Herr lehre uns Beten (Teil 3)

Matthäus 6,9-13

9 Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name.
10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
11 Gib uns heute unser tägliches Brot.
12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Gib uns heute unser tägliches Brot.

    • Brot war ein Begriff, der nicht nur für Brot, sondern allgemein für Lebensmittel verwendet wurde.
    • Das übersetzte Wort „tägliches“ kommt nur einmal in der Bibel und nirgendwo anders in der griechischen Literatur vor.
    • Mögliche Bedeutungen: Für die Existenz benötig, Heute, oder Morgen

Gott hat den Menschen nicht gemacht und ihn dann vergessen, er wollte, dass die Menschen essen.

Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samentragende Gewächs gegeben, das auf der ganzen Erdoberfläche wächst, auch alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Sie sollen euch zur Nahrung dienen – 1. Mose 1,29

Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben. – 1. Mose 9,3

Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, welche ihn fürchten; denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er denkt daran, dass wir Staub sind. – Psalm 103,13-14

Eine der fortlaufenden Tätigkeiten Gottes ist die Versorgung seiner Schöpfung.

Hebräer 1,3 sagt uns das er „trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft“.

denn mir gehören alle Tiere des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. – Psalm 50,10

Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen, dass sie dem Menschen dienen, damit er Nahrung hervorbringe aus der Erde; und damit der Wein das Herz des Menschen erfreue, und das Angesicht glänzend werde vom Öl, und damit Brot das Herz des Menschen stärke. – Psalm 104-14-15

Da ist das Meer, so groß und weit ausgedehnt; darin wimmelt es ohne Zahl von Tieren klein und groß; da fahren die Schiffe, der Leviathan, den du gemacht hast, dass er sich darin tummle. Sie alle warten auf dich, dass du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt; verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; nimmst du ihren Odem weg, so vergehen sie und werden wieder zu Staub; sendest du deinen Odem aus, so werden sie erschaffen, und du erneuerst die Gestalt der Erde. – Psalm 104,27-30

Gott ist ein Spezialist, wenn es um unsere Bedürfnisse geht.

Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. – Matthäus 6,8

Ich bin jung gewesen und alt geworden, doch habe ich nie den Gerechten verlassen gesehen, oder seinen Samen um Brot betteln. – Psalm 37,25

Obwohl es unmöglich ist, ohne Essen zu leben, ist es nicht der wichtigste Teil unseres Lebens.

Essen sollte als Mittel zum Zweck gesehen werden, nicht als Zweck selbst.

Und er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit dem Manna, das weder du noch deine Väter gekannt hatten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern dass er von all dem lebt, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht. – 5. Mose 8,3

Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? – Matthäus 6,25

Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen?, oder: Was werden wir trinken?, oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt. Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden! – Matthäus 6,31-33

Elia ist ein herausragendes Beispiel für Gottes Versorgung.

Könige 17,8-16
8 Da erging das Wort des HERRN an ihn folgendermaßen:
9 Mache dich auf und geh nach Zarpat, das bei Zidon liegt, und bleibe dort; siehe, ich habe dort einer Witwe geboten, dass sie dich mit Nahrung versorgt!
10 Und er machte sich auf und ging nach Zarpat. Und als er an das Stadttor kam, siehe, da war eine Witwe dort, die Holz sammelte. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir doch ein wenig Wasser im Gefäß, damit ich trinken kann!
11 Als sie nun hinging, um es zu holen, rief er ihr nach und sprach: Bringe mir doch auch einen Bissen Brot mit!
12 Sie aber sprach: So wahr der HERR, dein Gott, lebt, ich habe nichts Gebackenes, sondern nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug! Und siehe, ich habe ein paar Holzstücke gesammelt und gehe hin und will mir und meinem Sohn etwas zubereiten, damit wir es essen und danach sterben!
13 Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mache es, wie du gesagt hast; doch bereite mir davon zuerst einen kleinen Brotfladen und bring ihn mir heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach etwas machen.
14 Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Der Mehltopf soll nicht leer werden und das Öl im Krug nicht weniger werden bis zu dem Tag, da der HERR es auf den Erdboden regnen lassen wird!
15 Und sie ging hin und machte es so, wie Elia gesagt hatte. Und er aß und sie auch samt ihrem Haus viele Tage lang.
16 Der Mehltopf wurde nicht leer, und das Öl im Krug wurde nicht weniger, nach dem Wort des HERRN, das er durch Elia geredet hatte.

