Die Vollmacht des Vergebens

Matthäus 9,1-8

1 Und er trat in das Schiff, fuhr hinüber und kam in seine Stadt.

Diese Geschichte beginnt mit der Rückkehr Jesu nach Kapernaum.

Eine große Menge hatte sich versammelt, zu der Jesus die Bergpredigt predigte.

Als er aber von dem Berg herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach. – Matthäus 8,1

Jesus hat dann der Aussätziger geheilt.

Er aber ging und fing an, es vielfach zu verkündigen, und breitete die Sache überall aus, sodass Jesus nicht mehr öffentlich in eine Stadt hineingehen konnte, sondern er war draußen an einsamen Orten; und sie kamen von allen Seiten zu ihm. – Markus 1,45

Danach wurde es für ihn schwierig, wegzukommen.

Jesus hat Kapernaum verlassen, um sich von der Menge zu entfernen.

Als aber Jesus die große Volksmenge um sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren. – Matthäus 8,18

Jesus ist jetzt zurück in Kapernaum und er ist in einem Haus, als die Volksmenge wieder auftauchte.

Und nach etlichen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und als man hörte, dass er im Haus sei, da versammelten sich sogleich viele, sodass kein Platz mehr war, auch nicht draußen bei der Tür; und er verkündigte ihnen das Wort. – Markus 2,1-2

Beachte, was jetzt in diesem Haus passiert.

    • Jesus hat das Wort Gottes verkündigt.
    • Eine Reihe von Beamten hatte sich versammelt, um ihn zu hören.

Und es begab sich an einem Tag, dass er lehrte; und es saßen Pharisäer da und Gesetzeslehrer, die aus allen Dörfern von Galiläa und Judäa und von Jerusalem gekommen waren; und die Kraft des Herrn war da, um sie zu heilen. – Lukas 5,17

    • Jesus war bereit und willens, sie zu heilen und ihnen ihre Sünde zu vergeben.

2a Und siehe, da brachten sie einen Gelähmten zu ihm, der auf einer Liegematte lag.

Markus sagt uns, dass den Gelähmten von vier Leuten getragen wurde.

In Lukasevangelium lesen wir:

Und siehe, Männer trugen auf einer Liegematte einen Menschen, der gelähmt war; und sie versuchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. – Lukas 5,18

Außerdem erzählt uns Markus, dass sie wegen der Menge nicht zu ihm herankommen konnten.

Und da sie wegen der Menge nicht zu ihm herankommen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab, und nachdem sie es aufgebrochen hatten, ließen sie die Liegematte herab, auf welcher der Gelähmte lag. – Markus 2,4

2b Und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

Es steht nicht dass Jesus ihren Glauben erkannt hat sondern, dass er es gesehen hat.

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. – Hebräer 11,1

Ihr Glaube war nicht nur, dass Jesus ihn heilen konnte, sondern dass er es tun würde.

Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten? Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, und jemand von euch würde zu ihnen sagen: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch!, aber ihr würdet ihnen nicht geben, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was würde das helfen? So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot. Da wird dann einer sagen: »Du hast Glauben, und ich habe Werke. Beweise mir doch deinen Glauben aus deinen Werken, und ich werde dir aus meinen Werken meinen Glauben beweisen!« – Jakobus 2,14-18

Jesus übernimmt sofort die Kontrolle über die Situation und spricht den Jungen an: „Sei getrost!“ Heute werden wir sagen: „Es ist in Ordnung. Sei nicht aufgeregt. Bleib still.“

Jesus spricht den Jungen mit Worten an, die normalerweise nur verwendet werden, um mit deinem eigenen Kind zu reden.

Diese Geschichte stellt keine Verbindung zwischen dem geistigen Zustand dieses Jungen und seinem körperlichen Zustand her.

    • Jede Krankheit ist das Ergebnis der Sünde, aber nicht unbedingt die persönliche Sünde.
    • Jesus hatte besondere Gründe, seine Sünden zu vergeben, bevor er ihn heilte:
      • Um zu zeigen, dass es ihm mehr darum ging, was sich im Inneren des Menschen befindet als was sich im Äußeren befindet.
      • „Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben…“

3 Und siehe, etliche der Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert!

Matthäus hat uns nicht gesagt, warum sie es als Gotteslästerung betrachtet haben. Markus und Lukas geben uns eine Erklärung.

Es saßen aber dort etliche von den Schriftgelehrten, die dachten in ihren Herzen: Was redet dieser solche Lästerung? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? – Markus 2,6-7

Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an, sich Gedanken zu machen, und sprachen: Wer ist dieser, der solche Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? – Lukas 5,21

4 Und da Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Böses in euren Herzen?

Als ein Mensch konnte Jesus nicht hören, was sie untereinander gesagt haben, aber er konnte es in ihren Gesichtern und in ihrer Körpersprache sehen. Als Gott wusste er, was in ihrem Herzen war.

Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, dass sie so bei sich dachten, und sprach zu ihnen: Warum denkt ihr dies in euren Herzen? – Markus 2,8

Denn wie er in seiner Seele berechnend denkt, so ist er. – Sprüche 23,7

5 Was ist denn leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?

Jesus hat nicht gefragt, ob es einfacher sei, zu heilen oder zu vergeben. Er hat gefragt, welches leichter zu sagen sei.

Es ist leicht zu sagen, „du bist vergeben“, aber kann jemand beweisen, ob es wahr ist oder nicht?

6 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben — sprach er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Liegematte und geh heim!
7 Und er stand auf und ging heim.

Beachte die unterschiedlichen Reaktionen derjenigen, die dort waren.

    • Derjenige, der geheilt wurde.

Und sofort stand er auf vor ihren Augen, nahm sein Lager, ging heim und pries Gott. – Lukas 5,25

    • Diejenigen, die gesehen haben, wie Jesus ihn geheilt hat.
      • Einige waren erstaunt.

Da gerieten alle außer sich vor Staunen – Lukas 5,26a

So etwas haben wir noch nie gesehen! – Markus 2,12b

      • Einige hatten Angst.

und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute Unglaubliches gesehen! – Lukas 5,26c

Indem er sagte, er habe die Vollmacht, Sünden zu vergeben, behauptete er, der Messias zu sein.

8 Als aber die Volksmenge das sah, verwunderte sie sich und pries Gott, der solche Vollmacht den Menschen gegeben hatte.

      • Einige haben Gott gelobt.
      • Einige haben missverstanden.

Die Vollmacht wurde nicht an Menschen gegeben!

Es ist der Sohn des Menschen der Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben!

Ein kurioser Traum?

