Der Versöhnungstag

3. Mose 16

1 Und der HERR redete zu Mose nach dem Tod der beiden Söhne Aarons, als sie vor den HERRN traten und daraufhin starben.

​Eine Lektion, die man von Mose und dem brennenden Dornbusch lernen kann.

Da sprach Mose: Ich will doch hinzutreten und diese große Erscheinung ansehen, warum der Dornbusch nicht verbrennt! Als aber der HERR sah, dass er hinzutrat, um zu schauen, rief ihm Gott mitten aus dem Dornbusch zu und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich! Da sprach er: Tritt nicht näher heran! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliges Land! – 2. Mose 3,3-5

Gott ist ein heiliger Gott, deshalb kannst du nicht einfach zu deinen eigenen Bedingungen vor ihn treten.

Deine Augen sind so rein, dass sie das Böse nicht ansehen können; du kannst dem Unheil nicht zuschauen. – Habakuk 1,13a

Hätte ich Unrecht vorgehabt in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht erhört – Psalm 66,18

Aber die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen jeder seine Räucherpfanne und taten Feuer hinein und legten Räucherwerk darauf und brachten fremdes Feuer dar vor den HERRN, das er ihnen nicht geboten hatte. Da ging Feuer aus von dem HERRN und verzehrte sie, sodass sie starben vor dem HERRN. – 3. Mose 10,1-2

2 Und der HERR sprach zu Mose: Sage deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu allen Zeiten in das Heiligtum hineingehen soll, hinter den Vorhang, vor den Sühnedeckel, der auf der Lade ist, damit er nicht stirbt; denn ich will auf dem Sühnedeckel in einer Wolke erscheinen.

Einmal im Jahr, am zehnten Tag des siebten Monats, traf sich Gott mit dem Hohepriester im Allerheiligsten.

3 Auf diese Weise soll Aaron in das Heiligtum hineingehen: mit einem jungen Stier als Sündopfer und mit einem Widder als Brandopfer;

Um nicht zu sterben, musste der Hohepriester die richtigen Opfer für sich selbst bringen.

    • Ein jungen Stier als Sündopfer zur Reinigung.
    • Ein Widder als Brandopfer zur Versöhnung.

4 und er soll den heiligen leinenen Leibrock anziehen und soll ein leinenes Unterkleid an seinem Fleisch haben und sich mit einem leinenen Gürtel gürten und einen leinenen Kopfbund umbinden, denn das sind die heiligen Kleider; und er soll sein Fleisch im Wasser baden und sie anziehen.

Um nicht zu sterben, musste der Hohepriester die richtige Kleidung tragen.

    • Diese Kleider sind nicht die schönen Gewänder, die normalerweise der Hohepriester getragen hat. Die normalen priesterlichen Gewänder ließen ihn wie einen König aussehen, da er Gottes Vertreter vor dem Volk war. Diese Kleidung war schlicht und ließ ihn wie einen Diener aussehen, da er der Vertreter des Volkes vor Gott war.

Dies hat für uns sowohl eine wörtliche als auch eine metaphorische Bedeutung.

    • Im wahrsten Sinne des Wortes sollte die Art und Weise, wie wir uns kleiden, immer die Heiligkeit Gottes widerspiegeln.
    • Metaphorisch gesehen sind wir als Gläubige in die Gerechtigkeit Christi gekleidet, ohne seine Gerechtigkeit können wir nicht vor Gott treten.

Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, wie ein Bräutigam sich den priesterlichen Kopfschmuck anlegt und wie eine Braut sich mit ihrem Geschmeide schmückt. – Jesaja 61,10

5 Dann soll er von der Gemeinde der Kinder Israels zwei Ziegenböcke nehmen als Sündopfer und einen Widder als Brandopfer.

Andere Tiere wurden ebenfalls ausgewählt und darauf vorbereitet, für das Volk geopfert zu werden.

    • Zwei Ziegenböcke als Sündopfer zur Reinigung.
    • Ein Widder als Brandopfer zur Versöhnung.

11 Und Aaron bringe den Jungstier des Sündopfers herzu, das für ihn selbst bestimmt ist, und erwirke Sühnung für sich und sein Haus; und er schächte den Jungstier des Sündopfers, das für ihn selbst bestimmt ist.
12 Danach nehme er die Pfanne voll Feuerkohlen von dem Altar, der vor dem HERRN steht, und seine beiden Hände voll wohlriechenden zerstoßenen Räucherwerks und bringe es hinein hinter den Vorhang;
13 und er lege das Räucherwerk auf das Feuer vor dem HERRN, damit die Wolke des Räucherwerks den Sühnedeckel verhüllt, der auf dem Zeugnis ist, und er nicht stirbt.
14 Er soll auch von dem Blut des Jungstieres nehmen und es mit seinem Finger gegen den Sühnedeckel sprengen, nach Osten zu. Siebenmal soll er so vor dem Sühnedeckel mit seinem Finger von dem Blut sprengen.

Denke daran, dies wird getan, um das Allerheiligste von der Unreinheit zu reinigen, die durch seine eigene Sünde verursacht wird.

Durch Auswahl der Lose wird nun ausgewählt, welcher der beiden Böcke geopfert wird.

7 Danach soll er die beiden Böcke nehmen und sie vor den HERRN stellen, an den Eingang der Stiftshütte.
8 Und Aaron soll Lose werfen über die beiden Böcke, ein Los »Für den HERRN« und ein Los »Für die Verwendung als Sündenbock«.

Das gleiche Verfahren wird nun durchgeführt, um das Allerheiligste von der Unreinheit zu reinigen, die durch die Sünden des Volkes verursacht wird.

15 Danach soll er den Bock des Sündopfers, das für das Volk bestimmt ist, schächten und sein Blut hineinbringen hinter den Vorhang, und er soll mit dessen Blut tun, wie er mit dem Blut des Jungstiers getan hat, und er soll es auf den Sühnedeckel und vor den Sühnedeckel sprengen.

Als nächstes werden die Sünden des Volkes auf den Sündenbock übertragen. Der Sündenbock wurde dann in die Wildnis geführt und hat die Sünden des Volkes weggetragen.

20 Und wenn er die Sühnung vollendet hat für das Heiligtum und die Stiftshütte und den Altar, so soll er den lebendigen Bock herzubringen.
21 Und Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebendigen Bockes stützen und über ihm alle Schuld der Kinder Israels und alle ihre Übertretungen in allen ihren Sünden bekennen, und er soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste fortschicken.
22 Und der Bock soll alle ihre Schuld, die auf ihm liegt, in ein abgeschiedenes Land tragen; und er schicke den Bock in die Wüste.

Der Sündenbock ist für uns ein Bild von Jesus Christus.

Am folgenden Tag sieht Johannes Jesus auf sich zukommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! – Johannes 1,29

Der Hohepriester wäscht sich jetzt und zieht die normalen priesterlichen Gewänder an. Dann opfert er das Brandopfer für sich und das für das Volk.

Derjenige, der den Sündenbock wegführte und derjenige, der die Überreste des anderen Bock außerhalb des Lagers verbrannte, sollte sich ebenfalls waschen.

