Herr, lehre uns beten (Teil 1)

Matthäus 6,5-13

5 Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie stellen sich gern in den Synagogen und an den Straßenecken auf und beten, um von den Leuten bemerkt zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.

Heuchler konzentrieren sich beim Beten nicht auf Gott, sondern auf sich selbst.

    • Es wird getan, um von den Leuten bemerkt zu werden.
    • Sie haben ihren Lohn schon empfangen.

6 Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.

Dies bedeutet nicht, dass gemeinsames Gebet nicht benötigt wird oder unwirksam ist.

Weiter sage ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden übereinkommen über irgendeine Sache, für die sie bitten wollen, so soll sie ihnen zuteilwerden von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte. – Matthäus 18,19-20

Hier geht es darum, alle Ablenkungen auszuschließen.

    • Ihr Kämmerlein könnte ein offenes Feld sein.
    • Der Grund, warum das öffentliche Gebet so schwierig ist, ist, dass wir nicht vergessen können, dass andere Menschen zuhören.
    • Wenn du heimlich betest, geht es dir nicht darum, was andere denken, sondern du sprichst mit Gott.

Dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.

Die einzige Anerkennung, die wir suchen sollten, ist von Gott!

Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist; auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und [seine] Beschneidung [geschieht] am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. – Römer 2,28-29

7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen.

Das öffentliche Gebet wird am häufigsten aufgefordert, aus einem bestimmten Grund oder in Bezug auf bestimmte Gebetsanliegen zu beten.

    • Es wurde gesagt, dass Leute, die lange in der Öffentlichkeit beten, wenig beten im Privat.
    • Das öffentliche Gebet soll das private Gebet nicht ersetzen. Es ist nicht da, um unsere Nachlässigkeit der privaten Gebetszeit zu kompensieren.
    • Gott entscheidet nicht, ob er unseres Gebet erhören soll, basierend darauf, wie lange wir beten.

8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet.

Gott hört gern von deinem Herzen, aber nicht so viel von deinem Kopf.

Das Gebet besteht nicht darin, Gott von unserer Not zu informieren, sondern ihn wissen zu lassen, dass wir unsere Not kennen und dass wir darauf vertrauen, dass er für uns sorgt.

erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen. – Sprüche 3,6

Die Wiederholung von auswendig gelernten Gebeten hat für uns wenig Bedeutung und für Gott keine.

Das Gebet, das jetzt gegeben wird, ist ein Beispiel dafür, wie wir beten sollen.

Kein Teil dieses Gebets muss notwendigerweise in jedem Gebet enthalten sein, aber jeder Teil unseres Gebets sollte in irgendeiner Weise den Teilen dieses Gebets ähneln.

Es ist sicherlich keine Sünde, dieses Gebet zu zitieren, aber wir müssen aufpassen, dass es nicht zu einer Form des Plapperns wird.

9 Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name.
10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
11 Gib uns heute unser tägliches Brot.
12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Der erste Teil des Gebets, über den wir sprechen werden, beantwortet die Frage: „Zu wem sollen wir beten?“

    • Wir sollten immer zum Vater beten.

Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel. – Jakobus 1,17

    • Wir sollten immer in Jesu Namen beten.

Und an jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was auch immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben! – Johannes 16,23

    • Wir sollten immer im Heiligen Geist beten.

Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was das Trachten des Geistes ist; denn er tritt so für die Heiligen ein, wie es Gott entspricht. – Römer 8,26-27

Jakobus gibt zwei Gründe an, warum Gebete nicht erhört werden.

    • Gebete sind nicht erhört, weil sie nie gebetet werden.

Ihr seid begehrlich und habt es nicht, ihr mordet und neidet und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft, doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. – Jakobus 4,2

    • Gebete sind nicht erhört, weil sie aus dem falschen Grund gebetet werden.

Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. – Jakobus 4,3

Die Pharisäer haben gebetet, um von Menschen gesehen zu werden, und das ist alles, was sie erhalten haben.

Gott hat uns „überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben“ (2. Petrus 1,4), „So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!“ (Hebräer 4,16)

Almosen im Verborgenen geben

Matthäus 6,1-4

1 Habt acht, dass ihr eure Almosen nicht vor den Leuten gebt, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.
2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.
3 Wenn du aber Almosen gibst, so soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut,
4 damit dein Almosen im Verborgenen ist. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, er wird es dir öffentlich vergelten.

In Matthäus 6 spricht Jesus über drei Bereiche der Frömmigkeit, die für die Pharisäer und Schriftgelehrten von großer Bedeutung waren: Almosen geben, beten und fasten. Das Problem bei allen dreien war die Tendenz, sie zu externen Beweisen der Spiritualität zu machen.

„Habt acht, dass ihr eure Almosen nicht vor den Leuten gebt, um von ihnen gesehen zu werden“ ist kein Widerspruch zu Matthäus 5,16.

So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. – Matthäus 5,16

Der Unterschied ist die Motivation. Das eine ist, Gott zu preisen und zu ehren, das andere ist, Lob für sich selbst zu erhalten.

Es ist nicht der Akt des Gebens, der in Frage gestellt wird, da das Geben an Bedürftige nach dem Gesetz des Alten Testaments erforderlich war.