Hiob 4,12-21

12 Zu mir aber kam heimlich ein Wort, mein Ohr vernahm ein leises Flüstern;
13 in Schreckgedanken, durch Nachtgesichte erregt, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt,
14 da kam Furcht und Zittern über mich und durchschauerte alle meine Gebeine;
15 denn ein Geist ging an mir vorüber; die Haare meines Leibes standen mir zu Berge.
16 Er trat vor mich hin, und ich konnte sein Aussehen nicht erkennen; eine Gestalt war vor meinen Augen, ich hörte eine flüsternde Stimme:

Die erste Frage, die beantwortet werden muss, ist: Ist das Wort, das Eliphas hörte, von Gott gekommen?

Und er sprach: Hört doch meine Worte: Wenn jemand unter euch ein Prophet des HERRN ist, dem will ich mich in einem Gesicht offenbaren oder ich will in einem Traum zu ihm reden. – 4. Mose 12,6

Zunächst hat er aber nicht gesagt, dass das Wort des Herrn zu ihm gekommen ist, sondern dass nur ein Wort zu ihm gekommen ist.

Zweitens ist das Wort, das zu ihm gekommen war, insgeheim gekommen und war schwer zu erkennen.

    • Das Wort ist ihm während eines tiefen Schlafes gekommen. Ein Merkmal des Tiefschlafes ist, dass wir uns an nichts erinnern und uns nicht bewusst sind, was geschieht.
    • In 1. Mose 2,21 war Adam in einem tiefen Schlaf, als Gott die Rippe entfernte, mit der er Eva gemacht hatte.
    • In 1. Mose 15,12 ist dasselbe mit Abraham geschehen, als er tief geschlafen hat, als nur Gott den Bund bestätigt hat.

Denn der HERR hat über euch einen Geist tiefen Schlafes ausgegossen, und er hat eure Augen, die Propheten, verschlossen und eure Häupter, die Seher, verhüllt. Darum ist alle Offenbarung für euch geworden wie die Worte eines versiegelten Buches. Wenn man dieses einem gibt, der lesen kann, und zu ihm sagt: Lies das!, so antwortet er: Ich kann nicht, weil es versiegelt ist! Wenn man aber das Buch einem gibt, der nicht lesen kann, und zu ihm sagt: Lies das!, so spricht er: Ich kann nicht lesen! – Jesaja 29,10-12

    • Im Gegensatz dazu war das Wort, das Petrus vom Himmel gehört hat, klar und verständlich.

Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als eine Stimme von der hocherhabenen Herrlichkeit an ihn erging: »Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!« Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her ergehen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren. Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran, darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. – 2. Petrus 1,17-19

Drittens scheint das Wort, das er gehört hat, zu implizieren, dass Gott sich nicht um die Menschen kümmert, die er geschaffen hat.

17 Kann wohl ein Sterblicher gerecht sein vor Gott, oder ein Mann rein vor seinem Schöpfer?

Der Punkt, den Eliphas hier macht, ist nicht, ob es einem Menschen möglich ist, Gutes zu tun oder nicht, sondern dass Gott so transzendent ist, dass Gott es nicht bemerken würde, selbst wenn ein Mann gut wäre.

18 Siehe, seinen Dienern traut er nicht, seinen Engeln wirft er Irrtum vor;
19 wie viel mehr denen, die in Lehmhütten wohnen, die auf Staub gegründet sind, die wie Motten zerstört werden!

Wenn Gott seinen Engeln nicht vertraut und sie des Irrtums beschuldigt, warum sollte er sich dann mit Menschen befassen, die unter den Engeln erschaffen wurden?

Eine ähnliche Frage wird in Psalm 8 gestellt:

Wenn ich deinen Himmel betrachte, das Werk deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du an ihn gedenkst, und der Sohn des Menschen, dass du auf ihn achtest? – Psalm 8,4-5

Die Antwort wird in den folgenden Versen gegeben:

Du hast ihn ein wenig niedriger gemacht als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrscher über die Werke deiner Hände gemacht; alles hast du unter seine Füße gelegt: Schafe und Rinder allesamt, dazu auch die Tiere des Feldes; die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, alles, was die Pfade der Meere durchzieht. HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde! – Psalm 8,6-10

Dieser Vers bezieht sich insbesondere auf zwei Menschen: Adam und Christus. Adam, der als Herrscher der Schöpfung versagt hat, und Jesus, der diese Rolle vollkommen erfüllt.

Manchmal wirft Satan diesen Satz in unsere Richtung: Wenn Gott existiert, würde er sich immer noch nicht wirklich um uns kümmern.

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. – Johannes 3,16

20 Zwischen Morgen und Abend gehen sie zugrunde; ehe man sich’s versieht, sind sie für immer dahin.
21 Wird nicht ihr Zeltstrick abgerissen? Sie sterben, ohne Weisheit erlangt zu haben.

Die zweite Frage aus diesem Text lautet: Was hat Eliphas wirklich zu Hiob gesagt?

„Hiob, all die Anstrengungen, die du unternommen hast, um aufrichtig zu leben und für deine Kinder zu beten, waren es nicht wirklich wert. Du hast behauptet, nichts falsch gemacht zu haben, aber du bist wirklich genauso schlecht wie alle anderen.“

Obwohl einige der Aussagen von Eliphas richtig waren, war er völlig falsch darin, diese Sachen auf Hiob anzuwenden. Hiob war nicht wegen seines persönlichen Versagens in dieser Situation. Er wurde geprüft, weil Gott ihn als würdigen Gegner für Satan angesehen hat.

Die Art von Sündern, die Jesus retten kann

Matthäus 8,28-34

28 Und als er ans jenseitige Ufer in das Gebiet der Gergesener kam, liefen ihm zwei Besessene entgegen, die kamen aus den Gräbern heraus und waren sehr gefährlich, sodass niemand auf jener Straße wandern konnte.

    • Das Lukasevangelium sagt uns, dass diese Menschen keine Kleidung mehr getragen haben.
    • Es sagt uns auch, dass diese Menschen nicht in einem Haus gewohnt haben, sondern haben in den Gräbern gewohnt.
    • Das Markusevangelium sagt uns, dass anderen versucht hatten, sie mit Fußfesseln und Ketten zu binden, aber die Ketten wurden von ihm zerrissen und die Fußfesseln zerrieben sodass niemand sie binden konnte.
    • Lukas sagt uns auch, dass die Dämonen sie schon lange Zeit in seiner Gewalt hatte und sie in der Einöde getrieben hatte.
    • Die zwei Besessene haben alle anderen gestört und waren eine Gefahr für sich selbst.

Und er war allezeit, Tag und Nacht, auf den Bergen und in den Gräbern, schrie und schlug sich selbst mit Steinen. – Markus 5,5

29 Und siehe, sie schrien und sprachen: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes? Bist du hierhergekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?

Lukas erzählt uns, dass die Dämonen Angst hatte, dass Jesus sie befehlen würde, in den Abgrund zu fahren.

