Können wir Gott etwas nützen?

Hiob 22,1-3

In seiner ersten Rede Eliphas ermahnt Hiob, die Züchtigung Gottes anzunehmen.

Siehe, wohl dem Menschen, den Gott zurechtweist! Darum verwirf die Züchtigung des Allmächtigen nicht! Denn er verwundet und verbindet; er zerschlägt, und seine Hand heilt. – Hiob 5,17-18

Mit seiner zweiten Rede beabsichtigte Eliphas, Hiob zum Schweigen zu bringen.

Ja, du machst die Gottesfurcht zunichte und schwächst die Andacht vor Gott! Denn deine Missetat lehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen. Dein eigener Mund verurteilt dich und nicht ich; und deine Lippen zeugen gegen dich! – Hiob 15,4-6

Eliphas und seine Freunde scheiterten daran, Hiobs Sünde in seiner Beziehung zu Gott zu finden. Hiobs Frömmigkeit war tadellos und das war nicht zu leugnen.

Da sprach der HERR zum Satan: Hast du meinen Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet! – Hiob 1,8

Nachdem Eliphas es versäumt hat, Hiobs Sünde in seiner Beziehung zu Gott zu finden, ändert er die Richtung und beschuldigt Hiob der Sünde der Vernachlässigung, basierend auf dem, was er für andere Menschen nicht getan hat.

Eliphas beginnt damit, die Gerechtigkeit Hiobs als unwichtig herabzusetzen.

1 Darauf antwortete Eliphas, der Temaniter, und sprach:
2 Kann ein Mann Gott etwas nützen? Es nützt ja der Verständige nur sich selbst.
3 Hat der Allmächtige Freude, wenn du gerecht bist? Ist’s ihm ein Gewinn, wenn du in Unschuld wandelst?

In diesen Worten sehen wir die Unwissenheit von Eliphas in Bezug auf den Kampf, der zwischen Gott und Satan stattfindet, dessen Gerechtigkeit Hiobs Hauptkampffeld ist.

Wenn die Frage des zweiten Verses nur als philosophisch betrachtet wird, könnte die Antwort nein lauten.

Wenn ich deinen Himmel betrachte, das Werk deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du an ihn gedenkst, und der Sohn des Menschen, dass du auf ihn achtest? – Psalm 8,4-5

Aber hier passiert viel mehr als eine philosophische Diskussion, es findet ein Krieg zwischen Gott und Satan, zwischen Gut und Böse statt, und in diesem Zusammenhang ist jeder, der gerecht lebt, ein Gewinn für Gott.

Aus dem Mund von Kindern und Säuglingen hast du ein Lob bereitet um deiner Bedränger willen, um den Feind und den Rachgierigen zum Schweigen zu bringen. – Psalm 8,3

Hat der Allmächtige Freude, wenn wir gerecht leben?

Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! – Römer 12,1

Ist es dem Menschen möglich, Gott in irgendeiner Weise zu gefallen?

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen. – Hebräer 11,6

Nachdem Eliphas gesagt hatte, dass die Güte Hiobs für Gott wertlos war, schlug Eliphas eine Liste von Sünden vor, derer sich Hiob schuldig machen könnte und die sein Leiden rechtfertigen würden. Diese werden wir im nächsten Podcast aufgreifen. Betrachten wir zunächst noch einmal die Frage von Eliphas.

Können wir Gott etwas nützen?

Philosophie ist großartig darin, Fragen zu stellen, aber sie versagt, wenn es darum geht, Antworten zu geben.

Wenn wir Antworten wollen, sollten wir auf das Wort Gottes schauen.

In der Bibel finden wir mehrere Wege, in denen die Antwort ja lautet.

    • Wir können Gott ehren.

Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut — tut alles zur Ehre Gottes! – 1. Korinther 10,31

    • Wir können Gott Freude bereiten.

Ich habe keine größere Freude als die, zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln. – 3. Johannes 1,4

Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der rettet; er wird sich über dich freuen mit Wonne, er wird still sein in seiner Liebe, er wird über dich jubelnd frohlocken. – Zephanja 3,17

    • Wir können ihm gefallen, indem wir anderen von seiner Liebe erzählen.

Denn weil die Welt durch [ihre] Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten, die glauben. – 1. Korinther 1,21

Das Gleichnis vom Sämann

Matthäus 13,1-23

1 An jenem Tag aber ging Jesus aus dem Haus hinaus und setzte sich an den See.
2 Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, sodass er in das Schiff stieg und sich setzte; und alles Volk stand am Ufer.

Das erste, was uns hier auffällt, sind die Zuhörer, die ihn sprechen hörten.

    • Unter ihnen ist das böse und ehebrecherische Geschlecht das ein Zeichen begehrt in Matthäus 12,39.
    • Auch seine Jünger waren dabei.

3 Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen.
4 Und als er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.
5 Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging sogleich auf, weil es keine tiefe Erde hatte.
6 Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
7 Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es.
8 Anderes aber fiel auf das gute Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig und etliches dreißigfältig.
9 Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Das zweite, was uns auffällt, ist, dass Jesus seine Art zu sprechen geändert hat. Er spricht nicht mehr klar, sondern in Gleichnissen.

    • Der Satz „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ weist uns darauf hin, dass das Gleichnis über sich hinaus auf eine größere Bedeutung weist.
    • Der Ausdruck „die Ohren haben zu hören“ bezieht sich auf eine Empfänglichkeit für die zugrunde liegende Wahrheit des Gleichnisses.
    • Es ist einen Zuruf, positiv zu hören und angemessen zu reagieren.

10 Da traten die Jünger herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen mit ihnen?
11 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu verstehen; jenen aber ist es nicht gegeben.
12 Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er hat.

Die Jünger Jesu bemerkten den Unterschied und fragten Jesus warum.

Jesus sagte, es liegt daran, dass ich euch Geheimnisse erzählen muss und ich möchte, dass ihr es versteht.

    • Die Geheimnisse des Königreichs waren nicht für diejenigen, die ihn bereits abgelehnt hatten. Ihnen die Geheimnisse zu diesem Zeitpunkt zu verraten, wäre kontraproduktiv.

13 Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht hören und nicht verstehen;
14 und es wird an ihnen die Weissagung des Jesaja erfüllt, welche lautet: »Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen!
15 Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie verschlossen, dass sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.«

Ein weiterer Grund, auf diese Weise zu reden, war die Erfüllung der Prophezeiung Jesajas bezüglich dieser Situation.

Und er sprach: Geh und sprich zu diesem Volk: Hört immerfort und versteht nicht, seht immerzu und erkennt nicht! Mache das Herz dieses Volkes unempfänglich, und mache seine Ohren schwer und verklebe seine Augen, damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen Ohren nicht hört, und damit sein Herz nicht zur Einsicht kommt und es sich nicht bekehrt und für sich Heilung findet! – Jesaja 6,9-10

Lass uns einen Vergleich mit zwei anderen Situationen anstellen.

Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, indem er erkennt, was Gut und Böse ist; nun aber — dass er nur nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe! So schickte ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, damit er den Erdboden bearbeite, von dem er genommen war. Und er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim lagern und die Flamme des blitzenden Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen. – 1. Mose 3,22-24

…und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, sodass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit. – 2. Thessalonicher 2,10-12

16 Aber glückselig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören!
17 Denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben zu sehen begehrt, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Es gibt jedoch einen besonderen Segen für diejenigen, die dem Evangelium zuhören und positiv darauf reagieren.

18 So hört nun ihr das Gleichnis vom Sämann:

Das Wort „ihr“ ist wichtig, weil es das Privileg der Jünger, die Geheimnisse des Königreichs zu verstehen, nachdrücklich bekräftigt.

19 Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und raubt das, was in sein Herz gesät ist. Das ist der, bei dem es an den Weg gestreut war.

Das erste erwähnte Problem ist, dass sie das Wort nicht verstanden. Es ist genau ihre Ablehnung des Wortes, die es Satan erlaubt, hereinzukommen und es wegzunehmen. Die Ursache das Problem ist die Härte ihres Herzens.

20 Auf den felsigen Boden gestreut aber ist es bei dem, der das Wort hört und sogleich mit Freuden aufnimmt;
21 er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch. Wenn nun Bedrängnis oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, so nimmt er sogleich Anstoß.

Das zweite Beispiel ist eine oberflächliche oder emotionale Rezeption des Wortes, bei der das Wort keine Früchte trägt. Das hier erwähnte Problem ist, dass sie Anstoß nimmt. Sie würden gerne Christen sein, solange sie ihre Lebensweise nicht ändern müssten.

22 Unter die Dornen gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört, aber die Sorge dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar.

Das Problem mit der dritten Gruppe ist, dass es ihnen egal ist. Sie sind zu beschäftigt mit diesem Leben, um sich um die Ewigkeit zu kümmern. Der Boden war reichlich wachstumsfähig, wie das Wachstum der Dornen beweist. Sie waren einfach nicht am Reich Gottes interessiert. Beachte, dass es nicht heißt, dass die Person unfruchtbar wurde, sondern dass das Wort unfruchtbar wurde. Diese Gruppe wird, wie die beiden zuvor, nicht errettet!

23 Auf das gute Erdreich gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört und versteht; der bringt dann auch Frucht, und der eine trägt hundertfältig, ein anderer sechzigfältig, ein dritter dreißigfältig.

Dieses Gleichnis macht deutlich, dass die meisten Menschen, die die Botschaft vom Königreich hören, sie ablehnen werden. Einige jedoch werden es annehmen, in ihren Herzen schätzen und an die Wahrheit des Königreichs glauben. Diese werden alle Früchte tragen.

Paulus spricht von zwölf Fruchtsorten:

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. – Galater 5,22

Die Frucht des Geistes besteht nämlich in lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. – Epheser 5,9

Jetzt aber, da ihr von der Sünde frei und Gott dienstbar geworden seid, habt ihr als eure Frucht die Heiligung, als Ende aber das ewige Leben. – Römer 6,22

Liebe ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass in einem wahren Gläubigen immer Frucht vorhanden sein wird.

die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. – Römer 5,5

Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir Zeugnis geben. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu empfangen. Ich nehme nicht Ehre von Menschen, aber bei euch habe ich erkannt, dass ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt. – Johannes 5,39-42

Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. – Johannes 13,35

wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. – 1. Johannes 2,5

Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. – 1. Johannes 3,14

Zuhören wäre ein Trost

Hiob 21

1 Darauf antwortete Hiob und sprach:
2 Hört, o hört doch an, was ich zu sagen habe; das soll der Trost sein, den ihr mir gewährt!
3 Erlaubt mir, dass ich rede; und nachdem ich gesprochen habe, magst du spotten!

Die Tatsache, dass Hiobs Ratgeber immer wieder dieselben Argumente wiederholen, obwohl er sie immer wieder widerlegt, führt zu dem Gedanken, dass sie nicht einmal zuhören.

Ihn weiter mit dem gleichen Argument zu schlagen hilft nicht, Hiob will, dass sie einfach mit dem Philosophieren aufhören und ihm zuhören.

4 Richte ich etwa meine Klage an einen Menschen? Und warum sollte ich nicht ungeduldig sein?
5 Wendet euch zu mir und staunt, und legt die Hand auf den Mund!
6 Ja, wenn ich daran denke, so erschrecke ich, und Zittern erfasst meinen Leib.

Das Versäumnis des Beraters, Mitgefühl zu zeigen, ist für Hiob entsetzlich, aber seine Klage richtet sich nicht nur gegen sie. Hiob ist wütend auf die Vorstellung, dass Gott für seine Probleme verantwortlich sein könnte, aber er kommt zu keinem anderen Schluss.

7 Warum leben denn die Gottlosen, werden alt, groß und stark?

Zophar deutete in 20,11 an, dass die Gottlosen immer jung sterben, aber Hiob sagt, dass das Gegenteil der Fall ist.

8 Ihr Same gedeiht vor ihrem Angesicht um sie her, und ihre Sprösslinge sind vor ihren Augen.

Hiob bestreitet auch Bildads Behauptung von 18,19-21, dass die Gottlosen keine Nachkommen haben, die sich an sie erinnern.

9 Ihre Häuser haben Frieden, keine Furcht; die Rute Gottes schlägt sie nicht.
10 Sein Stier bespringt, und nicht umsonst; seine Kuh kalbt ohne Fehlgeburt.
11 Ihre Jungen lassen sie ausziehen wie eine Schafherde, und ihre Kinder hüpfen herum.
12 Sie singen laut zur Pauke und Laute und sind fröhlich beim Klang der Schalmei.
13 Sie verbringen ihre Tage in Wohlleben und fahren in einem Augenblick in das Totenreich hinab.

Wie der reiche Mann von Lukas 16 haben sie ihr Gutes empfangen in ihrem Leben.

14 Und doch sprechen sie zu Gott: »Weiche von uns; nach der Erkenntnis deiner Wege fragen wir nicht!
15 Was ist schon der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten, und was nützt es uns, ihn anzurufen?«

In ihrem Wohlstand sind sie auch trotzig gegenüber dem allmächtigen Gott.

16 — Doch siehe, ihr Glück liegt nicht in ihrer Hand; [darum] sei der Rat der Gottlosen fern von mir! —
17 Wie oft erlischt die Leuchte der Gottlosen und ereilt sie ihr Unglück, teilt Er ihnen Verderben zu in seinem Zorn,
18 werden sie wie Stroh vor dem Wind und wie Spreu, die der Sturm entführt?

