Die Aussendung der Apostel

Matthäus 10,1-15

1 Da rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister, sie auszutreiben, und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen.
2 Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese: der erste Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes;
3 Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Lebbäus, mit dem Beinamen Thaddäus;
4 Simon der Kananiter, und Judas Ischariot, der ihn auch verriet.
5 Diese zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Begebt euch nicht auf die Straße der Heiden und betretet keine Stadt der Samariter;
6 geht vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

1. Jesus hat seinem Jünger einen Auftrag gegeben.

Die Aussendung der Zwölf ist die Folge des Gebets, dass die Arbeiter in die Ernte ausgesandt werden.

Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende! – Matthäus 9,37-38

Dieselben Jünger, die er befiehlt, über die Ernte zu beten, sind diejenigen, die er ausgesandt hat.

Ein Teil des Gebets, dass jeder Christ bezüglich der Aussendung von Arbeitern beten sollte, sollte sein: „Herr, sende mich, ich werde gehen!“

Und ich hörte die Stimme des Herrn fragen: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich! – Jesaja 6,8

Jesus hat ihnen auch gesagt, wohin sie gehen sollten.

    • nicht auf die Straße der Heiden
    • keine Stadt der Samariter
    • zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel

Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen – Römer 1,16

Der Auftrag wurde später erweitert, um die ganze Welt einzubeziehen.

Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! – Markus 16,15

2. Jesus hat seinem Jünger Autorität gegeben.

…und gab ihnen Vollmacht… – Vs. 1

7 Geht aber hin, verkündigt und sprecht: Das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!
8 Heilt Kranke, reinigt Aussätzige, weckt Tote auf, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt es!

Die Apostel wurden nicht ausgesandt, um aus eigener Kraft zu arbeiten.

Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. – Matthäus 28,18-20

Jesus hat ihnen fünf Aufgaben gegeben.

    • Die Verkündigen des Wortes.
    • Die Heilung der Kranken.
    • Die Reinigung der Aussätzigen.
    • Die Auferweckung der Toten.
    • Die Austreibung der Dämonen.

Alles war für die Empfänger kostenlos.

Was ist denn nun mein Lohn? Dass ich bei meiner Verkündigung das Evangelium von Christus kostenfrei darbiete, sodass ich von meinem Anspruch am Evangelium keinen Gebrauch mache. – 1. Korinther 9,18

3. Jesus hat seinem Jünger Anweisungen gegeben.

9 Nehmt weder Gold noch Silber noch Kupfer in eure Gürtel,
10 keine Tasche auf den Weg, auch nicht zwei Hemden, weder Schuhe noch Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert.

Vertraue Gott für deine tägliche Versorgung.

Der Zweck, nichts mitzunehmen, besteht darin, sie zu lehren, auf Gottes Vorsorge zu vertrauen. Es wurde jedoch aufgehoben, ihnen beizubringen, für ihr eigenes Wohlergehen verantwortlich zu sein.

Und er sprach zu ihnen: Als ich euch aussandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, hat euch etwas gemangelt? Sie sprachen: Nichts! Nun sprach er zu ihnen: Aber jetzt, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, ebenso auch die Tasche; und wer es nicht hat, der verkaufe sein Gewand und kaufe ein Schwert. – Lukas 22,35-36

Obwohl das Evangelium kostenlos verkündet wird, sind die Empfänger oft aus dankbarem Herzen ein Teil von Gottes Vorsorge.

So hat auch der Herr angeordnet, dass die, welche das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen. – 1. Korinther 9,14

Die Ältesten, die gut vorstehen, sollen doppelter Ehre wertgeachtet werden, besonders die, welche im Wort und in der Lehre arbeiten. Denn die Schrift sagt: »Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt!«, und »Der Arbeiter ist seines Lohnes wert«. – 1. Timotheus 5,17-18

11 Wo ihr aber in eine Stadt oder in ein Dorf hineingeht, da erkundigt euch, wer es darin wert ist, und bleibt dort, bis ihr weiterzieht.
12 Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüßt es [mit dem Friedensgruß].
13 Und wenn das Haus es wert ist, so komme euer Friede über dasselbe. Ist es aber dessen nicht wert, so soll euer Friede wieder zu euch zurückkehren.

Versuche die Früchte zu finden die zur Ernte bereit sind.

Sie sollten nicht nach der bequemsten Wohnung suchen, sondern dorthin gehen, wo das Evangelium angenommen werden würde.

Sie sollten die Leute im Haus mit dem normalen Gruß „Friede diesem Haus!“ begrüßen.

„…euer Friede wieder zu euch zurückkehren“ heißt dass sie das Vergnügen deiner Gemeinschaft verlieren würdest, aber auch die Gelegenheit, etwas über Jesus zu lernen, was einen Verlust des Segens bedeutet.

14 Und wenn euch jemand nicht aufnehmen noch auf eure Worte hören wird, so geht fort aus diesem Haus oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen!
15 Wahrlich, ich sage euch: Es wird dem Land Sodom und Gomorra erträglicher gehen am Tag des Gerichts als dieser Stadt.

Verschwende keine Zeit damit, Früchte zu ernten, wo es keine gibt.

Das Abschütteln des Staubes von den Füßen war zu sagen, dass der Ort als heidnisch, verschmutzt und urteilsfähig anzusehen sei.

Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch des Christus unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verlorengehen; den einen ein Geruch des Todes zum Tode, den anderen aber ein Geruch des Lebens zum Leben. Und wer ist hierzu tüchtig? – 2. Korinther 2,15-16

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. – Johannes 5,24

Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott?

Hiob 9,1-20

1 Da antwortete Hiob und sprach:
2a Wahrhaftig, ich weiß, dass es sich so verhält;

Hiob hat zu Beginn seiner Antwort auf Bildads Worte klar gemacht, dass seine Situation nicht die Folge von Unwissenheit war.

Hiobs Theologie war im Grunde die gleiche wie die seiner drei Freunde.

Sie alle haben geglaubt, dass Gott den Sünder bestraft und die Gerechten segnet und dass Leiden daher die Folge der Sünde ist.

Hiob war jedoch überzeugt, dass Gott ungerecht war, dies in seinem Fall anzuwenden.

Lass das Zeugnis von Hiob 1,1 in Erinnerung bleiben: Hiob „war ein untadeliger und rechtschaffener Mann, der Gott fürchtete und das Böse mied.“

 2b und wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott?

Eliphas hat früher eine ähnliche Frage gestellt:

Kann wohl ein Sterblicher gerecht sein vor Gott, oder ein Mann rein vor seinem Schöpfer? – Hiob 4,17

Hiob hat aber nicht gefragt „kann?“ sondern „wie kann?“. Danach hat er sich von ganzem Herzen ersehnt.

Bildads Vorwurf hat Hiobs Gedanken dem Thema Rechtfertigung zugewandt.

Bildad hat gesagt, „Siehe, Gott verwirft den Unschuldigen nicht, und er reicht auch keinem Übeltäter die Hand.“ (8,20)

Er hat geglaubt, dass Gottes Gerechtigkeit es erfordert, die Schuldigen zu bestrafen und die Unschuldigen zu segnen.

Hiob ist jedoch frustriert über seinen Versuch, sich selbst zu rechtfertigen. Wie kann er gerecht sein vor Gott?

