Christus sehen

Lukas 10,23-24

23 Und er wandte sich zu seinen Jüngern besonders und sprach: Glückselig sind die Augen, die sehen, was ihr seht!
24 Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige wünschten zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Petrus sprach in seiner Predigt in Apostelgeschichte 3 davon, dass die Propheten über Christus geschrieben hatten.

Gott aber hat das, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigte, dass nämlich der Christus leiden müsse, auf diese Weise erfüllt. – Apostelgeschichte 3,18

Ihr seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unseren Vätern schloss, als er zu Abraham sprach: »Und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde«. – Apostelgeschichte 3,25

Denn Mose hat zu den Vätern gesagt: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird«. Und es wird geschehen: Jede Seele, die nicht auf diesen Propheten hören wird, soll vertilgt werden aus dem Volk. – Apostelgeschichte 3,22-23

Und alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, so viele geredet haben, sie haben auch diese Tage im Voraus angekündigt. – Apostelgeschichte 3,24

So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen und er den sende, der euch zuvor verkündigt wurde, Jesus Christus, den der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat. – Apostelgeschichte 3,19-21

Jesus geht in Johannes noch einen Schritt weiter, als er von Abrahams Verlangen ihn zu sehen gesprochen hat.

Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich. – Johannes 8,56

Ein anderer Prophet, dessen Name Bileam war, war nicht von den Propheten Israels, sprach aber dennoch vom Kommen Christi.

Ich sehe ihn, aber jetzt noch nicht; ich schaue ihn, aber noch nicht in der Nähe. Ein Stern tritt hervor aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel. – 4. Mose 24,17a

Einer der besten Könige Israels sprach vor seinem bevorstehenden Tod von seiner Enttäuschung, Christus nicht gesehen zu haben.

Ich sprach: In meinen besten Jahren muss ich zu den Toren des Totenreichs eingehen! Ich bin des Rests meiner Jahre beraubt. Ich sprach: Ich werde den HERRN nicht mehr sehen, den HERRN im Land der Lebendigen; bei den Abgeschiedenen werde ich keinen Menschen mehr erblicken. – Jesaja 38,10-11

Der gleiche Prophet, der uns diese Geschichte gegeben hat, sagte auch:

Deine Augen werden den König in seiner Schönheit schauen; du wirst das Land erweitert sehen. – Jesaja 33,17

Alle diese Propheten und Gläubigen starben, ohne Christus von Angesicht zu Angesicht gesehen zu haben und ohne seine Botschaft gehört zu haben.

Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt – Hebräer 11,13a

Und diese alle, obgleich sie durch den Glauben ein gutes Zeugnis empfingen, haben das Verheißene nicht erlangt, weil Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet würden. – Hebräer 11,39-40

Als Jesus nach seiner Geburt in den Tempel gebracht wurde, hat es einen Mann gegeben, der seit vielen Jahren den Christus sehen wollte.

Und siehe, es war ein Mensch namens Simeon in Jerusalem; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. Und er hatte vom Heiligen Geist die Zusage empfangen, dass er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. – Lukas 2,25-26

Er war nicht der einzige, es hat viele gegeben, die darauf gewartet haben, dass Christus kommen wurde.

Und da war auch Hanna, eine Prophetin, die Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt und hatte nach ihrer Jungfrauschaft mit ihrem Mann sieben Jahre gelebt; und sie war eine Witwe von etwa 84 Jahren; die wich nicht vom Tempel, sondern diente [Gott] mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Auch diese trat zu derselben Stunde hinzu und pries den Herrn und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung warteten in Jerusalem. – Lukas 2,36-38

Warum haben sie so ernsthaft gewartet und was war das Besondere an diesem Kind? Simeon hat es uns erklärt:

Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hineinbrachten, um für ihn zu tun, was der Brauch des Gesetzes verlangte, da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach: Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht in Frieden nach deinem Wort! Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel! – Lukas 2,27-32

Wegen dieser Errettung haben die Propheten gesucht und nachgeforscht, die von der euch zuteilgewordenen Gnade geweissagt haben. Sie haben nachgeforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist des Christus in ihnen hindeutete, der die für Christus bestimmten Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten zuvor bezeugte. Ihnen wurde geoffenbart, dass sie nicht sich selbst, sondern uns dienten mit dem, was euch jetzt bekannt gemacht worden ist durch diejenigen, welche euch das Evangelium verkündigt haben im Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt wurde — Dinge, in welche auch die Engel hineinzuschauen begehren. – Petrus 1,10-12

Matthäus 1,18-25
18 Die Geburt Jesu Christi aber geschah auf diese Weise: Als nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammengekommen waren, erwies es sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war.
19 Aber Joseph, ihr Mann, der gerecht war und sie doch nicht der öffentlichen Schande preisgeben wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen.
20 Während er aber dies im Sinn hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, der sprach: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was in ihr gezeugt ist, das ist vom Heiligen Geist.
21 Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.
22 Dies alles aber ist geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten geredet hat, der spricht:
23 »Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären; und man wird ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: »Gott mit uns«.
24 Als nun Joseph vom Schlaf erwachte, handelte er so, wie es ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich;
25 und er erkannte sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte; und er gab ihm den Namen Jesus.

Aber die Geburt Christi war nicht nur etwas, was von den Propheten erwartet wurde, es ist auch etwas, auf das wir zurückblicken können, da wir wissen, dass er auch gekommen ist, um uns zu retten.

Daran könnt ihr, wenn ihr es lest, meine Einsicht in das Geheimnis des Christus erkennen, das in früheren Generationen den Menschenkindern nicht bekannt gemacht wurde, wie es jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart worden ist, dass nämlich die Heiden Miterben und mit zum Leib Gehörige und Mitteilhaber seiner Verheißung sind in Christus durch das Evangelium, dessen Diener ich geworden bin gemäß der Gabe der Gnade Gottes, die mir gegeben ist nach der Wirkung seiner Kraft. – Epheser 3,4-7

Obwohl wir, wie die Propheten, ihn nicht in der Krippe sehen können, gibt es einen besonderen Segen für alle, die glauben, ohne gesehen zu haben.

Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben! – Johannes 20,29

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben – Johannes 1,12

Der enge und schmale Weg

Matthäus 7,13-14

13 Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen.
14 Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden.

Zwei Pforte

Die enge Pforte muss zu Gottes Bedingungen betreten werden.

