Die Kosten der Erlösung

Matthäus 13,44-58

44 Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem verborgenen Schatz im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.
45 Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
46 Als er eine kostbare Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.

Beim Gleichnis vom verborgenen Schatz und beim Gleichnis von der kostbaren Perle ist es wichtig, den richtigen Standpunkt einzunehmen. Wenn ein menschlicher Standpunkt eingenommen wird, ergibt sich eine andere Interpretation aus der Interpretation von einem göttlichen Standpunkt aus.

Menschlicher Standpunkt (dieser Ansicht ist falsch!)

    • Der Schatz im Acker und die kostbare Perle würden Jesus Christus repräsentieren.
    • Derjenige, der fand, und derjenige, der suchte, repräsentierten Gläubige.
    • Die Erlösung wäre mit hohen Kosten verbunden, die vom Gläubigen getragen werden müssten.
    • Den Schatz zu verstecken, bevor man der Acker kauft, wäre unerklärlich.

Göttlichen Standpunkt

    • Der Acker ist die Welt – Matthäus 13,38
    • Die Nation Israel ist der verborgene Schatz. (besonderes Eigentum in 2. Mose 19,5)

Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir – 2. Mose 19,5

    • Das Verbergen des Schatzes in der Acker ist die Zerstreuung der Juden in die Welt. Dies ist eines der Geheimnisse des Himmelreichs.

Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu verstehen; jenen aber ist es nicht gegeben. – Matthäus 13,11

    • Jesus kaufte den Acker, in dem er den Schatz fand und verbarg, mit seinem eigenen Blut. Dies ist ein weiteres Geheimnis des Himmelreichs.

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. – Johannes 3,16

    • Jesus ist auch der Kaufmann, der nach schöne Perlen suchte.
    • Wie im Gleichnis vom verborgenen Schatz verkaufte er alles, was er hatte, um die Perle zu kaufen.

So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat, um die Gemeinde Gottes zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat! – Apostelgeschichte 20,28

    • Perlen kommen aus dem Meer, das die heidnischen Nationen in der Schrift darstellt, einschließlich des nächsten Gleichnisses in diesem Text. Dies ist auch eines der Geheimnisse des Himmelreichs.

47 Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und alle Arten [von Fischen] zusammenbrachte.
48 Als es voll war, zogen sie es ans Ufer, setzten sich und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber warfen sie weg.
49 So wird es am Ende der Weltzeit sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern
50 und sie in den Feuerofen werfen. Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.

Der Metaphern Wechsel vom Anfang bis zum Ende von Matthäus 13 ist wichtig. Es spiegelt den Fokuswechsel von den Juden zu den Heiden im gegenwärtigen Zeitalter wider.

    • Im ersten drei und fünften Gleichnis war der Acker eine wichtige Metapher, die verwendet wurde, um die Welt darzustellen.
    • Im sechsten und siebten Gleichnis wird die Acker durch das Meer ersetzt, eine wichtige Metapher für die heidnischen Nationen.

Das Gleichnis vom Fischnetz hat dieselbe Bedeutung wie das Gleichnis vom Unkraut.

    • Nicht jeder, der einen Fischaufkleber hat, ist ein wiedergeborener Gläubiger!
    • Die Untertanen des Königreichs im gegenwärtigen Zeitalter umfassen sowohl Gläubige als auch Ungläubige.

Aber der feste Grund Gottes bleibt bestehen und trägt dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen!, und: Jeder, der den Namen des Christus nennt, wende sich ab von der Ungerechtigkeit! – 2. Timotheus 2,19

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. – Johannes 10,27-28

    • Der Tag des Gerichts wird sicherlich kommen.

Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist! – 2. Petrus 3,3-4

    • Die Engel werden daran beteiligt sein, die Gläubigen von den Ungläubigen zu trennen.

Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Windrichtungen her, von einem Ende des Himmels bis zum anderen. – Matthäus 24,31

    • Der Feuersee ist ein wahrer Ort der Qual!

Dabei übersehen sie aber absichtlich, dass es schon vorzeiten Himmel gab und eine Erde aus dem Wasser heraus [entstanden ist] und inmitten der Wasser bestanden hat durch das Wort Gottes; und dass durch diese [Wasser] die damalige Erde infolge einer Wasserflut zugrunde ging. Die jetzigen Himmel aber und die Erde werden durch dasselbe Wort aufgespart und für das Feuer bewahrt bis zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen. – 2. Petrus 3,5-7

Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde kein Platz für sie gefunden. Und ich sah die Toten, Kleine und Große, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen. – Offenbarung 20,11-15

Und sie werden in die ewige Strafe hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben. – Matthäus 25,46

51 Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr das alles verstanden? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr!
52 Da sagte er zu ihnen: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der für das Reich der Himmel unterrichtet ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.

Ein weiser Christ lehnt das Alte Testament nicht ab, sondern sucht darin Wahrheiten, durch die er mit seinem Leben Gott verherrlichen kann.

Denn alles, was zuvor geschrieben worden ist, wurde zu unserer Belehrung zuvor geschrieben, damit wir durch das Ausharren und den Trost der Schriften Hoffnung fassen. – Römer 15,4

Alle diese Dinge aber, die jenen widerfuhren, sind Vorbilder, und sie wurden zur Warnung für uns aufgeschrieben, auf die das Ende der Weltzeiten gekommen ist. – Korinther 10,11

53 Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er von dort weg.
54 Und als er in seine Vaterstadt kam, lehrte er sie in ihrer Synagoge, sodass sie staunten und sprachen: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Wunderkräfte?
55 Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder [heißen] Jakobus und Joses und Simon und Judas?
56 Und sind nicht seine Schwestern alle bei uns? Woher hat dieser denn das alles?
57 Und sie nahmen Anstoß an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet außer in seinem Vaterland und in seinem Haus!
58 Und er tat dort nicht viele Wunder um ihres Unglaubens willen.

Jesus kehrte nach Nazareth zurück, ging in die Synagoge und lehrte die Menschen.

Wir wissen von Lukas, dass der von ihm gelesene Text aus Jesaja 61 stammt.

Der Geist des HERRN, des Herrschers, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, den Gefangenen Befreiung zu verkünden und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des HERRN – Jesaja 61,1-2a

Obwohl Jesus bei dieser Gelegenheit klar sprach, lehnten ihn die Leute wegen ihres Unglaubens ab.

Wer Ohren hat zu hören, der höre! – Matthäus 13,9

 

 

 

 

 

Wie Gold hervorgehen!

Hiob 23

1 Da antwortete Hiob und sprach:
2 Auch heute noch ist meine Klage bitter; die Hand, die mich trifft, presst mir schwere Seufzer aus!

Das Gewicht von Hiobs Prüfungen machte ihn verbittert, was zu Seufzen führte.

Dasselbe passiert manchmal im Leben eines jeden Gläubigen. Paulus sagt uns im Neuen Testament, dass der Heilige Geist, der in uns wohnt, uns in solchen Fällen zu Hilfe kommt.

Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. – Römer 8,26

Hiob hatte jedoch keinen Zugang zu denselben Vorteilen, da der Heilige Geist in der Zeit des Alten Testaments den Gläubigen nicht innewohnte, wie er es heute tut.

Hiob sprach weiter:

3 O dass ich wüsste, wo ich ihn fände, dass ich bis zu seinem Thron gelangen könnte!
4 Ich würde ihm [meine] Rechtssache vorlegen und meinen Mund mit Beweisen füllen.
5 Ich möchte wissen, was er mir antworten, und erfahren, was er zu mir sagen würde.
6 Würde er in seiner Machtfülle mit mir streiten? Nein, er würde mich gewiss anhören.
7 Da würde ein Redlicher bei ihm vorsprechen, und ich würde auf ewig frei ausgehen von meinem Richter.