Für Hiob hat es mehrere Probleme mit jedem Rechtfertigungsversuch gegeben.

Die erste davon war, dass Gottes Wege so viel höher waren als die des Menschen, dass der Mensch keine Chance auf eine mögliche Konfrontation hatte.

3 Wenn er mit Ihm rechten wollte, so könnte er Ihm auf tausend nicht eins antworten.
4 Er hat ein weises Herz und ist von ungebrochener Kraft; wer hat ihm je getrotzt und ist heil davongekommen?

Von Vers 4 bis Vers 13 finden wir ein Lied, in dem Hiob Gottes unglaubliche Kraft beschreibt.

Spezifische Handlungen, einschließlich der Erschaffung und Kontrolle des Universums, sind in den Versen 5 bis 10 aufgeführt.

5 Er versetzt Berge, und man merkt es nicht; er, der sie umkehrt in seinem Zorn.
6 Er stört die Erde auf von ihrem Ort, sodass ihre Säulen erzittern.
7 Er gebietet der Sonne, und sie geht nicht auf; er verschließt die Sterne mit einem Siegel.
8 Er allein spannt den Himmel aus und schreitet auf Meereswogen einher.
9 Er machte den Großen Bären, den Orion und das Siebengestirn, samt den Kammern des Südens.
10 Er tut große Dinge, die unerforschlich sind, und Wunderwerke ohne Zahl.

Hiob sieht Gottes Kraft als amoralische, souveräne Freiheit, als unkontrollierbare Kraft, die auf mysteriöse Weise arbeitet, um zu tun, was er will.

11 Siehe, er geht an mir vorüber, und ich sehe ihn nicht; er zieht vorbei, und ich bemerke ihn nicht.
12 Siehe, wenn er dahinrafft, wer kann ihn hindern? Wer kann ihm zurufen: Was machst du da?

Sogar die mächtigen Kräfte, von denen angenommen wurde, dass sie das Meer kontrollieren, mussten sich vor ihm verneigen.

 13 Gott lässt von seinem Zorn nicht ab; selbst Rahabs Helfer müssen sich unter ihn beugen.
14 Wie viel weniger könnte ich ihm da antworten, und Worte finden, um mit ihm zu reden!

Wenn sich alle Heerscharen von Himmel und Erde vor ihm verneigen, wie kann dann ein Mensch vor ihn stehen?

15 Auch wenn ich im Recht wäre, könnte ich ihm nichts erwidern, sondern müsste meinen Richter um Gnade anflehen.

Hiob hat geglaubt, seine einzige Chance sei, um Gnade zu bitten. Dies hat jedoch auch fruchtlos zu sein geschienen, da es so geschienen hat, als würde Gott sowieso nicht aufpassen.

16 Wenn ich rufe, wird er mir antworten? Ich glaube nicht, dass er auf meine Stimme hört;
17 denn im Sturm zermalmt er mich und fügt mir ohne Ursache viele Wunden zu.
18 Er lässt mich nicht einmal Atem holen, sondern sättigt mich mit bitteren Leiden.

Hiob hat auch ein anderes Problem gesehen: Es hat keine einberufende Behörde gegeben, die in der Lage war, einen Prozess abzuhalten, bei dem Gott beschuldigt werden konnte.

19 Kommt’s auf die Kraft des Starken an, siehe, er hat sie, und wenn aufs Recht, wer lädt mich vor?

Wenn ein solcher Prozess abgehalten würde, wer könnte ein Urteil zugunsten Hiobs durchsetzen?

20 Wenn ich mich auch rechtfertige, so wird mich doch mein Mund verurteilen, und bin ich auch untadelig, so wird er mich doch für verkehrt erklären.

Bevor wir Hiob zu hart beurteilen, sollten wir uns daran erinnern, dass Gott nicht wirklich wütend auf Hiob war. Gott hat Hiob sehr geliebt, lässt aber diese Prüfung von Hiob zu, um zu beweisen, dass Satan in Hiob falsch liegt.

Wir sollten auch wissen und verstehen, dass Gott manchmal zulässt, dass Satan uns aus demselben Grund prüft. Es zeigt, dass er uns für prüfenswert hält.

Sie sind ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes, dass ihr des Reiches Gottes würdig geachtet werdet, für das ihr auch leidet – 2. Thessalonicher 1,5

Und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden. – 2. Timotheus 3,12

 

Der Herr der Ernte

Matthäus 9,35-38

35 Und Jesus durchzog alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündigte das Evangelium von dem Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk.
36 Als er aber die Volksmenge sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie ermattet und vernachlässigt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.
37 Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter.
38 Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende!

Während der gesamten Zeit, in der Jesus in Galiläa war, änderte sich sein Dienst nicht.

Und Jesus durchzog ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und verkündigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk. – Matthäus 4,23

Sein Dienst hat aus drei Sachen bestanden.

Er hat in die Synagogen gelehrt.

    • Er die heiligen Schriften vorgelesen.

Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja gegeben; und als er die Buchrolle aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben steht: »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.« – Lukas 4,16-19

    • Er den Inhalt erklärt.

Und er rollte die Buchrolle zusammen und gab sie dem Diener wieder und setzte sich, und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er aber fing an, ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren! – Lukas 4,20-21

Er hat das Evangelium von dem Reich verkündigt.

    • Der Unterschied zwischen Lehren und Verkündigen besteht darin, dass Verkündigen eine überzeugende Rede ist.

Und er sprach zu ihnen: Gewiss werdet ihr mir dieses Sprichwort sagen: Arzt, heile dich selbst! Die großen Taten, von denen wir gehört haben, dass sie in Kapernaum geschahen, tue sie auch hier in deiner Vaterstadt! Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist anerkannt in seinem Vaterland. In Wahrheit aber sage ich euch: Es waren viele Witwen in den Tagen Elias in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate lang verschlossen war, da eine große Hungersnot entstand im ganzen Land; und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt, sondern nur zu einer Witwe nach Zarpat bei Zidon. Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa; aber keiner von ihnen wurde gereinigt, sondern nur Naeman, der Syrer. – Lukas 4,23-27

    • Beachte den Unterschied darin, wie sie auf die Lehre reagiert haben und wie sie auf die Verkündigung reagiert haben.

Und alle gaben ihm Zeugnis und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund kamen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs? – Lukas 4,22

Da wurden alle in der Synagoge voll Zorn, als sie dies hörten. Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. Er aber ging mitten durch sie hindurch und zog weiter. – Lukas 4,28-30

Er hat jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk geheilt.

    • Er hat Aussätziger geheilt.
    • Er hat Gelähmter geheilt.
    • Er hat die, die an Fieber erkrankt war geheilt,.
    • Er hat einer blutflüssigen Frau geheilt.
    • Er hat Blinde geheilt.
    • Er hat Stumme geheilt.
    • Er hat Besessene geheilt.
    • Er hat eine entschlafene Mädchen auferweckt.
    • Er viele ihrer Sünden vergeben.

Da er ständig im Dienst tätig war, haben sich das gewirkt, was er gesehen hat, sehr auf ihn aus. Seine Augen beeinflussten sein Herz!

Was ich sehen muss, tut meiner Seele weh wegen aller Töchter meiner Stadt. – Klagelieder 3,51

Was hat er gesehen?