Als er aber Jesus von ferne sah, lief er und warf sich vor ihm nieder, schrie mit lauter Stimme und sprach: Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten, was habe ich mit dir zu tun? Ich beschwöre dich bei Gott, dass du mich nicht quälst! – Markus 5,6-7

Denn Er sprach zu ihm: Fahre aus dem Menschen aus, du unreiner Geist! Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er antwortete und sprach: Legion ist mein Name; denn wir sind viele! – Markus 5,8-9

30 Es war aber fern von ihnen eine große Herde Schweine auf der Weide.
31 Und die Dämonen baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so erlaube uns, in die Schweineherde zu fahren!
32 Und er sprach zu ihnen: Geht hin! Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweineherde. Und siehe, die ganze Schweineherde stürzte sich den Abhang hinunter in den See, und sie kamen im Wasser um.

Es waren aber etwa 2 000, und sie ertranken im See. – Markus 5,13b

 33 Die Hirten aber flohen, gingen in die Stadt und verkündeten alles, auch was mit den Besessenen vorgegangen war.
34 Und siehe, die ganze Stadt kam heraus, Jesus entgegen. Und als sie ihn sahen, baten sie ihn, aus ihrem Gebiet wegzugehen.

Und sie gingen hinaus, um zu sehen, was da geschehen war. Und sie kamen zu Jesus und sahen den Besessenen, der die Legion gehabt hatte, dasitzen, bekleidet und vernünftig; und sie fürchteten sich. – Markus 5,14b-15

Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie es mit dem Besessenen zugegangen war, und von den Schweinen. – Markus 5,16

Da bat ihn die ganze Volksmenge aus der umliegenden Gegend der Gadarener, von ihnen wegzugehen; denn es hatte sie eine große Furcht ergriffen. – Lukas 8,37a

Was können wir aus dieser Geschichte lernen?

Die Art von Menschen, die Jesus retten will.

Glaubwürdig ist das Wort und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu retten, von denen ich der größte bin. – 1. Timotheus 1,15

Beharrlich habe ich auf den HERRN geharrt, da neigte er sich zu mir und erhörte mein Schreien. Er zog mich aus der Grube des Verderbens, aus dem schmutzigen Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels; er machte meine Schritte fest und gab mir ein neues Lied in meinen Mund, ein Lob für unseren Gott. Das werden viele sehen und sich fürchten und werden auf den HERRN vertrauen. – Psalm 40,2-4

Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder, weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben. Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes! – 1. Korinther 6,9-11

Die Veränderung, die stattfindet, wenn ein Sünder zu Christus kommt.

Da gingen sie hinaus, um zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füßen Jesu sitzen, und sie fürchteten sich. – Lukas 8,35

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! – 2. Korinther 5,17

Die weltliche Ablehnung Christi und aller, die ihm dienen.

Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. – Johannes 1,10-11

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. – Johannes 1,12-13

Verwundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt hasst! Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. – 1. Johannes 3,13-14

Die Bereitschaft anderen zu erzählen, was Jesus für sie getan hat.

Und als er in das Schiff trat, bat ihn der besessen Gewesene, dass er bei ihm bleiben dürfe. Aber Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh in dein Haus, zu den Deinen, und verkündige ihnen, welch große Dinge der Herr an dir getan und wie er sich über dich erbarmt hat! – Markus 5,18-19

Und er ging und verkündigte in der ganzen Stadt, was Jesus ihm Großes getan hatte. – Lukas 8,39b

Und er ging hin und fing an, im Gebiet der Zehn Städte zu verkündigen, welch große Dinge Jesus an ihm getan hatte; und jedermann verwunderte sich. – Markus 5,20

Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! – Markus 16,15

Passieren guten Menschen schlechte Dinge?

Hiob 4,1-11

Nachdem Hiob aufgehört hatte zu reden, begann einer seiner Freunde zu sprechen.

1 Da ergriff Eliphas, der Temaniter, das Wort und sprach:
2 Wenn man ein Wort an dich richtet, wird es dich verärgern? Aber Worte zurückhalten, wer könnte das?

Die erste Frage, die wir stellen müssen, ist: Wer ist dieser Eliphas?

    • Er war ein Freund von Hiob. Er hat alle dringenden Verpflichtungen, die er hatte, verlassen um in einer Zeit der Not bei Hiob zu sein.
    • Er ist aus einer Stadt in Edom gestammt, die für ihre Weisheit bekannt war.

Über Edom: So spricht der HERR der Heerscharen: Ist denn keine Weisheit mehr in Teman? Ist den Verständigen der Rat abhandengekommen? Ist ihre Weisheit ausgeschüttet? – Jeremia 49,7

Aus seiner Eröffnungsrede geht hervor, dass er wirklich um Hiob besorgt war.

    • Er ist eine ganze Woche mit Hiob da gesessen, ohne ein Wort zu sagen, und hat darauf gewartet, dass Hiob etwas sagte.
    • Er hat geduldig gewartet, als Hiob angefangen zu sprechen hat und hat den Tag verflucht, an dem er geboren wurde.
    • Er hat Hiob nun um Erlaubnis zu sprechen gebeten: „Wenn man ein Wort an dich richtet, wird es dich verärgern?“
    • Die Frage war wirklich rhetorisch, da er nicht auf eine Antwort gewartet hat.
    • Stattdessen hat er sein Reden mit einer anderen rhetorischen Frage begründet: „Aber Worte zurückhalten, wer könnte das?“

Als nächstes beginnt Eliphas seine Enttäuschung über Hiob auszudrücken.

3 Siehe, du hast viele unterwiesen und hast müde Hände gestärkt.
4 Deine Worte haben den Strauchelnden aufgerichtet, und wankende Knie hast du gekräftigt.
5 Nun aber, da es an dich kommt, bist du verzagt; weil es dich trifft, bist du bestürzt!

Es gibt viel im Buch Hiob, das uns auf Christus hinweist, und dies ist ein Beispiel dafür hier. Als Jesus am Kreuz gehängt hat, hat es Menschen in der Menge gegeben, die ähnliche Dinge über ihn gesagt haben.

Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten! Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz herab, und wir wollen ihm glauben! – Matthäus 27,42

Es war etwas, was der Apostel Paulus selbst befürchtet hat, bekanntermaßen anderen geholfen zu haben, als er in seinem eigenen Leben nur versagt hat.

So laufe ich nun nicht wie aufs Ungewisse; ich führe meinen Faustkampf nicht mit bloßen Luftstreichen, sondern ich bezwinge meinen Leib und beherrsche ihn, damit ich nicht anderen verkündige und selbst verwerflich werde. – 1. Korinther 9,26-27

Was er wirklich gemeint hat, war, dass Hiob nur ein Heuchler war.

6 Ist nicht deine Gottesfurcht deine Zuversicht, und die Tadellosigkeit deines Weges deine Hoffnung?

Wieder werden wir an die Spötter erinnert, als Jesus am Kreuz gehängt hat.