Hiob war der Meinung, dass er seinen Fall vortragen könnte, wenn er nur Gott finden könnte.

Schon früh äußerte er Zweifel, dass dies möglich sein könnte, aber jetzt scheint er zuversichtlich zu sein, dass er, wenn er die Gelegenheit erhält, seinen Fall vorzutragen, gerechtfertigt sein würde.

8 Wenn ich aber nach Osten gehe, so ist er nirgends; wende ich mich nach Westen, so bemerke ich ihn nicht;
9 wirkt er im Norden, so erblicke ich ihn nicht; verbirgt er sich im Süden, so kann ich ihn nicht sehen.

Weißt du, manchmal fühlen wir uns ganz allein und können seine Anwesenheit nicht spüren, aber unsere Unfähigkeit, ihn zu spüren, bedeutet nicht, dass er nicht da ist!

Während wir weiterlesen, sehen wir, dass Hiob begann zu erkennen, dass Gottes Absichten, obwohl sie ihm unbekannt waren, zu seinem Besten dienten.

10 Ja, er kennt meinen Weg; wenn er mich prüft, so werde ich wie Gold hervorgehen!
11 Mein Fuß ist seinen Tritten gefolgt; seinen Weg habe ich bewahrt und bin nicht davon abgewichen;
12 vom Gebot seiner Lippen habe ich mich nicht entfernt; die Worte seines Mundes bewahrte ich mehr als meine Grundsätze.

Dies ist eine Erkenntnis, zu der wir alle kommen müssen: Gott kennt tatsächlich den Weg, den wir gehen, ob er gut oder schlecht ist.

In Hiobs Fall war er überzeugt, den richtigen Weg gegangen zu sein, da er in die Fußstapfen des Herrn trat. Oh, dass wir alle dasselbe sagen könnten!

13 Doch Er bleibt sich gleich, und wer will ihm wehren? Was er will, das tut er.
14 Ja, Er wird vollenden, was mir bestimmt ist, und dergleichen hat er [noch] vieles im Sinn.

Hiob wusste nicht, was Gott tat, aber er war zuversichtlich, dass Gott nicht aufhören würde, bis sein Plan abgeschlossen war.

Paulus drückte dieselbe Zuversicht aus:

weil ich davon überzeugt bin, dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi. – Philipper 1,6

15 Darum schrecke ich zurück vor seinem Angesicht, und wenn ich daran denke, so fürchte ich mich vor ihm.

Gottes Absicht nicht zu kennen, machte Hiob Angst. Was hätte er vielleicht noch durchleben müssen, bevor Gott mit ihm fertig war?

16 Ja, Gott hat mein Herz verzagt gemacht, und der Allmächtige hat mich erschreckt.

Der HERR ist nahe bei denen, die zerbrochnes Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagen Gemüt haben. – Psalm 34,18

17 Damit ich [aber] nicht vergehe vor dem Anblick der Finsternis, hat er vor meinem Angesicht das Dunkel verdeckt.

Hiob beginnt endlich zu erkennen, dass die Tatsache, dass er nicht weiß, was Gott tut, eine gute Sache ist.

Hätte er Gottes Absicht gekannt, wäre die Wirkung anders gewesen.

Wie Hiob müssen wir lernen, Gott zu vertrauen.

 

 

 

 

Die Notwendigkeit der Todesstrafe

3. Mose 20

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Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. – Römer 6,23

Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben –Römer 5,12

1 Und der HERR redete zu Mose und sprach:
2 Sage zu den Kindern Israels: Wer von den Kindern Israels oder den Fremdlingen, die in Israel wohnen, eines von seinen Kindern dem Moloch gibt, der soll unbedingt getötet werden; das Volk des Landes soll ihn steinigen!
3 Und ich will mein Angesicht gegen einen solchen Menschen setzen und ihn ausrotten mitten aus seinem Volk, weil er dem Moloch eines von seinen Kindern gegeben und mein Heiligtum verunreinigt und meinen heiligen Namen entheiligt hat.

Abgötterei und Götzendienst

Dies ist sicherlich eine der schlimmsten Sünden, die möglicherweise begangen werden können. Wahrscheinlich sind die Satansanbeter die einzigen Menschen, die das für in Ordnung halten.

Die Strafe für diese Sünde ist die stärkste, die es gibt, nämlich die Todesstrafe.

Aber beachte, dass diese Sünde nicht nur eine Sünde gegen das Kind oder die Gesellschaft ist, sondern gegen Gottes Namen und sein Heiligtum.

Gott wird selbst für die Vernichtung eines solchen Menschen sorgen, wenn das Volk seiner Pflicht, sich darum zu kümmern, nicht nachkommt.

Er wird jedoch auch die Menschen zur Verantwortung ziehen und sie dafür bestrafen, dass sie solche Opfer weiterhin zulassen.

4 Und wenn das Volk des Landes absichtlich seine Augen davor verschließt, dass ein solcher Mensch eines von seinen Kindern dem Moloch gegeben hat, sodass es ihn nicht tötet,
5 so werde ich mein Angesicht gegen jenen Menschen und gegen seine Familie richten und ihn und alle, die ihm nachhurten, um mit dem Moloch Hurerei zu treiben, aus der Mitte ihres Volkes ausrotten.

Wahrsagerei oder Zauberei

Die zweite erwähnte Sünde ist mit Abgötterei verwandt, da sie auch den Götzendienst betrifft, aber sie wird möglicherweise privat begangen. Gott selbst wird für die Strafe für diese Sünde sorgen.

6 Auch wenn sich eine Seele zu den Geisterbefragern und Wahrsagern wendet, um ihnen nachzuhuren, so will ich mein Angesicht gegen diese Seele richten und sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes.

Die Todesstrafe gilt auch für den Zauberer.

27 Wenn in einem Mann oder einer Frau ein Geisterbefrager- oder Wahrsagergeist ist, so sollen sie unbedingt getötet werden. Man soll sie steinigen, ihr Blut sei auf ihnen!

Passieren solche Sachen heute noch? Der ganze Feiertag, der Halloween genannt wird, dreht sich um genau diese Dinge.

Sollten wir als Christen diese Sachen ernst nehmen?

Obwohl sie das gerechte Urteil Gottes erkennen, dass die des Todes würdig sind, welche so etwas verüben, tun sie diese Dinge nicht nur selbst, sondern haben auch Gefallen an denen, die sie verüben. – Römer 1,32

7 Darum heiligt euch und seid heilig; denn ich, der HERR, bin euer Gott!
8 Darum haltet meine Satzungen und tut sie; denn ich, der HERR, bin es, der euch heiligt.

Heiligkeit erfordert die vollständige Entfernung dieser Sachen.

Entehren der Eltern

9 Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll unbedingt getötet werden; er hat seinem Vater oder seiner Mutter geflucht — sein Blut sei auf ihm!

