Danach sehnt sich mein Herz in mir!

Hiob 19,13-29

Ich erinnere mich an ein lustiges Lied aus meiner Kindheit, in dem es darum ging, von anderen nicht gemocht zu werden.

„Niemand mag mich, alle hassen mich, ich erwäge, ich werde gehen und Würmer essen…“

Der nächste Abschnitt von Hiobs Rede erinnert mich an dieses Lied.

13 Meine Brüder hat er von mir verscheucht, und die mich kennen, sind mir ganz entfremdet.
14 Meine Verwandten bleiben aus, und meine Vertrauten verlassen mich.
15 Meine Hausgenossen und meine Mägde halten mich für einen Fremden; sie sehen mich als einen Unbekannten an.
16 Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er mir nicht; ich muss ihn anflehen mit meinem Mund.
17 Mein Atem ist meiner Frau zuwider und mein Gestank den Söhnen meiner Mutter.
18 Sogar Buben verachten mich; stehe ich auf, so reden sie gegen mich.
19 Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die ich liebte, haben sich gegen mich gewandt.

Dieses Gefühl des Verlassenseins ist in der Schrift nicht einzigartig. Ähnliches äußerte David in Psalm 142.

Ich schaue zur Rechten, siehe, da ist keiner, der mich kennt; jede Zuflucht ist mir abgeschnitten, niemand fragt nach meiner Seele! – Psalm 142,5

Ein anderer Psalm Davids mit einem ähnlichen Ausspruch wurde sogar von Jesus zitiert, als er am Kreuz hing:

Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani, das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« – Matthäus 27,46

Der nächste Vers ist etwas schwer zu übersetzen:

20 An meiner Haut und meinem Fleisch klebt mein Gebein, und ich habe kaum noch Haut, um meine Zähne zu behalten.

Die Eberfelder-Übersetzung gibt den Satz wörtlich wieder.

Mein Gebein klebt an meiner Haut und an meinem Fleisch, und [nur] mit der Haut meiner Zähne bin ich entkommen. – Hiob 19,20 (Elbefelder)

21 Erbarmt euch, erbarmt euch doch über mich, ihr, meine Freunde, denn die Hand Gottes hat mich getroffen!
22 Warum verfolgt ihr mich ebenso wie Gott und werdet nicht satt, mich zu zerfleischen?

Hiob bittet seine Freunde um ein wenig Mitgefühl. Während Hiob bezüglich Gottes Rolle in seinen Schwierigkeiten völlig verwirrt ist und sich der Rolle Satans, seines Anklägers, nicht bewusst ist, hat Hiob absolut recht, was seine drei Freunde angeht.

Sie sahen sich als Fürsprecher Gottes, als sie Hiob mit Verurteilung überhäuften.

Da Hiob erkannte, dass seine Rechtfertigung in keiner Weise von seinen drei Freunden kommen würde, begann er über eine andere Möglichkeit nachzudenken, die Rechtfertigung zu erlangen.

23 O dass doch meine Worte aufgeschrieben, o dass sie doch in ein Buch eingetragen würden,
24 dass sie mit eisernem Griffel und Blei für immer in den Felsen gehauen würden:

Hiob beschreibt im Grunde einen Nachruf in der Zeitung oder das Epitaph auf einem Grabstein. Die gewählten Worte sind ein starkes Bekenntnis seines Glaubens, dass er selbst seine Rechtfertigung in der Auferstehung sehen würde.

25 Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben.
26 Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen;
27 ja, ich selbst werde ihn schauen, und meine Augen werden ihn sehen, ohne [ihm] fremd zu sein. Danach sehnt sich mein Herz in mir!

Nach dieser schönen Schilderung seiner Hoffnung wendet er sich mit einer ernsten Warnung an seine Freunde. Wenn sie hartnäckig darauf bestanden, dass Hiobs Schwierigkeiten das Ergebnis seiner Sünde waren, sollten sie auf sich selbst aufpassen, denn sie waren nicht unschuldig und ihre Zeit würde auch bald kommen.

28 Wenn ihr sprecht: »Wie wollen wir ihn zur Strecke bringen?«, und [meint,] die Wurzel der Sache sei in mir zu finden,
29 so fürchtet euch selbst vor dem Schwert! Denn das Schwert wird die Sünden rächen, damit ihr wisst, dass es ein Gericht gibt!

Gepflanzt wie ein guter Baum

Matthäus 12,33-37

33 Entweder pflanzt einen guten Baum, so wird die Frucht gut, oder pflanzt einen schlechten Baum, so wird die Frucht schlecht! Denn an der Frucht erkennt man den Baum.
34 Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.
35 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor.
36 Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben.
37 Denn nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden!

In Matthäus 7 hat Jesus dieselbe Illustration benutzt, um einen ähnlichen Punkt zu machen. Dort ging es um unser Handeln und wie die Art von Person, die wir sind, unser Handeln bestimmt.

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln? So bringt jeder gute Baum gute Früchte, der schlechte Baum aber bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte bringen, und ein schlechter Baum kann keine guten Früchte bringen. Jeder Baum, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum werdet ihr sie an ihren Früchten erkennen. – Matthäus 7,16-20

Der Punkt, den Jesus hier vorgebracht hat, ist ähnlich, aber es ist eine viel engere Anwendung in Bezug auf unsere Worte.

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Vergleichen besteht darin, dass in Matthäus 7 die Bäume bereits gepflanzt sind. Hier haben wir die Wahl, welche Baumart wir pflanzen wollen.

Entweder pflanzt einen guten Baum, so wird die Frucht gut, oder pflanzt einen schlechten Baum, so wird die Frucht schlecht! Denn an der Frucht erkennt man den Baum. – 33

Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Frucht bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Frucht bringt. Denn jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man keine Feigen, und vom Dornbusch liest man keine Trauben. – Lukas 6,43-44

Was bestimmt die Art der Früchte, die der Baum produziert?

Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras sprießen und Gewächs, das Samen hervorbringt, fruchttragende Bäume auf der Erde, von denen jeder seine Früchte bringt nach seiner Art, in denen ihr Same ist! Und es geschah so. Und die Erde brachte Gras und Gewächs hervor, das Samen trägt nach seiner Art, und Bäume, die Früchte bringen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. – 1 Mose 1,11-12

Und zu Adam sprach er: Weil du der Stimme deiner Frau gehorcht und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir gebot und sprach: »Du sollst nicht davon essen!«, so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen! Mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang; Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Gewächs des Feldes essen. – 1. Mose 3,17-18

Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor; denn wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund. – Lukas 6,45

Um Früchte hervorzubringen, muss ein Baum gepflanzt werden.

Ein guter Baum hat eine starke Wurzel und wird in gut bewässerten Boden gepflanzt.

Wie ihr nun Christus Jesus, den Herrn, angenommen habt, so wandelt auch in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und gefestigt im Glauben, so wie ihr gelehrt worden seid, und seid darin überfließend mit Danksagung. – Kolosser 2,6-7

Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl. – Psalm 1,1-3

Ein schlechter Baum hat keine starke Wurzel.

Nicht so die Gottlosen, sondern sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. – Psalm 1,4

Habt acht, dass euch niemand beraubt durch die Philosophie und leeren Betrug, gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäß. – Kolosser 2,8

Die Herzen der Pharisäer waren mit Bösem gefüllt. Deshalb redeten sie Böses gegen ihn.

Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund. – 34

Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? – Jeremia 17,9

Denn jede Art der wilden Tiere und Vögel, der Reptilien und Meerestiere wird bezwungen und ist bezwungen worden von der menschlichen Natur; die Zunge aber kann kein Mensch bezwingen, das unbändige Übel voll tödlichen Giftes! – Jakobus 3,7-8

Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor. – 35

Mit [der Zunge] loben wir Gott, den Vater, und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die nach dem Bild Gottes gemacht sind; aus ein und demselben Mund geht Loben und Fluchen hervor. Das soll nicht so sein, meine Brüder! Sprudelt auch eine Quelle aus derselben Öffnung Süßes und Bitteres hervor? Kann auch, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven tragen, oder ein Weinstock Feigen? So kann auch eine Quelle nicht salziges und süßes Wasser geben. – Jakobus 3,9-12

Am Tag des Gerichts werden wir nach unseren Worten gerichtet.

Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. – 36

Das hier erwähnte Gericht steht in keinem Zusammenhang mit der Errettung.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat. – Johannes 3,17-18

Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. – 1. Korinther 3,12-15

Denn nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden! – 37

GOTT, der Herr, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich den Müden mit einem Wort zu erquicken wisse. Er weckt Morgen für Morgen, ja, er weckt mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger [hören]. – Jesaja 50,4

Es ist wichtig, dass wir unser Herz Gott unterwerfen, da die Zunge sonst nicht zu kontrollieren ist.

Werdet nicht in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden! Denn wir alle verfehlen uns vielfach; wenn jemand sich im Wort nicht verfehlt, so ist er ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten. – Jakobus 3,1-2

Die Kontrolle der Zunge ist vergleichbar mit der Kontrolle eines Pferdes.

Siehe, den Pferden legen wir die Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen, und so lenken wir ihren ganzen Leib. – Jakobus 3,3

Die Kontrolle der Zunge ist auch vergleichbar mit der Kontrolle eines großen Schiffes.

Siehe, auch die Schiffe, so groß sie sind und so rau die Winde auch sein mögen, die sie treiben — sie werden von einem ganz kleinen Steuerruder gelenkt, wohin die Absicht des Steuermannes will. – Jakobus 3,4

So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich doch großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer — welch großen Wald zündet es an! – Jakobus 3,5

Eine unkontrollierte Zunge ist wie ein loderndes Feuer.

Und die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern; sie befleckt den ganzen Leib und steckt den Umkreis des Lebens in Brand und wird selbst von der Hölle in Brand gesteckt. – Jakobus 3,6

Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen, so ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit. – Sprüche 25,11

Die Belagerung von Hiob

Hiob 19,1-12

Hiobs Antwort auf Bildad in diesem Abschnitt kann in vier Strophen unterteilt werden, gefolgt von einer abschließenden Warnung an seine Freunde.

Die letzte Strophe ist ein triumphaler Ausdruck des Glaubens an Gott als denjenigen, der ihn letztendlich rechtfertigen wird.

Aufgrund der Länge der Rede werden wir heute nur die ersten beiden Strophen betrachten.

1 Und Hiob antwortete und sprach:
2 Wie lange wollt ihr meine Seele plagen und mich mit Worten niederdrücken?

Hiobs wachsende Irritation über ihre ständigen schamlosen Angriffe ist in dieser Frage leicht zu erkennen.

Es ist so einfach, jemanden zu kritisieren, der am Boden liegt, und ihm mitzuteilen, dass es seine eigene Schuld ist.

Es gibt uns ein Gefühl der Überlegenheit, als ob die Tatsache, dass sie niedergeschlagen sind, zeigt, dass wir besser sind als sie, da es für uns gut läuft.

3 Zehnmal schon habt ihr mich geschmäht; schämt ihr euch nicht, mich zu misshandeln?

Bis zu diesem Punkt haben Hiobs Freunde fünfmal gesprochen, aber sie haben ihn in diesen fünf Reden zehnmal beschmiert.

Hiob hat recht, wenn wir unsere Freunde so behandeln, wie seine Freunde ihn behandelten, sollten wir uns schämen.

4 Habe ich mich aber wahrhaftig verfehlt, so trifft doch meine Verfehlung mich selbst!

Hiob sagt, hör zu, wenn ich Unrecht getan habe, dann liegt das Unrecht bei mir, aber es hilft mir nicht, wenn du immer wieder darauf hinweist.

Anstatt so zu sein, sollten wir versuchen, die Gefallenen aufzurichten und zu stärken.

Hast du jemals jemanden getroffen, der immer scheitert, weil das jeder von ihm erwartet?

Wir sollten unseren Freunden und unserer Familie Raum geben, sich zu ändern.

5 Wenn ihr in Wahrheit gegen mich großtun und mir meine Schmach vorwerfen wollt,
6 so erkennt doch, dass Gott mein Recht gebeugt und sein Netz über mich geworfen hat.

Hiob warnt seine Freunde, dass seine gegenwärtige Situation nicht von ihm selbst verursacht wurde, sondern aus einem unbekannten Grund von Gott über ihn gebracht wurde.

Deshalb sollten sie sich nicht über ihn erheben, weil Gott ihnen ohne Vorwarnung das gleiche widerfahren lassen könnte, was ihm widerfahren ist.

In den nächsten sechs Versen beschreibt Hiob, was mit ihm passiert ist, als ob Gott mit ihm im Krieg wäre.

Die Beschreibung bezieht sich auf eine Belagerung, jedoch in umgekehrter Reihenfolge.

7 Siehe, wenn ich schreie »Gewalttat!«, so erhalte ich keine Antwort, und rufe ich um Hilfe, so finde ich kein Recht.
8 Er hat mir den Weg versperrt, sodass ich nicht weiterkomme, und über meine Pfade hat er Finsternis gebreitet.

Hier beschreibt sich Hiob, dass er die Schlacht bereits verloren habe und gefangen genommen worden sei.

Er kann schreien und behaupten, ungerecht behandelt worden zu sein, aber es gibt niemanden, der ihm zuhört oder ihm helfen kann.

9 Er hat mich meiner Ehre entkleidet und mir die Krone meines Hauptes weggenommen.

Die Belagerung war erfolgreich und er wurde aller Ehre und Würde beraubt.

10 Er hat mich gänzlich niedergerissen, sodass ich vergehe, und hat meine Hoffnung entwurzelt wie einen Baum.

Seine Schutzmauern sind niedergerissen und er hat alle Hoffnung verloren.

11 Sein Zorn ist gegen mich entbrannt, und er sieht mich an wie einen seiner Feinde.
12 Seine Scharen rücken geschlossen an und bahnen sich einen Weg gegen mich und lagern sich um mein Zelt her.

So begann die Belagerung. Die eigentliche Frage für Hiob lautet: Warum?

Ähnlich wie Hiob fragen wir uns, wenn uns schlimme Dinge widerfahren.

Wir haben das Gefühl, dass Gott unser Leben belagert hat und die einzige Frage, die wir stellen können, ist warum?

Deshalb steht das Buch Hiob in der Bibel, um uns zu helfen zu verstehen, dass, selbst wenn wir nicht wissen oder verstehen, was Gott tut, er immer unser Bestes im Sinn hat und seine Gründe, uns leiden zu lassen, gut sind, obwohl sie sind jenseits unseres Verständnisses.

Die unverzeihliche Sünde

Matthäus 12,22-32

Um diesen Abschnitt zu verstehen, ist es wichtig, einen Blick auf die vorangegangenen Ereignisse zu werfen, insbesondere auf die Beziehung zwischen Jesus und den Pharisäern.

    • Zuerst haben wir das Gebet zum Vater.

Zu jener Zeit begann Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast! Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir. – Matthäus 11,25-26

    • Zweitens haben wir die Aufforderung des Sünders.

Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. – Matthäus 11,28-30

    • Drittens haben wir die Ablehnung der Überlieferungen der Pharisäer.

Habt ihr nicht gelesen, was David tat… – Matthäus 12,3

…habt ihr nicht im Gesetz gelesen … – Matthäus 12,5

Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt … – Matthäus 12,7

    • Viertens haben wir den Versuch, Jesus in eine Falle zu locken.

Und sie fragten ihn und sprachen: Darf man am Sabbat heilen?, damit sie ihn verklagen könnten. – Matthäus 12,10

    • Zuletzt haben wir die Verschwörung der Pharisäer, ihn töten zu lassen.

Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten. – Matthäus 12,14

22 Da wurde ein Besessener zu ihm gebracht, der blind und stumm war, und er heilte ihn, sodass der Blinde und Stumme sowohl redete als auch sah.

Nun wird ein Mann zu Jesus gebracht, der sich physisch in demselben Zustand befindet, in den alle Menschen geistlich hineingeboren wurden.

Er ist so tief unter der Kontrolle Satans, dass er nicht einmal die Notwendigkeit der Befreiung erkennt.

Wie viele Menschen treffen wir jeden Tag, die sich geistlich genau in diesem Zustand befinden?

Jesus hat den Dämon ausgetrieben sodass der Blinde und Stumme sowohl geredet als auch gesehen hat, was ein unbestreitbarer Beweis dafür ist, dass er der Christus ist.

Ich, der HERR, habe dich berufen in Gerechtigkeit und ergreife dich bei deiner Hand; und ich will dich behüten und dich zum Bund für das Volk setzen, zum Licht für die Heiden; dass du die Augen der Blinden öffnest, die Gebundenen aus dem Gefängnis führst und aus dem Kerker die, welche in der Finsternis sitzen. Ich bin der HERR, das ist mein Name; und ich will meine Ehre keinem anderen geben, noch meinen Ruhm den Götzen! Siehe, das Frühere ist eingetroffen, und Neues verkündige ich; ehe es hervorsprosst, lasse ich es euch hören. – Jesaja 42,6-9

Es gibt zwei mögliche Reaktionen auf einen unbestreitbaren Beweis.

23 Und die Volksmenge staunte und sprach: Ist dieser nicht etwa der Sohn Davids?

    • Du kannst die Wahrheit mit Freude annehmen.

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen. – Hebräer 11,6

Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. – Johannes 1,10-14

24 Als aber die Pharisäer es hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen!

    • Du kannst die Wahrheit leugnen und eine alternative Erklärung liefern.

Und als die, welche um ihn waren, es hörten, gingen sie aus, um ihn zu ergreifen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen! Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebul!, und: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus! – Markus 3,21-22

25 Da aber Jesus ihre Gedanken kannte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet, und keine Stadt, kein Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann bestehen.
26 Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so ist er mit sich selbst uneins. Wie kann dann sein Reich bestehen?

Der Raum, in dem dies alles stattfand, war wirklich überfüllt, so dass es für Jesus schwierig war, die Worte der Pharisäer zu hören.

Und sie traten in das Haus, und es kam nochmals eine Volksmenge zusammen, sodass sie nicht einmal Speise zu sich nehmen konnten. – Markus 3,20

Aber Jesus bräuchte es nicht zu hören, was sie gesagt haben, denn er hatte den Geist Gottes in sich, der es ihm ermöglicht hat, sogar die Gedanken und Absichten ihres Herzens zu erkennen.

    • Jesus hat auf die Absurdität ihrer Erklärung hingewiesen.
      • Er hat festgestellt, dass ein gegen sich selbst gespaltenes Königreich nicht bestehen kann!

27 Und wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.

      • Er hat ihre eigene Unfähigkeit bemerkte, sie auszutreiben, was darauf hingedeutet hat, dass sie selbst unwissentlich Teil des falschen Königreichs waren.

28 Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen!

Immer langmütig und barmherzig hat Jesus sie darauf hingewiesen, dass das Reich Gottes für sie da war und sie es hätten eingehen können, wenn sie ihn nur angenommen hätten.

…er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. – 2. Petrus 3,9

      • Jesus hat auch erklärt, dass das Austreiben von Dämonen jemanden mit größerer Stärke erfordert als der Dämon selbst.

29 Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den Starken bindet? Erst dann kann er sein Haus berauben.

    • Als nächstes machte Jesus klar, dass es nur zwei Königreiche gibt. Entweder man ist bei ihm oder man unterliegt der Herrschaft des anderen.

30 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut!

Jesus hat nun eine Grenze zwischen den beiden Königreichen gezogen, als er beschrieben hat, was seitdem als unverzeihliche Sünde bekannt ist.

31 Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden.
32 Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen.

Wenn wir diese Verse betrachten, kann es keinen Zweifel geben, dass es eine Grenze gibt, die nicht überschritten werden darf, und wir wissen, was die Grenze ist.

Die einzige wirkliche Frage ist, ob die Pharisäer sie bereits überschritten hatten oder ob Jesus sie zur Umkehr warnte, bevor es zu spät war.

Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden sollen den Menschenkindern vergeben werden, auch die Lästerungen, womit sie lästern; wer aber gegen den Heiligen Geist lästert, der hat in Ewigkeit keine Vergebung, sondern er ist einem ewigen Gericht verfallen. Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist. – Markus 3,28-30

Wir wissen zwar nicht, ob einer dieser Pharisäer jemals zur Reue gefunden hat, aber wir wissen, dass vielen von denen, die den Sohn des Menschen bei der Kreuzigung gelästert haben, eine weitere Chance gegeben wurde.

Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht; ihn habt ihr ausgeliefert und habt ihn verleugnet vor Pilatus, als dieser ihn freisprechen wollte. Ihr habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und verlangt, dass euch ein Mörder geschenkt werde; den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet! Ihn hat Gott aus den Toten auferweckt; dafür sind wir Zeugen. – Apostelgeschichte 3,13-15

Und auf den Glauben an seinen Namen hin hat sein Name diesen hier stark gemacht, den ihr seht und kennt; ja, der durch Ihn [gewirkte] Glaube hat ihm diese volle Gesundheit gegeben vor euch allen. Und nun, ihr Brüder, ich weiß, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, wie auch eure Obersten; Gott aber hat das, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigte, dass nämlich der Christus leiden müsse, auf diese Weise erfüllt. – Apostelgeschichte 3,16-18

Wenn du sagen wolltest: »Siehe, wir haben das nicht gewusst!« — wird nicht der, welcher die Herzen prüft, es erkennen, und der auf deine Seele achthat, es wahrnehmen und dem Menschen vergelten nach seinem Tun? – Sprüche 24,12

So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen – Apostelgeschichte 3,19

Saulus aber, der noch Drohung und Mord schnaubte gegen die Jünger des Herrn, ging zum Hohenpriester und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, in der Absicht, wenn er irgendwelche Anhänger des Weges fände, ob Männer oder Frauen, sie gebunden nach Jerusalem zu führen. Als er aber hinzog, begab es sich, dass er sich Damaskus näherte; und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel. Und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul! Saul! Warum verfolgst du mich? Er aber sagte: Wer bist du, Herr? Der Herr aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, gegen den Stachel auszuschlagen! – Apostelgeschichte 9,1-5

Dieser letzte Satz bezieht sich auf das Ziehen des Heiligen Geistes.

Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht – Johannes 16,8

Ist es möglich, dass der Heilige Geist irgendwann aufhören werden, einen bestimmten Menschen anzuziehen, weil er ihn gelästert hat?

Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. – Johannes 6,44

Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tode, so soll er bitten, und Er wird ihm Leben geben, solchen, die nicht zum Tode sündigen. Es gibt Sünde zum Tode; dass man für eine solche bitten soll, sage ich nicht. Jede Ungerechtigkeit ist Sünde; aber es gibt Sünde nicht zum Tode. – 1. Johannes 5,16-17

Wir wissen, dass es eine Grenze gibt, die nur in eine Richtung überschritten werden kann, aber da wir die Grenze nicht sehen können, sollten wir bis zu ihrem Tod beten, danach haben die Gebete keine Bedeutung.

 

Das Ende der Gottlosen

Hiob 18

In diesem Abschnitt finden wir die zweite Rede von Bildad. Nur der erste Teil der Rede spricht Hiob direkt an. Der Rest ist ein Gedicht, in dem das Schicksal der Gottlosen thematisiert wird.

1 Da antwortete Bildad, der Schuchiter, und sprach:
2 Wie lange wollt ihr doch Jagd auf Worte machen? Besinnt euch zuerst, und dann wollen wir reden!
3 Warum werden wir dem Vieh gleichgeachtet, sind so dumm in euren Augen?

Der an Hiob gerichtete Teil der Rede ist voller Beleidigungen. Auch die Verwendung der zweiten Person maskuliner Plural ist als Beleidigung gedacht.

Die Wörter „ihr“, „euch“ und „euren“ in den Versen zwei und drei sind gleich wie „ihr Leute“ zu sagen und zeigt an, dass Bildad andere kannte, die er in die gleiche Kategorie wie Hiob einordnet, Menschen, die er als selbstgerecht betrachtete.

Ironischerweise ist dieses Sprechweise tatsächlich ein Hinweis auf seine eigene Selbstgerechtigkeit.

4 Du, der sich selbst zerfleischt in seinem Zorn: Soll um deinetwillen die Erde veröden und der Fels von seiner Stelle wegrücken?

Bildad hat Hiobs fortwährende Behauptung, dass sein Leiden nicht mit seiner Sünde in Zusammenhang stehen könne, wirklich ärgerlich gefunden.

Wieder macht er sich über Hiob lustig und fragt, ob die Erde um seinetwillen aufgegeben oder die Felsen von ihrer Stelle entfernt werden sollten.

Das Wort Felsen bezieht sich möglicherweise auf die Fundamente, auf denen die Erde ruht, kann aber auch ein metaphorischer Hinweis auf die Steintafeln sein, auf denen die Gesetze des Landes aufgezeichnet wurden.

Es könnte sich auch um einen Hinweis auf Gott selbst handeln, wie in 5. Mose 32,4.

5 Jawohl, das Licht des Gottlosen wird erlöschen, und die Flamme seines Feuers nicht mehr leuchten.
6 Das Licht verfinstert sich schon in seinem Zelt, und seine Leuchte erlischt über ihm.

Bildad spricht nicht von Gericht nach dem Tod. Stattdessen sieht er die Gottlosen so, dass sie in diesem Leben ihre gesamte Sündenschuld bezahlen müssen.

7 Seine kräftigen Schritte werden eingeengt, und sein eigener Ratschlag wird ihn zu Fall bringen.
8 Denn er wird mit seinen eigenen Füßen im Netz verstrickt und wandelt über Fallgruben dahin.
9 Eine Schlinge wird ihn an der Ferse ergreifen, und ein Fallstrick hält ihn fest.
10 Ein Strick ist für ihn auf dem Boden versteckt und seine Falle auf dem Pfad.

Bildad beschreibt Sünde als eine Reihe von Fallen. Er irrt sich nicht, denn diese Tatsache wird an anderen Stellen in der Schrift bestätigt. Es ist nur falsch, diese Wahrheiten auf Hiobs Situation anzuwenden.

11 Von allen Seiten ängstigen ihn Schrecknisse und hetzen ihn auf Schritt und Tritt.
12 Sein Verderben verlangt hungrig nach ihm, und sein Unglück steht neben ihm bereit.
13 Es verzehrt die Glieder seines Leibes; der Erstgeborene des Todes zehrt seine Glieder auf.
14 Er wird vertrieben aus seinem Zelt, seinem Zufluchtsort, und es treibt ihn zu dem König der Schrecken.

In diesem Abschnitt werden die Folgen der Sünde als Schrecken beschrieben, die über den Gottlosen drohen, sie zu verschlingen.

15 Sein Zelt wird von einem bewohnt, der ihm nicht zugehört; auf seine Wohnung wird Schwefel gestreut.
16 Von unten werden seine Wurzeln verdorren, und von oben seine Zweige verwelken.
17 Sein Gedenken verschwindet von der Erde, und sein Name wird auf den Straßen nicht genannt werden.
18 Man stößt ihn aus dem Licht in die Finsternis und verjagt ihn aus der Welt.

Die Gottlosen werden wie vom Feuer verzehrt und sogar die Erinnerung an ihn wird zerstört.

19 Kein Spross noch Schössling bleibt ihm unter seinem Volk und kein Überlebender in seinen Wohnungen.

Der ultimative Fluch war zu sterben, ohne Nachkommen zu haben, von denen zukünftige Generationen leben konnten.

20 Über seinen Tag entsetzen sich die Abendländer, und die Morgenländer packt der Schauder.
21 So geht es der Wohnung des Ungerechten, und so der Stätte dessen, der Gott nicht kennt!

Noch heute sprechen wir von östlicher und westlicher Kultur als voneinander verschieden.

Bildad sagte, beide wären entsetzt darüber, wie die Gottlosen zu Ende kommen.

Bildads Beschreibung vom Ende der Gottlosen ist im Grunde richtig, außer dass er das Urteil nach dem Tod nicht berücksichtigt.

Das eigentliche Problem bei seiner Rede ist jedoch, dass er den Sinn dessen verfehlt, was Gott mit Hiob macht.

Es ist uns wichtig, dass wir nicht den gleichen Fehler machen.

Siehe, mein Knecht!

Matthäus 12,14-21

14 Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten.
15 Jesus aber zog sich von dort zurück, als er es bemerkte. Und es folgte ihm eine große Menge nach, und er heilte sie alle.
16 Und er befahl ihnen, dass sie ihn nicht offenbar machen sollten,
17 damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet wurde, der spricht:
18 »Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat! Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Heiden das Recht verkündigen.
19 Er wird nicht streiten noch schreien, und niemand wird auf den Gassen seine Stimme hören.
20 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht zum Sieg hinausführt.
21 Und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen.«

​ Ein Leben voller Ablehnung

Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten. – 14

Warum wollten sie ihn umbringen?

    • Er hat ihren Erwartungen nicht entsprochen.
    • Sie vertrauten nicht der Macht Gottes.

Da versammelten die obersten Priester und die Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was sollen wir tun? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen! Wenn wir ihn so fortfahren lassen, werden alle an ihn glauben; und dann kommen die Römer und nehmen uns das Land und das Volk weg! – Johannes 11,47-48

    • Weil es notwendig war, Gottes Plan zu erfüllen.

Einer aber von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr erkennt überhaupt nichts, und ihr bedenkt nicht, dass es für uns besser ist, dass ein Mensch für das Volk stirbt, als dass das ganze Volk zugrunde geht! Dies redete er aber nicht aus sich selbst; sondern weil er in jenem Jahr Hoherpriester war, weissagte er; denn Jesus sollte für das Volk sterben, und nicht für das Volk allein, sondern auch, um die zerstreuten Kinder Gottes in eins zusammenzubringen. Von jenem Tag an beratschlagten sie nun miteinander, um ihn zu töten. – Johannes 11,49-53

Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so hinauszuführen, wie es jetzt zutage liegt, um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten. – 1. Mose 50,20

Ein Leben voll des Heiligen Geistes.

