Kommt her zu mir alle!

Matthäus 11,20-30

In Matthäus 10 hat Jesus die zwölf Jünger ausgesandt, um in den umliegenden Dörfern zu predigen. Matthäus zeichnet ihre Rückkehr nicht auf, aber es ist offensichtlich, dass sie irgendwann zwischen Vers 19 und Vers 25 zurückgekehrt haben. Ebenfalls nicht in Matthäus aufgezeichnet ist die Tatsache, dass Jesus siebzig andere in ähnlicher Weise wie die zwölf aussandte.

​Danach aber bestimmte der Herr noch 70 andere und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er selbst kommen wollte. Er sprach nun zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende! – Lukas 10,1-2

Nach Lukas war die Rede von Vers 20 bis Vers 24 ein Teil dessen, was er bei der Aussendung der Siebzig gesagt hat.

20 Da fing er an, die Städte zu schelten, in denen die meisten seiner Wundertaten geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten:
21 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Zidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan.
22 Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Zidon erträglicher gehen am Tag des Gerichts als euch!
23 Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, du wirst bis zum Totenreich hinabgeworfen werden! Denn wenn in Sodom die Wundertaten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, es würde noch heutzutage stehen.
24 Doch ich sage euch: Es wird dem Land Sodom erträglicher gehen am Tag des Gerichts als dir!

Die Lage der Städte in dieser Geschichte

    • Kapernaum war ein kleines Fischerdorf am Nordufer des Sees Genezareth. Es wird hier als eine Stadt beschrieben, die wirklich stolz war.
    • Chorazin war ein kleines Dorf nördlich von Kapernaum, das zu Fuß in etwa einer Stunde zu erreichen war.
    • Bethsaida war ein kleines Dorf am Ostufer des Jordan etwa 2 Stunden östlich von Kapernaum zu Fuß. Es war die Heimat von Andreas, Petrus und Philippus.
    • Tyrus und Zidon waren Städte im Libanon am Mittelmeer, in denen Elia von einer armen Witwe versorgt wurde. Elia hat dort zwei Wunder vollbracht:

Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Der Mehltopf soll nicht leer werden und das Öl im Krug nicht weniger werden bis zu dem Tag, da der HERR es auf den Erdboden regnen lassen wird! – 1. Könige 17,14

Und der HERR erhörte die Stimme des Elia. Und die Seele des Kindes kam wieder in dasselbe, und es wurde lebendig. – 1. Könige 17,22

    • Sodom war natürlich die Stadt, die Gott wegen ihrer Bosheit mit Feuer und Schwefel zerstörte.

Hier haben wir drei Lektionen zum Maßstab des Erfolgs im Dienst.

    • Erfolg kann nicht an der Größe der Menschenmenge gemessen werden.

Und es geschah, als Jesus diese Worte beendet hatte, erstaunte die Volksmenge über seine Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. – Matthäus 7,28-29

    • Erfolg lässt sich nicht an der Anzahl der vollbrachten Wunder messen.

Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien; und sie brachten alle Kranken zu ihm, die von mancherlei Krankheiten und Schmerzen geplagt waren, und Besessene und Mondsüchtige und Lahme; und er heilte sie. – Matthäus 4,24

    • Erfolg kann nur an der Reue der Sünde und an veränderten Herzen und Leben gemessen werden.

Drei große theologische Lehrsätze werden in den Worten Jesu im Zusammenhang mit dem Gericht vorausgesetzt.

    • Als Richter hat Gott kontingentes Wissen, er weiß, wie Tyrus und Sidon unter diesen und jenen Umständen reagiert hätten.

    • Gott schuldet niemandem eine Offenbarung, die über das hinausgeht, was jedem gegeben ist, und es liegt keine Ungerechtigkeit darin, dass er sie vorenthalten hat.

Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat; denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben. – Römer 1,18-20

Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen – Römer 2,14-15

    • Die Bestrafung am Tag des Urteils berücksichtigt die Gelegenheit.

Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kannte und sich nicht bereithielt und auch nicht nach seinem Willen tat, wird viele Schläge erleiden müssen; wer ihn aber nicht kannte und doch tat, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge erleiden müssen. Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern. – Lukas 12,47-48

25 Zu jener Zeit begann Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast!
26 Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.

Nach Lukas sind an diesem Punkt der Geschichte sowohl die Zwölf als auch die Siebzig zurückgekehrt. Als Jesus über die Ablehnung der Massen und den Erfolg im Leben seiner Jünger nachgedacht hat, hat er ein Dankgebet zum Vater gebetet.

    • Die Weisen und Kluge sing gekommen, um ihn zu hören und die Wunder zu sehen, aber ihre Herzen änderten sich nicht.
    • Die Unmündigen sind die Junger Jesus und die Siebzig die Jesus ausgesandt hat.

Seht doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme; sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, damit sich vor ihm kein Fleisch rühme. – 1. Korinther 1,26-29

27 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will.

Diese Aussage hat Jesus laut Lukas zu den Jüngern gewandt gesprochen.

Es ist ein Fehler, den Calvinismus in diese Stelle hineinzulesen. Die Bedeutung dieser Stelle sollte stattdessen im Lichte des Ganzes der Heiligen Schrift untersucht und verstanden werden.

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. – Johannes 1,12-13

    • Es gibt einen Unterschied zwischen dem Berufenen und dem Auserwählten.

Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt! – Matthäus 22,14

    • Christus ist gestorben, um zu retten, wer auch immer will, aber in seiner Weisheit hat er sich entschieden, nur diejenigen zu retten, die glauben.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat. – Johannes 3,17-18

Die Einladung Jesu hat keine Grenzen, sondern ist nur wirksam für diejenigen, die sein Joch aufnehmen!

28 Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!
30 Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

Wer sind die Mühselig und Beladenen?

Als Jesus es hörte, sprach er zu ihnen: Nicht die Starken brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße. – Markus 2,17

Das Verlorene will ich suchen und das Verscheuchte zurückholen und das Verwundete verbinden; das Schwache will ich stärken; das Fette aber und das Starke will ich vertilgen; ich will sie weiden, wie es recht ist. – Hesekiel 34,16

​Der Geist des HERRN, des Herrschers, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, den Gefangenen Befreiung zu verkünden und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des HERRN –Jesaja 61,1-2a

Was bedeutet es, sein Joch auf dich zu nehmen?

    • Es bedeutet, dass er deine Last für dich trägt.

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. – 1. Petrus 5,7

Er hat auch euch, die ihr tot wart in den Übertretungen und dem unbeschnittenen Zustand eures Fleisches, mit ihm lebendig gemacht, indem er euch alle Übertretungen vergab; und er hat die gegen uns gerichtete Schuldschrift ausgelöscht, die durch Satzungen uns entgegenstand, und hat sie aus dem Weg geschafft, indem er sie ans Kreuz heftete. – Kolosser 2,13-14

Warum sollen die Mühselig und Beladen zu Jesus kommen?

    • Er wird dich lebendig machen!

…ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben. – Johannes 10,10b

Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, und damit ihr [auch weiterhin] an den Namen des Sohnes Gottes glaubt. – Johannes 5,12-13

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. – Johannes 3,16

    • Er wird dir Ruhe für deine Seele geben!

Denn ihr seid bisher noch nicht zur Ruhe gekommen, noch zu dem Erbteil, das der HERR, dein Gott, dir geben will. – 5. Mose 12,9

So lasst uns nun mit Furcht darauf bedacht sein, dass sich nicht etwa bei jemand von euch herausstellt, dass er zurückgeblieben ist, während doch die Verheißung zum Eingang in seine Ruhe noch besteht! Denn auch uns ist eine Heilsbotschaft verkündigt worden, gleichwie jenen; aber das Wort der Verkündigung hat jenen nicht geholfen, weil es bei den Hörern nicht mit dem Glauben verbunden war. – Hebräer 4,1-2

Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst! – Offenbarung 22,17

Gehamsterte Weisheit

Hiob 15,1-16

Hiob 15 enthält die zweite Rede von Eliphas. Es kann leicht in zwei Abschnitte unterteilt werden, von denen der erste darin besteht, Hiob wegen seiner Torheit zu tadeln und der zweite, um Anweisungen zu geben.