    • Weil es eng ist, ist es unmöglich, etwas mitzunehmen.
    • Da es eng ist, muss jede Person die Pforte alleine betreten.
    • Da es klein ist, ist es auch schwer zu finden.

Es sprach aber einer zu ihm: Herr, sind es wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen! Denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und es nicht können. – Lukas 13,23-24

    • Es gibt keinen anderen Weg hinein.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in die Schafhürde hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. – Johannes 10,1

Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. – Johannes 10,9

Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen! – Apostelgeschichte 4,12

    • Die Pforte wird nicht für immer offen bleiben.

Wenn einmal der Hausherr aufgestanden ist und die Türe verschlossen hat, dann werdet ihr anfangen, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich weiß nicht, woher ihr seid! – Lukas 13,25

An eben diesem Tag war Noah in die Arche gegangen mit Sem, Ham und Japhet, seinen Söhnen, und mit seiner Frau und den drei Frauen seiner Söhne. Und der HERR schloss hinter ihm zu. – 1. Mose 7,13.16b

Das breite Pforte kann ohne Anstrengung betreten werden.

    • Es ist wie die Standardeinstellung auf einem neuen Computer. Wenn jemand überhaupt nichts tut, wird er diese Pforte durchlaufen.
    • Satan ist der Hüter dieser Pforte und er tut alles, um diese Pforte attraktiv zu machen.
    • Er weist darauf hin, wie eng das andere Tor ist und dass es an seiner Pforte keine Einschränkungen gibt.

Zwei Wege

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich! – Johannes 14,6

Der schmale Weg hat Bordsteine, die durch das Wort Gottes gesetzt wurden.​

    • Freiheit auf diesem Weg ist die Freiheit, Gott zu gehorchen, aber auch die Freiheit von der Kraft der Sünde und der Herrschaft der gefallenen Natur.

Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe. Denn das ganze Gesetz wird in einem Wort erfüllt, in dem: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. – Galater 5,13-14

Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten. Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln. – Galater 5,24-25

So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. – Römer 8,1-2

Der breite Weg scheint leicht zu sein, weil er keine Grenzen hat. Du kannst leben wie du willst.

Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab! – 2. Timotheus 3,2-5

Zwei Gruppen

Der Kontrast liegt hier zwischen den Wenigen und den Vielen.

Niemand steht still, sie gehen alle die eine oder andere Straße entlang.

Die meisten Menschen bemühen sich kaum, den schmalen Weg zu finden.

Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, sodass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist. – 2. Korinther 4,3-4

Apathie und Gleichgültigkeit sind charakteristisch für jeden auf dem breiten Weg.

Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass du kalt oder heiß wärst! So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund. Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluss, und mir mangelt es an nichts! — und du erkennst nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt. – Offenbarung 3,15-17

Zwei Enden

Der schmale Weg führt zum Leben.

Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt – Johannes 11,25

Der breite Weg führt ins Verderben.

Und zu diesem Volk sollst du sagen: So spricht der HERR: Siehe, ich lege euch den Weg des Lebens vor und den Weg des Todes: – Jeremiah 21,8

Siehe, ich lege euch heute den Segen und den Fluch vor: den Segen, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, gehorsam seid, die ich euch heute gebiete; den Fluch aber, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, nicht gehorsam sein werdet und von dem Weg, den ich euch heute gebiete, abweicht, sodass ihr anderen Göttern nachfolgt, die ihr nicht kennt. – 5. Mose 11,26-28

Mancher Weg erscheint dem Menschen richtig, aber zuletzt führt er ihn doch zum Tod. – Sprüche 14,12

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Weg der Gottlosen führt ins Verderben. – Psalm 1,6

Eine Entscheidung

Es sprach aber einer zu ihm: Herr, sind es wenige, die errettet werden? – Lukas 13,23

Brüder, der Wunsch meines Herzens und mein Flehen zu Gott für Israel ist, dass sie gerettet werden. Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach der rechten Erkenntnis. Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. – Römer 10,1-3

Aber die Gerechtigkeit aus Glauben redet so: Sprich nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? — nämlich um Christus herabzuholen — oder: Wer wird in den Abgrund hinuntersteigen? — nämlich um Christus von den Toten zu holen. Sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!« Dies ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen. – Römer 10,6-8

Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden – Römer 10,9-10

denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. – Römer 10,13

Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! – Matthäus 7,7

Das Gesetz und die Propheten in einem Satz

Matthäus 7,12

12 Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten.

Philosophen aus vielen Nationen und Religionen haben ein ähnliches negatives Prinzip zum Ausdruck gebracht, aber das von Jesus zum Ausdruck gebrachte positive Prinzip ist einzigartig.

    • Was du selbst nicht wünschst, das tue auch anderen nicht an. – Konfuzius
    • Man soll niemals einem Anderen antun, was man für das eigene Selbst als verletzend betrachtet. – Hinduismus
    • Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen? – Buddhismus

Der römische Kaiser Severus Alexander, obwohl er kein Christ war, angeblich so beeindruckt von der Vollständigkeit dieses Sprichworts als Leitfaden für ein gutes Leben war, dass er es in Gold an der Wand seiner Kammer schreiben gelassen hat. Diese goldene Inschrift ist der Grund, warum sie jetzt als goldene Regel bezeichnet wird.

Das Zitat Christi wurde jedoch nicht im Negativ, sondern im Positiv gegeben.

Und wie ihr wollt, dass euch die Leute behandeln sollen, so behandelt auch ihr sie gleicherweise! – Lukas 6,31

Das negative Prinzip ist viel einfacher beizubehalten. Wir müssen niemandem helfen, sondern einfach nichts tun, was sie verletzen würde.

Die Pharisäer könnten zu Recht behaupten, die negative Version des Prinzips beizubehalten.

Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen! – Matthäus 5,20

Das negative Prinzip kann durch Selbstdisziplin und Zurückhaltung erreicht werden. Das von Christus geforderte positive Prinzip kann nur mit Gottes Hilfe eingehalten werden.

Ihr sollt nicht stehlen und nicht lügen noch einander betrügen! – 3. Mose 19,11

Du sollst deinen Nächsten weder bedrücken noch berauben. – 3. Mose 19,13a

Ihr sollt keine Ungerechtigkeit begehen im Gericht; du sollst weder die Person des Geringen ansehen noch die Person des Großen ehren; sondern du sollst deinen Nächsten gerecht richten. – 3. Mose 19,15

Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk! – 3. Mose 19,16a

Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der HERR. – 3. Mose 19,18

Wir denken oft an die Goldene Regel im Sinne des negativen Prinzips der heidnischen Regel, und wir sollten wirklich nichts stehlen, Gewalt anwenden oder bewusst jemandem Schaden zufügen, aber was Jesus gelehrt hat, ist mehr als nur das.

Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist! – Matthäus 5,48

Das positive Prinzip umfasst alles, da es auch die Unterlassungssünde ins Blickfeld bringt.

Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde. – Jakobus 4,17

Familienbeziehungen

Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. – Epheser 6,1

Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn. – Epheser 6,4

Der Mann gebe der Frau die Zuneigung, die er ihr schuldig ist, ebenso aber auch die Frau dem Mann. – 1. Korinther 7,3

Soziale Beziehungen

So lasst uns nun, wo wir Gelegenheit haben, an allen Gutes tun, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens. – Galater 6,10

Eine sanfte Antwort wendet den Grimm ab, ein verletzendes Wort aber reizt zum Zorn. – Sprüche 15,1

Arbeitsverhältnisse als Arbeitnehmer

Ihr Hausknechte, ordnet euch in aller Furcht euren Herren unter, nicht nur den guten und milden, sondern auch den verkehrten! – 1. Petrus 2,18

Ihr Knechte, gehorcht euren leiblichen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, als dem Christus; nicht mit Augendienerei, um Menschen zu gefallen, sondern als Knechte des Christus, die den Willen Gottes von Herzen tun; dient mit gutem Willen dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisst: Was ein jeder Gutes tun wird, das wird er von dem Herrn empfangen, er sei ein Sklave oder ein Freier. – Epheser 6,5-8

Arbeitsverhältnisse als Arbeitgeber

Und ihr Herren, tut dasselbe ihnen gegenüber und lasst das Drohen, da ihr wisst, dass auch euer eigener Herr im Himmel ist und dass es bei ihm kein Ansehen der Person gibt. – Epheser 6,9

Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen – 1. Timotheus 6,17-18

Was erwarten wir von anderen Menschen?

Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso!

Denn jeder von uns soll seinem Nächsten gefallen zum Guten, zur Erbauung. – Römer 15,2

…denn dies ist das Gesetz und die Propheten.

Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! – Matthäus 5,17

So gebt nun jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Furcht, dem die Furcht, Ehre, dem die Ehre gebührt. Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die [Gebote]: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« — und welches andere Gebot es noch gibt —, werden zusammengefasst in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. – Römer 13,7-10

Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe. Denn das ganze Gesetz wird in einem Wort erfüllt, in dem: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. – Galater 5,13-14

Darum ermahnt einander und erbaut einer den anderen, wie ihr es auch tut! – 1. Thessalonicher 5,11

Lebt im Frieden miteinander! – 1. Thessalonicher 5,13b

Seid langmütig gegen jedermann! – 1. Thessalonicher 5,14b

Seht darauf, dass niemand Böses mit Bösem vergilt, sondern trachtet allezeit nach dem Guten, sowohl untereinander als auch gegenüber jedermann! – 1. Thessalonicher 5,15

Euch aber, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen, und betet für die, welche euch beleidigen! – Lukas 6,27-28

Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leiht, von welchen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen. Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. – Lukas 6,33-36

Bitte, suche, klopfe an!

Matthäus 7,7-11

7 Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan!
8 Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.
9 Oder ist unter euch ein Mensch, der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gibt,
10 und, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gibt?
11 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten!

In dieser Stelle benutzte Jesus die sogenannte Dreierregel, um die Aufmerksamkeit seines Zuhörers auf sich zu ziehen.

Bitten, Suchen, und Klopfen beziehen sich auf dasselbe Aktivität.

Die Verwendung dieser Begriffe als Trikolon hilft dabei, sich daran zu erinnern, was gelehrt wird.

Jeder Teil von Vers 7 enthält einen Imperativ in der Gegenwart, gefolgt von einem Verb mit passiver Zukunftsform.

    • Bittet ohne Unterlass, so wird auch gegeben!
    • Sucht ohne Unterlass, so werdet ihr finden!
    • Klopft ohne Unterlass an, so wird euch aufgetan!

Betet ohne Unterlass! – 1. Thessalonicher 5,17

In Vers 8 ist das Grammatik anders.

„Denn jeder, der bittet, empfängt“. Beide sind in Gegenwart.

Ihr seid begehrlich und habt es nicht, ihr mordet und neidet und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft, doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. – Jakobus 4,2

Um was wird in dieser Stelle gebeten?

Vom Vers 11 wir sehen dass es um gute Gaben geht.

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. – Matthäus 6,7-8

Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt. – Matthäus 6,31-32

Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden. – Jakobus 1,5

Warum werden nicht alle Gebete erhört?

Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird – Jakobus 1,6-7

Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. – Jakobus 4,3

„…und wer sucht, der findet“. Beide sind in der Gegenwart.

Nach was wird in dieser Stelle gesucht?

Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden! – Matthäus 6,33

Sucht den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, während er nahe ist! Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Übeltäter seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. – Jesaja 55,6-7

Wie sollen wir ihn suchen?

Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir flehen, und ich will euch erhören; ja, ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir verlangen werdet; und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der HERR. – Jeremia 29:12-14a

„…und wer anklopft, dem wird aufgetan.“ „Anklopft ist in Gegenwart, „aufgetan“ ist in passiver Zukunftsform.

Das Thema hier ist zu bitten mit Unverschämtheit.

Und er sprach zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hätte und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote, denn mein Freund ist von der Reise zu mir gekommen, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann! und jener würde von innen antworten und sagen: Mache mir keine Mühe! Die Türe ist schon verschlossen, und meine Kinder sind bei mir in der Kammer; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben! — ich sage euch: Wenn er auch nicht deswegen aufstehen und ihm etwas geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er doch um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, so viel er braucht. – Lukas 11,5-10

Jesus verwendet nun wieder die Dreierregel mit drei Beispielen für die Qualität der Geschenke, die Väter ihren Söhnen geben.

Welcher Vater unter euch wird seinem Sohn einen Stein geben, wenn er ihn um Brot bittet? Oder wenn [er ihn] um einen Fisch [bittet], gibt er ihm statt des Fisches eine Schlange? Oder auch wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion geben? – Lukas 11,11-12

Die Schlussfolgerung im Lukasevangelium ist dieselbe wie hier:

Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel [den] Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten! – Lukas 11,13

Wie können wir wissen, dass Gott uns nur das geben wird, was gut ist?