Hiobs Frage bezieht sich auf zwei wohlbekannte Sprüche in der Weisheitsliteratur der Psalmen und Sprüche.

Denn der Böse hat keine Zukunft, und die Leuchte der Gottlosen wird erlöschen. – Sprüche 24,20

Nicht so die Gottlosen, sondern sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. – Psalm 1,4

Obwohl beide Aussagen wahr sind, ist es in der Gegenwart nicht immer offensichtlich.

19 Spart Gott das Unglück [des Gottlosen] für seine Kinder auf? — Ihm selbst sollte er vergelten, sodass er es weiß!
20 Seine eigenen Augen sollen sein Verderben sehen, und den Zorn des Allmächtigen soll er selbst trinken!
21 Denn was liegt ihm an seinem Haus nach seinem Tod, wenn die Zahl seiner Monate abgerissen ist?

Sowohl Eliphas als auch Bildad haben gesagt, dass die Kinder für die Sünden ihrer Väter bezahlen müssen. Hiob stellt diese offensichtliche Ungerechtigkeit in Frage.

22 Kann man Gott Erkenntnis lehren, da er es doch ist, der die Hohen richtet?
23 Der eine stirbt im Vollbesitz seiner Kraft, vollkommen ruhig und sorglos;
24 seine Tröge fließen über von Milch, und das Mark seiner Gebeine ist getränkt.
25 Der andere aber stirbt mit betrübter Seele und hat nie Gutes geschmeckt:
26 Gemeinsam liegen sie im Staub, und Gewürm bedeckt sie beide.

Dies ist natürlich der Blick von dieser Seite des Grabes. Die Geschichte vom reichen Mann und Lazarus in Lukas 16 gibt den Rest des Bildes wieder.

27 Seht, ich kenne eure Überlegungen und die listigen Pläne, mit denen ihr mir Unrecht tun wollt!
28 Denn ihr denkt: »Wo ist das Haus des Fürsten? Und wo ist das Zelt, in dem die Gottlosen wohnten?«
29 Habt ihr nicht die befragt, die auf dem Weg vorüberzogen? Und habt ihr ihre Hinweise nicht beachtet,
30 dass der Böse verschont wird am Tag des Unglücks und dem Tag des Zorns entgeht?
31 Wer kann ihm ins Gesicht seinen Wandel vorhalten, und sein Tun, wer vergilt es ihm?
32 Doch er wird [feierlich] zu Grabe getragen, und über seinem Grabhügel hält man Wache.
33 Angenehm sind ihm die Schollen des Tales; hinter ihm her zieht jedermann, und vor ihm her eine unzählbare Schar.

Hiob erkennt, dass seine Berater immer wieder dieselben alten, abgenutzten Klischees wiederholen werden, die darauf hindeuten, dass er ein böser Mann ist.

Hiob begann damit, seine Ratgeber um eine Art Trost zu bitten, der auf ihrem stillen Zuhören beruhte, und schloss damit, dass er das, was sie als Trost angeboten hatten, als gespickt mit Falschheit und Unsinn ansah.

34 Was tröstet ihr mich da mit Nichtigkeiten? Eure Antworten sind nichts als Trug!

 

Das wahre Volk des Reiches Gottes

Matthäus 12,46-50

Es gibt viele widersprüchliche Ansichten über das Reich Gottes

    • Das Reich Gottes ist gleichbedeutend mit dem ewigen Zustand oder dem Himmel, in den die Heiligen nach dem Tod gehen. Es hat nichts mit Erde zu tun.
    • Das Reich Gottes ist ein immaterielles „geistiges“ Königreich, in dem Gott über die Herzen der Menschen herrscht. Es bezieht sich auf die Gegenwart, aber nicht auf die Welt.
    • Das Reich Gottes ist rein irdisch. Es ist eine politische und soziale Struktur, die durch die Bemühungen der Menschheit erreicht wurde, ein Ziel, das durch die soziale und wirtschaftliche Entwicklung erreicht wurde.
    • Das Reich Gottes ist eine nationalistische Bewegung seitens Israels, die diese Nation als einen unabhängigen politischen Staat wiederherstellen wird.
    • Das Reich Gottes ist die Kirche, eine Herrschaft, die sowohl geistlich als auch politisch ist.
    • Das Reich Gottes ist die irdische Manifestation der Souveränität Gottes, ein Reich, in dem Gott in den Angelegenheiten des Menschen regiert, ein Reich, das sowohl geistlich als auch materiell ist.

Anstatt zu versuchen, all diese Ansichten durchzuarbeiten, um herauszufinden, welche unserer Meinung nach die beste ist, werden wir auf das Wort Gottes schauen, um die Wahrheit dort zu finden!

Es gibt drei miteinander verbundene Ideen, die bei der Festlegung eines biblischen Konzepts eines Königreichs berücksichtigt werden müssen:

    • Das Recht zu regieren – Die einem König verliehene Autorität oder die Souveränität oder Herrschaft, die jemandem gewährt wird, der über ein Königreich herrscht.

Als sie aber dies hörten, fuhr er fort und sagte ein Gleichnis, weil er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, das Reich Gottes würde unverzüglich erscheinen. Er sprach nun: Ein Edelmann zog in ein fernes Land, um sich die Königswürde zu holen und dann wiederzukommen. – Lukas 19,11-12

Dieses Gleichnis basiert eigentlich auf dem historischen Ereignis einer Romreise, die Archelaos, der Sohn des Herodes, unternahm, um von dem römischen Kaiser Augustus als Herrscher in Palästina bestätigt zu werden.

​Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt. Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu. – Römer 13,1-2

    • Das zu regierende Reich – Ein Bereich, in dem herrschende Autorität ausgeübt wird. Wer sind die Untertanen des Königreichs?

Nachdem aber Johannes gefangen genommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! – Markus 1,14-15

Daher bezeuge ich dir ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird, um seiner Erscheinung und seines Reiches willen: – 2. Timotheus 4,1

Und der siebte Engel stieß in die Posaune; da ertönten laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Die Königreiche der Welt sind unserem Herrn und seinem Christus zuteilgeworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit! – Offenbarung 11,15

    • Die Realität des Regierens – Die eigentliche Ausübung der königlichen Autorität.

Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen. Und ich will dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein; und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein. Da gebot er seinen Jüngern, dass sie niemand sagen sollten, dass er Jesus der Christus sei. – Matthäus 16,18-20

Jesus erwartete eindeutig, dass Petrus die ihm übertragene Autorität ausübte.

Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier. Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du also ein König? Jesus antwortete: Du sagst es; ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit? Und nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder hinaus zu den Juden und sprach zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm! – Johannes 18,36-38

Da Jesus seine Autorität als König im Römischen Königreich nicht ausübte, konnte Pilot keinen Grund finden, ihn zu verurteilen.

Beim Lesen der Bibel finden wir Aussagen zum Reich Gottes, die widersprüchlich erscheinen.

