Was will Gott von mir?

Matthäus 20,1-16

1 Denn das Reich der Himmel gleicht einem Hausherrn, der am Morgen früh ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg einzustellen.
2 Und nachdem er mit den Arbeitern um einen Denar für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg.

Dieses Gleichnis dient eigentlich dazu, seine Antwort auf die Frage des Petrus in 19,27 weiter zu erläutern.

Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür zuteil? – Matthäus 19,27

Die erste Gruppe, die zu Beginn des Tages eingestellt wurde, war ähnlich wie Petrus und die anderen Jünger, die sich immer darum kümmerten, was sie für ihren Dienst bekommen würden.

    • Diese Gruppe war früh auf dem Markt und bereit zu arbeiten.
    • Anscheinend wollten diese einen Vertrag, in dem festgelegt war, wie viel sie bezahlt werden sollten.
    • Der Hausherr kam ihnen darin entgegen, indem er ihnen gab, was sie wünschten.
    • Der vereinbarte Lohn war ein Denar.

3 Als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markt untätig stehen
4 und sprach zu diesen: Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, will ich euch geben!

Die zweite Gruppe war am Anfang nicht dabei.

    • Sie waren auch bereit zu arbeiten, obwohl ein Teil des Tages bereits vorbei war.
    • Der Hausherr sah, dass sie nicht beschäftigt waren, und bat sie, auch für ihn zu arbeiten.
    • Diese Gruppe forderte keinen Vertrag, war aber bereit, für alles zu arbeiten, was der Hausherr für wert hielt.

5 Und sie gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe.

Die Gruppen drei und vier waren gleich wie die zweite Gruppe, nur dass sie später am Tag beginnen.

6 Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere untätig dastehen und sprach zu ihnen: Warum steht ihr hier den ganzen Tag untätig?
7 Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt! Er spricht zu ihnen: Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, das werdet ihr empfangen!

Die letzte Gruppe hatte nur kurze Zeit zum Arbeiten zur Verfügung.

    • Der Hausherr fragte sie, warum sie den ganzen Tag untätig seien.
    • Sie antworteten, niemand habe sie zum Arbeiten eingestellt.
    • Diesen verspricht er auch zu geben, was Gerecht war.

8 Als es aber Abend geworden war, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und bezahle ihnen den Lohn, indem du bei den Letzten anfängst, bis zu den Ersten.
9 Und es kamen die, welche um die elfte Stunde [eingestellt worden waren], und empfingen jeder einen Denar.

Am Ende des Tages erhielten diejenigen, die als letzte kamen und nur eine Stunde gearbeitet hatten, einen vollen Arbeitstag.

    • Diese Gruppe ist vergleichbar mit uns, die wir in den letzten Tagen vor der Wiederkunft Christi leben und dienen.
    • Die Möglichkeiten sind geringer als in vergangenen Zeiten, aber der Lohn für Treue ist derselbe.

10 Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; da empfingen auch sie jeder einen Denar.
11 Und als sie ihn empfangen hatten, murrten sie gegen den Hausherrn
12 und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgemacht, die wir die Last und Hitze des Tages getragen haben!
13 Er aber antwortete und sprach zu einem unter ihnen: Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen?

Die erste Gruppe von Arbeitern erhielt den gleichen Lohn wie die letzte.

    • Sie dachten, sie sollten mehr bekommen.
    • Sie fühlten sich ungerecht behandelt.
    • Der Hausherr erklärte, es sei Gerecht, da sie sich darauf geeinigt hätten.

14 Nimm das Deine und geh hin! Ich will aber diesem Letzten so viel geben wie dir.
15 Oder habe ich nicht Macht, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Blickst du darum neidisch, weil ich gütig bin?
16 So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt.

Die erste Gruppe arbeitete, weil sie einen Vertrag bekamen. Die anderen arbeiteten, weil sie die Gelegenheit dazu hatten.

Ihre Treue und Bereitschaft, ohne Vertrag zu arbeiten, wurde mit einem vollen Tageslohn belohnt.

Und jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meines Namens willen, der wird es hundertfältig empfangen und das ewige Leben erben. Aber viele von den Ersten werden Letzte, und Letzte werden Erste sein. – Matthäus 19,29-30

Was sollen wir dann aus dieser kleinen Geschichte lernen?

Gott sucht immer noch Arbeiter für das Reich der Himmel.

    • Es spielt keine Rolle, wie alt du bist.
    • Es spielt keine Rolle, welche Ausbildung du hast.
    • Es spielt keine Rolle, wie viel Erfahrung du hast.
    • Es spielt keine Rolle, wie viel Fähigkeit du hast.
    • Das einzige, was notwendig ist, ist dass du berufen bist.

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. – Römer 8,28

    • Jeder Gläubige ist zum Dienst im Reich der Himmel berufen!

Das Wichtigste, was Gott von seinen Dienern erwartet, ist Treue.

So soll man uns betrachten: als Diener des Christus und Haushalter der Geheimnisse Gottes. Im Übrigen wird von einem Haushalter nur verlangt, dass er treu erfunden wird. – 1. Korinther 4,1-2

Sein Herr sagte zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn! – Matthäus 25,23

Denn wer hat, dem wird gegeben werden, damit er Überfluss hat; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein. – Matthäus 25,29-30

Gottes Urteil ist immer gerecht.

    • Lob von anderen ist unwichtig.

Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstag beurteilt werde; auch beurteile ich mich nicht selbst. – 1. Korinther 4,3

    • Meine eigene Meinung bezüglich meines Dienstes ist unwichtig.

Denn ich bin mir nichts bewusst; aber damit bin ich nicht gerechtfertigt, sondern der Herr ist es, der mich beurteilt. – 1. Korinther 4,4

    • Das Urteil unseres Herrn ist jedoch immer gerecht.

Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbar machen wird; und dann wird jedem das Lob von Gott zuteilwerden. – 1. Korinther 4,5

Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben. – 2. Timotheus 4,7-8

Was soll ich Gutes tun?

Matthäus 19,16-30

16 Und siehe, einer trat herzu und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen?
17a Er aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein!

Was wissen wir über diesen Mann?

    • Er war ein Oberster.

Und es fragte ihn ein Oberster und sprach… – Lukas 18,18a

    • Er war sehr reich.

…denn er war sehr reich. – Lukas 18,23b

    • Er machte sich Sorgen um die Ewigkeit.

Es ist ihm vorgekommen, dass etwas bei ihm fehlt.

…er hatte viele Güter. Ewiges Leben hat er aber nicht.

    • Er respektierte Jesus.

Er war eilends zu Jesus gekommen, aber hat viel Respekt gezeigt.

…fiel vor ihm auf die Knie… – Markus 10,17

…fragte ihn: Guter Meister…h. Guter Lehrer

Ein anderer Oberster der Juden hatte einen ähnlichen Ansatz gewählt, als er Jesus befragte:

Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern namens Nikodemus, ein Oberster der Juden. Der kam bei Nacht zu Jesus und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn, dass Gott mit ihm ist. – Johannes 3,1-2

Jesus hat auf seine Worte genau reagiert: „Was nennst du mich gut?“

Meinte er gut im Vergleich zu anderen oder wirklich gut?

Jesus war mehr als nur ein guter Lehrer, der von Gott kam, er war Gott!

Niemand ist gut als Gott allein!

Der Oberste hat eigentlich die falsche Frage gestellt: Was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen?

Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. – Epheser 2,8-9

Dieser Mann wiederholte denselben Fehler, den Israel Jahre zuvor gemacht hatte, was zur Verkündung des Gesetzes führte.

