Das Ende der Gottlosen

Hiob 18

In diesem Abschnitt finden wir die zweite Rede von Bildad. Nur der erste Teil der Rede spricht Hiob direkt an. Der Rest ist ein Gedicht, in dem das Schicksal der Gottlosen thematisiert wird.

1 Da antwortete Bildad, der Schuchiter, und sprach:
2 Wie lange wollt ihr doch Jagd auf Worte machen? Besinnt euch zuerst, und dann wollen wir reden!
3 Warum werden wir dem Vieh gleichgeachtet, sind so dumm in euren Augen?

Der an Hiob gerichtete Teil der Rede ist voller Beleidigungen. Auch die Verwendung der zweiten Person maskuliner Plural ist als Beleidigung gedacht.

Die Wörter „ihr“, „euch“ und „euren“ in den Versen zwei und drei sind gleich wie „ihr Leute“ zu sagen und zeigt an, dass Bildad andere kannte, die er in die gleiche Kategorie wie Hiob einordnet, Menschen, die er als selbstgerecht betrachtete.

Ironischerweise ist dieses Sprechweise tatsächlich ein Hinweis auf seine eigene Selbstgerechtigkeit.

4 Du, der sich selbst zerfleischt in seinem Zorn: Soll um deinetwillen die Erde veröden und der Fels von seiner Stelle wegrücken?

Bildad hat Hiobs fortwährende Behauptung, dass sein Leiden nicht mit seiner Sünde in Zusammenhang stehen könne, wirklich ärgerlich gefunden.

Wieder macht er sich über Hiob lustig und fragt, ob die Erde um seinetwillen aufgegeben oder die Felsen von ihrer Stelle entfernt werden sollten.

Das Wort Felsen bezieht sich möglicherweise auf die Fundamente, auf denen die Erde ruht, kann aber auch ein metaphorischer Hinweis auf die Steintafeln sein, auf denen die Gesetze des Landes aufgezeichnet wurden.

Es könnte sich auch um einen Hinweis auf Gott selbst handeln, wie in 5. Mose 32,4.

5 Jawohl, das Licht des Gottlosen wird erlöschen, und die Flamme seines Feuers nicht mehr leuchten.
6 Das Licht verfinstert sich schon in seinem Zelt, und seine Leuchte erlischt über ihm.

Bildad spricht nicht von Gericht nach dem Tod. Stattdessen sieht er die Gottlosen so, dass sie in diesem Leben ihre gesamte Sündenschuld bezahlen müssen.

7 Seine kräftigen Schritte werden eingeengt, und sein eigener Ratschlag wird ihn zu Fall bringen.
8 Denn er wird mit seinen eigenen Füßen im Netz verstrickt und wandelt über Fallgruben dahin.
9 Eine Schlinge wird ihn an der Ferse ergreifen, und ein Fallstrick hält ihn fest.
10 Ein Strick ist für ihn auf dem Boden versteckt und seine Falle auf dem Pfad.

Bildad beschreibt Sünde als eine Reihe von Fallen. Er irrt sich nicht, denn diese Tatsache wird an anderen Stellen in der Schrift bestätigt. Es ist nur falsch, diese Wahrheiten auf Hiobs Situation anzuwenden.

11 Von allen Seiten ängstigen ihn Schrecknisse und hetzen ihn auf Schritt und Tritt.
12 Sein Verderben verlangt hungrig nach ihm, und sein Unglück steht neben ihm bereit.
13 Es verzehrt die Glieder seines Leibes; der Erstgeborene des Todes zehrt seine Glieder auf.
14 Er wird vertrieben aus seinem Zelt, seinem Zufluchtsort, und es treibt ihn zu dem König der Schrecken.

In diesem Abschnitt werden die Folgen der Sünde als Schrecken beschrieben, die über den Gottlosen drohen, sie zu verschlingen.

15 Sein Zelt wird von einem bewohnt, der ihm nicht zugehört; auf seine Wohnung wird Schwefel gestreut.
16 Von unten werden seine Wurzeln verdorren, und von oben seine Zweige verwelken.
17 Sein Gedenken verschwindet von der Erde, und sein Name wird auf den Straßen nicht genannt werden.
18 Man stößt ihn aus dem Licht in die Finsternis und verjagt ihn aus der Welt.

Die Gottlosen werden wie vom Feuer verzehrt und sogar die Erinnerung an ihn wird zerstört.

19 Kein Spross noch Schössling bleibt ihm unter seinem Volk und kein Überlebender in seinen Wohnungen.

Der ultimative Fluch war zu sterben, ohne Nachkommen zu haben, von denen zukünftige Generationen leben konnten.

20 Über seinen Tag entsetzen sich die Abendländer, und die Morgenländer packt der Schauder.
21 So geht es der Wohnung des Ungerechten, und so der Stätte dessen, der Gott nicht kennt!

Noch heute sprechen wir von östlicher und westlicher Kultur als voneinander verschieden.

Bildad sagte, beide wären entsetzt darüber, wie die Gottlosen zu Ende kommen.

Bildads Beschreibung vom Ende der Gottlosen ist im Grunde richtig, außer dass er das Urteil nach dem Tod nicht berücksichtigt.

Das eigentliche Problem bei seiner Rede ist jedoch, dass er den Sinn dessen verfehlt, was Gott mit Hiob macht.

Es ist uns wichtig, dass wir nicht den gleichen Fehler machen.

Siehe, mein Knecht!

Matthäus 12,14-21

14 Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten.
15 Jesus aber zog sich von dort zurück, als er es bemerkte. Und es folgte ihm eine große Menge nach, und er heilte sie alle.
16 Und er befahl ihnen, dass sie ihn nicht offenbar machen sollten,
17 damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet wurde, der spricht:
18 »Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat! Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Heiden das Recht verkündigen.
19 Er wird nicht streiten noch schreien, und niemand wird auf den Gassen seine Stimme hören.
20 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht zum Sieg hinausführt.
21 Und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen.«

​ Ein Leben voller Ablehnung

Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten. – 14

Warum wollten sie ihn umbringen?

    • Er hat ihren Erwartungen nicht entsprochen.
    • Sie vertrauten nicht der Macht Gottes.

Da versammelten die obersten Priester und die Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was sollen wir tun? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen! Wenn wir ihn so fortfahren lassen, werden alle an ihn glauben; und dann kommen die Römer und nehmen uns das Land und das Volk weg! – Johannes 11,47-48

    • Weil es notwendig war, Gottes Plan zu erfüllen.

Einer aber von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr erkennt überhaupt nichts, und ihr bedenkt nicht, dass es für uns besser ist, dass ein Mensch für das Volk stirbt, als dass das ganze Volk zugrunde geht! Dies redete er aber nicht aus sich selbst; sondern weil er in jenem Jahr Hoherpriester war, weissagte er; denn Jesus sollte für das Volk sterben, und nicht für das Volk allein, sondern auch, um die zerstreuten Kinder Gottes in eins zusammenzubringen. Von jenem Tag an beratschlagten sie nun miteinander, um ihn zu töten. – Johannes 11,49-53

Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so hinauszuführen, wie es jetzt zutage liegt, um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten. – 1. Mose 50,20

Ein Leben voll des Heiligen Geistes.

Jesus aber zog sich von dort zurück, als er es bemerkte. – 15a

Woher wusste Jesus, dass sie planten, ihn zu töten?

    • Es hat nicht daran gelegt, dass er allwissend war, da er das beiseitegelegt hat, um in die Gestalt eines Knechtes zu leben.

Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. – Philipper 2,5-8

    • Jesus wusste, was sie gegen ihn geplant haben, weil er vom Heiligen Geist Gottes erfüllt war!