    • Manchmal wird das Reich Gottes als ewig, manchmal als zeitlich beschrieben.

Der HERR ist König immer und ewig – Psalm 10,16a

Dein Reich ist ein Reich für alle Ewigkeiten, und deine Herrschaft währt durch alle Geschlechter. – Psalm 145,13

Von da an begann Jesus zu verkündigen und zu sprechen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen! – Matthäus 4,17

Da fragten ihn die, welche zusammengekommen waren, und sprachen: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel die Königsherrschaft wieder her? – Apostelgeschichte 1,6

    • Manchmal wird das Reich Gottes als universell, manchmal als begrenzt beschrieben.

Dein, o HERR, ist die Majestät und die Gewalt und die Herrlichkeit und der Glanz und der Ruhm! Denn alles, was im Himmel und auf Erden ist, das ist dein. Dein, o HERR, ist das Reich, und du bist als Haupt über alles erhaben! Reichtum und Ehre kommen von dir! Du herrschst über alles; in deiner Hand stehen Kraft und Macht; in deiner Hand steht es, alles groß und stark zu machen! – 1. Chronik 29,11-12

Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist, und wo sollte ich hinfliehen vor deinem Angesicht? Stiege ich hinauf zum Himmel, so bist du da; machte ich das Totenreich zu meinem Lager, siehe, so bist du auch da! Nähme ich Flügel der Morgenröte und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten! – Psalm 139,7-10

Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen! – Matthäus 5,20

    • Manchmal regiert Gott direkt durch Wunder, manchmal regiert er indirekt durch Mittler.

Und der HERR sprach: Das Geschrei über Sodom und Gomorra ist groß, und ihre Sünde ist sehr schwer. Darum will ich hinabsteigen und sehen, ob sie es wirklich ganz nach dem Geschrei über sie getrieben haben, das vor mich gekommen ist, oder ob nicht; ich will es wissen! – 1. Mose 18,20-21

Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen auf Sodom und Gomorra, vom HERRN, vom Himmel herab, und er zerstörte die Städte und die ganze Umgebung und alle Einwohner der Städte und was auf dem Erdboden gewachsen war. – 1. Mose 19,24-25

Wehe Assyrien, der Rute meines Zorns, der in seiner Hand den Stock meines Grimms trägt! Gegen eine gottlose Nation werde ich ihn senden, und gegen das Volk, dem ich zürne, will ich ihn aufbieten, damit er Beute macht und Raub holt und es zertritt wie Kot auf der Gasse! – Jesaja 10,5-6

Um diese aufzuklären, müssen wir erkennen, dass es sich um zwei Aspekte des Königreichs handelt. Die Bibel präsentiert Wahrheiten über beide Aspekte des Königreichs, daher widersprechen sie sich nicht.

Wenn wir zur Mitte des Matthäusevangeliums kommen, ist es wichtig zu erkennen, dass wir es mit dem zeitlichen Aspekt des Königreichs zu tun haben.

Innerhalb dieses Aspekts des Königreichs sollten wir beachten, dass das Königreich zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Formen annimmt.

    • Das davidische Königreich der Geschichte.
    • Das wiederhergestellte oder messianische Königreich, das noch in der Zukunft liegt.

Dieses Königreich wurde Israel im ersten Teil von Matthäus im wahrsten Sinne des Wortes angeboten.

Es wurde jedoch von der Nation abgelehnt, da sie von den Schriftgelehrten und Pharisäern geführt wurde.

Infolgedessen wurde das Königreich nicht zurückgezogen, sondern verschoben.

    • Die mysteriöse Form des Königreichs wird in Matthäus 13 präsentiert, während der das Evangelium den Heiden angeboten und die Gemeinde gegründet wird.

Im heutigen Text räumt Jesus ein Missverständnis über das Reich Gottes auf.

Matthäus 12
46 Während er aber noch zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und wollten mit ihm reden.
47 Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden!
48 Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
49 Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Seht da, meine Mutter und meine Brüder!
50 Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter!

    • Es war der Glaube der Schriftgelehrten und Pharisäer und damit auch der meisten Menschen, dass sie in das Königreich hineingeboren wurden, indem sie von Abraham abstammten.

Als er aber viele von den Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, ihr könntet dem zukünftigen Zorn entfliehen? So bringt nun Früchte, die der Buße würdig sind! Und denkt nicht, bei euch selbst sagen zu können: »Wir haben Abraham zum Vater«. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken! Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen! – Matthäus 3,7-10

    • Jesus benutzte die Erwähnung seiner Familie, um seinen Jüngern beizubringen, dass es eine Neugeburt erfordert, Teil des Königreichs zu sein.

Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern namens Nikodemus, ein Oberster der Juden. Der kam bei Nacht zu Jesus und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn, dass Gott mit ihm ist. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen! Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht zum zweiten Mal in den Schoß seiner Mutter eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen! Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden! – Johannes 3,1-7

Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. – Johannes 1,11-13

Das Recht, ein Untertan des Königreichs zu sein, kann nicht vererbt werden.

Das Recht, ein Untertan des Königreichs zu sein, kommt nicht durch Begierde.

Das Recht, ein Untertan des Königreichs zu sein, kommt nicht durch gute Geschäfte.

Das Recht, ein Untertan des Königreichs zu sein, kommt durch Glauben.

Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Seht da, meine Mutter und meine Brüder! Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter! – 49-50

Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und es tun! – Lukas 8,21

Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten? – Jakobus 2,14

Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen. – Epheser 2,8-10

Woher kannst du wissen, ob dein Glaube wirklich rettender Glaube ist?

Wahrer Glaube wird dein Leben verändern!

Seine Satzungen

3. Mose 19,19-37

19a Meine Satzungen sollt ihr halten.

37 darum sollt ihr alle meine Satzungen und alle meine Rechte halten und tun! Ich bin der HERR.

Obwohl dieser Abschnitt auf den ersten Blick recht abwechslungsreich erscheint, beginnt und endet er mit einer Aussage zur Einhaltung der hierin enthaltenen Gesetze. Dies weist darauf hin, dass alle verschiedenen Befehle etwas gemeinsam haben.

    • Viermal sagte Gott in diesem Abschnitt: „Ich bin der HERR!“
    • Viermal sagte Gott in diesem Abschnitt: „Ich, der HERR, bin euer Gott!“

Beispiel: Wenn unsere Kinder „Warum?“ fragen, antworten wir: „Weil ich es gesagt habe!“ Es ist nicht wichtig, dass unsere Kinder verstehen, warum, es ist wichtig, dass sie gehorchen. Verstehen kommt meistens durch Gehorsam. Das ist im Grunde das, was Gott in diesem Abschnitt tut. Die gebotenen Dinge durften nicht debattiert, diskutiert oder nur berücksichtigt werden. Sie waren zu befolgen.