Da antwortete das ganze Volk miteinander und sprach: Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun! Und Mose überbrachte dem HERRN die Antwort des Volkes. – 2. Mose 19,8

O wenn sie doch immer ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und alle meine Gebote allezeit zu halten, damit es ihnen gut ginge und ihren Kindern ewiglich! – 5. Mose 5,29

Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt. – Römer 10,3-4

In den Evangelien von Markus und Lukas heißt es, „was soll ich tun, um das ewige Leben zu erben?“

Erbe wird man durch Geburt, man kann nichts Gutes tun, um Erbe zu sein.

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen! – Johannes 3,3

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. – Johannes 1,12-13

17b Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote!

Jesus hat die gestellte Frage beantwortet.

Mose beschreibt nämlich die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, so: »Der Mensch, der diese Dinge tut, wird durch sie leben«. – Römer 10,5

Gerechtigkeit schließt alle Sünde aus. Nur eine Sünde macht dich ungerecht!

18 Er sagt zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Das »Du sollst nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden!
19 Ehre deinen Vater und deine Mutter!« und »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«

Dies ist in der Reihenfolge das 6. bis 9. Gebot und das 5. Gebot.

Die ersten vier Gebote, die man mit 5. Mose 6,5 zusammenfassen kann, wurden nicht erwähnt.

Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. – Mose 6,5

Das 10. Gebot, „Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten! Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch irgendetwas, das dein Nächster hat!“ (2. Mose 20,17) wurde ersetzt durch: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ aus 3. Mose 19,18.

Es war dieses 10. Gebot, das den Apostel Paulus davon überzeugte, dass er ein Sünder war.

Aber ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren! Da nahm aber die Sünde einen Anlass durch das Gebot und bewirkte in mir jede Begierde; denn ohne das Gesetz ist die Sünde tot. – Römer 7,7b-8

20 Der junge Mann spricht zu ihm: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend an; was fehlt mir noch?

Ja, dieser Mann hat sich wohl buchstabengetreu an das Gesetz gehalten, das hat Jesus nicht bestritten. Allerdings war der Geist des Gesetzes ein großes Versagen für ihn.

21 Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach!

Markus erzählt uns von der Liebe Jesu zu diesem Mann.

Da blickte ihn Jesus an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir! – Markus 10,21

Zeige deinen armen Nächsten deine Liebe, indem du verkaufst, was du hast, um ihren Bedarf zu decken.

Wenn du das tust, wirst du einen Schatz im Himmel haben und du wirst frei sein, mir zu folgen.

22 Als aber der junge Mann das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter.
23 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher hat es schwer, in das Reich der Himmel hineinzukommen!
24 Und wiederum sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt!
25 Als seine Jünger das hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Wer kann dann überhaupt gerettet werden?
26 Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist dies unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich.

Was wäre die Antwort auf die richtige Frage?

Aber die Gerechtigkeit aus Glauben redet so: Sprich nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? — nämlich um Christus herabzuholen — oder: Wer wird in den Abgrund hinuntersteigen? — nämlich um Christus von den Toten zu holen. Sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen! « Dies ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen. – Römer 10,6-8

Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!« – Römer 10,9-11

denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. – Römer 10,13

27 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür zuteil?
28 Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.
29 Und jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meines Namens willen, der wird es hundertfältig empfangen und das ewige Leben erben.
30 Aber viele von den Ersten werden Letzte, und Letzte werden Erste sein.

Muss ich alles verkaufen, was ich habe, um gerettet zu werden? Nein!

Aber wenn du auf deinen Reichtum oder deine Gerechtigkeit vertraust, um dich in den Himmel zu bringen, kannst du nicht gerettet werden, da der einzige Weg in den Himmel Jesus Christus und seine Gerechtigkeit ist.

Vergiss alles andere und folge ihm nach!

 

Ein reines Gewissen

Hiob 31,13-28

13 Wenn ich meinem Knecht oder meiner Magd das Recht verweigert hätte, als sie einen Rechtsstreit gegen mich hatten,
14 was wollte ich tun, wenn Gott gegen mich aufträte; und wenn er mich zur Rede stellte, was wollte ich ihm antworten?
15 Hat nicht der, der mich im Mutterleib bereitete, auch ihn gemacht? Hat nicht ein und derselbe uns im Mutterleib gebildet?

Ein Bereich, in dem die Integrität von Hiob wirklich hervorsticht, war seine Einstellung zu seinen Dienern.

Hiob war fest von der Wahrheit überzeugt, dass alle Menschen gleich geschaffen wurden und vor Gott gleich sind, ungeachtet der Stellung, in die sie hineingeboren wurden oder jetzt leben.

16 Habe ich den Armen versagt, was sie begehrten, und die Augen der Witwe verschmachten lassen?
17 Habe ich meinen Bissen allein verzehrt, und hat der Verwaiste nichts davon essen können?
18 Wahrlich, von meiner Jugend auf ist er bei mir aufgewachsen wie bei einem Vater, und von meiner Mutter Leib an habe ich [die Witwe] geführt!

Im Gesetz von Moses heißt es, „Ihr sollt keine Witwen und Waisen bedrücken.“ (2. Mose 22,21), aber Hiob ging weit darüber hinaus.

Er lebte „die reine und makellose Frömmigkeit“ von Jakobus 1,27, d.h., die „Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen…“

19 Habe ich mit angesehen, wie einer umherirrte ohne Kleider, oder der Arme ohne Decke?
20 Wenn seine Lenden mich nicht gesegnet haben und er sich von der Wolle meiner Lämmer nicht wärmen durfte,
21 wenn ich meine Hand gegen die Waise erhob, weil ich sah, dass man mir helfen würde im Tor,
22 so soll mir meine Schulter vom Nacken fallen und mein Arm aus seinem Gelenk brechen!

Stelle dich einen armen Mann vor, der seinen Mantel aufgegeben hat, um seine Schulden zu bezahlen oder seine Familie zu ernähren, der vor Kälte zittert, während Hiob auf dem Weg ist, seine Waren auf dem Markt zu verkaufen. Hiob sieht ihn, hält seinen Wagen an und geht zu ihm hinüber, gibt ihm eine tolle Wolldecke, die man mit hohem Gewinn hätte verkaufen können.

Hiob sagt, wenn ich das nicht getan habe, dann lass meinen Arm brechen.

23 Denn schrecklich wäre Gottes Strafe für mich gewesen, und vor seiner Hoheit hätte ich nicht bestehen können.

Als Hiob erneut seine Lauterkeit schwor, glaubte er, dass Gott überaus fähig sei, das von ihm beschriebene Gericht durchzuführen.

24 Habe ich mein Vertrauen je auf Gold gesetzt und zum Feingold gesagt: »Sei du meine Zuversicht!«,
25 habe ich mich gefreut, weil ich reich geworden bin und meine Hand viel erworben hat;
26 habe ich die Sonne angesehen, wenn sie leuchtete, und den Mond, wie er so prächtig dahinzog,
27 und habe ich mein Herz im Geheimen verführen lassen, dass ich ihnen Kusshände zuwarf,
28 so wäre auch das ein strafwürdiges Vergehen gewesen; denn ich hätte Gott in der Höhe verleugnet.

Hiob leugnet erneut den Götzendienst, bezieht sich diesmal jedoch nicht auf die Göttin der Fruchtbarkeit, sondern auf die Anziehungskraft von Gold und den Glanz der allgemein verehrten Sonne und des Mondes.

Hiobs Treue gegenüber dem Gott des Himmels war unerschütterlich und sein Gewissen war rein.

Ach, hätten auch wir ein so reines Gewissen vor Gott.

 

um Ehebruch zu vermeiden

Matthäus 19,1-15

1 Und es geschah, als Jesus diese Worte beendet hatte, verließ er Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordan.
2 Und es folgte ihm eine große Volksmenge nach, und er heilte sie dort.

Jesus war auf der Ostseite des Jordan auf dem Weg nach Jerusalem. Dies war üblich, um nicht durch Samaria gehen zu müssen.

Wie üblich folgten ihm große Menschenmengen auf dem Weg und er nahm sich die Zeit, sie zu heilen.