Er hat auf Gott vertraut; der befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat; denn er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn! – Matthäus 27,43

7 Bedenke doch: Ist je ein Unschuldiger umgekommen, und wo wurden Rechtschaffene vertilgt?

Wir haben einen Vorteil gegenüber Eliphas, da wir die ersten beiden Kapitel des Buches gelesen haben, aber selbst er hätte wissen müssen, dass die Antwort „ja“ lautet, manchmal sterben sogar die Unschuldigen! Jesus selbst ist das beste Beispiel dafür.

8 Soviel ich gesehen habe: Die Unrecht pflügen und die Unheil säen, die ernten es auch.
9 Durch Gottes Odem kommen sie um; durch den Hauch seines Zornes werden sie verzehrt.
10 Das Brüllen des Löwen und die Stimme des Junglöwen [verstummt], und die Zähne der jungen Löwen werden ausgebrochen.
11 Der Löwe kommt um aus Mangel an Beute, und die Jungen der Löwin zerstreuen sich.

Endlich sagt er etwas richtig. Es ist absolut wahr, wie der Apostel Paulus gesagt hat:

Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. – Galater 6,7

Aber selbst wenn er die richtigen Worte gesagt hat, war er in seiner Schlussfolgerung völlig falsch. Sein Argument ist wie folgt:

      • Schlechte Dinge passieren Menschen, die schlecht sind.
      • Dir ist etwas Schlimmes passiert.
      • Du musst schlecht sein.

Die logische Begründung in dieser Aussage ist ungültig. Ich gebe ein weiteres Beispiel, um dies zu zeigen:

      • Vögel haben zwei Beine.
      • Du hast zwei Beine.
      • Deshalb musst du ein Vogel sein.

Das stimmt nicht!

Jesus selbst war einmal mit genau diesem Argument konfrontiert.

Und als er vorbeiging, sah er einen Menschen, der blind war von Geburt an. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, sodass dieser blind geboren ist, er oder seine Eltern? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern; sondern an ihm sollten die Werke Gottes offenbar werden! – Johannes 9,1-3

Genau das ist Hiob passiert, aber Eliphas konnte es nicht sehen.

Manchmal ist es auch für uns schwer zu sehen. Dann müssen wir einfach Gott vertrauen.

 

Von aller Ungerechtigkeit gereinigt

Matthäus 9,18-22

18 Und als er dies mit ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher, fiel vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben!
19 Und Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.
20 Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Gewandes an.
21 Denn sie sagte bei sich selbst: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so bin ich geheilt!
22 Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet! Und die Frau war geheilt von jener Stunde an.

Zuerst sehen wir die Unfähigkeit der Ärzte, dieser Frau zu helfen.

Und eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluss gehabt und all ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber von keinem geheilt werden konnte – Lukas 8,43

und sie hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut aufgewendet, ohne dass es ihr geholfen hätte — es war vielmehr noch schlimmer mit ihr geworden. – Markus 5,26

Zweitens sehen wir die Unfähigkeit des Gesetzes, dieser Frau zu helfen.

Dies ist das Gesetz über den, der einen Ausfluss hat – 3. Mose 15,32a

3. Mose 15
1 Und der HERR redete zu Mose und Aaron und sprach:
2 Redet mit den Kindern Israels und sprecht zu ihnen: Wenn ein Mann einen Ausfluss von seinem Fleisch hat, so ist er unrein durch seinen Ausfluss.
3 Und zwar ist er unrein an diesem Ausfluss, wenn sein Fleisch den Ausfluss frei fließen lässt; auch wenn sein Fleisch verstopft wird von dem Ausfluss, so ist er unrein.
4 Jedes Lager, worauf der mit einem Ausfluss Behaftete liegt, wird unrein, und alles, worauf er sitzt, wird unrein.
5 Und wer sein Lager anrührt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend;
6 und wer sich auf etwas setzt, worauf der mit Ausfluss Behaftete gesessen hat, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
7 Wer das Fleisch des mit Ausfluss Behafteten anrührt, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
8 Wenn aber der mit einem Ausfluss Behaftete auf einen Reinen spuckt, so soll dieser seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
9 Auch der Sattel und alles, worauf der mit einem Ausfluss Behaftete reitet, wird unrein;
10 und wer immer etwas anrührt, das unter ihm gewesen ist, der wird unrein sein bis zum Abend. Und wer so etwas trägt, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
11 Und wen der mit einem Ausfluss Behaftete anrührt, ohne dass er zuvor die Hände mit Wasser gründlich gewaschen hat, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
12 Wenn der mit Ausfluss Behaftete ein irdenes Gefäß anrührt, so soll man es zerbrechen; aber jedes hölzerne Gefäß soll man gründlich mit Wasser waschen.
13 Und wenn der mit Ausfluss Behaftete von seinem Ausfluss rein geworden ist, so soll er [von da an] sieben Tage zählen zu seiner Reinigung, und er soll seine Kleider waschen und sein Fleisch in lebendigem Wasser baden; so ist er rein.
14 Und am achten Tag soll er für sich zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und vor den HERRN kommen, an den Eingang der Stiftshütte, und soll sie dem Priester geben.
15 Und der Priester soll sie opfern, die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer; und so soll der Priester für ihn Sühnung erwirken vor dem HERRN wegen seines Ausflusses.

Wir haben hier das Gesetz über die zeremonielle Unreinheit, die durch einen Ausfluss von dem Fleisch eines Mannes verursacht wurde. [i]

Es ist eine sehr schwere und abscheuliche Krankheit, die gewöhnlich die Folge von Unkeuschheit und Unreinheit und einem zügellosen Lebensverlauf war, die die Knochen der Menschen mit den Sünden ihrer Jugend füllte und sie zuletzt trauern ließ, wenn alle Freuden von ihrer Bosheit sind verschwunden, und nichts bleibt übrig als der Schmerz und die Qual eines faulen Körpers und eines verwundeten Gewissens. [i]

Welche Frucht hattet ihr nun damals von den Dingen, deren ihr euch jetzt schämt? Ihr Ende ist ja der Tod! – Römer 6,21

Wie Bescheidenheit ein schöner Kranz für dein Haupt und ein Schmuck um deinen Hals ist, so wird Keuschheit deinem Leib Gesundheit bringen und deine Gebeine erquicken; aber Unkeuschheit ist eine Wunde und Schande, die Zerstörung von Fleisch und Körper und eine Sünde, die oft mehr als jede andere ihre eigene Strafe ist. [i]

3. Mose 15
25 Wenn aber eine Frau ihren Blutfluss eine lange Zeit hat, außerhalb der Zeit ihrer [monatlichen] Unreinheit oder über die Zeit ihrer [monatlichen] Unreinheit hinaus, so wird sie unrein sein während der ganzen Dauer ihres Ausflusses; wie in den Tagen ihrer [monatlichen] Unreinheit soll sie auch dann unrein sein.
26 Jedes Lager, worauf sie während der ganzen Zeit ihres Ausflusses liegt, soll sein wie das Lager ihrer [monatlichen] Unreinheit; auch alles, worauf sie sitzt, wird unrein sein, ebenso wie zur Zeit ihrer [monatlichen] Unreinheit.
27 Und jeder, der es anrührt, der wird unrein und soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
28 Wird sie aber rein von ihrem Ausfluss, so soll sie sieben Tage zählen, danach soll sie rein sein.
29 Und am achten Tag soll sie für sich zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und sie zu dem Priester bringen, an den Eingang der Stiftshütte.
30 Und der Priester soll die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer opfern; und so soll der Priester für sie Sühnung erwirken vor dem HERRN wegen des Ausflusses ihrer Unreinheit.
31 So sollt ihr die Kinder Israels von ihrer Unreinheit absondern, damit sie nicht wegen ihrer Unreinheit sterben, wenn sie meine Wohnung verunreinigen, die in ihrer Mitte ist.