1 Da antwortete Eliphas, der Temaniter, und sprach:
2 Soll ein Weiser mit windigem Wissen antworten und seinen Leib mit Ostwind füllen?
3 Soll er mit Worten streiten, die nichts taugen, oder mit Reden, durch die er nichts nützt?

Die Fragen in Vers 2 und Vers 3 sind parallel. Die erste Frage wird mit Metaphern gestellt, die in der zweiten Frage erklärt werden.

Beide Metaphern in der ersten Frage haben die gleiche Bedeutung, die in den Erläuterungen in der zweiten Frage zu sehen ist, wo die zweite Erklärung eine Neuformulierung der ersten Erklärung ist.

Eliphas hat Hiob beschuldigt, ziellos zu sprechen, da seine Worte keinen Wert hätten.

4 Ja, du machst die Gottesfurcht zunichte und schwächst die Andacht vor Gott!

Laut Eliphas waren Hiobs Worte nicht nur wertlos, sondern auch betrügerisch und respektlos.

5 Denn deine Missetat lehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen.
6 Dein eigener Mund verurteilt dich und nicht ich; und deine Lippen zeugen gegen dich!

Eliphas hat gesagt, dass der Grund, warum Hiob so gesprochen hat, die Sünde in seinem Herzen war.

Er hat gemeint, dass Hiobs Reden wirklich schlecht sei, da es andere möglicherweise in die Irre führen könnte.

7 Bist du als erster der Menschen geboren, und bist du vor den Hügeln hervorgebracht worden?

Die hier verwendeten Redewendungen ähneln den Fragen, die Gott später in Hiob 38-41 stellte, sowie der Offenbarung der Weisheit in Sprüche 8,22-25.

Der HERR besaß mich am Anfang seines Weges, ehe er etwas machte, vor aller Zeit. Ich war eingesetzt von Ewigkeit her, vor dem Anfang, vor den Ursprüngen der Erde. Als noch keine Fluten waren, wurde ich geboren, als die wasserreichen Quellen noch nicht flossen. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren. – Sprüche 8,22-25

Er hat Hiob beschuldigt, so zu tun, als sei er der erste Mensch, der jemals lebte.

Er hat Spot gemacht, indem er gefragt hat, ob Hiob älter sei als die Hügel.

Älter als die Hügeln zu sein, würde bedeuten, dass du Zeuge der Schöpfung warst.

8 Hast du Gottes Geheimnis belauscht und alle Weisheit an dich gerissen?

Eliphas hat sich über Hiob lustig gemacht und hat ihn gefragt, ob er anwesend sei, wenn der himmlische Rat zusammengekommen war, um die Angelegenheiten auf der Erde zu besprechen.

Das war natürlich der, bei dem Satan zusammen mit den Söhnen Gottes erschienen hat, was zu der Zeit der Prüfung geführt hat, die Hiob durchgelebt hat, also war Hiob natürlich nicht da, aber seine drei Freunde waren auch nicht da.

Natürlich hätte es alles verändert, wenn er dort gewesen wäre, aber es war noch nicht an der Zeit für Hiob, zu wissen, was Gott tat.

Danach hat er Hiob gefragt, ob er alle Weisheit gesammelt habe und sie nun für sich selbst gehamstert hat.

9 Was weißt du, das wir nicht wüssten? Was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre?
10 Auch unter uns sind ergraute Häupter, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater!

Eliphas ist mit seinen Beleidigungen fortgefahren, als er erklärt hat, dass Hiob nicht der erste Mann war und auch nicht älter oder klüger als jeder seiner Freunde, die ihn trösten wollten.

11 Sind dir Gottes Tröstungen zu gering, und ein Wort, das sanft mit dir verfährt?
12 Was hat dir die Besinnung geraubt, und wie übermütig wirst du,
13 dass du dein Schnauben gegen Gott kehrst und solche Worte aus deinem Mund ausstößt?

Eliphas war sogar so kühn, dass er behauptet hat, dass die „sanften“ Worte, die er und seine Freunde gesprochen hatten, tatsächlich Gottes Worte gegen Hiob waren.

Er hat gemeint, Hiob sei offensichtlich verrückt geworden und er hat gesagt, er sei der Blasphemie schuldig.

14 Was ist der Sterbliche, dass er rein sein sollte, und wie kann der von einer Frau Geborene gerecht sein?
15 Siehe, seinen Heiligen traut Er nicht, die Himmel sind nicht rein in seinen Augen;
16 wie viel weniger der Abscheuliche und Verdorbene, der Mensch, der Unrecht wie Wasser säuft?

Eliphas hat immer wieder gesprochen, als würde er für Gott sprechen, und fügt seiner Verurteilung Hiobs noch mehr hinzu.

Zufrieden, dass seine Verurteilung Hiobs als ein Narr Bestand haben würde, hat Eliphas ihm im nächsten Abschnitt seiner Rede mitgeteilt, was er für wahre Weisheit hält.

Wie in seiner früheren Rede war vieles von dem, was er als nächstes gesagt hat, in Bezug auf die Bösen wahr, aber in Bezug auf Hiob völlig falsch.

Es ist wichtig für uns, nicht wie Eliphas zu sein und schnell Sachen zu beurteilen, von denen wir wenig oder nichts wissen.

Für die Leidenden wäre es viel besser, wenn wir ihnen zuhören und dann Mitleid zeigen und mit ihnen beten.

Der Tag der Erlösung

Matthäus 11,1-19

1 Und es geschah, als Jesus die Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, zog er von dort weg, um in ihren Städten zu lehren und zu verkündigen.

Die Geschichte des Dienstes Jesu im Matthäusevangelium wechselt zwischen Abschnitten mit Erzählungen und Lehrreden.

Vers eins leitet den dritten Erzählabschnitt ein, der alle Kapitel 11 und 12 umfasst.

Der gesamte Abschnitt ist übersät mit Zweifeln, Unglauben und Ablehnung von Christus als Messias, vermischt mit Aufrufen zur Buße und zum Glauben.

2 Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken des Christus hörte, sandte er zwei seiner Jünger
3 und ließ ihm sagen: Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?

Johannes hatte genügend Grund, an Jesus zu glauben.

Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme [kam] vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe! – Matthäus 3,16-17

Es hat jedoch drei Sachen gegeben, die sein Vertrauen erschüttert haben:

    • Da war die Verzögerung beim Urteil über die Sünde.

Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen! Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, sodass ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen. Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. – Matthäus 3,10-12

Stärkt die schlaff gewordenen Hände und macht fest die strauchelnden Knie; sagt zu denen, die ein verzagtes Herz haben: Seid tapfer und fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes; er selbst kommt und wird euch retten! – Jesaja 35,3-4

Der Geist des HERRN, des Herrschers, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, den Gefangenen Befreiung zu verkünden und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des HERRN und den Tag der Rache unseres Gottes… – Jesaja 61,1-2b

    • Es hat auch seine eigene Festnahme und Inhaftierung gegeben.

Als aber Jesus hörte, dass Johannes gefangen gesetzt worden war, zog er weg nach Galiläa. – Matthäus 4,12

    • Es hat einen zunehmenden Widerstand gegen Jesus gegeben, zu der auch einige der Jünger des Johannes gehörten.

Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, deine Jünger aber fasten nicht? – Matthäus 9,14

 4 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr hört und seht:
5 Blinde werden sehend und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote werden auferweckt, und Armen wird das Evangelium verkündigt.

Jesus hat Johannes beantwortet, indem er Teile der Stellen zitiert hat, auf die sich Johannes bezüglich des erwarteten Gerichts bezogen hat, um zu zeigen, dass der Dienst des Messias auch die Botschaft der Erlösung beinhaltet.

Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme in der Einöde. – Jesaja 35,5-6

​Der Geist des HERRN, des Herrschers, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, den Gefangenen Befreiung zu verkünden und Öffnung des Kerkers den Gebundenen – Jesaja 61,1

um den Trauernden von Zion zu verleihen, dass ihnen Kopfschmuck statt Asche gegeben werde, Freudenöl statt Trauer und Feierkleider statt eines betrübten Geistes, dass sie genannt werden »Bäume der Gerechtigkeit«, eine »Pflanzung des HERRN« zu seinem Ruhm. – Jesaja 61,3

Tatsächlich sind die Werke Jesu über das hinausgegangen, was in diesen beiden Stellen vorhergesagt wurde, indem er auch die Aussätzigen geheilt und die Toten auferweckt hat.

6 Und glückselig ist, wer nicht Anstoß nimmt an mir!

Jesu Botschaft an Johannes ist, dass er sich auf die Botschaft der Erlösung konzentrieren soll.

Die Prophezeiungen bezüglich des Gerichts werden sich alle erfüllen, wenn ihre Zeit gekommen ist, aber jetzt ist der Tag der Erlösung.

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. – 2. Petrus 3,9

Lass dich nicht von der Verzögerung des Urteils entmutigen.

Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist! – 2. Petrus 3,3-4

Jesus nutzt diesen Anlass, um von der heilsgeschichtlichen Bedeutung des Dienstes Johannes des Täufers zu sprechen.

7 Als aber diese unterwegs waren, fing Jesus an, zu der Volksmenge über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Wind bewegt wird?
8 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern bekleidet? Siehe, die, welche weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige!

Jesus stellte drei rhetorische Fragen, warum die Menschen in die Wüste gegangen sind, um Johannes den Täufer zu sehen.

Die ersten beiden könnten mit einem klaren Nein beantwortet werden!

9 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: einen, der mehr ist als ein Prophet!
10 Denn dieser ist’s, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten soll«.
11 Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Reich der Himmel ist größer als er.

Als Antwort auf die dritte Frage hat Jesus erklärt, dass Johannes nicht nur ein Prophet, sondern der größte der Propheten sei.

Was hat Johannes größer als die anderen Propheten gemacht?

Andere Propheten haben sein Kommen als Vorläufer des Messias vorhergesagt!

Trotzdem war Johannes weniger als der Geringste im Himmelreich, das er verkündet hat, da er sterben würde, ohne ein Teil davon zu sein.

12 Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Reich der Himmel Gewalt, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich.
13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes.
14 Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist der Elia, der kommen soll.
15 Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Wie wichtig ist es heute, das verkündete Wort des Herrn zu hören und an Jesus Christus zu glauben und ihm zu vertrauen?

Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen; denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«. – Römer 1,16-17

Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger? Wie sollen sie aber verkündigen, wenn sie nicht ausgesandt werden? Wie geschrieben steht: »Wie lieblich sind die Füße derer, die Frieden verkündigen, die Gutes verkündigen!« – Römer 10,14-15

Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: Alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen, denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. – Römer 10,12-13

Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort. – Römer 10,17

16 Wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die an den Marktplätzen sitzen und ihren Freunden zurufen
17 und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint!

Aber ich frage: Haben sie es etwa nicht gehört? Doch, ja! »Ihr Schall ist ausgegangen über die ganze Erde, und ihre Worte bis ans Ende des Erdkreises.« – Römer 10,18

18 Denn Johannes ist gekommen, der aß nicht und trank nicht; da sagen sie: Er hat einen Dämon!
19 Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt; da sagen sie: Wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von ihren Kindern.

Diese Generation lehnte Johannes ab, weil er in ihren Augen zu heilig war, und sie lehnten Jesus ab, weil er in ihren Augen nicht heilig genug war.

Darum sollten wir desto mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten. Denn wenn das durch Engel gesprochene Wort zuverlässig war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam den gerechten Lohn empfing, wie wollen wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung missachten? Diese wurde ja zuerst durch den Herrn verkündigt und ist uns dann von denen, die ihn gehört haben, bestätigt worden, wobei Gott sein Zeugnis dazu gab mit Zeichen und Wundern und mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen. – Hebräer 2,1-4

Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir. Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! – Offenbarung 3,20-22

 

Die Hoffnung eines Baumes

Hiob 14,7-22

7 Denn für einen Baum gibt es Hoffnung: Wird er abgehauen, so sprosst er wieder, und seine Schösslinge bleiben nicht aus.
8 Wenn seine Wurzel in der Erde auch alt wird und sein Stumpf im Staub abstirbt,
9 so sprosst er doch wieder vom Duft des Wassers und treibt Zweige, als wäre er neu gepflanzt.

Am Anfang dieses Abschnitts beschreibt Hiob die Auferstehungshoffnung anhand eines Vergleichs mit einem gefällten Baum.

Zur Zeit Hiobs war das Fällen eines Baumes zu welchem Zweck auch immer eine Menge harter Arbeit.

Wenn du nach dem Fällen des Baumes den Baumstumpf loswerden wolltest, war das noch mehr Arbeit.

Hiobs Erfahrung nach beobachtete er, dass Bäume, die gefällt wurden, oft wieder sprießen, besonders wenn reichlich Wasser vorhanden war.

In einigen Fällen geschah dies Jahre, nachdem der Baum ursprünglich gefällt wurde.

In dem Vergleich erwähnt Hiob sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede zwischen Bäumen und Menschen in Bezug auf das, was passiert, nachdem sie abgeschnitten oder abgestorben sind.

Erstens besteht ein Unterschied zwischen Menschen und Bäumen darin, dass ein Baum sofort Hoffnung hat, wieder zu leben, vorausgesetzt, dass genügend Wasser zur Verfügung steht, um das neue Leben zu unterstützen.

Das Leben der Menschen hingegen fließt aus dem Leib wie Wasser, das aus einem See rinnt, und der Leib muss bis zur festgesetzten Zeit der Auferstehung warten.

Die Ähnlichkeit besteht darin, dass der Leib, obwohl er viel länger warten muss, um wieder zu leben, wie der Baum immer noch Hoffnung hat.

10 Der Mann aber stirbt und ist dahin; der Mensch vergeht, und wo ist er?
11 Wie Wasser zerrinnen aus dem See, und wie ein Strom vertrocknet und versiegt,
12 so legt sich auch der Mensch nieder und steht nicht wieder auf; bis die Himmel nicht mehr sind, regen sie sich nicht und werden nicht aufgeweckt aus ihrem Schlaf.

Hiob erkannte die Wahrheit der Auferstehung an und gibt sogar an, wann die Auferstehung stattfinden wird, das heißt, wenn die Himmel nicht mehr sind.

Jesus selbst hat bestätigt, dass eine solche Zeit kommen wird.

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. – Matthäus 24,35

Auch der Apostel Petrus hat es bestätigt und auch die darauf folgende Hoffnung auf die Auferstehung.

Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen. Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, an welchem die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden! Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. – 2. Petrus 3,10-13

In dieser Hoffnung sah Hiob eine mögliche Lösung für sein Elend.

Wenn Gott ihm nur das Leben nehmen und ihm erlauben würde, in Frieden auf die Auferstehung zu warten, wäre alles gut.

Dies würde Gott auch Zeit geben, seinen Zorn auf Hiob zu vergessen.

13 O dass du mich doch im Totenreich verstecken, dass du mich verbergen würdest, bis dein Zorn sich wendet; dass du mir eine Frist setztest und dann wieder an mich gedächtest!
14 Aber wird denn der Mensch, wenn er stirbt, [wieder] leben? Die ganze Zeit meines Frondienstes würde ich harren, bis meine Ablösung käme.
15 Dann würdest du rufen, und ich würde dir antworten; nach dem Werk deiner Hände würdest du dich sehnen.

