Die dreifache Verleugnung

Matthäus 26,57-75

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57 Die aber Jesus festgenommen hatten, führten ihn ab zu dem Hohenpriester Kajaphas, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren.

Das war der Kajaphas, der den Juden geraten hatte, es sei besser, dass ein Mensch für das Volk umkomme. – Johannes 18,14

Jesus vor dem Hohen Rat im Haus des Hohenpriesters

58 Petrus aber folgte ihnen von ferne bis zum Hof des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um den Ausgang [der Sache] zu sehen.

Petrus folgen vom ferne

Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen – Psalm 1,1

Zuerst blieb er vor der Tür stehen.

Petrus aber stand draußen vor der Tür. Da ging der andere Jünger hinaus, der mit dem Hohenpriester bekannt war, und redete mit der Türhüterin und führte Petrus hinein. – Johannes 18,16

Danach ging er hinein und stellte sich ans Feuer.

Es standen aber die Knechte und Diener um ein Kohlenfeuer, das sie gemacht hatten — denn es war kalt —, und wärmten sich; Petrus aber stand bei ihnen und wärmte sich. – Johannes 18,18

Dann setzte er sich zu den anderen, die zusahen.

Da sie aber mitten im Hof ein Feuer angezündet hatten und beisammensaßen, setzte sich Petrus mitten unter sie. – Lukas 22,55

Das zeigt uns, warum es nicht funktioniert, sich mit der Welt zu identifizieren, um die Welt zu erreichen.

Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. – 1. Johannes 2:15

59 Aber die obersten Priester und die Ältesten und der ganze Hohe Rat suchten ein falsches Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu töten.
60 Aber sie fanden keines; und obgleich viele falsche Zeugen herzukamen, fanden sie doch keines.
61 Zuletzt aber kamen zwei falsche Zeugen und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in drei Tagen aufbauen!

Das Versagen der falschen Zeugen

Aber auch so war ihr Zeugnis nicht übereinstimmend. – Markus 14,59

62 Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich aussagen?
63a Jesus aber schwieg.

Ein Beispiel dafür, wie wir auf falsche Ankläger reagieren sollten

Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut. – Jesaja 53,7

Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. »Er hat keine Sünde getan, es ist auch kein Betrug in seinem Mund gefunden worden«; als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet. – 1. Petrus 2,21-23

Jesus antwortete nie auf falsche Anschuldigungen, aber er bekräftigte, dass seine Lehre die Wahrheit war.

Der Hohepriester nun befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe öffentlich zu der Welt geredet; ich habe stets in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo die Juden immer zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet. – Johannes 18,19-21

Was fragst du mich? Frage die, welche gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe! Als er aber dies sagte, schlug einer der Diener, die dabeistanden, Jesus ins Gesicht und sprach: Antwortest du so dem Hohenpriester? Jesus erwiderte ihm: Habe ich unrecht geredet, so beweise, was daran unrecht war; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich?– Johannes 18,22-23

Als er das erste Mal gefragt wurde, ob er der Christus sei, weigerte er sich auch darauf zu antworten.

Bist du der Christus? Sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr es nicht glauben; wenn ich aber auch fragte, so würdet ihr mir nicht antworten, noch mich loslassen. – Lukas 22,67-68

63b Und der Hohepriester begann und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes!
64 Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt! Überdies sage ich euch: Künftig werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels!

Jesus beantwortet nun die Frage.

Markus sagt uns, dass „Du hast es gesagt“ „Ich bin“ bedeutet. (Markus 14,62)

Lukas schreibt dazu, „Ihr sagt es, denn ich bin es!“ (Lukas 22,70b)

65 Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert! Was brauchen wir weitere Zeugen? Siehe, nun habt ihr seine Lästerung gehört.
66 Was meint ihr? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig!
67 Da spuckten sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten; andere gaben ihm Backenstreiche
68 und sprachen: Christus, weissage uns! Wer ist’s, der dich geschlagen hat?

Nun wendet sich die Geschichte wieder Petrus zu.

Petrus aber sagte zu ihm: Wenn auch alle an dir Anstoß nehmen, doch nicht ich! Und Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! Er aber sagte desto mehr: Wenn ich auch mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen! Das Gleiche sagten aber auch alle. – Markus 14,29-31

69 Petrus aber saß draußen im Hof. Und eine Magd trat zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem Galiläer!
70 Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst!