32 Und die Sühnung soll ein Priester vollziehen, den man gesalbt und dessen Hand man gefüllt hat, damit er anstelle seines Vaters als Priester dient; und er soll die leinenen Kleider anziehen, die heiligen Kleider,
33 und er soll Sühnung erwirken für das Allerheiligste und die Stiftshütte, und für den Altar soll er Sühnung tun; auch für die Priester und für die ganze Volksgemeinde soll er Sühnung erwirken.
34 Das soll euch eine ewige Ordnung sein, dass ihr für die Kinder Israels einmal im Jahr Sühnung erwirkt wegen aller ihrer Sünden!
Und man machte es so, wie der HERR es Mose geboten hatte.

All dies ist ein Bild davon, was Christus auf Golgatha für uns getan hat, aber hier ist ein großer Unterschied.

Aufgrund dieses Willens sind wir geheiligt durch die Opferung des Leibes Jesu Christi, [und zwar] ein für alle Mal. – Hebräer 10,10

Das Buch der Hebräer sagt uns, was wir als Antwort auf das, was Christus getan hat, tun sollen.

    • Wir sollten mit Freimutigkeit in Gottes Gegenwart kommen.

Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum, den er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch, und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewissheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser. – Hebräer 10,19-22

    • Wir sollten an der Bekenntnis der Hoffnung festhalten und uns gegenseitig ermutigen, indem wir treu sind, an den Gottesdiensten der Gemeinde teilzunehmen.

Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken — denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat —, und lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht! – Hebräer 10,23-25

 

Kostenlose Beratung, aber nicht wirklich hilfreich

Hiob 5,8-17

8 Ich jedoch würde Gott suchen und Gott meine Sache darlegen,

Der Rat, den Eliphas jetzt gibt, ist nicht falsch, aber er ist dennoch falsch in dem, was er impliziert, indem er diesen Rat gibt.

    • Eliphas hat erstens impliziert, dass Hiob in dieser Situation war, weil er gesündigt hatte.

Bei alledem sündigte Hiob nicht und verhielt sich nicht ungebührlich gegen Gott. – Hiob 1,22

Bei alledem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen. – Hiob 2,10c

    • Zweitens hat er impliziert, dass Hiob bis zu diesem Punkt seine Sache nicht vor Gott vertreten hatte.

Da stand Hiob auf und zerriss sein Gewand und schor sein Haupt; und er warf sich auf die Erde nieder und betete an. Und er sprach: Nackt bin ich aus dem Leib meiner Mutter gekommen; nackt werde ich wieder dahingehen. Der HERR hat gegeben, der HERR hat genommen; der Name des HERRN sei gelobt! – Hiob 1,20-21

Wenn wir das Gute von Gott annehmen, sollten wir da das Böse nicht auch annehmen? – Hiob 2,10b

Unabhängig davon, ob wir durch unsere Sünde oder aus einem anderen Grund belastet sind, ist es richtig, unsere Sache vor Gott zu bringen.

Befiehl dem HERRN deinen Weg, und vertraue auf ihn, so wird er es vollbringen. – Psalm 37,5

Befiehl dem HERRN deine Werke, und deine Pläne werden zustande kommen. – Sprüche 16,3

Wir sollen Gott suchen…

9 der große, unerforschliche Dinge tut, Wunder, die nicht zu zählen sind:

Groß ist der HERR und hoch zu loben, ja, seine Größe ist unerforschlich. – Psalm 145,3

O welche Tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte, und wie unausforschlich seine Wege! – Römer 11,33

Eliphas beschreibt das Gute, das Gott tun kann, und hier gibt es doch keine Grenzen.

Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. – Lukas 1,37

10 Er gießt Regen auf die Erde und sendet Wasser über die Fluren;

Das erste gegebene Beispiel hat aus Gottes Hand in der Natur gestammt. Was Eliphas hier sagt, ist wahr, aber es hilft ihm nicht wirklich, seine Botschaft zu vermitteln.

Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. – Matthäus 5,45

Er ließ in den vergangenen Generationen alle Heiden ihre eigenen Wege gehen; und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen; er hat uns Gutes getan, uns vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben und unsere Herzen erfüllt mit Speise und Freude. – Apostelgeschichte 14,16-17

11 er erhöht die Niedrigen, und die Leidtragenden erlangen das Heil;

Wiederum ist das, was Eliphas sagt, wahr, da Jesus dasselbe mit anderen Worten in der Bergpredigt gesagt hat.

Diese Wahrheit kann jedoch nur beobachtet werden, wenn man das gesamte Leben einschließlich des Urteils nach dem Tod betrachtet.

12 er vereitelt die Anschläge der Listigen, dass ihre Hand sie nicht ausführen kann;

Diese Aussage ist manchmal wahr, aber nicht unbedingt wahr.

Weil der Richterspruch über die böse Tat nicht rasch vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon erfüllt, Böses zu tun. – Prediger 8,11

Es geht um das trügerische Argument, warum lässt Gott schlechte Dinge geschehen? Die Behauptung in diesem Vers, dass Gott keine schlechten Dinge zulässt, und die Vorstellung, dass er keine schlechten Dinge zulassen sollte, sind beide falsch.

Es ist jedoch wahr, dass Gott alle Menschen für ihre bösen Taten richten wird.

13 er fängt die Weisen in ihrer List, und der Rat der Verschlagenen wird über den Haufen geworfen;
14 bei Tag stoßen sie auf Finsternis, und am Mittag tappen sie umher wie in der Nacht.

Dieser ist im Allgemeinen wahr und wurde als solcher im neuen Testament vom Apostel Paulus teilweise zitiert.

Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott; denn es steht geschrieben: »Er fängt die Weisen in ihrer List«. – 1. Korinther 3,19

15 Aber er rettet den Elenden vom Schwert, aus ihrem Rachen und aus der Hand des Starken,
16 sodass der Geringe Hoffnung fasst und die Frechheit ihr Maul verschließt.

Wieder bemerken wir, dass diese Ansicht von Gott ein bisschen seltsam ist. Ähnlich wie Satan es im Garten Eden und in der Versuchung Christi in der Wüste getan hat, wird genug Wahrheit gegeben, um einen denken zu lassen, dass alles wahr ist, aber es ist nicht alles wahr. Die von Eliphas präsentierte hypothetische Sicht auf Gott verdunkelt tatsächlich die Wahrheit und bietet Hiob keinerlei Erleichterung.

Was sagt Eliphas wirklich? Zusammenfassend, Hiob, halt einfach die Klappe und nimm die Strafe, die du verdient hast!

17 Siehe, wohl dem Menschen, den Gott zurechtweist! Darum verwirf die Züchtigung des Allmächtigen nicht!

 

 

Ein neuer Weg

Matthäus 9,9-17

9 Und als Jesus von da weiterging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.

Ein unwahrscheinlicher Kandidat – Matthäus war ein Zöllner

Jüngerschaft ist nicht für die hochgeachteten und angesehenen Menschen, sondern für diejenigen, die die Gesellschaft lieber auf Distanz halten möchte.

Die Gesellschaft sieht nur ihre Fehler und Mängel, aber Jesus sieht ihre Bedürfnisse.