Hiob beantwortete sofort seine eigene Frage, indem er sagte, dass er geduldig im Grab warten würde, bis er die Stimme Gottes hört, die ihn von den Toten auferweckt.

Hiob war jedoch auch klar, dass seine Zeit noch nicht abgelaufen war und dass Gott sein Angebot, zu sterben, um von den Schwierigkeiten des Lebens verschont zu bleiben, nicht annehmen würde.

Stattdessen sah Hiob, dass Gott alle seine Sünden in einem Bündel sammelte, damit Hiob durch sein anhaltendes Leiden für seine Sündenschuld bezahlen konnte.

16 Nun aber zählst du meine Schritte; achtest du nicht auf meine Sünde?
17 Versiegelt ist meine Übertretung in einem Bündel, und meine Schuld hast du verwahrt.

Hiob verglich sein Leiden mit einem Berg, der langsam von fließendem Wasser zerstört wird.

18 Doch stürzen ja auch Berge ein und sinken dahin, und Felsen werden von ihrer Stelle weggerückt;
19 das Wasser höhlt Steine aus, und die Flut schwemmt den Staub der Erde fort: So machst du auch die Hoffnung des Sterblichen zunichte.
20 Du überwältigst ihn für immer, und er fährt dahin; du entstellst sein Angesicht und jagst ihn fort.

Nachdem er sich mit dem Berg vergleicht, beginnt er in der dritten Person von sich selbst zu reden.

Denk daran, wie er am Anfang ständig für seine Kinder gebetet hatte. Jetzt war er unsicher, ob seine Gebete erhört worden waren.

21 Ob seine Kinder zu Ehren kommen, weiß er nicht, und kommen sie herunter, so merkt er es nicht.

Sein Leiden war so groß, dass er an nichts anderes mehr denken konnte.

22 Sein Fleisch empfindet nur noch seine eigenen Schmerzen, und seine Seele trauert nur über sich selbst!

Zu diesem Zeitpunkt war Hiobs Hoffnung schwach, aber sie hörte nicht auf.

Denn gewiss gibt es eine Zukunft [für dich], und deine Hoffnung soll nicht zunichtewerden. – Sprüche 23,18

 

Sei heilig!

3. Mose 19,1-10

1 Und der HERR redete zu Mose und sprach:
2 Rede mit der ganzen Gemeinde der Kinder Israels und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott!

Gilt dieses Gebot, heilig zu sein, auch für uns?

Als gehorsame Kinder passt euch nicht den Begierden an, denen ihr früher in eurer Unwissenheit dientet, sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!« –1. Petrus 1,14-16

Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung – 1. Thessalonicher 4,3a

Was bedeutet es, heilig zu sein?

    • Es bedeutet, zu Gott als seinem persönlichen Eigentum zu gehören.

Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir, ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst. – 2. Mose 19,5-6

Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht — euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid. – 1. Petrus 2,9-10

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören! – 1. Korinther 6,19-20

    • Dazu gehört auch, Gottes Wort zu verehren, auf seine Stimme zu hören und ihm zu gehorchen.

Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern zur Heiligung. – 1. Thessalonicher 4,7

Denn so, wie ihr [einst] eure Glieder in den Dienst der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit gestellt habt zur Gesetzlosigkeit, so stellt jetzt eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit zur Heiligung. – Römer 6,19b

​Darum »richtet wieder auf die schlaff gewordenen Hände und die erlahmten Knie«, und »macht gerade Bahnen für eure Füße«, damit das Lahme nicht vom Weg abkommt, sondern vielmehr geheilt wird! Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird! – Hebräer 12,12-14

3 Ihr sollt jeder Ehrfurcht vor seiner Mutter und seinem Vater haben und meine Sabbate halten, denn ich, der HERR, bin euer Gott.

Heiligkeit beginnt zu Hause.

Alle zehn Gebote werden in diesem Kapitel in irgendeiner Weise behandelt, beginnend mit diesem.

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, damit du lange lebst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt! – 2. Mose 20,12

​Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, das ist das erste Gebot mit einer Verheißung: »damit es dir gut geht und du lange lebst auf Erden«. – Epheser 6,1-3

Kinder sollten lernen, den Eltern zu gehorchen, wenn sie jung sind, damit sie wissen, wie sie Gott gehorchen sollen, wenn sie älter sind.

Eltern sollten ihren Kindern ein Beispiel für Gehorsam sein, indem sie Gott in allen Dingen von ganzem Herzen gehorchen.

Die Gemeinde soll dem Christen helfen, in der Heiligkeit zu wachsen, damit sie alle Lebensbereiche umfasst.

Haltet meine Sabbattage und fürchtet mein Heiligtum! Ich bin der HERR. – 3. Mose 19,30

Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn! Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun; aber am siebten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der HERR den Sabbattag gesegnet und geheiligt. – 2. Mose 20,8-11

Die Heiligung der Sabbattage ist der erste Schritt zur Heiligkeit in deinem geistlichen Leben.

Am ersten Tag der Woche aber, als die Jünger versammelt waren, um das Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er dehnte die Rede bis Mitternacht aus. – Apostelgeschichte 20,7

Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken — denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat —, und lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht! – Hebräer 10,23-25

An jedem ersten Wochentag lege jeder unter euch etwas beiseite und sammle, je nachdem er Gedeihen hat, damit nicht erst dann die Sammlungen durchgeführt werden müssen, wenn ich komme. – 1. Korinther 16,2

4 Ihr sollt euch nicht an die Götzen wenden und sollt euch keine gegossenen Götter machen, denn ich, der HERR, bin euer Gott.

Die Heiligkeit lässt keine Kompromisse in Bezug auf die Götter dieser Welt zu.

Du sollst keine anderen Götter neben mir haben! Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten. – 2. Mose 20,3-6

Die Götter dieser Welt sind Macht, Geld und Ruhm.

Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. – 1. Johannes 2,15-17

Wenn es euch aber nicht gefällt, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stromes gedient haben, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen! – Josua 24,15

Der letzte Absatz in diesem Abschnitt befasst sich mit der Heiligkeit in Bezug auf Nahrung. Zwei Situationen werden erwähnt.

    • Fleisch sollte so gehandhabt werden, wie es Gott vorgeschrieben hat, und verdorbenes Fleisch sollte überhaupt nicht gegessen werden, denn verfaultes ist das Gegenteil von Heiligkeit.

5 Und wenn ihr dem HERRN ein Friedensopfer schlachten wollt, sollt ihr es so opfern, dass es euch wohlgefällig macht.
6 Es soll aber an dem Tag gegessen werden, an dem ihr es opfert, und am folgenden Tag; was aber bis zum dritten Tag übrig bleibt, das soll mit Feuer verbrannt werden.
7 Wenn aber dennoch am dritten Tag davon gegessen wird, so ist es ein Gräuel und wird nicht als wohlgefällig angenommen werden;
8 und wer davon isst, wird seine Schuld tragen, weil er das entheiligt hat, was dem HERRN heilig ist, und eine solche Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volk.

    • Bei der Ernte sollte darauf geachtet werden, etwas Nahrung für die Armen zu hinterlassen.

Eine reine und makellose Frömmigkeit vor Gott, dem Vater, ist es, Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen und sich von der Welt unbefleckt zu bewahren. – Jakobus 1,27

9 Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollst du den Rand deines Feldes nicht vollständig abernten und keine Nachlese nach deiner Ernte halten.
10 Auch sollst du nicht Nachlese halten in deinem Weinberg, noch die abgefallenen Beeren deines Weinberges auflesen, sondern du sollst es dem Armen und dem Fremdling lassen; denn ich, der HERR, bin euer Gott.

Die beste Illustration dieses Prinzips findet sich im 2. Kapitel von Ruth.