3 Da traten die Pharisäer zu ihm, versuchten ihn und fragten ihn: Ist es einem Mann erlaubt, aus irgendeinem Grund seine Frau zu entlassen?

Damals gab es laut dem Historiker Josephus einen Streit zwischen zwei Rabbinern darüber, was das Gesetz in 5. Mose 24,1 bezüglich der Ehescheidung erlaubte.

​Wenn jemand eine Frau nimmt und sie heiratet, und sie findet nicht Gnade vor seinen Augen, weil er etwas Schändliches an ihr gefunden hat, und er ihr einen Scheidebrief schreibt und ihn ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Haus entlässt, – 5. Mose 24,1

Nach diesem Vers hat Gott die Scheidung für „etwas schändliches“ zugelassen.

    • Shammai, der die Betonung auf „schändliches“ legte, nahm dies als Hinweis auf sexuelle Untreue.
    • Hillel, die die Betonung auf „etwas“ legte, erlaubte die Scheidung sogar für etwas so Triviales wie das Verbrennen von Essen ihres Mannes.

4 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang als Mann und Frau erschuf
5 und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen; und die zwei werden ein Fleisch sein«?
6 So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!

Anstatt die Grundlage des Streits anzusprechen, ging Jesus zurück zur Schöpfung, um zu zeigen, was Gottes tatsächlicher Plan für die Ehe ist.

Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht! – 1. Mose 2,18

Bevor Gott die Frau schuf, benutzte er das Tierreich, um Adam auf ihre Ankunft vorzubereiten.

Und Gott der HERR bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde, und damit jedes lebendige Wesen den Namen trage, den der Mensch ihm gebe. Da gab der Mensch jedem Vieh und Vogel des Himmels und allen Tieren des Feldes Namen; aber für den Menschen fand sich keine Gehilfin, die ihm entsprochen hätte. – 1. Mose 2,19-20

Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Und Gott der HERR bildete die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie zu dem Menschen. Da sprach der Mensch: Das ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll »Männin« heißen; denn vom Mann ist sie genommen! – 1. Mose 2,21-23

Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein. – 1. Mose 2,24

Diese Lehre Jesu war nicht neu, sie findet sich auch bei den Propheten des Alten Testaments.

Und ihr fragt: »Warum?« Weil der HERR Zeuge war zwischen dir und der Frau deiner Jugend, der du nun untreu geworden bist, obwohl sie deine Gefährtin und die Frau deines Bundes ist! Und hat Er sie nicht eins gemacht, ein Überrest des Geistes für Ihn? Und wonach soll das eine trachten? Nach göttlichem Samen! So hütet euch denn in eurem Geist, und niemand werde der Frau seiner Jugend untreu! Denn ich hasse die Ehescheidung, spricht der HERR, der Gott Israels, und dass man sein Gewand mit Frevel bedeckt, spricht der HERR der Heerscharen; darum hütet euch in eurem Geist und werdet nicht untreu! – Maleachi 2,14-16

Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden und das Ehebett unbefleckt; die Unzüchtigen und Ehebrecher aber wird Gott richten! – Hebräer 13,4

 7 Da sprachen sie zu ihm: Warum hat denn Mose befohlen, ihr einen Scheidebrief zu geben und sie so zu entlassen?
8 Er sprach zu ihnen: Mose hat euch wegen der Härtigkeit eures Herzens erlaubt, eure Frauen zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht so gewesen.

Beachte, wie sie die Worte Moses verdreht hatten, um zu sagen, dass er den Männern befahl, sich von ihren Frauen scheiden zu lassen.

Das einzige, was Moses tatsächlich befahl, war, dass eine Frau, die von einem zweiten Mann geschieden worden war, nicht zu ihrem ersten Ehemann zurückkehren durfte.

 9 Ich sage euch aber: Wer seine Frau entlässt, es sei denn wegen Unzucht, und eine andere heiratet, der bricht die Ehe; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.

Bei einer Scheidung aus einem anderen Grund als sexueller Untreue sind Mann und Frau Ehebrecher.

Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, ausgenommen wegen Unzucht, der macht, dass sie die Ehe bricht. Und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. – Matthäus 5,32

Die schwierigere Frage ist die der Wiederverheiratung.

Oder wisst ihr nicht, Brüder — denn ich rede ja mit Gesetzeskundigen —, dass das Gesetz [nur] so lange über den Menschen herrscht, wie er lebt? Denn die verheiratete Frau ist durchs Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie von dem Gesetz des Mannes befreit. So wird sie nun bei Lebzeiten des Mannes eine Ehebrecherin genannt, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird; stirbt aber der Mann, so ist sie vom Gesetz frei, sodass sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird. – Römer 7,1-3

Wenn eine Frau wegen der Untreue ihres Mannes geschieden wird, ist sie kein Ehebrecher, es sei denn, sie heiratet erneut, während er noch lebt.

Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, dass eine Frau sich nicht scheiden soll von dem Mann (wenn sie aber schon geschieden ist, so bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich mit dem Mann), und dass der Mann die Frau nicht entlassen soll. Den Übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat, und diese ist einverstanden, bei ihm zu wohnen, so soll er sie nicht entlassen; und eine Frau, die einen ungläubigen Mann hat, der einverstanden ist, bei ihr zu wohnen, soll ihn nicht verlassen. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. Wenn sich aber der Ungläubige scheiden will, so scheide er sich! Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden; in Frieden aber hat uns Gott berufen. Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten kannst? Oder was weißt du, Mann, ob du die Frau retten kannst? – 1. Korinther 7,10-16

10 Da sprechen seine Jünger zu ihm: Wenn ein Mann solche Pflichten gegen seine Frau hat, so ist es nicht gut, zu heiraten!
11 Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist.
12 Denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von Menschen verschnitten sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Die Jünger, die manchmal harte Herzen haben wie in den Tagen Moses, stellten eine andere Frage: Ist es besser, nicht zu heiraten, um sicher zu sein, nicht in einer Ehe mit einer schlechten Frau zu sein?

Manche Menschen heiraten aus unterschiedlichen Gründen nie. Sich der Ehe für die Sache Christi zu enthalten, ist ein akzeptabler Grund, aber keine Voraussetzung.

Was aber das betrifft, wovon ihr mir geschrieben habt, so ist es ja gut für den Menschen, keine Frau zu berühren; um aber Unzucht zu vermeiden, soll jeder [Mann] seine eigene Frau und jede [Frau] ihren eigenen Mann haben. – 1. Korinther 7,1-2

Denn ich wollte, alle Menschen wären wie ich; aber jeder hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so. Ich sage aber den Ledigen und den Witwen: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so sollen sie heiraten; denn heiraten ist besser als in Glut geraten. – 1. Korinther 7,7-9

13 Da wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie lege und bete. Die Jünger aber tadelten sie.
14 Aber Jesus sprach: Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel!
15 Und nachdem er ihnen die Hände aufgelegt hatte, zog er von dort weg.

​ Was ist der Zweck der Ehe?

