Aus dem Maul eines Fisches

Matthäus 17,24-27

 

24 Als sie aber nach Kapernaum kamen, traten die Einnehmer der Tempelsteuer zu Petrus und sprachen: Zahlt euer Meister nicht auch die zwei Drachmen?
25 Er antwortete: Doch! Und als er ins Haus trat, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was meinst du, Simon, von wem nehmen die Könige der Erde den Zoll oder die Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden?
26 Petrus sagte zu ihm: Von den Fremden. Da sprach Jesus zu ihm: So sind also die Söhne frei!
27 Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an den See, wirf die Angel aus und nimm den ersten Fisch, den du herausziehst, und wenn du sein Maul öffnest, wirst du einen Stater finden; den nimm und gib ihn für mich und dich!

In diesem Abschnitt gibt es drei Lektionen, die wir lernen sollten.

Es gibt die Lektion, vorsichtig zu sein, was du sagst.

​Siehst du einen Mann, der übereilte Worte spricht, so kannst du für einen Toren mehr Hoffnung haben als für ihn. – Sprüche 29,20

Wer seinen Mund und seine Zunge behütet, der behütet seine Seele vor mancher Not. – Sprüche 21,23

„Zahlt euer Meister nicht auch die zwei Drachmen?“ war gemeint als einer Fangfrage.

Die Führung in Jerusalem suchte nach einer Möglichkeit, Jesus und/oder seine Jünger in eine Falle zu locken. Steuern schienen eine hoffnungsvolle Möglichkeit zu sein.

Die Frage hier bezog sich auf ein bestimmtes Gesetz in 2. Mose.

Wenn du die Zahl der Kinder Israels ermittelst, alle, die gezählt werden, so soll jeder dem HERRN ein Lösegeld für seine Seele geben, wenn man sie zählt, damit nicht eine Plage über sie kommt, wenn sie gezählt werden. – 2. Mose 30,12

Nach diesem Gesetz durften Juden nicht direkt gezählt werden.

Wenn sie nicht gezählt würden, könnten sie als Gruppe behandelt werden. z.B. „der Same Abrahams“

darum will ich dich reichlich segnen und deinen Samen mächtig mehren, wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen, und in deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorsam warst! – 1. Mose 22,17-18

Sobald sie gezählt waren, wurde jeder einzeln verantwortlich.

Jeder, der durch die Zählung geht, soll einen halben Schekel geben, nach dem Schekel des Heiligtums (ein Schekel gilt 20 Gera) — einen halben Schekel als Hebopfer für den HERRN. Jeder, der durch die Zählung geht im Alter von 20 Jahren und darüber, der soll dem HERRN das Hebopfer geben. Der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme nicht weniger als einen halben Schekel, wenn ihr dem HERRN das Hebopfer gebt, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen. – 2. Mose 30,13-15

Diese Sammlung sollte für den Dienst der Stiftshütte verwendet werden.

Und du sollst das Sühnegeld von den Kindern Israels nehmen und es für den Dienst der Stiftshütte geben, dass es den Kindern Israels zum Gedenken sei vor dem HERRN, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen. – 2. Mose 30,16

In Jesu Tagen war dies zu einer jährlichen Steuer gemacht worden.

Dass Jesus angibt, dass er und Petrus von der Steuer befreit waren, nimmt die Trennung der Gemeinde vom Judentum vorweg.

Sie ist Teil der Grundlage des baptistischen Grundsatzes der Trennung von Gemeinde und Staat.

Eine örtliche freie Baptistengemeinde wird durch die Zehnten und freiwilligen Spenden ihrer Mitglieder und Teilnehmer unterstützt.

Hier gibt es zweitens eine Lektion über die christliche Freiheit.

Jesus wusste, was die Zöllner vorhatten, obwohl er nicht da war, um die Frage zu hören. Er wusste auch, wie Petrus geantwortet hatte und dass er Jesus verpflichtet hatte, die Steuer zu zahlen, ohne ihn vorher zu fragen.

Jesus stellt Petrus eine Frage, damit er versteht, warum Jesus eigentlich nicht verpflichtet war, die Steuer zu zahlen.

„Was meinst du, Simon, von wem nehmen die Könige der Erde den Zoll oder die Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden?“

Denke daran, Petrus war gerade vom Berg heruntergekommen, wo er die Stimme vom Himmel sagen hörte: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf ihn sollt ihr hören!“ (Matthäus 17,5)

„Petrus sagte zu ihm: Von den Fremden. Da sprach Jesus zu ihm: So sind also die Söhne frei!“

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben – Johannes 1,12

​Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. – 1. Johannes 3,1

„Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben…“

Habt aber acht, dass diese eure Freiheit den Schwachen nicht zum Anstoß wird! – 1. Korinther 8,9

Wir aber, die Starken, haben die Pflicht, die Gebrechen der Schwachen zu tragen und nicht Gefallen an uns selbst zu haben. – Römer 15,1

Darum lasst uns nicht mehr einander richten, sondern das richtet vielmehr, dass dem Bruder weder ein Anstoß noch ein Ärgernis in den Weg gestellt wird! – Römer 14,13

Die christliche Freiheit sollte der Welt keinen Vorwand liefern, uns zu schmähen.

Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt; als Freie, und nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für die Bosheit benutzen, sondern als Knechte Gottes. Erweist jedermann Achtung, liebt die Bruderschaft, fürchtet Gott, ehrt den König! – 1. Petrus 2,15-17

Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe. – Galater 5,13

Es ist mir alles erlaubt — aber es ist nicht alles nützlich! Es ist mir alles erlaubt — aber es erbaut nicht alles! Niemand suche das Seine, sondern jeder das des anderen. – 1. Korinther 10,23-24

Schließlich gibt es hier eine Lektion über Gottes Vorsorge für die Seinen.