Wegen seiner Natur. So ist er eben!

Niemand ist gut als Gott allein! – Matthäus 19,17b

Wegen seines Vermögens.

Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen. – Epheser 3,20-21

Er aber, der dem Sämann Samen darreicht und Brot zur Speise, er möge euch die Saat darreichen und mehren und die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen, sodass ihr in allem reich werdet zu aller Freigebigkeit, die durch uns Gott gegenüber Dank bewirkt. – 2. Korinther 9,10-11

Mein Gott aber wird allen euren Mangel ausfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. – Philipper 4,19

Wegen seines Mitgefühls.

Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise [wie wir], doch ohne Sünde. So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe! – Hebräer 4,15-16

Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel. – Jakobus 1,17

Richtet nicht

Matthäus 7,1-6

1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
2 Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird auch euch zugemessen werden.

Dies ist wahrscheinlich der am meisten missbrauchte Text in der gesamten Bibel.

    • Die Ungläubigen werfen es uns ins Gesicht, wenn wir von ihrem Bedürfnis nach Erlösung von der Sünde reden.
    • Fleischliche Christen tun dasselbe, wenn jemand sie mit ihrer Sünde konfrontiert.

Jesus verbietet nicht die Unterscheidung zwischen Gut und Böse oder die Schlussfolgerung über Menschen, Orte oder Sache.

Er widerspricht auch nicht anderen Schriften, die uns lehren, wie man richtig urteilt.

Richtet nicht nach dem Augenschein, sondern fällt ein gerechtes Urteil! – Johannes 7,24

Prüft alles, das Gute behaltet! Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt! – 1. Thessalonicher 5,21-22

Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen. – 1. Johannes 4,1

Denn was gehen mich auch die an, die außerhalb [der Gemeinde] sind, dass ich sie richten sollte? Habt ihr nicht die zu richten, welche drinnen sind? Die aber außerhalb sind, richtet Gott. So tut den Bösen aus eurer Mitte hinweg! – 1. Korinther 5,12-13

Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. – Matthäus 18,15

Das erste, was wir hier bemerken, ist das Prinzip der Gegenseitigkeit, das wir auch in Matthäus 6,14-15 gesehen haben.

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. – Matthäus 6,14-15

Es ist Gott, der uns mit demselben Gericht richten wird, mit dem wir andere richten.

Sind wir barmherzig? Sind wir langmütig? Verzeihen wir anderen? Oder, benehmen wir uns wie eine Elefant im Porzellanladen?

Und er sprach zu ihnen: Achtet auf das, was ihr hört! Mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird auch euch zugemessen werden, und es wird euch, die ihr hört, noch hinzugelegt werden. – Markus 4,24

Gegen den Gütigen erzeigst du dich gütig, gegen den Rechtschaffenen rechtschaffen, gegen den Reinen erzeigst du dich rein, aber dem Hinterlistigen trittst du entgegen! – 2. Samuel 22,26-27

Denn das Gericht wird unbarmherzig ergehen über den, der keine Barmherzigkeit geübt hat; die Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht. – Jakobus 2,13

Die Warnung hier ist gegen eine wertende Haltung.

Ein Teil des Problems besteht darin, dass wir den falschen Maßstab für die Beurteilung verwenden, d.h. unsere eigenen Präferenzen und Meinungen.

Nehmt den Schwachen im Glauben an, ohne über Gewissensfragen zu streiten. Einer glaubt, alles essen zu dürfen; wer aber schwach ist, der isst Gemüse. Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst; denn Gott hat ihn angenommen. – Römer 14,1-3

Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss! Wer auf den Tag achtet, der achtet darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag achtet, der achtet nicht darauf für den Herrn. Wer isst, der isst für den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der enthält sich der Speise für den Herrn und dankt Gott auch. – Römer 14,5-6

Ein weiteres Problem ist die Beurteilung, wann dies nicht unsere Aufgabe ist.

Wer bist du, dass du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden; denn Gott vermag ihn aufrecht zu halten. – Römer 14,4

Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden ja alle vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen; denn es steht geschrieben: »So wahr ich lebe, spricht der Herr: Mir soll sich jedes Knie beugen, und jede Zunge wird Gott bekennen«. So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. – Römer 14,10-12

Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbar machen wird; und dann wird jedem das Lob von Gott zuteilwerden. – 1. Korinther 4,5

Es gibt jedoch Zeiten, in denen es in unserer Verantwortung liegt.

Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht; und gib dabei acht auf dich selbst, dass du nicht auch versucht wirst! – Galater 6,1

3 Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?

Jesus betont drei Einstellungsprobleme mit diesem Gleichnis.

Eine falsche Auffassung.

Wir neigen dazu zu glauben, die Probleme anderer Menschen klar zu sehen.

Wir ermahnen euch aber, ihr Brüder, dass ihr darin noch mehr zunehmt und eure Ehre darin sucht, ein stilles Leben zu führen, eure eigenen Angelegenheiten zu besorgen und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir es euch geboten haben – 1. Thessalonicher 4,10a-11

Wir hören nämlich, dass etliche von euch unordentlich wandeln und nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen gebieten wir und ermahnen sie im Auftrag unseres Herrn Jesus Christus, dass sie mit stiller Arbeit ihr eigenes Brot verdienen. – 2. Thessalonicher 3,11-12

Eine schädliche Anmaßung

4 Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen! — und siehe, der Balken ist in deinem Auge?

Siehe, du nennst dich einen Juden und verlässt dich auf das Gesetz und rühmst dich Gottes, und kennst [seinen] Willen und verstehst zu prüfen, worauf es ankommt, weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist; und du traust dir zu, ein Leiter der Blinden zu sein, ein Licht derer, die in der Finsternis sind, ein Erzieher der Unverständigen, ein Lehrer der Unmündigen, der den Inbegriff der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetz hat: Nun also, du lehrst andere, dich selbst aber lehrst du nicht? – Römer 2,17-21a

Eine lächerliche Heuchelei

5 Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen!

Jesus ergänzt das Sprichwort in Vers 1 mit einem anderen Sprichwort als Ermahnung, bei der Beurteilung Unterscheidungsvermögen zu verwenden und nicht leichtgläubig zu sein.

6 Gebt das Heilige nicht den Hunden und werft eure Perlen nicht vor die Säue, damit diese sie nicht mit ihren Füßen zertreten und [jene] sich nicht umwenden und euch zerreißen.