Salomos Worte in den Sprüche helfen uns zu wissen, wie wir um Essen beten sollen.

Zweierlei erbitte ich mir von dir, das wollest du mir nicht versagen, ehe ich sterbe: Falschheit und Lügenwort entferne von mir; Armut und Reichtum gib mir nicht, nähre mich mit dem mir beschiedenen Brot; Dass ich nicht aus Übersättigung dich verleugne und sage: Wer ist der HERR?, Dass ich aber auch nicht aus lauter Armut stehle und mich am Namen meines Gottes vergreife!« – Sprüche 30,7-9

Habt acht!

Philipper 3,2

2 Habt acht auf die Hunde, habt acht auf die bösen Arbeiter, habt acht auf die Zerschneidung!

Die drei Warnungen hier beziehen sich nicht auf drei Gruppen, sondern auf eine Gruppe, für die Paulus drei Namen verwendet hat.

Habt acht auf die Hunde!

Hunde wurden aufgrund ihrer Essgewohnheiten als unreine Tiere angesehen. Die Juden haben die Heiden Hunde genannt, weil sie die jüdischen Vorschriften bezüglich des Essens nicht beachtet haben.

Hunde (das heißt Menschen, die als Hunde beschrieben werden) sind in Offenbarung 22, 15 von den Segnungen des Himmels ausgeschlossen.

Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut. – Offenbarung 22,15

Habt acht auf die bösen Arbeiter!

Diese sind identisch mit den betrügerischen Arbeitern von 2. Korinther 11,13.

Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich als Apostel des Christus verkleiden. – 2. Korinther 11,13

Sie sind das Gegenteil des unverschämten Arbeiters in 2. Timotheus 2,15.

Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt. – 2. Timotheus 2,15

Habt acht auf die Zerschneidung!

Diese dritte Beschreibung ist der Schlüssel zur Identifizierung, über wen Paulus geschrieben hat.

Das Wort „Zerschneidung“ ist hier ein Wortspiel.

Für Paulus hatte die Beschneidung eine Bedeutung, die über ihren wörtlichen Sinn hinausgegangen ist, indem sie die Reinigung und Hingabe des Herzens beschrieben hat.

Diese Bedeutung findet sich auch im Alten Testament:

So beschneidet nun die Vorhaut eures Herzens und seid nicht mehr halsstarrig! – 5. Mose 10,16

Beschneidet euch für den HERRN und beseitigt die Vorhaut eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Einwohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein Feuer, das niemand löschen kann, wegen der Bosheit eurer Taten! – Jeremia 4,4

Die „Zerschneidung“ wird von Paulus als Sammelbegriff verwendet, um falsche Lehrer zu beschreiben, die gelehrt haben, dass alle Christen an das Gesetz des Alten Testaments gebunden seien und daher unter anderem beschnitten werden sollten.

Wir sprechen oft von Hunden als dem besten Freund des Menschen, aber diese Hunde sind nicht der Typ, dem wir nahe kommen wollen. Auf dem Schild steht „Vorsicht vor Hunden“. Es ist ratsam, auf das Schild zu achten.

Herr, lehre uns beten (Teil 2)

Matthäus 6,9-13

9 Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name.
10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
11 Gib uns heute unser tägliches Brot.
12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Vater ist eine besondere Beziehung, die Jesus zu Gott hatte, die er aber gerne mit uns teilen wollte, als er uns befohlen hat, „Unser Vater“ zu beten.

Jesus bezeichnet Gott im Matthäusevangelium 43 Mal als Vater.