    • Für Gesellschaft

Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht! – 1. Mose 2,18

Weil der HERR Zeuge war zwischen dir und der Frau deiner Jugend, der du nun untreu geworden bist, obwohl sie deine Gefährtin und die Frau deines Bundes ist! – Maleachi 2,14

Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein Zweiter da ist, um ihn aufzurichten! Auch wenn zwei beieinanderliegen, so wärmen sie sich gegenseitig; aber wie soll einer warm werden, wenn er allein ist? – Prediger 4,9-11

    • Für den Nachwuchs gottesfürchtiger Kinder

Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein. – 1. Mose 2,24

Und wonach soll das eine trachten? Nach göttlichem Samen! – Maleachi 2,15b

Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde! – 1. Mose 1,28

    • Für Genuss

Trinke Wasser aus deiner eigenen Zisterne und Ströme aus deinem eigenen Brunnen! Sollen sich deine Quellen auf die Straße ergießen, deine Wasserbäche auf die Plätze? Sie sollen dir allein gehören und keinem Fremden neben dir! Deine Quelle sei gesegnet, und freue dich an der Frau deiner Jugend! Die liebliche Hindin, die anmutige Gemse, ihr Busen soll dich allezeit sättigen, von ihrer Liebe sollst du stets entzückt sein! Warum aber, mein Sohn, solltest du von einer Verführerin entzückt sein und den Busen einer Fremden umarmen? Denn die Wege eines jeden liegen klar vor den Augen des HERRN, und Er achtet auf alle seine Pfade! – Sprüche 5,15-21

Der Mann gebe der Frau die Zuneigung, die er ihr schuldig ist, ebenso aber auch die Frau dem Mann. Die Frau verfügt nicht selbst über ihren Leib, sondern der Mann; gleicherweise verfügt aber auch der Mann nicht selbst über seinen Leib, sondern die Frau. Entzieht euch einander nicht, außer nach Übereinkunft eine Zeit lang, damit ihr euch dem Fasten und dem Gebet widmen könnt; und kommt dann wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versucht um eurer Unenthaltsamkeit willen. Das sage ich aber aus Nachsicht und nicht als Befehl. – 1. Korinther 7,3-6

    • Zur Belehrung der Liebe Christi

Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat, damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort, damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, sodass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas Ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei. Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. – Epheser 5,25-29

Die Hochheiligen Tage

3. Mose 23,23-32

23 Und der HERR redete zu Mose und sprach:
24 Rede zu den Kindern Israels und sprich: Im siebten Monat, am ersten des Monats, soll ein Ruhetag für euch sein, ein Gedenken unter Hörnerschall, eine heilige Versammlung.
25 Ihr sollt keine Werktagsarbeit verrichten, sondern dem HERRN ein Feueropfer darbringen.

Der Tag des Hörnerschalls.

Was der Text über diesen Tag sagt:

Es sollte ein Ruhetag sein. (d.h. keine Werktagsarbeit verrichten)

Und am ersten Tag des siebten Monats sollt ihr eine heilige Versammlung halten; da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten, denn es ist euer Tag des Hörnerschalls. – 4. Mose 29,1

Es sollte ein Gedenktag sein. (d.h. eine Erinnerung an die Sünden)

Denn weil das Gesetz nur einen Schatten der zukünftigen [Heils-] Güter hat, nicht die Gestalt der Dinge selbst, so kann es auch mit den gleichen alljährlichen Opfern, die man immer wieder darbringt, die Hinzutretenden niemals zur Vollendung bringen. Hätte man sonst nicht aufgehört, Opfer darzubringen, wenn die, welche den Gottesdienst verrichten, einmal gereinigt, kein Bewusstsein von Sünden mehr gehabt hätten? Stattdessen geschieht durch diese [Opfer] alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. – Hebräer 10,1-3

Der Hörnerschall selbst sollte sie zum Erinnern bringen.

Wohl dem Volk, das den Jubelschall kennt! O HERR, im Licht deines Angesichts wandeln sie; Über deinen Namen frohlocken sie allezeit, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht; denn du bist ihr mächtiger Ruhm, und durch deine Gnade wird unser Horn erhöht. – Psalm 89,16-18

Es sollte eine heilige Versammlung sein. (d.h. dem HERRN ein Feueropfer darbringen)

Und ihr sollt dem HERRN Brandopfer darbringen zum lieblichen Geruch: einen jungen Stier, einen Widder, sieben einjährige makellose Lämmer; dazu ihr Speisopfer von Feinmehl, mit Öl gemengt, drei Zehntel zum Stier, zwei Zehntel zum Widder, und ein Zehntel zu jedem Lamm von den sieben Lämmern; auch einen Ziegenbock als Sündopfer, um Sühnung für euch zu erwirken, außer dem Brandopfer des Neumonds und seinem Speisopfer, und außer dem beständigen Brandopfer mit seinem Speisopfer und mit ihren Trankopfern, nach ihrer Vorschrift, zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer für den HERRN. – 4. Mose 29,2-6

    • einen jungen Stier (als Brandopfer)
    • einen Widder (als Brandopfer)
    • sieben einjährige makellose Lämmer (als Brandopfer)
    • einen Ziegenbock (als Sündopfer)

Was das Judentum über diesen Tag sagt:

Es ist der Beginn eines neuen Jahres.

Es ist ein Tag des Gedenkens

– sie erinnern sich an die Geschichte ihres Volkes und beten für Israel.

Es ist der Tag des Hörnerschalls

– Das Schofar wird im Tempel geblasen, um den Beginn der hochheiligen Tage anzukündigen. Der Klang des Horns soll den Zuhörer aus seinem geistlichen Schlaff erwecken, um ihm seine Handlungen und deren Auswirkungen bewusst zu machen.

Es ist der Tag des Gerichts

– Juden auf der ganzen Welt prüfen ihre vergangenen Taten und bitten um Vergebung für ihre Sünden. Sie glauben, dass Adam und Eva an diesem Tag erschaffen wurden und dass das gegenwärtige Zeitalter mit dem zukünftigen Tag des Gerichts an diesem Tag, dem sechstausendsten Jahrestag der Schöpfung, enden wird.

Die zehn Tage von Rosch Haschana und Jom Kippur sind allgemein als die Tage der Umkehr bekannt. Es ist eine Zeit der Selbstbeobachtung, um über die Sünden des vergangenen Jahres nachzudenken und vor Jom Kippur Buße zu tun. Von Juden wird erwartet, dass sie sich an Freunde, Familie und andere wenden und sich bei ihnen für das Unrecht entschuldigen, das sie ihnen im Laufe des Jahres angetan haben. Dabei muss jede Entschuldigung aufrichtig und bedeutungsvoll sein.

Was dieser Tag für die Gemeinde bedeutet:

Es ist ein Vorbild für den Tag der Entrückung, an dem der Herr zurückkehrt, um seine Gemeinde in den Himmel zu holen, bevor die große Trübsal beginnt.

Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune; denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. – 1. Korinther 15,51-52

Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen; denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. – 1. Thessalonicher 4,15-17

26 Und der HERR redete zu Mose und sprach:
27 Am zehnten [Tag] in diesem siebten Monat ist der Versöhnungstag, der soll euch eine heilige Versammlung sein; und ihr sollt eure Seelen demütigen und dem HERRN ein Feueropfer darbringen;
28 und ihr sollt an diesem Tag keine Arbeit verrichten, denn es ist der Versöhnungstag, um Sühnung für euch zu erwirken vor dem HERRN, eurem Gott.

Der Versöhnungstag

Wie am Tag des Hörnerschalls wurden die Regeln für diesen Tag von Gott gegeben.

    • Demut war ein notwendiger Bestandteil dieses Tages. Die Tage der Selbstbeobachtung vor diesem Tag führten natürlich zu Demut.
    • Ein zweites notwendiges Bestandteil dieses Tages war Ruhe.

Wie in der Beschreibung des Tages des Hörnerschalls beschränkt sich dieser Abschnitt auf die Anweisungen des Volkes.

Und am zehnten Tag dieses siebten Monats sollt ihr eine heilige Versammlung halten und sollt eure Seelen demütigen; da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten. Und ihr sollt dem HERRN ein Brandopfer darbringen, zum lieblichen Geruch: einen jungen Stier, einen Widder, sieben einjährige Lämmer, makellos sollen sie euch sein, samt ihrem Speisopfer von Feinmehl, mit Öl gemengt, drei Zehntel zum Stier, zwei Zehntel zu dem einen Widder, und ein Zehntel zu jedem Lamm von den sieben Lämmern; dazu einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem Sündopfer zur Versöhnung und dem beständigen Brandopfer mit seinem Speisopfer und ihren Trankopfern. – 4. Mose 29,7-11

29 Denn jede Seele, die sich an diesem Tag nicht demütigt, die soll ausgerottet werden aus ihrem Volk;
30 und die Seele, die an diesem Tag irgendeine Arbeit verrichtet, die will ich vertilgen mitten aus ihrem Volk.

