherheit«, dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen. Ihr aber, Brüder, seid nicht in der Finsternis, dass euch der Tag wie ein Dieb überfallen könnte; ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht an noch der Finsternis. So lasst uns auch nicht schlafen wie die anderen, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein! Denn die Schlafenden schlafen bei Nacht, und die Betrunkenen sind bei Nacht betrunken; wir aber, die wir dem Tag angehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. – 1. Thessalonicher 5,1-8

Woher wissen wir, dass die Entrückung vor der Trübsal kommt?

Denn Gott hat uns nicht zum Zorngericht bestimmt, sondern zum Besitz des Heils durch unseren Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit wir, ob wir wachen oder schlafen, zusammen mit ihm leben sollen. Darum ermahnt einander und erbaut einer den anderen, wie ihr es auch tut! – 1. Thessalonicher 5,9-11

44 Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.