Ruth 2
2 Ruth aber, die Moabiterin, sprach zu Naemi: Lass mich doch aufs Feld hinausgehen und Ähren auflesen bei dem, in dessen Augen ich Gnade finde! Da sprach sie zu ihr: Geh hin, meine Tochter!
3 Und so ging sie hin, kam und las Ähren auf dem Feld hinter den Schnittern her. Es traf sich aber, dass jenes Stück Feld dem Boas gehörte, der aus dem Geschlecht Elimelechs war.

5 Und Boas fragte seinen Knecht, der über die Schnitter bestellt war: Zu wem gehört diese junge Frau?
6 Und der Knecht, der über die Schnitter bestellt war, antwortete und sprach: Das ist die moabitische junge Frau, die mit Naemi aus dem Gebiet von Moab zurückgekommen ist.
7 Und sie hat gesagt: Lass mich doch auflesen und zwischen den Garben sammeln hinter den Schnittern her! Und sie kam und blieb vom Morgen an bis jetzt; sie bleibt nicht lange zu Hause sitzen!
8 Da sprach Boas zu Ruth: Hörst du, meine Tochter? Du sollst auf keinen anderen Acker gehen, um aufzulesen; und begib dich auch nicht weg von hier, sondern halte dich da zu meinen Mägden.
9 Dein Auge sei auf das Feld gerichtet, wo sie schneiden, und geh hinter ihnen her! Habe ich nicht den Knechten geboten, dass dich niemand antasten soll? Und wenn du Durst hast, so geh hin zu den Gefäßen und trinke von dem, was die Knechte schöpfen!
10 Da fiel sie auf ihr Angesicht und neigte sich zur Erde und sprach: Warum habe ich vor deinen Augen Gnade gefunden, dass du dich um mich kümmerst, da ich doch eine Fremde bin?
11 Da antwortete Boas und sprach zu ihr: Es ist mir alles erzählt worden, was du an deiner Schwiegermutter getan hast nach dem Tod deines Mannes, wie du deinen Vater und deine Mutter und dein Heimatland verlassen hast und zu einem Volk gezogen bist, das du zuvor nicht kanntest.

Diese Geschichte von Ruth ist ein Bild der Liebe Christi zu uns. Es beinhaltet ein Bild der Gnade Gottes und wird daher auch mit seiner Heiligkeit in Verbindung gebracht.

Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat, damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, sodass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas Ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei. – Epheser 5,25-27

 

 

Denen, die von Frauen geboren sind

Hiob 14,1-6

1 Der Mensch, von der Frau geboren, lebt [nur] kurze Zeit und ist voll Unruhe.

Laut Hiob hat der Mensch eine angeborene Schwäche, weil er von einer Frau geboren wird. Dies ist ein Thema, das im Buch Hiob noch zweimal auftauchen wird. Daher ist es wichtig, dass wir verstehen, was Hiob damit gemeint hat.

Die Vorstellung von der Frau als dem schwächeren Geschlecht ist dem Wort Gottes nicht fremd.

Ihr Männer sollt gleichermaßen einsichtig mit eurer Frau als dem schwächeren Gefäß zusammenleben und ihr Ehre erweisen, weil ihr ja gemeinsam Erben der Gnade des Lebens seid, damit eure Gebete nicht verhindert werden. – 1. Petrus 3,7

Diese Vorstellung hat ihre Wurzeln im Fluch der Frauen in 1. Mose 3:

Und zur Frau sprach er: Ich will die Mühen deiner Schwangerschaft sehr groß machen; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; und dein Verlangen wird auf deinen Mann gerichtet sein, er aber soll über dich herrschen! – 1. Mose 3,16

Wenn eine Frau gebiert, so hat sie Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst, um der Freude willen, dass ein Mensch in die Welt geboren ist. – Johannes 16,21

Das Gesetz ergänzte diese Vorstellung mit den Reinheitsgesetzen im Zusammenhang mit der Geburt eines Kindes.

Rede zu den Kindern Israels und sprich: Wenn eine Frau schwanger ist und einen Knaben gebiert, so soll sie sieben Tage lang unrein sein; sie soll unrein sein wie in den Tagen, an denen sie abgesondert ist wegen ihres Unwohlseins. – 3. Mose 12,2

Nach Hiobs Denken wurden einige Aspekte dieser Schwäche auf natürliche Weise auf das Kind bei der Geburt übertragen, was die Existenz der sündigen Natur des Menschen erklärt.

In Psalm 51,7 hat David dieser Vorstellung eindeutig zugestimmt:

Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen. – Psalm 51,7

Sogar der Größte, der von einer Frau geboren wurde, hat unter der Bedrängnis der Sünde gelitten, wie Jesus bestätigt:

Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Reich der Himmel ist größer als er. – Matthäus 11,11

Auch Jesus selbst wurde unter diesem Fluch geboren, den er für uns überwunden hat. Das hat ihn zum vollkommenen Opfer für die Sünden der Welt gemacht.

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. – Galater 4,4-5

Denn was dem Gesetz unmöglich war — weil es durch das Fleisch kraftlos war —, das tat Gott, indem er seinen Sohn sandte in der gleichen Gestalt wie das Fleisch der Sünde und um der Sünde willen und die Sünde im Fleisch verurteilte, damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. – Römer 8.3-4

Hiob sagt weiter, dass ein Mann, der in solcher Schwäche geboren wurde, nur ein kurzes Leben voller Unruhe hatte.

Jakob sprach zum Pharao: Die ganze Zeit meiner Fremdlingschaft beträgt 130 Jahre; wenig und böse sind meine Lebensjahre gewesen, und sie erreichen nicht die Zahl der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft. – 1. Mose 47,9

Das Gefühl, dass das Leben zu kurz ist, ist unter denen, die kurz vor dem Ende stehen, weit verbreitet.

2 Wie eine Blume sprießt er auf und verwelkt; gleich einem Schatten flieht er und hat keinen Bestand.
3 Ja, über einem solchen hältst du deine Augen auf, und mit mir gehst du ins Gericht!

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf hinterfragt Hiob, warum Gott die Notwendigkeit sieht, Menschen zu richten, deren Leben so kurz ist.

4 Wie könnte denn ein Reiner von einem Unreinen kommen? Nicht ein Einziger!

Hiob fragt, wie Gott erwarten könne, dass jemand rechtschaffen lebt, der von einer Frau in Schwachheit und Unreinheit geboren wurde.

In einem von Paulus in Römer 3 zitierten Psalm bestätigt David die Wahrheit dieser Aussage.

Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob es einen Verständigen gibt, einen, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen, allesamt verdorben; es gibt keinen, der Gutes tut, auch nicht einen Einzigen! – Psalm 53,3-4

Angesichts all dessen hatte Hiob einen Vorschlag für Gott.

5 Wenn doch seine Tage bestimmt sind, die Zahl seiner Monate bei dir [festgelegt] ist und du ihm ein Ziel gesetzt hast, das er nicht überschreiten kann,
6 so schaue doch weg von ihm und lass ihn in Ruhe, damit er seinen Tag froh beendet wie ein Tagelöhner!

Dies ist kein Vorschlag, das Gericht ganz zu beseitigen, sondern es bis nach dem Tod aufzuschieben.

Die Implikationen von Hiobs Vorschlag führen zu einer Diskussion über die Auferstehung, die im nächsten Abschnitt zu finden ist.

Natürlich haben wir jetzt das, was Hiob nicht wusste. Seine Schwierigkeiten waren nicht das Urteil Gottes für Sünde, sondern eine von Gott zugelassene Prüfung. Eine Prüfung, durch die er als gereinigtes Gold hervorkommen würde.

 

Der Lohn eines Propheten

Matthäus 10,40-42

40 Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Die Aufnahme des Gesandten Gottes

Die Folge dieser Aussage, dass die Ablehnung des Gesandten dasselbe ist wie die Ablehnung Christi, ist auch Wahr.

Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, der verwirft mich; wer aber mich verwirft, der verwirft den, der mich gesandt hat. – Lukas 10,16

Israel ist ein Beispiel dafür.