Überlegungen: Vielleicht denkst du, ich bin kein Kind, wenn Gott will, dass ich etwas tue, muss ich wissen, warum. Da Gott wusste, dass du so denken würdest, gab er in der Bibel mindestens sechsmal eine Erklärung.

Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir – 2. Mose 19,5

denn ein heiliges Volk bist du für den HERRN, deinen Gott, und dich hat der HERR erwählt, dass du ihm ein Volk des Eigentums seist unter allen Völkern, die auf Erden sind. – 5. Mose 14,2

Und der HERR hat dir heute zugesagt, dass du sein Eigentumsvolk sein sollst, so wie er es dir verheißen hat, und dass du alle seine Gebote hältst – 5. Mose 26,18

Frage: Diese stehen alle im Alten Testament, was hat das mit mir zu tun? Gott wusste, dass du das sagen würdest, also sagt er es noch dreimal im Neuen Testament.

der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun. – Titus 2,14

Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht – 1. Petrus 2,9

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören! – 1. Korinther 6,19-20

Also fragst du, was sind das für Gebote?

19b Bei deinem Vieh sollst du nicht zweierlei Arten sich paaren lassen und dein Feld nicht mit zweierlei Samen besäen, und es soll kein Gewand auf deinen Leib kommen, das aus zweierlei Garn gewoben ist.

Es geht um mehr als Maultiere und Polyester, es geht um die Trennung von Heiligem und Profanem. Das Geistige und das Weltliche müssen getrennt bleiben. In gewisser Weise ist dieses Gebot eine Zusammenfassung der folgenden Gebote.

Dieses Prinzip wird in Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen in Matthäus 13,24 illustriert. Wir werden diese Stelle in ein paar Wochen behandeln.

Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? Wie stimmt der Tempel Gottes mit Götzenbildern überein? Denn ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: »Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein«. Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an! Und ich will euch aufnehmen, und ich will euch ein Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. – 2. Korinther 6,14-18

20 Wenn ein Mann bei einer Frau liegt und ihr beiwohnt, und sie ist eine Dienstmagd und einem Mann verlobt, doch nicht losgekauft, und die Freiheit ist ihr nicht geschenkt, so soll eine Bestrafung stattfinden, aber sie sollen nicht sterben; denn sie ist nicht frei gewesen.
21 Er soll aber sein Schuldopfer dem HERRN vor den Eingang der Stiftshütte bringen, einen Widder als Schuldopfer.
22 Und der Priester soll ihm Sühnung erwirken mit dem Widder des Schuldopfers vor dem HERRN wegen der Sünde, die er begangen hat; so wird ihm wegen seiner Sünde, die er getan hat, vergeben werden.

Mehrere dieser Gebote haben ein ähnliches Thema wie dieses, und das heißt, wir sollten diejenigen nicht ausnutzen, die schwach sind oder sich nicht verteidigen können.

Gott kümmert sich auch um das Dienstmädchen!

29 Du sollst deine Tochter nicht entweihen, indem du sie zur Unzucht anhältst, damit das Land nicht Unzucht treibt und voller Schandtaten wird!

So wie Gott sich um das Dienstmädchen kümmert, solltest du deine eigene Tochter beschützen!

33 Wenn ein Fremdling bei dir in eurem Land wohnen wird, so sollt ihr ihn nicht bedrücken.
34 Der Fremdling, der sich bei euch aufhält, soll euch gelten, als wäre er bei euch geboren, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen im Land Ägypten. Ich, der HERR, bin euer Gott.

Der Ausländer sollte wie alle anderen behandelt werden. Du solltest sie lieben, wie du dich selbst liebst.

23 Wenn ihr in das Land kommt und allerlei Bäume pflanzt, von denen man isst, sollt ihr die [ersten] Früchte derselben als Unbeschnittenheit betrachten; drei Jahre lang sollt ihr sie für unbeschnitten achten, sie dürfen nicht gegessen werden;
24 im vierten Jahr aber sollen alle ihre Früchte heilig sein zu einer Jubelfeier für den HERRN;
25 erst im fünften Jahr sollt ihr die Früchte essen, damit der Ertrag für euch umso größer wird; ich, der HERR, bin euer Gott.

Bei mehreren dieser Gebote geht es darum, Gott zu ehren.

Zuerst solltest du Gott mit den Erstlingen ehren, das ist der Zehnte.

An jedem ersten Wochentag lege jeder unter euch etwas beiseite und sammle, je nachdem er Gedeihen hat, damit nicht erst dann die Sammlungen durchgeführt werden müssen, wenn ich komme. – 1. Korinther 16,2

 30 Haltet meine Sabbattage und fürchtet mein Heiligtum! Ich bin der HERR.

 Ehre Gott durch den Besuch von Gottesdiensten.

indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht! – Hebräer 10,25

26 Ihr sollt nichts mit Blut essen. Ihr sollt weder Wahrsagerei noch Zauberei treiben.

31 Ihr sollt euch nicht an die Geisterbefrager wenden, noch an die Wahrsager; ihr sollt sie nicht aufsuchen, um euch an ihnen zu verunreinigen; denn ich, der HERR, bin euer Gott.

Bringe deine Sorgen im Gebet zu Gott. Gehe zu Gottes Wort, um Rat zu erhalten, anstatt zu weltlichen Ratgebern.

Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden. – Jakobus 1,5

Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl. – Psalm 1,1-3

27 Ihr sollt den Rand eures Haupthaares nicht rundum abschneiden, auch sollst du den Rand deines Bartes nicht beschädigen.
28 Ihr sollt keine Einschnitte an eurem Leib machen für eine [abgeschiedene] Seele, und ihr sollt euch keine Zeichen einätzen! Ich bin der HERR.

Bei diesen Geboten geht es darum, Gott mit deinem Aussehen zu ehren.

In diesem Vers werden seltsame Haarschnitte sowie Piercings und Tätowierungen erwähnt.

Ebenso [will ich] auch, dass sich die Frauen in ehrbarem Anstand mit Schamhaftigkeit und Zucht schmücken, nicht mit Haarflechten oder Gold oder Perlen oder aufwendiger Kleidung, sondern durch gute Werke, wie es sich für Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen. – 1. Timotheus 2,9-10

Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder Kleidung, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist. – 1. Petrus 3,3-4

32 Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Person eines Alten ehren; und du sollst dich fürchten vor deinem Gott! Ich bin der HERR.

Hier geht es darum, den Älteren Respekt zu erweisen. Junge Leute lieben ihre Handys und sie lachen darüber, dass ältere Menschen Schwierigkeiten damit haben, aber sie scheinen nicht zu erkennen, dass diese Dinge ohne die Forschung und Entwicklung, die vor Jahren von den heutigen Älteren betrieben wurde, nicht möglich wären. Zeige Respekt, indem du aufstehst, wenn eine alte Person den Raum betritt. Das ehrt auch Gott!