Die beiden Regeln für diesen Tag werden hier ein zweites Mal wiederholt. Diesmal wird die Individualität der Regeln betont.

Jede Seele, die… nicht demütigt, die soll ausgerottet werden aus ihrem Volk.

Die Seele, die… irgendeine Arbeit verrichtet, die will ich vertilgen mitten aus ihrem Volk.

Ebenso muss jeder Mensch vor Gott stehen, um gerichtet zu werden.

Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden ja alle vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen; denn es steht geschrieben: »So wahr ich lebe, spricht der Herr: Mir soll sich jedes Knie beugen, und jede Zunge wird Gott bekennen«. So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. – Römer 14,10-12

Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. – Matthäus 12,36

31 Ihr sollt keine Arbeit verrichten. Das ist eine ewig gültige Ordnung für eure [künftigen] Geschlechter an allen euren Wohnorten.
32 Ein Sabbat der Ruhe soll es für euch sein, und ihr sollt eure Seelen demütigen. Am neunten [Tag] des Monats, am Abend, sollt ihr die Feier [beginnen], und sie soll währen von einem Abend bis zum anderen.

Die Regeln werden ein drittes Mal wiederholt, wobei betont wird, dass die Regeln für alle Generationen an jedem Ort gelten.

Jüdische Traditionen zu diesem Tag:

Die jüdische Tradition lehrt, dass Gott am Tag der Versöhnung das Buch des Lebens öffnet und die Worte, Taten und Gedanken jeder Person studiert, deren Name dort geschrieben steht. Wenn die guten Taten einer Person ihre sündigen Taten überwiegen oder zahlenmäßig überwiegen, bleibt ihr Name für ein weiteres Jahr in das Buch eingeschrieben. Die zehn Tage ab dem Tag des Hörnerschalls geben den Menschen Zeit, über ihr Leben nachzudenken, sich von der Sünde abzuwenden und Gutes zu tun. Dies soll ihnen eine günstigere Chance geben, ihren Namen für ein weiteres Jahr im Buch des Lebens zu versiegeln.

Was lehrt die Bibel über diesen Tag des Gerichts?

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Die Stunde kommt und ist schon da, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie hören, werden leben. Denn wie der Vater das Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn verliehen, das Leben in sich selbst zu haben. Und er hat ihm Vollmacht gegeben, auch Gericht zu halten, weil er der Sohn des Menschen ist. Verwundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und sie werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. – Johannes 5,24-29

Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde kein Platz für sie gefunden. Und ich sah die Toten, Kleine und Große, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen. – Offenbarung 20,11-15

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen! Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! Wer überwindet, der wird alles erben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. – Offenbarung 21,1-7

Und es wird niemals jemand in sie hineingehen, der verunreinigt, noch jemand, der Gräuel und Lüge verübt, sondern nur die, welche geschrieben stehen im Buch des Lebens des Lammes. – Offenbarung 21,27

 

Einen geschlossen Bund mit den Augen

Hiob 31,1-12

Am Anfang des Buches Hiob gab Gott Zeugnis von Hiobs Charakter, indem er sagte, dass Hiob ein „untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet“ sei. (1,8 & 2,3)

Dieser Teil der Verteidigung Hiobs gehört zum Teil „das Böse meidet“ in dieser Zeugenaussage.

Da Gott diesen Aspekt Hiobs bezeugt hat, sollte dieser Abschnitt nicht als Selbstgerechtigkeit angesehen werden, denn was er über sich selbst behauptet, ist tatsächlich wahr.

Dieser Abschnitt enthält eine Reihe von Schwüren seiner Integrität und Verkündungen des Urteils, das ihn treffen würde, wenn das, was er behauptete, nicht wahr wäre.

Als Einleitung zu diesem Abschnitt erzählt Hiob von einem Bund, den er mit seinen Augen geschlossen hat und der seine Lauterkeit weitgehend erklärt.

1 Ich hatte einen Bund geschlossen mit meinen Augen, dass ich ja nicht [begehrlich] auf eine Jungfrau blickte.

Es gibt zwei Ansichten darüber, was Hiob mit dem Wort Jungfrau meinte.

    • Die erste Ansicht ist, dass die Jungfrau eigentlich Ashtoreth war, die Göttin der Fruchtbarkeit. Zu seiner Zeit war diese Göttin fast überall als unbekleidetes Bildnis zu sehen.
    • Die andere Ansicht ist, dass es einfach ein Versprechen ist, seiner eigenen Frau treu zu sein, ein Versprechen, das er auch gehalten hat, wie später in diesem Abschnitt zu sehen sein wird.

Man könnte auch sagen, dass Hiobs Bund diese beiden Situationen umfasste.

Der Bund mit den Augen ist von äußerster Wichtigkeit, da er sich direkt mit einem der drei Bereiche der Versuchung befasst, die in der Bibel beschrieben werden, nämlich der „Augenlust“.

Warum hat Hiob diesen Bund mit seinen Augen geschlossen?

2 Denn was würde mir Gott vom Himmel her zuteilen, und welchen Lohn erhielte ich von dem Allmächtigen aus der Höhe?
3 Ist denn das Unglück nicht für den Ungerechten und das Missgeschick für die Übeltäter?

Hiob hat diesen Bund geschlossen weil Gott alle Menschen nach ihren Taten richtet.

Wenn er falsch handelte, würde Gott ihn auch entsprechend richten.

Gott gibt uns Gnade, mit Versuchungen umzugehen, aber der beste Weg, mit dieser besonderen Versuchung umzugehen, ist, nicht hinzusehen.

4 Sieht Er denn nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte,
5 sodass er wissen kann, ob ich mit Lügen umgegangen oder auf Betrug ausgegangen bin?

Für Hiob war es vernünftig, seine Augen zu schützen, weil Gottes Augen ihn beobachteten und sehen würden, was immer er tat.

Du kannst viele Menschen täuschen, aber Gott lässt sich nicht täuschen, da er alles sieht.

6 Er wäge mich auf der Waage der Gerechtigkeit, so wird Gott meine Tadellosigkeit erkennen!

Manchmal denken wir gerne an eine Skala, mit der unser Gutes mit unserem Schlechten verglichen wird, und wir werden in Ordnung sein, solange das Gute das Schlechte überwiegt.

Das ist ein schwerer Fehler, da diese „Waage der Gerechtigkeit“ unsere Gerechtigkeit mit der Gerechtigkeit Gottes vergleicht, und durch diesen Vergleich werden wir uns immer verfehlen.

7 Ist mein Schritt vom Weg abgewichen oder mein Herz den Augen nachgewandelt, und klebt an meinen Händen ein Makel,
8 so will ich säen, und ein anderer soll essen, und meine Pflanzungen sollen entwurzelt werden!

Der erste Bereich, in dem Hiob seine Integrität erklärt, ist die geschäftliche Ehrlichkeit.

    • Wenn ich vom richtigen Weg abgekommen bin…
    • Wenn mein Herz meinen Augen nachgewandert ist…
    • Wenn ich genommen habe, was mir nicht gehört…

Die Strafe sollte nach Hiobs Denkweise Auge um Auge, Zahn um Zahn sein.

9 Hat sich mein Herz zu einer Frau hinreißen lassen, oder habe ich an der Tür meines Nächsten gelauert,
10 so soll meine Frau für einen anderen mahlen, und andere mögen sich über sie beugen!

In diesem speziellen Fall war das, was die Augen sahen und dem das Herz nachjagte, die Frau eines Nachbarn.