Ich will meinen Geist auf ihn legen – 18b

Darauf wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er vom Teufel versucht würde. – Matthäus 4,1

Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! – Römer 8,14-15

Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, sodass ihr nicht das tut, was ihr wollt. Wenn ihr aber vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz. – Galater 5,16-18

Und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes – Epheser 5,18

Und es folgte ihm eine große Menge nach, und er heilte sie alle. – 15b

Wie konnte Jesus alle Kranken heilen, die zu ihm kamen?

    • Es hat nicht daran gelegt, dass er allmächtig war, da er das beiseitegelegt hat, um in die Gestalt eines Knechtes zu leben.
    • Jesus konnte alle Kranken heilen, die zu ihm gekommen sind, weil er mit dem Heiligen Geist Gottes erfüllt war.

Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch größere Werke zeigen als diese, sodass ihr euch verwundern werdet. – Johannes 5,19-20

Ich kann nichts von mir selbst aus tun. Wie ich höre, so richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat. – Johannes 5,30

Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich es auferwecke am letzten Tag. Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. – Johannes 6,38-40

Darum sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin; und ich tue nichts von mir selbst aus, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich. Und der, welcher mich gesandt hat, ist mit mir; der Vater lässt mich nicht allein, denn ich tue allezeit, was ihm wohlgefällt. – Johannes 8,28-29

Da hoben sie den Stein weg, wo der Verstorbene lag. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber weiß, dass du mich allezeit erhörst; doch um der umstehenden Menge willen habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast. – Johannes 11,41-42

Ein Leben voller Demut

Und er befahl ihnen, dass sie ihn nicht offenbar machen sollten – 16

Warum versuchte Jesus, seinen Dienst geheim zu halten?

    • Um die Schriften zu erfüllen.

damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet wurde, der spricht: »Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat! – 17-18a

Er wird nicht streiten noch schreien, und niemand wird auf den Gassen seine Stimme hören. – 19

    • Um zu verhindern, getötet zu werden, bevor sein Dienst vollendet war.

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht zum Sieg hinausführt. – 20

    • Denn das ist eine seiner Eigenschaften.

Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. – Matthäus 11,28-30

Ein Leben voller Erfolg

Er wird den Heiden das Recht verkündigen… Und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen. – 18c&21

Woher wissen wir, dass der Dienst Jesu erfolgreich war?

    • Er hat dem Vater wohlgefallen.

Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat! – 18a

Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme [kam] vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe! – Matthäus 3,16-17

Als er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf ihn sollt ihr hören! – Matthäus 17,5

    • Er hat alle Kranken geheilt, die zu ihm gekommen sind.

Und es folgte ihm eine große Menge nach, und er heilte sie alle. – 15b

Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. – Johannes 6,37

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen – Jesaja 42,3a

„Das geknickte Rohr… und den glimmenden Docht“ sind alle die „mühselig und beladen“ sind.

    • Das Evangelium wurde der ganzen Welt gepredigt, damit die Heiden sie hören konnten.

…wahrheitsgetreu wird er das Recht hervorbringen. – Jesaja 42,3b

Er wird nicht ermatten und nicht zusammenbrechen, bis er auf Erden das Recht gegründet hat, und die Inseln werden auf seine Lehre warten. – Jesaja 42,4

Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort. Aber ich frage: Haben sie es etwa nicht gehört? Doch, ja! »Ihr Schall ist ausgegangen über die ganze Erde, und ihre Worte bis ans Ende des Erdkreises.« – Römer 10,17-18

    • Er hat seine Mission erfüllt, für die Sünden der Welt zu sterben.

Nach diesem, da Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet! Es stand nun ein Gefäß voll Essig da; sie aber tränkten einen Schwamm mit Essig, legten ihn um einen Ysop und hielten es ihm an den Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist. – Johannes 19,28-30

 

 

 

Hiobs einzige Hoffnung

Hiob 17

1 Mein Geist ist verstört, meine Tage laufen ab; die Grabstätte wartet auf mich.

Die Tiefen der Verzweiflung sind für jeden, der gesund ist und mit den guten Dingen des Lebens gut versorgt ist, kaum vorstellbar. Aber wenn du an alles zurückdenken kannst, was Hiob passiert ist, und dir vorstellst, dass dir das alles passiert ist und du in Sacktuch und Asche sitzt und den miserablen Rat hörst, den er von seinen Freunden bekommen hat, kannst du vielleicht sehen, woher seine Verzweiflung kommt.

Das Gefühl, dass der Tod nahe sein könnte, ist nicht einzigartig, wie wir in der Aussage des Apostels Paulus sehen.

Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. – 2. Timotheus 4,6

Solche Gedanken führen oft zum Nachdenken über die vergangenen Tage.

O Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf, und bis hierher verkündige ich deine Wunder. Und auch wenn ich alt werde, wenn mein Haar ergraut, verlass mich nicht, o Gott, bis ich deinen Arm verkündige dem künftigen Geschlecht, deine Macht allen, die noch kommen sollen. – Psalm 71,17-18

Ein alter Mann zu sein, der Weisheit an die jüngere Generation weitergibt, war seit lange Hiobs Erwartung, wie er seine letzten Tage verbringen würde, aber stattdessen findet er sich von Spöttern umgeben.

2 Treibt man nicht Gespött mit mir, und muss nicht mein Auge ständig ihre Herausforderungen ansehen?

Als nächstes wendet sich Hiob an Gott, den er bittet, sein Bürgen zu sein.

3 Setze doch einen ein, verbürge dich selbst für mich! Wer sollte sonst [als Bürge] in meine Hand einschlagen?

Hiob hat erklärt, dass er sich völlig auf Gott als den einzigen verlasse, der ihm zur Seite stehen könne.

Wenn der HERR nicht für uns gewesen wäre, als die Menschen gegen uns auftraten, so hätten sie uns lebendig verschlungen – Psalm 124,2-3a

Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? – Römer 8,31

In Vers 4 machte Hiob eine interessante Beobachtung.

4 Denn du hast ihre Herzen der Einsicht verschlossen; darum wirst du sie nicht triumphieren lassen.

Hiob hat plötzlich erkannt, dass seine Freunde die Wahrheit nicht sehen konnten, weil ihre Augen dafür blind waren, und dass Gott tatsächlich für ihre Blindheit verantwortlich sein könnte.

Vers 5 scheint ein altes Sprichwort zu sein, an das sich Hiob erinnert hat und auf die Blindheit seiner Freunde angewandt hat.

5 Wer Freunde der Plünderung preisgibt, dessen Kindern werden die Augen verschmachten.

So wie seine Freunde zur Erfüllung dieses Sprichworts geworden waren, war Hiob selbst zum Sprichwort gemacht worden.

6 Man stellt mich den Leuten zum Sprichwort hin, und ich muss sein wie einer, dem man ins Angesicht spuckt.
7 Mein Augenlicht erlischt vor Gram, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.

Es ist schwierig, diese Verse zu betrachten, ohne an das Leiden Jesu Christi zu denken, als die Leute ihn verspottet und ihn angespuckt haben.

8 Die Gerechten werden sich darüber entsetzen, und der Unschuldige wird sich über den Ruchlosen empören.
9 Aber der Gerechte wird an seinem Weg festhalten, und wer reine Hände hat, dessen Kraft nimmt zu.

Im Gegensatz zu seinen Ratgebern könnten wirklich rechtschaffene Männer Hiob in seinem Leiden bemitleiden, ohne sich vom Rechten abzuwenden. Seine Freunde sind ungerecht, wenn sie sehen, dass hinter jedem Schmerz eine Sünde steckt.

10 Ihr dagegen, kehrt nur alle wieder um und geht [heim], ich finde doch keinen Weisen unter euch!

Dieser Vers ist etwas schwer zu übersetzen und die Übersetzer versuchten, die Bedeutung zu verdeutlichen, indem sie das Wort „Heim“ in Klammern hinzufügten. Dies hat die Bedeutung tatsächlich noch mehr verschleiert.

