Der Herr der Ernte

Matthäus 9,35-38

35 Und Jesus durchzog alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündigte das Evangelium von dem Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk.
36 Als er aber die Volksmenge sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie ermattet und vernachlässigt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.
37 Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter.
38 Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende!

Während der gesamten Zeit, in der Jesus in Galiläa war, änderte sich sein Dienst nicht.

Und Jesus durchzog ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und verkündigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk. – Matthäus 4,23

Sein Dienst hat aus drei Sachen bestanden.

Er hat in die Synagogen gelehrt.

    • Er die heiligen Schriften vorgelesen.

Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja gegeben; und als er die Buchrolle aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben steht: »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.« – Lukas 4,16-19

    • Er den Inhalt erklärt.

Und er rollte die Buchrolle zusammen und gab sie dem Diener wieder und setzte sich, und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er aber fing an, ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren! – Lukas 4,20-21

Er hat das Evangelium von dem Reich verkündigt.

    • Der Unterschied zwischen Lehren und Verkündigen besteht darin, dass Verkündigen eine überzeugende Rede ist.

Und er sprach zu ihnen: Gewiss werdet ihr mir dieses Sprichwort sagen: Arzt, heile dich selbst! Die großen Taten, von denen wir gehört haben, dass sie in Kapernaum geschahen, tue sie auch hier in deiner Vaterstadt! Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist anerkannt in seinem Vaterland. In Wahrheit aber sage ich euch: Es waren viele Witwen in den Tagen Elias in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate lang verschlossen war, da eine große Hungersnot entstand im ganzen Land; und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt, sondern nur zu einer Witwe nach Zarpat bei Zidon. Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa; aber keiner von ihnen wurde gereinigt, sondern nur Naeman, der Syrer. – Lukas 4,23-27

    • Beachte den Unterschied darin, wie sie auf die Lehre reagiert haben und wie sie auf die Verkündigung reagiert haben.

Und alle gaben ihm Zeugnis und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund kamen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs? – Lukas 4,22

Da wurden alle in der Synagoge voll Zorn, als sie dies hörten. Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. Er aber ging mitten durch sie hindurch und zog weiter. – Lukas 4,28-30

Er hat jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk geheilt.

    • Er hat Aussätziger geheilt.
    • Er hat Gelähmter geheilt.
    • Er hat die, die an Fieber erkrankt war geheilt,.
    • Er hat einer blutflüssigen Frau geheilt.
    • Er hat Blinde geheilt.
    • Er hat Stumme geheilt.
    • Er hat Besessene geheilt.
    • Er hat eine entschlafene Mädchen auferweckt.
    • Er viele ihrer Sünden vergeben.

Da er ständig im Dienst tätig war, haben sich das gewirkt, was er gesehen hat, sehr auf ihn aus. Seine Augen beeinflussten sein Herz!

Was ich sehen muss, tut meiner Seele weh wegen aller Töchter meiner Stadt. – Klagelieder 3,51

Was hat er gesehen?

    • Er hat die Volksmenge gesehen.
    • Er hat gesehen wie ermattet sie waren.
    • Er hat gesehen wie vernachlässigt sie waren.
    • Er hat gesehen das es keinen Hirten gegeben hat.

Wie hat Jesus auf die Situation reagiert?

Er hat Mitleid mit ihnen empfunden.

Zwei Blinde in Jericho

Und Jesus stand still, rief sie und sprach: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll? Sie sagten zu ihm: Herr, dass unsere Augen geöffnet werden! Da erbarmte sich Jesus über sie und rührte ihre Augen an, und sogleich wurden ihre Augen wieder sehend, und sie folgten ihm nach. – Matthäus 20,32-34

Die Witwen, deren Sohn gestorben war

Und als der Herr sie sah, erbarmte er sich über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! Und er trat hinzu und rührte den Sarg an; die Träger aber standen still. Und er sprach: Junger Mann, ich sage dir: Steh auf! Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. – Lukas 7,13-15

Der Samariter

Ein Samariter aber kam auf seiner Reise in seine Nähe, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen; und er ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und goss Öl und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. – Lukas 10,33-34

Der verlorene Sohn

Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber verderbe vor Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte Erbarmen; und er lief, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. – Lukas 15,17-20

Er erklärte das Problem.

Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. – 37

Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht die Felder an; sie sind schon weiß zur Ernte. – Johannes 4,35

Er erläuterte die Lösung.

Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende! – 38

Und wer erntet, der empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich der Sämann und der Schnitter miteinander freuen. Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. Ich habe euch ausgesandt zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. – Johannes 4,35-38

Wer weinend hingeht und den Samen zur Aussaat trägt, der kommt gewiss mit Freuden zurück und bringt seine Garben. – Psalm 126,6

Beeinflussen deine Augen dein Herz?

Angerechnete Blutschuld

3. Mose 17

1 Und der HERR redete zu Mose und sprach:
2 Rede zu Aaron und seinen Söhnen und allen Kindern Israels und sprich zu ihnen: Das ist es, was der HERR geboten hat, indem er sprach:

Die in diesem Abschnitt dargelegten Gesetze sind nicht die Gesetze des Menschen, sondern die Gesetze Gottes.

3 Jedermann aus dem Haus Israel, der einen Stier oder ein Lamm oder eine Ziege im Lager schächtet oder außerhalb des Lagers schächtet
4 und es nicht vor den Eingang der Stiftshütte bringt, damit es dem HERRN zum Opfer gebracht werde vor der Wohnung des HERRN, dem soll es als Blutschuld angerechnet werden; er hat Blut vergossen, und dieser Mensch soll ausgerottet werden aus der Mitte seines Volkes.
5 Darum sollen die Kinder Israels von nun an ihre Schlachtopfer, die sie [jetzt noch] auf freiem Feld opfern, vor den HERRN bringen, an den Eingang der Stiftshütte zu dem Priester, um sie dort dem HERRN als Friedensopfer darzubringen.
6 Und der Priester soll das Blut auf den Altar des HERRN sprengen vor dem Eingang der Stiftshütte und das Fett in Rauch aufgehen lassen zum lieblichen Geruch für den HERRN.

Was war der Zweck dieses Gesetzes?

    • Das in diesem Fall geschächtete Tier könnte normalerweise für das Sühnopfer der Sünden geopfert werden.
      • Tiere dieser Art waren in der Wildnis nicht reichlich vorhanden. Ein Tier aus eigener Begierde zu töten, wenn es hätte verwendet werden können, um einen viel größeren Zweck zu erfüllen, war falsch.

Er aber sprach: Was hast du getan? Horch! Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von dem Erdboden! – 1. Mose 4,10

Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn im Bild Gottes hat Er den Menschen gemacht. – 1. Mose 9,6

      • Dieses Gesetz war ebenfalls vorübergehend und sollte aufgehoben werden, sobald sie das verheißene Land betreten hat.

Wenn aber der HERR, dein Gott, deine Grenzen erweitern wird, wie er es dir verheißen hat, und du sprichst: Ich will Fleisch essen!, weil dich gelüstet, Fleisch zu essen, so darfst du Fleisch essen nach aller Herzenslust. Ist aber der Ort, den der HERR, dein Gott, erwählt hat, um seinen Namen dorthin zu setzen, zu fern von dir, so darfst du von deinen Rindern oder von deinen Schafen schlachten, die der HERR dir gegeben hat — wie ich dir geboten habe – , und es in deinen Toren essen nach aller Herzenslust. Gerade so wie die Gazelle oder der Hirsch gegessen wird, kannst du es essen; der Reine darf es in gleicher Weise wie der Unreine essen. Nur daran halte fest, dass du nicht das Blut isst; denn das Blut ist das Leben; und du sollst das Leben nicht mit dem Fleisch essen! – 5. Mose 12,20-23

7 Und sie sollen von nun an ihre Opfer nicht mehr den Dämonen opfern, denen sie nachhuren. Das soll eine ewig gültige Ordnung für sie sein in ihren [künftigen] Geschlechtern.
8 Und du sollst zu ihnen sagen: Jeder Mensch aus dem Haus Israel oder jeder Fremdling, der unter ihnen wohnt, der ein Brandopfer oder ein Schlachtopfer opfern will,
9 aber es nicht vor den Eingang der Stiftshütte bringt, damit er es dem HERRN opfere, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk.

    • Ein zweiter Grund war zu verhindern, dass Opfer für falsche Götter gebracht wurden.