    • Es sind die Hunde, die sich umwenden und dich zerreißen.
    • Es sind die Säue, die sich umdrehen und dich mit ihren Füßen zertreten.

Sachen von großem Wert wie Ehre, Integrität, ein gutes Zeugnis, Einfluss und die Wahrheit sollten nicht verschwendet werden.

Königreichswerte: Gott oder Geld

Matthäus 6,19-34

19 Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen.
20 Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen!

Das erste Verbot: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden.“

    • Es ist vorläufig.
      • Es neigt zum Verderben
      • Es ist unmöglich, daran festzuhalten.
    • Es gibt eine bessere Alternative: Du kannst Sachen im Himmel aufbewahren.
      • Verderbtheit gibt es da nicht.
      • Verbrecher gibt es da nicht.

21 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.

    • Es stellt sicher, dass dein Herz dort bleibt, wo es sein sollte.

Lass mein Herz sich nicht zu einer bösen Sache neigen, dass ich gottlose Taten vollbringe mit Männern, die Übeltäter sind! – Psalm 141,4a

Lass die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens Wohlgefällig sein vor dir, HERR, mein Fels und mein Erlöser! – Psalm 19,15

22 Das Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.
23 Wenn aber dein Auge verdorben ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!

    • Es stellt sicher, dass deine Augen genau gerichtet sind, wo sie hinschauen sollten.

Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. – Johannes 2,16-17

Ich will nichts Schändliches vor meine Augen stellen; das Tun der Abtrünnigen hasse ich, es soll mir nicht anhaften! – Psalm 101,3

 24 Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!

    • Es stellt sicher, dass du Gott dienst und nicht deinen irdischen Schätzen.
      • Irdische Schätze müssen gepflegt werden.
      • Wenn deine Schätze im Himmel sind, hast du mehr Gelegenheit, Gott zu dienen.

Ich will aber, dass ihr ohne Sorgen seid! Der Unverheiratete ist für die Sache des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefällt; der Verheiratete aber sorgt für die Dinge der Welt, wie er der Frau gefällt. Es ist ein Unterschied zwischen der Ehefrau und der Jungfrau. Die Unverheiratete ist besorgt um die Sache des Herrn, dass sie heilig sei sowohl am Leib als auch am Geist; die Verheiratete aber sorgt für die Dinge der Welt, wie sie dem Mann gefällt. – 1. Korinther 7,32-34

25 Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?

Das zweite Verbot: „Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt!“

    • Es gibt andere Dinge, die viel wichtiger sind.

26 Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?

    • Gott füttert die Vögel. Du bist Gott mehr wert als die Vögel. Er wird sich auch um dein Bedürfnis nach Nahrung kümmern.

27 Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen?

    • Sich Sorgen zu machen, bringt eigentlich nichts.

Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. – Philipper 4,6

28 Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht und spinnen nicht;
29 ich sage euch aber, dass auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.
30 Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?

    • Gott kleidet die Lilien des Feldes. Du bist Gott mehr wert als die Lilien des Feldes. Er wird sich auch um dein Bedürfnis nach Kleidung kümmern.

31 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden?
32 Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt.

Das dritte Verbot: Ihr sollt nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden?

    • Genau das tun die Heiden. Du bist anders als die Heiden und solltest nicht so sein wie sie.
    • Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt.

33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!

    • Kümmere dich um die Sache Gottes und Gott wird sich um dich kümmern.

Ich habe alles und habe Überfluss; ich bin völlig versorgt, seitdem ich von Epaphroditus eure Gabe empfangen habe, einen lieblichen Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig. Mein Gott aber wird allen euren Mangel ausfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. – Philipper 4,18-19

Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mache es, wie du gesagt hast; doch bereite mir davon zuerst einen kleinen Brotfladen und bring ihn mir heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach etwas machen. Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Der Mehltopf soll nicht leer werden und das Öl im Krug nicht weniger werden bis zu dem Tag, da der HERR es auf den Erdboden regnen lassen wird! Und sie ging hin und machte es so, wie Elia gesagt hatte. Und er aß und sie auch samt ihrem Haus viele Tage lang. Der Mehltopf wurde nicht leer, und das Öl im Krug wurde nicht weniger, nach dem Wort des HERRN, das er durch Elia geredet hatte. – 1. Könige 17,13-16

34 Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage.

Das vierte Verbot: „Ihr sollt euch nicht sorgen um den morgigen Tag.“

    • Es gibt einen Unterschied zwischen Planen und Sorgen machen.

Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und dort ein Jahr zubringen, Handel treiben und Gewinn machen — und doch wisst ihr nicht, was morgen sein wird! Denn was ist euer Leben? Es ist doch nur ein Dunst, der eine kleine Zeit sichtbar ist; danach aber verschwindet er. Stattdessen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun. – Jakobus 4,13-15

    • Der morgige Tag wird für das Seine sorgen.
    • Jedem Tag genügt seine eigene Plage.

Wenn ihr aber fastet…

Matthäus 6,16-18

16 Wenn ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, damit es von den Leuten bemerkt wird, dass sie fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.
17 Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht,
18 damit es nicht von den Leuten bemerkt wird, dass du fastest, sondern von deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.

Dies ist das dritte von drei Beispielen dafür, wie die Juden ihre Frömmigkeit falsch gemessen haben.

    • Das Geben von Almosen, um von Menschen gesehen zu werden. (Matthäus 6,1-4)
    • Das Beten an den Straßenecken um von den Leuten bemerkt zu werden. (Matthäus 6,5-6)
    • Das Entstellen der Gesichter mit einem traurigen Gesicht, damit sie den Menschen als Fasten erscheinen.

Nach dem alttestamentlichen Gesetz war nur ein Fasten erforderlich.

Am zehnten [Tag] in diesem siebten Monat ist der Versöhnungstag, der soll euch eine heilige Versammlung sein; und ihr sollt eure Seelen demütigen und dem HERRN ein Feueropfer darbringen; und ihr sollt an diesem Tag keine Arbeit verrichten, denn es ist der Versöhnungstag, um Sühnung für euch zu erwirken vor dem HERRN, eurem Gott. – 3. Mose 23,27-28

Der Sinn der Demütigung der Seele bestand darin, sich von allem zurückzuziehen, was in irgendeiner Weise von ehrlicher Selbstprüfung und Reue vor Gott ablenken würde.