Was Hiob hier eigentlich tut, ist, seine Freunde zu verspotten, indem er sie ermutigt, noch einmal zu versuchen, ihn zu trösten. Er ist zuversichtlich, dass sie es selbst bei einer weiteren Chance nicht richtig machen werden.

11 Meine Tage sind dahin, zerrissen meine Pläne, die Wünsche meines Herzens.

In diesem kurzen Satz fasst Hiob seine aktuelle Verzweiflung zusammen.

    • Sein Leben ist vorbei.
    • Seine Pläne sind gescheitert.
    • So sind auch die Wünsche seines Herzens.

Hiob hat dem mit einer Zusammenfassung ihrer schrecklichen Ratschläge gefolgt.

12 Die Nacht machen sie zum Tag; das Licht sei nahe, nicht die Finsternis!
13 Dabei erwarte ich doch, dass das Totenreich meine Wohnung wird und ich mein Lager in der Finsternis aufschlagen muss;
14 dabei muss ich doch zum Grab sagen: Du bist mein Vater!, zu den Würmern: Ihr seid meine Mutter und meine Schwestern!

Die Worte Jesajas können auf ihren Rat angewendet werden.

Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen! Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und die sich selbst für verständig halten! – Jesaja 5,20-21

Hiob hat wirklich geglaubt, dass es für ihn eine größere Hoffnung gegeben hat als das Grab.

15 Wo ist da noch Hoffnung für mich, und wer wird meine Hoffnung [verwirklicht] sehen?
16 Zu den Pforten des Totenreichs fährt sie hinab, wenn wir einmal alle miteinander im Staub ruhen!

Das stimmt absolut! Wir können auf mehr hoffen als nur auf das Grab. Wie Paulus erklärte:

So ist es auch mit der Auferstehung der Toten: Es wird gesät in Verweslichkeit und auferweckt in Unverweslichkeit; es wird gesät in Unehre und wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit und wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, und es wird auferweckt ein geistlicher Leib. – 1. Korinther 15,42-44a

Das Gesetzt der Liebe

3. Mose 19,11-18

Lass uns mit einem Rückblick auf den ersten Teil dieses Kapitels beginnen.

Wir sollten Heilig sein, wie Gott es HERR heilig ist.

Und der HERR redete zu Mose und sprach: Rede mit der ganzen Gemeinde der Kinder Israels und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott! – 3. Mose 19,1-2

Wir sollten unsere Eltern ehren und am Sonntag gemeinsam in der Gemeinde Gottesdienst feiern.

Ihr sollt jeder Ehrfurcht vor seiner Mutter und seinem Vater haben und meine Sabbate halten, denn ich, der HERR, bin euer Gott. – Mose 19,3

Wir sollten Gott die Ehre erweisen, die ihm gebührt, und ihm von ganzem Herzen dienen.

Ihr sollt euch nicht an die Götzen wenden und sollt euch keine gegossenen Götter machen, denn ich, der HERR, bin euer Gott. – Mose 19,4

Wir sollten Gott in allem ehren, was wir tun, auch in dem, was wir essen und trinken. (Versen 5-8)

Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut — tut alles zur Ehre Gottes! – 1. Korinther 10,31

Wir sollten die Armen berücksichtigen und nicht gierig oder egoistisch sein, sondern bei Gelegenheit für sie sorgen.

Gebt vielmehr Almosen von dem, was ihr habt, und siehe, alles ist euch rein. – Lukas 11,41 (Eberfelder)

Verkauft eure Habe und gebt Almosen! Macht euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nicht vergeht, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und keine Motte ihr Zerstörungswerk treibt. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. – Lukas 12,33-34

Mehrere der Zehn Gebote wurden in dem ersten Abschnitt behandelt. Dieser nächste Abschnitt befasst sich mit einigen anderen der zehn Gebote.

Hier sind das achte und das neunte Gebot in einer einzigen Aussage zusammengefasst.

11 Ihr sollt nicht stehlen und nicht lügen noch einander betrügen!

Das achte Gebot lautet: „Du sollst nicht stehlen!“ – 2. Mose 20,15

Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten! – 2. Mose 20,16

Der achte und der neunte werden kombiniert, weil Menschen oft Worte verwenden, um zu stehlen.

Woher [kommen] Kriege und woher Streitigkeiten unter euch? Nicht daher: aus euren Begierden, die in euren Gliedern streiten? Ihr begehrt und habt nichts; ihr mordet und neidet und könnt nichts erlangen; ihr streitet und führt Krieg; ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, damit ihr es in euren Begierden vergeudet. – Jakobus 4,1-3

Mit dem nächsten Vers kommt das dritte Gebot in die Gleichung.

12 Ihr sollt nicht falsch schwören bei meinem Namen, sodass du den Namen deines Gottes entheiligst! Ich bin der HERR.

​Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen! Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. – 2. Mose 20,7

Jetzt kommen wir zu einigen spezifischen Wegen, die Menschen stehlen und täuschen, Methoden, die heute allgemein akzeptiert werden, aber die Bibel sagt, dass sie falsch sind.

Zunächst wird das bereits gegebene Gebot anders formuliert.

13a Du sollst deinen Nächsten weder bedrücken noch berauben.

Verwende nicht das Vermögen anderer, um Geld zu verdienen, ohne sie dafür zu bezahlen.

13b Der Lohn des Taglöhners soll nicht über Nacht bei dir bleiben bis zum Morgen.

Nutze niemanden aus, weil er in Not ist. Nutze die Schwächen anderer nicht zu deinem eigenen Vorteil aus.

14 Du sollst dem Tauben nicht fluchen und dem Blinden keinen Anstoß in den Weg legen, sondern du sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der HERR!

Benutze das Gesetz nicht, um Menschen zu unterdrücken und von ihnen zu stehlen.

15 Ihr sollt keine Ungerechtigkeit begehen im Gericht; du sollst weder die Person des Geringen ansehen noch die Person des Großen ehren; sondern du sollst deinen Nächsten gerecht richten.
16 Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk! Du sollst auch nicht auftreten gegen das Blut deines Nächsten! Ich bin der HERR.

Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach dem Schriftwort: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«, so handelt ihr recht; wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr eine Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter verurteilt. – Jakobus 2,8-9

Hass niemanden in deinem Herzen.

17 Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen; sondern du sollst deinen Nächsten ernstlich zurechtweisen, dass du nicht seinetwegen Schuld tragen musst!

Wenn du ein Problem mit jemandem hast, gibt es biblische Wege, das Problem zu lösen.

Besser Zurechtweisung, die aufdeckt, als Liebe, die verheimlicht. – Sprüche 27,5

Treu gemeint sind die Schläge des Freundes, aber reichlich sind die Küsse des Hassers. – Sprüche 27,6

Weise nicht den Spötter zurecht, damit er dich nicht hasst; weise den Weisen zurecht, und er wird dich lieben! – Sprüche 9,8

Schlage den Spötter, so wird der Unverständige klug; weise den Verständigen zurecht, so lässt er sich’s zur Lehre dienen! – Sprüche 19,25

Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht; und gib dabei acht auf dich selbst, dass du nicht auch versucht wirst! – Galater 6,1

Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! Gebt auch nicht Raum dem Teufel! – Epheser 4,26-27

18 Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der HERR.

Liebe deine Nächsten wie dich selbst.

Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die [Gebote]: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« — und welches andere Gebot es noch gibt —, werden zusammengefasst in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. – Römer 13,8-10

Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden. Denn der, welcher gesagt hat: »Du sollst nicht ehebrechen!«, hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten!« Wenn du nun zwar nicht die Ehe brichst, aber tötest, so bist du ein Übertreter des Gesetzes geworden. Redet und handelt als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen! Denn das Gericht wird unbarmherzig ergehen über den, der keine Barmherzigkeit geübt hat; die Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht. – Jakobus 2,10-13

Rede mit der ganzen Gemeinde der Kinder Israels und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott! – 3. Mose 19,1-2

 

 

 

Mit Tränen zu Gott aufblicken

Hiob 16

Am Ende der Rede von Eliphas hat er Hiob beschuldigt, sein eigenes Leiden geboren zu haben.