    • 21 Mal als „mein Vater“ (16), „sein Vater“ (1), „der Vater“ in Bezug auf sein Vater (2), oder nur „Vater“ (2).
    • 21 Mal als „euer Vater“ (14), „dein Vater“ (5), „ihr Vater“ (1), oder „unser Vater“ (1).
    • 1 Mal als „der Vater“.

Nennt auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. – Matthäus 23,9

Jesus hat Gott in seinen Gebeten oft als Vater bezeichnet.

    • Jesus hat dreimal im Garten von Gethsemane gebetet.

z. B. Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst! – Matthäus 26,39

    • Jesus hat dreimal am Kreuz gebetet.

Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! – Lukas 23,34

Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani, das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« – Matthäus 27,46

Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! – Lukas 23,46

    • Drei Gebete Jesu sind im Johannesevangelium aufgezeichnet.

Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. – Johannes 11,41

Vater, verherrliche deinen Namen! – Johannes 12,28

​Sechsmal in einem einzigen Gebet in Kapitel 17.

        • Vater… (1, 5, 21, 24)
        • Heilige Vater… (11)
        • Gerechte Vater … (25)

Gott wird im Alten Testament dreimal als „unser Vater“ bezeichnet.

Und doch bist du unser Vater; denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel kennt uns nicht; du aber, o HERR, bist unser Vater, und dein Name ist »Unser Erlöser von Ewigkeit her«! – Jesaja 63,16

Nun aber bist du, HERR, unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer; wir alle sind das Werk deiner Hände. – Jesaja 64,7

Als nächstes finden wir eine Aussage über Gottes Standort: „der du bist im Himmel!“

Unter dieser Aussage verstehen wir, dass Gott hoch und erhaben ist und dass wir im Vergleich niedrig und hilflos sind.

Er ist jedoch unser Vater, was darauf hinweist, dass er sich uns nahe gemacht hat und daher zugänglich ist.

In der Höhe und im Heiligtum wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, damit ich den Geist der Gedemütigten belebe und das Herz der Zerschlagenen erquicke. – Jesaja 57,15b

Nächstfolgend finden wir in diesem Gebet drei Bitten um die Verherrlichung des Vaters. Der Vergleich, „wie im Himmel, so auch auf Erden“, sollte für alle drei als zutreffend angesehen werden.

Geheiligt werde dein Name.

Es ist nicht so, dass wir seinen Namen heilig machen können.

Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name »Der Heilige« ist: – Jesaja 57,15a

Es ist vielmehr so, dass wir seinen heiligen Namen anerkennen und dass andere seinen heiligen Namen hier auf Erden kennenlernen können, wie er im Himmel bekannt ist.

Blicke vom Himmel hernieder und sieh herab von dem Ort, wo deine Heiligkeit und Ehre wohnt! – Jesaja 63,15

Ach, dass du die Himmel zerrissest und herabführest, dass die Berge erbebten vor deinem Angesicht, wie Feuer Reisig entzündet, wie Feuer Wasser siedend macht, um deinen Namen deinen Feinden bekannt zu machen, damit die Heiden vor deinem Angesicht erzittern; indem du furchtgebietende Taten vollbringst, die wir nicht erwarteten; ja, fahre du herab, dass vor deinem Angesicht die Berge erbeben! – Jesaja 64,1-2

Dein Reich komme.

Dies ist ein Gebet, dass die Herrschaft Gottes auf Erden verwirklicht wird, wie es bereits im Himmel ist.