Seht doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme; sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, damit sich vor ihm kein Fleisch rühme. – 1. Korinther 1,26-29

Eine unwiderrufliche Entscheidung

Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach. – Lukas 5,28

Es sprach aber auch ein anderer: Herr, ich will dir nachfolgen; zuvor aber erlaube mir, von denen, die in meinem Haus sind, Abschied zu nehmen! Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes! – Lukas 9,61-62

Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe; eines aber [tue ich]: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. – Philipper 3:13-14

Aber GOTT, der Herr, wird mir helfen, darum muss ich mich nicht schämen; darum machte ich mein Angesicht wie einen Kieselstein, denn ich wusste, dass ich nicht zuschanden würde. – Jesaja 50,7

10 Und es geschah, als er in dem Haus zu Tisch saß, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen mit Jesus und seinen Jüngern zu Tisch.
11 Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?
12 Jesus aber, als er es hörte, sprach zu ihnen: Nicht die Starken brauchen den Arzt, sondern die Kranken.

Eine außergewöhnliche Gelegenheit

​Und Levi bereitete ihm ein großes Mahl in seinem Haus; und es saß eine große Schar von Zöllnern und anderen, die es mit ihnen hielten, bei Tisch. – Lukas 5,29

Es pflegten sich ihm aber alle Zöllner und Sünder zu nahen, um ihn zu hören. Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt Sünder an und isst mit ihnen! Er sagte aber zu ihnen dieses Gleichnis und sprach: Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verliert, lässt nicht die neunundneunzig in der Wildnis und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es auf seine Schulter mit Freuden; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war! Ich sage euch, so wird auch Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die keine Buße brauchen! – Lukas 15,1-7

13 Geht aber hin und lernt, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer«. Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.

Eine unzulängliche Religion

Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer, an der Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern. Sie aber haben wie Adam den Bund übertreten; dort sind sie mir untreu geworden. – Hosea 6,6-7

Sie haben sich mit dem Buchstaben des Gesetzes befasst, aber sie haben den Sinn verpasst.

Sie haben alle Anforderungen des Brandopfer gekannt, aber sie haben Gott nicht gekannt, dem die Opfer gebracht wurden.

denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten – Römer 3,23

14 Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, deine Jünger aber fasten nicht?

Warum halten deine Jünger nicht an den alten Wegen der Pharisäer fest?

15 Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann werden sie fasten.

Eine unverderbliche Gemeinde

Hier entsteht etwas Neues. Es heißt die Gemeinde, die Braut Christi.

Der neue Weg kann nicht einfach in den alten Weg gepatcht werden und würde einen solchen Versuch auch nicht überleben. Das Alte muss abgeschoben oder zerstört werden.

 16 Niemand aber setzt einen Lappen von neuem Tuch auf ein altes Kleid, denn der Flicken reißt von dem Kleid, und der Riss wird schlimmer.
17 Man füllt auch nicht neuen Wein in alte Schläuche, sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, so bleiben beide miteinander erhalten.

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! – 2. Korinther 5,17

Das sage und bezeuge ich nun im Herrn, dass ihr nicht mehr so wandeln sollt, wie die übrigen Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes, deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens; die, nachdem sie alles Empfinden verloren haben, sich der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben mit unersättlicher Gier. – Epheser 4,17-19

Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt; wenn ihr wirklich auf Ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid — wie es auch Wahrheit ist in Jesus —, dass ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte, dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit. – Epheser 4,20-24

 

Interessieren sich die Heiligen?

Hiob 5,1-8

Kurz zuvor hat Eliphas von Gottes Transzendenz über den Menschen geredet und hat Hiob mit einer Motte verglichen. Was er im Grunde impliziert hat, war, dass das Leben eines Menschen wertlos ist, es gibt keinen wirklichen Sinn im Leben. „Kann wohl ein Sterblicher gerecht sein vor Gott?“ hat er gefragt.

Als wir zu Beginn von Hiob 5 kommen, lernen wir etwas über die Religion von Eliphas, und ich muss sagen, dass etwas Seltsames daran ist, das der heutigen Lehre des Katholizismus ähnelt. An der Kirche von Rom ist wirklich nichts Christliches. Der Katholizismus war eher eine Überarbeitung der Religion, die sie bereits hatten. Konstantin aktualisierte seine Religion und gab den Gottheiten, die bereits verehrt wurden, christliche Namen.

Beachte in Vers 1, dass die Anbetung der Heiligen bereits zu Hiobs Zeiten praktiziert wurde, mehr als tausend Jahre bevor die Kirche von Rom entstanden ist.

1 Rufe doch! Ist einer da, der dir antwortet? Und an welchen von den Heiligen willst du dich wenden?

Wer waren die Heiligen, auf die sich Eliphas bezog? Sie waren größtenteils Mitglieder der Familie Noahs, die von ihren Vorfahren vergöttert wurden. Viele von ihnen haben in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Namen, aber es gibt wirklich nur eine Reihe falscher Götter. Diese wurden bereits zu Hiobs Zeiten verehrt.

Es bleibt also die Frage, ob Hiob sich an einen dieser Heiligen oder falsche Gottheiten wenden könnte, um Hilfe zu erhalten. Welches würde oder könnte ihm helfen?

Die Antwort ist keine von ihnen. Bei Eliphas ging es jedoch nicht um ihre Unfähigkeit zu helfen, sondern um ihr mangelndes Interesse.

Das bringt uns zu einer anderen Frage: Warum glaubte Eliphas, dass die sogenannten Heiligen nicht daran interessiert wären, Hiob zu helfen? Seine Antwort: weil Hiob ein Narr war.

2 Denn den Narren bringt der Unmut um, und den Unverständigen tötet der Eifer.

Der Narr der Weisheitssprache ist ein Mann, der Gott nicht richtig beachtet.

Der Narr spricht in seinem Herzen: »Es gibt keinen Gott!« – Psalm 14,1

Eliphas gibt nun ein vielleicht hypothetisches Beispiel für einen Narren. Seine Beschreibung kommt dem, was Hiob widerfahren ist, zu nahe, um nur ein Zufall zu sein.

3 Ich selbst habe einen Narren gesehen, der Wurzel schlug, und sogleich verfluchte ich seine Wohnung.
4 Seine Kinder fanden keine Hilfe, und sie wurden im Tor zertreten, ohne dass es einen Retter gab;
5 seine Ernte verzehrte der Hungrige und holte sie ihm selbst aus den Dornhecken heraus, und sein Vermögen schnappten die Habgierigen weg.

Es ist seltsam, wie wir es tröstlich finden zu wissen, dass es jemand anderem genauso schlecht oder schlechter geht als uns.

 6 Denn Unglück wächst nicht aus dem Staub hervor, und Unheil sprosst nicht aus der Erde;

Hier sagt Eliphas, dass Unglück oder Probleme nicht wie Unkraut sind, das von selbst auftaucht. Die Implikation ist, dass wenn du Unglück erntest, es daran liegt, dass du den Boden kultiviert und die Samen von Unglück selbst gepflanzt hast.

7 sondern der Mensch ist zum Unglück geboren, wie die Funken nach oben fliegen.

Eine zweite Analogie sind Funken, buchstäblich Söhne der Flammen, die besonders dann nach oben fliegen, wenn das Feuer gerührt wird. Mit anderen Worten, Unglück ist etwas, das du für dich selbst aufgerührt hast.