Hiob hat nun dieses Wort genommen und wirft es auf Eliphas zurück und nennt ihn und seine Gefährten leidige Tröster.

1 Und Hiob antwortete und sprach:
2 Dergleichen habe ich oft gehört; ihr seid allesamt leidige Tröster!
3 Haben die geistreichen Worte ein Ende? Oder was reizte dich, zu antworten?

Mit „geistreichen Worte“ meint er ihre langatmigen Reden.

Was war ihre Motivation, trotz seines Beharrens auf seiner Unschuld immer wieder leere Worte gegen ihn anzuhäufen?

4 Auch ich könnte reden wie ihr! Befände sich nur eure Seele an meiner Stelle — da wollte ich Worte gegen euch zusammenreimen und den Kopf schütteln über euch!

Wenn die Rollen vertauscht waren, konnte Hiob mit ihnen dasselbe tun, wie sie es mit ihm getan hatten.

Schlechtes Beleidigen von jemandem, der am Boden liegt, erfordert nicht wirklich Weisheit.

Aber das war nicht seine Art! Er würde Worte finden, die hilfreich waren und ihre Seelen trösten würden.

5 Ich wollte euch mit meinem Mund stärken und mit dem Trost meiner Lippen euren Schmerz lindern!

Trotz seiner Zuversicht, sie trösten zu können, hat er keine Worte gefunden, um sich selbst zu helfen.

6 Wenn ich rede, so wird mein Schmerz nicht gelindert, unterlasse ich es aber, was verliere ich?

Nichts, was Hiob gesagt hat oder sagen konnte, machte einen Unterschied, und jetzt war er völlig erschöpft.

Mit dem nächsten Satz gibt er Gott die Schuld und wendet sich dann direkt an Gott, während er seinen gegenwärtigen Zustand beschreibt.

7 Doch jetzt hat Er mich erschöpft. Du hast meinen ganzen Hausstand verwüstet
8 und hast mich zusammenschrumpfen lassen; zum Zeugen [gegen mich] ist das geworden; auch mein Hinsiechen tritt gegen mich auf, es zeugt mir ins Angesicht.

Hiob hat seine Unfähigkeit, Trost zu finden, als Zeuge gegen sich selbst beschrieben.

Vielleicht unsicher, ob Gott ihm überhaupt zuhört oder ihm überhaupt Aufmerksamkeit schenkt, fährt er mit dem gleichen Thema fort, während er seine Rede an seine drei Freunde statt an Gott richtet.

9 Sein Zorn hat mich zerrissen und verfolgt, er knirscht mit den Zähnen gegen mich; mein Feind blickt mich mit scharfem Auge an.
10 Sie haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt, unter Hohnreden schlagen sie mich ins Gesicht; sie rotten sich gegen mich zusammen.
11 Gott hat mich dem Ungerechten preisgegeben und in die Hände der Gottlosen ausgeliefert.

Aus irgendeinem unbekannten Grund, den Hiob nicht verstehen konnte, hatte Gott ihn dem Feind ausgeliefert.

12 Sorglos war ich, da hat er mich überfallen; er hat mich beim Nacken ergriffen und zerschmettert und mich als seine Zielscheibe aufgestellt.
13 Seine Geschosse umschwirrten mich, er durchbohrte meine Nieren ohne Erbarmen; meine Galle schüttete er auf die Erde aus.
14 Er zerbrach mich, [riss mir] eine Bresche nach der anderen, lief gegen mich an wie ein Krieger.

Nachdem Hiob beschrieben hatte, was ein Angriff von Gott zu sein geschienen hat, beginnt er, über seine eigene Reaktion auf alles zu reden, was ihm passiert war.

15 Ich habe einen Sack um meine Haut genäht und mein Horn in den Staub gesenkt.
16 Mein Angesicht ist gerötet vom Weinen, und Todesschatten liegt auf meinen Lidern
17 — obwohl kein Unrecht an meinen Händen klebt und mein Gebet lauter ist!

Hiob behauptet wieder einmal seine Unschuld.

Dann hat er seinen Verlangen geäußert, seinen Rechtsache gehört zu bekommen.

18 O Erde, decke mein Blut nicht zu, und mein Geschrei komme nicht zur Ruhe!

Trotz all seiner Schwierigkeiten hat Hiob Gott immer noch vertraut, obwohl das Verständnis seiner Absichten unerreichbar war.

19 Aber auch jetzt noch, siehe, ist mein Zeuge im Himmel und mein Bürge in der Höhe!
20 Meine Freunde spotten über mich; aber mein Auge blickt unter Tränen auf zu Gott,
21 dass er dem Mann Recht verschaffe vor Gott und dem Menschenkind vor seinem Nächsten.

Wenn Gott ihm nicht helfen wollte, konnte ihm nicht geholfen werden, aber er war darauf bedacht, dass Gott ihm bald helfen würde, denn bald würden seine Tage vorbei sein.

22 Denn es kommen nur noch wenige Jahre, und ich gehe den Weg ohne Wiederkehr.

Wenn ich mich umschaue, in welche Richtung sich die Welt heute entwickelt, kann ich Hiobs Frustration ein wenig verstehen.

Für mich ist es auch wichtig, mit Tränen zu Gott aufzublicken.

Solange meine Augen auf ihn gerichtet sind, kann ich nicht fallen.

 

 

Wohlgefallen an Gutes tun

Matthäus 12,1-14

1 Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Kornfelder; seine Jünger aber waren hungrig und fingen an, Ähren abzustreifen und zu essen.
2 Als aber die Pharisäer das sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist!

Ähren abzustreifen während du durch das Getreidefeld deines Nächsten gehst war nachdrücklich erlaubt.

Wenn du durch das Getreidefeld deines Nächsten gehst, so darfst du mit der Hand Ähren abstreifen; aber die Sichel sollst du nicht über das Getreidefeld deines Nächsten schwingen! – 5. Mose 23,26

Kein Werk am Sabbat war erlaubt.

aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt. – 2. Mose 20,10

Die Pharisäer hatten eine Liste von 39 Aktivitäten, die als Arbeit galten, z.B. Aussaat, Pflügen, Ernten, Bündelung, Dreschen usw.

Absteifen um es sofort essen zu können war irgendwie eine Grauzone.

    • Ernten bedeutete normalerweise die Verwendung einer Sichel, aber Abstreifen zum Essen war etwas weniger klar.
    • Aber, das Getreide mit den Händen zu zerreiben war Dreschen, was offensichtlich Arbeit war.

und seine Jünger streiften Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie – Lukas 6,1b

Sowohl von Markus als auch von Lukas wissen wir, dass die Pharisäer nicht nur darauf hingewiesen haben, was die Jünger falsch gemacht haben, sondern Jesus gefragt haben, warum? Es war eine Anschuldigung, dass Jesus falsch gelegen hat, als er ihnen erlaubt hat, so etwas zu tun.

Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Sieh doch, warum tun sie am Sabbat, was nicht erlaubt ist? – Markus 2,24

3 Er aber sagte zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als er und seine Gefährten hungrig waren?
4 Wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote aß, welche weder er noch seine Gefährten essen durften, sondern allein die Priester?

Beachte nun die Rolle, die Jesus hier zur Verteidigung seiner Jünger eingenommen hat. Dies ist die gleiche Rolle, die er heute für uns ausfüllt, wenn Satan uns vor dem Vater anklagt.

​Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. – 1. Johannes 2,1-2

Wer will verurteilen? Christus [ist es doch], der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt! – Römer 8,34

Als ihr Fürsprecher hat Jesus drei Sachen zu ihrer Verteidigung benutzt.