    • Er hat die Volksmenge gesehen.
    • Er hat gesehen wie ermattet sie waren.
    • Er hat gesehen wie vernachlässigt sie waren.
    • Er hat gesehen das es keinen Hirten gegeben hat.

Wie hat Jesus auf die Situation reagiert?

Er hat Mitleid mit ihnen empfunden.

Zwei Blinde in Jericho

Und Jesus stand still, rief sie und sprach: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll? Sie sagten zu ihm: Herr, dass unsere Augen geöffnet werden! Da erbarmte sich Jesus über sie und rührte ihre Augen an, und sogleich wurden ihre Augen wieder sehend, und sie folgten ihm nach. – Matthäus 20,32-34

Die Witwen, deren Sohn gestorben war

Und als der Herr sie sah, erbarmte er sich über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! Und er trat hinzu und rührte den Sarg an; die Träger aber standen still. Und er sprach: Junger Mann, ich sage dir: Steh auf! Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. – Lukas 7,13-15

Der Samariter

Ein Samariter aber kam auf seiner Reise in seine Nähe, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen; und er ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und goss Öl und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. – Lukas 10,33-34

Der verlorene Sohn

Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber verderbe vor Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte Erbarmen; und er lief, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. – Lukas 15,17-20

Er erklärte das Problem.

Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. – 37

Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht die Felder an; sie sind schon weiß zur Ernte. – Johannes 4,35

Er erläuterte die Lösung.

Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende! – 38

Und wer erntet, der empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich der Sämann und der Schnitter miteinander freuen. Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. Ich habe euch ausgesandt zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. – Johannes 4,35-38

Wer weinend hingeht und den Samen zur Aussaat trägt, der kommt gewiss mit Freuden zurück und bringt seine Garben. – Psalm 126,6

Beeinflussen deine Augen dein Herz?

Ist Leiden ein Beweis für Sünde?

Hiob 8

1 Da antwortete Bildad, der Schuchiter, und sprach:
2 Wie lange willst du solche Reden führen, [wie lange] sollen die Worte deines Mundes wie heftiger Wind sein?

Hiobs Bitte um Mitgefühl von seinen Freunden ist auf taube Ohren gestoßen. Anstatt Hiob zuzuhören, wie es ein guter Berater tun sollte, trägt Bildad mit mehr Urteilsvermögen zu Hiobs Elend bei.

Bildad hat gesagt: Hiob, deine Worte sind nicht anders als ein Haufen heißer Luft.

Anschließend konfrontiert er Hiob mit einer theologischen Frage:

3 Beugt denn Gott das Recht, oder verkehrt der Allmächtige die Gerechtigkeit?

An der Frage war nichts wirklich auszusetzen, aber in dieser Situation wurde sie falsch angewendet.

4 Wenn deine Kinder gegen ihn gesündigt haben, so hat er sie dahingegeben in die Gewalt ihrer Missetat.

Er hatte gesagt, Hiobs Kinder hätten wahrscheinlich bekommen, was sie verdient hätten, aber wir wissen, dass dies nicht der Fall war. Was mit Hiobs Kindern geschehen ist, war Teil von Hiobs Prüfung und hatte überhaupt nichts mit ihrer eigenen Sünde zu tun.

5 Bist du es aber, so suche Gott ernstlich und flehe um Gnade zu dem Allmächtigen!
6 Wenn du lauter und aufrichtig bist, so wird er sich um deinetwillen aufmachen und dein gerechtes Heim wiederherstellen.
7 Da wird dein früheres Glück im Vergleich zu deinem späteren klein sein!

Jetzt hat er gesagt: Hiob, du bist der Nächste, so wie deine Kinder umgekommen sind, wirst du auch umkommen, wenn du nicht umkehrst.

Bildad hat gesagt, wenn Hiob nur Buße tun würde, würde Gott sein Schicksal ändern und er würde gesegnet werden.

Während Eliphas seinen Rat auf Offenbarung gestützt hat, hat Bildad seine Argumentation aus der Tradition übernommen.

8 Denn frage doch das frühere Geschlecht und beherzige das, was ihre Väter erforscht haben!
9 Denn von gestern sind wir und wissen nichts; ein Schatten nur sind unsere Tage auf Erden.
10 Sind sie es nicht, die dich belehren, es dir sagen und Sprüche hervorholen aus ihrem Herzen?

Was hat die Tradition gesagt? Sünder werden immer bestraft und gute Menschen werden immer gesegnet.

Aus der Tradition werden drei Vergleiche gegeben, um Hiobs Situation zu veranschaulichen.

    • Diejenigen, die Gott vergessen, werden mit Papyruspflanzen ohne Wasser verglichen.

11 Schießt der Papyrus ohne Sumpf empor, oder gedeiht das Riedgras ohne Wasser?
12 Noch steht es in vollem Trieb, ist nicht zum Schneiden reif — da verdorrt es schon vor allem anderen Gras.
13 Das ist der Weg all derer, die Gott vergessen; ja, die Hoffnung des Ruchlosen geht zugrunde!

    • Zweitens werden diejenigen, die Gott vergessen, mit einem Spinngewebe verglichen.

14 Seine Zuversicht wird abgeschnitten, und sein Vertrauen ist ein Spinngewebe.
15 Er stützt sich auf sein Haus, aber es hält nicht stand; er hält sich daran fest, aber es bleibt nicht stehen.

    • Drittens werden diejenigen, die Gott vergessen, mit einer gut bewässerten Pflanze verglichen, die an den Wurzeln hochgezogen und beiseite geworfen wird.

16 Er steht voll Saft im Sonnenschein, und seine Ranken überziehen seinen Garten;
17 über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln, auf ein Haus von Steinen schaut er hin.
18 Doch wenn man ihn von seiner Stätte wegreißt, so verleugnet sie ihn: »Ich habe dich nie gesehen!«
19 Siehe, das ist die Freude seines Weges, und aus dem Staub werden andere wachsen.

Schließlich hat Bildad die Schlussfolgerung zu seiner Argumentation gegeben.

20 Siehe, Gott verwirft den Unschuldigen nicht, und er reicht auch keinem Übeltäter die Hand;
21 während er deinen Mund mit Lachen füllen wird und deine Lippen mit Freudengeschrei,
22 werden deine Hasser mit Schande bekleidet werden, und das Zelt der Gottlosen wird nicht mehr sein!

Die Schwierigkeit bei Bildads Rede ist, dass alles, was er gesagt hat, wahr gewesen wäre, wenn Hiob wegen der Sünde in diesem Zustand gewesen wäre, aber er war es nicht. Daher hat Bildads Rede Hiob weder Hilfe noch Trost gebracht, sondern trug nur zu seinem Elend bei.

Es ist wichtig, dass wir nicht den gleichen Fehler machen, wenn wir Ratschläge geben, als ob wir alle Antworten kennen, obwohl wir in Wirklichkeit die Situation nicht einmal kennen.

Die Berater von Hiob waren einem Standpunkt verpflichtet, den sie nicht ändern wollten, nämlich dass Sünde Leiden bringt und Leiden daher ein Beweis für Sünde ist.

Gott schenke uns bitte die Weisheit, diesen Fehler nicht zu machen!