10 Und wenn ein Mensch aus dem Haus Israel oder ein Fremdling, der unter ihnen wohnt, irgendwelches Blut isst — gegen die Seele, die Blut isst, will ich mein Angesicht richten und sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes.
11 Denn das Leben des Fleisches ist im Blut, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen. Denn das Blut ist es, das Sühnung erwirkt für die Seele.

In diesem Gesetz geht es um die Heiligkeit des Blutes als das Mittel, mit dem die Sünde gesühnt wird.

Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben! – 1. Mose 2,16-17

In diesem Abschnitt sehen wir auch die das Konzept eines Ersatzes darin, dass das Blut des Opfers das Blutschuld für den Sünder abdeckt.

Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Kleider aus Fell und bekleidete sie. – 1. Mose 3,21

    • Bevor Gott Adam und Eva Kleidung aus den Häuten der Opfertiere gab, hatten sie versucht, ihre Sünden mit Kleidern aus Blättern zu bedecken.
    • Dies war weder ein akzeptabler Ersatz noch eine Deckung für ihre Sünde.

Adams Blutschuld wurde dann an seine Kinder weitergegeben, was bedeutete, dass auch sie ein Opfer als Deckung für ihre eigene Sünde bringen mussten.

Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben (denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt. Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit einer gleichartigen Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild dessen ist, der kommen sollte. – Römer 5,12-14

Deshalb haben Kain und Abel Gott Opfer gebracht.

Und es geschah nach geraumer Zeit, dass Kain dem HERRN ein Opfer darbrachte von den Früchten des Erdbodens. Und auch Abel brachte [ein Opfer] dar von den Erstlingen seiner Schafe und von ihrem Fett. Und der HERR sah Abel und sein Opfer an; aber Kain und sein Opfer sah er nicht an. Da wurde Kain sehr wütend, und sein Angesicht senkte sich. – 1. Mose 4,3-5

    • Kains Opfer wurde nicht angenommen, weil es kein Blut enthalten hat. Nur Blut wurde von Gott als Ersatz oder Deckung für Blutschuld gegeben.

Beachte auch, dass es Gott selbst ist, der sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes wird.

Das Blutvergießen ist die einzige Lösung für das Problem der Sünde.

Denn nachdem jedes einzelne Gebot nach dem Gesetz von Mose dem ganzen Volk verkündet worden war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk, wobei er sprach: »Dies ist das Blut des Bundes, den Gott mit euch geschlossen hat!« Auch das Zelt und alle Geräte des Gottesdienstes besprengte er in gleicher Weise mit Blut; und fast alles wird nach dem Gesetz mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung. – Hebräer 9,19-22

12 Darum habe ich den Kindern Israels gesagt: Keine Seele unter euch soll Blut essen; auch der Fremdling, der unter euch wohnt, soll kein Blut essen.

Das Gesetz über das Essen von Blut wurde auch auf Tiere angewendet, die durch Jagd gewonnen wurden.

13 Und wenn ein Mensch von den Kindern Israels oder ein Fremdling, der unter ihnen wohnt, ein Wild oder einen Vogel erjagt, die man essen darf, der soll ihr Blut ausfließen lassen und mit Erde bedecken;
14 denn [es ist] das Leben alles Fleisches; sein Blut gilt für sein Leben. Darum habe ich den Kindern Israels gesagt: Ihr sollt nicht das Blut irgendeines Fleisches essen; denn das Leben alles Fleisches ist sein Blut. Wer es aber isst, der soll ausgerottet werden.

Ein Tier, das versehentlich getötet wurde, konnte gegessen werden, hat jedoch für einen bestimmten Zeitraum zu einem Zustand der Unreinheit geführt.

15 Und jeder, der ein Aas oder Zerrissenes isst, er sei ein Einheimischer oder ein Fremdling, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend, dann wird er rein.
16 Wenn er aber [seine Kleider] nicht wäscht und sein Fleisch nicht badet, so muss er seine Schuld tragen.

Warum ist das für uns heute wichtig?

    • Weil wir als Sünder geboren sind.

denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten – Römer 3,23

    • Weil unsere Sündenschuld gedeckt werden muss.

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. – Römer 6,23

    • Weil das Blut Jesu vergossen wurde, um unsere Sünde zu versöhnen.

Als aber der Christus kam als ein Hoherpriester der zukünftigen [Heils-] Güter, ist er durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, auch nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt. – Hebräer 9,11-12

Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, dass Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit; wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. – 1. Johannes 1,5-9

 

Nach eurem Glauben

Matthäus 9,27-34

 

27 Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrien und sprachen: Du Sohn Davids, erbarme dich über uns!

Obwohl Jesus zu anderen Zeiten andere Blinde geheilt hat, ist diese Geschichte zu Beginn seines Dienstes nur hier in Matthäus enthalten.

Jesus hat gerade das Haus verlassen, in dem er ein 12-jähriges Mädchen von den Toten auferweckt hat, und ist offenbar auf dem Weg nach Hause.

Seit er von der anderen Seite des Meeres zurückgekehrt ist, ist er ständig von einer Menschenmenge umgeben, und das ist hier wahrscheinlich der Fall.

Zwei Blinde, die zweifellos davon gehört hatten, wie Jesus die Kranken geheilt und die Toten auferweckt hatte, hörten den Lärm, als Jesus sich näherte.

Es war ihnen unmöglich, Jesus in der Menge zu finden, also folgten sie dem Lärm, als er die Straße entlang ging.

Nur der Menge zu folgen war nicht genug für sie, sie wussten, dass sie irgendwie zu Jesus gelangen mussten.

Als sie der Menge gefolgt hat, haben sie angefangen zu schreien, „Du Sohn Davids, erbarme dich über uns!“

Das Verb hier repräsentiert eine kontinuierliche Aktion. Sie haben nicht nur einmal gerufen und hörten auf, sie haben die ganze Zeit weiter gerufen.

Hier können wir beginnen, ihren Glauben zu sehen.

Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. – 2. Korinther 5,7

Sie haben das, was sie über Jesus gehört hatten, mit den Prophezeiungen über den Messias, der kommen sollte verbunden. Eine bestimmte Prophezeiung lag ihnen besonders am Herzen.

Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden – Jesaja 35,5

Diese Männer ließen sich nicht von den Schwierigkeiten davon abhalten, Jesus zu finden. Sie haben ihm sogar direkt ins Haus gefolgt.

28 Als er nun ins Haus kam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus fragte sie: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr!

Da Jesus den Blinden nicht auf der Straße geantwortet hat, konnte er mit ihnen jetzt im privat reden.

Er fragte nicht, ob sie glaubten, dass er sie heilen würde, sondern ob sie glaubten, dass er es könnte.

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen. – Hebräer 11,6

Das Wunder sollte nicht Gegenstand unseres Glaubens sein, sondern Jesus!

Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!« – Römer 10,9-11

Sie haben geantwortet, „Ja, Herr!“

denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. – Römer 10,13

29 Da rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben!

Es ist nicht notwendig, dass Jesus jemanden berührt, um ihn zu heilen, aber die Berührung vermittelt Liebe und Sorge.

Jesus hat gesagt, „Euch geschehe nach eurem Glauben!“

Wie viel Glauben ist erforderlich?

Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin!, und er würde sich hinwegheben; und nichts würde euch unmöglich sein. – Matthäus 17,20b

Wie viel Glauben besitzt ein Senfkorn? Eine ausreichende Menge!

    • Es ist nicht wie viel, sondern wer ist der Gegenstand?
    • Es ist nicht wie viel, sondern ist es echt?

Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du glauben kannst — alles ist möglich dem, der glaubt! – Markus 9,23

Gottes Antwort auf den Schrei des Glaubens entspricht unserem Glauben.

30 Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus ermahnte sie ernstlich und sprach: Seht zu, dass es niemand erfährt!

Die Bibel verwendet oft menschliche Blindheit als Metapher für geistliche Blindheit.

Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, sodass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist. – 2. Korinther 4,3-4

Wir wissen nicht, wie lange diese beiden Männer blind waren, aber stelle dich die Welt vor, die sich vor ihnen geöffnet hat, sobald sie ihre Sicht erhalten hat.

Genauso ist es, wenn geistliche Blindheit aus dem Herzen entfernt wird.

Es gibt eine wunderbare neue Welt voller Wahrheit, die gelernt und angewendet werden muss.

