Herr, lehre uns beten (Teil 2)

Matthäus 6,9-13

9 Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name.
10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
11 Gib uns heute unser tägliches Brot.
12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Vater ist eine besondere Beziehung, die Jesus zu Gott hatte, die er aber gerne mit uns teilen wollte, als er uns befohlen hat, „Unser Vater“ zu beten.

Jesus bezeichnet Gott im Matthäusevangelium 43 Mal als Vater.

    • 21 Mal als „mein Vater“ (16), „sein Vater“ (1), „der Vater“ in Bezug auf sein Vater (2), oder nur „Vater“ (2).
    • 21 Mal als „euer Vater“ (14), „dein Vater“ (5), „ihr Vater“ (1), oder „unser Vater“ (1).
    • 1 Mal als „der Vater“.

Nennt auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. – Matthäus 23,9

Jesus hat Gott in seinen Gebeten oft als Vater bezeichnet.

    • Jesus hat dreimal im Garten von Gethsemane gebetet.

z. B. Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst! – Matthäus 26,39

    • Jesus hat dreimal am Kreuz gebetet.

Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! – Lukas 23,34

Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani, das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« – Matthäus 27,46

Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! – Lukas 23,46

    • Drei Gebete Jesu sind im Johannesevangelium aufgezeichnet.

Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. – Johannes 11,41

Vater, verherrliche deinen Namen! – Johannes 12,28

​Sechsmal in einem einzigen Gebet in Kapitel 17.

        • Vater… (1, 5, 21, 24)
        • Heilige Vater… (11)
        • Gerechte Vater … (25)

Gott wird im Alten Testament dreimal als „unser Vater“ bezeichnet.

Und doch bist du unser Vater; denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel kennt uns nicht; du aber, o HERR, bist unser Vater, und dein Name ist »Unser Erlöser von Ewigkeit her«! – Jesaja 63,16

Nun aber bist du, HERR, unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer; wir alle sind das Werk deiner Hände. – Jesaja 64,7

Als nächstes finden wir eine Aussage über Gottes Standort: „der du bist im Himmel!“

Unter dieser Aussage verstehen wir, dass Gott hoch und erhaben ist und dass wir im Vergleich niedrig und hilflos sind.

Er ist jedoch unser Vater, was darauf hinweist, dass er sich uns nahe gemacht hat und daher zugänglich ist.

In der Höhe und im Heiligtum wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, damit ich den Geist der Gedemütigten belebe und das Herz der Zerschlagenen erquicke. – Jesaja 57,15b

Nächstfolgend finden wir in diesem Gebet drei Bitten um die Verherrlichung des Vaters. Der Vergleich, „wie im Himmel, so auch auf Erden“, sollte für alle drei als zutreffend angesehen werden.

Geheiligt werde dein Name.

Es ist nicht so, dass wir seinen Namen heilig machen können.

Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name »Der Heilige« ist: – Jesaja 57,15a

Es ist vielmehr so, dass wir seinen heiligen Namen anerkennen und dass andere seinen heiligen Namen hier auf Erden kennenlernen können, wie er im Himmel bekannt ist.

Blicke vom Himmel hernieder und sieh herab von dem Ort, wo deine Heiligkeit und Ehre wohnt! – Jesaja 63,15

Ach, dass du die Himmel zerrissest und herabführest, dass die Berge erbebten vor deinem Angesicht, wie Feuer Reisig entzündet, wie Feuer Wasser siedend macht, um deinen Namen deinen Feinden bekannt zu machen, damit die Heiden vor deinem Angesicht erzittern; indem du furchtgebietende Taten vollbringst, die wir nicht erwarteten; ja, fahre du herab, dass vor deinem Angesicht die Berge erbeben! – Jesaja 64,1-2

Dein Reich komme.

Dies ist ein Gebet, dass die Herrschaft Gottes auf Erden verwirklicht wird, wie es bereits im Himmel ist.

Wir sind geworden wie solche, über die du niemals geherrscht hast, über die dein heiliger Name nicht ausgerufen wurde. – Jesaja 63,19

Zu jener Zeit begann Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast! Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir. – Matthäus 11,25-26

Dein, o HERR, ist die Majestät und die Gewalt und die Herrlichkeit und der Glanz und der Ruhm! Denn alles, was im Himmel und auf Erden ist, das ist dein. Dein, o HERR, ist das Reich, und du bist als Haupt über alles erhaben! Reichtum und Ehre kommen von dir! Du herrschst über alles; in deiner Hand stehen Kraft und Macht; in deiner Hand steht es, alles groß und stark zu machen! Und nun, unser Gott, wir danken dir und rühmen deinen herrlichen Namen. – 1. Chronik 29,11-13

Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen. – Daniel 7,13-14

Von der Herrlichkeit deines Reiches werden sie reden und von deiner Macht sprechen, dass sie den Menschenkindern seine mächtigen Taten verkünden und die prachtvolle Herrlichkeit seines Reiches. Dein Reich ist ein Reich für alle Ewigkeiten, und deine Herrschaft währt durch alle Geschlechter. – Psalm 145,11-13

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.

Nun aber bist du, HERR, unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer; wir alle sind das Werk deiner Hände. – Jesaja 64,7

Jesus ist unser Beispiel, wenn er im Garten gebetet hat:

Vater, wenn du diesen Kelch von mir nehmen willst — doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! – Lukas 22,42

Und das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, dass er uns hört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. – 1. Johannes 5,14