Hiob 6,1-13
1 Da antwortete Hiob und sprach:
2 O dass man meinen Unmut wiegen könnte und mein Unglück auf die andere Waagschale legte!
In diesem Abschnitt hat Hiob versucht, seine Beschwerde zu rechtfertigen.
Er hat dies getan, indem er sich eine Waage vorgestellt hat, die in der Lage war, Gefühle mit Problemen zu vergleichen.
„Wenn du eine Waage nähmest und mein aktuelles Unmut auf die eine Seite und mein Unglück auf die andere Seite stellen würdest, würdest du sehen, was schlimmer ist.“
3 Denn nun ist es schwerer als der Sand der Meere; darum sind meine Worte so ungestüm.
„Ja, meine Beschwerde klingt schwer, aber die Last, die ich trage, ist so schwer, dass ich kein anderes tun kann.“
4 Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, mein Geist trinkt ihr Gift; die Schrecken Gottes bestürmen mich.
Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass Hiob nicht wusste, dass seine Probleme Angriffe von Satan waren. Selbst wenn er es wüsste, würde die Frage bleiben, warum Gott es zugelassen hat.
Bei alledem sündigte Hiob nicht und verhielt sich nicht ungebührlich gegen Gott. – Hiob 1,22
Hiob hat Gottes Recht nicht in Frage gestellt, ihn das Böse erleiden zu lassen.
Wenn wir das Gute von Gott annehmen, sollten wir da das Böse nicht auch annehmen? – Hiob 2,10b
Hiob glaubte jedoch, dass es für ihn in Ordnung war, seine Klage bei Gott einzureichen, wenn Gott mehr auf ihn legte, als er ertragen konnte.
Petrus hat diesem Glauben eindeutig zugestimmt:
So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit! Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. – 1. Petrus 5,6-7
Ähnliches finden wir auch in den Psalmen:
Ich rufe zu Gott und will schreien; zu Gott rufe ich, und er wolle auf mich hören! Zur Zeit meiner Not suche ich den Herrn; meine Hand ist bei Nacht ausgestreckt und ermüdet nicht, meine Seele will sich nicht trösten lassen. – Psalm 77,2-3
Hiob ist noch nicht fertig, er verwendet jetzt andere Beispiele, um seinen Unmut zu rechtfertigen.
5 Schreit auch ein Wildesel auf der Grasweide, oder brüllt ein Stier, wenn er Futter hat?
Jeder, der eine Katze oder einen Hund hat, weiß das. Wenn du vergisst, sie zu füttern, oder wenn sie mit dem, was du ihnen gibst, nicht zufrieden sind, werden sie dich darüber informieren.
6 Lässt sich etwa Fades ohne Salz essen? Oder findet man am Eiweiß irgendwelchen Geschmack?
7 Was meine Seele zu berühren verschmähte, das ist jetzt mein tägliches Brot, mir zum Ekel!
Lass uns noch einmal die ähnlichen Gedanken in den Psalmen beachten:
Ich gedenke an die alte Zeit, an die Jahre der Urzeit; ich gedenke an mein Saitenspiel in der Nacht, ich sinne in meinem Herzen nach, und es forscht mein Geist: Wird denn der Herr auf ewig verstoßen und niemals wieder gnädig sein? Ist’s denn ganz und gar aus mit seiner Gnade, und ist die Verheißung zunichte für alle Geschlechter? Hat denn Gott vergessen, gnädig zu sein, und im Zorn seine Barmherzigkeit verschlossen? – Psalm 77,6-10
8 O dass doch meine Bitte in Erfüllung ginge, und Gott mein Verlangen gewährte:
9 dass doch Gott sich entschlösse, mich zu zermalmen, seine Hand ausstreckte, um mich abzuschneiden!
10 So bliebe mir noch der Trost — und ich frohlockte darüber im schonungslosen Schmerz —, dass ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet habe!
Dies ist eine verblüffende Aussage von Hiob: Es wäre besser zu sterben, als Gottes Wort zu verleugnen.
Wie schnell verfluchen oder missbrauchen viele Christen Gottes Namen, wenn die geringsten Probleme auf sie zukommen, doch dies war Hiobs größte Angst, dass seine Probleme ihn zur Sünde führen würden.
11 Wie groß ist denn meine Kraft, dass ich noch ausharren, und wann kommt mein Ende, dass meine Seele sich gedulden soll?
12 Ist mir denn die Kraft der Steine gegeben? Ist mein Fleisch denn aus Erz?
13 Bin ich denn nicht hilflos und jeder Stütze beraubt?
Lass uns feststellen, wie mit dieser Situation in den Psalmen umgegangen wird.
Und ich sage: Ich will das erleiden, die Änderungen, welche die rechte Hand des Höchsten getroffen hat. Ich will gedenken an die Taten des HERRN; ja, ich gedenke an deine Wunder aus alter Zeit, und ich sinne nach über alle deine Werke und erwäge deine großen Taten: O Gott, dein Weg ist heilig! Wer ist ein so großer Gott wie du, o Gott? Du bist der Gott, der Wunder tut; du hast deine Macht erwiesen an den Völkern! – Psalm 77,11-15
Ich weiß vielleicht nicht immer warum, aber ich kann mich freuen, dass er es weiß.
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. – Römer 8,28