35 Ihr sollt euch nicht vergreifen am Recht noch am Längenmaß, noch am Gewicht, noch am Hohlmaß.
36a Rechte Waage, gutes Gewicht, richtiges Epha und gerechtes Hin sollt ihr haben!

Sei im Geschäft ehrlich. Wenn jemand betrogen wird, lass es nicht wegen dir sein. Es ist besser, betrogen zu werden, als jemand anderen zu betrügen.

 36b Ich, der HERR, bin euer Gott, der ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt habe;
37 darum sollt ihr alle meine Satzungen und alle meine Rechte halten und tun! Ich bin der HERR.

 

 

Das Schicksal der Gottlosen

Hiob 20,1-29

1 Da antwortete Zophar, der Naamatiter, und sprach:
2 Darum veranlassen mich meine erregten Gedanken zu einer Antwort, und deswegen drängt es mich [zu reden].

Der letzte Abschnitt endete mit Hiobs Aussage, dass sie sich auf ihre bevorstehende Leidenszeit vorbereiten sollten, wenn sein Leiden die Folge seiner Sünde war.

Zophar konnte den Gedanken nicht ertragen und beginnt sich beredt mit einer Rede über das Schicksal der Bösen zu verteidigen.

3 Eine Zurechtweisung zu meiner Schande musste ich hören; aber mein Geist treibt mich zu antworten um meiner Einsicht willen:
4 Hast du dies nicht von alter Zeit her erkannt? Seitdem der Mensch auf die Erde gesetzt wurde,
5 ist das Frohlocken der Gottlosen kurz, und die Freude der Frevler währt nur einen Augenblick.

Was Zophar hier gesagt hat, ist wahr, wenn man das große Ganze betrachtet, aber es ist nicht unbedingt beobachtbar, wenn der Blick auf das große Ganze versperrt ist.

Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah. Denn sie leiden keine Qual bis zu ihrem Tod, und ihr Leib ist wohlgenährt. – Psalm 73,3-4

Schaut man sich das Ende des Weges an, dann sieht man, dass der Weg der Gottlosen immer ins Verderben führt.

Fürwahr, du stellst sie auf schlüpfrigen Boden; du lässt sie fallen, dass sie in Trümmer sinken. Wie sind sie so plötzlich verwüstet worden! Sie sind untergegangen und haben ein Ende mit Schrecken genommen. – Psalm 73,18-19

6 Wenn auch sein Stolz bis zum Himmel reichte und sein Haupt die Wolken berührte,
7 so geht er doch, gleich seinem Kot, auf ewig unter; die ihn gesehen haben, werden sagen: Wo ist er?

Die Gottlosen tragen ihre Hochmut als Halsschmuck, aber die Sprüche sagt uns das, „Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall.“ – Sprüche 16,18

8 Wie ein Traum verfliegt er, man wird ihn nicht mehr finden; er wird weggescheucht wie ein Nachtgesicht.
9 Das Auge, das ihn sah, sieht ihn nicht wieder, und erblickt ihn nicht mehr an seinem Ort.

Die Bösen sind wie ein Traum, es ist da und dann ist es weg. Sind sie einmal außer Sicht, sind sie auch wie ein Traum schnell vergessen.

10 Seine Söhne müssen die Armen entschädigen, und seine Hände sein Vermögen wieder herausgeben.

Sie hinterlassen jedoch Ärger, da ihre Kinder ihre Schulden begleichen müssen.

11 Seine Gebeine waren voller Jugendkraft: Die liegt nun mit ihm im Staub.

Die Kraft ihrer Jugend wird vergeudet, da ihr Leben verkürzt wird.

12 Ist das Böse noch so süß in seinem Mund, dass er es unter seiner Zunge birgt,
13 dass er es hegt und nicht lassen kann und an seinem Gaumen festhält:
14 so verwandelt sich doch seine Speise in seinen Eingeweiden, wird zu Schlangengift in seinem Inneren.

Zophars Darstellung der Auswirkungen der Sünde ist erstaunlich.

Dieses Bild erinnert uns daran, wie Adam und Eva die verbotene Frucht gegessen haben. Es sah gut aus und es schmeckte gut, aber es hinterließ bei der Menschheit eine Krankheit, die immer noch darauf wartet, geheilt zu werden.

15 Den Reichtum, den er verschlungen hat, muss er wieder von sich geben; Gott treibt es ihm aus seinem Bauch heraus.
16 Schlangengift hat er gesaugt: Darum wird ihn die Zunge der Otter töten.

Die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist, will nicht, dass wir diese Seite der Sünde sehen, bis es zu spät ist.

Wegen seiner Sünde wird er die wirklich guten Dinge des Lebens völlig verpassen.

17 Er wird seine Lust nicht sehen an den Bächen, an den Strömen von Honig und von Milch.

Zophar fährt mit seiner Darstellung der Sünde in voller Farbe fort.

18 Den Gewinn muss er zurückgeben, und er kann ihn nicht verschlingen; an dem Reichtum, den er erwarb, wird er nicht froh;
19 denn er hat Arme misshandelt und sie liegen lassen, hat ein Haus beraubt anstatt gebaut.
20 Sein Bauch kannte keine Ruhe; vor seiner Begehrlichkeit blieb nichts verschont.
21 Nichts entging seiner Fressgier, darum wird auch sein Gut nicht Bestand haben.
22 Mitten in seinem Überfluss wird er in Not geraten; alle Hände der Unglücklichen kommen über ihn.
23 Es wird geschehen, während er seinen Bauch noch füllt, wird Er die Glut Seines Zornes über ihn senden und sie auf ihn regnen lassen, in seine Eingeweide hinein.

Zophar hat ja geglaubt, dass es für die Bösen unmöglich sei, seiner gerechten Strafe zu entkommen.

24 Flieht er vor eisernen Waffen, so wird ihn der eherne Bogen durchbohren.
25 Er zieht [an dem Pfeil], und er kommt aus dem Rücken hervor; blitzend fährt er aus seiner Galle, Todesschrecken kommen über ihn.
26 Alle Finsternis ist aufgespart für seine Schätze; ihn wird ein Feuer verzehren, das nicht angefacht wird; übel wird es dem ergehen, der in seinem Zelt übrig geblieben ist.
27 Der Himmel wird seine Schuld offenbaren und die Erde sich gegen ihn empören.
28 Der Ertrag seines Hauses fährt dahin, muss zerrinnen am Tag Seines Zornes.

Zophar hat seine Rede mit einer meisterhaften Schlussfolgerung beendet.

29 Das ist das Teil des gottlosen Menschen von Gott, das Erbe, das Gott ihm zugesprochen hat!

So genau er in seiner Beschreibung der Folgen der Sünde war, machte er bei der Anwendung zwei Fehler:

    • Er ist zu dem Schluss gekommen, dass Hiobs Leiden ein Beweis für sein Fehlverhalten war.
    • Er ist zu dem Schluss gekommen, dass sein Wohlergehen ein Beweis für seine eigene Rechtschaffenheit sei.