Denn Ungehorsam ist [wie] die Sünde der Wahrsagerei, und Widerspenstigkeit ist [wie] Abgötterei und Götzendienst. Weil du nun das Wort des HERRN verworfen hast, so hat er dich verworfen, dass du nicht mehr König sein sollst! – 1. Samuel 15,23

Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott; dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie. Von solchen wende dich ab! – 2. Timotheus 3,1-5

Ehebruch, Unzucht, und andere ähnliche Schandtaten

10 Wenn ein Mann mit einer Frau Ehebruch treibt, wenn er Ehebruch treibt mit der Frau seines Nächsten, so sollen [beide], der Ehebrecher und die Ehebrecherin, unbedingt getötet werden.
11 Wenn ein Mann bei der Frau seines Vaters liegt, so hat er die Scham seines Vaters entblößt; sie sollen beide unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen.
12 Wenn ein Mann bei seiner Schwiegertochter liegt, so sollen sie beide unbedingt getötet werden; sie haben eine schändliche Befleckung verübt; ihr Blut sei auf ihnen!
13 Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Gräuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen!
14 Wenn ein Mann eine Frau nimmt und ihre Mutter dazu, so ist das eine Schandtat; man soll ihn samt den beiden Frauen mit Feuer verbrennen, damit keine solche Schandtat unter euch sei.
15 Wenn ein Mann bei einem Tier liegt, so soll er unbedingt getötet werden, und das Tier soll man umbringen.
16 Wenn eine Frau sich irgendeinem Tier naht, um sich mit ihm einzulassen, so sollst du die Frau töten und das Tier auch; sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen!
17 Wenn ein Mann seine Schwester nimmt, die Tochter seines Vaters oder die Tochter seiner Mutter, und ihre Scham sieht, und sie sieht seine Scham, so ist das eine Schande. Sie sollen ausgerottet werden vor den Augen der Angehörigen ihres Volkes. Er hat die Scham seiner Schwester entblößt, er soll seine Schuld tragen.
18 Wenn ein Mann bei einer Frau liegt zur Zeit ihres Unwohlseins und ihre Scham entblößt und ihre Quelle aufdeckt, während sie die Quelle ihres Blutes entblößt, so sollen beide ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes!
19 Die Scham der Schwester deiner Mutter und die Scham der Schwester deines Vaters sollst du nicht entblößen; denn wer dies tut, hat seine Blutsverwandten entblößt; sie sollen ihre Schuld tragen!
20 Wenn ein Mann bei der Frau des Bruders seines Vaters liegt, der hat die Scham seines Onkels entblößt; sie sollen ihre Sünde tragen, sie sollen kinderlos sterben!
21 Wenn ein Mann die Frau seines Bruders nimmt, so ist das eine Unreinheit; sie sollen kinderlos bleiben, weil er die Scham seines Bruders entblößt hat.

Überhaupt hört man von Unzucht unter euch, und zwar von einer solchen Unzucht, die selbst unter den Heiden unerhört ist, dass nämlich einer die Frau seines Vaters hat! Und ihr seid aufgebläht und hättet doch eher Leid tragen sollen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweggetan wird! Denn ich als dem Leib nach abwesend, dem Geist nach aber anwesend, habe schon, als wäre ich anwesend, über den, der dies auf solche Weise begangen hat, beschlossen, den Betreffenden im Namen unseres Herrn Jesus Christus und nachdem euer und mein Geist sich mit der Kraft unseres Herrn Jesus Christus vereinigt hat, dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tag des Herrn Jesus. – 1. Korinther 5,1-5

22 So haltet nun alle meine Satzungen und meine Rechte und tut sie, damit euch das Land nicht ausspeit, in das ich euch führe, damit ihr darin wohnen sollt!
23 Und wandelt nicht nach den Satzungen der Heiden, die ich vor euch her ausstoßen werde. Denn alle jene Dinge haben sie getan, und deshalb habe ich sie verabscheut.

Heiligkeit

Die Gesetze des Menschen ersetzen nicht die Gesetze Gottes. Wenn Gott sagt, dass etwas falsch ist, spielt es keine Rolle, wer es für richtig hält.

Heiligkeit bedeutet, nach einem höheren Standard zu leben, als die Welt lebt.

Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen! – Matthäus 5,20

24 Euch aber habe ich gesagt: Ihr sollt ihr Land in Besitz nehmen; denn ich will es euch zum Erbe geben, ein Land, in dem Milch und Honig fließt. Ich, der HERR, bin euer Gott, der ich euch von den Völkern abgesondert habe.
25 So sollt nun auch ihr das reine Vieh vom unreinen unterscheiden und die unreinen Vögel von den reinen, und ihr sollt euch selbst nicht verabscheuungswürdig machen durch Vieh, Vögel und alles, was sich auf dem Erdboden regt, was ich euch als unrein abgesondert habe;
26
sondern ihr sollt mir heilig sein, denn ich, der HERR, bin heilig, der ich euch von den Völkern abgesondert habe, damit ihr mir angehört!

Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an! Und ich will euch aufnehmen, und ich will euch ein Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. – 2. Korinther 6,17-18

Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht — euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid. – 1. Petrus 2,9-10

Falsch angewendete gute Ratschläge

Hiob 22,12-30

12 Ist Gott nicht so hoch wie die Himmel? Sieh doch die höchsten Sterne, wie hoch sie stehen!

Eliphas glaubte, dass Hiob in diesem Punkt mit ihm übereinstimmen würde, aber er beschuldigte Hiob, daraus die falschen Schlussfolgerungen zu ziehen.

13 Und du denkst: »Was weiß Gott! Sollte er durch das Wolkendunkel hindurch richten?
14 Die Wolken sind eine Hülle für ihn, sodass er nicht sehen kann, und er wandelt auf dem Himmelsgewölbe umher!«

Wir wissen, dass Gottes Sicht nicht durch Entfernungen, Wolken oder irgendetwas anderes eingeschränkt ist, doch manchmal tappen wir in die gleiche Falle, dass wir nicht erkennen, dass Gott uns sieht, egal wo wir sind oder was wir tun.

15 Willst du den Weg der Vorzeit befolgen, den Pfad, auf dem die Frevler einhergingen,
16 die vor ihrer Zeit weggerafft wurden, deren Fundament der Strom wegriss,
17 die zu Gott sprachen: »Weiche von uns!«, und: »Was kann der Allmächtige einem schon tun?«
18 Und er hatte doch ihre Häuser mit Gütern gefüllt! — Doch der Rat der Gottlosen sei fern von mir!

Eliphas verband diese Denkweise mit den Gottlosen, die in der Sintflut umkamen.

Denn wie sie in den Tagen vor der Sintflut aßen und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging, und nichts merkten, bis die Sintflut kam und sie alle dahinraffte, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein. – Matthäus 24,38-39

Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein. – Matthäus 24,37

19 Als die Gerechten es sahen, freuten sie sich, und der Unschuldige spottete über sie:
20 »Fürwahr, unsere Widersacher sind vertilgt, und das Feuer hat ihren Überrest verzehrt!«

Die Gerechten in diesen Versen wären Noah und seine Familie.

Der Hinweis auf das Feuer ist interessant.

Es könnte sich um Blitze handeln, die vor der Flut ein unbekanntes Phänomen gewesen wären, oder um Lavaströme, die zu fließen begannen, als die Brunnen der Tiefe aufgebrochen wurden.

Auf jeden Fall wäre es eine beängstigende Sache gewesen, es zu sehen.

Ich kann mir vorstellen, dass Eliphas vor Angst zittert, als er diese Geschichte erzählt.

21 Versöhne dich doch mit Ihm und mache Frieden! Dadurch wird Gutes über dich kommen.
22 Nimm doch Belehrung an aus seinem Mund und lege seine Worte in dein Herz!
23 Wenn du zu dem Allmächtigen umkehrst, so wirst du aufgerichtet werden, wenn du die Ungerechtigkeit aus deinem Zelt entfernst.

Diese herrliche Botschaft der Buße war aufrichtig gemeint, aber Eliphas wusste nicht, dass sie in Hiobs Situation falsch angewendet wurde.

24 Wirf das Gold in den Staub und das Ophirgold zu den Steinen der Bäche,
25 so wird der Allmächtige dein Gold und dein erlesenes Silber sein!
26 Dann wirst du dich an dem Allmächtigen erfreuen und dein Angesicht zu Gott erheben;
27 du wirst zu ihm flehen, und er wird dich erhören, und du wirst deine Gelübde erfüllen.
28 Was du dir vornimmst, das wird gelingen, und ein Licht wird auf deinen Wegen leuchten.