Wenn wir das Richtige tun, wird Gott uns dafür segnen und sich um unsere Bedürfnisse kümmern.

Gott aber ist mächtig, euch jede Gnade im Überfluss zu spenden, sodass ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk – 2. Korinther 9,8

Wie viel sollte ein Christ in die Sammlung der Ortsgemeinde geben? – Dein Geben sollte verhältnismäßig sein.

    • Im Verhältnis zu deinem Gehalt.

Denn wo die Bereitwilligkeit vorhanden ist, da ist einer wohlgefällig entsprechend dem, was er hat, nicht entsprechend dem, was er nicht hat. – 2. Korinther 8,12

Dein Geben sollte verhältnismäßig zu deinem Gehalt sein, nicht zu dem, was du übrig hast.

Alle Zehnten des Landes, sowohl von der Saat des Landes als auch von den Früchten der Bäume, gehören dem HERRN; sie sind dem HERRN heilig. Will aber jemand etwas von seinem Zehnten auslösen, der soll den fünften Teil darüber geben. Und was den ganzen Zehnten von Rindern und Schafen betrifft — von allem, was unter dem Hirtenstab hindurchgeht, soll jeweils das zehnte Tier dem HERRN heilig sein. – 3. Mose 27,30-32

Obwohl der Zehnte im Gesetz enthalten ist, erstreckt sich sein Prinzip über das Gesetz hinaus.

Und gelobt sei Gott, der Allerhöchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat! Und [Abram] gab ihm den Zehnten von allem. – 1. Mose 14,20

Den Zehnten zu geben bedeutet, Gott das zu geben, was ihm gehört. Jede Gabe von weniger als einem Zehnten ist keine Opfergabe.

Wenn jemand den Zehnten nur als alttestamentliches Gebot abschafft, verliert er auch den verheißenen Segen, der damit einhergeht.

Darf ein Mensch Gott berauben, wie ihr mich beraubt? Aber ihr fragt: »Worin haben wir dich beraubt?« In den Zehnten und den Abgaben! Mit dem Fluch seid ihr verflucht worden, denn ihr habt mich beraubt, ihr, das ganze Volk! Bringt den Zehnten ganz in das Vorratshaus, damit Speise in meinem Haus sei, und prüft mich doch dadurch, spricht der HERR der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten werde! – Maleachi 3,8-10

    • Im Verhältnis zu deiner Dankbarkeit.

Denn die Besorgung dieses Dienstes füllt nicht nur den Mangel der Heiligen aus, sondern ist auch überreich durch die vielen Dankgebete zu Gott, indem sie durch den Beweis dieses Dienstes zum Lob Gottes veranlasst werden für den Gehorsam eures Bekenntnisses zum Evangelium von Christus und für die Freigebigkeit der Unterstützung für sie und für alle; und in ihrem Flehen für euch werden sie eine herzliche Zuneigung zu euch haben wegen der überschwänglichen Gnade Gottes euch gegenüber. – 2. Korinther 9,12-14

    • Im Verhältnis zu deiner Liebe zu Gott.

Jeder, wie er es sich im Herzen vornimmt; nicht widerwillig oder gezwungen, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb! – 2. Korinther 9,7

    • Im Verhältnis zu deinem gewünschten Segen.

Das aber [bedenkt]: Wer kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer im Segen sät, der wird auch im Segen ernten. – 2. Korinther 9,6

Gebt, so wird euch gegeben werden; ein gutes, vollgedrücktes und gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß schütten. Denn mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird euch wieder zugemessen werden. – Lukas 6,38

    • Im Verhältnis zu deinem Glauben.

Das mazedonische Beispiel:

      • In der Sammlung für Jerusalem.

Wir wollen euch aber, ihr Brüder, von der Gnade Gottes berichten, die den Gemeinden Mazedoniens gegeben worden ist. In einer großen Prüfung der Bedrängnis hat ihre überfließende Freude und ihre tiefe Armut die Schätze ihrer Freigebigkeit zutage gefördert. Denn nach [ihrem] Vermögen, ja ich bezeuge es, über [ihr] Vermögen hinaus waren sie bereitwillig; und sie baten uns mit vielem Zureden, dass wir die Liebesgabe und [ihre] Gemeinschaft am Dienst für die Heiligen annehmen sollten. Und [sie gaben] nicht nur [so], wie wir es erhofften, sondern sich selbst gaben sie hin, zuerst dem Herrn und dann uns, durch den Willen Gottes – 2. Korinther 8,1-5

      • Zur Unterstützung des Dienstes von Paulus.

Denn worin seid ihr benachteiligt worden gegenüber den restlichen Gemeinden, außer dass ich selbst euch nicht zur Last gefallen bin? Vergebt mir dieses Unrecht! – 2. Korinther 12,13

Und ihr Philipper wisst ja auch, dass am Anfang [der Verkündigung] des Evangeliums, als ich von Mazedonien aufbrach, keine Gemeinde mit mir Gemeinschaft gehabt hat im Geben und Nehmen als ihr allein; denn auch nach Thessalonich habt ihr mir einmal, und sogar zweimal, etwas zur Deckung meiner Bedürfnisse gesandt. Nicht dass ich nach der Gabe verlange, sondern ich verlange danach, dass die Frucht reichlich ausfalle auf eurer Rechnung. Ich habe alles und habe Überfluss; ich bin völlig versorgt, seitdem ich von Epaphroditus eure Gabe empfangen habe, einen lieblichen Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig. – Philipper 4,15-18

Mein Gott aber wird allen euren Mangel ausfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. – Philipper 4,19