Gelübde

3. Mose 27,1-34

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1 Und der HERR redete zu Mose und sprach:
2 Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Wenn jemand ein [besonderes] Gelübde tut, so sollst du ihre Seelen folgendermaßen schätzen für den HERRN:
3 Einen Mann vom zwanzigsten bis zum sechzigsten Lebensjahr sollst du auf 50 Schekel Silber schätzen nach dem Schekel des Heiligtums.
4 Ist es aber eine Frau, so sollst du sie auf 30 Schekel schätzen.
5 Wenn [die Person] zwischen fünf und zwanzig Jahren alt ist, dann sollst du sie auf 20 Schekel schätzen, wenn sie männlich ist, aber auf 10 Schekel, wenn sie weiblich ist.
6 Im Alter von einem Monat bis zu fünf Jahren sollst du sie auf 5 Schekel Silber schätzen, wenn sie männlich ist, aber auf 3 Schekel Silber, wenn sie weiblich ist.
7 Im Alter von 60 Jahren aber und darüber sollst du sie auf 15 Schekel schätzen, wenn sie männlich ist, und auf 10 Schekel, wenn sie weiblich ist.
8 Ist der Gelobende aber zu arm, um das von dir Geschätzte zu bezahlen, so soll man ihn vor den Priester stellen, und der Priester soll ihn schätzen; nach dem Verhältnis dessen, was seine Hand aufbringen kann, soll der Priester ihn schätzen.

Einleitung: Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben Menschen, wenn sie sich in einer Notlage befunden haben, zu Gott um Befreiung gebetet und Gott Gelübde abgelegt, indem sie versprochen haben, etwas für Gott zu tun, wenn er sie gerettet hat. Selbst eingefleischte Atheisten beten im Angesicht des Todes.

Beispiele aus dem Alten Testament:

Jakob – Und Jakob legte ein Gelübde ab und sprach: Wenn Gott mit mir sein und mich behüten wird auf dem Weg, den ich gehe, und mir Brot zu essen geben wird und Kleider anzuziehen und mich wieder mit Frieden heim zu meinem Vater bringt, so soll der HERR mein Gott sein; und dieser Stein, den ich als Gedenkstein aufgerichtet habe, soll ein Haus Gottes werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir gewisslich den Zehnten geben! – 1. Mose 28,20-22

Das Volk Israel – Wenn du dieses Volk wirklich in meine Hand gibst, so will ich an ihren Städten den Bann vollstrecken! – 4. Mose 21,2b

Jephtah – Wenn du die Ammoniter in meine Hand gibst, so soll das, was zu meiner Haustür heraus mir entgegenkommt, wenn ich in Frieden von den Ammonitern zurückkehre, dem HERRN gehören, und ich will es als Brandopfer darbringen! – Richter 11,30b-31

Absalom – Wenn mich der HERR wirklich wieder nach Jerusalem zurückbringt, so will ich dem HERRN dienen! – 2. Samuel 15,8b

Jona – Als meine Seele in mir verschmachtete, gedachte ich an den HERRN, und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel. Die Verehrer nichtiger Götzen verlassen ihre Gnade; ich aber will dir mit lauter Stimme Lob opfern; was ich gelobt habe, das will ich bezahlen. Die Rettung kommt von dem HERRN! Und der HERR gebot dem Fisch; und der spie Jona ans Land. – Jona 2,8-11

Vorschriften über Gelübde

Was du gelobt hast, das sollst du auch erfüllen!

Wenn du dem HERRN, deinem Gott, ein Gelübde ablegst, so sollst du nicht säumen, es zu erfüllen; denn der HERR, dein Gott, wird es gewiss von dir fordern, und es würde eine Sünde für dich sein. – 5. Mose 23,22

Was aber über deine Lippen gegangen ist, das sollst du halten und tun, so wie du es dem HERRN, deinem Gott, freiwillig gelobt hast; das, was du mit deinem Mund versprochen hast. – 5. Mose 23,24

Wenn du Gott ein Gelübde ablegst, so versäume nicht, es zu erfüllen; denn er hat kein Wohlgefallen an den Toren; was du gelobt hast, das sollst du auch erfüllen! – Prediger 5,3

Es ist besser, dass du nichts gelobst, als dass du etwas gelobst und es nicht erfüllst. – Prediger 5,4

Wenn du es aber unterlässt, zu geloben, so ist es keine Sünde für dich. – 5. Mose 23,23

Die Erfüllung der Gelübde sollte öffentlich vollzogen werden.