Auch dies ist eine großartige Botschaft, die viele heute hören sollten, aber Hiobs Freude war bereits im Herrn, daher wurde die Botschaft schlecht auf ihn angewendet.

29 Wenn sie abwärts führen, so wirst du sagen: »Es geht empor!«, und wer die Augen niederschlägt, den wird er retten.
30 Er wird [selbst] den freilassen, der nicht unschuldig ist: Durch die Reinheit deiner Hände wird er befreit werden.

Eliphas sagte Hiob, wenn du nur Demut zeigen würdest, würde Gott dich retten.

Lass uns nicht denselben Fehler machen, sondern folgen wir lieber dem Rat von Jesaja 35,3-4:

Stärkt die schlaff gewordenen Hände und macht fest die strauchelnden Knie; sagt zu denen, die ein verzagtes Herz haben: Seid tapfer und fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes; er selbst kommt und wird euch retten! – Jesaja 35,3-4

 

 

Die Gleichnisse des Wachstums

Matthäus 13,31-35

34 Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu der Volksmenge, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen,
35 damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der spricht: »Ich will meinen Mund zu Gleichnisreden öffnen; ich will verkündigen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war«.

In diesen beiden Versen gibt Matthäus ein weiteres Beispiel für die Erfüllung der Prophezeiung als Grund dafür, dass Jesus in Gleichnissen redet.

Ein Maskil; von Asaph. Höre, mein Volk, meine Lehre; neigt eure Ohren zu den Reden meines Mundes! Ich will meinen Mund zu einer Gleichnisrede öffnen, will Rätsel vortragen aus alter Zeit. – Psalm 78,1-2

    • Gott hat einen Plan, von dem Teile des Alten Testaments nach und nach offenbart wurden, andere Teile waren verborgen geblieben, wurden aber jetzt in Gleichnissen offenbart.
    • Andere Teile sind noch versteckt und warten darauf, zu gegebener Zeit enthüllt zu werden.

Gleichnisse veranschaulichen Sachen, die nicht gesehen oder beobachtet werden können, mit Sachen, die gesehen und beobachtet werden können.

denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben. – Römer 1,20

Die nächsten zu untersuchenden Gleichnisse sind die Gleichnisse vom Wachstum, von denen es drei gibt.

    • Zwei von ihnen finden sich hier bei Matthäus und werden auch bei Lukas in einem anderen Kontext zusammengeführt.
    • Diese beiden sind das Gleichnis vom Senfkorn und das Gleichnis vom Sauerteig.
    • Bei Lukas sind sie eingeklemmt zwischen der Heilung der verkrümmten Frau am Sabbat und dem Spruch von der engen Pforte.
    • Die Tatsache, dass sie an beiden Stellen verknüpft sind, scheint darauf hinzudeuten, dass auch die Bedeutung verknüpft ist.
    • Eines dieser beiden, das Gleichnis vom Senfkorn, findet sich auch bei Markus, aber wiederum in einem anderen Kontext.
    • Es ist eingeklemmt zwischen dem Beispiel vom Licht auf dem Leuchter und der Geschichte, wo Jesus den Sturm stillt.
    • Es ist mit dem dritten dieser Gleichnisse verbunden, dem Gleichnis vom Wachstum der Saat.
    • Auch die Tatsache, dass sie an diese Stellen verknüpft sind, scheint darauf hinzudeuten, dass auch die Bedeutung dieser beiden Gleichnisse verknüpft ist.
    • Wir haben also drei verschiedene Gleichnisse, die in ihrer Bedeutung miteinander verwandt sind, die Unterschiede zwischen ihnen sollten auch wichtig sein.

Markus 4
26 Und er sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch den Samen auf die Erde wirft
27 und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same keimt und geht auf, ohne dass er es weiß.
28 Denn die Erde trägt von selbst Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, dann den vollen Weizen in der Ähre.
29 Wenn aber die Frucht es zulässt, schickt er sogleich die Sichel hin; denn die Ernte ist da.

Der Schlüssel zum Verständnis der Gleichnisse ist das Gleichnis vom Sämann.

Und er spricht zu ihnen: Wenn ihr dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann alle Gleichnisse verstehen? Der Sämann sät das Wort. – Markus 4,13-14

Obwohl Samen ausgetrocknet und tot erscheinen mögen, haben sie Leben in sich. So ist es mit dem Wort Gottes.

denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt. Denn »alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorrt und seine Blume abgefallen; aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.« Das ist aber das Wort, welches euch als Evangelium verkündigt worden ist. – 1. Petrus 1,23-25

Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben. – Johannes 6,63

Dieses Gleichnis lässt sich auf mehreren Ebenen gut anwenden.

    • Ein einzelner Christus sät den Samen des Wortes im Leben anderer Menschen. Die Frucht sind neue Christen.
    • Ein Missionar sät den Samen des Wortes an einem bestimmten Ort, um eine neue Gemeinde zu gründen.
    • Jesus säte den Samen des Wortes unter seinen Jüngern, um das Reich Gottes zu gründen. Dies ist die Hauptbedeutung des Gleichnisses.

Der Sämann hat in Bezug auf das Saatgut zwei Aufgaben: Aussaat und Ernte.

Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Wer weinend hingeht und den Samen zur Aussaat trägt, der kommt gewiss mit Freuden zurück und bringt seine Garben. – Psalm 126,5-6

Die Aussaat ist harte Arbeit, wenn der Boden nicht schon vorbereitet ist.

    • Steine müssen entfernt werden.
    • Unkraut und Dornen müssen entfernt werden
    • Der harte Boden muss bearbeitet und aufgebrochen werden.
    • Reichen die Nährstoffe im Boden nicht aus, muss Dünger hinzugefügt werden.
    • Wenn der Boden trocken ist, muss er möglicherweise bewässert werden.
    • Sobald diese Dinge erledigt sind, wächst die Ernte von selbst.

Während der Sämann sein Leben fortsetzt, keimt die Saat ohne sein Wissen oder Zutun. Genauso ist es mit dem Wort Gottes.

Der Sämann beobachtet, wie die Pflanzen weiter wachsen und wenn sie reif sind, erntet er die Früchte.

Obwohl Matthäus es nicht erwähnte, leitete Jesus das zweite Gleichnis mit einer Frage ein.

Und er sprach: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, oder durch was für ein Gleichnis sollen wir es [euch] darlegen? – Markus 4,30

Matthäus 13
31 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte.
32 Dieses ist zwar von allen Samenkörnern das kleinste; wenn es aber wächst, so wird es größer als die Gartengewächse und wird ein Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.

Es gibt viele, die darauf hingewiesen haben, dass es tatsächlich Samen gibt, die kleiner sind als das Senfkorn, was dazu führt, dass sie den Punkt völlig verfehlen.

Auch wenn es bei Markus heißt, dass es „das kleinste ist unter allen Samen auf Erden“ ist, sollten wir verstehen, dass Jesus sich insbesondere auf Samen bezog, die in dieser Zeit häufig in Gärten gepflanzt wurden.

Die Bedeutung dieses zweiten Gleichnisses ist, dass aus sehr kleinen Sachen Großes erreicht werden kann.

    • Das Senfkorn ist das kleinste Ihrer Samen, aber es kann in einem Jahr zu einem Baum mit einer Höhe von bis zu 10 Meter wachsen. Größer als alle anderen Pflanzen des Gartens.
    • Die Anfänge des Reiches Gottes schienen ebenfalls recht klein zu sein, aber es sollte das größte aller Reiche werden.
    • Jesus benutzte dieselbe Figur bei anderen Gelegenheiten, um die Kraft des Glaubens zu beschreiben.

Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Unglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin!, und er würde sich hinwegheben; und nichts würde euch unmöglich sein. – Matthäus 17,20

Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanze dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen. – Lukas 17,6

Die Vögel sollten nicht im Gleichnis vom Sämann als diejenigen angesehen werden, die den Samen gestohlen haben, sondern als die Vögel im Baum von Nebukadnezars Traum.

Der Baum war groß und stark, und sein Wipfel reichte bis an den Himmel, und er war bis ans Ende der ganzen Erde zu sehen. Sein Laub war schön und seine Frucht reichlich, und Nahrung für alle fand sich an ihm; unter ihm suchten die Tiere des Feldes Schatten, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen, und von ihm nährte sich alles Fleisch. – Daniel 4,8-9

So wie die Vögel nicht Teil des Baumes sind, profitieren diejenigen, die nicht Teil des Königreichs sind, von der Gegenwart des Königreichs.

darum will ich dich reichlich segnen und deinen Samen mächtig mehren, wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen, und in deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorsam warst! – 1. Mose 22,17-18

33 Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und heimlich in drei Scheffel Mehl hineinmischte, bis das Ganze durchsäuert war.

Bei Lukas wurde dieses Gleichnis mit der gleichen Frage eingeleitet wie das letzte Gleichnis.

Und wiederum sprach er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? – Lukas 13,20

Im Grunde ist der Sauerteig in diesem Gleichnis parallel zum Senfkorn im letzten.

    • Sauerteig wird in der Bibel oft mit Sünde in Verbindung gebracht, aber das ist hier eindeutig nicht der Fall.
    • Warum wurde Sauerteig verboten, als die Kinder Israels aus Ägypten kamen?

Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen; darum sollt ihr am ersten Tag den Sauerteig aus euren Häusern hinwegtun. Denn wer gesäuertes Brot isst vom ersten Tag an bis zum siebten Tag, dessen Seele soll ausgerottet werden aus Israel! – 2. Mose 12,15

    • Sauerteig war verboten, als die Kinder Israels aus Ägypten kamen, weil er eine Verbindung zur Vergangenheit darstellte. Ungesäuertes Brot bedeutete einen Neuanfang.
    • In der neuen Form des Reiches Gottes gab es eine Verbindung zur Vergangenheit. Diese Verbindung ist Jesus Christus, der Sohn Abrahams und Davids.
    • Es gab jedoch einen Neuanfang, da etwas Sauerteig aus dem alten Teigklumpen verwendet wurde, um einen neuen anzufangen.
    • Die Bedeutung des Gleichnisses ist, dass das Wachstum des neuen Reiches auf der Kraft des Wortes Gottes beruhte.
    • So wie es unmöglich ist, den Sauerteig eines neuen Brotes zu stoppen, sobald der Sauerteig hinzugefügt wurde, ist das Wachstum des Reiches Gottes unvermeidlich.

Jetzt sehen wir also, was die drei Gleichnisse zusammen bedeuten.

    • Zu keiner Zeit kann der Bauer das ganze Bild sehen, außer durch die Augen des Glaubens. So ist es mit dem Reich Gottes.

Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen. Und ich will dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein; und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein. – Matthäus 16,18-19

Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, bis er die Erde getränkt und befruchtet und zum Grünen gebracht hat und dem Sämann Samen gegeben hat und Brot dem, der isst — genau so soll auch mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht: Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe! – Jesaja 55,10-11

 

 

 

Die vielleicht begangene Sünde

Hiob 22,4-11

4 Straft er dich etwa wegen deiner Gottesfurcht, und geht er deshalb mit dir ins Gericht?

Nachdem sein Versuch, Hiob von seiner Sünde gegen Gott zu überzeugen, gescheitert ist, ändert Eliphas seine Taktik und beschuldigt Hiob des Versagens in seiner Beziehung zu anderen.

Es ist, als ob Eliphas sagte: „Du bist also vollkommen in der Frömmigkeit, was macht das für einen Unterschied? Offensichtlich bist du an etwas schuldig, sonst wären diese Probleme nicht über dich gekommen. Gott würde dich nicht ohne guten Grund quälen!“

5 Sind nicht deine Missetaten groß und deine Schulden ohne Ende?

Es gibt insgesamt sechs Substantive im Hebräischen, die für Sünde verwendet werden. Zwei davon werden hier verwendet.

    • „Missetaten“ ist das am häufigsten verwendete Wort für Sünde im Alten Testament, beginnend mit der Beschreibung des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen in 1. Mose 2,9. Es bringt die Implikation von etwas mit sich, das der Natur Gottes widerspricht. Eliphas war sich sicher, dass Hiobs Missetaten groß waren.
    • „Schulden“ bedeutet, was aus seinem richtigen Verlauf oder seiner Situation herausgekommen ist; alles, was moralisch verzerrt oder pervertiert ist. David schrieb in Psalm 32,2 „Wohl dem Menschen, dem der HERR keine Schuld anrechnet, und in dessen Geist keine Falschheit ist!“ Eliphas glaubte, Hiobs Schulden seien endlos.

Nach diesen Worten beginnt Eliphas mit seiner Auflistung der vielleicht begangenen Sünden Hiobs.

6 Du hast deine Brüder grundlos gepfändet und den Entblößten die Kleider ausgezogen;

Dies wurde später im Gesetz des Mose ausdrücklich verboten.

Ist er aber arm, so sollst du dich mit seinem Pfand nicht schlafen legen; sondern du sollst ihm sein Pfand unbedingt wiedergeben, wenn die Sonne untergeht, damit er in seinem Gewand schlafe und dich segne; so wird dir das als Gerechtigkeit gelten vor dem HERRN, deinem Gott. – 5. Mose 24,12-13

7 du hast dem Ermatteten kein Wasser zu trinken gegeben und dem Hungrigen das Brot verweigert.

Den Durstigen Wasser zu trinken und den Hungrigen Nahrung zu geben sind gute Dinge, die Gott auch segnet.

wenn du dem Hungrigen dein Herz darreichst und die verschmachtende Seele sättigst — dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag! Der HERR wird dich ohne Unterlass leiten und deine Seele in der Dürre sättigen und deine Gebeine stärken; du wirst sein wie ein wohlbewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, deren Wasser niemals versiegen. – Jesaja 58,10-11

Eliphas meinte, Hiob sei „eine übersättigte Seele, die auf die Honigseim mit Füßen treten wird“, während die Armen hungerten. (Sprüche 27,7a)

8 Dem Gewalttätigen gehört ja das Land, und der Angesehene wohnt darin.

Eliphas wirft Hiob vor, einer zu sein, der die Person ansieht, die es den Gewalttätigen und Reichen erlaubt hat, ohne Angst auf seinem Land zu wohnen.

9 Du hast Witwen leer fortgeschickt, und die Arme der Waisen wurden zerbrochen.

Wenn Hiob wirklich an all diesen Dingen schuldig wäre, würden wir alle Eliphas zustimmen, dass Hiob verdient hat, was immer er bekam.

Aber Hiob war an all diesen Dingen nicht schuldig, noch hatten seine Bedrängnisse etwas mit Sünde zu tun.

10 Deshalb waren rings um dich her Fallen, sodass dich plötzlich Schrecken überfiel.
11 Oder siehst du die Finsternis nicht und die Wasserflut, die dich bedeckt?

Eliphas glaubte, die Sache bewiesen zu haben, aber Hiob schien nicht überzeugt zu sein.

Eliphas stellte einen Vergleich zwischen Hiob und den Menschen vor der Sintflut her, die ihre Gefahr erst zu spät erkannten.

