Sehnsucht nach Gott

Hiob 29,1-6

Dieser Monolog von Hiob gleicht einem Anwalt, der seinen Schlussplädoyer macht. Er beginnt den Monolog mit einer emotionalen Erinnerung an seine frühere Seligkeit.

1 Und Hiob fuhr fort im Vortrag seiner Sprüche und sagte:
2 O dass ich wäre wie in den früheren Monaten, wie in den Tagen, als Gott mich behütete,
3 als seine Leuchte über meinem Haupt schien und ich in seinem Licht durch das Dunkel ging;
4 wie ich in den Tagen meiner Mannesreife war, als über meinem Zelt der vertraute Umgang mit Gott waltete,
5 als der Allmächtige noch mit mir war und meine Knechte um mich her;
6 als ich meine Tritte in Milch badete und der Fels neben mir Öl in Strömen ergoss.

In diesem Abschnitt finden wir vier Sachen aus seiner Vergangenheit, nach denen sich Hiob gesehnt hat. Alle vier beziehen sich auf seine Beziehung zu Gott.

Das erste, was Hiob verlangte, war Gottes schützende Hand auf ihm.

„O dass ich wäre wie in den früheren Monaten, wie in den Tagen, als Gott mich behütete…“

Hiob wusste nicht, warum Gott seinen Schild von ihm entfernt hatte, aber er sehnte sich danach, zu der Zeit zurückzukehren, in der er erkennen konnte, dass Gott ihn beschützte.

Das zweite, wonach Hiob sich sehnte, war das Licht Gottes, das ihn auf den Weg führte, den er gehen sollte.

„O dass ich wäre wie in den früheren Monaten, wie in den Tagen…, als seine Leuchte über meinem Haupt schien und ich in seinem Licht durch das Dunkel ging…“

Die Tage von Satans Angriff waren dunkle Tage, und Hiob hatte Schwierigkeiten zu verstehen, warum er das Licht Gottes nicht sehen konnte, aber er erinnerte sich an die Zeit, als er im Licht des Herrn wandelte, und er sehnte sich danach, solche Tage wieder zu sehen.

Das dritte, was Hiob wirklich vermisste, war die enge Freundschaft, die er früher mit Gott hatte.

„O dass ich wäre wie in den früheren Monaten…, wie ich in den Tagen meiner Mannesreife war, als über meinem Zelt der vertraute Umgang mit Gott waltete, als der Allmächtige noch mit mir war und meine Knechte um mich her…“

Die Zeit der Prüfung, die Gott Hiob durchgehen ließ, erforderte, dass er sich zurückzog, um zu sehen, wie Hiob von sich aus reagieren würde. Aber nun sehnte sich Hiob nach der Zeit, in der er Gott näher war.

Das vierte, wonach Hiob sich sehnte, war Gottes Versorgung.

„O dass ich wäre wie in den früheren Monaten, wie in den Tagen… , als ich meine Tritte in Milch badete und der Fels neben mir Öl in Strömen ergoss.“

Mose beschrieb Gottes Segen für Israel wie folgt:

Er ließ ihn Honig aus dem Felsen saugen und Öl aus dem harten Gestein; Butter von den Kühen und Milch von den Schafen, samt dem Fett der Lämmer, und Widder von den Söhnen Baschans und Böcke, samt dem allerbesten Weizen, und du trankst Traubenblut, feurigen Wein. – 5. Mose 32,13a-14

Das gleiche Wort, das manchmal mit Butter übersetzt wird, wird hier Milch genannt, wir sollten es uns als Creme vorstellen. So viel Creme, dass er darauf trat. Und das Olivenöl war so reichlich vorhanden, dass es aus den Felsen floss.

Hiob wollte, dass die Dinge so sind wie zuvor, als Gottes reichlicher Segen ihn umgab.

Erinnerst du dich an eine Zeit, in der du Gott näher warst als jetzt? Hast du das Gefühl, dass du die ganze Zeit da bist und dass Gott dich verlassen hat? Die Wahrheit ist, dass Gott immer noch genau dort ist, wo er die ganze Zeit war, er wartet nur darauf, dass du ihm näher kommst.

naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch! – Jakobus 4,8a