    • Sie haben Jeremia abgelehnt.

Seit dem dreizehnten Jahr Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis zum heutigen Tag, diese 23 Jahre hindurch ist das Wort des HERRN an mich ergangen, und ich habe zu euch geredet, indem ich mich früh aufmachte und [immer wieder] redete, aber ihr habt nicht gehört. – Jeremia 25,3

    • Sie haben die andere Propheten abgelehnt.

Dazu hat der HERR alle seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, indem er sich früh aufmachte und sie [immer wieder] sandte; aber ihr wolltet nicht hören und neigtet eure Ohren nicht, um auf sie zu hören – Jeremia 25,4

    • Die Ablehnung von Jeremia und den anderen Propheten war die Ablehnung Gottes.

wenn Er euch sagen ließ: Kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg und von der Bosheit eurer Taten, damit ihr in dem Land, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, von Ewigkeit zu Ewigkeit wohnen könnt! Aber ihr habt mir nicht gehorcht, spricht der HERR, sondern habt mich erzürnt durch das Werk eurer Hände, euch selbst zum Schaden! – Jeremia 25,5.7

Da sprach der HERR zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir gesagt haben; denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll! – 1. Samuel 8,7

Jesus erwähnt an dieser Stelle jedoch nicht die negative Folgerung seiner Aussage, sondern nur den positiven Aspekt der Aufnahme des Gesandten Gottes. Eine ähnliche Aussage von ihm finden wir im Johannesevangelium.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer den aufnimmt, den ich senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. – Johannes 13,20

Beachte, dass in der positiven Form der Aussage nicht die Botschaft selbst aufgenommen wird, sondern der Gesandte. Die Aussagen an dieser Stelle beziehen sich auf Gastfreundschaft und Unterstützung.

Gajus ist ein hervorragendes Beispiel dafür.

Mein Lieber, du handelst treu in dem, was du an den Brüdern tust, auch an den unbekannten, die von deiner Liebe Zeugnis abgelegt haben vor der Gemeinde. Du wirst wohltun, wenn du ihnen ein Geleit gibst, wie es Gottes würdig ist; denn um Seines Namens willen sind sie ausgezogen, ohne von den Heiden etwas anzunehmen. So sind wir nun verpflichtet, solche aufzunehmen, damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden. – 3. Johannes 1,5-8

Jesus hat dasselbe über die Aufnahme von Kinder gesagte.

Und er nahm ein Kind und stellte es mitten unter sie; und nachdem er es in die Arme genommen hatte, sprach er zu ihnen: Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. – Markus 9,36-37

41a Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, der wird den Lohn eines Propheten empfangen

Die Aufnahme eines Propheten

Die Witwe von Zarpat

Da erging das Wort des HERRN an ihn folgendermaßen: Mache dich auf und geh nach Zarpat, das bei Zidon liegt, und bleibe dort; siehe, ich habe dort einer Witwe geboten, dass sie dich mit Nahrung versorgt! Und er machte sich auf und ging nach Zarpat. Und als er an das Stadttor kam, siehe, da war eine Witwe dort, die Holz sammelte. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir doch ein wenig Wasser im Gefäß, damit ich trinken kann! Als sie nun hinging, um es zu holen, rief er ihr nach und sprach: Bringe mir doch auch einen Bissen Brot mit! Sie aber sprach: So wahr der HERR, dein Gott, lebt, ich habe nichts Gebackenes, sondern nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug! Und siehe, ich habe ein paar Holzstücke gesammelt und gehe hin und will mir und meinem Sohn etwas zubereiten, damit wir es essen und danach sterben! Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mache es, wie du gesagt hast; doch bereite mir davon zuerst einen kleinen Brotfladen und bring ihn mir heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach etwas machen. Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Der Mehltopf soll nicht leer werden und das Öl im Krug nicht weniger werden bis zu dem Tag, da der HERR es auf den Erdboden regnen lassen wird! Und sie ging hin und machte es so, wie Elia gesagt hatte. Und er aß und sie auch samt ihrem Haus viele Tage lang. Der Mehltopf wurde nicht leer, und das Öl im Krug wurde nicht weniger, nach dem Wort des HERRN, das er durch Elia geredet hatte. – Könige 17,8-16

Die Schunamitin

Und es geschah eines Tages, dass Elisa nach Schunem ging. Dort wohnte eine vornehme Frau, und die nötigte ihn, bei ihr zu essen. So oft er nun vorbeikam, kehrte er dort ein, um zu essen. Und sie sprach zu ihrem Mann: Siehe doch, ich erkenne, dass dies ein heiliger Mann Gottes ist, der immer bei uns vorbeikommt. Lass uns doch ein kleines gemauertes Obergemach errichten und für ihn ein Bett sowie Tisch, Stuhl und Leuchter hineinstellen, damit er dort einkehren kann, wenn er zu uns kommt! – 2. Könige 4,8-10

Eine gottesfürchtige Purpurhändlerin

Und am Sabbattag gingen wir vor die Stadt hinaus, an den Fluss, wo man zu beten pflegte; und wir setzten uns und redeten zu den Frauen, die zusammengekommen waren. Und eine gottesfürchtige Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; und der Herr tat ihr das Herz auf, sodass sie aufmerksam achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde. Als sie aber getauft worden war und auch ihr Haus, bat sie und sprach: Wenn ihr davon überzeugt seid, dass ich an den Herrn gläubig bin, so kommt in mein Haus und bleibt dort! Und sie nötigte uns. – Apostelgeschichte 16,13-15

Wer ist ein Prophet?

    • Jemand, der die Zukunft voraussagt.
    • Jemand, der ein Botschaft von Gott verkündet. In diesem Sinne sollte ein Prediger oder Lehrer des Wortes Gottes als Prophet betrachtet werden.

Wir können den Lohn eines Propheten erhalten, wenn wir dem Propheten auf seinem Weg helfen.

41b und wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, der wird den Lohn eines Gerechten empfangen;
42 und wer einem dieser Geringen auch nur einen Becher mit kaltem Wasser zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch, der wird seinen Lohn nicht verlieren!

Die Aufnahme eines Gerechten

Es gibt diejenigen, die dem Herrn dienen, die nicht unter den Begriff Prophet fallen. Auch für sie gibt es eine besondere Belohnung.

Eine Witwe soll nur in die Liste eingetragen werden, wenn sie nicht weniger als 60 Jahre alt ist, die Frau eines Mannes war und ein Zeugnis guter Werke hat; wenn sie Kinder aufgezogen, Gastfreundschaft geübt, die Füße der Heiligen gewaschen, Bedrängten geholfen hat, wenn sie sich jedem guten Werk gewidmet hat. – 1. Timotheus 5,9-10

Die gebotene Gastfreundschaft sollte auch Fremden, die Gläubige sind, gewährt werden.

Johannes aber antwortete ihm und sprach: Meister, wir sahen einen, der uns nicht nachfolgt, in deinem Namen Dämonen austreiben, und wir wehrten es ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus aber sprach: Wehrt es ihm nicht! Denn niemand, der in meinem Namen ein Wunder tut, wird mich bald darauf schmähen können. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. – Markus 9,38-40

Wir können den Lohn eines Gerechten erhalten, wenn wir dem Gerechten auf seinem Weg helfen.

Keine gute Tat ist zu klein, um belohnt zu werden.

Denn wer euch einen Becher Wasser in meinem Namen zu trinken gibt, weil ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch: Ihm wird sein Lohn nicht ausbleiben. – Markus 9,41

 

 

Hiobs Verteidigung

Hiob 13,17-28

In diesem Abschnitt beginnt Hiob damit, seine Bitte an seine Freunde zu wiederholen, sich anzuhören, was er zu sagen hat. Er ist bereit, seine Rechtsache vor Gott darzulegen, und will sich von Unterbrechungen befreien, um dies tun zu können.