Dies könnte der älteste Hinweis auf die Sintflut in der Bibel sein, aber wir werden nicht lange auf den nächsten warten müssen, da Eliphas diesen Vergleich im nächsten Abschnitt erläutern wird.

Könnte Hiob einige dieser Sünden begangen haben?

Es ist möglich, aber es hat definitiv nichts mit der aktuellen Situation zu tun.

Eliphas lag schon wieder falsch!

Das Gleichnis vom Unkraut

Matthäus 13,24-30; 36-43

 

24 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.
25 Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon.
26 Als nun die Saat wuchs und Frucht ansetzte, da zeigte sich auch das Unkraut.
27 Und die Knechte des Hausherrn traten herzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen in deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?
28 Er aber sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan! Da sagten die Knechte zu ihm: Willst du nun, dass wir hingehen und es zusammenlesen?
29 Er aber sprach: Nein!, damit ihr nicht beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit ihm den Weizen ausreißt.
30 Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, dass man es verbrenne; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!

Im Gleichnis vom Sämann war das Hauptthema die Rezeption des Evangeliums. Im Gleichnis vom Unkraut sind die Wesensmerkmale des Samens das Hauptthema.

Bevor wir uns in Vers 36 mit der Auslegung dieses Gleichnisses befassen, sollten wir uns ein paar Einzelheiten im Gleichnis selbst anschauen.

    • Es gibt eine Pflanze, die manchmal als Schwindelweizen bezeichnet wird und der genauen Beschreibung des Unkrauts entspricht, das vom Feind gepflanzt wurde.
    • Die beiden Pflanzen sind im Neuzustand nur schwer voneinander zu unterscheiden.
    • Beim Zusammenwachsen verhaken sich die Wurzeln ineinander, so dass es unmöglich wäre, das Unkraut zu entfernen, ohne den Weizen zu zerstören.
    • Sobald die Körner auf dem Weizen erscheinen, wird der Unterschied offensichtlich.
    • Dies war in römischer Zeit ein großes Problem und es gab sogar ein römisches Gesetz, das die Aussaat solcher Pflanzen auf dem Feld von jemandem verbot.
    • Die Tatsache, dass die Diener schliefen, bedeutet nicht, dass sie nachlässig waren, sondern zeigt die List des Feindes.

Jesus interpretierte dieses Gleichnis nicht sofort, sondern fuhr mit zwei weiteren Gleichnissen fort, bevor er für den Tag aufhörte und in ein Haus ging.

36 Da entließ Jesus die Volksmenge und ging in das Haus. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!

Die Beschreibung von das Gericht über die Heidenvölker in Matthäus 25,31-46 ist parallel zu diesem Gleichnis. Diese Beschreibung wurde auch als Antwort auf eine Frage der Jünger gegeben.

Was wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein? – Matthäus 24,3b

37 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen.
38 Der Acker ist die Welt; der gute Same sind die Kinder des Reichs; das Unkraut aber sind die Kinder des Bösen.
39 Der Feind, der es sät, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Weltzeit; die Schnitter sind die Engel.

Zuerst erklärte Jesus, was die einzelnen Elemente des Gleichnisses im Reich Gottes darstellen.

    • Der Sämann ist der Sohn des Menschen, ein alttestamentlicher Begriff für Jesus selbst.
    • Das Feld, das gesät wird, ist die Welt. Das macht deutlich, dass er in diesem Gleichnis nicht von Israel sprach.
    • Die gute Same sind die Kinder des Reichs, d.h. die echte Gläubige, die im ersten Gleichnis als auf guten Boden gesät erwähnt werden.
    • Das Unkraut aber sind die Kinder des Bösen d.h. sie sind Untertanen des Reichs der Teufels.
    • Der Feind, der es sät, ist der Teufel der alles tut, um eine gute Ernte für den guten Sämann zu verhindern.
    • Die Ernte ist das Ende der Weltzeit. Das Wort übersetzt Weltzeit bedeutet das Ende des Zeitalters. Das heißt, zwischen dem Ende der Trübsal und das tausendjährigen Reich.
    • Die Schnitter sind die Engel.

Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Windrichtungen her, von einem Ende des Himmels bis zum anderen. – Matthäus 24,31

40 Gleichwie man nun das Unkraut sammelt und mit Feuer verbrennt, so wird es sein am Ende dieser Weltzeit.
41 Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden alle Ärgernisse und die Gesetzlosigkeit verüben aus seinem Reich sammeln
42 und werden sie in den Feuerofen werfen; dort wird das Heulen und das Zähneknirschen sein.

Der Posttribulationismus versucht, die Reihenfolge der Sammlung der Geretteten und Verlorenen zu verwenden, um zu beweisen, dass es die Entrückung der Gemeinde am Ende der Trübsal wird in Zusammenhang mit dem Anfang des tausendjährigen Reiches.

    • Dieses Argument ist jedoch ungültig, da die Reihenfolge im siebten Gleichnis umgekehrt ist.
    • Im Gericht erfolgt das Sammeln des Unkrauts und des Weizens nicht nacheinander, sondern gleichzeitig.

Der hier Feuerofen genannte Ort ist ein echter Ort.

Die Beschreibung des dort stattfindenden Leidens ist auch echt.

Und wenn deine Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab! Es ist besser für dich, dass du als Krüppel in das Leben eingehst, als dass du beide Hände hast und in die Hölle fährst, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. – Markus 9,43-44

Und wenn dein Fuß für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue ihn ab! Es ist besser für dich, dass du lahm in das Leben eingehst, als dass du beide Füße hast und in die Hölle geworfen wirst, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. – Markus 9,45-46

Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Reich Gottes eingehst, als dass du zwei Augen hast und in das höllische Feuer geworfen wirst, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. – Markus 9,47-48

43 Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre!

So wie es einen Ort ewiger Strafe gibt, gibt es auch einen Ort ewiger Glückseligkeit.

Wir reden allerdings Weisheit unter den Gereiften; aber nicht die Weisheit dieser Weltzeit, auch nicht der Herrscher dieser Weltzeit, die vergehen, sondern wir reden Gottes Weisheit im Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Weltzeiten zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hat, die keiner der Herrscher dieser Weltzeit erkannt hat — denn wenn sie sie erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt —, sondern, wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben«. – 1. Korinther 2,6-9

 

 

 

 

Können wir Gott etwas nützen?

Hiob 22,1-3

In seiner ersten Rede Eliphas ermahnt Hiob, die Züchtigung Gottes anzunehmen.

Siehe, wohl dem Menschen, den Gott zurechtweist! Darum verwirf die Züchtigung des Allmächtigen nicht! Denn er verwundet und verbindet; er zerschlägt, und seine Hand heilt. – Hiob 5,17-18

Mit seiner zweiten Rede beabsichtigte Eliphas, Hiob zum Schweigen zu bringen.

Ja, du machst die Gottesfurcht zunichte und schwächst die Andacht vor Gott! Denn deine Missetat lehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen. Dein eigener Mund verurteilt dich und nicht ich; und deine Lippen zeugen gegen dich! – Hiob 15,4-6

Eliphas und seine Freunde scheiterten daran, Hiobs Sünde in seiner Beziehung zu Gott zu finden. Hiobs Frömmigkeit war tadellos und das war nicht zu leugnen.

Da sprach der HERR zum Satan: Hast du meinen Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet! – Hiob 1,8

Nachdem Eliphas es versäumt hat, Hiobs Sünde in seiner Beziehung zu Gott zu finden, ändert er die Richtung und beschuldigt Hiob der Sünde der Vernachlässigung, basierend auf dem, was er für andere Menschen nicht getan hat.

Eliphas beginnt damit, die Gerechtigkeit Hiobs als unwichtig herabzusetzen.