Das Auffällige an der Unreinheit, die mit diesen Blutfluss verbunden ist, ist, dass nicht nur die betroffene Frau unrein wird, sondern auch jeder oder alles, was mit ihr in Kontakt kommt.

Es waren zwei Opfer erforderlich:

    • Eine Sündopfer zur Reinigung.
    • Eine Brandopfer zur Sühnung.

Drittens sehen wir den Glauben, den diese Frau hatte, dass Jesus sie heilen könnte, wenn sie nur zu ihm gelangen könnte.

Als sie nun von Jesus hörte, kam sie unter dem Volk von hinten heran und rührte sein Gewand an. Denn sie sagte sich: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so werde ich geheilt! – Markus 5,27-28

Viertens sehen wir die Gnade Jesu darin, dass er diese Frau geheilt hat.

Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! – Epheser 2,4-10

Jesus aber, der in sich selbst erkannt hatte, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich sogleich inmitten der Menge um und sprach: Wer hat mein Gewand angerührt? Da sprachen seine Jünger zu ihm: Du siehst, wie das Volk dich drängt, und sprichst: Wer hat mich angerührt? Und er sah sich um nach der, die das getan hatte. – Markus 5,30-32

Aber die Frau kam mit Furcht und Zittern, weil sie wusste, was an ihr geschehen war, und warf sich vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gerettet! Geh hin im Frieden und sei von deiner Plage gesund! – Markus 5,33-34

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. – 1. Johannes 1,9

[i] Übersetzt von Matthew Henry’s Commentary on the Whole Bible.

Das verborgene Licht

Hiob 3,11-26

Hiob gibt sich nicht damit zufrieden, nur den Tag seiner Geburt zu verfluchen, sondern klagt weiter, in dem er eine wichtige Frage zum Licht aufgeworfen hat.

Die Frage selbst wird nicht direkt im Text angegeben, sondern ist das Thema des gesamten Kapitels.

Die Frage, mit der sich Hiob befasste, war, ob es besser wäre, zu sterben und niemals Licht zu sehen, als zu leben und es zu sehen, aber es dann aus den Augen zu verlieren.

Er formuliert diese Gedanken als Gedicht, indem er seine eigene hypothetische Totgeburt verwendet, um das Dilemma zu veranschaulichen:

 11 Warum starb ich nicht gleich bei der Geburt, kam nicht um, sobald ich aus dem Mutterschoß hervorging?
12 Warum kamen mir Knie entgegen, und wozu Brüste, dass ich daran trank?
13 Denn jetzt läge ich da und wäre still; ich wäre entschlafen und hätte nun Ruhe,
14 [zusammen] mit Königen und Ratgebern der Erde, die sich längst verfallene Paläste erbauten,
15 oder mit Fürsten, reich an Gold, die in ihren Häusern Silber häuften.
16 Oder wäre ich doch niemals da gewesen, wie eine verscharrte Fehlgeburt, den Kindern gleich, die nie das Licht erblickten!

Im Buch der Prediger behauptet Salomo, dass „der Tag des Todes ist besser als der Tag der Geburt“. Das Argument, das Hiob in den nächsten Versen vorbringt, ist ähnlich, da er verschiedene Vorteile beschreibt, die der Tod gegenüber dem Leben hat, insbesondere die Art und Weise, wie die Unterscheidung zwischen Gesegneten und weniger Glücklichen beseitigt wird.

17 Dort hört das Toben der Gottlosen auf, dort finden die Erschöpften Ruhe;
18 [dort] sind alle Gefangenen in Frieden, sie hören die Stimme des Treibers nicht mehr;
19 Kleine und Große sind dort gleich, und der Knecht ist frei von seinem Herrn!

An diesem Punkt greift Hiob die Frage nach dem Licht auf.

20 Warum lässt Er den Mühseligen das Licht sehen und gibt Leben den Verbitterten,
21 [denen], die auf den Tod harren, und er kommt nicht, die nach ihm graben, mehr als nach verborgenen Schätzen;
22 die sich jubelnd freuen würden, die frohlockten, wenn sie ein Grab fänden,
23 dem Mann, dem sein Weg verborgen ist, den Gott ringsum eingeschlossen hat?

Obwohl die Beschreibung in diesen Versen zu Hiobs aktueller Situation passt, bezieht er sich nicht direkt auf sein eigenes Elend, sondern spricht philosophisch über das Elend, das auf der ganzen Welt unter denen zu finden ist, die in Armut geboren sind und Gott nicht kennen.

In den Tagen des Propheten Elisa wurde Samaria von den Syrern belagert und verursachte eine Hungersnot, die so extrem war, dass die Menschen in der Stadt anfingen, auf Kannibalismus zurückzugreifen.

Zu diesem Zeitpunkt kam Elisa in die Stadt und kündigte an, dass die Belagerung am nächsten Tag enden und die Vorräte am nächsten Tag in Hülle und Fülle verfügbar sein würden.

Einer der ungläubigen Offiziere des Königs befragt Elishas Worte und sagt: „Siehe, wenn der Herr Fenster im Himmel machen würde, könnte dies sein?“

Elisa antwortet: „Siehe, du sollst es mit deinen Augen sehen, aber nicht davon essen.“

Dieses Ereignis passt genau zu Hiobs philosophischer Frage: Warum sollte Gott jemandem erlauben, das Licht zu sehen, aber ihn nicht die Vorteile genießen lassen, die das Licht bringt?

Dies bringt uns zurück zu Hiobs Frage, die mit anderen Worten in Vers 23 wiederholt wird: „Warum wird Licht dem Mann gegeben, dem sein Weg verborgen ist, den Gott ringsum eingeschlossen hat?“

Satan hat im ersten Kapitel ähnliche Worte benutzt, als er Hiobs ersten Stand beschrieben hat, in dem er nicht zu Hiob gelangen konnte, weil Gott „ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingehegt hat“.

Satan bezeichnete Gottes Schutz Hiobs als eine Schutzhecke, aber jetzt sieht Hiob die Hecke als Verengung, als würde Gott ihn davon abhalten, die guten Dinge des Lebens zu erfahren.