Jesus aber zog sich von dort zurück, als er es bemerkte. – 15a

Woher wusste Jesus, dass sie planten, ihn zu töten?

    • Es hat nicht daran gelegt, dass er allwissend war, da er das beiseitegelegt hat, um in die Gestalt eines Knechtes zu leben.

Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. – Philipper 2,5-8

    • Jesus wusste, was sie gegen ihn geplant haben, weil er vom Heiligen Geist Gottes erfüllt war!

Ich will meinen Geist auf ihn legen – 18b

Darauf wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er vom Teufel versucht würde. – Matthäus 4,1

Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! – Römer 8,14-15

Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, sodass ihr nicht das tut, was ihr wollt. Wenn ihr aber vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz. – Galater 5,16-18

Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes – Epheser 5,18

Und es folgte ihm eine große Menge nach, und er heilte sie alle. – 15b

Wie konnte Jesus alle Kranken heilen, die zu ihm kamen?

    • Es hat nicht daran gelegt, dass er allmächtig war, da er das beiseitegelegt hat, um in die Gestalt eines Knechtes zu leben.
    • Jesus konnte alle Kranken heilen, die zu ihm gekommen sind, weil er mit dem Heiligen Geist Gottes erfüllt war.

Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, sodass ihr euch verwundern werdet. – Johannes 5,19-20

Ich kann nichts von mir selbst aus tun. Wie ich höre, so richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat. – Johannes 5,30

Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich es auferwecke am letzten Tag. Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. – Johannes 6,38-40

Darum sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin; und ich tue nichts von mir selbst aus, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich. Und der, welcher mich gesandt hat, ist mit mir; der Vater lässt mich nicht allein, denn ich tue allezeit, was ihm wohlgefällt. – Johannes 8,28-29

Da hoben sie den Stein weg, wo der Verstorbene lag. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber weiß, dass du mich allezeit erhörst; doch um der umstehenden Menge willen habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast. – Johannes 11,41-42

Ein Leben voller Demut

Und er befahl ihnen, dass sie ihn nicht offenbar machen sollten – 16

Warum versuchte Jesus, seinen Dienst geheim zu halten?

    • Um die Schriften zu erfüllen.

damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet wurde, der spricht: »Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat! – 17-18a

Er wird nicht streiten noch schreien, und niemand wird auf den Gassen seine Stimme hören. – 19

    • Um zu verhindern, getötet zu werden, bevor sein Dienst vollendet war.

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht zum Sieg hinausführt. – 20

    • Denn das ist eine seiner Eigenschaften.

Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. – Matthäus 11,28-30

Ein Leben voller Erfolg

Er wird den Heiden das Recht verkündigen… Und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen. – 18c&21

Woher wissen wir, dass der Dienst Jesu erfolgreich war?

    • Er hat dem Vater wohlgefallen.

Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat! – 18a

Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme [kam] vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe! – Matthäus 3,16-17

Als er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf ihn sollt ihr hören! – Matthäus 17,5

    • Er hat alle Kranken geheilt, die zu ihm gekommen sind.

Und es folgte ihm eine große Menge nach, und er heilte sie alle. – 15b

Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. – Johannes 6,37

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen – Jesaja 42,3a

„Das geknickte Rohr… und den glimmenden Docht“ sind alle die „mühselig und beladen“ sind.

    • Das Evangelium wurde der ganzen Welt gepredigt, damit die Heiden sie hören konnten.

…wahrheitsgetreu wird er das Recht hervorbringen. – Jesaja 42,3b

Er wird nicht ermatten und nicht zusammenbrechen, bis er auf Erden das Recht gegründet hat, und die Inseln werden auf seine Lehre warten. – Jesaja 42,4

Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort. Aber ich frage: Haben sie es etwa nicht gehört? Doch, ja! »Ihr Schall ist ausgegangen über die ganze Erde, und ihre Worte bis ans Ende des Erdkreises.« – Römer 10,17-18

    • Er hat seine Mission erfüllt, für die Sünden der Welt zu sterben.

Nach diesem, da Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet! Es stand nun ein Gefäß voll Essig da; sie aber tränkten einen Schwamm mit Essig, legten ihn um einen Ysop und hielten es ihm an den Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist. – Johannes 19,28-30

 

 

 

Hiobs einzige Hoffnung

Hiob 17

1 Mein Geist ist verstört, meine Tage laufen ab; die Grabstätte wartet auf mich.

Die Tiefen der Verzweiflung sind für jeden, der gesund ist und mit den guten Dingen des Lebens gut versorgt ist, kaum vorstellbar. Aber wenn du an alles zurückdenken kannst, was Hiob passiert ist, und dir vorstellst, dass dir das alles passiert ist und du in Sacktuch und Asche sitzt und den miserablen Rat hörst, den er von seinen Freunden bekommen hat, kannst du vielleicht sehen, woher seine Verzweiflung kommt.

Das Gefühl, dass der Tod nahe sein könnte, ist nicht einzigartig, wie wir in der Aussage des Apostels Paulus sehen.

Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. – 2. Timotheus 4,6

Solche Gedanken führen oft zum Nachdenken über die vergangenen Tage.

O Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf, und bis hierher verkündige ich deine Wunder. Und auch wenn ich alt werde, wenn mein Haar ergraut, verlass mich nicht, o Gott, bis ich deinen Arm verkündige dem künftigen Geschlecht, deine Macht allen, die noch kommen sollen. – Psalm 71,17-18

Ein alter Mann zu sein, der Weisheit an die jüngere Generation weitergibt, war seit lange Hiobs Erwartung, wie er seine letzten Tage verbringen würde, aber stattdessen findet er sich von Spöttern umgeben.

2 Treibt man nicht Gespött mit mir, und muss nicht mein Auge ständig ihre Herausforderungen ansehen?

Als nächstes wendet sich Hiob an Gott, den er bittet, sein Bürgen zu sein.

3 Setze doch einen ein, verbürge dich selbst für mich! Wer sollte sonst [als Bürge] in meine Hand einschlagen?

Hiob hat erklärt, dass er sich völlig auf Gott als den einzigen verlasse, der ihm zur Seite stehen könne.

Wenn der HERR nicht für uns gewesen wäre, als die Menschen gegen uns auftraten, so hätten sie uns lebendig verschlungen – Psalm 124,2-3a

Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? – Römer 8,31

In Vers 4 machte Hiob eine interessante Beobachtung.

4 Denn du hast ihre Herzen der Einsicht verschlossen; darum wirst du sie nicht triumphieren lassen.

Hiob hat plötzlich erkannt, dass seine Freunde die Wahrheit nicht sehen konnten, weil ihre Augen dafür blind waren, und dass Gott tatsächlich für ihre Blindheit verantwortlich sein könnte.

Vers 5 scheint ein altes Sprichwort zu sein, an das sich Hiob erinnert hat und auf die Blindheit seiner Freunde angewandt hat.

5 Wer Freunde der Plünderung preisgibt, dessen Kindern werden die Augen verschmachten.

So wie seine Freunde zur Erfüllung dieses Sprichworts geworden waren, war Hiob selbst zum Sprichwort gemacht worden.

6 Man stellt mich den Leuten zum Sprichwort hin, und ich muss sein wie einer, dem man ins Angesicht spuckt.
7 Mein Augenlicht erlischt vor Gram, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.