 

Angerechnete Blutschuld

3. Mose 17

1 Und der HERR redete zu Mose und sprach:
2 Rede zu Aaron und seinen Söhnen und allen Kindern Israels und sprich zu ihnen: Das ist es, was der HERR geboten hat, indem er sprach:

Die in diesem Abschnitt dargelegten Gesetze sind nicht die Gesetze des Menschen, sondern die Gesetze Gottes.

3 Jedermann aus dem Haus Israel, der einen Stier oder ein Lamm oder eine Ziege im Lager schächtet oder außerhalb des Lagers schächtet
4 und es nicht vor den Eingang der Stiftshütte bringt, damit es dem HERRN zum Opfer gebracht werde vor der Wohnung des HERRN, dem soll es als Blutschuld angerechnet werden; er hat Blut vergossen, und dieser Mensch soll ausgerottet werden aus der Mitte seines Volkes.
5 Darum sollen die Kinder Israels von nun an ihre Schlachtopfer, die sie [jetzt noch] auf freiem Feld opfern, vor den HERRN bringen, an den Eingang der Stiftshütte zu dem Priester, um sie dort dem HERRN als Friedensopfer darzubringen.
6 Und der Priester soll das Blut auf den Altar des HERRN sprengen vor dem Eingang der Stiftshütte und das Fett in Rauch aufgehen lassen zum lieblichen Geruch für den HERRN.

Was war der Zweck dieses Gesetzes?

    • Das in diesem Fall geschächtete Tier könnte normalerweise für das Sühnopfer der Sünden geopfert werden.
      • Tiere dieser Art waren in der Wildnis nicht reichlich vorhanden. Ein Tier aus eigener Begierde zu töten, wenn es hätte verwendet werden können, um einen viel größeren Zweck zu erfüllen, war falsch.

Er aber sprach: Was hast du getan? Horch! Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von dem Erdboden! – 1. Mose 4,10

Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn im Bild Gottes hat Er den Menschen gemacht. – 1. Mose 9,6

      • Dieses Gesetz war ebenfalls vorübergehend und sollte aufgehoben werden, sobald sie das verheißene Land betreten hat.

Wenn aber der HERR, dein Gott, deine Grenzen erweitern wird, wie er es dir verheißen hat, und du sprichst: Ich will Fleisch essen!, weil dich gelüstet, Fleisch zu essen, so darfst du Fleisch essen nach aller Herzenslust. Ist aber der Ort, den der HERR, dein Gott, erwählt hat, um seinen Namen dorthin zu setzen, zu fern von dir, so darfst du von deinen Rindern oder von deinen Schafen schlachten, die der HERR dir gegeben hat — wie ich dir geboten habe – , und es in deinen Toren essen nach aller Herzenslust. Gerade so wie die Gazelle oder der Hirsch gegessen wird, kannst du es essen; der Reine darf es in gleicher Weise wie der Unreine essen. Nur daran halte fest, dass du nicht das Blut isst; denn das Blut ist das Leben; und du sollst das Leben nicht mit dem Fleisch essen! – 5. Mose 12,20-23

7 Und sie sollen von nun an ihre Opfer nicht mehr den Dämonen opfern, denen sie nachhuren. Das soll eine ewig gültige Ordnung für sie sein in ihren [künftigen] Geschlechtern.
8 Und du sollst zu ihnen sagen: Jeder Mensch aus dem Haus Israel oder jeder Fremdling, der unter ihnen wohnt, der ein Brandopfer oder ein Schlachtopfer opfern will,
9 aber es nicht vor den Eingang der Stiftshütte bringt, damit er es dem HERRN opfere, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

    • Ein zweiter Grund war zu verhindern, dass Opfer für falsche Götter gebracht wurden.

10 Und wenn ein Mensch aus dem Haus Israel oder ein Fremdling, der unter ihnen wohnt, irgendwelches Blut isst — gegen die Seele, die Blut isst, will ich mein Angesicht richten und sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes.
11 Denn das Leben des Fleisches ist im Blut, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen. Denn das Blut ist es, das Sühnung erwirkt für die Seele.

In diesem Gesetz geht es um die Heiligkeit des Blutes als das Mittel, mit dem die Sünde gesühnt wird.

Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben! – 1. Mose 2,16-17

In diesem Abschnitt sehen wir auch die das Konzept eines Ersatzes darin, dass das Blut des Opfers das Blutschuld für den Sünder abdeckt.

Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie. – 1. Mose 3,21

    • Bevor Gott Adam und Eva Kleidung aus den Häuten der Opfertiere gab, hatten sie versucht, ihre Sünden mit Kleidern aus Blättern zu bedecken.
    • Dies war weder ein akzeptabler Ersatz noch eine Deckung für ihre Sünde.

Adams Blutschuld wurde dann an seine Kinder weitergegeben, was bedeutete, dass auch sie ein Opfer als Deckung für ihre eigene Sünde bringen mussten.

Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben (denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt. Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit einer gleichartigen Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild dessen ist, der kommen sollte. – Römer 5,12-14

Deshalb haben Kain und Abel Gott Opfer gebracht.

Und es geschah nach geraumer Zeit, dass Kain dem HERRN ein Opfer darbrachte von den Früchten des Erdbodens. Und auch Abel brachte [ein Opfer] dar von den Erstlingen seiner Schafe und von ihrem Fett. Und der HERR sah Abel und sein Opfer an; aber Kain und sein Opfer sah er nicht an. Da wurde Kain sehr wütend, und sein Angesicht senkte sich. – 1. Mose 4,3-5

    • Kains Opfer wurde nicht angenommen, weil es kein Blut enthalten hat. Nur Blut wurde von Gott als Ersatz oder Deckung für Blutschuld gegeben.

Beachte auch, dass es Gott selbst ist, der sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes wird.

Das Blutvergießen ist die einzige Lösung für das Problem der Sünde.

Denn nachdem jedes einzelne Gebot nach dem Gesetz von Mose dem ganzen Volk verkündet worden war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk, wobei er sprach: »Dies ist das Blut des Bundes, den Gott mit euch geschlossen hat!« Auch das Zelt und alle Geräte des Gottesdienstes besprengte er in gleicher Weise mit Blut; und fast alles wird nach dem Gesetz mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung. – Hebräer 9,19-22

12 Darum habe ich den Kindern Israels gesagt: Keine Seele unter euch soll Blut essen; auch der Fremdling, der unter euch wohnt, soll kein Blut essen.

Das Gesetz über das Essen von Blut wurde auch auf Tiere angewendet, die durch Jagd gewonnen wurden.

13 Und wenn ein Mensch von den Kindern Israels oder ein Fremdling, der unter ihnen wohnt, ein Wild oder einen Vogel erjagt, die man essen darf, der soll ihr Blut ausfließen lassen und mit Erde bedecken;
14 denn [es ist] das Leben alles Fleisches; sein Blut gilt für sein Leben. Darum habe ich den Kindern Israels gesagt: Ihr sollt nicht das Blut irgendeines Fleisches essen; denn das Leben alles Fleisches ist sein Blut. Wer es aber isst, der soll ausgerottet werden.

Ein Tier, das versehentlich getötet wurde, konnte gegessen werden, hat jedoch für einen bestimmten Zeitraum zu einem Zustand der Unreinheit geführt.