1 Darauf antwortete Eliphas, der Temaniter, und sprach:
2 Kann ein Mann Gott etwas nützen? Es nützt ja der Verständige nur sich selbst.
3 Hat der Allmächtige Freude, wenn du gerecht bist? Ist’s ihm ein Gewinn, wenn du in Unschuld wandelst?

In diesen Worten sehen wir die Unwissenheit von Eliphas in Bezug auf den Kampf, der zwischen Gott und Satan stattfindet, dessen Gerechtigkeit Hiobs Hauptkampffeld ist.

Wenn die Frage des zweiten Verses nur als philosophisch betrachtet wird, könnte die Antwort nein lauten.

Wenn ich deinen Himmel betrachte, das Werk deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du an ihn gedenkst, und der Sohn des Menschen, dass du auf ihn achtest? – Psalm 8,4-5

Aber hier passiert viel mehr als eine philosophische Diskussion, es findet ein Krieg zwischen Gott und Satan, zwischen Gut und Böse statt, und in diesem Zusammenhang ist jeder, der gerecht lebt, ein Gewinn für Gott.

Aus dem Mund von Kindern und Säuglingen hast du ein Lob bereitet um deiner Bedränger willen, um den Feind und den Rachgierigen zum Schweigen zu bringen. – Psalm 8,3

Hat der Allmächtige Freude, wenn wir gerecht leben?

Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! – Römer 12,1

Ist es dem Menschen möglich, Gott in irgendeiner Weise zu gefallen?

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen. – Hebräer 11,6

Nachdem Eliphas gesagt hatte, dass die Güte Hiobs für Gott wertlos war, schlug Eliphas eine Liste von Sünden vor, derer sich Hiob schuldig machen könnte und die sein Leiden rechtfertigen würden. Diese werden wir im nächsten Podcast aufgreifen. Betrachten wir zunächst noch einmal die Frage von Eliphas.

Können wir Gott etwas nützen?

Philosophie ist großartig darin, Fragen zu stellen, aber sie versagt, wenn es darum geht, Antworten zu geben.

Wenn wir Antworten wollen, sollten wir auf das Wort Gottes schauen.

In der Bibel finden wir mehrere Wege, in denen die Antwort ja lautet.

    • Wir können Gott ehren.

Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut — tut alles zur Ehre Gottes! – 1. Korinther 10,31

    • Wir können Gott Freude bereiten.

Ich habe keine größere Freude als die, zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln. – 3. Johannes 1,4

Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der rettet; er wird sich über dich freuen mit Wonne, er wird still sein in seiner Liebe, er wird über dich jubelnd frohlocken. – Zephanja 3,17

    • Wir können ihm gefallen, indem wir anderen von seiner Liebe erzählen.

Denn weil die Welt durch [ihre] Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten, die glauben. – 1. Korinther 1,21

Das Gleichnis vom Sämann

Matthäus 13,1-23

1 An jenem Tag aber ging Jesus aus dem Haus hinaus und setzte sich an den See.
2 Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, sodass er in das Schiff stieg und sich setzte; und alles Volk stand am Ufer.

Das erste, was uns hier auffällt, sind die Zuhörer, die ihn sprechen hörten.

    • Unter ihnen ist das böse und ehebrecherische Geschlecht das ein Zeichen begehrt in Matthäus 12,39.
    • Auch seine Jünger waren dabei.

3 Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen.
4 Und als er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.
5 Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging sogleich auf, weil es keine tiefe Erde hatte.
6 Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
7 Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es.
8 Anderes aber fiel auf das gute Erdreich und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig und etliches dreißigfältig.
9 Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Das zweite, was uns auffällt, ist, dass Jesus seine Art zu sprechen geändert hat. Er spricht nicht mehr klar, sondern in Gleichnissen.

    • Der Satz „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ weist uns darauf hin, dass das Gleichnis über sich hinaus auf eine größere Bedeutung weist.
    • Der Ausdruck „die Ohren haben zu hören“ bezieht sich auf eine Empfänglichkeit für die zugrunde liegende Wahrheit des Gleichnisses.
    • Es ist einen Zuruf, positiv zu hören und angemessen zu reagieren.

10 Da traten die Jünger herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen mit ihnen?
11 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu verstehen; jenen aber ist es nicht gegeben.
12 Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er hat.

Die Jünger Jesu bemerkten den Unterschied und fragten Jesus warum.

Jesus sagte, es liegt daran, dass ich euch Geheimnisse erzählen muss und ich möchte, dass ihr es versteht.

    • Die Geheimnisse des Königreichs waren nicht für diejenigen, die ihn bereits abgelehnt hatten. Ihnen die Geheimnisse zu diesem Zeitpunkt zu verraten, wäre kontraproduktiv.

13 Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht hören und nicht verstehen;
14 und es wird an ihnen die Weissagung des Jesaja erfüllt, welche lautet: »Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen!
15 Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und mit den Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie verschlossen, dass sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.«

Ein weiterer Grund, auf diese Weise zu reden, war die Erfüllung der Prophezeiung Jesajas bezüglich dieser Situation.

Und er sprach: Geh und sprich zu diesem Volk: Hört immerfort und versteht nicht, seht immerzu und erkennt nicht! Mache das Herz dieses Volkes unempfänglich, und mache seine Ohren schwer und verklebe seine Augen, damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen Ohren nicht hört, und damit sein Herz nicht zur Einsicht kommt und es sich nicht bekehrt und für sich Heilung findet! – Jesaja 6,9-10

Lass uns einen Vergleich mit zwei anderen Situationen anstellen.

Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, indem er erkennt, was Gut und Böse ist; nun aber — dass er nur nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe! So schickte ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, damit er den Erdboden bearbeite, von dem er genommen war. Und er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim lagern und die Flamme des blitzenden Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen. – 1. Mose 3,22-24

…und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, sodass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit. – 2. Thessalonicher 2,10-12

16 Aber glückselig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören!
17 Denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben zu sehen begehrt, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Es gibt jedoch einen besonderen Segen für diejenigen, die dem Evangelium zuhören und positiv darauf reagieren.

18 So hört nun ihr das Gleichnis vom Sämann:

Das Wort „ihr“ ist wichtig, weil es das Privileg der Jünger, die Geheimnisse des Königreichs zu verstehen, nachdrücklich bekräftigt.

19 Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und raubt das, was in sein Herz gesät ist. Das ist der, bei dem es an den Weg gestreut war.

Das erste erwähnte Problem ist, dass sie das Wort nicht verstanden. Es ist genau ihre Ablehnung des Wortes, die es Satan erlaubt, hereinzukommen und es wegzunehmen. Die Ursache das Problem ist die Härte ihres Herzens.

20 Auf den felsigen Boden gestreut aber ist es bei dem, der das Wort hört und sogleich mit Freuden aufnimmt;
21 er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch. Wenn nun Bedrängnis oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, so nimmt er sogleich Anstoß.

Das zweite Beispiel ist eine oberflächliche oder emotionale Rezeption des Wortes, bei der das Wort keine Früchte trägt. Das hier erwähnte Problem ist, dass sie Anstoß nimmt. Sie würden gerne Christen sein, solange sie ihre Lebensweise nicht ändern müssten.

22 Unter die Dornen gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört, aber die Sorge dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar.

Das Problem mit der dritten Gruppe ist, dass es ihnen egal ist. Sie sind zu beschäftigt mit diesem Leben, um sich um die Ewigkeit zu kümmern. Der Boden war reichlich wachstumsfähig, wie das Wachstum der Dornen beweist. Sie waren einfach nicht am Reich Gottes interessiert. Beachte, dass es nicht heißt, dass die Person unfruchtbar wurde, sondern dass das Wort unfruchtbar wurde. Diese Gruppe wird, wie die beiden zuvor, nicht errettet!