Wir sind geworden wie solche, über die du niemals geherrscht hast, über die dein heiliger Name nicht ausgerufen wurde. – Jesaja 63,19

Zu jener Zeit begann Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast! Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir. – Matthäus 11,25-26

Dein, o HERR, ist die Majestät und die Gewalt und die Herrlichkeit und der Glanz und der Ruhm! Denn alles, was im Himmel und auf Erden ist, das ist dein. Dein, o HERR, ist das Reich, und du bist als Haupt über alles erhaben! Reichtum und Ehre kommen von dir! Du herrschst über alles; in deiner Hand stehen Kraft und Macht; in deiner Hand steht es, alles groß und stark zu machen! Und nun, unser Gott, wir danken dir und rühmen deinen herrlichen Namen. – 1. Chronik 29,11-13

Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen. – Daniel 7,13-14

Von der Herrlichkeit deines Reiches werden sie reden und von deiner Macht sprechen, dass sie den Menschenkindern seine mächtigen Taten verkünden und die prachtvolle Herrlichkeit seines Reiches. Dein Reich ist ein Reich für alle Ewigkeiten, und deine Herrschaft währt durch alle Geschlechter. – Psalm 145,11-13

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.

Nun aber bist du, HERR, unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer; wir alle sind das Werk deiner Hände. – Jesaja 64,7

Jesus ist unser Beispiel, wenn er im Garten gebetet hat:

Vater, wenn du diesen Kelch von mir nehmen willst — doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! – Lukas 22,42

Und das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, dass er uns hört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. – 1. Johannes 5,14

Freut euch in dem Herrn!

Philipper 3,1

 

1 Im Übrigen, meine Brüder, freut euch in dem Herrn! Euch [immer wieder] dasselbe zu schreiben, ist mir nicht lästig; euch aber macht es gewiss.

Der Ausdruck „freut euch“ wurde oft als Begrüßung und manchmal als Abschied verwendet wie in 2. Korinther:

Im Übrigen, ihr Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch ermahnen, seid eines Sinnes, haltet Frieden; so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein! – 2. Korinther 13,11

Wenn Paulus beabsichtigt den Brief hier zu beenden hat, wie einige vermutet hat, hat er eindeutig seine Meinung geändert, da dies der Mittelpunkt des Briefes und nicht das Ende ist.

Es gibt hier einen weiteren Unterschied, den wir beachten sollten. Paulus hat nicht nur „freut euch“ gesagt, sondern er hat „in dem Herrn“ hinzugefügt.

Aus diesen Gründen sollten wir nicht davon ausgehen, dass Paulus sich nur verabschieden wollte, sondern dass er dem, was er bereits geschrieben hatte, etwas Wichtiges hinzugefügt hat.

Wenn wir uns also die beiden vorhergehenden Kapitel genau anschauen, sehen wir, dass Paulus bereits drei Gründe für Freude erwähnt hat.

    • In Kapitel 1, Vers 18 freut er sich, dass Christus verkündigt war.
    • In Kapitel 2, Verse 17-18, freute er sich über die mögliche Gelegenheit, um Christi willen gemartert zu werden.
    • In Kapitel 2, Verse 28-30, freute er sich, dass Epaphroditus zu Philippi zurückkehren konnte, nachdem Gott ihn von seiner Krankheit geheilt hatte.

All dies waren gute Gründe, sich zu freuen, aber keiner war so wichtig wie der Grund, den er jetzt gibt, der einfach darin besteht, sich in dem Herrn zu freuen!

Die größte Freude, die wir haben können, ist, in Christus zu sein.

Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen! Da sprach er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe, ich gebe euch die Vollmacht, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch in irgendeiner Weise schaden. Doch nicht darüber freut euch, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber lieber darüber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. Zu derselben Stunde frohlockte Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir. – Lukas 10,17-21

Paul hat gesagt, es sei nicht lästig für ihn, seine Gedanken über die Freude zu wiederholen, weil er sicher sein müsse, dass sie die Wichtigkeit davon verstanden haben.

Freude hängt oft von den Umständen ab, aber das sollte für Gläubigen niemals der Fall sein, da wir uns freuen können, dass wir in Christus sind.