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! – 2. Korinther 5,17

Warum wollte Jesus nicht, dass diese Männer bekannt machten, was mit ihnen geschehen war?

Er hatte kürz davor den Beiden, von denen er Dämonen ausgestoßen hatte, befohlen, anderen zu erzählen, was der Herr getan hatte.

Aber Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh in dein Haus, zu den Deinen, und verkündige ihnen, welch große Dinge der Herr an dir getan und wie er sich über dich erbarmt hat! – Markus 5,19

Vielleicht wollte er verhindern, dass Leute ihm aus dem falschen Grund folgen.

Da sprachen sie zu ihm: Was tust du denn für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? – Johannes 6,30

Vielleicht wollte er sie vor den falschen Anschuldigungen der Pharisäer schützen.

Da führten sie ihn, der einst blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat, als Jesus den Teig machte und ihm die Augen öffnete. Nun fragten ihn auch die Pharisäer wieder, wie er sehend geworden war. Und er sprach zu ihnen: Einen Brei hat er auf meine Augen gelegt, und ich wusch mich und bin nun sehend! Da sprachen etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält! Andere sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es entstand eine Spaltung unter ihnen. – Johannes 9,13-16

Ähnliches ist mit dem Nächsten geschehen, den Jesus geheilt hat.

32 Als sie aber hinausgingen, siehe, da brachte man einen Menschen zu ihm, der stumm und besessen war.
33 Und nachdem der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmenge verwunderte sich und sprach: So etwas ist noch nie in Israel gesehen worden!
34 Die Pharisäer aber sagten: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus!

Vielleicht lag es daran, dass diese Beiden ihn als den Messias erkannt hatten.

Die Prophezeiung aus Jesaja hat vom tausendjährigen Königreich gehandelt, aber Jesus war hier, um für die Sünden der Welt zu sterben, aber es war noch nicht Zeit.

31 Sie aber gingen hinaus und machten ihn in jener ganzen Gegend bekannt.

Selbst nachdem sie von der Hand des Meisters berührt worden waren, hatten diese ehemaligen Blinden immer noch Probleme mit ihrer rebellischen sündigen Natur.

Sie haben das Gegenteil von dem getan, was Jesus ihnen gesagt hat. Ungehorsam ist kein Hinweis auf starken Glauben.

Jesus hat ihnen gesagt: „Euch geschehe nach eurem Glauben!“

Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab und völlig überzeugt war, dass Er das, was Er verheißen hat, auch zu tun vermag. – Römer 4,20-21

Wir müssen lernen zu beten, wie die Jünger gebetet haben!

Mehre uns den Glauben! – Lukas 17,5

Denn es steht geschrieben:

der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. – Habakuk 2,4

 

Die Auferstehung eines Mädchens

Matthäus 9,18-26

Die Geschichte, die wir in Matthäus 9 lesen werden, ist die erste von drei Erweckungen, die Jesus während seines Dienstes auf Erden durchgeführt hat.

Tatsächlich beginnt Matthäus seine Geschichte erst, wenn das Mädchen bereits tot war. Wir werden jedoch mit der Geschichte in Markus beginnen, um das gesamte Ereignis besser verstehen zu können.

Und als Jesus im Schiff wieder ans jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine große Volksmenge bei ihm; und er war am See. Und siehe, da kam einer der Obersten der Synagoge, namens Jairus; und als er ihn erblickte, warf er sich ihm zu Füßen, und er bat ihn sehr und sprach: Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; komme doch und lege ihr die Hände auf, damit sie gesund wird und am Leben bleibt! Und er ging mit ihm; und es folgte ihm eine große Menge nach, und sie bedrängten ihn. – Markus 5,21-24

Ein Vergleich mit der Chronologie von Matthäus stellt diese Ereignis am Anfang von Kapitel 9.

    • Jesus war danach in einem Haus und hat gelehrt und Fragen religiöser Beamter beantwortet, als er den Gelähmten geheilt hat, der durch das Dach zu ihm hinuntergelassen wurde.
    • Jesus hat dann im Haus von Matthäus mit mehreren Steuereintreibern gegessen.
    • Dann kamen die Jünger Johannes und haben Jesus nach dem Fasten gefragt.

Hier beginnt die Geschichte in Matthäus.

18 Und als er dies mit ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher, fiel vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben!
19 Und Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.

Beachte, wie viel Zeit vergangen ist, seit Jairus zum ersten Mal mit Jesus gesprochen hat.

    • Wahrscheinlich war es mindestens zwei Tage.
    • Das ist die gleiche Zeit, die Jesus gewartet hat, bevor er geht, als er gehört hat, dass Lazarus krank war.

Es war aber einer krank, Lazarus von Bethanien aus dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Martha, nämlich der Maria, die den Herrn gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank. Da sandten die Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank! Als Jesus es hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht wird! Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus. Als er nun hörte, dass jener krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war. – Johannes 11,1-6

Beachte, dass der Glaube von Jairus mit dem Tod seines Kindes nicht aufgegeben hat.

Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; komme doch und lege ihr die Hände auf, damit sie gesund wird und am Leben bleibt! – Markus 5,23

Meine Tochter ist eben gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben! – Matthäus 9,18

Die Verzögerung beim Erreichen des Mädchens geht weiter.

20 Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Gewandes an.
21 Denn sie sagte bei sich selbst: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so bin ich geheilt!
22 Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet! Und die Frau war geheilt von jener Stunde an.

Während er noch redete, kamen etliche von den Leuten des Obersten der Synagoge und sprachen: Deine Tochter ist gestorben, was bemühst du den Meister noch? – Markus 5,35

Da es aber Jesus hörte, antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gerettet werden! – Lukas 8,50

Und er ließ niemand mitgehen als Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Und er kommt in das Haus des Obersten der Synagoge und sieht das Getümmel, wie sehr sie weinten und heulten. – Markus 5,37-38

Selbst von den Ärmsten wurde erwartet, dass sie mindestens drei professionelle Trauernde einstellen, um über den Verlust eines Familienmitglieds zu weinen und heulen.

    • Dies ist ein Beweis dafür, dass das Mädchen tot war, da professionelle Trauernde sonst nicht eingestellt würden.
    • Die Professionellen hätten es bemerkt, wenn sie nicht wirklich tot wäre.

23 Als nun Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Pfeifer und das Getümmel sah,
24 spricht er zu ihnen: Entfernt euch! Denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie lachten ihn aus.

Und er geht hinein und spricht zu ihnen: Was lärmt ihr so und weint? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft! – Markus 5,39

Und sie lachten ihn aus, weil sie wussten, dass sie gestorben war. – Lukas 8,53

25 Als aber die Menge hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff ihre Hand; und das Mädchen stand auf.

Nachdem er aber alle hinausgetrieben hatte, nahm er den Vater und die Mutter des Kindes mit sich und die, welche bei ihm waren, und ging hinein, wo das Kind lag. – Markus 5,40b

Zweifellos hat Jesus den Eltern tröstende Worte gesprochen, vielleicht die gleichen, die er zu Martha gesagt hat, bevor er ihren Bruder von den Toten auferweckt hat.

Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das? – Johannes 11,25-26

Und er ergriff die Hand des Kindes und sprach zu ihm: Talita kumi!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! – Markus 5,41

Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher; es war nämlich zwölf Jahre alt. Und sie gerieten außer sich vor Staunen. – Markus 5,42

Und ihr Geist kehrte zurück, und sie stand augenblicklich auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben. Und ihre Eltern gerieten außer sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war. – Lukas 8,55-56

26 Und die Nachricht hiervon verbreitete sich in jener ganzen Gegend.

Ich will euch aber, Brüder, nicht in Unwissenheit lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seid wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen. Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen; denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet nun einander mit diesen Worten! – 1. Thessalonicher 4,13-18

Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Schreibe: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Mühen; ihre Werke aber folgen ihnen nach. – Offenbarung 14,13

Von Gott verlassen

Psalm 22

2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Warum bleibst du fern von meiner Rettung, von den Worten meiner Klage?
3 Mein Gott, ich rufe bei Tag, und du antwortest nicht, und auch bei Nacht, und ich habe keine Ruhe.

Das Leiden war so intensiv, dass es keine andere Zuflucht gab, als nach Gott zu rufen. Obwohl nur eine dieser drei Fragen im Neuen Testament erwähnt wird, wären alle drei sicherlich in seinen Gedanken gewesen.