8 Ich jedoch würde Gott suchen und Gott meine Sache darlegen…

Schließlich stolpert Eliphas irgendwie über die Wahrheit. Was auch immer dein Unglück ist, es gibt jemanden, der helfen kann, und er ist kein uninteressierter Heiliger. Er ist unser Vater im Himmel, der niemals schlummert oder schläft, sondern immer bereit ist und auf unseren Hilferuf wartet.

Die Vollmacht des Vergebens

Matthäus 9,1-8

1 Und er trat in das Schiff, fuhr hinüber und kam in seine Stadt.

Diese Geschichte beginnt mit der Rückkehr Jesu nach Kapernaum.

Eine große Menge hatte sich versammelt, zu der Jesus die Bergpredigt predigte.

Als er aber von dem Berg herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach. – Matthäus 8,1

Jesus hat dann der Aussätziger geheilt.

Er aber ging und fing an, es vielfach zu verkündigen, und breitete die Sache überall aus, sodass Jesus nicht mehr öffentlich in eine Stadt hineingehen konnte, sondern er war draußen an einsamen Orten; und sie kamen von allen Seiten zu ihm. – Markus 1,45

Danach wurde es für ihn schwierig, wegzukommen.

Jesus hat Kapernaum verlassen, um sich von der Menge zu entfernen.

Als aber Jesus die große Volksmenge um sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren. – Matthäus 8,18

Jesus ist jetzt zurück in Kapernaum und er ist in einem Haus, als die Volksmenge wieder auftauchte.

Und nach etlichen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und als man hörte, dass er im Haus sei, da versammelten sich sogleich viele, sodass kein Platz mehr war, auch nicht draußen bei der Tür; und er verkündigte ihnen das Wort. – Markus 2,1-2

Beachte, was jetzt in diesem Haus passiert.

    • Jesus hat das Wort Gottes verkündigt.
    • Eine Reihe von Beamten hatte sich versammelt, um ihn zu hören.

Und es begab sich an einem Tag, dass er lehrte; und es saßen Pharisäer da und Gesetzeslehrer, die aus allen Dörfern von Galiläa und Judäa und von Jerusalem gekommen waren; und die Kraft des Herrn war da, um sie zu heilen. – Lukas 5,17

    • Jesus war bereit und willens, sie zu heilen und ihnen ihre Sünde zu vergeben.

2a Und siehe, da brachten sie einen Gelähmten zu ihm, der auf einer Liegematte lag.

Markus sagt uns, dass den Gelähmten von vier Leuten getragen wurde.

In Lukasevangelium lesen wir:

Und siehe, Männer trugen auf einer Liegematte einen Menschen, der gelähmt war; und sie versuchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. – Lukas 5,18

Außerdem erzählt uns Markus, dass sie wegen der Menge nicht zu ihm herankommen konnten.

Und da sie wegen der Menge nicht zu ihm herankommen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab, und nachdem sie es aufgebrochen hatten, ließen sie die Liegematte herab, auf welcher der Gelähmte lag. – Markus 2,4

2b Und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

Es steht nicht dass Jesus ihren Glauben erkannt hat sondern, dass er es gesehen hat.

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. – Hebräer 11,1

Ihr Glaube war nicht nur, dass Jesus ihn heilen konnte, sondern dass er es tun würde.

Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten? Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, und jemand von euch würde zu ihnen sagen: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch!, aber ihr würdet ihnen nicht geben, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was würde das helfen? So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot. Da wird dann einer sagen: »Du hast Glauben, und ich habe Werke. Beweise mir doch deinen Glauben aus deinen Werken, und ich werde dir aus meinen Werken meinen Glauben beweisen!« – Jakobus 2,14-18

Jesus übernimmt sofort die Kontrolle über die Situation und spricht den Jungen an: „Sei getrost!“ Heute werden wir sagen: „Es ist in Ordnung. Sei nicht aufgeregt. Bleib still.“

Jesus spricht den Jungen mit Worten an, die normalerweise nur verwendet werden, um mit deinem eigenen Kind zu reden.

Diese Geschichte stellt keine Verbindung zwischen dem geistigen Zustand dieses Jungen und seinem körperlichen Zustand her.

    • Jede Krankheit ist das Ergebnis der Sünde, aber nicht unbedingt die persönliche Sünde.
    • Jesus hatte besondere Gründe, seine Sünden zu vergeben, bevor er ihn heilte:
      • Um zu zeigen, dass es ihm mehr darum ging, was sich im Inneren des Menschen befindet als was sich im Äußeren befindet.
      • „Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben…“

3 Und siehe, etliche der Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert!

Matthäus hat uns nicht gesagt, warum sie es als Gotteslästerung betrachtet haben. Markus und Lukas geben uns eine Erklärung.

Es saßen aber dort etliche von den Schriftgelehrten, die dachten in ihren Herzen: Was redet dieser solche Lästerung? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? – Markus 2,6-7

Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an, sich Gedanken zu machen, und sprachen: Wer ist dieser, der solche Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? – Lukas 5,21

4 Und da Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Böses in euren Herzen?

Als ein Mensch konnte Jesus nicht hören, was sie untereinander gesagt haben, aber er konnte es in ihren Gesichtern und in ihrer Körpersprache sehen. Als Gott wusste er, was in ihrem Herzen war.

Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, dass sie so bei sich dachten, und sprach zu ihnen: Warum denkt ihr dies in euren Herzen? – Markus 2,8

Denn wie er in seiner Seele berechnend denkt, so ist er. – Sprüche 23,7

5 Was ist denn leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?

Jesus hat nicht gefragt, ob es einfacher sei, zu heilen oder zu vergeben. Er hat gefragt, welches leichter zu sagen sei.

Es ist leicht zu sagen, „du bist vergeben“, aber kann jemand beweisen, ob es wahr ist oder nicht?

6 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben — sprach er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Liegematte und geh heim!
7 Und er stand auf und ging heim.

Beachte die unterschiedlichen Reaktionen derjenigen, die dort waren.

    • Derjenige, der geheilt wurde.

Und sofort stand er auf vor ihren Augen, nahm sein Lager, ging heim und pries Gott. – Lukas 5,25

    • Diejenigen, die gesehen haben, wie Jesus ihn geheilt hat.
      • Einige waren erstaunt.

Da gerieten alle außer sich vor Staunen – Lukas 5,26a

So etwas haben wir noch nie gesehen! – Markus 2,12b

      • Einige hatten Angst.

und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute Unglaubliches gesehen! – Lukas 5,26c

Indem er sagte, er habe die Vollmacht, Sünden zu vergeben, behauptete er, der Messias zu sein.

8 Als aber die Volksmenge das sah, verwunderte sie sich und pries Gott, der solche Vollmacht den Menschen gegeben hatte.

      • Einige haben Gott gelobt.
      • Einige haben missverstanden.

Die Vollmacht wurde nicht an Menschen gegeben!

Es ist der Sohn des Menschen der Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben!

Ein kurioser Traum?