Die Einsetzung des Priestertums

3. Mose 8

1 Und der HERR redete zu Mose und sprach:
2 Nimm Aaron und seine Söhne mit ihm, dazu die Kleider und das Salböl und den Jungstier zum Sündopfer und die zwei Widder und den Korb mit ungesäuertem Brot,
3 und versammle die ganze Gemeinde vor dem Eingang der Stiftshütte!
4 Und Mose tat, wie ihm der HERR befohlen hatte, und die Gemeinde versammelte sich vor dem Eingang der Stiftshütte.
5 Und Mose sprach zu der Gemeinde: Das ist es, was der HERR zu tun geboten hat.

Eine ausführliche Beschreibung von Gottes Gebot, die hier ausgeführt wurde, kann in 2. Mose 29 gelesen werden.

In den Versen 6 bis 9 hat Mose Aaron mit den priesterlichen Gewändern gekleidet.

6 Und Mose brachte Aaron und seine Söhne herzu und wusch sie mit Wasser.
7 Und er legte ihm den Leibrock an und umgürtete ihn mit dem Gürtel, und er bekleidete ihn mit dem Obergewand und legte ihm das Ephod an und umgürtete ihn mit dem gewirkten Gürtel des Ephods und befestigte es ihm damit.
8 Danach legte er ihm das Brustschild an und legte in das Brustschild die Urim und die Thummim;
9 und er setzte ihm den Kopfbund auf das Haupt und heftete an den Kopfbund, vorn an seine Stirn, das goldene Stirnblatt, das heilige Diadem, so wie der HERR es Mose geboten hatte.

Das Brustschild war ein sehr farbenfrohes Objekt aus Gold und gezwirntem Leinen, das mit zwölf kostbaren Steinen besetzt war, die die zwölf Stämme Israels symbolisierten.

Das Stirnblatt war aus reinem Gold angefertigt und darauf war „Heilig dem HERRN“ eingraviert.

Christen wird auch im Neuen Testament geboten, heilig zu sein.

Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk – 1. Petrus 2,9

Diese Heiligkeit sollte sich auch in der Art und Weise widerspiegeln, wie wir uns sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne kleiden.

    • Paulus hat Christian beschrieben in 1. Thessalonicher 5,8 als „angetan mit dem Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.
    • Er hat andere Kleidung des Christen beschrieben in Kolosser 3,13: „So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut.“

In den Versen 10 bis 12 salbte Mose die gesamte Stiftshütte und alles darin mit Salböl. Zuletzt hat er auch Aaron gesalbt „um ihn zu heiligen“

Dies ist ein Bild unserer Salbung mit dem Heiligen Geist.

Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt es nicht nötig, dass euch jemand lehrt; sondern wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge; und so wie sie euch belehrt hat, werdet ihr in ihm bleiben. – 1. Johannes 2,27

Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes! – 1. Korinther 6,11

Das erste Opfer, das gebracht wurde, war das Sündopfer zur Reinigung des Altars.

14 Dann ließ er den Jungstier des Sündopfers herzuführen; und Aaron und seine Söhne stützten ihre Hände auf den Kopf des Sündopferstieres.
15 Und er schächtete ihn, und Mose nahm das Blut und tat davon mit seinem Finger auf die Hörner des Altars ringsum und entsündigte den Altar; und er goss das [übrige] Blut an den Fuß des Altars und heiligte ihn, indem er für ihn Sühnung erwirkte.

Danach wurde das Brandopfer geopfert, um sie zu versöhnen.

18 Er brachte auch den Widder zum Brandopfer herzu. Und Aaron und seine Söhne stützten ihre Hände auf den Kopf des Widders.
19 Und er schächtete ihn, und Mose sprengte das Blut ringsum an den Altar.
20 Und er zerlegte den Widder in seine Stücke, und Mose ließ den Kopf, die Stücke und das Fett in Rauch aufgehen,
21 und er wusch die Eingeweide und die Schenkel mit Wasser. So ließ Mose den ganzen Widder auf dem Altar in Rauch aufgehen. Das war ein Brandopfer zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer für den HERRN, so wie der HERR es Mose geboten hatte.

Das letzte Opfer war der Friedensopfer in diesem Fall als Einsetzungsopfer.