    • Warum hast du mich verlassen?
    • Warum hast du keinen Versuch unternommen, mich zu retten?
    • Warum antwortest du mir nicht?

Als Gott hat Jesus die Antwort auf jede dieser Fragen gewusst. Als Mensch war es ihm unmöglich zu verstehen. Daher das Gebet im Garten, „nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“.

Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. – Philipper 2,5-8

 4 Aber du bist heilig, der du wohnst unter den Lobgesängen Israels!
5 Auf dich haben unsere Väter vertraut; sie vertrauten, und du hast sie errettet.
6 Zu dir riefen sie und haben Rettung gefunden; auf dich vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.

Beachte den Kontrast zwischen der Reaktion Gottes auf Jesus am Kreuz und der Reaktion Gottes auf Israel in der Geschichte.

    • Du hast mich verlassen – du hast sie errettet
    • Du bleibst von meiner Rettung fern – zu dir riefen sie und haben Rettung gefunden
    • Du antwortest nicht – sie wurden nicht zuschanden

Am Kreuz wurde unser Herr vom Vater verlassen und entfremdet. In dieser Not, die durch Finsternis symbolisiert wurde, wurde er von Gottes mächtigen Befreiungshandlungen zurückgehalten. Er war allein, getrennt von Gott dem Vater und von seinem Volk.

Siehe, Gott ist mächtig, doch verachtet er niemand; groß ist die Kraft seines Herzens. Den Gottlosen erhält er nicht am Leben, aber den Elenden schafft er Recht. Er wendet seine Augen nicht ab von dem Gerechten, und er setzt sie auf ewig mit Königen auf den Thron, damit sie herrschen. – Hiob 36,5-7

7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk.

Gott thront im Himmel, aber ich bin ein Wurm, verspottet und verachtet vom Volk.

Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht. – Jesaja 53,3

 8 Alle, die mich sehen, spotten über mich; sie reißen den Mund auf und schütteln den Kopf:
9 »Er soll doch auf den HERRN vertrauen; der soll ihn befreien; der soll ihn retten, er hat ja Lust an ihm!«

Diese Verse wurden bei der Kreuzigung buchstäblich erfüllt.

Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten den Kopf und sprachen: Ha, der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst und steige vom Kreuz herab! Gleicherweise spotteten aber auch die obersten Priester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten! Der Christus, der König von Israel, steige nun vom Kreuz herab, damit wir sehen und glauben! Auch die, welche mit ihm gekreuzigt wurden, schmähten ihn. – Markus 15,29-32

Er hat auf Gott vertraut; der befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat; denn er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn! – Matthäus 27,43

10 Ja, du hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen, du warst meine Zuversicht schon an meiner Mutter Brust.
11 Auf dich bin ich geworfen vom Mutterschoß an; vom Leib meiner Mutter her bist du mein Gott.
12 Sei nicht fern von mir! Denn Drangsal ist nahe, und kein Helfer ist da.

Sein ganzes Leben lang war Gottes Hand des Schutzes auf ihm.

    • Bei der Versuchung

Da verließ ihn der Teufel; und siehe, Engel traten hinzu und dienten ihm. – Matthäus 4,11

    • Im Garten von Gethsemane

Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. – Lukas 22,43

    • Bei seiner Verhaftung

Oder meinst du, ich könnte nicht jetzt meinen Vater bitten, und er würde mir mehr als zwölf Legionen Engel schicken? Wie würden dann aber die Schriften erfüllt, dass es so kommen muss? – Matthäus 26,53-54

 13 Es umringen mich große Stiere, mächtige [Stiere] von Baschan umzingeln mich.
14 Sie sperren ihr Maul gegen mich auf wie ein reißender und brüllender Löwe.

Das Objekt dieser Metapher sind die Juden, die unseren Herrn gekreuzigt haben.

Mose erzählt uns, wie Gott Jakob mit gemästeten Widder der Widderrasse von Baschan versorgte, aber jetzt ist es, als hätten sich diese Widder gegen ihn gewandt.

Auch in dieser Metapher haben die Widder begonnen, sich wie Löwen zu verhalten.

15 Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, und alle meine Gebeine sind ausgerenkt. Mein Herz ist geworden wie Wachs, zerschmolzen in meinem Innern.
16 Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und du legst mich in den Staub des Todes.

Die Metaphern „Wasser“ und „Wachs“ drücken Formlosigkeit aus. Sie zeigen das innere Gefühl der Angst an.

Ein Scherbe ist ein zerbrochenes Stück Töpfergeschirr, es ist im Grunde genommen nutzlos.

„…du legst mich in den Staub des Todes“ geht zurück auf die Fragen der Verse 2 und 3.

17 Denn Hunde umringen mich, eine Rotte von Übeltätern umgibt mich; sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben.

So wie die vorherige Metapher die Juden darstellte, die Christus zum Kreuzigen übergaben, repräsentieren die Hunde die römischen Soldaten, der seine Hände und Füße ans Kreuz genagelt hat.

Thomas aber, einer von den Zwölfen, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten ihm die anderen Jünger: Wir haben den Herrn gesehen! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht an seinen Händen das Nägelmal sehe und meinen Finger in das Nägelmal lege und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich es niemals glauben! – Johannes 20,24

18 Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie schauen her und sehen mich [schadenfroh] an.

Dies ist wieder ein sehr anschauliches Bild des Leidens Jesu.

Gleichwie sich viele über dich entsetzten — so sehr war sein Angesicht entstellt, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt mehr als die der Menschenkinder —, genauso wird er viele Heidenvölker in Erstaunen setzen, und Könige werden vor ihm den Mund schließen. Denn was ihnen nie erzählt worden war, das werden sie sehen, und was sie nie gehört hatten, werden sie wahrnehmen. – Jesaja 52,14-15

Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. – Jesaja 53,5

Beachte, dass es auch diejenigen gab, die nur zuschauten.

Und sie saßen dort und bewachten ihn. – Matthäus 27,36

Und das Volk stand da und sah zu. – Lukas 23,35a

19 Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los über mein Gewand.

Alle vier Evangelien erwähnen die Erfüllung dieses Verses.

20 Du aber, o HERR, sei nicht ferne! O meine Stärke, eile mir zu Hilfe!

Durch all dies blieb seine Hoffnung und sein Vertrauen auf den Herrn.

21 Errette meine Seele von dem Schwert, meine einsame von der Gewalt der Hunde!
22 Errette mich aus dem Rachen des Löwen! — Ja, du hast mich erhört [und gerettet] von den Hörnern der Büffel!

Zuletzt haben wir in diesem Abschnitt eine Vorschau auf die Erhöhung Christi, die das Thema des letzten Abschnitts sein wird.

Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. – Philipper 2,9-11

 23 So will ich meinen Brüdern deinen Namen verkündigen; inmitten der Gemeinde will ich dich loben!

Die Brüder sind die Mitglieder der Gemeinde der Gerechten, die wahren Söhne Israels.

Gleichwie Abraham Gott geglaubt hat und es ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wurde, so erkennt auch: Die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Kinder. Da es nun die Schrift voraussah, dass Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham im Voraus das Evangelium verkündigt: »In dir sollen alle Völker gesegnet werden«. – Galater 3,6-8

24 Die ihr den HERRN fürchtet, lobt ihn! Ihr alle vom Samen Jakobs, ehrt ihn; und scheue dich vor ihm, du ganzer Same Israels!
25 Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend des Armen, und hat sein Angesicht nicht vor ihm verborgen, und als er zu ihm schrie, erhörte er ihn.

Gottes Antwort auf den Schrei Jesu am Kreuz.

    • nicht verachtet
    • noch verabscheut
    • nicht verborgen

Was ist wirklich zwischen Jesus und Gott dem Vater geschehen, als Jesus am Kreuz war?

Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz zum Retten und sein Ohr nicht zu schwer zum Hören; sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört! – Jesaja 59,1-2

Wir sind ja allesamt geworden wie Unreine und alle unsere Gerechtigkeit wie ein beflecktes Kleid. Wir sind alle verwelkt wie die Blätter, und unsere Sünden trugen uns fort wie der Wind. Und da war niemand, der deinen Namen anrief, der sich aufmachte, um dich zu ergreifen; denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen und uns dahingegeben in die Gewalt unserer Missetaten. – Jesaja 64,5-6

Meinen Rücken bot ich denen dar, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften; mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. Aber GOTT, der Herr, wird mir helfen, darum muss ich mich nicht schämen; darum machte ich mein Angesicht wie einen Kieselstein, denn ich wusste, dass ich nicht zuschanden würde. – Jesaja 50,6-7

In überwallendem Zorn habe ich einen Augenblick mein Angesicht vor dir verborgen; aber mit ewiger Gnade will ich mich über dich erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser. – Jesaja 54,8

26 Von dir soll mein Loblied handeln in der großen Gemeinde; ich will meine Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten!
27 Die Elenden sollen essen und satt werden; die den HERRN suchen, werden ihn loben; euer Herz soll ewiglich leben!

Der Psalm endet mit einer Liste derer, die im Himmel sein werden.

    • Die Elenden, die Gott suchen

Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel! – Matthäus 5,3

Sucht den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, während er nahe ist! Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Übeltäter seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. – Jesaja 55,6-7

28 Daran werden gedenken und zum HERRN umkehren alle Enden der Erde, und vor dir werden anbeten alle Geschlechter der Heiden.
29 Denn das Königreich gehört dem HERRN, und er ist Herrscher über die Nationen.

    • Einige aus allen Sprachen und Nationen

Und sie sangen ein neues Lied, indem sie sprachen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen, und hast uns zu Königen und Priestern gemacht für unseren Gott, und wir werden herrschen auf Erden. – Offenbarung 5,9-10

30 Es werden essen und anbeten alle Großen der Erde; vor ihm werden ihre Knie beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und wer seine Seele nicht lebendig erhalten kann.

    • Einige aus allen Einkommensstufen

Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus. – Galater 3,28

    • Diejenigen, die in Christus sterben

Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen; denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. – 1. Thessalonicher 4,15-16

31 Ein Same wird ihm dienen, wird dem Herrn als Geschlecht zugezählt werden.
32 Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit verkündigen dem Volk, das geboren wird, dass er es vollbracht hat.

    • ​ Einige aus jeder Generation

darum will ich dich reichlich segnen und deinen Samen mächtig mehren, wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen, und in deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorsam warst! – 1. Mose 22,17-18

 

 

 

Der Versöhnungstag

3. Mose 16

1 Und der HERR redete zu Mose nach dem Tod der beiden Söhne Aarons, als sie vor den HERRN traten und daraufhin starben.

​Eine Lektion, die man von Mose und dem brennenden Dornbusch lernen kann.

Da sprach Mose: Ich will doch hinzutreten und diese große Erscheinung ansehen, warum der Dornbusch nicht verbrennt! Als aber der HERR sah, dass er hinzutrat, um zu schauen, rief ihm Gott mitten aus dem Dornbusch zu und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich! Da sprach er: Tritt nicht näher heran! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliges Land! – 2. Mose 3,3-5

Gott ist ein heiliger Gott, deshalb kannst du nicht einfach zu deinen eigenen Bedingungen vor ihn treten.

Deine Augen sind so rein, dass sie das Böse nicht ansehen können; du kannst dem Unheil nicht zuschauen. – Habakuk 1,13a

Hätte ich Unrecht vorgehabt in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht erhört – Psalm 66,18

Aber die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen jeder seine Räucherpfanne und taten Feuer hinein und legten Räucherwerk darauf und brachten fremdes Feuer dar vor den HERRN, das er ihnen nicht geboten hatte. Da ging Feuer aus von dem HERRN und verzehrte sie, sodass sie starben vor dem HERRN. – 3. Mose 10,1-2

2 Und der HERR sprach zu Mose: Sage deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu allen Zeiten in das Heiligtum hineingehen soll, hinter den Vorhang, vor den Sühnedeckel, der auf der Lade ist, damit er nicht stirbt; denn ich will auf dem Sühnedeckel in einer Wolke erscheinen.

Einmal im Jahr, am zehnten Tag des siebten Monats, traf sich Gott mit dem Hohepriester im Allerheiligsten.

3 Auf diese Weise soll Aaron in das Heiligtum hineingehen: mit einem jungen Stier als Sündopfer und mit einem Widder als Brandopfer;

Um nicht zu sterben, musste der Hohepriester die richtigen Opfer für sich selbst bringen.

    • Ein jungen Stier als Sündopfer zur Reinigung.
    • Ein Widder als Brandopfer zur Versöhnung.

4 und er soll den heiligen leinenen Leibrock anziehen und soll ein leinenes Unterkleid an seinem Fleisch haben und sich mit einem leinenen Gürtel gürten und einen leinenen Kopfbund umbinden, denn das sind die heiligen Kleider; und er soll sein Fleisch im Wasser baden und sie anziehen.

Um nicht zu sterben, musste der Hohepriester die richtige Kleidung tragen.

    • Diese Kleider sind nicht die schönen Gewänder, die normalerweise der Hohepriester getragen hat. Die normalen priesterlichen Gewänder ließen ihn wie einen König aussehen, da er Gottes Vertreter vor dem Volk war. Diese Kleidung war schlicht und ließ ihn wie einen Diener aussehen, da er der Vertreter des Volkes vor Gott war.

Dies hat für uns sowohl eine wörtliche als auch eine metaphorische Bedeutung.

    • Im wahrsten Sinne des Wortes sollte die Art und Weise, wie wir uns kleiden, immer die Heiligkeit Gottes widerspiegeln.
    • Metaphorisch gesehen sind wir als Gläubige in die Gerechtigkeit Christi gekleidet, ohne seine Gerechtigkeit können wir nicht vor Gott treten.

Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, wie ein Bräutigam sich den priesterlichen Kopfschmuck anlegt und wie eine Braut sich mit ihrem Geschmeide schmückt. – Jesaja 61,10

5 Dann soll er von der Gemeinde der Kinder Israels zwei Ziegenböcke nehmen als Sündopfer und einen Widder als Brandopfer.

Andere Tiere wurden ebenfalls ausgewählt und darauf vorbereitet, für das Volk geopfert zu werden.

    • Zwei Ziegenböcke als Sündopfer zur Reinigung.
    • Ein Widder als Brandopfer zur Versöhnung.

11 Und Aaron bringe den Jungstier des Sündopfers herzu, das für ihn selbst bestimmt ist, und erwirke Sühnung für sich und sein Haus; und er schächte den Jungstier des Sündopfers, das für ihn selbst bestimmt ist.
12 Danach nehme er die Pfanne voll Feuerkohlen von dem Altar, der vor dem HERRN steht, und seine beiden Hände voll wohlriechenden zerstoßenen Räucherwerks und bringe es hinein hinter den Vorhang;
13 und er lege das Räucherwerk auf das Feuer vor dem HERRN, damit die Wolke des Räucherwerks den Sühnedeckel verhüllt, der auf dem Zeugnis ist, und er nicht stirbt.
14 Er soll auch von dem Blut des Jungstieres nehmen und es mit seinem Finger gegen den Sühnedeckel sprengen, nach Osten zu. Siebenmal soll er so vor dem Sühnedeckel mit seinem Finger von dem Blut sprengen.

Denke daran, dies wird getan, um das Allerheiligste von der Unreinheit zu reinigen, die durch seine eigene Sünde verursacht wird.

Durch Auswahl der Lose wird nun ausgewählt, welcher der beiden Böcke geopfert wird.

7 Danach soll er die beiden Böcke nehmen und sie vor den HERRN stellen, an den Eingang der Stiftshütte.
8 Und Aaron soll Lose werfen über die beiden Böcke, ein Los »Für den HERRN« und ein Los »Für die Verwendung als Sündenbock«.

Das gleiche Verfahren wird nun durchgeführt, um das Allerheiligste von der Unreinheit zu reinigen, die durch die Sünden des Volkes verursacht wird.

15 Danach soll er den Bock des Sündopfers, das für das Volk bestimmt ist, schächten und sein Blut hineinbringen hinter den Vorhang, und er soll mit dessen Blut tun, wie er mit dem Blut des Jungstiers getan hat, und er soll es auf den Sühnedeckel und vor den Sühnedeckel sprengen.

Als nächstes werden die Sünden des Volkes auf den Sündenbock übertragen. Der Sündenbock wurde dann in die Wildnis geführt und hat die Sünden des Volkes weggetragen.