15 Und jeder, der ein Aas oder Zerrissenes isst, er sei ein Einheimischer oder ein Fremdling, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend, dann wird er rein.
16 Wenn er aber [seine Kleider] nicht wäscht und sein Fleisch nicht badet, so muss er seine Schuld tragen.

Warum ist das für uns heute wichtig?

    • Weil wir als Sünder geboren sind.

denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten – Römer 3,23

    • Weil unsere Sündenschuld gedeckt werden muss.

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. – Römer 6,23

    • Weil das Blut Jesu vergossen wurde, um unsere Sünde zu versöhnen.

Als aber der Christus kam als ein Hoherpriester der zukünftigen [Heils-] Güter, ist er durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, auch nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt. – Hebräer 9,11-12

Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, dass Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit; wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. – 1. Johannes 1,5-9

 

Trostloses Leiden

Hiob 7

1 Hat der Mensch nicht harten Frondienst auf Erden; sind seine Tage nicht wie die eines Tagelöhners?

In den Worten Hiobs in diesem Abschnitt können wir ein Echo des Fluches im Garten Eden hören.

Im Schweiße deines Angesichts sollst du [dein] Brot essen, bis du wieder zurückkehrst zum Erdboden; denn von ihm bist du genommen. Denn du bist Staub, und zum Staub wirst du wieder zurückkehren! – 1. Mose 3,19

2 Wie einem Knecht, der sich nach dem Schatten sehnt, und wie einem Tagelöhner, der auf seinen Lohn harrt,
3 so wurden [auch] mir Monate voller Enttäuschung beschert und Nächte voller Qual zugeteilt.

Hiobs Beschwerde ist weder einzigartig noch seltsam, aber jedem gemeinsam. Die meisten von uns erwarten nicht, reich zu werden, wir wollen nur schuldenfrei sein und haben danach ein wenig Zeit, sich zurückzulehnen und das zu genießen, wofür wir so hart gearbeitet haben.

Dies erinnert uns an ein Gleichnis, das Jesus einmal erzählt hat:

Das Feld eines reichen Mannes hatte viel Frucht getragen. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun, da ich keinen Platz habe, wo ich meine Früchte aufspeichern kann? Und er sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter aufspeichern und will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und sei guten Mutes! – Lukas 12,16b-21

Im Gleichnis hat Gott zu diesem Mann gesagt:

Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird gehören, was du bereitet hast? – Lukas 12,20b

Jesus hat zu dem Mann, dem er das Gleichnis gegeben hat gesagt:

Habt acht und hütet euch vor der Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluss ab, den er an Gütern hat. – Lukas 12,15

Die Schlussfolgerung des Gleichnisses war:

So geht es dem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott! – Lukas 12,21

Aber Habsucht war nicht Hiobs Problem, er war reich an Gott gewesen und hatte großen Segen von Gott erfahren, aber jetzt waren sie weggenommen worden und er wollte nur verstehen, warum.

4 Wenn ich mich niederlege, so spreche ich: Wann werde ich aufstehen? Aber der Abend zieht sich hin, und ich bin gesättigt mit Unrast bis zur Morgendämmerung.

Manchmal brauchen wir nur einen Wohlfühlschlaf, um alles in die richtige Perspektive zu bringen, und dann ist alles in Ordnung, aber Hiob konnte nicht schlafen.

13 Wenn ich denke: Mein Bett wird mich trösten, mein Lager wird meine Klage erleichtern!,
14 so erschreckst du mich mit Träumen und ängstigst mich durch Gesichte,
15 sodass meine Seele lieber ersticken möchte und ich lieber tot wäre, als ein Gerippe zu sein.

Denke daran, dass Hiob nicht weiß, dass es Satan ist, der ihn quält. Die Frage, Gott, warum tust du mir das an, ist nicht wirklich die richtige Frage. Wir müssen darauf vertrauen, dass Gott unser Bestes im Sinn hat, was auch immer der Grund für das ist, was wir erleben.

5 Mein Fleisch ist bekleidet mit Maden und Schorf; meine Haut verkrustet und eitert.
6 Meine Tage gleiten schneller dahin als ein Weberschiffchen; sie entschwinden ohne Hoffnung.

Unsere Hoffnung sollte niemals auf Gesundheit oder Wohlstand liegen, sondern auf Gott.

7 Bedenke doch, dass mein Leben [nur] ein Hauch ist, dass mein Auge nichts Gutes mehr sehen wird!
8 Das Auge dessen, der mich [jetzt] erblickt, wird mich nicht mehr sehen; wenn deine Augen [nach mir sehen], so bin ich nicht mehr!
9 Wie die Wolke vergeht und verschwindet, so kommt, wer ins Totenreich fährt, nicht mehr herauf;
10 er kehrt nicht mehr in sein Haus zurück, und seine Stätte kennt ihn nicht mehr.

Hiob hinterfragt jetzt den Wert seines Lebens.

16 Ich habe genug! Ich will nicht ewig leben; lass ab von mir; meine Tage sind [nur] ein Hauch!
17 Was ist der Mensch, dass du ihn so hochhältst und dass du auf ihn achtest?
18 Du suchst ihn Morgen für Morgen heim; alle Augenblicke prüfst du ihn.
19 Warum schaust du immer noch nicht von mir weg und lässt mir nicht einmal so viel Ruhe, dass ich meinen Speichel herunterschlucken kann?

Die Frage von Vers 17 wird im 8. Psalm wiederholt, aber in Johannes 3,16 beantwortet.

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. – Johannes 3,16

11 Darum will auch ich meinen Mund nicht zurückhalten; ich will reden in der Bedrängnis meines Geistes, in der Verbitterung meiner Seele will ich klagen:
12 Bin ich denn das Meer oder ein Ungeheuer, dass du eine Wache gegen mich aufstellst?

20 Habe ich gesündigt? Was tue ich dir an, du Menschenhüter? Warum hast du mich zu deiner Zielscheibe gemacht, sodass ich mir selbst zur Last bin?

Hiob versteht nicht. Wenn er gesündigt hat, was war seine Sünde? Wenn er nicht gesündigt hatte, warum zielte Gott auf ihn, als ob er es getan hätte.

Hiob hat dann eine letzte Frage gestellt, bevor der nächste seiner Gäste zu sprechen beginnt.

21 Warum vergibst du meine Übertretung nicht und erlässt mir nicht meine Schuld? Denn jetzt muss ich mich in den Staub legen, und wenn du nach mir suchst, so bin ich nicht mehr!

Obwohl Hiob die Antwort von Gott noch nicht hören konnte, wissen wir, wie die Antwort lautete: Hiob, fürchte dich nicht, vertraue mir einfach, denn ich bin bei dir!

Nach eurem Glauben

Matthäus 9,27-34

 

27 Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrien und sprachen: Du Sohn Davids, erbarme dich über uns!

Obwohl Jesus zu anderen Zeiten andere Blinde geheilt hat, ist diese Geschichte zu Beginn seines Dienstes nur hier in Matthäus enthalten.

Jesus hat gerade das Haus verlassen, in dem er ein 12-jähriges Mädchen von den Toten auferweckt hat, und ist offenbar auf dem Weg nach Hause.