Daraus lernten die Juden, in Zeiten tiefen, konzentrierten Gebets auf Essen zu verzichten.

Beispiele für das Fasten.

    • Esther fastete, bevor sie sich König Ahasveros näherte, um für ihr Volk einzutreten.
    • Esra fastete und betete um Sicherheit bei der Rückkehr in das Land Israel.

Denn ich schämte mich, vom König ein Heer und Reiter anzufordern, die uns gegen den Feind auf dem Weg helfen könnten; denn wir hatten mit dem König geredet und gesagt: »Die Hand unseres Gottes ist über allen, die ihn suchen, zu ihrem Guten; seine Stärke aber und sein Zorn sind gegen alle, die ihn verlassen!« So fasteten wir und erflehten dies von unserem Gott; und er erhörte uns. – Esra 8,22-23

    • Die Kinder Israel fasteten und trauerten während der 70 Jahre der Gefangenschaft.

Der Punkt ist, dass Fasten Abstinenz von dem ist, was normalerweise im täglichen Leben akzeptabel ist.

Da stieg Mose vom Berg herab zum Volk und heiligte das Volk; und sie wuschen ihre Kleider. Und er sprach zum Volk: Seid bereit für den dritten Tag, keiner nahe sich seiner Frau! – 2. Mose 19,14-15

Schalte das Radio aus! Schalte den Fernseher aus! Schalte dein Handy aus! Schalte die Spielekonsole aus! Schalte den Computer aus!

Wie kannst du dich möglicherweise auf Gott konzentrieren, während du E-Mails, Texte und Updates aus sozialen Medien erhalten?

»Seid still und erkennt, dass ich Gott bin; ich werde erhaben sein unter den Völkern, ich werde erhaben sein auf der Erde!« – Psalm 46,11

Es gibt auch ein Beispiel für falsches Fasten im Alten Testament.

Rufe aus voller Kehle, schone nicht! Erhebe deine Stimme wie ein Schopharhorn und verkündige meinem Volk seine Übertretungen und dem Haus Jakob seine Sünde! Sie suchen mich Tag für Tag und begehren, meine Wege zu kennen, wie ein Volk, das Gerechtigkeit geübt und das Recht seines Gottes nicht verlassen hat; sie verlangen von mir gerechte Urteile, begehren die Nähe Gottes: »Warum fasten wir, und du siehst es nicht, warum kasteien wir unsere Seelen, und du beachtest es nicht?« — Seht, an eurem Fastentag geht ihr euren Geschäften nach und treibt alle eure Arbeiter an! – Jesaja 58,1-3

Siehe, ihr fastet, um zu zanken und zu streiten und dreinzuschlagen mit gottloser Faust; ihr fastet gegenwärtig nicht so, dass euer Schreien in der Höhe Erhörung finden könnte. – Jesaja 58,4

Meint ihr, dass mir ein solches Fasten gefällt, wenn der Mensch sich selbst einen Tag lang quält und seinen Kopf hängen lässt wie ein Schilfhalm und sich in Sacktuch und Asche bettet? Willst du das ein Fasten nennen und einen dem HERRN wohlgefälligen Tag? – Jesaja 58,5

Was ist stattdessen zu tun?

Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: dass ihr ungerechte Fesseln losmacht, dass ihr die Knoten des Joches löst, dass ihr die Unterdrückten freilasst und jegliches Joch zerbrecht? – Jesaja 58,6

Besteht es nicht darin, dass du dem Hungrigen dein Brot brichst und arme Verfolgte in dein Haus führst, dass, wenn du einen Entblößten siehst, du ihn bekleidest und dich deinem eigenen Fleisch nicht entziehst? – Jesaja 58,7

Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird rasche Fortschritte machen; deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deine Nachhut sein! Dann wirst du rufen, und der HERR wird antworten; du wirst schreien, und er wird sagen: Hier bin ich! – Jesaja 58,8-9a

Wenn ihr aber fastet…

Jesus hat erwartet, dass seine Jünger fasten würden.

Und die Jünger des Johannes und die der Pharisäer pflegten zu fasten; und sie kamen zu ihm und fragten: Warum fasten die Jünger des Johannes und der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann, in jenen Tagen, werden sie fasten. – Markus 2,18-20

…sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler…

Er sagte aber auch zu etlichen, die auf sich selbst vertrauten, dass sie gerecht seien, und die Übrigen verachteten, dieses Gleichnis: Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst so: O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner da. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme! Und der Zöllner stand von ferne, wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: O Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt in sein Haus hinab, im Gegensatz zu jenem. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. – Lukas 18,9-14

…denn sie verstellen ihr Angesicht, damit es von den Leuten bemerkt wird, dass sie fasten.

    • Sie haben nicht für Gott gefastet.
    • Sie haben gefastet, um von Menschen gesehen zu werden.

Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.

Fasten ohne bemerkt zu werden.

Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht…

…damit es nicht von den Leuten bemerkt wird, dass du fastest…

Fasten von Gott bemerkt zu werden.

…damit es… von deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.

Fasten ist weder geboten noch verboten und nur dann von Vorteil, wenn es unter der Führung des Heiligen Geistes durchgeführt wird.

 

Herr lehre uns Beten (Teil 4)

Matthäus 6,9-15

9 Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name.
10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
11 Gib uns heute unser tägliches Brot.
12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Unsere hier erwähnte Schuld ist Sünde!

Die parallele Aussage aus Lukasevangelium:

Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben jedem, der uns etwas schuldig ist! – Lukas 11,4

Die Verpflichtung zur Versöhnung liegt immer bei uns.

Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe! – Matthäus 5,23-24

Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlungen nicht vergeben. – Markus 11,25-26

Das Prinzip wird in den Versen 14 und 15 wiederholt und erklärt. Der Vater wird mit unserer Sünde umgehen, je nachdem, wie wir mit den Schulden anderer umgehen.

14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben.
15 Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Warum ist es notwendig, dies zuerst zu tun?

Weil Gott heilig ist und ich nicht in seine Gegenwart kommen kann, wenn ich nicht heilig bin.

Hätte ich Unrecht vorgehabt in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht erhört – Psalm 66,18

Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. – 1. Johannes 1,8-9

Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. – 1. Johannes 2,1-2

Das dritte persönliche Anliegen besteht aus zwei Teilen:

    • Führe uns nicht in Versuchung.

    • Errette uns von dem Bösen.

Du könntest fragen, wie kann Gott gut sein, wenn er mich in Versuchung führt.