17 Hört doch, hört auf meine Rede, und meine Erklärung dringe in eure Ohren!
18 Gebt acht, ich habe die Verteidigung vorgebracht; ich weiß, dass ich Recht bekommen werde.

Hiob hat gemeint, dass er für unschuldig befunden wird, wenn Gott seine Argumente hört.

19 Wer ist es, der noch mit mir rechten will? Denn dann wollte ich verstummen und sterben.

Hiob hat in 9,3 von Rechten mit Gott gesprochen und ist zu dem Schluss gekommen, dass dies zwecklos sei.

In 10,2 hat er gefragt, warum Gott mit ihm rechtet, ohne ihm zu zeigen, warum.

Hiob war bereit anzufangen, aber zuerst hat er gefragt, ob er einen Ankläger vor Gott hat.

Er hat geglaubt, dass es keine geben konnte, aber wenn doch, war seine Sache hoffnungslos.

Es ist für uns an dieser Stelle hilfreich, daran zu denken, dass es doch einen Ankläger gegeben hat, aber er war und ist ein falscher Ankläger.

Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist gekommen das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Herrschaft seines Christus! Denn hinabgestürzt wurde der Verkläger unserer Brüder, der sie vor unserem Gott verklagte Tag und Nacht. – Offenbarung 12,10

Es ist auch hilfreich, darauf hinzuweisen, dass Gott selbst nie die Rolle des Anklägers übernimmt.

Wir sehen dies am Beispiel der Frau die beim Ehebruch ergriffen worden war. Als Jesus vorgeschlagen hat, dass derjenige ohne Sünde den ersten Stein werfen sollte, ist alle Ankläger nach Hause gegangen.

Da richtete sich Jesus auf, und da er niemand sah als die Frau, sprach er zu ihr: Frau, wo sind jene, deine Ankläger? Hat dich niemand verurteilt? Sie sprach: Niemand, Herr! Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr! – Johannes 8,10-11

Der Apostel Paulus hat Gottes Rolle und die Rolle Jesu Christi als unser Fürsprecher erklärt.

Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott [ist es doch], der rechtfertigt! Wer will verurteilen? Christus [ist es doch], der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt! – Römer 8,33-34

Hiob wusste jedoch nicht, dass Satan sein Ankläger war, und das war zumindest ein Teil dessen, was er an der ganzen Situation nicht verstehen konnte.

Nun, da Hiob bereit war zu beginnen, hat er zwei Sachen von Gott verlangt.

20 Nur zweierlei tue mir nicht an, dann will ich mich vor deinem Angesicht nicht verbergen:
21 Tue deine Hand von mir und ängstige mich nicht mit deinem Schrecken!

Er hat zunächst gebeten, dass Gott für die Dauer des Rechtverfahrens sein körperliches Leiden beseitigen werde.

Zweitens hat er darum gebeten, dass Gott ihm seine Angst nehmen würde, mit der er gequält wurde.

Nachdem diesen Bitten stattgegeben wurde, hat Hiob zwei Möglichkeiten gesehen, wie sie vorgehen konnten.

22 Dann rufe du, und ich will antworten, oder ich will reden, und du erwidere mir!

Als nächstes hat Hiob Gott gefragt, was die Anschuldigungen gegen ihn waren.

23 Wie viele Sünden und Vergehen habe ich? Lass mich meine Übertretungen und Missetaten wissen!

Es gilt seit langem als Grundrecht, dass die Angeklagten über die gegen sie erhobenen Vorwürfe informiert werden.

Da er keine Antwort erhalten hat, hat er nach dem Grund des Schweigens gefragt.

24 Warum verbirgst du dein Angesicht und hältst mich für deinen Feind?

Die Stille gibt ihm ein schreckliches Gefühl und er beginnt sich in Gottes Augen wertlos zu fühlen.

25 Verscheuchst du ein verwehtes Blatt und verfolgst einen dürren Halm?

Hiob hat sich vorgestellt, dass Gott damit beschäftigt war, alles aufzuschreiben, was Hiob jemals falsch gemacht hatte, während er Hiob mit Fesseln an den Füßen in der Dunkelheit zurückgelassen hat.

26 Denn du verschreibst mir Bitteres und lässt mich erben die Sünden meiner Jugend;
27 du legst meine Füße in den Stock und lauerst auf alle meine Schritte und zeichnest dir meine Fußspuren auf,
28 da ich doch wie Moder vergehe, wie ein Kleid, das die Motten fressen!

Prüfungen wie die, die Hiob erlebt hat, sind nie einfach, aber sie dienen dazu, uns Gott näher zu bringen. Obwohl Hiob noch einen Weg vor sich hatte, bis seine Prüfung beendet war, ist es wichtig zu beachten, dass Hiob sich an den Richtigen gewandt hat, um Hilfe zu erhalten. Deshalb wird Hiob, wenn alles gesagt und getan ist, strahlend wie die Mittagssonne hervorkommen.

Christus ist das Leben!

Matthäus 10,34-39

34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert!

Frieden mit Gott ist wichtiger als Frieden auf Erden.

    • Die messianischen Erwartungen der Juden.

Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, dass er es gründe und festige mit Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun! – Jesaja 9,5-6

Frohlocke sehr, du Tochter Zion; jauchze, du Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir; ein Gerechter und ein Retter ist er, demütig und reitend auf einem Esel, und zwar auf einem Füllen, einem Jungen der Eselin. Und ich werde die Streitwagen aus Ephraim ausrotten und die Pferde aus Jerusalem; und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden; und Er wird den Völkern Frieden gebieten; und seine Herrschaft wird reichen von einem Meer zum anderen und vom Strom bis an die Enden der Erde. – Sacharja 9,9-10

Die falschen Prioritäten führen zu einer falschen Art von Frieden.

    • Kompromisse mit Ungläubigen.

Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? Wie stimmt der Tempel Gottes mit Götzenbildern überein? Denn ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: »Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein«. Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an! Und ich will euch aufnehmen, und ich will euch ein Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. – 2. Korinther 6,14-18

    • Kompromisse in Bezug auf falsche Lehren.

Mich wundert, dass ihr euch so schnell abwenden lasst von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium, während es doch kein anderes gibt; nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht! Rede ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Christus. – Galater 1,6-10

    • Kompromisse in Bezug auf die Sünde.

Was wollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade voll werde? Das sei ferne! Wie sollten wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben? Oder wisst ihr nicht, dass wir alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft sind, in seinen Tod getauft sind? Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln. – Römer 6,1-4

    • Kompromisse in Bezug auf Weltlichkeit

Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. – 1. Johannes 2,15-17

Die richtigen Prioritäten sind diejenigen, die zum Frieden mit Gott führen.

Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir im Glauben auch Zugang erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, und wir rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes. – Römer 5,1-2

​Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. – Römer 12,1-2

35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
36 und die Feinde des Menschen werden seine eigenen Hausgenossen sein.

Deine Beziehung zu Jesus ist mehr wert als deine Beziehung zu deiner Familie.

Die Verse 35 und 36 stammen aus Micha 7,6 der sich auf die Zustände in Israel während der Herrschaft von Ahas bezieht . Aber die Zustände zu Michas Zeiten weisen auf eine noch größere Spaltung beim Kommen des Messias hin, Zustände, die heute noch weiter verbreitet sind als je zuvor.

Verlasst euch nicht auf den Nächsten, vertraut dem Verwandten nicht; bewahre die Pforte deines Mundes vor der, die in deinen Armen liegt! Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter lehnt sich auf gegen die Mutter, die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter; die Feinde des Menschen sind seine [eigenen] Hausgenossen! – Micha 7,5-6

Der Marxismus lehrt, dass Kinder nicht ihren Eltern, sondern dem Staat gehören. Der Staat erlaubt den Eltern, die Kinder so lange zu erziehen, wie sie mit den Methoden einverstanden sind, behält sich jedoch das Recht vor, sie ihren Eltern wegzunehmen, wenn sie dies für richtig halten. Kinder werden in den Schulen in das Weltansicht des Staates eingewiesen und lernen dadurch, ihren Eltern nicht zu vertrauen.