Seit er von der anderen Seite des Meeres zurückgekehrt ist, ist er ständig von einer Menschenmenge umgeben, und das ist hier wahrscheinlich der Fall.

Zwei Blinde, die zweifellos davon gehört hatten, wie Jesus die Kranken geheilt und die Toten auferweckt hatte, hörten den Lärm, als Jesus sich näherte.

Es war ihnen unmöglich, Jesus in der Menge zu finden, also folgten sie dem Lärm, als er die Straße entlang ging.

Nur der Menge zu folgen war nicht genug für sie, sie wussten, dass sie irgendwie zu Jesus gelangen mussten.

Als sie der Menge gefolgt hat, haben sie angefangen zu schreien, „Du Sohn Davids, erbarme dich über uns!“

Das Verb hier repräsentiert eine kontinuierliche Aktion. Sie haben nicht nur einmal gerufen und hörten auf, sie haben die ganze Zeit weiter gerufen.

Hier können wir beginnen, ihren Glauben zu sehen.

Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. – 2. Korinther 5,7

Sie haben das, was sie über Jesus gehört hatten, mit den Prophezeiungen über den Messias, der kommen sollte verbunden. Eine bestimmte Prophezeiung lag ihnen besonders am Herzen.

Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden – Jesaja 35,5

Diese Männer ließen sich nicht von den Schwierigkeiten davon abhalten, Jesus zu finden. Sie haben ihm sogar direkt ins Haus gefolgt.

28 Als er nun ins Haus kam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus fragte sie: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr!

Da Jesus den Blinden nicht auf der Straße geantwortet hat, konnte er mit ihnen jetzt im privat reden.

Er fragte nicht, ob sie glaubten, dass er sie heilen würde, sondern ob sie glaubten, dass er es könnte.

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen. – Hebräer 11,6

Das Wunder sollte nicht Gegenstand unseres Glaubens sein, sondern Jesus!

Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!« – Römer 10,9-11

Sie haben geantwortet, „Ja, Herr!“

denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. – Römer 10,13

29 Da rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben!

Es ist nicht notwendig, dass Jesus jemanden berührt, um ihn zu heilen, aber die Berührung vermittelt Liebe und Sorge.

Jesus hat gesagt, „Euch geschehe nach eurem Glauben!“

Wie viel Glauben ist erforderlich?

Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin!, und er würde sich hinwegheben; und nichts würde euch unmöglich sein. – Matthäus 17,20b

Wie viel Glauben besitzt ein Senfkorn? Eine ausreichende Menge!

    • Es ist nicht wie viel, sondern wer ist der Gegenstand?
    • Es ist nicht wie viel, sondern ist es echt?

Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du glauben kannst — alles ist möglich dem, der glaubt! – Markus 9,23

Gottes Antwort auf den Schrei des Glaubens entspricht unserem Glauben.

30 Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus ermahnte sie ernstlich und sprach: Seht zu, dass es niemand erfährt!

Die Bibel verwendet oft menschliche Blindheit als Metapher für geistliche Blindheit.

Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, sodass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist. – 2. Korinther 4,3-4

Wir wissen nicht, wie lange diese beiden Männer blind waren, aber stelle dich die Welt vor, die sich vor ihnen geöffnet hat, sobald sie ihre Sicht erhalten hat.

Genauso ist es, wenn geistliche Blindheit aus dem Herzen entfernt wird.

Es gibt eine wunderbare neue Welt voller Wahrheit, die gelernt und angewendet werden muss.

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! – 2. Korinther 5,17

Warum wollte Jesus nicht, dass diese Männer bekannt machten, was mit ihnen geschehen war?

Er hatte kürz davor den Beiden, von denen er Dämonen ausgestoßen hatte, befohlen, anderen zu erzählen, was der Herr getan hatte.

Aber Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh in dein Haus, zu den Deinen, und verkündige ihnen, welch große Dinge der Herr an dir getan und wie er sich über dich erbarmt hat! – Markus 5,19

Vielleicht wollte er verhindern, dass Leute ihm aus dem falschen Grund folgen.

Da sprachen sie zu ihm: Was tust du denn für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? – Johannes 6,30

Vielleicht wollte er sie vor den falschen Anschuldigungen der Pharisäer schützen.

Da führten sie ihn, der einst blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat, als Jesus den Teig machte und ihm die Augen öffnete. Nun fragten ihn auch die Pharisäer wieder, wie er sehend geworden war. Und er sprach zu ihnen: Einen Brei hat er auf meine Augen gelegt, und ich wusch mich und bin nun sehend! Da sprachen etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält! Andere sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es entstand eine Spaltung unter ihnen. – Johannes 9,13-16

Ähnliches ist mit dem Nächsten geschehen, den Jesus geheilt hat.

32 Als sie aber hinausgingen, siehe, da brachte man einen Menschen zu ihm, der stumm und besessen war.
33 Und nachdem der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmenge verwunderte sich und sprach: So etwas ist noch nie in Israel gesehen worden!
34 Die Pharisäer aber sagten: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus!

Vielleicht lag es daran, dass diese Beiden ihn als den Messias erkannt hatten.

Die Prophezeiung aus Jesaja hat vom tausendjährigen Königreich gehandelt, aber Jesus war hier, um für die Sünden der Welt zu sterben, aber es war noch nicht Zeit.

31 Sie aber gingen hinaus und machten ihn in jener ganzen Gegend bekannt.

Selbst nachdem sie von der Hand des Meisters berührt worden waren, hatten diese ehemaligen Blinden immer noch Probleme mit ihrer rebellischen sündigen Natur.

Sie haben das Gegenteil von dem getan, was Jesus ihnen gesagt hat. Ungehorsam ist kein Hinweis auf starken Glauben.

Jesus hat ihnen gesagt: „Euch geschehe nach eurem Glauben!“

Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab und völlig überzeugt war, dass Er das, was Er verheißen hat, auch zu tun vermag. – Römer 4,20-21

Wir müssen lernen zu beten, wie die Jünger gebetet haben!

Mehre uns den Glauben! – Lukas 17,5

Denn es steht geschrieben:

der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. – Habakuk 2,4

 

Mit Füßen getreten

Hiob 6,14-30

Eine der schlimmsten Tendenzen der menschlichen Natur ist es, Menschen mit den Füßen zu treten, während sie unten oder gefallen sind.

14 Dem Verzagten gebührt Mitleid von seinem Freund, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen.

Die Idee ist, dass diejenigen, die entmutigt sind, gehoben werden müssen, anstatt mit Füßen getreten zu werden.

Darum »richtet wieder auf die schlaff gewordenen Hände und die erlahmten Knie«, und »macht gerade Bahnen für eure Füße«, damit das Lahme nicht vom Weg abkommt, sondern vielmehr geheilt wird! – Hebräer 12,12-13

Einer trage des anderen Lasten, und so sollt ihr das Gesetz des Christus erfüllen! – Galater 6,2

15 Meine Brüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, die vergehen,
16 die trübe werden vom Eis, wenn der Schnee sich darin birgt,
17 die aber versiegen zur Zeit der Sommerhitze und von ihrem Ort verschwinden, wenn es heiß wird.
18 Es winden sich die Pfade ihres Laufs; sie ziehen hinauf in die Öde und verlieren sich.