Hiob dazu zu bringen, so zu denken, war immer Satans Strategie und eine, die er effektiv gegen Eva im Garten Eden angewendet hatte und die er heute noch bei jeder Gelegenheit anwendet.

Er bietet absolute Freiheit von Gottes Schutzhecke, damit er eine ahnungslose Seele zerstören kann.

Hiobs Frage wurde eindeutig aus der Tiefe der Verzweiflung heraus gestellt, als er über das Licht nachdachte, in dem er so lange gelebt hatte, das aber jetzt vor ihm verborgen war.

In seiner Verzweiflung schien ihm das Licht eine Illusion gewesen zu sein.

24 Denn statt zu essen, seufze ich, und mein Gestöhn ergießt sich wie Wasser.
25 Denn das Schreckliche, das ich befürchtet habe, ist über mich gekommen, und wovor mir graute, das hat mich getroffen.
26 Ich konnte nicht ruhen und nicht rasten, und kaum hatte ich mich erholt, so kam ein [neuer] Sturm über mich!

Warum lässt Gott jemanden das Licht sehen und nimmt es dann weg? Das macht er nicht! Satan hat Hiob vorübergehend geblendet, aber das Licht war in Wirklichkeit immer noch da.

Den Sturm stillen

Matthäus 8,23-27

23 Und er trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm nach.

Um ein Jünger Christi zu sein, musst du ihm folgen.

      • Um jemandem folgen zu können, musst du dich auf demselben Weg befinden, auf dem er sich befindet.
      • Um jemandem folgen zu können, musst du in die gleiche Richtung gehen, in die er geht.
      • Um jemandem folgen zu können, musst du im gleichen Tempo gehen, in dem er geht.
      • Um jemandem folgen zu können, musst du in seiner Nähe bleiben.

Die aber Jesus festgenommen hatten, führten ihn ab zu dem Hohenpriester Kajaphas, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren. Petrus aber folgte ihnen von ferne bis zum Hof des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um den Ausgang [der Sache] zu sehen. – Matthäus 26,57-58

24 Und siehe, es erhob sich ein großer Sturm auf dem See, sodass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief.

Ein wahrer Jünger Christi sollte nicht durch Umstände abgelenkt werden.

Jesus hat sie absichtlich in den Sturm geführt.

    • Um das Fleisch herauszufordern.
      • Wenn deine Augen auf den Sturm gerichtet sind, sind sie nicht auf ihn gerichtet.
    • Um das Vertrauen in Gott zu lehren.
      • Jesus, der keinen eigenen Platz hatte, um seinen Kopf zu legen, schlief auf einem geliehenen Kissen.

Da machte sich Jona auf, um von dem Angesicht des HERRN weg nach Tarsis zu fliehen; und er ging nach Japho hinab und fand dort ein Schiff, das nach Tarsis fuhr. Da bezahlte er sein Fahrgeld und stieg ein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren, weg von dem Angesicht des HERRN. Aber der HERR schleuderte einen starken Wind auf das Meer, sodass ein großer Sturm auf dem Meer entstand und das Schiff zu zerbrechen drohte. Da fürchteten sich die Schiffsleute und schrien, jeder zu seinem Gott; und sie warfen die Geräte, die im Schiff waren, ins Meer, um es dadurch zu erleichtern. Jona aber war in den untersten Schiffsraum hinabgestiegen, hatte sich niedergelegt und war fest eingeschlafen. – Jona 1,3-5

Wenn er nicht in Panik geraten ist, warum sollten wir dann?

Euer Lebenswandel sei frei von Geldliebe! Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist; denn er selbst hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!« So können wir nun zuversichtlich sagen: »Der Herr ist mein Helfer, und deshalb fürchte ich mich nicht vor dem, was ein Mensch mir antun könnte.« – Hebräer 13,5-6

25 Und seine Jünger traten zu ihm, weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns! Wir kommen um!

Lass nicht zu, dass die Angst deinen Glauben erobert.

    • Mit dem Wort „Herr“ haben sie seine Souveränität erkannt.
    • Mit den Worten „rette uns“ haben sie seine Macht erkannt.
    • Mit den Worten „Wir kommen um!“ haben sie ihre Hilflosigkeit erkannt.

Da trat der Schiffskapitän zu ihm und sprach: Was ist mit dir, dass du so schläfst? Steh auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht wird dieser Gott an uns gedenken, dass wir nicht untergehen! – Jona 1,6

Die Männer von Ninive werden im Gericht auftreten gegen dieses Geschlecht und werden es verurteilen; denn sie taten Buße auf die Verkündigung des Jona hin; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Jona! – Lukas 11,32

26 Da sprach er zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf und befahl den Winden und dem See; und es entstand eine große Stille.

Jesus ist nun vor zwei Problemen gestanden und er hat sich zuerst mit dem größeren der beiden befasst.

    • Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen?

Als aber Jesus die große Volksmenge um sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren. – Matthäus 8,18

Und sie fragten ihn: Was sollen wir mit dir machen, damit das Meer uns in Ruhe lässt? Denn das Meer tobte immer schlimmer. Er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer euch in Ruhe lassen! Denn ich weiß wohl, dass dieser große Sturm um meinetwillen über euch gekommen ist. – Jona 1,11-12

    • Und er stand auf, befahl dem Wind und sprach zum See: Schweig, werde still! Da legte sich der Wind, und es entstand eine große Stille. – Markus 4,39

Da ruderten die Leute mit aller Kraft, um das Ufer wieder zu erreichen; aber sie konnten es nicht; denn das Meer tobte immer schlimmer gegen sie. Da schrien sie zu dem HERRN und sprachen: »Ach, HERR! lass uns doch nicht um der Seele dieses Mannes willen untergehen, rechne uns aber auch nicht unschuldiges Blut an; denn du, HERR, hast getan, was dir wohlgefiel!« Darauf nahmen sie Jona und warfen ihn ins Meer; und das Meer hörte auf mit seinem Wüten. – Jona 1,13-15

27 Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Wer ist dieser, dass ihm selbst die Winde und der See gehorsam sind?

Es ist etwas Besonderes zu wissen, dass Jesus die Kraft hat, unsere Stürme zu stillen, was auch immer sie sein mögen.

Da bekamen die Männer große Ehrfurcht vor dem HERRN und brachten dem HERRN ein Schlachtopfer dar und legten Gelübde ab. – Jona 1,16

Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. – Matthäus 28,18-20

    • Wir haben den Auftrag zu gehen.
    • Wir haben das Versprechen, dass er mit uns gehen wird.

Manchmal ruderten wir mit aller Kraft, um das Ufer wieder zu erreichen; aber wir konnten es nicht; denn das Meer tobte immer schlimmer gegen uns.

Anstatt all dieses zu tun, müssen wir uns nur an Jesus wenden und alles in seine Hände legen.