David, der das Schaubrot gegessen hat.

Davids erster Halt, als er ohne Schwert oder Proviant vor Saul geflohen ist, war die Stiftshütte in Nob, um dort um Gottes Schutz zu beten.

Diese Geschichte findet sich in 1. Samuel 21,1-9, aber wenn wir diese Geschichte lesen, heißt es nicht, dass David in den Tempel gegangen ist, noch warum er dorthin gegangen ist.

Warum dann hat Jesus gefragt, „Habt ihr nicht gelesen… wie er in das Haus Gottes hineinging“?

Weil David die Worte seines Gebets in Psalm 26 geschrieben hat und sie uns gesagt haben, dass er in der Stiftshütte war.

Ich wasche meine Hände in Unschuld und umschreite deinen Altar, o HERR, um dir zu danken mit lauter Stimme und alle deine Wunder zu verkünden. HERR, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Herrlichkeit wohnt! – Psalm 26,6-8

Jesus hat etwas gesagt, das er später mit anderen Worten sagen würde: Siehe, hier ist einer, der größer ist als David!

Wenn für David, der die Stiftshütte zur Anbetung besucht, eine Ausnahme gemacht werden könnte, dann würde sich diese Ausnahme sicherlich auf denjenigen erstrecken, den er angebetet hat.

5 Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen und doch ohne Schuld sind?

Der Priester, der am Sabbat gedient hat.

Das zweite Beispiel ist eigentlich eng mit dem ersten verbunden.

Der Tag, an dem der Priester David das Brot gegeben hat, war eigentlich ein Sabbattag, ein Tag, an dem der Priester sehr damit beschäftigt ist, das Schaubrot zu ersetzen.

Und du sollst Feinmehl nehmen und davon zwölf Kuchen backen; ein Kuchen soll aus zwei Zehnteln [Epha] bestehen. Du sollst sie in zwei Schichten von je sechs Stück auf den reinen Tisch legen vor den HERRN. Und du sollst auf jede Schicht reinen Weihrauch legen, und er soll für das Brot sein, als der Teil, der zum Gedenken bestimmt ist, ein Feueropfer für den HERRN. Sabbat für Sabbat soll er sie beständig vor dem HERRN aufschichten, [als Gabe] von den Kindern Israels; das ist ein ewiger Bund. Und es soll Aaron und seinen Söhnen gehören; die sollen es essen an heiliger Stätte; denn als ein Hochheiliges von den Feueropfern des HERRN soll es ihm gehören, als eine ewige Gebühr. – 3. Mose 24,5-9

Das alte Schaubrot, das weggenommen wurde, hat er David gegeben.

Beim Gottesdienst im Tempel ist es darum gegangen, Gott anzubeten. Der Tempel selbst ist nichts im Vergleich zu dem, für dessen Anbetung er gebaut wurde.

6 Ich sage euch aber: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel!

Die Worte, die Gott über sein Verlangen gesprochen hat.

7 Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer«, so hättet ihr nicht die Unschuldigen verurteilt.

In diesem Vers zitiert Matthäus die griechische Übersetzung des Alten Testaments, die als Septuaginta bekannt ist.

Das verwendete griechische Wort bedeutet Barmherzigkeit, aber das ist nur ein kleiner Teil der Bedeutung des hebräischen Wortes im Alten Testament.

Das hebräische Wort im Alten Testament (hesed) bedeutet unfehlbare Liebe oder Liebe in Aktion.

Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer – Hosea 6,6a

Zwei Verse zuvor beschrieb Gott die Liebe, die auch die der Pharisäer war.

Eure Liebe ist [so flüchtig] wie eine Morgenwolke, ja, wie der Tau, der früh vergeht! – Hosea 6,4b

Jesus spricht von zwei Motivationen für die Anbetung, sie sind Liebe und Pflicht. Nur einer ist richtig.

8 Denn der Sohn des Menschen ist Herr auch über den Sabbat.

Gott sucht nicht jemanden, der alle Kästchen ankreuzen kann, er begehrt diejenigen, die mit einem Herzen voller unfehlbarer Liebe zu ihm kommen.

9 Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge.
10 Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Darf man am Sabbat heilen?, damit sie ihn verklagen könnten.

Jesus hatte gerade behauptet, über David, den Tempel und den Sabbat erhaben zu sein, einschließlich aller ihrer diesbezüglichen Regeln.

Die Pharisäer erkennen, dass, wenn die Menschen auf Jesus hören, sie ihren Einfluss verabschieden können.

Also haben sie einen Plan entwickelt.

Jesus antwortet, indem er auf die Lächerlichkeit einer ihrer Regeln hinweist.

11 Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch ist unter euch, der ein Schaf hat und, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergreift und herauszieht?

Die Pharisäer hatten viel Zeit damit verbracht, diese besondere Situation zu diskutieren. Einige waren sogar auf die lächerliche Idee gekommen, dass man dem Schaf nicht aus dem Graben helfen könnte, aber man könnte etwas in den Graben werfen, um dem Schaf zu helfen, selbst aus dem Graben zu kommen.

12 Wie viel mehr ist nun ein Mensch wert als ein Schaf! Darum darf man am Sabbat wohl Gutes tun.
13 Dann sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie wurde gesund wie die andere.

Gutes tun ist mehr als nur erlaubt, es ist erforderlich.

Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde. – Jakobus 4,17

Denn als wir bei euch waren, geboten wir euch dies: Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen! Wir hören nämlich, dass etliche von euch unordentlich wandeln und nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen gebieten wir und ermahnen sie im Auftrag unseres Herrn Jesus Christus, dass sie mit stiller Arbeit ihr eigenes Brot verdienen. Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun! – 2. Thessalonicher 3,10-13

Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt — wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit! – 1. Johannes 3,17-18

14 Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten.

Warum hassten die Pharisäer Jesus? Weil er ihnen gezeigt hat, wie sie wirklich waren.

Werdet nicht müde, Gutes zu tun!

 

Gottes Umgang mit den Gottlosen

Hiob 15,17-35

In diesem Abschnitt sehen wir, wie Eliphas Gott in Bezug auf den Sünder gesehen hat.

Laut Eliphas hat Gott für die Sünder nichts übrig.

Diese Ansicht beruhte auf einer Kombination aus Erfahrung und Tradition.

Lass uns den gesamten Abschnitt auf einmal lesen und uns dann zwei bestimmte Sachen ansehen.

    • Erstens, was wollte Eliphas mit all dem sagen?
    • Zweitens, hatte er Recht mit dem, was er gesagt hat?

17 Ich will’s dir mitteilen, höre mir zu; und was ich gesehen habe, will ich erzählen,
18 was Weise verkündeten und nicht verborgen haben von ihren Vätern her,
19 als ihnen das Land noch allein gehörte und noch kein Fremder in ihrer Mitte umherzog:
20 Der Gottlose quält sich mit Angst sein Leben lang; nur abgezählte Zeit ist dem Gewalttäter bestimmt;
21 Schreckensrufe sind in seinen Ohren, mitten im Frieden überfällt ihn der Verderber.
22 Er soll nicht glauben, dass er aus der Finsternis je wiederkehrt; für das Schwert ist er ausersehen!
23 Er irrt umher nach Brot: wo [kann er’s finden]? Er weiß, dass der Tag der Finsternis ihm bereitet ist.
24 Not und Bedrängnis überfallen ihn; sie überwältigen ihn wie ein König, der zum Angriff gerüstet ist.
25 Denn er hat seine Hand gegen Gott ausgestreckt und sich gegen den Allmächtigen aufgelehnt;
26 er ist hartnäckig gegen ihn angelaufen, unter dem dicken Buckel seiner Schilde;
27 denn sein Angesicht hat er mit Fett gepolstert, und Speck hat er an seinen Lenden angesetzt.
28 Und er hat seine Wohnung in zerstörten Städten aufgeschlagen, in Häusern, die unbewohnt bleiben sollten, zu Trümmerhaufen bestimmt.
29 Er wird nicht reich, sein Vermögen hat keinen Bestand, und sein Besitz breitet sich nicht aus im Land.
30 Der Finsternis entgeht er nicht, die Flamme versengt seine Sprösslinge; vor dem Hauch Seines Mundes flieht er dahin.
31 Er verlasse sich nicht auf Betrug, sonst wird er irregeführt; und Betrug wird seine Vergeltung sein.
32 Ehe sein Tag kommt, so erfüllt sich [sein Geschick]; sein Zweig grünt nicht mehr.
33 Wie ein Weinstock, der seine unreifen Trauben abstößt, und wie ein Ölbaum [ist er], der seine Blüten abwirft.
34 Denn die Rotte der Ruchlosen ist unfruchtbar, und Feuer verzehrt die Zelte der Bestechung.
35 Mit Mühsal gehen sie schwanger und gebären Unheil, und ihr Schoß bereitet ihnen Enttäuschung!