Aber, eine negative Anfrage bedeutet nicht unbedingt, dass das Positive anders zu erwarten ist.

Versuchung ist nicht immer eine schlechte Sache.

Darauf wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er vom Teufel versucht würde. – Matthäus 4,1

Die Versuchung bestand nicht darin, zu sehen, ob er Böses tun würde, sondern zu beweisen, dass er es nicht tun würde.

Und du sollst an den ganzen Weg gedenken, durch den der HERR, dein Gott, dich geführt hat diese 40 Jahre lang in der Wüste, um dich zu demütigen, um dich zu prüfen, damit offenbar würde, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. – 5. Mose 8,2

Hiob gehört zu den vielen Beispielen von jemandem, der aus diesem Grund Versuchungen ertragen hat.

Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben. – Jakobus 1,12

Selbst wenn Gott zulässt, dass wir zum Zweck der Prüfung versucht werden, ist er nicht die Quelle der tatsächlichen Versuchung.

Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht auch niemand; sondern jeder Einzelne wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt wird. – Jakobus 1,12-14

Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt. – 1. Korinther 10,13

Dies bringt uns zur anderen Hälfte dieser Anliege: Errette uns von dem Bösen.

Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder! – Lukas 22,31-32

Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann; dem widersteht, fest im Glauben, in dem Wissen, dass sich die gleichen Leiden erfüllen an eurer Bruderschaft, die in der Welt ist. – 1. Petrus 5,8-9

Der beste Weg, Satan zu widerstehen, ist mit Gottes Hilfe, die wir durch Beten erhalten.

Der Gott aller Gnade aber, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, er selbst möge euch, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, völlig zubereiten, festigen, stärken, gründen! – 1. Petrus 5,10

Nun kommen wir zum Abschluss des Gebets.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Zum Abschluss des Gebets werden Gott drei Dinge zugeschrieben:

    • Das Recht auf das Königreich.

Nun aber bist du, HERR, unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer; wir alle sind das Werk deiner Hände. – Jesaja 64,7

Erkennt, dass der HERR Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. – Psalm 100,3

    • Die Macht über seine Schöpfung.

Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn hat er auch die Welten geschaffen; dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft – Hebräer 1,2b-3a

Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und er ist vor allem, und alles hat seinen Bestand in ihm. – Kolosser 1,16-17

    • Die Ehre seiner Vorrangstellung

Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde, er, der der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem der Erste sei. – Kolosser 1,18

Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. – Philipper 2,9-11

Herr lehre uns Beten (Teil 3)

Matthäus 6,9-13

9 Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name.
10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
11 Gib uns heute unser tägliches Brot.
12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Gib uns heute unser tägliches Brot.

    • Brot war ein Begriff, der nicht nur für Brot, sondern allgemein für Lebensmittel verwendet wurde.
    • Das übersetzte Wort „tägliches“ kommt nur einmal in der Bibel und nirgendwo anders in der griechischen Literatur vor.
    • Mögliche Bedeutungen: Für die Existenz benötig, Heute, oder Morgen

Gott hat den Menschen nicht gemacht und ihn dann vergessen, er wollte, dass die Menschen essen.

Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samentragende Gewächs gegeben, das auf der ganzen Erdoberfläche wächst, auch alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Sie sollen euch zur Nahrung dienen – 1. Mose 1,29

Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben. – 1. Mose 9,3

Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, welche ihn fürchten; denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er denkt daran, dass wir Staub sind. – Psalm 103,13-14

Eine der fortlaufenden Tätigkeiten Gottes ist die Versorgung seiner Schöpfung.

Hebräer 1,3 sagt uns das er „trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft“.

denn mir gehören alle Tiere des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. – Psalm 50,10

Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen, dass sie dem Menschen dienen, damit er Nahrung hervorbringe aus der Erde; und damit der Wein das Herz des Menschen erfreue, und das Angesicht glänzend werde vom Öl, und damit Brot das Herz des Menschen stärke. – Psalm 104-14-15

Da ist das Meer, so groß und weit ausgedehnt; darin wimmelt es ohne Zahl von Tieren klein und groß; da fahren die Schiffe, der Leviathan, den du gemacht hast, dass er sich darin tummle. Sie alle warten auf dich, dass du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt; verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; nimmst du ihren Odem weg, so vergehen sie und werden wieder zu Staub; sendest du deinen Odem aus, so werden sie erschaffen, und du erneuerst die Gestalt der Erde. – Psalm 104,27-30

Gott ist ein Spezialist, wenn es um unsere Bedürfnisse geht.

Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. – Matthäus 6,8

Ich bin jung gewesen und alt geworden, doch habe ich nie den Gerechten verlassen gesehen, oder seinen Samen um Brot betteln. – Psalm 37,25

Obwohl es unmöglich ist, ohne Essen zu leben, ist es nicht der wichtigste Teil unseres Lebens.

Essen sollte als Mittel zum Zweck gesehen werden, nicht als Zweck selbst.

Und er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit dem Manna, das weder du noch deine Väter gekannt hatten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern dass er von all dem lebt, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht. – 5. Mose 8,3

Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? – Matthäus 6,25

Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt. Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden! – Matthäus 6,31-33

Elia ist ein herausragendes Beispiel für Gottes Versorgung.

Könige 17,8-16
8 Da erging das Wort des HERRN an ihn folgendermaßen:
9 Mache dich auf und geh nach Zarpat, das bei Zidon liegt, und bleibe dort; siehe, ich habe dort einer Witwe geboten, dass sie dich mit Nahrung versorgt!
10 Und er machte sich auf und ging nach Zarpat. Und als er an das Stadttor kam, siehe, da war eine Witwe dort, die Holz sammelte. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir doch ein wenig Wasser im Gefäß, damit ich trinken kann!
11 Als sie nun hinging, um es zu holen, rief er ihr nach und sprach: Bringe mir doch auch einen Bissen Brot mit!
12 Sie aber sprach: So wahr der HERR, dein Gott, lebt, ich habe nichts Gebackenes, sondern nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug! Und siehe, ich habe ein paar Holzstücke gesammelt und gehe hin und will mir und meinem Sohn etwas zubereiten, damit wir es essen und danach sterben!
13 Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mache es, wie du gesagt hast; doch bereite mir davon zuerst einen kleinen Brotfladen und bring ihn mir heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach etwas machen.
14 Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Der Mehltopf soll nicht leer werden und das Öl im Krug nicht weniger werden bis zu dem Tag, da der HERR es auf den Erdboden regnen lassen wird!
15 Und sie ging hin und machte es so, wie Elia gesagt hatte. Und er aß und sie auch samt ihrem Haus viele Tage lang.
16 Der Mehltopf wurde nicht leer, und das Öl im Krug wurde nicht weniger, nach dem Wort des HERRN, das er durch Elia geredet hatte.