23 Auf das gute Erdreich gesät aber ist es bei dem, der das Wort hört und versteht; der bringt dann auch Frucht, und der eine trägt hundertfältig, ein anderer sechzigfältig, ein dritter dreißigfältig.

Dieses Gleichnis macht deutlich, dass die meisten Menschen, die die Botschaft vom Königreich hören, sie ablehnen werden. Einige jedoch werden es annehmen, in ihren Herzen schätzen und an die Wahrheit des Königreichs glauben. Diese werden alle Früchte tragen.

Paulus spricht von zwölf Fruchtsorten:

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. – Galater 5,22

Die Frucht des Geistes besteht nämlich in lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. – Epheser 5,9

Jetzt aber, da ihr von der Sünde frei und Gott dienstbar geworden seid, habt ihr als eure Frucht die Heiligung, als Ende aber das ewige Leben. – Römer 6,22

Liebe ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass in einem wahren Gläubigen immer Frucht vorhanden sein wird.

die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. – Römer 5,5

Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir Zeugnis geben. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu empfangen. Ich nehme nicht Ehre von Menschen, aber bei euch habe ich erkannt, dass ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt. – Johannes 5,39-42

Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. – Johannes 13,35

wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. – 1. Johannes 2,5

Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. – 1. Johannes 3,14

Zuhören wäre ein Trost

Hiob 21

1 Darauf antwortete Hiob und sprach:
2 Hört, o hört doch an, was ich zu sagen habe; das soll der Trost sein, den ihr mir gewährt!
3 Erlaubt mir, dass ich rede; und nachdem ich gesprochen habe, magst du spotten!

Die Tatsache, dass Hiobs Ratgeber immer wieder dieselben Argumente wiederholen, obwohl er sie immer wieder widerlegt, führt zu dem Gedanken, dass sie nicht einmal zuhören.

Ihn weiter mit dem gleichen Argument zu schlagen hilft nicht, Hiob will, dass sie einfach mit dem Philosophieren aufhören und ihm zuhören.

4 Richte ich etwa meine Klage an einen Menschen? Und warum sollte ich nicht ungeduldig sein?
5 Wendet euch zu mir und staunt, und legt die Hand auf den Mund!
6 Ja, wenn ich daran denke, so erschrecke ich, und Zittern erfasst meinen Leib.

Das Versäumnis des Beraters, Mitgefühl zu zeigen, ist für Hiob entsetzlich, aber seine Klage richtet sich nicht nur gegen sie. Hiob ist wütend auf die Vorstellung, dass Gott für seine Probleme verantwortlich sein könnte, aber er kommt zu keinem anderen Schluss.

7 Warum leben denn die Gottlosen, werden alt, groß und stark?

Zophar deutete in 20,11 an, dass die Gottlosen immer jung sterben, aber Hiob sagt, dass das Gegenteil der Fall ist.

8 Ihr Same gedeiht vor ihrem Angesicht um sie her, und ihre Sprösslinge sind vor ihren Augen.

Hiob bestreitet auch Bildads Behauptung von 18,19-21, dass die Gottlosen keine Nachkommen haben, die sich an sie erinnern.

9 Ihre Häuser haben Frieden, keine Furcht; die Rute Gottes schlägt sie nicht.
10 Sein Stier bespringt, und nicht umsonst; seine Kuh kalbt ohne Fehlgeburt.
11 Ihre Jungen lassen sie ausziehen wie eine Schafherde, und ihre Kinder hüpfen herum.
12 Sie singen laut zur Pauke und Laute und sind fröhlich beim Klang der Schalmei.
13 Sie verbringen ihre Tage in Wohlleben und fahren in einem Augenblick in das Totenreich hinab.

Wie der reiche Mann von Lukas 16 haben sie ihr Gutes empfangen in ihrem Leben.

14 Und doch sprechen sie zu Gott: »Weiche von uns; nach der Erkenntnis deiner Wege fragen wir nicht!
15 Was ist schon der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten, und was nützt es uns, ihn anzurufen?«

In ihrem Wohlstand sind sie auch trotzig gegenüber dem allmächtigen Gott.

16 — Doch siehe, ihr Glück liegt nicht in ihrer Hand; [darum] sei der Rat der Gottlosen fern von mir! —
17 Wie oft erlischt die Leuchte der Gottlosen und ereilt sie ihr Unglück, teilt Er ihnen Verderben zu in seinem Zorn,
18 werden sie wie Stroh vor dem Wind und wie Spreu, die der Sturm entführt?

Hiobs Frage bezieht sich auf zwei wohlbekannte Sprüche in der Weisheitsliteratur der Psalmen und Sprüche.

Denn der Böse hat keine Zukunft, und die Leuchte der Gottlosen wird erlöschen. – Sprüche 24,20

Nicht so die Gottlosen, sondern sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. – Psalm 1,4

Obwohl beide Aussagen wahr sind, ist es in der Gegenwart nicht immer offensichtlich.

19 Spart Gott das Unglück [des Gottlosen] für seine Kinder auf? — Ihm selbst sollte er vergelten, sodass er es weiß!
20 Seine eigenen Augen sollen sein Verderben sehen, und den Zorn des Allmächtigen soll er selbst trinken!
21 Denn was liegt ihm an seinem Haus nach seinem Tod, wenn die Zahl seiner Monate abgerissen ist?

Sowohl Eliphas als auch Bildad haben gesagt, dass die Kinder für die Sünden ihrer Väter bezahlen müssen. Hiob stellt diese offensichtliche Ungerechtigkeit in Frage.

22 Kann man Gott Erkenntnis lehren, da er es doch ist, der die Hohen richtet?
23 Der eine stirbt im Vollbesitz seiner Kraft, vollkommen ruhig und sorglos;
24 seine Tröge fließen über von Milch, und das Mark seiner Gebeine ist getränkt.
25 Der andere aber stirbt mit betrübter Seele und hat nie Gutes geschmeckt:
26 Gemeinsam liegen sie im Staub, und Gewürm bedeckt sie beide.

Dies ist natürlich der Blick von dieser Seite des Grabes. Die Geschichte vom reichen Mann und Lazarus in Lukas 16 gibt den Rest des Bildes wieder.

27 Seht, ich kenne eure Überlegungen und die listigen Pläne, mit denen ihr mir Unrecht tun wollt!
28 Denn ihr denkt: »Wo ist das Haus des Fürsten? Und wo ist das Zelt, in dem die Gottlosen wohnten?«
29 Habt ihr nicht die befragt, die auf dem Weg vorüberzogen? Und habt ihr ihre Hinweise nicht beachtet,
30 dass der Böse verschont wird am Tag des Unglücks und dem Tag des Zorns entgeht?
31 Wer kann ihm ins Gesicht seinen Wandel vorhalten, und sein Tun, wer vergilt es ihm?
32 Doch er wird [feierlich] zu Grabe getragen, und über seinem Grabhügel hält man Wache.
33 Angenehm sind ihm die Schollen des Tales; hinter ihm her zieht jedermann, und vor ihm her eine unzählbare Schar.

Hiob erkennt, dass seine Berater immer wieder dieselben alten, abgenutzten Klischees wiederholen werden, die darauf hindeuten, dass er ein böser Mann ist.

Hiob begann damit, seine Ratgeber um eine Art Trost zu bitten, der auf ihrem stillen Zuhören beruhte, und schloss damit, dass er das, was sie als Trost angeboten hatten, als gespickt mit Falschheit und Unsinn ansah.

34 Was tröstet ihr mich da mit Nichtigkeiten? Eure Antworten sind nichts als Trug!