Es ist schwierig, diese Verse zu betrachten, ohne an das Leiden Jesu Christi zu denken, als die Leute ihn verspottet und ihn angespuckt haben.

8 Die Gerechten werden sich darüber entsetzen, und der Unschuldige wird sich über den Ruchlosen empören.
9 Aber der Gerechte wird an seinem Weg festhalten, und wer reine Hände hat, dessen Kraft nimmt zu.

Im Gegensatz zu seinen Ratgebern könnten wirklich rechtschaffene Männer Hiob in seinem Leiden bemitleiden, ohne sich vom Rechten abzuwenden. Seine Freunde sind ungerecht, wenn sie sehen, dass hinter jedem Schmerz eine Sünde steckt.

10 Ihr dagegen, kehrt nur alle wieder um und geht [heim], ich finde doch keinen Weisen unter euch!

Dieser Vers ist etwas schwer zu übersetzen und die Übersetzer versuchten, die Bedeutung zu verdeutlichen, indem sie das Wort „Heim“ in Klammern hinzufügten. Dies hat die Bedeutung tatsächlich noch mehr verschleiert.

Was Hiob hier eigentlich tut, ist, seine Freunde zu verspotten, indem er sie ermutigt, noch einmal zu versuchen, ihn zu trösten. Er ist zuversichtlich, dass sie es selbst bei einer weiteren Chance nicht richtig machen werden.

11 Meine Tage sind dahin, zerrissen meine Pläne, die Wünsche meines Herzens.

In diesem kurzen Satz fasst Hiob seine aktuelle Verzweiflung zusammen.

    • Sein Leben ist vorbei.
    • Seine Pläne sind gescheitert.
    • So sind auch die Wünsche seines Herzens.

Hiob hat dem mit einer Zusammenfassung ihrer schrecklichen Ratschläge gefolgt.

12 Die Nacht machen sie zum Tag; das Licht sei nahe, nicht die Finsternis!
13 Dabei erwarte ich doch, dass das Totenreich meine Wohnung wird und ich mein Lager in der Finsternis aufschlagen muss;
14 dabei muss ich doch zum Grab sagen: Du bist mein Vater!, zu den Würmern: Ihr seid meine Mutter und meine Schwestern!

Die Worte Jesajas können auf ihren Rat angewendet werden.

Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen! Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und die sich selbst für verständig halten! – Jesaja 5,20-21

Hiob hat wirklich geglaubt, dass es für ihn eine größere Hoffnung gegeben hat als das Grab.

15 Wo ist da noch Hoffnung für mich, und wer wird meine Hoffnung [verwirklicht] sehen?
16 Zu den Pforten des Totenreichs fährt sie hinab, wenn wir einmal alle miteinander im Staub ruhen!

Das stimmt absolut! Wir können auf mehr hoffen als nur auf das Grab. Wie Paulus erklärte:

So ist es auch mit der Auferstehung der Toten: Es wird gesät in Verweslichkeit und auferweckt in Unverweslichkeit; es wird gesät in Unehre und wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit und wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, und es wird auferweckt ein geistlicher Leib. – 1. Korinther 15,42-44a

Das Gesetzt der Liebe

3. Mose 19,11-18

Lass uns mit einem Rückblick auf den ersten Teil dieses Kapitels beginnen.

Wir sollten Heilig sein, wie Gott es HERR heilig ist.

Und der HERR redete zu Mose und sprach: Rede mit der ganzen Gemeinde der Kinder Israels und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott! – 3. Mose 19,1-2

Wir sollten unsere Eltern ehren und am Sonntag gemeinsam in der Gemeinde Gottesdienst feiern.

Ihr sollt jeder Ehrfurcht vor seiner Mutter und seinem Vater haben und meine Sabbate halten, denn ich, der HERR, bin euer Gott. – Mose 19,3

Wir sollten Gott die Ehre erweisen, die ihm gebührt, und ihm von ganzem Herzen dienen.

Ihr sollt euch nicht an die Götzen wenden und sollt euch keine gegossenen Götter machen, denn ich, der HERR, bin euer Gott. – Mose 19,4

Wir sollten Gott in allem ehren, was wir tun, auch in dem, was wir essen und trinken. (Versen 5-8)

Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut — tut alles zur Ehre Gottes! – 1. Korinther 10,31

Wir sollten die Armen berücksichtigen und nicht gierig oder egoistisch sein, sondern bei Gelegenheit für sie sorgen.

Gebt vielmehr Almosen von dem, was ihr habt, und siehe, alles ist euch rein. – Lukas 11,41 (Eberfelder)

Verkauft eure Habe und gebt Almosen! Macht euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nicht vergeht, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und keine Motte ihr Zerstörungswerk treibt. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. – Lukas 12,33-34

Mehrere der Zehn Gebote wurden in dem ersten Abschnitt behandelt. Dieser nächste Abschnitt befasst sich mit einigen anderen der zehn Gebote.

Hier sind das achte und das neunte Gebot in einer einzigen Aussage zusammengefasst.

11 Ihr sollt nicht stehlen und nicht lügen noch einander betrügen!

Das achte Gebot lautet: „Du sollst nicht stehlen!“ – 2. Mose 20,15

Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten! – 2. Mose 20,16

Der achte und der neunte werden kombiniert, weil Menschen oft Worte verwenden, um zu stehlen.

Woher [kommen] Kriege und woher Streitigkeiten unter euch? Nicht daher: aus euren Begierden, die in euren Gliedern streiten? Ihr begehrt und habt nichts; ihr mordet und neidet und könnt nichts erlangen; ihr streitet und führt Krieg; ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, damit ihr es in euren Begierden vergeudet. – Jakobus 4,1-3

Mit dem nächsten Vers kommt das dritte Gebot in die Gleichung.

12 Ihr sollt nicht falsch schwören bei meinem Namen, sodass du den Namen deines Gottes entheiligst! Ich bin der HERR.

​Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen! Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. – 2. Mose 20,7

Jetzt kommen wir zu einigen spezifischen Wegen, die Menschen stehlen und täuschen, Methoden, die heute allgemein akzeptiert werden, aber die Bibel sagt, dass sie falsch sind.

Zunächst wird das bereits gegebene Gebot anders formuliert.

13a Du sollst deinen Nächsten weder bedrücken noch berauben.

Verwende nicht das Vermögen anderer, um Geld zu verdienen, ohne sie dafür zu bezahlen.

13b Der Lohn des Taglöhners soll nicht über Nacht bei dir bleiben bis zum Morgen.

Nutze niemanden aus, weil er in Not ist. Nutze die Schwächen anderer nicht zu deinem eigenen Vorteil aus.

14 Du sollst dem Tauben nicht fluchen und dem Blinden keinen Anstoß in den Weg legen, sondern du sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der HERR!

Benutze das Gesetz nicht, um Menschen zu unterdrücken und von ihnen zu stehlen.

15 Ihr sollt keine Ungerechtigkeit begehen im Gericht; du sollst weder die Person des Geringen ansehen noch die Person des Großen ehren; sondern du sollst deinen Nächsten gerecht richten.
16 Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk! Du sollst auch nicht auftreten gegen das Blut deines Nächsten! Ich bin der HERR.

Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach dem Schriftwort: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«, so handelt ihr recht; wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr eine Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter verurteilt. – Jakobus 2,8-9

Hass niemanden in deinem Herzen.

17 Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen; sondern du sollst deinen Nächsten ernstlich zurechtweisen, dass du nicht seinetwegen Schuld tragen musst!

Wenn du ein Problem mit jemandem hast, gibt es biblische Wege, das Problem zu lösen.