Wenn aber ein Armer bei dir ist, irgendeiner deiner Brüder in einem deiner Tore in deinem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, so sollst du dein Herz nicht verhärten, noch deine Hand vor deinem armen Bruder verschließen; sondern du sollst ihm deine Hand weit auftun und ihm reichlich leihen, so viel er nötig hat. – 5. Mose 15,7-8

Die Folgerung für das Geben von Almosen, die von Menschen gesehen zu werden, ist, dass du deinen Lohn bei deinem Vater im Himmel verlierst.

Dass Jesus gesagt hast „Wenn du nun Almosen gibst“ bedeutet dass er erwartet das sie werden Almosen geben. Die Frage hier ist die Art und Weise, die beim Geben verwendet wird.

Das auf Griechisch verwendete Wort für „Heuchler“ wurde auch für einen Schauspieler verwendet, der eine Maske getragen hat. Es ist das Ziel eines Heuchlers, zu verbergen, wer sie wirklich sind.

Indem du deine eigene Herrlichkeit suchst, nimmst du die Herrlichkeit Gottes weg.

Ich, der HERR, habe dich berufen in Gerechtigkeit und ergreife dich bei deiner Hand; und ich will dich behüten und dich zum Bund für das Volk setzen, zum Licht für die Heiden; dass du die Augen der Blinden öffnest, die Gebundenen aus dem Gefängnis führst und aus dem Kerker die, welche in der Finsternis sitzen. Ich bin der HERR, das ist mein Name; und ich will meine Ehre keinem anderen geben, noch meinen Ruhm den Götzen! – Jesaja 42,6-8

Wenn du das Lob der Menschen suchst, ist das alles, was du haben wirst. Du musst immer weiter geben, um weiterhin die Anerkennung von Menschen zu erhalten. Wie jemand sagte: Was hast du in letzter Zeit für mich getan?

Das „deine linke Hand nicht wissen soll, was deine rechte tut“ weist darauf hin, dass das Geben nicht nur nicht für das Lob der Menschen gegeben werden sollte, sondern auch nicht für das Lob von sich selbst.

In Amerika sprechen wir manchmal davon, deine eigene Posaune zu blasen oder sich auf den eigenen Rücken zu klopfen.

Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall. – Sprüche 16,18

Dein Almosen sollen im Verborgenen sein. Wenn möglich, sollte das Geben von Almosen sogar für den Empfänger anonym sein.

    • Der Vater, der ins Verborgene sieht wird es sehen.

Die Sünden mancher Menschen sind allen offenbar und kommen vorher ins Gericht; manchen aber folgen sie auch nach. Gleicherweise sind auch die guten Werke allen offenbar; und die, mit welchen es sich anders verhält, können auch nicht verborgen bleiben. – 1. Timotheus 5,24-25

    • Der Vater wird es dir öffentlich vergelten.

Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbar machen wird; und dann wird jedem das Lob von Gott zuteilwerden. – 1. Korinther 4:5

Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf. Jeder aber gebe acht, wie er darauf aufbaut. Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. – 1. Korinther 3,10-15

 

Liebt eure Feinde

Matthäus 5,43-48

43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen,
45 damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte.
46 Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe?
47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Machen es nicht auch die Zöllner ebenso?
48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!

Liebt eure Feinde!

Das Gesetz der Liebe

…du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! – 3. Mose 19,18b

Das Dilemma der Nächstenliebe

Und siehe, ein Gesetzesgelehrter trat auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Und er sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Wie liest du? Er aber antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!« Er sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue dies, so wirst du leben! – Lukas 10,25-28

Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? – Lukas 10,29

Die Definition eines Nächsten.

Da erwiderte Jesus und sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und liefen davon und ließen ihn halb tot liegen, so wie er war. Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er auf der anderen Seite vorüber. Ebenso kam auch ein Levit, der in der Gegend war, sah ihn und ging auf der anderen Seite vorüber. Ein Samariter aber kam auf seiner Reise in seine Nähe, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen; und er ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und goss Öl und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Und am anderen Tag, als er fortzog, gab er dem Wirt zwei Denare und sprach zu ihm: Verpflege ihn! Und was du mehr aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Welcher von diesen dreien ist deiner Meinung nach nun der Nächste dessen gewesen, der unter die Räuber gefallen ist? Er sprach: Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm geübt hat! Da sprach Jesus zu ihm: So geh du hin und handle ebenso! – Lukas 10,30-37

Das Dilemma der Feindesliebe

Wer ist mein Feinde?

Denen die dich fluchen, hassen, beleidigen und verfolgen.

Sei Nachahmer Gottes in der Liebe.

damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. – 45

Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. – Römer 5,8

…als wir noch Feinde waren… – Römer 5,10

bewahrt euch selbst in der Liebe Gottes und hofft auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. Und erbarmt euch über die einen, wobei ihr unterscheiden sollt; andere aber rettet mit Furcht, indem ihr sie aus dem Feuer reißt, wobei ihr auch das vom Fleisch befleckte Gewand hassen sollt. – Judas 1,21-23

Die Liebe sei ungeheuchelt! Hasst das Böse, haltet fest am Guten! – Römer 12,9

Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden. – Römer 12,18

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute! – Römer 12,21

Segnet denen, die euch fluchen.

Segnet, die euch verfolgen; segnet und flucht nicht! – Römer 12,14

Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Machen es nicht auch die Zöllner ebenso? – 47

Tut wohl denen, die euch hassen.

Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? – 46

Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist. – Römer 12,17

Hat dein Feind Hunger, so speise ihn mit Brot; hat er Durst, so gib ihm Wasser zu trinken! Denn damit sammelst du feurige Kohlen auf sein Haupt, und der HERR wird es dir vergelten. – Sprüche 25,21-22

Seht darauf, dass niemand Böses mit Bösem vergilt, sondern trachtet allezeit nach dem Guten, sowohl untereinander als auch gegenüber jedermann! – 1. Thessalonicher 5,15

Bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen.

Seid fröhlich in Hoffnung, in Bedrängnis haltet stand, seid beharrlich im Gebet! – Römer 12,12

Sei Nachahmer Gottes in Heiligkeit.

Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist! – 48

Und der HERR redete zu Mose und sprach: Rede mit der ganzen Gemeinde der Kinder Israels und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott! – 3. Mose 19,1-2

Darum heiligt euch und seid heilig; denn ich, der HERR, bin euer Gott! – 3. Mose 20,7

Prüft alles, das Gute behaltet! Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt! Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes [Wesen], der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus! – 1. Thessalonicher 5,21-23

Die andere Backe darbieten

Matthäus 5,38-42

38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Auge um Auge und Zahn um Zahn!«
39 Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, so biete ihm auch die andere dar;
40 und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Hemd nehmen will, dem lass auch den Mantel;
41 und wenn dich jemand nötigt, eine Meile weit zu gehen, so geh mit ihm zwei.
42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der von dir borgen will!

Der Fehler der Schriftgelehrten und Pharisäer: Sie verwandelten „Auge um Auge und Zahn um Zahn!“ in eine Regel, die persönliche Rache fördert.

Ein einzelner Zeuge soll nicht gegen jemand auftreten wegen irgendeiner Schuld oder wegen irgendeiner Sünde, mit der man sich versündigen kann; sondern auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen soll jede Sache beruhen. – 5. Mose 19,15

Du sollst ihn nicht verschonen: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß! – 5. Mose 19,21

Die Regierung ist für die Bestrafung des Verbrechers verantwortlich.

Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt. – Römer 13,1

Denn sie ist Gottes Dienerin, zu deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; Gottes Dienerin ist sie, eine Rächerin zum Zorngericht an dem, der das Böse tut. – Römer 13,4

Die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer bestand darin, für ihre eigenen Rechte zu kämpfen, Rache zu üben, wenn sie verletzt wurden, und ihre eigenen Bedürfnisse vor die anderer zu stellen.

Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen! – Matthäus 5,20

Jesus spricht mit Autorität, nicht um alternative Regeln zu geben, sondern um alternative Werte festzulegen.

Anstelle des Prinzips der Vergeltung verwendet er das Prinzip, sich nicht zu widerstehen. (V. 39)

    • Auf die rechte Backe geschlagen zu werden, war eine extreme Beleidigung.

Jeremia

Aber du, o HERR der Heerscharen, du gerechter Richter, der du Nieren und Herzen prüfst: Lass mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Rechtssache anvertraut! – Jeremia 11,20

Jesus Christus

Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut. – Jesaja 53,7

Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. »Er hat keine Sünde getan, es ist auch kein Betrug in seinem Mund gefunden worden«; als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet. – 1. Petrus 2,21-23

Paulus

Wir sind Narren um des Christus willen, ihr aber seid klug in Christus; wir schwach, ihr aber stark; ihr in Ehren, wir aber verachtet. Bis zu dieser Stunde leiden wir Hunger und Durst und Blöße, werden geschlagen und haben keine Bleibe und arbeiten mühsam mit unseren eigenen Händen. Wenn wir geschmäht werden, segnen wir; wenn wir Verfolgung leiden, halten wir stand; wenn wir gelästert werden, spenden wir Trost; zum Kehricht der Welt sind wir geworden, zum Abschaum aller bis jetzt. Nicht zu eurer Beschämung schreibe ich das, sondern ich ermahne euch als meine geliebten Kinder. Denn wenn ihr auch zehntausend Lehrmeister hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch in Christus Jesus gezeugt durch das Evangelium. So ermahne ich euch nun: Werdet meine Nachahmer! – 1. Korinther 4,10-16

    • Dies ist eine Gerechtigkeit, die die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft!

Anstelle der Verteidigung der gesetzlichen Rechte setzt er unkalkulierbare Großzügigkeit. (V. 40)

Wenn du je das Obergewand deines Nächsten als Pfand nimmst, so sollst du es ihm wiedergeben bis zum Sonnenuntergang; denn es ist seine einzige Decke, das Gewand, das er auf der Haut trägt! Worin soll er sonst schlafen? Wenn er aber zu mir schreit, so erhöre ich ihn; denn ich bin gnädig. – 2. Mose 22,25-26

Wenn du deinem Nächsten irgendein Darlehen gewährst, so sollst du nicht in sein Haus gehen, um ihm ein Pfand abzunehmen. Du sollst draußen stehen bleiben, und der, dem du borgst, soll das Pfand zu dir herausbringen. Ist er aber arm, so sollst du dich mit seinem Pfand nicht schlafen legen; sondern du sollst ihm sein Pfand unbedingt wiedergeben, wenn die Sonne untergeht, damit er in seinem Gewand schlafe und dich segne; so wird dir das als Gerechtigkeit gelten vor dem HERRN, deinem Gott. – 5. Mose 24,10-13

Es ist ja überhaupt schon ein Schaden unter euch, dass ihr Prozesse miteinander führt. Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? Stattdessen übt ihr Unrecht und übervorteilt, und dies gegenüber Brüdern! Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? – 1. Korinther 6,7-9a

Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. – Römer 13,8

    • Dies ist eine Gerechtigkeit, die die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft!