Hiob 4,12-21

12 Zu mir aber kam heimlich ein Wort, mein Ohr vernahm ein leises Flüstern;
13 in Schreckgedanken, durch Nachtgesichte erregt, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt,
14 da kam Furcht und Zittern über mich und durchschauerte alle meine Gebeine;
15 denn ein Geist ging an mir vorüber; die Haare meines Leibes standen mir zu Berge.
16 Er trat vor mich hin, und ich konnte sein Aussehen nicht erkennen; eine Gestalt war vor meinen Augen, ich hörte eine flüsternde Stimme:

Die erste Frage, die beantwortet werden muss, ist: Ist das Wort, das Eliphas hörte, von Gott gekommen?

Und er sprach: Hört doch meine Worte: Wenn jemand unter euch ein Prophet des HERRN ist, dem will ich mich in einem Gesicht offenbaren oder ich will in einem Traum zu ihm reden. – 4. Mose 12,6

Zunächst hat er aber nicht gesagt, dass das Wort des Herrn zu ihm gekommen ist, sondern dass nur ein Wort zu ihm gekommen ist.

Zweitens ist das Wort, das zu ihm gekommen war, insgeheim gekommen und war schwer zu erkennen.

    • Das Wort ist ihm während eines tiefen Schlafes gekommen. Ein Merkmal des Tiefschlafes ist, dass wir uns an nichts erinnern und uns nicht bewusst sind, was geschieht.
    • In 1. Mose 2,21 war Adam in einem tiefen Schlaf, als Gott die Rippe entfernte, mit der er Eva gemacht hatte.
    • In 1. Mose 15,12 ist dasselbe mit Abraham geschehen, als er tief geschlafen hat, als nur Gott den Bund bestätigt hat.

Denn der HERR hat über euch einen Geist tiefen Schlafes ausgegossen, und er hat eure Augen, die Propheten, verschlossen und eure Häupter, die Seher, verhüllt. Darum ist alle Offenbarung für euch geworden wie die Worte eines versiegelten Buches. Wenn man dieses einem gibt, der lesen kann, und zu ihm sagt: Lies das!, so antwortet er: Ich kann nicht, weil es versiegelt ist! Wenn man aber das Buch einem gibt, der nicht lesen kann, und zu ihm sagt: Lies das!, so spricht er: Ich kann nicht lesen! – Jesaja 29,10-12

    • Im Gegensatz dazu war das Wort, das Petrus vom Himmel gehört hat, klar und verständlich.

Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als eine Stimme von der hocherhabenen Herrlichkeit an ihn erging: »Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!« Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her ergehen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren. Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran, darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. – 2. Petrus 1,17-19

Drittens scheint das Wort, das er gehört hat, zu implizieren, dass Gott sich nicht um die Menschen kümmert, die er geschaffen hat.

17 Kann wohl ein Sterblicher gerecht sein vor Gott, oder ein Mann rein vor seinem Schöpfer?

Der Punkt, den Eliphas hier macht, ist nicht, ob es einem Menschen möglich ist, Gutes zu tun oder nicht, sondern dass Gott so transzendent ist, dass Gott es nicht bemerken würde, selbst wenn ein Mann gut wäre.

18 Siehe, seinen Dienern traut er nicht, seinen Engeln wirft er Irrtum vor;
19 wie viel mehr denen, die in Lehmhütten wohnen, die auf Staub gegründet sind, die wie Motten zerstört werden!

Wenn Gott seinen Engeln nicht vertraut und sie des Irrtums beschuldigt, warum sollte er sich dann mit Menschen befassen, die unter den Engeln erschaffen wurden?

Eine ähnliche Frage wird in Psalm 8 gestellt:

Wenn ich deinen Himmel betrachte, das Werk deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du an ihn gedenkst, und der Sohn des Menschen, dass du auf ihn achtest? – Psalm 8,4-5

Die Antwort wird in den folgenden Versen gegeben:

Du hast ihn ein wenig niedriger gemacht als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrscher über die Werke deiner Hände gemacht; alles hast du unter seine Füße gelegt: Schafe und Rinder allesamt, dazu auch die Tiere des Feldes; die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, alles, was die Pfade der Meere durchzieht. HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde! – Psalm 8,6-10

Dieser Vers bezieht sich insbesondere auf zwei Menschen: Adam und Christus. Adam, der als Herrscher der Schöpfung versagt hat, und Jesus, der diese Rolle vollkommen erfüllt.

Manchmal wirft Satan diesen Satz in unsere Richtung: Wenn Gott existiert, würde er sich immer noch nicht wirklich um uns kümmern.

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. – Johannes 3,16

20 Zwischen Morgen und Abend gehen sie zugrunde; ehe man sich’s versieht, sind sie für immer dahin.
21 Wird nicht ihr Zeltstrick abgerissen? Sie sterben, ohne Weisheit erlangt zu haben.

Die zweite Frage aus diesem Text lautet: Was hat Eliphas wirklich zu Hiob gesagt?

„Hiob, all die Anstrengungen, die du unternommen hast, um aufrichtig zu leben und für deine Kinder zu beten, waren es nicht wirklich wert. Du hast behauptet, nichts falsch gemacht zu haben, aber du bist wirklich genauso schlecht wie alle anderen.“

Obwohl einige der Aussagen von Eliphas richtig waren, war er völlig falsch darin, diese Sachen auf Hiob anzuwenden. Hiob war nicht wegen seines persönlichen Versagens in dieser Situation. Er wurde geprüft, weil Gott ihn als würdigen Gegner für Satan angesehen hat.

Die Art von Sündern, die Jesus retten kann

Matthäus 8,28-34

28 Und als er ans jenseitige Ufer in das Gebiet der Gergesener kam, liefen ihm zwei Besessene entgegen, die kamen aus den Gräbern heraus und waren sehr gefährlich, sodass niemand auf jener Straße wandern konnte.

    • Das Lukasevangelium sagt uns, dass diese Menschen keine Kleidung mehr getragen haben.
    • Es sagt uns auch, dass diese Menschen nicht in einem Haus gewohnt haben, sondern haben in den Gräbern gewohnt.
    • Das Markusevangelium sagt uns, dass anderen versucht hatten, sie mit Fußfesseln und Ketten zu binden, aber die Ketten wurden von ihm zerrissen und die Fußfesseln zerrieben sodass niemand sie binden konnte.
    • Lukas sagt uns auch, dass die Dämonen sie schon lange Zeit in seiner Gewalt hatte und sie in der Einöde getrieben hatte.
    • Die zwei Besessene haben alle anderen gestört und waren eine Gefahr für sich selbst.

Und er war allezeit, Tag und Nacht, auf den Bergen und in den Gräbern, schrie und schlug sich selbst mit Steinen. – Markus 5,5

29 Und siehe, sie schrien und sprachen: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes? Bist du hierhergekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?

Lukas erzählt uns, dass die Dämonen Angst hatte, dass Jesus sie befehlen würde, in den Abgrund zu fahren.

Als er aber Jesus von ferne sah, lief er und warf sich vor ihm nieder, schrie mit lauter Stimme und sprach: Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten, was habe ich mit dir zu tun? Ich beschwöre dich bei Gott, dass du mich nicht quälst! – Markus 5,6-7

Denn Er sprach zu ihm: Fahre aus dem Menschen aus, du unreiner Geist! Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er antwortete und sprach: Legion ist mein Name; denn wir sind viele! – Markus 5,8-9

30 Es war aber fern von ihnen eine große Herde Schweine auf der Weide.
31 Und die Dämonen baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so erlaube uns, in die Schweineherde zu fahren!
32 Und er sprach zu ihnen: Geht hin! Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweineherde. Und siehe, die ganze Schweineherde stürzte sich den Abhang hinunter in den See, und sie kamen im Wasser um.