Hiob hat gesagt, seine Freunde seien unzuverlässig wie ein Wildbach, der alles überflutet, wenn der Schnee im Frühling schmilzt, aber austrocknet, wenn der Sommer heiß ist und das Wasser benötigt wird. Dies ist ein großartiges Beispiel für die Art von Freunden, die wir nicht brauchen.

19 Die Karawanen Temas halten Ausschau, die Reisegesellschaften von Saba hoffen auf sie.
20 Aber sie werden in ihrer Hoffnung betrogen; sie kommen dorthin und werden enttäuscht.

Eine Karawane, die die Wüste durchquert, erwartet, dass sich Wasser im Bach befindet. Wenn jedoch kein Wasser vorhanden ist, werden sie möglicherweise umkommen.

21 So seid auch ihr jetzt ein Nichts geworden; ihr seht Schreckliches und fürchtet euch davor!

Wir sollten bereit sein zu helfen, wenn wir andere in einem wirklich schrecklichen Zustand sehen. Zu oft haben wir Angst, uns zu engagieren oder einer schlechten Situation zu nahe zu kommen. Wir befürchten, dass wir um Hilfe gebeten werden, wenn wir anerkennen, dass jemand in Schwierigkeiten ist.

22 Habe ich etwa gesagt: »Gebt mir etwas!«, oder »Macht mir ein Geschenk von eurem Vermögen!«,
23 oder »Rettet mich aus der Hand des Bedrängers und erlöst mich aus der Hand des Tyrannen!«?

Hiob hat nichts weiter als nur Rücksichtnahme verlangt. Stattdessen haben sie ihn beschuldigt, untreu gewesen zu sein, obwohl sie keine Beweise dafür hatten, dass dies der Fall war. Was Hiob braucht, ist nur Liebe und Mitleid, nichts weiteres.

24 Belehrt mich doch, und ich will schweigen, weist mir nach, worin ich geirrt habe!

Wenn ich etwas falsch gemacht habe, dann zeig mir, was ich getan habe.

25 Wie eindringlich sind Worte der Wahrheit! Aber was bringen eure Zurechtweisungen schon zurecht?

Es ist wichtig, dass wir die Wahrheit von unseren Freunden hören, aber was Hiob von seinen Freunden gehört hat, war nicht die Wahrheit, sondern ungerechtfertigte Kritik.

26 Gedenkt ihr Worte zu bekritteln und haltet die Reden eines Verzweifelten für Wind?

Es gibt einige Leute, die nichts anderes tun können, als andere zu kritisieren. Anstatt etwas Konstruktives zu tun, reißen sie alles ab, was andere tun. Wie Hiobs Freunde sind sie besonders gut darin, diejenigen, die unten sind, mit den Füßen zu treten.

27 Ja, ihr würdet selbst über eine Waise das Los werfen und euren Freund verschachern!

Hiob vergleicht nun die Grausamkeit seiner Freunde mit jemandem, der für ein Waisenkind Lose wirft oder einen Freund in die Sklaverei verkauft.

28 Und nun tut mir den Gefallen und schaut mich an; ich werde euch doch wahrhaftig nicht ins Angesicht belügen!
29 Kehrt doch um, tut nicht Unrecht! Ja, kehrt um! Noch bin ich hier im Recht!
30 Ist denn Unrecht auf meiner Zunge, oder unterscheidet mein Gaumen nicht, was verderblich ist?

Hiob bittet um ein wenig Mitgefühl und dass seine Freunde ihre Anklage gegen ihn überdenken würden. Seine Integrität war in Gefahr und das war ihm wichtiger als das Leben selbst.

Eliphas war ein Temaniter und Tema war bekannt für Weisheit, aber anscheinend hatten sie das griechische Sprichwort noch nicht gelernt: Sei still oder lass Deine Worte mehr wert sein als Stille. – Pythagoras

Denke daran, was Eliphas am Anfang gesagt hat: Aber Worte zurückhalten, wer könnte das? – Hiob 4,2b

Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen, so ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit. – Sprüche 25,11

Lasst uns danach streben, die Worte zu sprechen, die Leben bringen, und andere nicht mit den Füßen zu treten, wenn sie unten sind.

Die Auferstehung eines Mädchens

Matthäus 9,18-26

Die Geschichte, die wir in Matthäus 9 lesen werden, ist die erste von drei Erweckungen, die Jesus während seines Dienstes auf Erden durchgeführt hat.

Tatsächlich beginnt Matthäus seine Geschichte erst, wenn das Mädchen bereits tot war. Wir werden jedoch mit der Geschichte in Markus beginnen, um das gesamte Ereignis besser verstehen zu können.

Und als Jesus im Schiff wieder ans jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine große Volksmenge bei ihm; und er war am See. Und siehe, da kam einer der Obersten der Synagoge, namens Jairus; und als er ihn erblickte, warf er sich ihm zu Füßen, und er bat ihn sehr und sprach: Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; komme doch und lege ihr die Hände auf, damit sie gesund wird und am Leben bleibt! Und er ging mit ihm; und es folgte ihm eine große Menge nach, und sie bedrängten ihn. – Markus 5,21-24

Ein Vergleich mit der Chronologie von Matthäus stellt diese Ereignis am Anfang von Kapitel 9.

    • Jesus war danach in einem Haus und hat gelehrt und Fragen religiöser Beamter beantwortet, als er den Gelähmten geheilt hat, der durch das Dach zu ihm hinuntergelassen wurde.
    • Jesus hat dann im Haus von Matthäus mit mehreren Steuereintreibern gegessen.
    • Dann kamen die Jünger Johannes und haben Jesus nach dem Fasten gefragt.

Hier beginnt die Geschichte in Matthäus.

18 Und als er dies mit ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher, fiel vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben!
19 Und Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.

Beachte, wie viel Zeit vergangen ist, seit Jairus zum ersten Mal mit Jesus gesprochen hat.

    • Wahrscheinlich war es mindestens zwei Tage.
    • Das ist die gleiche Zeit, die Jesus gewartet hat, bevor er geht, als er gehört hat, dass Lazarus krank war.

Es war aber einer krank, Lazarus von Bethanien aus dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Martha, nämlich der Maria, die den Herrn gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank. Da sandten die Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank! Als Jesus es hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht wird! Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus. Als er nun hörte, dass jener krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war. – Johannes 11,1-6

Beachte, dass der Glaube von Jairus mit dem Tod seines Kindes nicht aufgegeben hat.

Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; komme doch und lege ihr die Hände auf, damit sie gesund wird und am Leben bleibt! – Markus 5,23

Meine Tochter ist eben gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben! – Matthäus 9,18

Die Verzögerung beim Erreichen des Mädchens geht weiter.

20 Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Gewandes an.
21 Denn sie sagte bei sich selbst: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so bin ich geheilt!
22 Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet! Und die Frau war geheilt von jener Stunde an.

Während er noch redete, kamen etliche von den Leuten des Obersten der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben, was bemühst du den Meister noch? – Markus 5,35

Da es aber Jesus hörte, antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gerettet werden! – Lukas 8,50

Und er ließ niemand mitgehen als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Und er kommt in das Haus des Obersten der Synagoge und sieht das Getümmel, wie sehr sie weinten und heulten. – Markus 5,37-38

Selbst von den Ärmsten wurde erwartet, dass sie mindestens drei professionelle Trauernde einstellen, um über den Verlust eines Familienmitglieds zu weinen und heulen.