In beiden Fällen ist er völlig falsch gelegen!

Zeichen sehen

Matthäus 12,38-45

38 Da antworteten etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer und sprachen: Meister, wir wollen von dir ein Zeichen sehen!

Was wir hier haben, ist die Fortsetzung der Diskussion, die früher begonnen hat.

Und die Volksmenge staunte und sprach: Ist dieser nicht etwa der Sohn Davids? Als aber die Pharisäer es hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen! – Matthäus 12,23-24

Jesus hat die Erklärung der Pharisäer zerrissen, sodass die Frage noch offen geblieben ist: Ist dieser nicht etwa der Sohn Davids?

Das Wort Meister oder Lehrer würde normalerweise als respektvoll angesehen, aber hier ist es eher Sarkasmus.

39 Er aber erwiderte und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Propheten Jona.

Die Pharisäer hatten gerade die Heilung des Mannes mit der verdorrten Hand und die Austreibung eines Dämons miterlebt. Wenn sie immer noch nicht überzeugt waren, war ihr Entschluss bereits gefasst. Es hat keinen Grund mehr gegeben, sie mit mehr Zeichen zu belustigen.

Die Darstellung von Zeichen im Alten Testament war nicht ungewöhnlich.

Angefangen mit dem Regenbogen am Himmel und fortfahrend mit den Zeichen, die durch Moses, Elia und Jesaja gegeben wurden und denen, die Gideon direkt gegeben wurden, hatte Gott oft durch Zeichen zu seinem Volk gesprochen.

Die Generation, von der er gesprochen hat, hatte in der Tat das größte aller im Alten Testament erwähnten Zeichen erhalten.

Weiter redete der HERR zu Ahas und sprach: Erbitte ein Zeichen von dem HERRN, deinem Gott; erbitte es in der Tiefe oder droben in der Höhe! Da antwortete Ahas: Ich will nichts erbitten, damit ich den HERRN nicht versuche! Darauf sprach [Jesaja]: Höre doch, Haus David! Ist es euch nicht genug, dass ihr Menschen ermüdet, müsst ihr auch meinen Gott ermüden? Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird ihm den Namen Immanuel geben. – Jesaja 7,10-14

Jesus sagte zu den Schriftgelehrten und Pharisäern, da sie ein böses und ehebrecherisches Geschlecht seien; es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Propheten Jona.

40 Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Riesenfisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.

Wie das Ahas gegebene Zeichen sollte dieses Zeichen zu einem späteren Zeitpunkt gegeben werden, so dass es in Bezug auf den gegenwärtigen Unglauben der Schriftgelehrten und Pharisäer nutzlos war.

Das Zeichen selbst hat zu großer Bestürzung geführt, da viele versucht haben zu zeigen, dass Jesus genau 72 Stunden im Grab war. Solche Versuche, die Geschichte der Kreuzigung umzuschreiben, sind jedoch weder hilfreich noch notwendig.

Nach der Art, wie Juden die Zeit berechnet haben, wurde ein Teil des Tages als ganzer Tag gezählt. Jesus wurde am Freitag gekreuzigt, lag am Samstag den ganzen Tag im Grab und am Sonntag ist er auferstanden. Nach der jüdischen Art, die Zeit zu zählen, sind das drei Tage.

Aber Jesus sagte, drei Tage und drei Nächte und zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen seien nur zwei Nächte.

Zählt man jedoch die Zeit ab der Verhaftung Jesu im Garten Gethsemane, dann hat man auch die dritte Nacht.

Dies ist ähnlich wie das Alte Testament die Gefangenschaft Israel in Ägypten zählte. Die 400 Jahre waren eine runde Zahl, die die ungefähre Zeit von der Verheißung an Abraham bezüglich der Gefangenschaft bis zum Ende der Gefangenschaft darstellt. Die Gesamtzeit, die in Ägypten verbracht wurde, betrug nur 215 Jahre, die Hälfte der Gesamtzeit, die ungerundet 430 Jahre betrug.

Es gibt zwei unterschiedliche Vergleichspunkte zwischen Jona und Jesus.

Die erste ist, dass beide nach drei Tagen und drei Nächten vor dem Tod gerettet wurden.

​Und der HERR entsandte einen großen Fisch, der Jona verschlingen sollte; und Jona war im Bauch des Fisches drei Tage und drei Nächte lang. Und Jona betete aus dem Bauch des Fisches zu dem HERRN, seinem Gott, und sprach: Aus meiner Drangsal rief ich zu dem HERRN, und er erhörte mich; aus dem Schoß des Totenreiches schrie ich, und du hörtest meine Stimme! – Jona 2,1-3

Am ersten Tag der Woche aber kamen sie am frühen Morgen zum Grab und brachten die wohlriechenden Gewürze, die sie bereitet hatten und noch etliche mit ihnen. Sie fanden aber den Stein von dem Grab weggewälzt. Und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. Und es geschah, als sie deswegen ganz ratlos waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlenden Gewändern bei ihnen. Da sie nun erschraken und das Angesicht zur Erde neigten, sprachen diese zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden! Denkt daran, wie er zu euch redete, als er noch in Galiläa war, und sagte: »Der Sohn des Menschen muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen«. – Lukas 24,1-7

Der zweite Vergleichspunkt ist die Reaktion des Volkes auf die Verkündigung.

41 Die Männer von Ninive werden im Gericht auftreten gegen dieses Geschlecht und werden es verurteilen, denn sie taten Buße auf die Verkündigung des Jona hin; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Jona!

Und Jona fing an, eine Tagereise weit in die Stadt hineinzugehen, und er rief und sprach: »Noch 40 Tage, und Ninive wird zerstört!« Und die Leute von Ninive glaubten Gott; und sie riefen ein Fasten aus und legten Sacktuch an, vom Größten bis zum Kleinsten unter ihnen. Und das Wort gelangte bis zum König von Ninive; und er stand von seinem Thron auf, legte seinen Mantel ab, hüllte sich in Sacktuch und setzte sich in die Asche. Und er ließ ausrufen und sagen in Ninive, auf Befehl des Königs und seiner Großen: »Menschen und Vieh, Rinder und Schafe sollen nichts genießen, sie sollen weder weiden noch Wasser trinken; sondern Menschen und Vieh sollen sich in Sacktuch hüllen und mit aller Kraft zu Gott rufen und sollen umkehren, jeder von seinem bösen Weg und von dem Unrecht, das an seinen Händen klebt! Wer weiß, Gott könnte anderen Sinnes werden, es sich gereuen lassen und ablassen von seinem grimmigen Zorn, sodass wir nicht untergehen!« Und Gott sah ihre Taten, dass sie umkehrten von ihren bösen Wegen, und ihn reute das Übel, das er ihnen angedroht hatte, und er tat es nicht. – Jona 3,4-10

Nachdem er erklärt hat, dass er größer ist als Jona, zieht er einen zusätzlichen Vergleich mit Salomo.