Besser Zurechtweisung, die aufdeckt, als Liebe, die verheimlicht. – Sprüche 27,5

Treu gemeint sind die Schläge des Freundes, aber reichlich sind die Küsse des Hassers. – Sprüche 27,6

Weise nicht den Spötter zurecht, damit er dich nicht hasst; weise den Weisen zurecht, und er wird dich lieben! – Sprüche 9,8

Schlage den Spötter, so wird der Unverständige klug; weise den Verständigen zurecht, so lässt er sich’s zur Lehre dienen! – Sprüche 19,25

Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht; und gib dabei acht auf dich selbst, dass du nicht auch versucht wirst! – Galater 6,1

Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! Gebt auch nicht Raum dem Teufel! – Epheser 4,26-27

18 Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der HERR.

Liebe deine Nächsten wie dich selbst.

Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die [Gebote]: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« — und welches andere Gebot es noch gibt —, werden zusammengefasst in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. – Römer 13,8-10

Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden. Denn der, welcher gesagt hat: »Du sollst nicht ehebrechen!«, hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten!« Wenn du nun zwar nicht die Ehe brichst, aber tötest, so bist du ein Übertreter des Gesetzes geworden. Redet und handelt als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen! Denn das Gericht wird unbarmherzig ergehen über den, der keine Barmherzigkeit geübt hat; die Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht. – Jakobus 2,10-13

Rede mit der ganzen Gemeinde der Kinder Israels und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott! – 3. Mose 19,1-2

 

 

 

Mit Tränen zu Gott aufblicken

Hiob 16

Am Ende der Rede von Eliphas hat er Hiob beschuldigt, sein eigenes Leiden geboren zu haben.

Hiob hat nun dieses Wort genommen und wirft es auf Eliphas zurück und nennt ihn und seine Gefährten leidige Tröster.

1 Und Hiob antwortete und sprach:
2 Dergleichen habe ich oft gehört; ihr seid allesamt leidige Tröster!
3 Haben die geistreichen Worte ein Ende? Oder was reizte dich, zu antworten?

Mit „geistreichen Worte“ meint er ihre langatmigen Reden.

Was war ihre Motivation, trotz seines Beharrens auf seiner Unschuld immer wieder leere Worte gegen ihn anzuhäufen?

4 Auch ich könnte reden wie ihr! Befände sich nur eure Seele an meiner Stelle — da wollte ich Worte gegen euch zusammenreimen und den Kopf schütteln über euch!

Wenn die Rollen vertauscht waren, konnte Hiob mit ihnen dasselbe tun, wie sie es mit ihm getan hatten.

Schlechtes Beleidigen von jemandem, der am Boden liegt, erfordert nicht wirklich Weisheit.

Aber das war nicht seine Art! Er würde Worte finden, die hilfreich waren und ihre Seelen trösten würden.

5 Ich wollte euch mit meinem Mund stärken und mit dem Trost meiner Lippen euren Schmerz lindern!

Trotz seiner Zuversicht, sie trösten zu können, hat er keine Worte gefunden, um sich selbst zu helfen.

6 Wenn ich rede, so wird mein Schmerz nicht gelindert, unterlasse ich es aber, was verliere ich?

Nichts, was Hiob gesagt hat oder sagen konnte, machte einen Unterschied, und jetzt war er völlig erschöpft.

Mit dem nächsten Satz gibt er Gott die Schuld und wendet sich dann direkt an Gott, während er seinen gegenwärtigen Zustand beschreibt.

7 Doch jetzt hat Er mich erschöpft. Du hast meinen ganzen Hausstand verwüstet
8 und hast mich zusammenschrumpfen lassen; zum Zeugen [gegen mich] ist das geworden; auch mein Hinsiechen tritt gegen mich auf, es zeugt mir ins Angesicht.

Hiob hat seine Unfähigkeit, Trost zu finden, als Zeuge gegen sich selbst beschrieben.

Vielleicht unsicher, ob Gott ihm überhaupt zuhört oder ihm überhaupt Aufmerksamkeit schenkt, fährt er mit dem gleichen Thema fort, während er seine Rede an seine drei Freunde statt an Gott richtet.

9 Sein Zorn hat mich zerrissen und verfolgt, er knirscht mit den Zähnen gegen mich; mein Feind blickt mich mit scharfem Auge an.
10 Sie haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt, unter Hohnreden schlagen sie mich ins Gesicht; sie rotten sich gegen mich zusammen.
11 Gott hat mich dem Ungerechten preisgegeben und in die Hände der Gottlosen ausgeliefert.

Aus irgendeinem unbekannten Grund, den Hiob nicht verstehen konnte, hatte Gott ihn dem Feind ausgeliefert.

12 Sorglos war ich, da hat er mich überfallen; er hat mich beim Nacken ergriffen und zerschmettert und mich als seine Zielscheibe aufgestellt.
13 Seine Geschosse umschwirrten mich, er durchbohrte meine Nieren ohne Erbarmen; meine Galle schüttete er auf die Erde aus.
14 Er zerbrach mich, [riss mir] eine Bresche nach der anderen, lief gegen mich an wie ein Krieger.

Nachdem Hiob beschrieben hatte, was ein Angriff von Gott zu sein geschienen hat, beginnt er, über seine eigene Reaktion auf alles zu reden, was ihm passiert war.

15 Ich habe einen Sack um meine Haut genäht und mein Horn in den Staub gesenkt.
16 Mein Angesicht ist gerötet vom Weinen, und Todesschatten liegt auf meinen Lidern
17 — obwohl kein Unrecht an meinen Händen klebt und mein Gebet lauter ist!

Hiob behauptet wieder einmal seine Unschuld.

Dann hat er seinen Verlangen geäußert, seinen Rechtsache gehört zu bekommen.

18 O Erde, decke mein Blut nicht zu, und mein Geschrei komme nicht zur Ruhe!

Trotz all seiner Schwierigkeiten hat Hiob Gott immer noch vertraut, obwohl das Verständnis seiner Absichten unerreichbar war.

19 Aber auch jetzt noch, siehe, ist mein Zeuge im Himmel und mein Bürge in der Höhe!
20 Meine Freunde spotten über mich; aber mein Auge blickt unter Tränen auf zu Gott,
21 dass er dem Mann Recht verschaffe vor Gott und dem Menschenkind vor seinem Nächsten.

Wenn Gott ihm nicht helfen wollte, konnte ihm nicht geholfen werden, aber er war darauf bedacht, dass Gott ihm bald helfen würde, denn bald würden seine Tage vorbei sein.

22 Denn es kommen nur noch wenige Jahre, und ich gehe den Weg ohne Wiederkehr.

Wenn ich mich umschaue, in welche Richtung sich die Welt heute entwickelt, kann ich Hiobs Frustration ein wenig verstehen.

Für mich ist es auch wichtig, mit Tränen zu Gott aufzublicken.

Solange meine Augen auf ihn gerichtet sind, kann ich nicht fallen.

 

 

Wohlgefallen an Gutes tun

Matthäus 12,1-14

1 Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Kornfelder; seine Jünger aber waren hungrig und fingen an, Ähren abzustreifen und zu essen.
2 Als aber die Pharisäer das sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist!

Ähren abzustreifen während du durch das Getreidefeld deines Nächsten gehst war nachdrücklich erlaubt.

Wenn du durch das Getreidefeld deines Nächsten gehst, so darfst du mit der Hand Ähren abstreifen; aber die Sichel sollst du nicht über das Getreidefeld deines Nächsten schwingen! – 5. Mose 23,26

Kein Werk am Sabbat war erlaubt.

aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt. – 2. Mose 20,10

Die Pharisäer hatten eine Liste von 39 Aktivitäten, die als Arbeit galten, z.B. Aussaat, Pflügen, Ernten, Bündelung, Dreschen usw.