Es waren aber etwa 2 000, und sie ertranken im See. – Markus 5,13b

 33 Die Hirten aber flohen, gingen in die Stadt und verkündeten alles, auch was mit den Besessenen vorgegangen war.
34 Und siehe, die ganze Stadt kam heraus, Jesus entgegen. Und als sie ihn sahen, baten sie ihn, aus ihrem Gebiet wegzugehen.

Und sie gingen hinaus, um zu sehen, was da geschehen war. Und sie kamen zu Jesus und sahen den Besessenen, der die Legion gehabt hatte, dasitzen, bekleidet und vernünftig; und sie fürchteten sich. – Markus 5,14b-15

Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie es mit dem Besessenen zugegangen war, und von den Schweinen. – Markus 5,16

Da bat ihn die ganze Volksmenge aus der umliegenden Gegend der Gadarener, von ihnen wegzugehen; denn es hatte sie eine große Furcht ergriffen. – Lukas 8,37a

Was können wir aus dieser Geschichte lernen?

Die Art von Menschen, die Jesus retten will.

Glaubwürdig ist das Wort und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu retten, von denen ich der größte bin. – 1. Timotheus 1,15

Beharrlich habe ich auf den HERRN geharrt, da neigte er sich zu mir und erhörte mein Schreien. Er zog mich aus der Grube des Verderbens, aus dem schmutzigen Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels; er machte meine Schritte fest und gab mir ein neues Lied in meinen Mund, ein Lob für unseren Gott. Das werden viele sehen und sich fürchten und werden auf den HERRN vertrauen. – Psalm 40,2-4

Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder, weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben. Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes! – 1. Korinther 6,9-11

Die Veränderung, die stattfindet, wenn ein Sünder zu Christus kommt.

Da gingen sie hinaus, um zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füßen Jesu sitzen, und sie fürchteten sich. – Lukas 8,35

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! – 2. Korinther 5,17

Die weltliche Ablehnung Christi und aller, die ihm dienen.

Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. – Johannes 1,10-11

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. – Johannes 1,12-13

Verwundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt hasst! Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. – 1. Johannes 3,13-14

Die Bereitschaft anderen zu erzählen, was Jesus für sie getan hat.

Und als er in das Schiff trat, bat ihn der besessen Gewesene, dass er bei ihm bleiben dürfe. Aber Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh in dein Haus, zu den Deinen, und verkündige ihnen, welch große Dinge der Herr an dir getan und wie er sich über dich erbarmt hat! – Markus 5,18-19

Und er ging und verkündigte in der ganzen Stadt, was Jesus ihm Großes getan hatte. – Lukas 8,39b

Und er ging hin und fing an, im Gebiet der Zehn Städte zu verkündigen, welch große Dinge Jesus an ihm getan hatte; und jedermann verwunderte sich. – Markus 5,20

Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! – Markus 16,15

Passieren guten Menschen schlechte Dinge?

Hiob 4,1-11

Nachdem Hiob aufgehört hatte zu reden, begann einer seiner Freunde zu sprechen.

1 Da ergriff Eliphas, der Temaniter, das Wort und sprach:
2 Wenn man ein Wort an dich richtet, wird es dich verärgern? Aber Worte zurückhalten, wer könnte das?

Die erste Frage, die wir stellen müssen, ist: Wer ist dieser Eliphas?

    • Er war ein Freund von Hiob. Er hat alle dringenden Verpflichtungen, die er hatte, verlassen um in einer Zeit der Not bei Hiob zu sein.
    • Er ist aus einer Stadt in Edom gestammt, die für ihre Weisheit bekannt war.

Über Edom: So spricht der HERR der Heerscharen: Ist denn keine Weisheit mehr in Teman? Ist den Verständigen der Rat abhandengekommen? Ist ihre Weisheit ausgeschüttet? – Jeremia 49,7

Aus seiner Eröffnungsrede geht hervor, dass er wirklich um Hiob besorgt war.

    • Er ist eine ganze Woche mit Hiob da gesessen, ohne ein Wort zu sagen, und hat darauf gewartet, dass Hiob etwas sagte.
    • Er hat geduldig gewartet, als Hiob angefangen zu sprechen hat und hat den Tag verflucht, an dem er geboren wurde.
    • Er hat Hiob nun um Erlaubnis zu sprechen gebeten: „Wenn man ein Wort an dich richtet, wird es dich verärgern?“
    • Die Frage war wirklich rhetorisch, da er nicht auf eine Antwort gewartet hat.
    • Stattdessen hat er sein Reden mit einer anderen rhetorischen Frage begründet: „Aber Worte zurückhalten, wer könnte das?“

Als nächstes beginnt Eliphas seine Enttäuschung über Hiob auszudrücken.

3 Siehe, du hast viele unterwiesen und hast müde Hände gestärkt.
4 Deine Worte haben den Strauchelnden aufgerichtet, und wankende Knie hast du gekräftigt.
5 Nun aber, da es an dich kommt, bist du verzagt; weil es dich trifft, bist du bestürzt!

Es gibt viel im Buch Hiob, das uns auf Christus hinweist, und dies ist ein Beispiel dafür hier. Als Jesus am Kreuz gehängt hat, hat es Menschen in der Menge gegeben, die ähnliche Dinge über ihn gesagt haben.

Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten! Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz herab, und wir wollen ihm glauben! – Matthäus 27,42

Es war etwas, was der Apostel Paulus selbst befürchtet hat, bekanntermaßen anderen geholfen zu haben, als er in seinem eigenen Leben nur versagt hat.

So laufe ich nun nicht wie aufs Ungewisse; ich führe meinen Faustkampf nicht mit bloßen Luftstreichen, sondern ich bezwinge meinen Leib und beherrsche ihn, damit ich nicht anderen verkündige und selbst verwerflich werde. – 1. Korinther 9,26-27

Was er wirklich gemeint hat, war, dass Hiob nur ein Heuchler war.

6 Ist nicht deine Gottesfurcht deine Zuversicht, und die Tadellosigkeit deines Weges deine Hoffnung?

Wieder werden wir an die Spötter erinnert, als Jesus am Kreuz gehängt hat.

Er hat auf Gott vertraut; der befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat; denn er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn! – Matthäus 27,43

7 Bedenke doch: Ist je ein Unschuldiger umgekommen, und wo wurden Rechtschaffene vertilgt?

Wir haben einen Vorteil gegenüber Eliphas, da wir die ersten beiden Kapitel des Buches gelesen haben, aber selbst er hätte wissen müssen, dass die Antwort „ja“ lautet, manchmal sterben sogar die Unschuldigen! Jesus selbst ist das beste Beispiel dafür.

8 Soviel ich gesehen habe: Die Unrecht pflügen und die Unheil säen, die ernten es auch.
9 Durch Gottes Odem kommen sie um; durch den Hauch seines Zornes werden sie verzehrt.
10 Das Brüllen des Löwen und die Stimme des Junglöwen [verstummt], und die Zähne der jungen Löwen werden ausgebrochen.
11 Der Löwe kommt um aus Mangel an Beute, und die Jungen der Löwin zerstreuen sich.