Anstelle der Sorge um sich selbst kümmert er sich um den anderen. (V. 41-42)

Einer trage des anderen Lasten, und so sollt ihr das Gesetz des Christus erfüllen! – Galater 6,2

Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen. – Philipper 2,3-4

Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt — wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit! – 1. Johannes 3,17-18

    • Dies ist eine Gerechtigkeit, die die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft!

Falsches Schwören

Matthäus 5,33-37

33 Wiederum habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht falsch schwören; du sollst aber dem Herrn deine Schwüre halten«.

Dieses Sprichwort der Pharisäer ist kein direktes Zitat aus einer bestimmten alttestamentlichen Stelle.

Es besteht eine indirekte Verbindung zum dritten und neunten Gebot.

Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen! Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. – 2. Mose 20,7

Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten! – 2. Mose 20,16

Dieses Sprichwort ist vielleicht enger mit zwei anderen Stellen verwandt.

Ihr sollt nicht falsch schwören bei meinem Namen, sodass du den Namen deines Gottes entheiligst! Ich bin der HERR. – 3. Mose 19,12

Wenn du dem HERRN, deinem Gott, ein Gelübde ablegst, so sollst du nicht säumen, es zu erfüllen; denn der HERR, dein Gott, wird es gewiss von dir fordern, und es würde eine Sünde für dich sein. Wenn du es aber unterlässt, zu geloben, so ist es keine Sünde für dich. Was aber über deine Lippen gegangen ist, das sollst du halten und tun, so wie du es dem HERRN, deinem Gott, freiwillig gelobt hast; das, was du mit deinem Mund versprochen hast. – 5. Mose 23,22-24

34 Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron,
35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs.
36 Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören, denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen.

Jesus sprach mit Autorität. Sein Wort zu diesem Thema ist endgültig.

Jesus lehrte nicht gegen Schwören in Gottes Namen, wenn man einen Eid ablegt.

    • Das Schwören im Namen Gottes war im alttestamentlichen Gesetz sowohl geregelt als auch vorgeschrieben.

Du sollst den HERRN, deinen Gott, fürchten; ihm sollst du dienen, ihm sollst du anhängen und bei seinem Namen schwören. – 5. Mose 10,20

    • Der Apostel Paulus hat mehrmals im Neuen Testament geschworen, als er sagte: „Denn Gott ist mein Zeuge“.

Das Problem, das Jesus angesprochen hat, war das System der Pharisäer, durch das sie den Namen Gottes durch etwas anderes ersetzen würden, wodurch der Eid bedeutungslos wurde.

    • weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron
    • noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße
    • noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs
    • auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören, denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen

37 Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was darüber ist, das ist vom Bösen.

Statt schwören, sag einfach immer die Wahrheit.

Darum legt die Lüge ab und »redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten«, denn wir sind untereinander Glieder. – Epheser 4,25

Lügt einander nicht an, da ihr ja den alten Menschen ausgezogen habt mit seinen Handlungen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat – Kolosser 3,9-10

Die Notwendigkeit eines Eides weist auf den Mangel an konsequenter Integrität hin.

Vor allem aber, meine Brüder, schwört nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit irgendeinem anderen Eid; euer Ja soll ein Ja sein, und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht unter ein Gericht fallt. – Jakobus 5,12

Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe. – Epheser 4,29

Warum lügen Menschen? Woher kommen die Lügen?

Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor. – Matthäus 12,34-35

Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. – Johannes 8,44

Gott hasst die Lüge so sehr, dass er sie als Grund für das ewige Gericht herausstellt.

Die Feiglinge aber und die Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner — ihr Teil wird in dem See sein, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod. – Offenbarung 21,8

Und es wird niemals jemand in sie hineingehen, der verunreinigt, noch jemand, der Gräuel und Lüge verübt, sondern nur die, welche geschrieben stehen im Buch des Lebens des Lammes. – Offenbarung 21,27

Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut. – Offenbarung 22,15

Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. Denn nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden! – Matthäus 12,36-37

Da sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen! – Johannes 8,31-32

Ehebruch und Begierde

Matthäus 5,27-32

27 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen!«
28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.

In dieser Stelle sind sowohl das siebte als auch ein Teil des zehnten Gebotes zu sehen:

Du sollst nicht ehebrechen! – 2. Mose 20,14

Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten – 2. Mose 20,17b

Die Grundlage des siebten Gebots ist das Prinzip des einen Fleisches.

Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein. – 1. Mose 2,24

Ehebruch ist, wenn ein Mann oder eine Frau, die verheiratet ist, ein Fleisch mit jemand anderem wird.

Die Grundlage des zehnten Gebotes ist, dass Begierde weltlich und gegen den Willen Gottes ist.

Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. – 1. Johannes 2,15-17

Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, sodass ihr nicht das tut, was ihr wollt. – Galater 5,16-17

Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ist ein Licht; Unterweisung und Ermahnung sind ein Weg des Lebens, um dich zu bewahren vor der bösen Frau, vor der glatten Zunge der Fremden. Begehre nicht in deinem Herzen nach ihrer Schönheit, und lass dich nicht fangen von ihren Blicken! Denn um einer hurerischen Frau willen kommt man an den Bettelstab, und die Frau eines anderen gefährdet die kostbare Seele! – Sprüche 6,23-26

Kann jemand Feuer in seinem Gewand tragen, ohne dass seine Kleider in Brand geraten? Oder kann einer auf glühenden Kohlen schreiten, ohne sich die Füße zu verbrennen? So ergeht es dem, der zu der Ehefrau seines Nächsten eingeht. Keiner wird ungestraft bleiben, der sie anrührt! – Sprüche 6,27-29

Die Schriftgelehrten und Pharisäer konzentrierten sich auf die Gebote, die mit der äußeren Erscheinung zu tun hatten, weil sie leichter zu halten waren.

Aber der HERR sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen! Denn [der HERR] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an! – 1. Samuel 16,7

Dabei haben sie Augen voller Ehebruch; sie hören nie auf zu sündigen und locken die unbefestigten Seelen an sich; sie haben ein Herz, das geübt ist in Habsucht, und sind Kinder des Fluchs. – 2. Petrus 2,14

Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus. – Sprüche 4,23

29 Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.
30 Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.

Diese Rede wird in einem größeren Kontext in Matthäus 18 behandelt. Es genügt uns zu bemerken, dass das Auge das Tor zum Herzen ist. Wenn wir das Herz beschützen wollen, müssen wir mit den Augen beginnen.

Ich hatte einen Bund geschlossen mit meinen Augen, dass ich ja nicht [begehrlich] auf eine Jungfrau blickte. – Hiob 31,1

Ich will mit lauterem Herzen wandeln im Innern meines Hauses. Ich will nichts Schändliches vor meine Augen stellen – Psalm 101,2b-3a

…pflegt das Fleisch nicht bis zur Erregung von Begierden! – Römer 13,14b

Lass deine Augen geradeaus schauen und deine Blicke auf das gerichtet sein, was vor dir liegt! Mache die Bahn für deinen Fuß gerade, und alle deine Wege seien bestimmt; weiche weder zur Rechten ab noch zur Linken, halte deinen Fuß vom Bösen fern! – Sprüche 4,25-27

Von den sechs Beispielen, mit denen Jesus die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer beschreibt, haben die ersten beiden dasselbe Format:

    • Du sollst nicht töten, aber Hass und Zorn sind Sünde des Herzen die Verstöße gegen den Geist des Gesetzes sind.
    • Du sollst nicht ehebrechen, aber wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.

Die nächsten drei Beispiele beziehen sich auf Gesetze, die unnötig wären, wenn die Sünden, deren Nachwirkungen geregelt werden, nicht stattgefunden hätten.

31 Es ist auch gesagt: »Wer sich von seiner Frau scheidet, der gebe ihr einen Scheidebrief«.
32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, ausgenommen wegen Unzucht, der macht, dass sie die Ehe bricht. Und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.

Auch dieses Rede wird in Matthäus 19 ausführlicher besprochen, daher werden wir hier nicht viel darüber sagen.

    • Die Worte der Schriftgelehrten waren in diesem Fall nicht Teil des Gesetzes, sondern eine Schlussfolgerung aus dem, was im Gesetz gesagt wurde.

Wenn jemand eine Frau nimmt und sie heiratet, und sie findet nicht Gnade vor seinen Augen, weil er etwas Schändliches an ihr gefunden hat, und er ihr einen Scheidebrief schreibt und ihn ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Haus entlässt – 5. Mose 24,1

    • Wenn alle verheiratet bleiben würden, wären Gesetze zur Regelung der Scheidung nicht erforderlich.

Jeder, der sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet, der bricht die Ehe, und jeder, der eine von ihrem Mann Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. – Lukas 16,18

Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat – Epheser 5,25

Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. – Epheser 5,28-30

»Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«. Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde. Doch auch ihr — jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht! – Epheser 5,31-33

Mord und Hass

Matthäus 5,21-26

21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten!«, wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein.

Das uralte Gesetz über Mord

Das sechste Gebot: „Du sollst nicht töten!“ – 2. Mose 20,13

Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn im Bild Gottes hat Er den Menschen gemacht. – 1. Mose 9,6

Wenn er ihn aber mit einem eisernen Werkzeug schlägt, sodass er stirbt, dann ist er ein Totschläger, und ein solcher Totschläger soll unbedingt getötet werden. – 4. Mose 35,16

Schlägt er ihn mit einem Faustkeil, mit dem jemand getötet werden kann, sodass er stirbt, dann ist er ein Totschläger, und ein solcher Totschläger soll unbedingt getötet werden. – 4. Mose 35,17

Schlägt er ihn mit einem hölzernen Werkzeug in der Hand, mit dem man jemand totschlagen kann, sodass er stirbt, dann ist er ein Totschläger, und ein solcher Totschläger soll unbedingt getötet werden. – 4. Mose 35,18

Stößt einer den anderen aus Hass, oder wirft er absichtlich etwas auf ihn, sodass er stirbt, oder schlägt er ihn aus Feindschaft mit seiner Hand, sodass er stirbt, so soll der, welcher ihn geschlagen hat, unbedingt getötet werden, denn er ist ein Totschläger. – 4. Mose 35,20-21a

Jeden, der einen Menschen erschlägt — auf die Aussage der Zeugen hin soll man den Totschläger totschlagen; ein einziger Zeuge aber genügt nicht, um gegen einen Menschen zur Hinrichtung auszusagen. – 4. Mose 35,30

Und ihr sollt kein Lösegeld annehmen für das Leben des Totschlägers, der des Todes schuldig ist, sondern er soll unbedingt getötet werden. – 4. Mose 35,31

Und ihr sollt das Land nicht entweihen, in dem ihr euch befindet! Denn das Blut entweiht das Land; und für das Land kann keine Sühnung erwirkt werden wegen des Blutes, das darin vergossen worden ist, außer durch das Blut dessen, der es vergossen hat. – 4. Mose 35,33

Die Fehler der Schriftgelehrten

    • Ihr Überzeugung, dass das Gesetz nur die sündige Handlung verboten hat, nicht den sündigen Gedanken.

Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen – 3. Mose 19,17a

Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder; und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat. – 1. Johannes 3,15

    • Ihre Überzeugung, dass das Gesetz als Richtlinie für die Gerichte gedacht war und nicht mehr.
    • Ihre Überzeugung, dass die einzige Strafe im Zusammenhang mit Mord die gesetzlich vorgeschriebene Strafe war.

22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr!, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein.

Die Autorität Jesu: „Ich aber sage euch…“

    • Jesus sagte, die Strafe für den Zorn ohne Ursache gegenüber einem Bruder sei dieselbe wie die Schriftgelehrten, die als Strafe für Mord interpretiert würden.

Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! Gebt auch nicht Raum dem Teufel! – Epheser 4,26-27

Steh ab vom Zorn und lass den Grimm; erzürne dich nicht! Es entsteht nur Böses daraus. – Psalm 37,8

Lass dich nicht schnell zum Ärger reizen; denn der Ärger wohnt in der Brust der Toren. – Prediger 7,9

Freunde dich nicht mit einem Zornmütigen an und geh nicht um mit einem Hitzkopf, damit du dir nicht seinen Wandel angewöhnst und er dir nicht zum Fallstrick deiner Seele wird! – Sprüche 22,24-25

Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der HERR. – 3. Mose 19,18

    • Eine fortschreitende Erhöhung des Gerichtsniveaus ist in den drei Beispielen zu sehen, die Jesus gegeben hat.
      1. Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein
      2. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, der wird dem Hohen Rat verfallen sein. (Raka heißt ungefähr blöd.)
      3. Wer aber sagt: Du Narr!, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein.

23 Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe!

Der beleidigte Bruder

Der Legalismus der Pharisäer betrachtete das Gesetz als eine Liste dessen, was man nicht tun sollte. Jesus betonte auch die positive Seite: Liebe zu deinem Nächsten.

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. – Matthäus 6,14-15

So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr. – Kolosser 3,12-13

Wer ist für die Versöhnung zwischen den Brüdern verantwortlich?

Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. – Matthäus 18,15

Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen; sondern du sollst deinen Nächsten ernstlich zurechtweisen, dass du nicht seinetwegen Schuld tragen musst! – 3. Mose 19,17

25 Sei deinem Widersacher bald geneigt, während du noch mit ihm auf dem Weg bist, damit der Widersacher dich nicht etwa dem Richter ausliefert und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergibt und du ins Gefängnis geworfen wirst.
26 Wahrlich, ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Groschen bezahlt hast!

Bezahle deine Schulden

Du sollst deinen Nächsten weder bedrücken noch berauben. Der Lohn des Taglöhners soll nicht über Nacht bei dir bleiben bis zum Morgen. – 3. Mose 19,13

Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die [Gebote]: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« — und welches andere Gebot es noch gibt —, werden zusammengefasst in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. – Römer 13,8-10

Euch aber, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen, und betet für die, welche euch beleidigen! – Lukas 6,27-28

Die Erfüllung der Gerechtigkeit

Matthäus 5,17-20

17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!
18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel.
20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!

Zwei Fehler an entgegengesetzten Extremen werden in diesen Versen von Jesus konfrontiert.

    • Eine Tendenz zu behaupten, dass die alttestamentlichen Gesetze keine Rolle mehr spielen und aufgegeben werden können.*
    • Eine Tendenz, den Schriftgelehrten und den Pharisäern in sorgfältiger wörtlicher Einhaltung des Gesetzes nachzuahmen, als hätte sich mit dem Kommen des Messias nichts geändert.*

„Ihr sollt nicht meinen“ weist darauf hin, dass es einige gegeben hat, die gedacht haben, dass Jesus gegen das Gesetz und die Propheten war.

Für diejenigen, die so dachten, stellte er klar fest: „Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!“

„Denn wahrlich, ich sage euch“ ist gleich wie wenn wir „Amen“ sagen um unsere Zustimmung zu bestätigen, dass das, was jemand gesagt hat, wahr ist. Wenn Jesus einen Satz auf diese Weise beginnt, unterstreicht dies die Tatsache, dass die Aussage absolut maßgebend ist.

Zwei Einschränkungen werden verwendet, um die Beständigkeit des Gesetzes und der Propheten zu bestätigen.

    • Bis Himmel und Erde vergangen sind.

Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen. Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, an welchem die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden! – 2. Petrus 3,10-12

Auf ewig, o HERR, steht dein Wort fest in den Himmeln; deine Treue währt von Geschlecht zu Geschlecht! Du hast die Erde gegründet, und sie steht; nach deinen Bestimmungen stehen sie noch heute; denn alles muss dir dienen! – Psalm 119,89-91

    • Bis alles geschehen (erfüllt) ist.

…wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen…

    • Auf Griechisch wird ein doppeltes Negativ verwendet, was es nachdrücklich macht.
    • Nicht ein Jota (Das kleinste Buchstabe auf Hebräisch)
    • Noch ein Strichlein (Das kleinste Teil eines Buchstabe)

Es ist aber leichter, dass Himmel und Erde vergehen, als dass ein einziges Strichlein des Gesetzes falle. – Lukas 16,17

Jesus hat das Gesetz und die Propheten auf verschiedene Weise erfüllt.

    • durch sein Leben

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. – Galater 4,4-5

Und der, welcher mich gesandt hat, ist mit mir; der Vater lässt mich nicht allein, denn ich tue allezeit, was ihm wohlgefällt. – Johannes 8,29

    • durch seinen Tod

So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn was dem Gesetz unmöglich war — weil es durch das Fleisch kraftlos war —, das tat Gott, indem er seinen Sohn sandte in der gleichen Gestalt wie das Fleisch der Sünde und um der Sünde willen und die Sünde im Fleisch verurteilte, damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. – Römer 8,1-4

Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt. – Römer 10,4

    • ​durch seine Person und Werk

Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften – 1. Korinther 15,3-4

Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir Zeugnis geben. – Johannes 5,39

Jesus hat in Vers 19 zwei Propositionen hinzugefügt:

Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel

Das kleinste Gebot hat die gleichen Strafen wie das größte.

Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden. – Jakobus 2,10

Wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel.

Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden. – 2. Timotheus 4,2-4

Die Antwort Jesu auf den zweiten Fehler, den Pharisäismus, ist in Vers 20

Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft…

Der Unterschied in der erforderlichen Gerechtigkeit ist ein Unterschied in der Art, nicht im Maß.

    • Es hat einen anderen Ursprung.
      • Die Gerechtigkeit des Pharisäers beruht auf eigenen Anstrengungen.
      • Die geforderte Gerechtigkeit kommt von Christus.
    • Es ist anders in der Natur.
      • Die Gerechtigkeit des Pharisäers ist äußerlich.
      • Die geforderte Gerechtigkeit ist innerlich.

Es ist ja offenbar, dass ihr ein Brief des Christus seid, durch unseren Dienst ausgefertigt, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. – 2. Korinther 3,3

    • Es ist im Ausmaß unterschiedlich.
      • Menschliche Weisheit und Disziplin können nur so weit gehen.
      • Die geforderte Gerechtigkeit verändert unseren Charakter.
    • Es ist in der Wirkung anders.
      • Die Gerechtigkeit der Pharisäer beschränkt sich auf das Aussehen.
      • Die Gerechtigkeit eines wahren Gläubigen berührt jeden Teil seines Wesens.

…so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!

da hat er uns — nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit — errettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung des Heiligen Geistes, den er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus, unseren Retter, damit wir, durch seine Gnade gerechtfertigt, der Hoffnung gemäß Erben des ewigen Lebens würden. – Titus 3,5-7

sodass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren, als Gott Zurückhaltung übte, um seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist. Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen! Durch welches Gesetz? Das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens! So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes. – Römer 3,24-28

* France, R. T.. The Gospel of Matthew (The New International Commentary on the New Testament) (p. 181). Wm. B. Eerdmans Publishing Co.. Kindle Edition.

Das Licht der Welt

Matthäus 5,14-16

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14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben.
15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind.
16 So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

    • Das Wert von Salz in Vers 13 liegt in der Tatsache, dass es sich von dem unterscheidet, auf das es angewendet wird. In ähnlicher Weise ist das Besondere an Licht der Unterschied zur Finsternis.

Es gibt kein Finsternis bei Gott!

Das Volk, das in der Finsternis wandelt, hat ein großes Licht gesehen; über den Bewohnern des Landes der Todesschatten ist ein Licht aufgeleuchtet. – Jesaja 9,1

Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, dass Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist. – 1. Johannes 1,5

Darin aber besteht das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse. – Johannes 3,19

Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben. – Johannes 8,12

Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit; wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. – 1. Johannes 1,6-7

    • Wie es in Vers 13 gesagt wurde, „Ihr seid das Salz der Erde“, so steht es in Vers 14, „Ihr seid das Licht der Welt“. Beide Verben wurden in der Gegenwart verwendet. Dies bedeutet, dass es nicht unser Ziel ist, Salz und Licht zu sein. Wir sind jetzt schon Salz und Licht und wir werden weiterhin Salz und Licht sein.

So wie Salz ohne Salzigkeit unwirksam und nutzlos ist, kann Licht unwirksam gemacht werden, wenn es verborgen ist.

Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. – 14

Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. – 15

    • Wie eine Stadt auf einem Berg und ein Licht auf einem Leuchter müssen wir leuchten, damit die ganze Welt sehen kann.

Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. – 2. Korinther 4,6

Es war ein Mensch, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht Zeugnis zu geben, damit alle durch ihn glaubten. Nicht er war das Licht, sondern er sollte Zeugnis geben von dem Licht. Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen. – Johannes 1,6-9

Die Motivation, dein Licht scheinen zu lassen, ist äußerst wichtig.

…dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. – 16

Dies steht im Gegensatz zu 6,1.5:

Habt acht, dass ihr eure Almosen nicht vor den Leuten gebt, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. – Matthäus 6,1

Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie stellen sich gern in den Synagogen und an den Straßenecken auf und beten, um von den Leuten bemerkt zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. – Matthäus 6,5

Wir müssen Acht geben darauf dass unser Licht hell bleibt und nicht zum Finsternis wird.