20 Und wenn er die Sühnung vollendet hat für das Heiligtum und die Stiftshütte und den Altar, so soll er den lebendigen Bock herzubringen.
21 Und Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebendigen Bockes stützen und über ihm alle Schuld der Kinder Israels und alle ihre Übertretungen in allen ihren Sünden bekennen, und er soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste fortschicken.
22 Und der Bock soll alle ihre Schuld, die auf ihm liegt, in ein abgeschiedenes Land tragen; und er schicke den Bock in die Wüste.

Der Sündenbock ist für uns ein Bild von Jesus Christus.

Am folgenden Tag sieht Johannes Jesus auf sich zukommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! – Johannes 1,29

Der Hohepriester wäscht sich jetzt und zieht die normalen priesterlichen Gewänder an. Dann opfert er das Brandopfer für sich und das für das Volk.

Derjenige, der den Sündenbock wegführte und derjenige, der die Überreste des anderen Bock außerhalb des Lagers verbrannte, sollte sich ebenfalls waschen.

32 Und die Sühnung soll ein Priester vollziehen, den man gesalbt und dessen Hand man gefüllt hat, damit er anstelle seines Vaters als Priester dient; und er soll die leinenen Kleider anziehen, die heiligen Kleider,
33 und er soll Sühnung erwirken für das Allerheiligste und die Stiftshütte, und für den Altar soll er Sühnung tun; auch für die Priester und für die ganze Volksgemeinde soll er Sühnung erwirken.
34 Das soll euch eine ewige Ordnung sein, dass ihr für die Kinder Israels einmal im Jahr Sühnung erwirkt wegen aller ihrer Sünden!
Und man machte es so, wie der HERR es Mose geboten hatte.

All dies ist ein Bild davon, was Christus auf Golgatha für uns getan hat, aber hier ist ein großer Unterschied.

Aufgrund dieses Willens sind wir geheiligt durch die Opferung des Leibes Jesu Christi, [und zwar] ein für alle Mal. – Hebräer 10,10

Das Buch der Hebräer sagt uns, was wir als Antwort auf das, was Christus getan hat, tun sollen.

    • Wir sollten mit Freimutigkeit in Gottes Gegenwart kommen.

Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum, den er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch, und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewissheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser. – Hebräer 10,19-22

    • Wir sollten an der Bekenntnis der Hoffnung festhalten und uns gegenseitig ermutigen, indem wir treu sind, an den Gottesdiensten der Gemeinde teilzunehmen.

Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken — denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat —, und lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht! – Hebräer 10,23-25

 

Ein neuer Weg

Matthäus 9,9-17

9 Und als Jesus von da weiterging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.

Ein unwahrscheinlicher Kandidat – Matthäus war ein Zöllner

Jüngerschaft ist nicht für die hochgeachteten und angesehenen Menschen, sondern für diejenigen, die die Gesellschaft lieber auf Distanz halten möchte.

Die Gesellschaft sieht nur ihre Fehler und Mängel, aber Jesus sieht ihre Bedürfnisse.

Seht doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme; sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, damit sich vor ihm kein Fleisch rühme. – 1. Korinther 1,26-29

Eine unwiderrufliche Entscheidung

Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach. – Lukas 5,28

Es sprach aber auch ein anderer: Herr, ich will dir nachfolgen; zuvor aber erlaube mir, von denen, die in meinem Haus sind, Abschied zu nehmen! Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes! – Lukas 9,61-62

Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe; eines aber [tue ich]: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. – Philipper 3:13-14

Aber GOTT, der Herr, wird mir helfen, darum muss ich mich nicht schämen; darum machte ich mein Angesicht wie einen Kieselstein, denn ich wusste, dass ich nicht zuschanden würde. – Jesaja 50,7

10 Und es geschah, als er in dem Haus zu Tisch saß, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen mit Jesus und seinen Jüngern zu Tisch.
11 Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?
12 Jesus aber, als er es hörte, sprach zu ihnen: Nicht die Starken brauchen den Arzt, sondern die Kranken.

Eine außergewöhnliche Gelegenheit

​Und Levi bereitete ihm ein großes Mahl in seinem Haus; und es saß eine große Schar von Zöllnern und anderen, die es mit ihnen hielten, bei Tisch. – Lukas 5,29

Es pflegten sich ihm aber alle Zöllner und Sünder zu nahen, um ihn zu hören. Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt Sünder an und isst mit ihnen! Er sagte aber zu ihnen dieses Gleichnis und sprach: Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verliert, lässt nicht die neunundneunzig in der Wildnis und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es auf seine Schulter mit Freuden; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war! Ich sage euch, so wird auch Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die keine Buße brauchen! – Lukas 15,1-7

13 Geht aber hin und lernt, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer«. Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.

Eine unzulängliche Religion

Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer, an der Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern. Sie aber haben wie Adam den Bund übertreten; dort sind sie mir untreu geworden. – Hosea 6,6-7

Sie haben sich mit dem Buchstaben des Gesetzes befasst, aber sie haben den Sinn verpasst.

Sie haben alle Anforderungen des Brandopfer gekannt, aber sie haben Gott nicht gekannt, dem die Opfer gebracht wurden.

denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten – Römer 3,23

14 Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, deine Jünger aber fasten nicht?

Warum halten deine Jünger nicht an den alten Wegen der Pharisäer fest?

15 Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann werden sie fasten.

Eine unverderbliche Gemeinde

Hier entsteht etwas Neues. Es heißt die Gemeinde, die Braut Christi.

Der neue Weg kann nicht einfach in den alten Weg gepatcht werden und würde einen solchen Versuch auch nicht überleben. Das Alte muss abgeschoben oder zerstört werden.

 16 Niemand aber setzt einen Lappen von neuem Tuch auf ein altes Kleid, denn der Flicken reißt von dem Kleid, und der Riss wird schlimmer.
17 Man füllt auch nicht neuen Wein in alte Schläuche, sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, so bleiben beide miteinander erhalten.

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! – 2. Korinther 5,17

Das sage und bezeuge ich nun im Herrn, dass ihr nicht mehr so wandeln sollt, wie die übrigen Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes, deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens; die, nachdem sie alles Empfinden verloren haben, sich der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben mit unersättlicher Gier. – Epheser 4,17-19

Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt; wenn ihr wirklich auf Ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid — wie es auch Wahrheit ist in Jesus —, dass ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte, dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit. – Epheser 4,20-24

 

Die Vollmacht des Vergebens

Matthäus 9,1-8

1 Und er trat in das Schiff, fuhr hinüber und kam in seine Stadt.

Diese Geschichte beginnt mit der Rückkehr Jesu nach Kapernaum.

Eine große Menge hatte sich versammelt, zu der Jesus die Bergpredigt predigte.

Als er aber von dem Berg herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach. – Matthäus 8,1

Jesus hat dann der Aussätziger geheilt.

Er aber ging und fing an, es vielfach zu verkündigen, und breitete die Sache überall aus, sodass Jesus nicht mehr öffentlich in eine Stadt hineingehen konnte, sondern er war draußen an einsamen Orten; und sie kamen von allen Seiten zu ihm. – Markus 1,45

Danach wurde es für ihn schwierig, wegzukommen.

Jesus hat Kapernaum verlassen, um sich von der Menge zu entfernen.

Als aber Jesus die große Volksmenge um sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren. – Matthäus 8,18

Jesus ist jetzt zurück in Kapernaum und er ist in einem Haus, als die Volksmenge wieder auftauchte.

Und nach etlichen Tagen ging er wieder nach Kapernaum; und als man hörte, dass er im Haus sei, da versammelten sich sogleich viele, sodass kein Platz mehr war, auch nicht draußen bei der Tür; und er verkündigte ihnen das Wort. – Markus 2,1-2

Beachte, was jetzt in diesem Haus passiert.

    • Jesus hat das Wort Gottes verkündigt.
    • Eine Reihe von Beamten hatte sich versammelt, um ihn zu hören.

Und es begab sich an einem Tag, dass er lehrte; und es saßen Pharisäer da und Gesetzeslehrer, die aus allen Dörfern von Galiläa und Judäa und von Jerusalem gekommen waren; und die Kraft des Herrn war da, um sie zu heilen. – Lukas 5,17

    • Jesus war bereit und willens, sie zu heilen und ihnen ihre Sünde zu vergeben.

2a Und siehe, da brachten sie einen Gelähmten zu ihm, der auf einer Liegematte lag.

Markus sagt uns, dass den Gelähmten von vier Leuten getragen wurde.