    • Dies ist ein Beweis dafür, dass das Mädchen tot war, da professionelle Trauernde sonst nicht eingestellt würden.
    • Die Professionellen hätten es bemerkt, wenn sie nicht wirklich tot wäre.

23 Als nun Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Pfeifer und das Getümmel sah,
24 spricht er zu ihnen: Entfernt euch! Denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie lachten ihn aus.

Und er geht hinein und spricht zu ihnen: Was lärmt ihr so und weint? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft! – Markus 5,39

Und sie lachten ihn aus, weil sie wussten, dass sie gestorben war. – Lukas 8,53

25 Als aber die Menge hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff ihre Hand; und das Mädchen stand auf.

Nachdem er aber alle hinausgetrieben hatte, nahm er den Vater und die Mutter des Kindes mit sich und die, welche bei ihm waren, und ging hinein, wo das Kind lag. – Markus 5,40b

Zweifellos hat Jesus den Eltern tröstende Worte gesprochen, vielleicht die gleichen, die er zu Martha gesagt hat, bevor er ihren Bruder von den Toten auferweckt hat.

Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das? – Johannes 11,25-26

Und er ergriff die Hand des Kindes und sprach zu ihm: Talita kumi!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! – Markus 5,41

Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war nämlich zwölf Jahre alt. Und sie gerieten außer sich vor Staunen. – Markus 5,42

Und ihr Geist kehrte zurück, und sie stand augenblicklich auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben. Und ihre Eltern gerieten außer sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war. – Lukas 8,55-56

26 Und die Nachricht hiervon verbreitete sich in jener ganzen Gegend.

Ich will euch aber, Brüder, nicht in Unwissenheit lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen. Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen; denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet nun einander mit diesen Worten! – 1. Thessalonicher 4,13-18

Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Schreibe: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Mühen; ihre Werke aber folgen ihnen nach. – Offenbarung 14,13

Die Rechtfertigung seiner Beschwerde

Hiob 6,1-13

1 Da antwortete Hiob und sprach:
2 O dass man meinen Unmut wiegen könnte und mein Unglück auf die andere Waagschale legte!

In diesem Abschnitt hat Hiob versucht, seine Beschwerde zu rechtfertigen.

Er hat dies getan, indem er sich eine Waage vorgestellt hat, die in der Lage war, Gefühle mit Problemen zu vergleichen.

„Wenn du eine Waage nähmest und mein aktuelles Unmut auf die eine Seite und mein Unglück auf die andere Seite stellen würdest, würdest du sehen, was schlimmer ist.“

3 Denn nun ist es schwerer als der Sand der Meere; darum sind meine Worte so ungestüm.

„Ja, meine Beschwerde klingt schwer, aber die Last, die ich trage, ist so schwer, dass ich kein anderes tun kann.“

4 Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, mein Geist trinkt ihr Gift; die Schrecken Gottes bestürmen mich.

Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass Hiob nicht wusste, dass seine Probleme Angriffe von Satan waren. Selbst wenn er es wüsste, würde die Frage bleiben, warum Gott es zugelassen hat.

Bei alledem sündigte Hiob nicht und verhielt sich nicht ungebührlich gegen Gott. – Hiob 1,22

Hiob hat Gottes Recht nicht in Frage gestellt, ihn das Böse erleiden zu lassen.

Wenn wir das Gute von Gott annehmen, sollten wir da das Böse nicht auch annehmen? – Hiob 2,10b

Hiob glaubte jedoch, dass es für ihn in Ordnung war, seine Klage bei Gott einzureichen, wenn Gott mehr auf ihn legte, als er ertragen konnte.

Petrus hat diesem Glauben eindeutig zugestimmt:

So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit! Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. – 1. Petrus 5,6-7

Ähnliches finden wir auch in den Psalmen:

Ich rufe zu Gott und will schreien; zu Gott rufe ich, und er wolle auf mich hören! Zur Zeit meiner Not suche ich den Herrn; meine Hand ist bei Nacht ausgestreckt und ermüdet nicht, meine Seele will sich nicht trösten lassen. – Psalm 77,2-3

Hiob ist noch nicht fertig, er verwendet jetzt andere Beispiele, um seinen Unmut zu rechtfertigen.

5 Schreit auch ein Wildesel auf der Grasweide, oder brüllt ein Stier, wenn er Futter hat?

Jeder, der eine Katze oder einen Hund hat, weiß das. Wenn du vergisst, sie zu füttern, oder wenn sie mit dem, was du ihnen gibst, nicht zufrieden sind, werden sie dich darüber informieren.

6 Lässt sich etwa Fades ohne Salz essen? Oder findet man am Eiweiß irgendwelchen Geschmack?
7 Was meine Seele zu berühren verschmähte, das ist jetzt mein tägliches Brot, mir zum Ekel!

Lass uns noch einmal die ähnlichen Gedanken in den Psalmen beachten:

Ich gedenke an die alte Zeit, an die Jahre der Urzeit; ich gedenke an mein Saitenspiel in der Nacht, ich sinne in meinem Herzen nach, und es forscht mein Geist: Wird denn der Herr auf ewig verstoßen und niemals wieder gnädig sein? Ist’s denn ganz und gar aus mit seiner Gnade, und ist die Verheißung zunichte für alle Geschlechter? Hat denn Gott vergessen, gnädig zu sein, und im Zorn seine Barmherzigkeit verschlossen? – Psalm 77,6-10

8 O dass doch meine Bitte in Erfüllung ginge, und Gott mein Verlangen gewährte:
9 dass doch Gott sich entschlösse, mich zu zermalmen, seine Hand ausstreckte, um mich abzuschneiden!
10 So bliebe mir noch der Trost — und ich frohlockte darüber im schonungslosen Schmerz —, dass ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet habe!

Dies ist eine verblüffende Aussage von Hiob: Es wäre besser zu sterben, als Gottes Wort zu verleugnen.

Wie schnell verfluchen oder missbrauchen viele Christen Gottes Namen, wenn die geringsten Probleme auf sie zukommen, doch dies war Hiobs größte Angst, dass seine Probleme ihn zur Sünde führen würden.

11 Wie groß ist denn meine Kraft, dass ich noch ausharren, und wann kommt mein Ende, dass meine Seele sich gedulden soll?
12 Ist mir denn die Kraft der Steine gegeben? Ist mein Fleisch denn aus Erz?
13 Bin ich denn nicht hilflos und jeder Stütze beraubt?

Lass uns feststellen, wie mit dieser Situation in den Psalmen umgegangen wird.

Und ich sage: Ich will das erleiden, die Änderungen, welche die rechte Hand des Höchsten getroffen hat. Ich will gedenken an die Taten des HERRN; ja, ich gedenke an deine Wunder aus alter Zeit, und ich sinne nach über alle deine Werke und erwäge deine großen Taten: O Gott, dein Weg ist heilig! Wer ist ein so großer Gott wie du, o Gott? Du bist der Gott, der Wunder tut; du hast deine Macht erwiesen an den Völkern! – Psalm 77,11-15

Ich weiß vielleicht nicht immer warum, aber ich kann mich freuen, dass er es weiß.

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. – Römer 8,28