Die nächsten beiden Verse weisen darauf hin, dass dieses Verbrechen, sowohl von Menschen als auch von Gott bestraft wurde.

11 Denn das wäre eine Schandtat und ein strafwürdiges Vergehen,
12 ja, ein Feuer wär’s, das bis zum Abgrund fräße und all meinen Ertrag verzehren würde mit Stumpf und Stiel!

Diese Sachen sind die ersten in der Liste und viele weitere werden folgen, aber Hiob steht für seine Integrität in jedem.

 

 

So ist Versöhnung

Matthäus 18,15-35

15 Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.

Die Grundsätze der Versöhnung eines Bruders

Anstöße in der Gemeinde sind unvermeidlich.

Er sprach aber zu den Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Anstöße [zur Sünde] kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen! – Lukas 17,1

      • Persönlichkeitskonflikte
      • Erwartungen, wie wir behandelt werden sollen
      • Gegenseitigkeit
      • Gerechte Behandlung anderer
      • Unsicherheiten
      • Missverständnisse
      • Kulturelle Unterschiede
      • Unklare Absichten
      • Wichtiges vergessen
      • Verspätung
      • Das Gefühl, angegriffen zu werden

Die Ursache für einen Anstoß zu sein ist echt schlimm.

Es wäre für ihn besser, wenn ein großer Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als dass er einem dieser Kleinen einen Anstoß [zur Sünde] gibt. – Lukas 17,2

Die Versöhnung der Beteiligten ist immer das Ziel, wenn es zu einem Anstoß kommt.

Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht; und gib dabei acht auf dich selbst, dass du nicht auch versucht wirst! – Galater 6,1

Die Schritte des Versuchs der Versöhnung

Geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen.

Habt acht auf euch selbst! Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn es ihn reut, so vergib ihm. – Lukas 17,3

Und wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigte und siebenmal am Tag wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben. – Lukas 17,4

16 Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruht.

Nimm noch einen oder zwei mit dir.

Ein einzelner Zeuge soll nicht gegen jemand auftreten wegen irgendeiner Schuld oder wegen irgendeiner Sünde, mit der man sich versündigen kann; sondern auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen soll jede Sache beruhen. – 5. Mose 19,15

17 Hört er aber auf diese nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und ein Zöllner.

Sage es der Gemeinde.

Der Beschluss am Ende aller Versöhnungsversuche

18 Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein.

Reue führt zu „lösen“, das heißt „vergeben“ und fortgesetzter Gemeinschaft.

Ablehnung der Reue führt zu „binden“, das heißt „bleiben in ihren Sünden“ und dem Verlust der Gemeinschaft.

„So sei er für dich wie ein Heide und ein Zöllner.“

Überhaupt hört man von Unzucht unter euch, und zwar von einer solchen Unzucht, die selbst unter den Heiden unerhört ist, dass nämlich einer die Frau seines Vaters hat! Und ihr seid aufgebläht und hättet doch eher Leid tragen sollen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweggetan wird! Denn ich als dem Leib nach abwesend, dem Geist nach aber anwesend, habe schon, als wäre ich anwesend, über den, der dies auf solche Weise begangen hat, beschlossen, den Betreffenden im Namen unseres Herrn Jesus Christus und nachdem euer und mein Geist sich mit der Kraft unseres Herrn Jesus Christus vereinigt hat, dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tag des Herrn Jesus. – 1. Korinther 5,1-5

Zu ihnen gehören Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie gezüchtigt werden und nicht mehr lästern. – 1. Timotheus 1,20

Zusätzliche Grundsätze bezüglich der Schritte zur Versöhnung

19 Weiter sage ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden übereinkommen über irgendeine Sache, für die sie bitten wollen, so soll sie ihnen zuteilwerden von meinem Vater im Himmel.
20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.

​Gebet ist der Schlüssel zur Versöhnung.

    • Wenn die beiden, die sich unter vier Augen treffen, gemeinsam um Gottes Hilfe beten, wird er für sie eintreten.
    • Wenn zwei oder drei zusammenkommen, um eine Situation zu lösen, wird Jesus auch da sein.

Es gibt keine Grenze dafür, wie oft du einem anderen vergeben solltest.

21 Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, der gegen mich sündigt? Bis siebenmal?
22 Jesus antwortete ihm: Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal!

Als Petrus Jesus die Nummer sieben sagen hörte, war er begeistert von den Möglichkeiten bei Nummer acht, aber er wollte sicher sein. Dazu multiplizierte Jesus die Zahl mit 70, um eine unvorstellbare Zahl von Anstößen an einem einzigen Tag zu erreichen.

Die Veranschaulichung des Prinzips der Versöhnung

23 Darum gleicht das Reich der Himmel einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte.
24 Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war 10 000 Talente schuldig.
25 Weil er aber nicht bezahlen konnte, befahl sein Herr, ihn und seine Frau und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und so zu bezahlen.
26 Da warf sich der Knecht nieder, huldigte ihm und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen!
27 Da erbarmte sich der Herr über diesen Knecht, gab ihn frei und erließ ihm die Schuld.
28 Als aber dieser Knecht hinausging, fand er einen Mitknecht, der war ihm 100 Denare schuldig; den ergriff er, würgte ihn und sprach: Bezahle mir, was du schuldig bist!
29 Da warf sich ihm sein Mitknecht zu Füßen, bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen!
30 Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig war.
31 Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn den ganzen Vorfall.
32 Da ließ sein Herr ihn kommen und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest;
33 solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe?
34 Und voll Zorn übergab ihn sein Herr den Folterknechten, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war.
35 So wird auch mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn ihr nicht jeder seinem Bruder von Herzen seine Verfehlungen vergebt.

​Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus. – Epheser 4,32

Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen, und an deine Sünden will ich nie mehr gedenken! – Jesaja 43,25

Wenn ich derjenige bin, der einen Anstoß verursacht hat, soll ich warten, bis sie es mir sagen?

Nein!

Die Verantwortung liegt immer bei dir.

Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe! – Matthäus 5,23-24

 

Hiob als Vorläufer Christi

Hiob 30,1-31

In diesem Abschnitt kontrastiert Hiob seinen aktuellen Zustand mit seinem früheren Zustand, während er die Ungerechtigkeit seines Leidens beschreibt.

Dreimal verwendet er den Ausdruck „und jetzt“ um seinen gegenwärtigen Zustand der Verzweiflung seinem früheren Zustand der Ehre gegenüberzustellen.

Es ist interessant festzustellen, was Hiob in diesem Abschnitt mit Jesus Christus gemeinsam hatte.

Zuerst kontrastiert er diejenigen, die ihn schlecht behandeln, mit denen, die ihm zuvor Respekt erwiesen haben.

    • Er spricht über ihre Herkunft:

1 Jetzt aber lachen die über mich, die an Jahren jünger sind als ich, deren Väter ich verschmäht hätte, neben die Hunde meiner Herde zu setzen!

    • Als nächstes spricht er von ihren Tätigkeiten.

2 Wozu sollte mir die Arbeit ihrer Hände dienen, da es ihnen an ungebrochener Kraft fehlte?
3 Durch Mangel und Hunger abgezehrt, benagen sie das dürre Land, das längst wüst und verödet war;
4 sie pflücken Salzkraut am Gesträuch, und ihr Brot ist die Ginsterwurzel.

    • Drittens spricht er von ihrem schlechten Charakter.

5 Aus der Gemeinschaft werden sie gejagt; man schreit über sie wie über Diebe.
6 Am Abhang der Schluchten müssen sie wohnen, in Erdlöchern und Felsenhöhlen.
7 Im Gebüsch schreien sie, unter dem Unkraut finden sie sich zusammen.
8 Als Kinder von Narren, Kinder von Ehrlosen, sind sie aus dem Land hinausgepeitscht worden.

Wie Christus so viele Jahre später, wandten sich diejenigen, denen er oft geholfen hatte, gegen ihn.