Salomos Worte in den Sprüche helfen uns zu wissen, wie wir um Essen beten sollen.

Zweierlei erbitte ich mir von dir, das wollest du mir nicht versagen, ehe ich sterbe: Falschheit und Lügenwort entferne von mir; Armut und Reichtum gib mir nicht, nähre mich mit dem mir beschiedenen Brot; Dass ich nicht aus Übersättigung dich verleugne und sage: Wer ist der HERR?, Dass ich aber auch nicht aus lauter Armut stehle und mich am Namen meines Gottes vergreife!« – Sprüche 30,7-9

Herr, lehre uns beten (Teil 2)

Matthäus 6,9-13

9 Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name.
10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
11 Gib uns heute unser tägliches Brot.
12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Vater ist eine besondere Beziehung, die Jesus zu Gott hatte, die er aber gerne mit uns teilen wollte, als er uns befohlen hat, „Unser Vater“ zu beten.

Jesus bezeichnet Gott im Matthäusevangelium 43 Mal als Vater.

    • 21 Mal als „mein Vater“ (16), „sein Vater“ (1), „der Vater“ in Bezug auf sein Vater (2), oder nur „Vater“ (2).
    • 21 Mal als „euer Vater“ (14), „dein Vater“ (5), „ihr Vater“ (1), oder „unser Vater“ (1).
    • 1 Mal als „der Vater“.

Nennt auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. – Matthäus 23,9

Jesus hat Gott in seinen Gebeten oft als Vater bezeichnet.

    • Jesus hat dreimal im Garten von Gethsemane gebetet.

z. B. Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst! – Matthäus 26,39

    • Jesus hat dreimal am Kreuz gebetet.

Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! – Lukas 23,34

Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani, das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« – Matthäus 27,46

Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! – Lukas 23,46

    • Drei Gebete Jesu sind im Johannesevangelium aufgezeichnet.

Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. – Johannes 11,41

Vater, verherrliche deinen Namen! – Johannes 12,28

​Sechsmal in einem einzigen Gebet in Kapitel 17.

        • Vater… (1, 5, 21, 24)
        • Heilige Vater… (11)
        • Gerechte Vater … (25)

Gott wird im Alten Testament dreimal als „unser Vater“ bezeichnet.

Und doch bist du unser Vater; denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel kennt uns nicht; du aber, o HERR, bist unser Vater, und dein Name ist »Unser Erlöser von Ewigkeit her«! – Jesaja 63,16

Nun aber bist du, HERR, unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer; wir alle sind das Werk deiner Hände. – Jesaja 64,7

Als nächstes finden wir eine Aussage über Gottes Standort: „der du bist im Himmel!“

Unter dieser Aussage verstehen wir, dass Gott hoch und erhaben ist und dass wir im Vergleich niedrig und hilflos sind.

Er ist jedoch unser Vater, was darauf hinweist, dass er sich uns nahe gemacht hat und daher zugänglich ist.

In der Höhe und im Heiligtum wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, damit ich den Geist der Gedemütigten belebe und das Herz der Zerschlagenen erquicke. – Jesaja 57,15b

Nächstfolgend finden wir in diesem Gebet drei Bitten um die Verherrlichung des Vaters. Der Vergleich, „wie im Himmel, so auch auf Erden“, sollte für alle drei als zutreffend angesehen werden.

Geheiligt werde dein Name.

Es ist nicht so, dass wir seinen Namen heilig machen können.

Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name »Der Heilige« ist: – Jesaja 57,15a

Es ist vielmehr so, dass wir seinen heiligen Namen anerkennen und dass andere seinen heiligen Namen hier auf Erden kennenlernen können, wie er im Himmel bekannt ist.

Blicke vom Himmel hernieder und sieh herab von dem Ort, wo deine Heiligkeit und Ehre wohnt! – Jesaja 63,15

Ach, dass du die Himmel zerrissest und herabführest, dass die Berge erbebten vor deinem Angesicht, wie Feuer Reisig entzündet, wie Feuer Wasser siedend macht, um deinen Namen deinen Feinden bekannt zu machen, damit die Heiden vor deinem Angesicht erzittern; indem du furchtgebietende Taten vollbringst, die wir nicht erwarteten; ja, fahre du herab, dass vor deinem Angesicht die Berge erbeben! – Jesaja 64,1-2

Dein Reich komme.

Dies ist ein Gebet, dass die Herrschaft Gottes auf Erden verwirklicht wird, wie es bereits im Himmel ist.

Wir sind geworden wie solche, über die du niemals geherrscht hast, über die dein heiliger Name nicht ausgerufen wurde. – Jesaja 63,19

Zu jener Zeit begann Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast! Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir. – Matthäus 11,25-26

Dein, o HERR, ist die Majestät und die Gewalt und die Herrlichkeit und der Glanz und der Ruhm! Denn alles, was im Himmel und auf Erden ist, das ist dein. Dein, o HERR, ist das Reich, und du bist als Haupt über alles erhaben! Reichtum und Ehre kommen von dir! Du herrschst über alles; in deiner Hand stehen Kraft und Macht; in deiner Hand steht es, alles groß und stark zu machen! Und nun, unser Gott, wir danken dir und rühmen deinen herrlichen Namen. – 1. Chronik 29,11-13

Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen. – Daniel 7,13-14

Von der Herrlichkeit deines Reiches werden sie reden und von deiner Macht sprechen, dass sie den Menschenkindern seine mächtigen Taten verkünden und die prachtvolle Herrlichkeit seines Reiches. Dein Reich ist ein Reich für alle Ewigkeiten, und deine Herrschaft währt durch alle Geschlechter. – Psalm 145,11-13

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.

Nun aber bist du, HERR, unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer; wir alle sind das Werk deiner Hände. – Jesaja 64,7

Jesus ist unser Beispiel, wenn er im Garten gebetet hat:

Vater, wenn du diesen Kelch von mir nehmen willst — doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! – Lukas 22,42

Und das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, dass er uns hört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. – 1. Johannes 5,14