In Lukasevangelium lesen wir:

Und siehe, Männer trugen auf einer Liegematte einen Menschen, der gelähmt war; und sie versuchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. – Lukas 5,18

Außerdem erzählt uns Markus, dass sie wegen der Menge nicht zu ihm herankommen konnten.

Und da sie wegen der Menge nicht zu ihm herankommen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab, und nachdem sie es aufgebrochen hatten, ließen sie die Liegematte herab, auf welcher der Gelähmte lag. – Markus 2,4

2b Und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

Es steht nicht dass Jesus ihren Glauben erkannt hat sondern, dass er es gesehen hat.

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. – Hebräer 11,1

Ihr Glaube war nicht nur, dass Jesus ihn heilen konnte, sondern dass er es tun würde.

Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten? Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, und jemand von euch würde zu ihnen sagen: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch!, aber ihr würdet ihnen nicht geben, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was würde das helfen? So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot. Da wird dann einer sagen: »Du hast Glauben, und ich habe Werke. Beweise mir doch deinen Glauben aus deinen Werken, und ich werde dir aus meinen Werken meinen Glauben beweisen!« – Jakobus 2,14-18

Jesus übernimmt sofort die Kontrolle über die Situation und spricht den Jungen an: „Sei getrost!“ Heute werden wir sagen: „Es ist in Ordnung. Sei nicht aufgeregt. Bleib still.“

Jesus spricht den Jungen mit Worten an, die normalerweise nur verwendet werden, um mit deinem eigenen Kind zu reden.

Diese Geschichte stellt keine Verbindung zwischen dem geistigen Zustand dieses Jungen und seinem körperlichen Zustand her.

    • Jede Krankheit ist das Ergebnis der Sünde, aber nicht unbedingt die persönliche Sünde.
    • Jesus hatte besondere Gründe, seine Sünden zu vergeben, bevor er ihn heilte:
      • Um zu zeigen, dass es ihm mehr darum ging, was sich im Inneren des Menschen befindet als was sich im Äußeren befindet.
      • „Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben…“

3 Und siehe, etliche der Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert!

Matthäus hat uns nicht gesagt, warum sie es als Gotteslästerung betrachtet haben. Markus und Lukas geben uns eine Erklärung.

Es saßen aber dort etliche von den Schriftgelehrten, die dachten in ihren Herzen: Was redet dieser solche Lästerung? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? – Markus 2,6-7

Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an, sich Gedanken zu machen, und sprachen: Wer ist dieser, der solche Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? – Lukas 5,21

4 Und da Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Böses in euren Herzen?

Als ein Mensch konnte Jesus nicht hören, was sie untereinander gesagt haben, aber er konnte es in ihren Gesichtern und in ihrer Körpersprache sehen. Als Gott wusste er, was in ihrem Herzen war.

Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, dass sie so bei sich dachten, und sprach zu ihnen: Warum denkt ihr dies in euren Herzen? – Markus 2,8

Denn wie er in seiner Seele berechnend denkt, so ist er. – Sprüche 23,7

5 Was ist denn leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?

Jesus hat nicht gefragt, ob es einfacher sei, zu heilen oder zu vergeben. Er hat gefragt, welches leichter zu sagen sei.

Es ist leicht zu sagen, „du bist vergeben“, aber kann jemand beweisen, ob es wahr ist oder nicht?

6 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben — sprach er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Liegematte und geh heim!
7 Und er stand auf und ging heim.

Beachte die unterschiedlichen Reaktionen derjenigen, die dort waren.

    • Derjenige, der geheilt wurde.

Und sofort stand er auf vor ihren Augen, nahm sein Lager, ging heim und pries Gott. – Lukas 5,25

    • Diejenigen, die gesehen haben, wie Jesus ihn geheilt hat.
      • Einige waren erstaunt.

Da gerieten alle außer sich vor Staunen – Lukas 5,26a

So etwas haben wir noch nie gesehen! – Markus 2,12b

      • Einige hatten Angst.

und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute Unglaubliches gesehen! – Lukas 5,26c

Indem er sagte, er habe die Vollmacht, Sünden zu vergeben, behauptete er, der Messias zu sein.

8 Als aber die Volksmenge das sah, verwunderte sie sich und pries Gott, der solche Vollmacht den Menschen gegeben hatte.

      • Einige haben Gott gelobt.
      • Einige haben missverstanden.

Die Vollmacht wurde nicht an Menschen gegeben!

Es ist der Sohn des Menschen der Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben!

Die Art von Sündern, die Jesus retten kann

Matthäus 8,28-34

28 Und als er ans jenseitige Ufer in das Gebiet der Gergesener kam, liefen ihm zwei Besessene entgegen, die kamen aus den Gräbern heraus und waren sehr gefährlich, sodass niemand auf jener Straße wandern konnte.

    • Das Lukasevangelium sagt uns, dass diese Menschen keine Kleidung mehr getragen haben.
    • Es sagt uns auch, dass diese Menschen nicht in einem Haus gewohnt haben, sondern haben in den Gräbern gewohnt.
    • Das Markusevangelium sagt uns, dass anderen versucht hatten, sie mit Fußfesseln und Ketten zu binden, aber die Ketten wurden von ihm zerrissen und die Fußfesseln zerrieben sodass niemand sie binden konnte.
    • Lukas sagt uns auch, dass die Dämonen sie schon lange Zeit in seiner Gewalt hatte und sie in der Einöde getrieben hatte.
    • Die zwei Besessene haben alle anderen gestört und waren eine Gefahr für sich selbst.

Und er war allezeit, Tag und Nacht, auf den Bergen und in den Gräbern, schrie und schlug sich selbst mit Steinen. – Markus 5,5

29 Und siehe, sie schrien und sprachen: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes? Bist du hierhergekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?

Lukas erzählt uns, dass die Dämonen Angst hatte, dass Jesus sie befehlen würde, in den Abgrund zu fahren.

Als er aber Jesus von ferne sah, lief er und warf sich vor ihm nieder, schrie mit lauter Stimme und sprach: Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten, was habe ich mit dir zu tun? Ich beschwöre dich bei Gott, dass du mich nicht quälst! – Markus 5,6-7

Denn Er sprach zu ihm: Fahre aus dem Menschen aus, du unreiner Geist! Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er antwortete und sprach: Legion ist mein Name; denn wir sind viele! – Markus 5,8-9

30 Es war aber fern von ihnen eine große Herde Schweine auf der Weide.
31 Und die Dämonen baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so erlaube uns, in die Schweineherde zu fahren!
32 Und er sprach zu ihnen: Geht hin! Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweineherde. Und siehe, die ganze Schweineherde stürzte sich den Abhang hinunter in den See, und sie kamen im Wasser um.

Es waren aber etwa 2 000, und sie ertranken im See. – Markus 5,13b

 33 Die Hirten aber flohen, gingen in die Stadt und verkündeten alles, auch was mit den Besessenen vorgegangen war.
34 Und siehe, die ganze Stadt kam heraus, Jesus entgegen. Und als sie ihn sahen, baten sie ihn, aus ihrem Gebiet wegzugehen.

Und sie gingen hinaus, um zu sehen, was da geschehen war. Und sie kamen zu Jesus und sahen den Besessenen, der die Legion gehabt hatte, dasitzen, bekleidet und vernünftig; und sie fürchteten sich. – Markus 5,14b-15

Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie es mit dem Besessenen zugegangen war, und von den Schweinen. – Markus 5,16

Da bat ihn die ganze Volksmenge aus der umliegenden Gegend der Gadarener, von ihnen wegzugehen; denn es hatte sie eine große Furcht ergriffen. – Lukas 8,37a

Was können wir aus dieser Geschichte lernen?

Die Art von Menschen, die Jesus retten will.

Glaubwürdig ist das Wort und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu retten, von denen ich der größte bin. – 1. Timotheus 1,15

Beharrlich habe ich auf den HERRN geharrt, da neigte er sich zu mir und erhörte mein Schreien. Er zog mich aus der Grube des Verderbens, aus dem schmutzigen Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels; er machte meine Schritte fest und gab mir ein neues Lied in meinen Mund, ein Lob für unseren Gott. Das werden viele sehen und sich fürchten und werden auf den HERRN vertrauen. – Psalm 40,2-4

Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder, weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben. Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes! – 1. Korinther 6,9-11

Die Veränderung, die stattfindet, wenn ein Sünder zu Christus kommt.