Also, was will Eliphas sagen? Seine Argumentation lässt sich grundsätzlich in drei Teile gliedern.

    • Gott hat keine Gnade für den Sünder und der Sünder bekommt immer, was er verdient.

Die Schlussfolgerung, dass die Gerechten niemals leiden, hat er auch akzeptiert.

    • Hiob hatte in vielerlei Hinsicht sehr gelitten.

Um diesen Punkt zu beweisen, stellt Eliphas sicher, dass alles, was Hiob passiert ist, in seine Rede einbezogen wurde.

Als er von Feuerflammen und zerstörten Häusern gesprochen hat, wurde Hiob daran erinnert, wie alles, was er hatte, weggenommen wurde.

    • Hiob hatte gesündigt und Gott sehr beleidigt und hat daher verdient, was er bekommen hat.

Jetzt, da wir wissen, was er gesagt hat, ist die nächste Frage, war es richtig?

Ist Gott ein mitleidloses Wesen, das sitzt und darauf achtet, dass Menschen Unrecht tun, damit er sie bestrafen kann?

Schauen wir uns zunächst einige Texte an, die Gottes Gefühle in Bezug auf die Bestrafung der Bösen beschreiben.

So wahr ich lebe, spricht GOTT, der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, dass der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben, o Haus Israel? – Hesekiel 33,11

So kehrt denn um, und ihr sollt leben! – Hesekiel 18,32b

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. – 2. Petrus 3,9

Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR, der HERR, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue; der Tausenden Gnade bewahrt und Schuld, Übertretung und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern bis in das dritte und vierte Glied! – 2. Mose 34,6-7

Schauen wir uns auch an, was Jesus selbst darüber gesagt hat, warum er gekommen ist.

Geht aber hin und lernt, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer«. Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße. – Matthäus 9,13

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. – Johannes 3,17

Eliphas ist einfach falsch gelegen in dem, was er gesagt hat. Er ist falsch gelegen in Bezug auf Gott und er ist falsch gelegen in Bezug auf Hiob.

Wir sind heute mehrere tausend Jahre von diesem Tag entfernt, aber es gibt immer noch viele Menschen, die dieselbe falsche Ansicht von Gott haben.

Gott helfe uns, ihnen zu zeigen, dass er in Wahrheit ein Gott der Liebe und des Mitgefühls ist.

 

Kommt her zu mir alle!

Matthäus 11,20-30

In Matthäus 10 hat Jesus die zwölf Jünger ausgesandt, um in den umliegenden Dörfern zu predigen. Matthäus zeichnet ihre Rückkehr nicht auf, aber es ist offensichtlich, dass sie irgendwann zwischen Vers 19 und Vers 25 zurückgekehrt haben. Ebenfalls nicht in Matthäus aufgezeichnet ist die Tatsache, dass Jesus siebzig andere in ähnlicher Weise wie die zwölf aussandte.

​Danach aber bestimmte der Herr noch 70 andere und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er selbst kommen wollte. Er sprach nun zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende! – Lukas 10,1-2

Nach Lukas war die Rede von Vers 20 bis Vers 24 ein Teil dessen, was er bei der Aussendung der Siebzig gesagt hat.

20 Da fing er an, die Städte zu schelten, in denen die meisten seiner Wundertaten geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten:
21 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Zidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan.
22 Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Zidon erträglicher gehen am Tag des Gerichts als euch!
23 Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, du wirst bis zum Totenreich hinabgeworfen werden! Denn wenn in Sodom die Wundertaten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, es würde noch heutzutage stehen.
24 Doch ich sage euch: Es wird dem Land Sodom erträglicher gehen am Tag des Gerichts als dir!

Die Lage der Städte in dieser Geschichte

    • Kapernaum war ein kleines Fischerdorf am Nordufer des Sees Genezareth. Es wird hier als eine Stadt beschrieben, die wirklich stolz war.
    • Chorazin war ein kleines Dorf nördlich von Kapernaum, das zu Fuß in etwa einer Stunde zu erreichen war.
    • Bethsaida war ein kleines Dorf am Ostufer des Jordan etwa 2 Stunden östlich von Kapernaum zu Fuß. Es war die Heimat von Andreas, Petrus und Philippus.
    • Tyrus und Zidon waren Städte im Libanon am Mittelmeer, in denen Elia von einer armen Witwe versorgt wurde. Elia hat dort zwei Wunder vollbracht:

Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Der Mehltopf soll nicht leer werden und das Öl im Krug nicht weniger werden bis zu dem Tag, da der HERR es auf den Erdboden regnen lassen wird! – 1. Könige 17,14

Und der HERR erhörte die Stimme des Elia. Und die Seele des Kindes kam wieder in dasselbe, und es wurde lebendig. – 1. Könige 17,22

    • Sodom war natürlich die Stadt, die Gott wegen ihrer Bosheit mit Feuer und Schwefel zerstörte.

Hier haben wir drei Lektionen zum Maßstab des Erfolgs im Dienst.

    • Erfolg kann nicht an der Größe der Menschenmenge gemessen werden.

Und es geschah, als Jesus diese Worte beendet hatte, erstaunte die Volksmenge über seine Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. – Matthäus 7,28-29

    • Erfolg lässt sich nicht an der Anzahl der vollbrachten Wunder messen.

Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien; und sie brachten alle Kranken zu ihm, die von mancherlei Krankheiten und Schmerzen geplagt waren, und Besessene und Mondsüchtige und Lahme; und er heilte sie. – Matthäus 4,24

    • Erfolg kann nur an der Reue der Sünde und an veränderten Herzen und Leben gemessen werden.

Drei große theologische Lehrsätze werden in den Worten Jesu im Zusammenhang mit dem Gericht vorausgesetzt.

    • Als Richter hat Gott kontingentes Wissen, er weiß, wie Tyrus und Sidon unter diesen und jenen Umständen reagiert hätten.

    • Gott schuldet niemandem eine Offenbarung, die über das hinausgeht, was jedem gegeben ist, und es liegt keine Ungerechtigkeit darin, dass er sie vorenthalten hat.

Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat; denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben. – Römer 1,18-20

Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen – Römer 2,14-15

    • Die Bestrafung am Tag des Urteils berücksichtigt die Gelegenheit.

Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kannte und sich nicht bereithielt und auch nicht nach seinem Willen tat, wird viele Schläge erleiden müssen; wer ihn aber nicht kannte und doch tat, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge erleiden müssen. Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern. – Lukas 12,47-48

25 Zu jener Zeit begann Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast!
26 Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.

Nach Lukas sind an diesem Punkt der Geschichte sowohl die Zwölf als auch die Siebzig zurückgekehrt. Als Jesus über die Ablehnung der Massen und den Erfolg im Leben seiner Jünger nachgedacht hat, hat er ein Dankgebet zum Vater gebetet.