Wie soll ich dem HERRN vergelten all seine Wohltaten an mir? Den Kelch des Heils will ich nehmen und den Namen des HERRN anrufen; meine Gelübde will ich dem HERRN erfüllen, ja, vor seinem ganzen Volk. – Psalm 116,12-14

Ach, HERR, ich bin ja dein Knecht, ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd; du hast meine Fesseln gelöst. Dir will ich Dankopfer darbringen und den Namen des HERRN anrufen; meine Gelübde will ich dem HERRN erfüllen, ja, vor seinem ganzen Volk, in den Vorhöfen des Hauses des HERRN, in deiner Mitte, Jerusalem. Hallelujah! – Psalm 116,16-19

Da nur Priester im Tempel dienen durften, konnte eine Person einen Geldbetrag geben, der dem Wert ihres gewünschten Dienstes entsprach.

    • Der zur Erfüllung des Gelübdes gegebene Betrag wurde nach Alter und Geschlecht bestimmt.

Wenn jemand ein [besonderes] Gelübde tut, so sollst du ihre Seelen folgendermaßen schätzen für den HERRN: -2b

Männlich Weiblich
vom 20. bis zum 60. Lebensjahr 50 30
zwischen 5 und 20 Jahren 20 10
von einem Monat bis zu 5 Jahren 5 3
im Alter von 60 Jahren und darüber 15 10
    • Ein Mann könnte ein Gelübde ablegen, in dem er seine ganze Familie weiht.
    • Für die Armen war es „nach dem Verhältnis dessen, was seine Hand aufbringen kann“. (Vers 8)

Eigentum könnte auch durch ein Gelübde gewidmet worden sein.

    • Ein gelobtes Opfertier konnte nicht ausgetauscht werden, da beide dann heilig wären. (Verse 9-10)
    • Das Auslösen eines unreinen Tieres kostet zusätzlich 20% seines Wertes. (Verse 11-13)
    • Das Auslösen eines Hauses kostet zusätzlich 20% seines Wertes. (Verse 14-15)
    • Das Auslösen eines Feldes kostet zusätzlich 20% seines Wertes. (Verse 16-19)
    • Wenn ein Feld nicht vom Eigentümer ausgelöst wurde, ging es in das Eigentum des Priesters über. (Verse 20-24)

Etwas, das dem Herrn bereits gehörte, konnte nicht geweiht werden.

Doch soll niemand die Erstgeburt unter dem Vieh weihen, die dem HERRN schon als Erstgeburt gehört; es sei ein Rind oder ein Schaf: Es gehört dem HERRN. – 25

    • Dies heißt du kannst dem Herrn kein Opfer darbringen, wenn du nicht bereits deinen Zehnten gegeben hast.

Darf ein Mensch Gott berauben, wie ihr mich beraubt? Aber ihr fragt: »Worin haben wir dich beraubt?« In den Zehnten und den Abgaben! – Maleachi 3,8

Die verzehnten Güter konnten mit Geld zu 20% über ihrem Wert ausgelöst werden, aber nichts, was heilig war, konnte ausgelöst werden. (Verse 27-33)

34 Das sind die Gebote, die der HERR Mose aufgetragen hat an die Kinder Israels, auf dem Berg Sinai.

​Die Prinzipien in diesem Abschnitt können auf verschiedene Weise angewendet werden.

    • Das annehmbare Opfer, das wir dem Herrn geben sollten.

Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. – Römer 12,1-2

    • Die Nützlichkeit jedes Mitglieds der Gemeinde mag unterschiedlich sein, aber jedes ist für den Leib Christi von gleicher Bedeutung.

Denn ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit bedacht sei, wie Gott jedem Einzelnen das Maß des Glaubens zugeteilt hat. Denn gleichwie wir an einem Leib viele Glieder besitzen, nicht alle Glieder aber dieselbe Tätigkeit haben, so sind auch wir, die vielen, ein Leib in Christus, und als einzelne untereinander Glieder, wir haben aber verschiedene Gnadengaben gemäß der uns verliehenen Gnade; wenn wir Weissagung haben, [so sei sie] in Übereinstimmung mit dem Glauben; wenn wir einen Dienst haben, [so geschehe er] im Dienen; wer lehrt, [diene] in der Lehre; wer ermahnt, [diene] in der Ermahnung; wer gibt, gebe in Einfalt; wer vorsteht, tue es mit Eifer; wer Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit! – Römer 12,3-8

    • Da wir uns selbst nicht erlösen konnten, hat uns Christus mit seinem eigenen Blut erlöst, also sind wir sein Eigentum.

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören! – 1. Korinther 6,19-20