Da gingen sie hinaus, um zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füßen Jesu sitzen, und sie fürchteten sich. – Lukas 8,35

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! – 2. Korinther 5,17

Die weltliche Ablehnung Christi und aller, die ihm dienen.

Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. – Johannes 1,10-11

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. – Johannes 1,12-13

Verwundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt hasst! Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. – 1. Johannes 3,13-14

Die Bereitschaft anderen zu erzählen, was Jesus für sie getan hat.

Und als er in das Schiff trat, bat ihn der besessen Gewesene, dass er bei ihm bleiben dürfe. Aber Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Geh in dein Haus, zu den Deinen, und verkündige ihnen, welch große Dinge der Herr an dir getan und wie er sich über dich erbarmt hat! – Markus 5,18-19

Und er ging und verkündigte in der ganzen Stadt, was Jesus ihm Großes getan hatte. – Lukas 8,39b

Und er ging hin und fing an, im Gebiet der Zehn Städte zu verkündigen, welch große Dinge Jesus an ihm getan hatte; und jedermann verwunderte sich. – Markus 5,20

Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! – Markus 16,15

Von aller Ungerechtigkeit gereinigt

Matthäus 9,18-22

18 Und als er dies mit ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher, fiel vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben!
19 Und Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.
20 Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Gewandes an.
21 Denn sie sagte bei sich selbst: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so bin ich geheilt!
22 Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet! Und die Frau war geheilt von jener Stunde an.

Zuerst sehen wir die Unfähigkeit der Ärzte, dieser Frau zu helfen.

Und eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluss gehabt und all ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber von keinem geheilt werden konnte – Lukas 8,43

und sie hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut aufgewendet, ohne dass es ihr geholfen hätte — es war vielmehr noch schlimmer mit ihr geworden. – Markus 5,26

Zweitens sehen wir die Unfähigkeit des Gesetzes, dieser Frau zu helfen.

Dies ist das Gesetz über den, der einen Ausfluss hat – 3. Mose 15,32a

3. Mose 15
1 Und der HERR redete zu Mose und Aaron und sprach:
2 Redet mit den Kindern Israels und sprecht zu ihnen: Wenn ein Mann einen Ausfluss von seinem Fleisch hat, so ist er unrein durch seinen Ausfluss.
3 Und zwar ist er unrein an diesem Ausfluss, wenn sein Fleisch den Ausfluss frei fließen lässt; auch wenn sein Fleisch verstopft wird von dem Ausfluss, so ist er unrein.
4 Jedes Lager, worauf der mit einem Ausfluss Behaftete liegt, wird unrein, und alles, worauf er sitzt, wird unrein.
5 Und wer sein Lager anrührt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend;
6 und wer sich auf etwas setzt, worauf der mit Ausfluss Behaftete gesessen hat, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
7 Wer das Fleisch des mit Ausfluss Behafteten anrührt, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
8 Wenn aber der mit einem Ausfluss Behaftete auf einen Reinen spuckt, so soll dieser seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
9 Auch der Sattel und alles, worauf der mit einem Ausfluss Behaftete reitet, wird unrein;
10 und wer immer etwas anrührt, das unter ihm gewesen ist, der wird unrein sein bis zum Abend. Und wer so etwas trägt, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
11 Und wen der mit einem Ausfluss Behaftete anrührt, ohne dass er zuvor die Hände mit Wasser gründlich gewaschen hat, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
12 Wenn der mit Ausfluss Behaftete ein irdenes Gefäß anrührt, so soll man es zerbrechen; aber jedes hölzerne Gefäß soll man gründlich mit Wasser waschen.
13 Und wenn der mit Ausfluss Behaftete von seinem Ausfluss rein geworden ist, so soll er [von da an] sieben Tage zählen zu seiner Reinigung, und er soll seine Kleider waschen und sein Fleisch in lebendigem Wasser baden; so ist er rein.
14 Und am achten Tag soll er für sich zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und vor den HERRN kommen, an den Eingang der Stiftshütte, und soll sie dem Priester geben.
15 Und der Priester soll sie opfern, die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer; und so soll der Priester für ihn Sühnung erwirken vor dem HERRN wegen seines Ausflusses.

Wir haben hier das Gesetz über die zeremonielle Unreinheit, die durch einen Ausfluss von dem Fleisch eines Mannes verursacht wurde. [i]

Es ist eine sehr schwere und abscheuliche Krankheit, die gewöhnlich die Folge von Unkeuschheit und Unreinheit und einem zügellosen Lebensverlauf war, die die Knochen der Menschen mit den Sünden ihrer Jugend füllte und sie zuletzt trauern ließ, wenn alle Freuden von ihrer Bosheit sind verschwunden, und nichts bleibt übrig als der Schmerz und die Qual eines faulen Körpers und eines verwundeten Gewissens. [i]

Welche Frucht hattet ihr nun damals von den Dingen, deren ihr euch jetzt schämt? Ihr Ende ist ja der Tod! – Römer 6,21

Wie Bescheidenheit ein schöner Kranz für dein Haupt und ein Schmuck um deinen Hals ist, so wird Keuschheit deinem Leib Gesundheit bringen und deine Gebeine erquicken; aber Unkeuschheit ist eine Wunde und Schande, die Zerstörung von Fleisch und Körper und eine Sünde, die oft mehr als jede andere ihre eigene Strafe ist. [i]

3. Mose 15
25 Wenn aber eine Frau ihren Blutfluss eine lange Zeit hat, außerhalb der Zeit ihrer [monatlichen] Unreinheit oder über die Zeit ihrer [monatlichen] Unreinheit hinaus, so wird sie unrein sein während der ganzen Dauer ihres Ausflusses; wie in den Tagen ihrer [monatlichen] Unreinheit soll sie auch dann unrein sein.
26 Jedes Lager, worauf sie während der ganzen Zeit ihres Ausflusses liegt, soll sein wie das Lager ihrer [monatlichen] Unreinheit; auch alles, worauf sie sitzt, wird unrein sein, ebenso wie zur Zeit ihrer [monatlichen] Unreinheit.
27 Und jeder, der es anrührt, der wird unrein und soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden; und er wird unrein sein bis zum Abend.
28 Wird sie aber rein von ihrem Ausfluss, so soll sie sieben Tage zählen, danach soll sie rein sein.
29 Und am achten Tag soll sie für sich zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und sie zu dem Priester bringen, an den Eingang der Stiftshütte.
30 Und der Priester soll die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer opfern; und so soll der Priester für sie Sühnung erwirken vor dem HERRN wegen des Ausflusses ihrer Unreinheit.
31 So sollt ihr die Kinder Israels von ihrer Unreinheit absondern, damit sie nicht wegen ihrer Unreinheit sterben, wenn sie meine Wohnung verunreinigen, die in ihrer Mitte ist.

Das Auffällige an der Unreinheit, die mit diesen Blutfluss verbunden ist, ist, dass nicht nur die betroffene Frau unrein wird, sondern auch jeder oder alles, was mit ihr in Kontakt kommt.

Es waren zwei Opfer erforderlich:

    • Eine Sündopfer zur Reinigung.
    • Eine Brandopfer zur Sühnung.

Drittens sehen wir den Glauben, den diese Frau hatte, dass Jesus sie heilen könnte, wenn sie nur zu ihm gelangen könnte.

Als sie nun von Jesus hörte, kam sie unter dem Volk von hinten heran und rührte sein Gewand an. Denn sie sagte sich: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so werde ich geheilt! – Markus 5,27-28

Viertens sehen wir die Gnade Jesu darin, dass er diese Frau geheilt hat.

Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! – Epheser 2,4-10

Jesus aber, der in sich selbst erkannt hatte, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich sogleich inmitten der Menge um und sprach: Wer hat mein Gewand angerührt? Da sprachen seine Jünger zu ihm: Du siehst, wie das Volk dich drängt, und sprichst: Wer hat mich angerührt? Und er sah sich um nach der, die das getan hatte. – Markus 5,30-32

Aber die Frau kam mit Furcht und Zittern, weil sie wusste, was an ihr geschehen war, und warf sich vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gerettet! Geh hin im Frieden und sei von deiner Plage gesund! – Markus 5,33-34

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. – 1. Johannes 1,9

[i] Übersetzt von Matthew Henry’s Commentary on the Whole Bible.