    • Die Weisen und Kluge sing gekommen, um ihn zu hören und die Wunder zu sehen, aber ihre Herzen änderten sich nicht.
    • Die Unmündigen sind die Junger Jesus und die Siebzig die Jesus ausgesandt hat.

Seht doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme; sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, damit sich vor ihm kein Fleisch rühme. – 1. Korinther 1,26-29

27 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will.

Diese Aussage hat Jesus laut Lukas zu den Jüngern gewandt gesprochen.

Es ist ein Fehler, den Calvinismus in diese Stelle hineinzulesen. Die Bedeutung dieser Stelle sollte stattdessen im Lichte des Ganzes der Heiligen Schrift untersucht und verstanden werden.

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. – Johannes 1,12-13

    • Es gibt einen Unterschied zwischen dem Berufenen und dem Auserwählten.

Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt! – Matthäus 22,14

    • Christus ist gestorben, um zu retten, wer auch immer will, aber in seiner Weisheit hat er sich entschieden, nur diejenigen zu retten, die glauben.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat. – Johannes 3,17-18

Die Einladung Jesu hat keine Grenzen, sondern ist nur wirksam für diejenigen, die sein Joch aufnehmen!

28 Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!
30 Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

Wer sind die Mühselig und Beladenen?

Als Jesus es hörte, sprach er zu ihnen: Nicht die Starken brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße. – Markus 2,17

Das Verlorene will ich suchen und das Verscheuchte zurückholen und das Verwundete verbinden; das Schwache will ich stärken; das Fette aber und das Starke will ich vertilgen; ich will sie weiden, wie es recht ist. – Hesekiel 34,16

​Der Geist des HERRN, des Herrschers, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, den Gefangenen Befreiung zu verkünden und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des HERRN –Jesaja 61,1-2a

Was bedeutet es, sein Joch auf dich zu nehmen?

    • Es bedeutet, dass er deine Last für dich trägt.

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. – 1. Petrus 5,7

Er hat auch euch, die ihr tot wart in den Übertretungen und dem unbeschnittenen Zustand eures Fleisches, mit ihm lebendig gemacht, indem er euch alle Übertretungen vergab; und er hat die gegen uns gerichtete Schuldschrift ausgelöscht, die durch Satzungen uns entgegenstand, und hat sie aus dem Weg geschafft, indem er sie ans Kreuz heftete. – Kolosser 2,13-14

Warum sollen die Mühselig und Beladen zu Jesus kommen?

    • Er wird dich lebendig machen!

…ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben. – Johannes 10,10b

Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, und damit ihr [auch weiterhin] an den Namen des Sohnes Gottes glaubt. – Johannes 5,12-13

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. – Johannes 3,16

    • Er wird dir Ruhe für deine Seele geben!

Denn ihr seid bisher noch nicht zur Ruhe gekommen, noch zu dem Erbteil, das der HERR, dein Gott, dir geben will. – 5. Mose 12,9

So lasst uns nun mit Furcht darauf bedacht sein, dass sich nicht etwa bei jemand von euch herausstellt, dass er zurückgeblieben ist, während doch die Verheißung zum Eingang in seine Ruhe noch besteht! Denn auch uns ist eine Heilsbotschaft verkündigt worden, gleichwie jenen; aber das Wort der Verkündigung hat jenen nicht geholfen, weil es bei den Hörern nicht mit dem Glauben verbunden war. – Hebräer 4,1-2

Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst! – Offenbarung 22,17

Gehamsterte Weisheit

Hiob 15,1-16

Hiob 15 enthält die zweite Rede von Eliphas. Es kann leicht in zwei Abschnitte unterteilt werden, von denen der erste darin besteht, Hiob wegen seiner Torheit zu tadeln und der zweite, um Anweisungen zu geben.

1 Da antwortete Eliphas, der Temaniter, und sprach:
2 Soll ein Weiser mit windigem Wissen antworten und seinen Leib mit Ostwind füllen?
3 Soll er mit Worten streiten, die nichts taugen, oder mit Reden, durch die er nichts nützt?

Die Fragen in Vers 2 und Vers 3 sind parallel. Die erste Frage wird mit Metaphern gestellt, die in der zweiten Frage erklärt werden.

Beide Metaphern in der ersten Frage haben die gleiche Bedeutung, die in den Erläuterungen in der zweiten Frage zu sehen ist, wo die zweite Erklärung eine Neuformulierung der ersten Erklärung ist.

Eliphas hat Hiob beschuldigt, ziellos zu sprechen, da seine Worte keinen Wert hätten.

4 Ja, du machst die Gottesfurcht zunichte und schwächst die Andacht vor Gott!

Laut Eliphas waren Hiobs Worte nicht nur wertlos, sondern auch betrügerisch und respektlos.

5 Denn deine Missetat lehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen.
6 Dein eigener Mund verurteilt dich und nicht ich; und deine Lippen zeugen gegen dich!

Eliphas hat gesagt, dass der Grund, warum Hiob so gesprochen hat, die Sünde in seinem Herzen war.

Er hat gemeint, dass Hiobs Reden wirklich schlecht sei, da es andere möglicherweise in die Irre führen könnte.

7 Bist du als erster der Menschen geboren, und bist du vor den Hügeln hervorgebracht worden?

Die hier verwendeten Redewendungen ähneln den Fragen, die Gott später in Hiob 38-41 stellte, sowie der Offenbarung der Weisheit in Sprüche 8,22-25.

Der HERR besaß mich am Anfang seines Weges, ehe er etwas machte, vor aller Zeit. Ich war eingesetzt von Ewigkeit her, vor dem Anfang, vor den Ursprüngen der Erde. Als noch keine Fluten waren, wurde ich geboren, als die wasserreichen Quellen noch nicht flossen. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren. – Sprüche 8,22-25

Er hat Hiob beschuldigt, so zu tun, als sei er der erste Mensch, der jemals lebte.

Er hat Spot gemacht, indem er gefragt hat, ob Hiob älter sei als die Hügel.

Älter als die Hügeln zu sein, würde bedeuten, dass du Zeuge der Schöpfung warst.

8 Hast du Gottes Geheimnis belauscht und alle Weisheit an dich gerissen?

Eliphas hat sich über Hiob lustig gemacht und hat ihn gefragt, ob er anwesend sei, wenn der himmlische Rat zusammengekommen war, um die Angelegenheiten auf der Erde zu besprechen.

Das war natürlich der, bei dem Satan zusammen mit den Söhnen Gottes erschienen hat, was zu der Zeit der Prüfung geführt hat, die Hiob durchgelebt hat, also war Hiob natürlich nicht da, aber seine drei Freunde waren auch nicht da.

Natürlich hätte es alles verändert, wenn er dort gewesen wäre, aber es war noch nicht an der Zeit für Hiob, zu wissen, was Gott tat.

Danach hat er Hiob gefragt, ob er alle Weisheit gesammelt habe und sie nun für sich selbst gehamstert hat.

9 Was weißt du, das wir nicht wüssten? Was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre?
10 Auch unter uns sind ergraute Häupter, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater!

Eliphas ist mit seinen Beleidigungen fortgefahren, als er erklärt hat, dass Hiob nicht der erste Mann war und auch nicht älter oder klüger als jeder seiner Freunde, die ihn trösten wollten.

11 Sind dir Gottes Tröstungen zu gering, und ein Wort, das sanft mit dir verfährt?
12 Was hat dir die Besinnung geraubt, und wie übermütig wirst du,
13 dass du dein Schnauben gegen Gott kehrst und solche Worte aus deinem Mund ausstößt?

Eliphas war sogar so kühn, dass er behauptet hat, dass die „sanften“ Worte, die er und seine Freunde gesprochen hatten, tatsächlich Gottes Worte gegen Hiob waren.