Die erste Verleugnung

Wenn du diesen Bericht in allen vier Evangelien vergleichst, wirst du leichte Unterschiede im Bericht feststellen. Diese Unterschiede bestätigen die Echtheit der Geschichte.

Die Zusammenstellung der Details ergibt das Gesamtbild.

Aus den anderen Evangelien wissen wir, wer dieses Mädchen war und was sie an diesem Abend zu tun hatte.

Sie war eine Mägden des Hohenpriesters. (Markus 14,66)

Sie war die Türhüterin, zu der Johannes sprach und Petrus bat, eintreten zu dürfen. (Johannes 18,16-17)

Nachdem Petrus sich ans Feuer gesetzt hatte, begann sie ein Gespräch mit ihm. „Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Petrus spricht: Ich bin’s nicht!“ „Ich weiß nicht und verstehe auch nicht, was du sagst!“ „Ich kenne den Menschen nicht!“

71 Als er dann in den Vorhof hinausging, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die dort waren: Auch dieser war mit Jesus, dem Nazarener!
72 Und er leugnete nochmals mit einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht!

Die zweite Verleugnung

Ein zweiter Mägden sah ihn und sagte im Grunde dasselbe wie der erste.

Petrus wiederholte seine Verleugnung und schwor auch, „Mensch, ich bin’s nicht!“

73 Bald darauf aber traten die Umstehenden herzu und sagten zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von ihnen; denn auch deine Sprache verrät dich.

Die Dritte Verleugnung

Etwa eine Stunde später kommt ein Diener, der demjenigen verwandt ist, dessen Ohr Petrus abgehauen hatte, mit mehreren anderen zu Petrus und beschuldigt Petrus erneut.

Er hatte Petrus mit galiläischem Akzent sprechen hören.

Er erwähnt auch, dass er ihn im Garten gesehen hat, als Jesus verhaftet wurde.

74 Da fing er an, [sich] zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und sogleich krähte der Hahn.
75 Und Petrus erinnerte sich an das Wort Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Jesus tat alles, um Petrus wiederherzustellen.

    • Sobald es geschehen ist

Und der Herr wandte sich um und sah Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an das Wort des Herrn, das er zu ihm gesprochen hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. – Lukas 22,61-62

    • Er bezog ihn persönlich ein, als er ihnen sagte, wo sie sich treffen würden.

Aber geht hin, sagt seinen Jüngern und dem Petrus, dass er euch nach Galiläa vorangeht. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat! – Markus 16,7

    • Als Petrus beschloss, zu seinem alten Beruf zurückzukehren, kam Jesus zu ihm.

Simon Petrus spricht zu ihnen: Ich gehe fischen! Sie sprechen zu ihm: So kommen wir auch mit dir. Da gingen sie hinaus und stiegen sogleich in das Schiff; und in jener Nacht fingen sie nichts. – Johannes 21,3

Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Simon Petrus: Es ist der Herr! Als nun Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er das Obergewand um sich, denn er war nur im Untergewand, und warf sich in den See. – Johannes 21,7

    • Jesus fragte Petrus dreimal, ob er ihn liebte.

Er benutzte zwei verschiedene Wörter für Liebe.

Einer davon ist die unfehlbare Liebe Gottes, mit der Jesus Petrus geliebt hat und mit der er uns liebt.

Das andere ist die Liebe, die man für einen Bruder hat.

Dies war das einzige Wort, das Petrus selbst benutzte, da er jetzt wusste, dass seine Liebe niemals mit der Liebe Christi zu ihm mithalten konnte.

Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Jonas, liebst du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe! Er spricht zu ihm: Weide meine Lämmer! Wiederum spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Jonas, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm: Hüte meine Schafe! Und das dritte Mal fragt er ihn: Simon, Sohn des Jonas, hast du mich lieb? Da wurde Petrus traurig, dass er ihn das dritte Mal fragte: Hast du mich lieb?, und er sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe! – Johannes 21,15-17

Petrus schrieb später über die große Liebe Christi:

Der Gott aller Gnade aber, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, er selbst möge euch, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, völlig zubereiten, festigen, stärken, gründen! – 1. Petrus 5,10