Absteifen um es sofort essen zu können war irgendwie eine Grauzone.

    • Ernten bedeutete normalerweise die Verwendung einer Sichel, aber Abstreifen zum Essen war etwas weniger klar.
    • Aber, das Getreide mit den Händen zu zerreiben war Dreschen, was offensichtlich Arbeit war.

und seine Jünger streiften Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie – Lukas 6,1b

Sowohl von Markus als auch von Lukas wissen wir, dass die Pharisäer nicht nur darauf hingewiesen haben, was die Jünger falsch gemacht haben, sondern Jesus gefragt haben, warum? Es war eine Anschuldigung, dass Jesus falsch gelegen hat, als er ihnen erlaubt hat, so etwas zu tun.

Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Sieh doch, warum tun sie am Sabbat, was nicht erlaubt ist? – Markus 2,24

3 Er aber sagte zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als er und seine Gefährten hungrig waren?
4 Wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote aß, welche weder er noch seine Gefährten essen durften, sondern allein die Priester?

Beachte nun die Rolle, die Jesus hier zur Verteidigung seiner Jünger eingenommen hat. Dies ist die gleiche Rolle, die er heute für uns ausfüllt, wenn Satan uns vor dem Vater anklagt.

​Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. – 1. Johannes 2,1-2

Wer will verurteilen? Christus [ist es doch], der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt! – Römer 8,34

Als ihr Fürsprecher hat Jesus drei Sachen zu ihrer Verteidigung benutzt.

David, der das Schaubrot gegessen hat.

Davids erster Halt, als er ohne Schwert oder Proviant vor Saul geflohen ist, war die Stiftshütte in Nob, um dort um Gottes Schutz zu beten.

Diese Geschichte findet sich in 1. Samuel 21,1-9, aber wenn wir diese Geschichte lesen, heißt es nicht, dass David in den Tempel gegangen ist, noch warum er dorthin gegangen ist.

Warum dann hat Jesus gefragt, „Habt ihr nicht gelesen… wie er in das Haus Gottes hineinging“?

Weil David die Worte seines Gebets in Psalm 26 geschrieben hat und sie uns gesagt haben, dass er in der Stiftshütte war.

Ich wasche meine Hände in Unschuld und umschreite deinen Altar, o HERR, um dir zu danken mit lauter Stimme und alle deine Wunder zu verkünden. HERR, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Herrlichkeit wohnt! – Psalm 26,6-8

Jesus hat etwas gesagt, das er später mit anderen Worten sagen würde: Siehe, hier ist einer, der größer ist als David!

Wenn für David, der die Stiftshütte zur Anbetung besucht, eine Ausnahme gemacht werden könnte, dann würde sich diese Ausnahme sicherlich auf denjenigen erstrecken, den er angebetet hat.

5 Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen und doch ohne Schuld sind?

Der Priester, der am Sabbat gedient hat.

Das zweite Beispiel ist eigentlich eng mit dem ersten verbunden.

Der Tag, an dem der Priester David das Brot gegeben hat, war eigentlich ein Sabbattag, ein Tag, an dem der Priester sehr damit beschäftigt ist, das Schaubrot zu ersetzen.

Und du sollst Feinmehl nehmen und davon zwölf Kuchen backen; ein Kuchen soll aus zwei Zehnteln [Epha] bestehen. Du sollst sie in zwei Schichten von je sechs Stück auf den reinen Tisch legen vor den HERRN. Und du sollst auf jede Schicht reinen Weihrauch legen, und er soll für das Brot sein, als der Teil, der zum Gedenken bestimmt ist, ein Feueropfer für den HERRN. Sabbat für Sabbat soll er sie beständig vor dem HERRN aufschichten, [als Gabe] von den Kindern Israels; das ist ein ewiger Bund. Und es soll Aaron und seinen Söhnen gehören; die sollen es essen an heiliger Stätte; denn als ein Hochheiliges von den Feueropfern des HERRN soll es ihm gehören, als eine ewige Gebühr. – 3. Mose 24,5-9

Das alte Schaubrot, das weggenommen wurde, hat er David gegeben.

Beim Gottesdienst im Tempel ist es darum gegangen, Gott anzubeten. Der Tempel selbst ist nichts im Vergleich zu dem, für dessen Anbetung er gebaut wurde.

6 Ich sage euch aber: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel!

Die Worte, die Gott über sein Verlangen gesprochen hat.

7 Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer«, so hättet ihr nicht die Unschuldigen verurteilt.

In diesem Vers zitiert Matthäus die griechische Übersetzung des Alten Testaments, die als Septuaginta bekannt ist.

Das verwendete griechische Wort bedeutet Barmherzigkeit, aber das ist nur ein kleiner Teil der Bedeutung des hebräischen Wortes im Alten Testament.

Das hebräische Wort im Alten Testament (hesed) bedeutet unfehlbare Liebe oder Liebe in Aktion.

Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer – Hosea 6,6a

Zwei Verse zuvor beschrieb Gott die Liebe, die auch die der Pharisäer war.

Eure Liebe ist [so flüchtig] wie eine Morgenwolke, ja, wie der Tau, der früh vergeht! – Hosea 6,4b

Jesus spricht von zwei Motivationen für die Anbetung, sie sind Liebe und Pflicht. Nur einer ist richtig.

8 Denn der Sohn des Menschen ist Herr auch über den Sabbat.

Gott sucht nicht jemanden, der alle Kästchen ankreuzen kann, er begehrt diejenigen, die mit einem Herzen voller unfehlbarer Liebe zu ihm kommen.

9 Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge.
10 Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Darf man am Sabbat heilen?, damit sie ihn verklagen könnten.

Jesus hatte gerade behauptet, über David, den Tempel und den Sabbat erhaben zu sein, einschließlich aller ihrer diesbezüglichen Regeln.

Die Pharisäer erkennen, dass, wenn die Menschen auf Jesus hören, sie ihren Einfluss verabschieden können.

Also haben sie einen Plan entwickelt.

Jesus antwortet, indem er auf die Lächerlichkeit einer ihrer Regeln hinweist.

11 Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch ist unter euch, der ein Schaf hat und, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergreift und herauszieht?

Die Pharisäer hatten viel Zeit damit verbracht, diese besondere Situation zu diskutieren. Einige waren sogar auf die lächerliche Idee gekommen, dass man dem Schaf nicht aus dem Graben helfen könnte, aber man könnte etwas in den Graben werfen, um dem Schaf zu helfen, selbst aus dem Graben zu kommen.

12 Wie viel mehr ist nun ein Mensch wert als ein Schaf! Darum darf man am Sabbat wohl Gutes tun.
13 Dann sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie wurde gesund wie die andere.

Gutes tun ist mehr als nur erlaubt, es ist erforderlich.

Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde. – Jakobus 4,17

Denn als wir bei euch waren, geboten wir euch dies: Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen! Wir hören nämlich, dass etliche von euch unordentlich wandeln und nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen gebieten wir und ermahnen sie im Auftrag unseres Herrn Jesus Christus, dass sie mit stiller Arbeit ihr eigenes Brot verdienen. Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun! – 2. Thessalonicher 3,10-13

Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt — wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit! – 1. Johannes 3,17-18

14 Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten.

Warum hassten die Pharisäer Jesus? Weil er ihnen gezeigt hat, wie sie wirklich waren.

Werdet nicht müde, Gutes zu tun!