Er hat gemeint, Hiob sei offensichtlich verrückt geworden und er hat gesagt, er sei der Blasphemie schuldig.

14 Was ist der Sterbliche, dass er rein sein sollte, und wie kann der von einer Frau Geborene gerecht sein?
15 Siehe, seinen Heiligen traut Er nicht, die Himmel sind nicht rein in seinen Augen;
16 wie viel weniger der Abscheuliche und Verdorbene, der Mensch, der Unrecht wie Wasser säuft?

Eliphas hat immer wieder gesprochen, als würde er für Gott sprechen, und fügt seiner Verurteilung Hiobs noch mehr hinzu.

Zufrieden, dass seine Verurteilung Hiobs als ein Narr Bestand haben würde, hat Eliphas ihm im nächsten Abschnitt seiner Rede mitgeteilt, was er für wahre Weisheit hält.

Wie in seiner früheren Rede war vieles von dem, was er als nächstes gesagt hat, in Bezug auf die Bösen wahr, aber in Bezug auf Hiob völlig falsch.

Es ist wichtig für uns, nicht wie Eliphas zu sein und schnell Sachen zu beurteilen, von denen wir wenig oder nichts wissen.

Für die Leidenden wäre es viel besser, wenn wir ihnen zuhören und dann Mitleid zeigen und mit ihnen beten.

Der Tag der Erlösung

Matthäus 11,1-19

1 Und es geschah, als Jesus die Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, zog er von dort weg, um in ihren Städten zu lehren und zu verkündigen.

Die Geschichte des Dienstes Jesu im Matthäusevangelium wechselt zwischen Abschnitten mit Erzählungen und Lehrreden.

Vers eins leitet den dritten Erzählabschnitt ein, der alle Kapitel 11 und 12 umfasst.

Der gesamte Abschnitt ist übersät mit Zweifeln, Unglauben und Ablehnung von Christus als Messias, vermischt mit Aufrufen zur Buße und zum Glauben.

2 Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken des Christus hörte, sandte er zwei seiner Jünger
3 und ließ ihm sagen: Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?

Johannes hatte genügend Grund, an Jesus zu glauben.

Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme [kam] vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe! – Matthäus 3,16-17

Es hat jedoch drei Sachen gegeben, die sein Vertrauen erschüttert haben:

    • Da war die Verzögerung beim Urteil über die Sünde.

Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen! Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, sodass ich nicht würdig bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen. Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. – Matthäus 3,10-12

Stärkt die schlaff gewordenen Hände und macht fest die strauchelnden Knie; sagt zu denen, die ein verzagtes Herz haben: Seid tapfer und fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes; er selbst kommt und wird euch retten! – Jesaja 35,3-4

Der Geist des HERRN, des Herrschers, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, den Gefangenen Befreiung zu verkünden und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des HERRN und den Tag der Rache unseres Gottes… – Jesaja 61,1-2b

    • Es hat auch seine eigene Festnahme und Inhaftierung gegeben.

Als aber Jesus hörte, dass Johannes gefangen gesetzt worden war, zog er weg nach Galiläa. – Matthäus 4,12

    • Es hat einen zunehmenden Widerstand gegen Jesus gegeben, zu der auch einige der Jünger des Johannes gehörten.

Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, deine Jünger aber fasten nicht? – Matthäus 9,14

 4 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr hört und seht:
5 Blinde werden sehend und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote werden auferweckt, und Armen wird das Evangelium verkündigt.

Jesus hat Johannes beantwortet, indem er Teile der Stellen zitiert hat, auf die sich Johannes bezüglich des erwarteten Gerichts bezogen hat, um zu zeigen, dass der Dienst des Messias auch die Botschaft der Erlösung beinhaltet.

Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme in der Einöde. – Jesaja 35,5-6

​Der Geist des HERRN, des Herrschers, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, den Gefangenen Befreiung zu verkünden und Öffnung des Kerkers den Gebundenen – Jesaja 61,1

um den Trauernden von Zion zu verleihen, dass ihnen Kopfschmuck statt Asche gegeben werde, Freudenöl statt Trauer und Feierkleider statt eines betrübten Geistes, dass sie genannt werden »Bäume der Gerechtigkeit«, eine »Pflanzung des HERRN« zu seinem Ruhm. – Jesaja 61,3

Tatsächlich sind die Werke Jesu über das hinausgegangen, was in diesen beiden Stellen vorhergesagt wurde, indem er auch die Aussätzigen geheilt und die Toten auferweckt hat.

6 Und glückselig ist, wer nicht Anstoß nimmt an mir!

Jesu Botschaft an Johannes ist, dass er sich auf die Botschaft der Erlösung konzentrieren soll.

Die Prophezeiungen bezüglich des Gerichts werden sich alle erfüllen, wenn ihre Zeit gekommen ist, aber jetzt ist der Tag der Erlösung.

Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe. – 2. Petrus 3,9

Lass dich nicht von der Verzögerung des Urteils entmutigen.

Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist! – 2. Petrus 3,3-4

Jesus nutzt diesen Anlass, um von der heilsgeschichtlichen Bedeutung des Dienstes Johannes des Täufers zu sprechen.

7 Als aber diese unterwegs waren, fing Jesus an, zu der Volksmenge über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, das vom Wind bewegt wird?
8 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern bekleidet? Siehe, die, welche weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige!

Jesus stellte drei rhetorische Fragen, warum die Menschen in die Wüste gegangen sind, um Johannes den Täufer zu sehen.

Die ersten beiden könnten mit einem klaren Nein beantwortet werden!

9 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: einen, der mehr ist als ein Prophet!
10 Denn dieser ist’s, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten soll«.
11 Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Reich der Himmel ist größer als er.

Als Antwort auf die dritte Frage hat Jesus erklärt, dass Johannes nicht nur ein Prophet, sondern der größte der Propheten sei.

Was hat Johannes größer als die anderen Propheten gemacht?

Andere Propheten haben sein Kommen als Vorläufer des Messias vorhergesagt!

Trotzdem war Johannes weniger als der Geringste im Himmelreich, das er verkündet hat, da er sterben würde, ohne ein Teil davon zu sein.

12 Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Reich der Himmel Gewalt, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich.
13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes.
14 Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist der Elia, der kommen soll.
15 Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Wie wichtig ist es heute, das verkündete Wort des Herrn zu hören und an Jesus Christus zu glauben und ihm zu vertrauen?

Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen; denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«. – Römer 1,16-17

Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger? Wie sollen sie aber verkündigen, wenn sie nicht ausgesandt werden? Wie geschrieben steht: »Wie lieblich sind die Füße derer, die Frieden verkündigen, die Gutes verkündigen!« – Römer 10,14-15

Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: Alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen, denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. – Römer 10,12-13

Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort. – Römer 10,17

16 Wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die an den Marktplätzen sitzen und ihren Freunden zurufen
17 und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint!

Aber ich frage: Haben sie es etwa nicht gehört? Doch, ja! »Ihr Schall ist ausgegangen über die ganze Erde, und ihre Worte bis ans Ende des Erdkreises.« – Römer 10,18

18 Denn Johannes ist gekommen, der aß nicht und trank nicht; da sagen sie: Er hat einen Dämon!
19 Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt; da sagen sie: Wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von ihren Kindern.

Diese Generation lehnte Johannes ab, weil er in ihren Augen zu heilig war, und sie lehnten Jesus ab, weil er in ihren Augen nicht heilig genug war.

Darum sollten wir desto mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten. Denn wenn das durch Engel gesprochene Wort zuverlässig war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam den gerechten Lohn empfing, wie wollen wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung missachten? Diese wurde ja zuerst durch den Herrn verkündigt und ist uns dann von denen, die ihn gehört haben, bestätigt worden, wobei Gott sein Zeugnis dazu gab mit Zeichen und Wundern und mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen. – Hebräer 2,1-4

Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir. Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! – Offenbarung 3,20-22