 

Verflucht sei der Tag

Hiob 3,1-10

In diesem Text lehnt Hiob es ab, Gott zu verfluchen, entweder wie Satan gehofft hatte oder wie seine Frau vorgeschlagen hatte. Stattdessen verflucht er den Tag seiner Geburt.

1 Danach tat Hiob seinen Mund auf und verfluchte den Tag seiner Geburt.

Den Vater oder die Mutter zu verfluchen war eine unverzeihliche Sünde, die nach dem Gesetz mit dem Tod bestraft werden sollte.

Hiobs Fluch konzentriert sich daher auf den Tag selbst, insbesondere auf die Eigenschaften eines Tages, durch den ein Tag definiert wird.

2 Und Hiob begann und sprach:
3 O wäre doch der Tag ausgelöscht, da ich geboren wurde, und die Nacht, die sprach: Ein Knabe ist gezeugt!

Auffällig ist die Ähnlichkeit von Wortschatz und Struktur mit der Beschreibung der Schöpfung.

In 1. Mose beginnt der Bericht des ersten Tages mit den Worten: „Und Gott sprach …“ Hiobs Fluch beginnt auf die gleiche Weise: „Und Hiob begann und sprach…“

Der Vergleich ist im nächsten Vers noch bedeutender, da Hiob das Gebot Gottes umkehrt: Während Gott sagte: „Es werde Licht!“, sagte Hiob das Gegenteil: ​

4a Wäre doch dieser Tag Finsternis geblieben;

Egal welcher andere Worte von Hiob benutzt werden könnten, um seinen Tag zu verfluchen, keines hätte bedeutender sein können als die Entfernung von Licht.

Von dem Befehl, dass Licht am ersten Tag scheint, war Licht ein wesentlicher Teil dessen, was einen Tag definierte.

Vor dem Gebot, dass Licht hervorscheinen sollte, herrschte die Finsternis auf der Tiefe, aber das Licht Gottes zerstreute diese Finsternis und war an sich ein Hinweis auf die Gegenwart Gottes.

Damit ein Tag finster wird, muss Gott selbst diesem Tag den Rücken kehren.

Dies geschah tatsächlich an dem Tag, an dem Christus gekreuzigt wurde.

Der nächste Vers in 1. Mose sagt: „Und Gott sah, dass das Licht gut war“. Aber Hiob sagte:

4b hätte doch Gott in der Höhe sich nicht um ihn gekümmert, und wäre doch niemals das Tageslicht über ihm aufgeleuchtet!

Das übersetzte Wort „Tageslicht“ ist nirgendwo anders in der Schrift zu finden. Es hat hier einen metaphorischen Sinn. Der Parallelismus mit dem vorhergehenden Satz zeigt an, dass es Gott ist, der das Licht ist, das Hiob am Tag seiner Geburt verbietet, zu scheinen.

Der nächste Satz in 1. Mose ist: „da schied Gott das Licht von der Finsternis.“ Aber Hiob sagte:

5 Hätten doch Finsternis und Todesschatten ihn zurückgefordert, Gewölk sich auf ihm niedergelassen und diesen trüben Tag überfallen!

Am Ende des ersten Tages heißt es schließlich: „Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag.“ Aber Hiob sagte:

6 Und jene Nacht — hätte doch das Dunkel sie hinweggerafft, hätte sie sich nur nicht gefreut unter den Tagen des Jahres, und wäre sie doch nicht in die Zahl der Monate eingereiht worden!

Am Ende des Fluches betont Hiob erneut seinen Wunsch, dass das Licht nicht am Tag seiner Geburt scheinen sollte.

7 Ja, wäre doch jene Nacht unfruchtbar geblieben, hätte doch kein Jubel sie erreicht!
8 Hätten sie doch die verwünscht, die den Tag verfluchen können, die imstande sind, den Leviathan aufzuwecken!
9 Hätten sich doch die Sterne ihrer [Morgen]dämmerung verfinstert, hätte sie doch auf Licht gehofft, ohne dass es erschienen wäre; hätte sie doch die Strahlen der Morgenröte nicht geschaut!
10 Doch sie verschloss mir nicht die Pforte des Mutterleibes und verbarg nicht den Jammer vor meinen Augen.

Was ist nun der Sinn dessen, was Hiob gesagt hat?

Die Antwort auf diese Frage wird in den nächsten Versen offenbart, die im nächsten Podcast betrachtet werden.

Aber es gibt noch eine andere Frage, die zuerst beantwortet werden muss: Kann es für jemanden wahr sein, dass es besser für ihn wäre, nicht geboren worden zu sein? Die Antwort ist ja.

Wehe jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen verraten wird! Es wäre für jenen Menschen besser, wenn er nicht geboren wäre. – Matthäus 26,24b

Die Kosten der Jüngerschaft

Matthäus 8,18-22

18 Als aber Jesus die große Volksmenge um sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren.
19 Und ein Schriftgelehrter trat herzu und sprach zu ihm: Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst!
20 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann.
21 Ein anderer seiner Jünger sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben!
22 Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben!

Jesus wollte die Volksmenge, die gerade die Bergpredigt gehört hatte, verlassen, um an einen Ort zu gehen, an dem sogar die Juden, die dort waren, das Gesetz Mose abgelehnt hatten.

Dies ist vor der Benennung der Zwölf geschehen, so dass eine kleine Anzahl potenzieller Jünger eingeladen wurde, mit ihm abzureisen, vielleicht um sich auf die Wahl der Zwölf vorzubereiten.

Beachte, dass der Ort, zu dem Jesus gehen werde, auf der anderen Seite war.

Wir rühmen uns auch nicht ins Maßlose aufgrund der Arbeiten anderer; wir haben aber die Hoffnung, wenn euer Glaube wächst, bei euch noch viel mehr Raum zu gewinnen, unserem Wirkungskreis gemäß, um das Evangelium auch in den Gebieten jenseits von euch zu verkündigen, und uns nicht im Wirkungskreis eines anderen Ruhm zu holen, wo die Arbeit schon getan ist. – 2. Korinther 10,15-16

Wenn Gott dich berufen hätte, dein Leben an einem dunklen Ort zu verbringen, um ein apathisches oder vielleicht sogar feindliches Volk zu erreichen, würdest du gehen?

Wenn du gehst und feststellen würdest, dass die Arbeit viel schwieriger ist, als du es dich vorgestellt hast, würdest du bleiben?

Jemand muss auf die andere Seite gehen. Wirst du gehen?

Als er sich auf die Abreise vorbereit hat, ist ein Schriftgelehrter zu ihm gekommen, der mitgehen wollte.

Leute, die Jesus Meister genannt haben, waren sehr selten wahre Gläubige.

Als Schriftgelehrte wurde dieser Mann selbst oft Meister genannt, so dass seine Verwendung dieses Titels für Jesus möglicherweise mehr über sich selbst als über Jesus gesagt hat.

Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gern im Talar einhergehen und die Begrüßungen auf den Märkten lieben und die ersten Sitze in den Synagogen und die obersten Plätze bei den Mahlzeiten; sie fressen die Häuser der Witwen und sprechen zum Schein lange Gebete; diese werden ein umso schwereres Gericht empfangen! – Lukas 20,46-47

Diese Schriftgelehrte war auch ein religiöser Mann, der das Gesetz verstanden hat, an dessen Durchsetzung er beteiligt war.

Wir wissen nicht, warum diese Schriftgelehrte diese Reise mit Jesus machen wollte. Er scheint nicht einmal gewusst zu haben, wohin Jesus überhaupt geht.

„Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst!“

Es scheint aber, dass er nicht an einer langfristigen Verpflichtung interessiert war. Auf jeden Fall wusste Jesus, was in seinem Herzen war.

Als er aber am Passahfest in Jerusalem war, glaubten viele an seinen Namen, weil sie seine Zeichen sahen, die er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte, und weil er es nicht nötig hatte, dass jemand von dem Menschen Zeugnis gab; denn er wusste selbst, was im Menschen war. – Johannes 2,23-25

Die Antwort Jesu zeigt, dass dieser Mann die wahre Kosten der Jüngerschaft nicht berechnet hatte.

„Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann.“

Jesus hat nie ein Haus besessen. In der folgenden Geschichte finden wir ihn schlafend auf dem Schiff.

Jesus wusste, dass dieser Mann nicht bereit war, ein solches Leben zu führen, und daher nicht geeignet war, sein Jünger zu sein.

Das Fehlen von Reichtum ist im Dienst des Herrn zu erwarten. Die wahre Belohnung ist nicht auf Erden, sondern im Himmel.

Der zweite Mann in dieser Geschichte war zum Teil bereits ein Jünger Christi.

Das Problem mit dem Schriftgelehrte war, dass er die Kosten nicht berechnet hatte. Bei diesem Mann war es das Gegenteil, er kannte die Kosten, war aber nicht bereit, sie zu bezahlen.

„Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben!“

Es ist offensichtlich, dass der Vater dieses Mannes nicht tot war, sonst wäre er nicht dort gewesen.

Was er gesagt hat war, dass er bereit sein könnte, später zu dienen, aber nicht jetzt.

Die Antwort Jesu war nicht gefühllos, sondern hat deutlich erklärt, dass die Prioritäten dieses Mannes nicht richtig waren.

„Folge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben!“

Mögen diejenigen, die für das Königreich tot sind, die Toten begraben!

Jesus hat in Lukas Beispiele dafür gegeben, wie wichtig es ist, die Kosten zu berechnen.

Es zog aber eine große Volksmenge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. – Lukas 14,25-27

Wer ist bereit, alles zurückzulassen, um Gott an einem Ort wie diesem zu dienen?

Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er die Mittel hat zur gänzlichen Ausführung, damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und es nicht vollenden kann, alle, die es sehen, über ihn zu spotten beginnen und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen und konnte es nicht vollenden! – Lukas 14,28-30

Einige bauen nie etwas, weil die Kosten zu hoch sind. Aber wir dienen einem Meister mit unbegrenzten Ressourcen, was bedeutet, dass er die Kosten trägt. Was Gott sucht, ist die Bereitschaft zu dienen.

Oder welcher König, der ausziehen will, um mit einem anderen König Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande ist, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Wenn aber nicht, so sendet er, solange jener noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen. So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat. – Lukas 14,31-33

Was kostet es mich? Alles!

Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es retten. – Markus 8,35

Was kostet es ihn? Viel mehr!

Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, so lasst uns jede Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umstrickt, und lasst uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete, und der sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. Achtet doch auf ihn, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht müde werdet und den Mut verliert! – Hebräer 12,1-3

Das Kommen der Seelsorger

Hiob 2,11-13

Hiob ist nun geplagt mit bösen Geschwüren von der Fußsohle bis zum Scheitel geplagt, und er sitzt dort mitten in der Asche, während er seine Wunden mit einem Scherbe kratzt.

Seine Frau hat ihm gesagt, er soll sich los von Gott sagen und sterben.

Dies alles ist in einer Zeit geschehen, in der es keine sozialen Medien gegeben hat, sodass die Nachricht von Hiobs Niederlage nicht sehr schnell verbreitet wurde.

Trotzdem haben die Nachrichten die drei Freunde von Hiob erreicht, die sich dann entschlossen haben, sich zu einem festgelegten Zeitpunkt zu treffen, um Hiob zu besuchen.

Einer der drei kommt aus der Stadt Teman, die nach dem Buch Jeremia als Zentrum der Weisheit bekannt war. Wir kennen nur die Namen der Orte, an denen die beiden anderen gelebt haben.

Mehrere Tage und vielleicht sogar Wochen waren vergangen, als Hiobs drei Freunde angekommen sind.

11 Als aber die drei Freunde Hiobs von all diesem Unglück hörten, das über ihn gekommen war, kamen sie, jeder von seinem Ort, nämlich Eliphas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter, und Zophar, der Naamatiter; diese verabredeten sich, miteinander hinzugehen, um ihm ihr Beileid zu bezeugen und ihn zu trösten.
12 Und als sie von ferne ihre Augen erhoben, erkannten sie ihn nicht mehr. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten; und jeder zerriss sein Gewand, und sie warfen Staub über ihre Häupter zum Himmel.

Hiobs drei Freunde waren offensichtlich nicht auf das vorbereitet, was sie gesehen haben. Die Beschreibung erinnert uns an die Beschreibung Christi in Jesaja 52:

Gleichwie sich viele über dich entsetzten — so sehr war sein Angesicht entstellt, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt mehr als die der Menschenkinder —, genauso wird er viele Heidenvölker in Erstaunen setzen, und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen. – Jesaja 52,14-15

Offensichtlich waren Hiobs drei Freunde tief berührt von dem, was sie gesehen haben.

Sie haben ihre Stimme erhoben und haben geweint.

Sie zerrissen jeweils ihren Gewand, wie es damals üblich war, und hat begonnen, Staub in die Luft zu werfen.

Danach haben sie sich Hiob gegenüber gesetzt und haben begonnen zu tun, wozu sie gekommen waren.

Das hebräische Wort übersetzt „ihr Beileid zu bezeugen“ in Vers 11 bedeutet wörtlich Kopfschütteln.

Das Wort da übersetzt „trösten“ bedeutet „seufzen“.

Dies haben sie sieben Tage lang ohne ein Wort getan.

13 Dann setzten sie sich zu ihm auf den Erdboden sieben Tage und sieben Nächte lang, und keiner redete ein Wort mit ihm; denn sie sahen, dass sein Schmerz sehr groß war.

Es wurde als unangemessen angesehen, mit jemandem zu reden, der trauert, bis er zum ersten Mal selbst etwas sagt, also haben sie einfach da gesessen und haben seinem Elend mehr Elend hinzugefügt.