Aber Jesu Worte beziehen sich auf eine noch größere Spaltung und das ist eine Spaltung, die entsteht, wenn ein Familienmitglied sich entscheidet, Christus nachzufolgen und sich andere Familienmitglieder gegen sie wenden. In diesem Zusammenhang hat Jesus folgendes gesagt:

37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.

Natürlich muss sich nicht jeder zwischen seiner Familie und Christus entscheiden, da einige Christen gläubige Eltern haben, die bei ihren Kindern stehen, die zu Christus stehen. Aber wenn die Zeit kommt, in der ihr wählen müsst, ist Christus die weitaus bessere Wahl.

Ich aber will nach dem HERRN ausschauen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören. – Micha 7,7

Die Worte in Lukas sind viel stärker, da die Liebe zu den Eltern als Hass bezeichnet wird im Vergleich zu der Liebe, die wir zu unserem Herrn haben sollten.

Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein. – Lukas 14,26

38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert.

Für Jesus zu leben (oder nötigenfalls zu sterben) ist besser als für sich selbst zu leben.

Das Kreuz zu nehmen bedeutet nicht, sich mit einer unangenehmen oder tragischen Situation in seinem Leben abzufinden. Stattdessen bedeutet das Nehmen des Kreuzes einen schmerzhaften Tod in Bezug auf sich selbst.

Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. »Er hat keine Sünde getan, es ist auch kein Betrug in seinem Mund gefunden worden«; als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet. Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz, damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben mögen; durch seine Wunden seid ihr heil geworden. – 1. Petrus 2,21-24

Denn wenn wir mit ihm einsgemacht und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein; wir wissen ja dieses, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, sodass wir der Sünde nicht mehr dienen; denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen. – Römer 6,5-7

Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben, ein für alle Mal; was er aber lebt, das lebt er für Gott. Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn! – Römer 6,10-11

39 Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden!

Wer sein Leben findet…

So nackt, wie er aus dem Leib seiner Mutter gekommen ist, geht er wieder dahin, und er kann gar nichts für seine Mühe mitnehmen, das er in seiner Hand davontragen könnte. Das ist auch ein böses Übel, dass er gerade so, wie er gekommen ist, wieder gehen muss; und was bleibt ihm davon, dass er sich um Wind abgemüht hat? – Prediger 5,14-15

Wer sein Leben verliert…

Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden, da wir wissen, dass Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn. – Römer 6,8-9

Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. – Galater 2,20

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen! Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. – Matthäus 6,19-21

Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben. – 2. Timotheus 4,6-8

Auch im Sterben hoffen wir auf Gott

Hiob 13,1-16

Hiob hat weiterhin seine Verärgerung gegenüber seinen Freunden gezeigt, was darauf hingedeutet hat, dass ihre Worte an ihn tatsächlich wertlos waren. Er hätte sich selbst ausdenken können, was sie gesagt haben.

1 Siehe, dies alles hat mein Auge gesehen, mein Ohr hat’s gehört und sich gemerkt;
2 was ihr wisst, weiß auch ich; ich stehe nicht hinter euch zurück.

Aber Hiob war nicht besonders daran interessiert, seine Freunde von seiner Unschuld zu überzeugen, da sie sowieso nicht in der Lage waren, etwas gegen seine Leiden zu unternehmen.

Stattdessen wollte er seine Rechtsache vor Gott selbst bringen, wo er glaubte, dass Gott seine Unschuld anerkennen würde.

3 Ich aber will nun zu dem Allmächtigen reden; mit Gott zu rechten begehre ich.

Hiobs Meinung nach hatten die langen Reden seiner drei Freunde nicht geholfen, weil sie voller Lügen waren.

4 Ihr hingegen streicht ja nur Lügenpflaster und seid nichts als Quacksalber, ihr alle!

Was sie gesagt hatten, hätte wahr sein können, wenn es auf jemanden angewendet worden wäre, der alles getan hatte, was sie Hiob beschuldigt hatten, aber auf ihn bezogen war es nichts als Lüge.

Es wäre eigentlich besser für sie gewesen, wenn sie einfach geschwiegen hätten wie in der ersten Woche, als sie ihn besuchten. Zumindest dann erschienen sie weise.

5 O dass ihr doch schweigen könntet; das würde euch als Weisheit angerechnet!

Dies ist eine Lektion, die wir alle lernen sollten.

Selbst ein Narr wird für weise gehalten, wenn er schweigt, für verständig, wenn er seine Lippen verschließt. – Sprüche 17,28

Hiobs Freunde hatten sich mit ihren harten Reden als Richter im Namen Gottes aufgestellt, als ob er ihre Hilfe brauchte. Wir sollten aufpassen, dass wir nicht dasselbe tun.

Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilt nicht, so werdet ihr nicht verurteilt; sprecht los, so werdet ihr losgesprochen werden! – Lukas 6,37

Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird auch euch zugemessen werden. – Matthäus 7,2

Da sie sich selbst als Richter an Gottes Stelle eingesetzt hatten, nutzt Hiob die Gelegenheit, um die Sinnlosigkeit dieses Vorgehens zu demonstrieren.

6 So hört nun meine Rechtfertigung, und achtet auf die Verteidigung meiner Lippen!
7 Wollt ihr Gott zuliebe Unrechtes reden und zu seinen Gunsten lügen?
8 Wollt ihr seine Partei ergreifen oder Gottes Anwalt spielen?
9 Wäre es gut [für euch], wenn er euch erforschte? Könnt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht?

Jedes Mal, wenn jemand behauptet, für Gott zu sprechen, ist er in großer Gefahr, denn Gott wird sehen, was er tut, und er wird ihn richten. Es spielt eine Rolle, ob er Papst ist oder behauptet, ein Prophet zu sein, wenn Gott ihn nicht gesandt hat, ist er nur ein Lügner.

10 Nein, strafen wird er euch, wenn ihr im Geheimen die Person anseht!
11 Wird nicht seine Majestät euch in Furcht versetzen und Schrecken vor ihm euch überfallen?
12 Eure Denksprüche sind Sprüche aus Asche, und eure Schutzwehren sind Schutzwehren aus Lehm.
13 Schweigt vor mir und lasst mich reden; es komme über mich, was will!

Hiob meinte, anstatt zu versuchen, für Gott zu sprechen, was sie offensichtlich nicht konnten, sollten sie schweigen und ihn seine Rechtsache vor Gott bringen lassen.

Im nächsten Vers hat Hiob die rhetorische Frage stellte, warum er sich selbst in Gefahr bringen sollte, indem er seine Rechtsache Gott brachte.

14 Warum sollte ich mein Fleisch in meine Zähne nehmen und mein Leben in meine Hand legen?

Die Antwort war, weil er Gott voll vertraut hat. Selbst wenn Gott ihn töten würde, ist seine Hoffnung in ihm geblieben.

15 Siehe, er soll mich töten — ich will auf ihn warten; nur will ich meine Wege ihm ins Angesicht verteidigen!

Wie kann Hiob so sicher sein, dass er für gerecht erklärt wird, wenn er vor Gott kommt? Denn er hat gewusst, dass die Gottlosen nicht in die Gegenwart Gottes kommen dürfen.

16 Auch das schon wird mir zur Rettung dienen; denn kein Gottloser kommt vor sein Angesicht.

Darum werden die Gottlosen nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. – Psalm 1,5

Als Gläubige haben wir dieselbe Hoffnung, die Hiob hatte, wie Paulus in Römer 8 erklärt:

Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott [ist es doch], der rechtfertigt! Wer will verurteilen? Christus [ist es doch], der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt! Wer will uns scheiden von der Liebe des Christus? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht: »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir geachtet!« Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. – Römer 8,33-37