Der zweite Gegensatz betrifft die Art und Weise, wie er von ihnen behandelt wird.

9 Und jetzt bin ich ihr Spottlied geworden und diene ihnen zum Geschwätz!
10 Sie verabscheuen mich, fliehen vor mir, und vor meinem Angesicht halten sie den Speichel nicht zurück.

Sie verspotten ihn, gehen ihm aus dem Weg und spucken ihm ins Gesicht. Wie sehr uns das daran erinnert, wie Jesus behandelt wurde.

11 Denn meine Bogensehne hat Er gelöst und mich gebeugt, darum lassen sie den Zügel vor mir schießen.
12 Zu meiner Rechten erhebt sich die Brut; sie stoßen meine Füße weg und schütten ihre Rampen zum Sturm gegen mich auf.
13 Meinen Pfad haben sie eingerissen, zu meinem Untergang helfen sie, die selbst keinen Helfer haben.
14 Wie durch eine weite Bresche rücken sie heran; unter Getöse wälzen sie sich daher.
15 Jähe Schrecken haben sich gegen mich gewendet; meine Ehre ist wie der Wind verflogen, und meine Rettung ist vorübergezogen wie eine Wolke.

Dies hinterließ Hiob das Gefühl, von Gott verlassen worden zu sein. Auch das erinnert uns an Christus am Kreuz.

Der letzte Kontrast besteht darin, wie nahe er Gott zuvor war und wie weit entfernt Gott ihm jetzt erschien.

16 Und nun zerfließt meine Seele in mir; die Tage des Elends haben mich ergriffen.
17 Die Nacht durchbohrt mein Gebein, und meine nagenden Schmerzen schlafen nicht;
18 durch ihre große Heftigkeit verändert sich mein Gewand; wie der Kragen meines Hemdes schnürt es mich ein.
19 Er hat mich in den Kot geworfen, und ich bin wie Staub und Asche geworden.
20 Ich schreie zu dir, und du antwortest mir nicht; ich stehe da, und du beobachtest mich.

In vielerlei Hinsicht sehen wir Hiob hier als den Vorläufer Christi, der für das leidet, was er nicht getan hatte, als Gott sich von ihm abwandte, wenn auch nur vorübergehend.

 21 Du hast dich mir in einen unbarmherzigen Feind verwandelt; mit deiner gewaltigen Hand widerstehst du mir.
22 Du setzt mich dem Sturm aus, lässt mich dahinfahren, lässt mich vergehen in Unruhe.
23 Denn ich weiß, dass du mich zum Tode führen wirst, in das Haus, wo alle Lebendigen zusammenkommen.
24 Doch streckt man nicht seine Hand aus, wenn man unter Trümmern [begraben] ist, oder ruft man nicht um Hilfe, wenn man untergeht?
25 Habe ich nicht geweint über den, der böse Zeiten hatte, und war meine Seele nicht über den Armen bekümmert?

Wie Christus wurde Hiobs Sorge um die Armen und Bedürftigen mit Bösem belohnt.

26 Ja, ich habe auf Gutes gehofft, und es kam Böses; ich wartete auf das Licht, und es kam Finsternis.
27 Meine Eingeweide sind zum Sieden gebracht und haben keine Ruhe; die Tage meines Elends sind mir entgegengetreten.
28 Traurig gehe ich einher, ohne Sonne; ich stehe in der Gemeinde auf und schreie [um Hilfe].
29 Ich bin den Schakalen ein Bruder geworden und ein Gefährte der Strauße.
30 Meine Haut ist schwarz geworden und löst sich von mir ab, und meine Gebeine brennen vor Hitze.
31 Mein Harfenklang ist zu einem Trauerlied geworden und mein Flötenspiel zu lautem Weinen.

All dies ist Teil von Hiobs Schlussplädoyer, aber er ist noch nicht fertig. Es gibt noch mehr, was er im nächsten Kapitel zu sagen hat.

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Jesus liebt Kinder

Matthäus 18,1-14

1 Zu jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im Reich der Himmel?

Woher kam diese Frage?

Es kommt aus der menschlichen Vernunft.

Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem gehen und viel leiden müsse von den Ältesten, den obersten Priestern und Schriftgelehrten, und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden müsse. Da nahm Petrus ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren und sprach: Herr, schone dich selbst! Das widerfahre dir nur nicht! Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Weiche von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich! – Matthäus 16,21-23

Es kommt aus egozentrischem Denken.

Jesus hatte ihnen gerade nochmal von seinem bevorstehenden Tod erzählt, was sie sehr betrübt gemacht hat.

Als sie nun ihren Weg durch Galiläa nahmen, sprach Jesus zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert werden, und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferweckt werden. Und sie wurden sehr betrübt. – Matthäus 17,22-23

Da sie nicht verstanden, warum Jesus solche Dinge sagte, waren die Jünger mehr um sich selbst besorgt als um irgendetwas anderes.

Es schlich sich aber der Gedanke bei ihnen ein, wer wohl der Größte unter ihnen sei. – Lukas 9,46

Und er kam nach Kapernaum; und als er zu Hause angelangt war, fragte er sie: Was habt ihr unterwegs miteinander verhandelt? Sie aber schwiegen; denn sie hatten unterwegs miteinander verhandelt, wer der Größte sei. – Markus 9,33-34

Woher kommen die Kämpfe und die Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr seid begehrlich und habt es nicht, ihr mordet und neidet und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft, doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. – Jakobs 4,1-3

Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann; – 1. Petrus 5,8

​​2 Und Jesus rief ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte
3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen!

Wie hat Jesus die Frage beantwortet?

Erstens hat er auf den Fehler ihrer Frage hingewiesen.

Das Himmelreich ist nicht für die Stolzen und Egozentrischen.

Da nun Jesus die Gedanken ihres Herzens sah, nahm er ein Kind und stellte es neben sich; und er sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Geringste ist unter euch allen, der wird groß sein! – Lukas 9,47

Anstatt stolz und egozentrisch zu sein, müssen sie wie ein Kind ins Reich kommen.

Sie brachten aber auch kleine Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Als es aber die Jünger sahen, tadelten sie sie. Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird gar nicht hineinkommen! – Lukas 18,15-17

Jesus annehmen wie ein Kind bedeutet ohne Vorurteil, Stolz, Ehrgeiz, Eitelkeit oder Verdienst, aber mit Sanftmut und Demut.

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen! – Johannes 3,3

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. – Johannes 1,12-13

4 Wer nun sich selbst erniedrigt wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel.
5 Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Zweitens erklärte er, dass Größe im Königreich des Himmels darin besteht, zu dienen, nicht gedient zu werden.

Und er setzte sich und rief die Zwölf und sprach zu ihnen: Wenn jemand der Erste sein will, so sei er von allen der Letzte und aller Diener! Und er nahm ein Kind und stellte es mitten unter sie; und nachdem er es in die Arme genommen hatte, sprach er zu ihnen: Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. – Markus 9,33-37

Die Jünger waren um sich selbst und ihren Status besorgt. Wie kann ich mich am besten bedienen?

Jesus lenkte ihre Sorge auf andere und den Dienst um. Wie kann ich Jesus Christus am besten dienen?

Drittens warnte er sie, kein Stolperstein für Kinder zu werden.

6 Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Anstoß [zur Sünde] gibt, für den wäre es besser, dass ein großer Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.

7 Wehe der Welt wegen der Anstöße [zur Sünde]! Denn es ist zwar notwendig, dass die Anstöße [zur Sünde] kommen, aber wehe jenem Menschen, durch den der Anstoß [zur Sünde] kommt!

Es wird erwartet, dass die Welt Kinder zum Sündigen bringt, aber für einen Christen ist es inakzeptabel, ein Kind zum Sündigen zu bringen.