Endlich sagt er etwas richtig. Es ist absolut wahr, wie der Apostel Paulus gesagt hat:

Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. – Galater 6,7

Aber selbst wenn er die richtigen Worte gesagt hat, war er in seiner Schlussfolgerung völlig falsch. Sein Argument ist wie folgt:

      • Schlechte Dinge passieren Menschen, die schlecht sind.
      • Dir ist etwas Schlimmes passiert.
      • Du musst schlecht sein.

Die logische Begründung in dieser Aussage ist ungültig. Ich gebe ein weiteres Beispiel, um dies zu zeigen:

      • Vögel haben zwei Beine.
      • Du hast zwei Beine.
      • Deshalb musst du ein Vogel sein.

Das stimmt nicht!

Jesus selbst war einmal mit genau diesem Argument konfrontiert.

Und als er vorbeiging, sah er einen Menschen, der blind war von Geburt an. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, sodass dieser blind geboren ist, er oder seine Eltern? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern; sondern an ihm sollten die Werke Gottes offenbar werden! – Johannes 9,1-3

Genau das ist Hiob passiert, aber Eliphas konnte es nicht sehen.

Manchmal ist es auch für uns schwer zu sehen. Dann müssen wir einfach Gott vertrauen.

 

Von aller Ungerechtigkeit gereinigt

Matthäus 9,18-22

18 Und als er dies mit ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher, fiel vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben!
19 Und Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.
20 Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Gewandes an.
21 Denn sie sagte bei sich selbst: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so bin ich geheilt!
22 Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet! Und die Frau war geheilt von jener Stunde an.

Zuerst sehen wir die Unfähigkeit der Ärzte, dieser Frau zu helfen.

Und eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluss gehabt und all ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber von keinem geheilt werden konnte – Lukas 8,43

und sie hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut aufgewendet, ohne dass es ihr geholfen hätte — es war vielmehr noch schlimmer mit ihr geworden. – Markus 5,26

Zweitens sehen wir die Unfähigkeit des Gesetzes, dieser Frau zu helfen.

Dies ist das Gesetz über den, der einen Ausfluss hat – 3. Mose 15,32a

3. Mose 15
1 Und der HERR redete zu Mose und Aaron und sprach:
2 Redet mit den Kindern Israels und sprecht zu ihnen: Wenn ein Mann einen Ausfluss von seinem Fleisch hat, so ist er unrein durch seinen Ausfluss.
3 Und zwar ist er unrein an diesem Ausfluss, wenn sein Fleisch den Ausfluss frei fließen lässt; auch wenn sein Fleisch verstopft wird von dem Ausfluss, so ist er unrein.
4 Jedes Lager, worauf der mit einem Ausfluss Behaftete liegt, wird unrein, und alles, worauf er sitzt, wird unrein.
5 Und wer sein Lager anrührt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend;
6 und wer sich auf etwas setzt, worauf der mit Ausfluss Behaftete gesessen hat, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
7 Wer das Fleisch des mit Ausfluss Behafteten anrührt, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
8 Wenn aber der mit einem Ausfluss Behaftete auf einen Reinen spuckt, so soll dieser seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
9 Auch der Sattel und alles, worauf der mit einem Ausfluss Behaftete reitet, wird unrein;
10 und wer immer etwas anrührt, das unter ihm gewesen ist, der wird unrein sein bis zum Abend. Und wer so etwas trägt, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
11 Und wen der mit einem Ausfluss Behaftete anrührt, ohne dass er zuvor die Hände mit Wasser gründlich gewaschen hat, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
12 Wenn der mit Ausfluss Behaftete ein irdenes Gefäß anrührt, so soll man es zerbrechen; aber jedes hölzerne Gefäß soll man gründlich mit Wasser waschen.
13 Und wenn der mit Ausfluss Behaftete von seinem Ausfluss rein geworden ist, so soll er [von da an] sieben Tage zählen zu seiner Reinigung, und er soll seine Kleider waschen und sein Fleisch in lebendigem Wasser baden; so ist er rein.
14 Und am achten Tag soll er für sich zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und vor den HERRN kommen, an den Eingang der Stiftshütte, und soll sie dem Priester geben.
15 Und der Priester soll sie opfern, die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer; und so soll der Priester für ihn Sühnung erwirken vor dem HERRN wegen seines Ausflusses.

Wir haben hier das Gesetz über die zeremonielle Unreinheit, die durch einen Ausfluss von dem Fleisch eines Mannes verursacht wurde. [i]

Es ist eine sehr schwere und abscheuliche Krankheit, die gewöhnlich die Folge von Unkeuschheit und Unreinheit und einem zügellosen Lebensverlauf war, die die Knochen der Menschen mit den Sünden ihrer Jugend füllte und sie zuletzt trauern ließ, wenn alle Freuden von ihrer Bosheit sind verschwunden, und nichts bleibt übrig als der Schmerz und die Qual eines faulen Körpers und eines verwundeten Gewissens. [i]

Welche Frucht hattet ihr nun damals von den Dingen, deren ihr euch jetzt schämt? Ihr Ende ist ja der Tod! – Römer 6,21

Wie Bescheidenheit ein schöner Kranz für dein Haupt und ein Schmuck um deinen Hals ist, so wird Keuschheit deinem Leib Gesundheit bringen und deine Gebeine erquicken; aber Unkeuschheit ist eine Wunde und Schande, die Zerstörung von Fleisch und Körper und eine Sünde, die oft mehr als jede andere ihre eigene Strafe ist. [i]

3. Mose 15
25 Wenn aber eine Frau ihren Blutfluss eine lange Zeit hat, außerhalb der Zeit ihrer [monatlichen] Unreinheit oder über die Zeit ihrer [monatlichen] Unreinheit hinaus, so wird sie unrein sein während der ganzen Dauer ihres Ausflusses; wie in den Tagen ihrer [monatlichen] Unreinheit soll sie auch dann unrein sein.
26 Jedes Lager, worauf sie während der ganzen Zeit ihres Ausflusses liegt, soll sein wie das Lager ihrer [monatlichen] Unreinheit; auch alles, worauf sie sitzt, wird unrein sein, ebenso wie zur Zeit ihrer [monatlichen] Unreinheit.
27 Und jeder, der es anrührt, der wird unrein und soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
28 Wird sie aber rein von ihrem Ausfluss, so soll sie sieben Tage zählen, danach soll sie rein sein.
29 Und am achten Tag soll sie für sich zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und sie zu dem Priester bringen, an den Eingang der Stiftshütte.
30 Und der Priester soll die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer opfern; und so soll der Priester für sie Sühnung erwirken vor dem HERRN wegen des Ausflusses ihrer Unreinheit.
31 So sollt ihr die Kinder Israels von ihrer Unreinheit absondern, damit sie nicht wegen ihrer Unreinheit sterben, wenn sie meine Wohnung verunreinigen, die in ihrer Mitte ist.

