Nach eurem Glauben

Matthäus 9,27-34

 

27 Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrien und sprachen: Du Sohn Davids, erbarme dich über uns!

Obwohl Jesus zu anderen Zeiten andere Blinde geheilt hat, ist diese Geschichte zu Beginn seines Dienstes nur hier in Matthäus enthalten.

Jesus hat gerade das Haus verlassen, in dem er ein 12-jähriges Mädchen von den Toten auferweckt hat, und ist offenbar auf dem Weg nach Hause.

Seit er von der anderen Seite des Meeres zurückgekehrt ist, ist er ständig von einer Menschenmenge umgeben, und das ist hier wahrscheinlich der Fall.

Zwei Blinde, die zweifellos davon gehört hatten, wie Jesus die Kranken geheilt und die Toten auferweckt hatte, hörten den Lärm, als Jesus sich näherte.

Es war ihnen unmöglich, Jesus in der Menge zu finden, also folgten sie dem Lärm, als er die Straße entlang ging.

Nur der Menge zu folgen war nicht genug für sie, sie wussten, dass sie irgendwie zu Jesus gelangen mussten.

Als sie der Menge gefolgt hat, haben sie angefangen zu schreien, „Du Sohn Davids, erbarme dich über uns!“

Das Verb hier repräsentiert eine kontinuierliche Aktion. Sie haben nicht nur einmal gerufen und hörten auf, sie haben die ganze Zeit weiter gerufen.

Hier können wir beginnen, ihren Glauben zu sehen.

Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. – 2. Korinther 5,7

Sie haben das, was sie über Jesus gehört hatten, mit den Prophezeiungen über den Messias, der kommen sollte verbunden. Eine bestimmte Prophezeiung lag ihnen besonders am Herzen.

Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden – Jesaja 35,5

Diese Männer ließen sich nicht von den Schwierigkeiten davon abhalten, Jesus zu finden. Sie haben ihm sogar direkt ins Haus gefolgt.

28 Als er nun ins Haus kam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus fragte sie: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr!

Da Jesus den Blinden nicht auf der Straße geantwortet hat, konnte er mit ihnen jetzt im privat reden.

Er fragte nicht, ob sie glaubten, dass er sie heilen würde, sondern ob sie glaubten, dass er es könnte.

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen. – Hebräer 11,6

Das Wunder sollte nicht Gegenstand unseres Glaubens sein, sondern Jesus!

Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!« – Römer 10,9-11

Sie haben geantwortet, „Ja, Herr!“

denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. – Römer 10,13

29 Da rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben!

Es ist nicht notwendig, dass Jesus jemanden berührt, um ihn zu heilen, aber die Berührung vermittelt Liebe und Sorge.

Jesus hat gesagt, „Euch geschehe nach eurem Glauben!“

Wie viel Glauben ist erforderlich?

Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin!, und er würde sich hinwegheben; und nichts würde euch unmöglich sein. – Matthäus 17,20b

Wie viel Glauben besitzt ein Senfkorn? Eine ausreichende Menge!

    • Es ist nicht wie viel, sondern wer ist der Gegenstand?
    • Es ist nicht wie viel, sondern ist es echt?

Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du glauben kannst — alles ist möglich dem, der glaubt! – Markus 9,23

Gottes Antwort auf den Schrei des Glaubens entspricht unserem Glauben.

30 Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus ermahnte sie ernstlich und sprach: Seht zu, dass es niemand erfährt!

Die Bibel verwendet oft menschliche Blindheit als Metapher für geistliche Blindheit.

Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, sodass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist. – 2. Korinther 4,3-4

Wir wissen nicht, wie lange diese beiden Männer blind waren, aber stelle dich die Welt vor, die sich vor ihnen geöffnet hat, sobald sie ihre Sicht erhalten hat.

Genauso ist es, wenn geistliche Blindheit aus dem Herzen entfernt wird.

Es gibt eine wunderbare neue Welt voller Wahrheit, die gelernt und angewendet werden muss.

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! – 2. Korinther 5,17

Warum wollte Jesus nicht, dass diese Männer bekannt machten, was mit ihnen geschehen war?

Er hatte kürz davor den Beiden, von denen er Dämonen ausgestoßen hatte, befohlen, anderen zu erzählen, was der Herr getan hatte.

Aber Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh in dein Haus, zu den Deinen, und verkündige ihnen, welch große Dinge der Herr an dir getan und wie er sich über dich erbarmt hat! – Markus 5,19

Vielleicht wollte er verhindern, dass Leute ihm aus dem falschen Grund folgen.

Da sprachen sie zu ihm: Was tust du denn für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? – Johannes 6,30

Vielleicht wollte er sie vor den falschen Anschuldigungen der Pharisäer schützen.

Da führten sie ihn, der einst blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat, als Jesus den Teig machte und ihm die Augen öffnete. Nun fragten ihn auch die Pharisäer wieder, wie er sehend geworden war. Und er sprach zu ihnen: Einen Brei hat er auf meine Augen gelegt, und ich wusch mich und bin nun sehend! Da sprachen etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält! Andere sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es entstand eine Spaltung unter ihnen. – Johannes 9,13-16

Ähnliches ist mit dem Nächsten geschehen, den Jesus geheilt hat.

32 Als sie aber hinausgingen, siehe, da brachte man einen Menschen zu ihm, der stumm und besessen war.
33 Und nachdem der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmenge verwunderte sich und sprach: So etwas ist noch nie in Israel gesehen worden!
34 Die Pharisäer aber sagten: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus!

Vielleicht lag es daran, dass diese Beiden ihn als den Messias erkannt hatten.

Die Prophezeiung aus Jesaja hat vom tausendjährigen Königreich gehandelt, aber Jesus war hier, um für die Sünden der Welt zu sterben, aber es war noch nicht Zeit.

31 Sie aber gingen hinaus und machten ihn in jener ganzen Gegend bekannt.

Selbst nachdem sie von der Hand des Meisters berührt worden waren, hatten diese ehemaligen Blinden immer noch Probleme mit ihrer rebellischen sündigen Natur.

Sie haben das Gegenteil von dem getan, was Jesus ihnen gesagt hat. Ungehorsam ist kein Hinweis auf starken Glauben.

Jesus hat ihnen gesagt: „Euch geschehe nach eurem Glauben!“

Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab und völlig überzeugt war, dass Er das, was Er verheißen hat, auch zu tun vermag. – Römer 4,20-21

Wir müssen lernen zu beten, wie die Jünger gebetet haben!

Mehre uns den Glauben! – Lukas 17,5

Denn es steht geschrieben:

der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. – Habakuk 2,4