Anmaßendere Rede

Hiob 36,1-21

1 Und Elihu fuhr fort und sprach:
2 Gedulde dich noch ein wenig, so will ich es dir mitteilen; ich habe noch mehr Worte für Gott.
3 Ich will mein Wissen von weit her holen und meinem Schöpfer Gerechtigkeit widerfahren lassen!
4 Denn wahrlich, meine Reden sind keine Lügen; vor dir steht ein Mann mit vollkommener Erkenntnis.

Behauptet Elihu, Gott im Wissen gleich zu sein, oder nur, dass er ein perfektes Verständnis von Gottes Wegen in Bezug auf Gut und Böse hat?

Jedenfalls ist seine Prahlerei überheblich und ziemt sich nicht für einen wahren Diener Gottes.

Elihu wird später positiv von Demut reden, aber er selbst hat eindeutig nichts davon.

5 Siehe, Gott ist mächtig, doch verachtet er niemand; groß ist die Kraft seines Herzens.

Diese Bestätigung der Souveränität Gottes ist die Grundlage für alles andere, was Elihu noch zu sagen hat.

6 Den Gottlosen erhält er nicht am Leben, aber den Elenden schafft er Recht.

In Vers 5 sagt er, dass Gott niemand verachtet, aber wenn es um die Gottlosen geht, hilft er ihnen auch nicht. Er sagte jedoch, dass Gott immer das Recht zugunsten der Elenden geschaffen habe.

7 Er wendet seine Augen nicht ab von dem Gerechten, und er setzt sie auf ewig mit Königen auf den Thron, damit sie herrschen.

Wie Hiobs andere drei Ratgeber sah er die Gerechten als immer von Gott gesegnet an und erfuhr nichts Böses, sondern war erhaben, mit Königen zu regieren.

8 Sind sie aber in Fesseln gebunden, in Banden des Elends gefangen,
9 so hält er ihnen ihre Taten und ihre Übertretungen vor, denn sie haben sich überhoben;
10 er öffnet ihr Ohr der Zurechtweisung und befiehlt ihnen, sich von der Bosheit abzukehren.

Wenn jemand geplagt wurde, wie Hiob es eindeutig war, dann war es immer wegen Sünde, insbesondere Arroganz.

11 Wenn sie dann gehorchen und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage in Glück vollenden und ihre Jahre in Wohlergehen.
12 Gehorchen sie aber nicht, so rennen sie in den Wurfspieß und sterben dahin in ihrem Unverstand.

Elihu sagte, die Reaktion auf die Züchtigung bestimme, wie das Leben weiterging.

13 Die aber ein gottloses Herz haben, häufen Zorn auf; sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie gefesselt hat.
14 Ihre Seele stirbt in der Jugend, und ihr Leben unter den Hurern.

So sah Elihu Hiob als jemanden, der sich hartnäckig weigerte, seine Sünde zuzugeben, aber voller Zorn wurde und die Hilfe ablehnte, die Gott ihnen anbot.

15 Den Gedemütigten aber rettet er durch die Demütigung und öffnet durch die Not sein Ohr.

Darin sprach Elihu die Wahrheit, aber er lag immer noch falsch in Bezug auf Hiob.

16 Und auch dich führt er aus dem Rachen der Bedrängnis; dein Platz wird uneingeschränkte Weite sein und dein Tisch bereitet mit reicher, guter Speise.

Elihu sah Hoffnung für Hiob in dem Glauben, dass Gott ihn züchtigte, um ihn zur Reue zu bringen.

Er warnt Hiob vor dem, was vor ihm liegt, wenn er sein Verhalten nicht ändert.

17 Bist du aber vom Urteil des Gottlosen erfüllt, so werden Urteil und Gericht dich treffen.
18 Der Zorn aber verleite dich ja nicht zur Lästerung, und die Menge des Lösegeldes besteche dich nicht!
19 Wird dich etwa dein Hilferuf aus der Bedrängnis herausführen und alle deine mühevollen Anstrengungen?

Hiob bekam, was er verdiente, und weder Wut noch Bestechung würden ihm helfen.

20 Sehne dich nicht nach der Nacht, wenn Völker untergehen werden!
21 Hüte dich, wende dich nicht zum Unrecht, denn dies hast du dem Elend vorgezogen!

Schließlich warnte Elihu ihn davor, den Tod zu wünschen, da er besser sei als sein Leiden.

Dies sind die Worte, die Elihu anmaßend behauptete, für Gott zu sprechen. Er ist jedoch noch nicht fertig, er hat noch mehr für Gott zu sagen.