Das Auffällige an der Unreinheit, die mit diesen Blutfluss verbunden ist, ist, dass nicht nur die betroffene Frau unrein wird, sondern auch jeder oder alles, was mit ihr in Kontakt kommt.

Es waren zwei Opfer erforderlich:

    • Eine Sündopfer zur Reinigung.
    • Eine Brandopfer zur Sühnung.

Drittens sehen wir den Glauben, den diese Frau hatte, dass Jesus sie heilen könnte, wenn sie nur zu ihm gelangen könnte.

Als sie nun von Jesus hörte, kam sie unter dem Volk von hinten heran und rührte sein Gewand an. Denn sie sagte sich: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so werde ich geheilt! – Markus 5,27-28

Viertens sehen wir die Gnade Jesu darin, dass er diese Frau geheilt hat.

Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! – Epheser 2,4-10

Jesus aber, der in sich selbst erkannt hatte, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich sogleich inmitten der Menge um und sprach: Wer hat mein Gewand angerührt? Da sprachen seine Jünger zu ihm: Du siehst, wie das Volk dich drängt, und sprichst: Wer hat mich angerührt? Und er sah sich um nach der, die das getan hatte. – Markus 5,30-32

Aber die Frau kam mit Furcht und Zittern, weil sie wusste, was an ihr geschehen war, und warf sich vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gerettet! Geh hin im Frieden und sei von deiner Plage gesund! – Markus 5,33-34

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. – 1. Johannes 1,9

[i] Übersetzt von Matthew Henry’s Commentary on the Whole Bible.

Das verborgene Licht

Hiob 3,11-26

Hiob gibt sich nicht damit zufrieden, nur den Tag seiner Geburt zu verfluchen, sondern klagt weiter, in dem er eine wichtige Frage zum Licht aufgeworfen hat.

Die Frage selbst wird nicht direkt im Text angegeben, sondern ist das Thema des gesamten Kapitels.

Die Frage, mit der sich Hiob befasste, war, ob es besser wäre, zu sterben und niemals Licht zu sehen, als zu leben und es zu sehen, aber es dann aus den Augen zu verlieren.

Er formuliert diese Gedanken als Gedicht, indem er seine eigene hypothetische Totgeburt verwendet, um das Dilemma zu veranschaulichen:

 11 Warum starb ich nicht gleich bei der Geburt, kam nicht um, sobald ich aus dem Mutterschoß hervorging?
12 Warum kamen mir Knie entgegen, und wozu Brüste, dass ich daran trank?
13 Denn jetzt läge ich da und wäre still; ich wäre entschlafen und hätte nun Ruhe,
14 [zusammen] mit Königen und Ratgebern der Erde, die sich längst verfallene Paläste erbauten,
15 oder mit Fürsten, reich an Gold, die in ihren Häusern Silber häuften.
16 Oder wäre ich doch niemals da gewesen, wie eine verscharrte Fehlgeburt, den Kindern gleich, die nie das Licht erblickten!

Im Buch der Prediger behauptet Salomo, dass „der Tag des Todes ist besser als der Tag der Geburt“. Das Argument, das Hiob in den nächsten Versen vorbringt, ist ähnlich, da er verschiedene Vorteile beschreibt, die der Tod gegenüber dem Leben hat, insbesondere die Art und Weise, wie die Unterscheidung zwischen Gesegneten und weniger Glücklichen beseitigt wird.

17 Dort hört das Toben der Gottlosen auf, dort finden die Erschöpften Ruhe;
18 [dort] sind alle Gefangenen in Frieden, sie hören die Stimme des Treibers nicht mehr;
19 Kleine und Große sind dort gleich, und der Knecht ist frei von seinem Herrn!

An diesem Punkt greift Hiob die Frage nach dem Licht auf.

20 Warum lässt Er den Mühseligen das Licht sehen und gibt Leben den Verbitterten,
21 [denen], die auf den Tod harren, und er kommt nicht, die nach ihm graben, mehr als nach verborgenen Schätzen;
22 die sich jubelnd freuen würden, die frohlockten, wenn sie ein Grab fänden,
23 dem Mann, dem sein Weg verborgen ist, den Gott ringsum eingeschlossen hat?

Obwohl die Beschreibung in diesen Versen zu Hiobs aktueller Situation passt, bezieht er sich nicht direkt auf sein eigenes Elend, sondern spricht philosophisch über das Elend, das auf der ganzen Welt unter denen zu finden ist, die in Armut geboren sind und Gott nicht kennen.

In den Tagen des Propheten Elisa wurde Samaria von den Syrern belagert und verursachte eine Hungersnot, die so extrem war, dass die Menschen in der Stadt anfingen, auf Kannibalismus zurückzugreifen.

Zu diesem Zeitpunkt kam Elisa in die Stadt und kündigte an, dass die Belagerung am nächsten Tag enden und die Vorräte am nächsten Tag in Hülle und Fülle verfügbar sein würden.

Einer der ungläubigen Offiziere des Königs befragt Elishas Worte und sagt: „Siehe, wenn der Herr Fenster im Himmel machen würde, könnte dies sein?“

Elisa antwortet: „Siehe, du sollst es mit deinen Augen sehen, aber nicht davon essen.“

Dieses Ereignis passt genau zu Hiobs philosophischer Frage: Warum sollte Gott jemandem erlauben, das Licht zu sehen, aber ihn nicht die Vorteile genießen lassen, die das Licht bringt?

Dies bringt uns zurück zu Hiobs Frage, die mit anderen Worten in Vers 23 wiederholt wird: „Warum wird Licht dem Mann gegeben, dem sein Weg verborgen ist, den Gott ringsum eingeschlossen hat?“

Satan hat im ersten Kapitel ähnliche Worte benutzt, als er Hiobs ersten Stand beschrieben hat, in dem er nicht zu Hiob gelangen konnte, weil Gott „ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingehegt hat“.

Satan bezeichnete Gottes Schutz Hiobs als eine Schutzhecke, aber jetzt sieht Hiob die Hecke als Verengung, als würde Gott ihn davon abhalten, die guten Dinge des Lebens zu erfahren.

Hiob dazu zu bringen, so zu denken, war immer Satans Strategie und eine, die er effektiv gegen Eva im Garten Eden angewendet hatte und die er heute noch bei jeder Gelegenheit anwendet.

Er bietet absolute Freiheit von Gottes Schutzhecke, damit er eine ahnungslose Seele zerstören kann.

Hiobs Frage wurde eindeutig aus der Tiefe der Verzweiflung heraus gestellt, als er über das Licht nachdachte, in dem er so lange gelebt hatte, das aber jetzt vor ihm verborgen war.

In seiner Verzweiflung schien ihm das Licht eine Illusion gewesen zu sein.

24 Denn statt zu essen, seufze ich, und mein Gestöhn ergießt sich wie Wasser.
25 Denn das Schreckliche, das ich befürchtet habe, ist über mich gekommen, und wovor mir graute, das hat mich getroffen.
26 Ich konnte nicht ruhen und nicht rasten, und kaum hatte ich mich erholt, so kam ein [neuer] Sturm über mich!

Warum lässt Gott jemanden das Licht sehen und nimmt es dann weg? Das macht er nicht! Satan hat Hiob vorübergehend geblendet, aber das Licht war in Wirklichkeit immer noch da.