42 Die Königin des Südens wird im Gericht auftreten gegen dieses Geschlecht und wird es verurteilen, denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Salomo!

Die Leute von Ninive bereuten, als sie die Worte Jonas hörten, und die Königin von Saba reiste weit, um die Worte Salomos zu hören. Die Pharisäer haben eine bessere Chance als beide, aber sie entscheiden sich, nicht zu glauben.

43 Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Stätten und sucht Ruhe und findet sie nicht.
44 Dann spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, aus dem ich gegangen bin. Und wenn er kommt, findet er es leer, gesäubert und geschmückt.
45 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die bösartiger sind als er; und sie ziehen ein und wohnen dort, und es wird zuletzt mit diesem Menschen schlimmer als zuerst. So wird es auch sein mit diesem bösen Geschlecht!

Obwohl es sich um eine einzelne Person handelt, von der Jesus gerade einen Dämon ausgetrieben hatte, ist tatsächlich die gesamte Generation im Blick.

Nachdem alle Wunder Jesu vollbracht waren, nachdem alle Kranken geheilt waren, nachdem die Blinden wieder sehen und die Lahmen wieder gehen konnten, wenn Israel einfach zu seinen alten Wegen zurückkehrte, wäre ihr letzter Zustand schlimmer als der erste .

Wir haben heute mehr Gelegenheiten, das Wort Gottes zu hören als je zuvor. Es gibt Gemeinde am Sonntag und Bibelstunden unter der Woche und Podcasts. Jeder von uns hat seine eigene Bibel, die meisten von uns haben mehr als eine. Es gibt Bücher, die uns helfen, die Bibel zu studieren, und Bücher, die Antworten aus der Bibel für jedes Problem liefern, das uns einfällt. Es gibt Andachtsbücher und Hilfsmittel zur Stille Zeit. Es gibt Gospelmusik aller Art. Und doch ist dies größtenteils immer noch eine böse und ehebrecherische Generation, die wenig bis gar nichts über Gott weiß. Wie schlimm wird es für uns im Gericht sein, wenn wir nicht jede uns gegebene Gelegenheit nutzen, um mehr über unseren Herrn zu erfahren.

Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet; ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens, um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichförmig werde, damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange. – Philipper 3,7-11

 

Danach sehnt sich mein Herz in mir!

Hiob 19,13-29

Ich erinnere mich an ein lustiges Lied aus meiner Kindheit, in dem es darum ging, von anderen nicht gemocht zu werden.

„Niemand mag mich, alle hassen mich, ich erwäge, ich werde gehen und Würmer essen…“

Der nächste Abschnitt von Hiobs Rede erinnert mich an dieses Lied.

13 Meine Brüder hat er von mir verscheucht, und die mich kennen, sind mir ganz entfremdet.
14 Meine Verwandten bleiben aus, und meine Vertrauten verlassen mich.
15 Meine Hausgenossen und meine Mägde halten mich für einen Fremden; sie sehen mich als einen Unbekannten an.
16 Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er mir nicht; ich muss ihn anflehen mit meinem Mund.
17 Mein Atem ist meiner Frau zuwider und mein Gestank den Söhnen meiner Mutter.
18 Sogar Buben verachten mich; stehe ich auf, so reden sie gegen mich.
19 Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die ich liebte, haben sich gegen mich gewandt.

Dieses Gefühl des Verlassenseins ist in der Schrift nicht einzigartig. Ähnliches äußerte David in Psalm 142.

Ich schaue zur Rechten, siehe, da ist keiner, der mich kennt; jede Zuflucht ist mir abgeschnitten, niemand fragt nach meiner Seele! – Psalm 142,5

Ein anderer Psalm Davids mit einem ähnlichen Ausspruch wurde sogar von Jesus zitiert, als er am Kreuz hing:

Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani, das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« – Matthäus 27,46

Der nächste Vers ist etwas schwer zu übersetzen:

20 An meiner Haut und meinem Fleisch klebt mein Gebein, und ich habe kaum noch Haut, um meine Zähne zu behalten.

Die Eberfelder-Übersetzung gibt den Satz wörtlich wieder.

Mein Gebein klebt an meiner Haut und an meinem Fleisch, und [nur] mit der Haut meiner Zähne bin ich entkommen. – Hiob 19,20 (Elbefelder)

21 Erbarmt euch, erbarmt euch doch über mich, ihr, meine Freunde, denn die Hand Gottes hat mich getroffen!
22 Warum verfolgt ihr mich ebenso wie Gott und werdet nicht satt, mich zu zerfleischen?

Hiob bittet seine Freunde um ein wenig Mitgefühl. Während Hiob bezüglich Gottes Rolle in seinen Schwierigkeiten völlig verwirrt ist und sich der Rolle Satans, seines Anklägers, nicht bewusst ist, hat Hiob absolut recht, was seine drei Freunde angeht.

Sie sahen sich als Fürsprecher Gottes, als sie Hiob mit Verurteilung überhäuften.

Da Hiob erkannte, dass seine Rechtfertigung in keiner Weise von seinen drei Freunden kommen würde, begann er über eine andere Möglichkeit nachzudenken, die Rechtfertigung zu erlangen.

23 O dass doch meine Worte aufgeschrieben, o dass sie doch in ein Buch eingetragen würden,
24 dass sie mit eisernem Griffel und Blei für immer in den Felsen gehauen würden:

Hiob beschreibt im Grunde einen Nachruf in der Zeitung oder das Epitaph auf einem Grabstein. Die gewählten Worte sind ein starkes Bekenntnis seines Glaubens, dass er selbst seine Rechtfertigung in der Auferstehung sehen würde.

25 Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben.
26 Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen;
27 ja, ich selbst werde ihn schauen, und meine Augen werden ihn sehen, ohne [ihm] fremd zu sein. Danach sehnt sich mein Herz in mir!

Nach dieser schönen Schilderung seiner Hoffnung wendet er sich mit einer ernsten Warnung an seine Freunde. Wenn sie hartnäckig darauf bestanden, dass Hiobs Schwierigkeiten das Ergebnis seiner Sünde waren, sollten sie auf sich selbst aufpassen, denn sie waren nicht unschuldig und ihre Zeit würde auch bald kommen.

28 Wenn ihr sprecht: »Wie wollen wir ihn zur Strecke bringen?«, und [meint,] die Wurzel der Sache sei in mir zu finden,
29 so fürchtet euch selbst vor dem Schwert! Denn das Schwert wird die Sünden rächen, damit ihr wisst, dass es ein Gericht gibt!