8 Wenn aber deine Hand oder dein Fuß für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Es ist besser für dich, dass du lahm oder verstümmelt in das Leben eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füße hast und in das ewige Feuer geworfen wirst.

Wofür benutzt du deine Hände, um Gott zu gefallen oder um dir Reichtum zu verschaffen. Deine Kinder wissen, was dir wichtig ist!

Wohin tragen dich deine Füße? Gehst du an Orte, die Gott nicht gefallen würden? Wie oft bist du in deiner Gemeinde oder einem Hauskreis? Deine Kinder sehen, wohin du gehst oder nicht, und es bestimmt die Richtung für ihre Zukunft!

9 Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Leben eingehst, als dass du zwei Augen hast und in das höllische Feuer geworfen wirst.

Was schaust du dir gerne an? Deine Kinder entwickeln ihre Prioritäten, indem sie beobachten, was du tust!

Gewöhne den Knaben an den Weg, den er gehen soll, so wird er nicht davon weichen, wenn er alt wird! – Sprüche 22,6

10 Seht zu, dass ihr keinen dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel schauen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.

Viertens gibt Jesus niemals denjenigen auf, der sich verirrt, und das sollten wir auch nicht.

11 Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um das Verlorene zu retten.
12 Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hat, und es verirrt sich eines von ihnen, lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte?
13 Und wenn es geschieht, dass er es findet, wahrlich, ich sage euch: Er freut sich darüber mehr als über die neunundneunzig, die nicht verirrt waren.
14 So ist es auch nicht der Wille eures Vaters im Himmel, dass eines dieser Kleinen verlorengeht.

Ich habe keine größere Freude als die, zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln. – 3. Johannes 1,4

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn ist dafür ein hervorragendes Beispiel.

Lukas 15,11-32
11 Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne.
12 Und der jüngere von ihnen sprach zum Vater: Gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt, Vater! Und er teilte ihnen das Gut.
13 Und nicht lange danach packte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort verschleuderte er sein Vermögen mit ausschweifendem Leben.
14 Nachdem er aber alles aufgebraucht hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und auch er fing an, Mangel zu leiden.
15 Da ging er hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seine Äcker, die Schweine zu hüten.
16 Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, welche die Schweine fraßen; und niemand gab sie ihm.
17 Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber verderbe vor Hunger!
18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir,
19 und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner!
20 Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte Erbarmen; und er lief, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen!
22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt das beste Festgewand her und zieht es ihm an, und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an die Füße;
23 und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es; und lasst uns essen und fröhlich sein!
24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; und er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.
25 Aber sein älterer Sohn war auf dem Feld; und als er heimkam und sich dem Haus näherte, hörte er Musik und Tanz.
26 Und er rief einen der Knechte herbei und erkundigte sich, was das sei.
27 Der sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiedererhalten hat!
28 Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater nun ging hinaus und redete ihm zu.
29 Er aber antwortete und sprach zum Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe nie dein Gebot übertreten; und mir hast du nie einen Bock gegeben, damit ich mit meinen Freunden fröhlich sein kann.
30 Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Gut mit Huren vergeudet hat, hast du für ihn das gemästete Kalb geschlachtet!
31 Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.
32 Du solltest aber fröhlich sein und dich freuen; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, und er war verloren und ist wiedergefunden worden!

 

Hiobs Rechtschaffenheit in früheren Zeiten

Hiob 29,7-25

Am Anfang des Buches Hiob wurde er uns als der aufrichtigste Mann auf der ganzen Erde vorgestellt.

Es war ein Mann im Land Uz, der hieß Hiob; der war ein untadeliger und rechtschaffener Mann, der Gott fürchtete und das Böse mied. – Hiob 1,1

Wenn Hiob nun von der Vergangenheit spricht, nach der er sich sehnt, sehen wir eine Beschreibung des Ausmaßes seiner Rechtschaffenheit.

Das erste Zeichen seiner Rechtschaffenheit ist die Art und Weise, wie andere auf seine Anwesenheit reagierten.

7 Wenn ich [damals] zum Tor ging, zur Stadt hinauf, und meinen Sitz auf dem Marktplatz aufstellte,
8 und mich die Jungen sahen, so verbargen sie sich, und die Greise standen auf und blieben stehen.

Das Erweisen von Ehre und Respekt gegenüber denen, denen es gebührt, ist in unserer heutigen Gesellschaft weitgehend verloren gegangen.

Es gibt jedoch immer noch diejenigen, die aufstehen, wenn eine Dame oder jemand, der älter oder von höherem Rang ist als sie, einen Raum betritt. Viele Menschen haben heute keine Vorstellung von solchen Dingen.

9 Die Fürsten hörten auf zu reden und legten die Hand auf ihren Mund.
10 Die Stimme der Vornehmen verstummte, und ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen.
11 Wessen Ohr mich hörte, der pries mich glücklich, und wessen Auge mich sah, der stimmte mir zu.

Auch hier ist das Wissen, wie man Respekt zeigt, verloren gegangen. Jeder spricht mutig seine Meinung aus, hört aber selten auf die Weisheit anderer.

12 Denn ich rettete den Elenden, der um Hilfe schrie, und die Waise, die keinen Helfer hatte.
13 Der Segenswunsch des Verlorenen kam über mich, und ich brachte das Herz der Witwe zum Jauchzen.

Die Elenden, Verlorenen, die Waisen und Witwen haben alle Hoffnung gefunden solange Hiob da war.

14 Die Gerechtigkeit, die ich angelegt hatte, bekleidete mich; als Talar und Turban diente mir mein Recht.

Gerechtigkeit war für Hiob wie Kleidung, die getragen werden sollte.

15 Ich war das Auge des Blinden und der Fuß des Lahmen.
16 Ich war der Vater des Armen, und die Streitsache dessen, den ich nicht kannte, untersuchte ich.
17 Ich zerbrach die Kinnladen des Frevlers und riss ihm den Raub aus den Zähnen.

Dies waren nur einige Beispiele dafür, wie Hiobs Rechtschaffenheit gesehen werden konnte.

18 Und so dachte ich: Ich werde in meinem Nest sterben und meine Tage vermehren wie Sand.
19 Meine Wurzel war an Wassern ausgebreitet, und der Tau übernachtete auf meinem Zweig.
20 Meine Ehre erneuerte sich bei mir, und mein Bogen verjüngte sich in meiner Hand.
21 Auf mich hörte und wartete man und lauschte stillschweigend auf meinen Rat.

In jenen Tagen fühlte sich Hiob sicher, da er ein langes Leben erwartete.

22 Auf mein Wort folgte kein Widerspruch, und meine Rede träufelte auf sie.
23 Sie harrten auf mich, wie auf einen Regen, und sperrten ihren Mund auf wie nach einem Spätregen.

Wenn Hiob sprach, hörten die Leute zu, und sein Rat wurde mit sicherem Erfolg befolgt.

24 Ich lächelte ihnen zu, wenn sie kein Zutrauen hatten, und das Licht meines Angesichts konnten sie nicht trüben.
25 Ich wählte für sie den Weg aus und saß an ihrer Spitze und thronte wie ein König inmitten seiner Schar, wie einer, der die Traurigen tröstet.

Hiobs Umgang mit Menschen war so, dass er sie immer ermutigte. Diejenigen, die zu ihm kamen, wurden nie von seinem Rat enttäuscht und die niedergeschlagenen ersten gingen, nachdem sie von ihm getröstet worden waren.

So war Hiobs Leben gewesen, bevor die Zeit seiner Schwierigkeiten begonnen hatte, jetzt wollte er nur noch einmal zu dieser Zeit zurückkehren.

Die Rechtschaffenheit von Hiob ist ein hervorragendes Beispiel, nach dem wir leben sollten. Vielleicht bist du wie Hiob und hast früher solche guten Dinge getan, aber die Umstände haben dich daran gehindert, anderen so zu helfen, wie du es solltest.

Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten. – Galater 6,9