Niemand aber zündet ein Licht an und setzt es an einen verborgenen Ort, auch nicht unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit die Hereinkommenden den Schein sehen. Das Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. So habe nun acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist! Wenn nun dein ganzer Leib licht ist, sodass er keinen finsteren Teil mehr hat, so wird er ganz hell sein, wie wenn das Licht mit seinem Strahl dich erleuchtet. – Lukas 11,33-36

Denn ihr wart einst Finsternis; jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts! – Epheser 5,8

Wie reagieren Menschen auf das Licht?

Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. – Johannes 3,20

Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott getan sind. – Johannes 3,21

Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. – Johannes 12,46

Wer unter euch fürchtet den HERRN? Wer gehorcht der Stimme seines Knechtes? Wenn er im Finstern wandelt und ihm kein Licht scheint, so vertraue er auf den Namen des HERRN und halte sich an seinen Gott! – Jesaja 50,10

Das Salz der Erde

Matthäus 5,13

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13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als dass es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten wird.

    • In biblischen Zeiten wurden Soldaten manchmal mit Salz bezahlt. Ein Soldat, der unwirksam war, war „sein Salz nicht wert“.
    • Wenn in der arabischen Kultur ein Mann am Salz eines anderen teilnimmt, d.h. mit ihm eine Mahlzeit isst, steht er unter seinem Schutz und seiner Fürsorge.

Wen hat Jesus als Salz bezeichnet?

Diejenigen, die zum Reich der Himmel gehören

    • Die geistlich Armen, „denn ihrer ist das Reich der Himmel!“
    • Die Trauernden
    • Die Sanftmütigen
    • Alle die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten
    • Die Barmherzigen
    • Alle die reinen Herzens sind
    • Die Friedfertigen, „denn sie werden Söhne Gottes heißen!“
    • Alle die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, „denn ihrer ist das Reich der Himmel!“

Jeder der glaubt an Jesus Christus

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen! – Johannes 3,3

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. – Johannes 3,16

Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. – Johannes 1,12-13

    • Das Verb wurde in der Gegenwart verwendet. Dies bedeutet, dass es nicht unser Ziel ist, Salz zu sein. Wir sind jetzt schon Salz und werden weiterhin Salz sein.

Was ist die Natur von Salz?

Salz ist ein Konservierungsmittel

    • Salz kann nicht verdorbenes und unreines Fleisch unverdorben und rein machen.
    • Salz kann die Ausbreitung von Verdorbenheit auf das verhindern, was sonst verdorben würde.
    • Die gottlose Welt, in der wir leben, wird nicht weniger gottlos, weil wir hier sind. Nur Gott kann das Herz der Menschen verändern.
    • Wir können jedoch die Ausbreitung des Bösen verhindern, indem wir verhindern, dass es die volle Kontrolle hat.

Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen. – Edmund Burke

Lasst euch von niemand in irgendeiner Weise verführen! Denn es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens – 2. Thessalonicher 2,3-8

Und ihr wisst ja, was jetzt noch zurückhält, damit er geoffenbart werde zu seiner Zeit. Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muss der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden – 2. Thessalonicher 2,6-8a

Salz ist ein Würzmittel

Was Menschen zu guten Christen macht, macht sie auch zu guten Staatsbürgern. – Daniel Webster

    • Gläubige, die die Innewohnen des Heiligen Geistes widerspiegeln, verleihen jeder Umgebung, in der sie sich befinden, Freude, Sympathie und Freundlichkeit.
    • In jedem Umfeld sind die zuverlässigsten, ehrlichsten und fleißigsten Arbeiter Gläubige.

Wie kann Salz salzlos werden?

    • In der Antike haben Versuche, Salz abzubauen, häufig zu Kontaminationen geführt.
    • Das Wert von Salz liegt in der Tatsache, dass es sich von dem unterscheidet, auf das es angewendet wird.
    • Wenn wir diesen Unterschied verlieren, verlieren wir die Fähigkeit, den Einfluss zu haben, den Gott für uns geplant hat.

Niemand hat einen größeren Fehler gemacht als der, der nichts getan hat, weil er nur wenig tun konnte. – Edmund Burke

Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz salzlos wird, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander! – Markus 9,50

Was hat Jesus gesagt, wird mit schlechtem Salz gemacht?

Es ist weder für das Erdreich noch für den Dünger tauglich; man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre! – Lukas 14,34-35

„Es taugt zu nichts mehr, als dass es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten wird.“

    • Schlechtes Salz ist wie Gift in eine Gemeinde, weil Kompromiss zu mehr Kompromissen führt.
    • Die Welt lobt Heuchelei nicht. Wenn du behauptest, ein Kind Gottes zu sein, erwartet die Welt, dass du wie eines leben wirst.
    • Wenn du schlechtes Salz bist, wirst du von der Welt zertreten sein.
    • Es ist nicht leicht anders zu sein. Aber die Welt braucht dringend Salz.

Böse Menschen aber und Betrüger werden es immer schlimmer treiben, indem sie verführen und sich verführen lassen. Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewissheit geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast, und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. – 2. Timotheus 3,13-15

Christus hat gesagt, dass du Salz bist. Bist du gutes Salz oder wertloses Salz?