22 Er brachte auch den zweiten Widder herzu, den Widder der Einsetzung. Und Aaron und seine Söhne stützten ihre Hände auf den Kopf des Widders.
23 Und er schächtete ihn, und Mose nahm von seinem Blut, und er tat es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes.
24 Und Mose brachte auch die Söhne Aarons herzu, und er tat von dem Blut auf ihr rechtes Ohrläppchen und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes; und Mose sprengte das Blut ringsum an den Altar.

Als Teil dieses Opfers sehen wir ein sehr wichtiges Bild in dem, was als nächstes getan wurde.

25 Und er nahm das Fett und den Fettschwanz und alles Fett an den Eingeweiden und den Leberlappen und die beiden Nieren mit dem Fett daran und die rechte Schulter;
26 dazu nahm er aus dem Korb mit dem ungesäuerten Brot, der vor dem HERRN war, einen ungesäuerten Kuchen und einen Ölbrotkuchen und einen Fladen und legte es auf die Fettstücke und auf die rechte Schulter,
27 und er legte das alles auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne und webte es als Webopfer vor dem HERRN.
28 Danach nahm Mose das alles wieder aus ihren Händen und ließ es auf dem Altar über dem Brandopfer in Rauch aufgehen. Das war das Einsetzungsopfer zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer für den HERRN.

Das Wort Webopfer bedeutet, die Hände zu füllen. Die Hände Aarons waren daher dem Dienst gewidmet.

Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! – Römer 12,1

Es gab zwei Teile dieses Friedensopfers, die als Anteil des Preisten angesehen wurden. In diesem Fall hat Mose die Brust genommen und hat die rechte Schulter Gott gegeben.

30 Und Mose nahm von dem Salböl und von dem Blut auf dem Altar und sprengte es auf Aaron, auf seine Kleider und mit ihm auf seine Söhne und ihre Kleider, und er heiligte Aaron, seine Kleider, und mit ihm seine Söhne und die Kleider seiner Söhne.

Der Priester hat dann den Anteil gegessen, der normalerweise an den Sünder gegangen wäre.

    • Aaron und seine Söhne haben ihren Teil am Eingang zur Stiftshute gegessen.
    • Jede Portion, die nicht gegessen wurde, musste auf dem Altar verbrannt werden.

33 Und ihr sollt sieben Tage lang nicht hinausgehen vor den Eingang der Stiftshütte, bis zu dem Tag, an dem die Tage eures Einsetzungsopfers erfüllt sind; denn sieben Tage lang sollen euch die Hände gefüllt werden.
34 Was man heute getan hat, das hat der HERR zu tun befohlen, um für euch Sühnung zu erwirken.

Wenn sie ihre Pflichten nicht erfüllen würden, wie Gott es befohlen hatte, würden sie sterben.

36 Und Aaron und seine Söhne taten alles, was der HERR durch Mose geboten hatte.

Wenn wir am Abendmahl teilnehmen, sollten wir dasselbe tun.

Ein weiteres gutes Beispiel

Philipper 2,25-30

25 Doch habe ich es für notwendig erachtet, Epaphroditus zu euch zu senden, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter, der auch euer Gesandter ist und Diener meiner Not;
26 denn er hatte Verlangen nach euch allen und war bekümmert, weil ihr gehört habt, dass er krank gewesen ist.
27 Er war auch wirklich todkrank; aber Gott hat sich über ihn erbarmt, und nicht nur über ihn, sondern auch über mich, damit ich nicht eine Betrübnis um die andere hätte.
28 Umso dringlicher habe ich ihn nun gesandt, damit ihr durch seinen Anblick wieder froh werdet und auch ich weniger Betrübnis habe.
29 So nehmt ihn nun auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche in Ehren;
30 denn für das Werk des Christus ist er dem Tod nahe gekommen, da er sein Leben gering achtete, um mir zu dienen an eurer Stelle.

Wir haben gesehen, dass Paulus vorgehabt hat, Timotheus nach Philippi zu schicken, aber er wollte warten, bis er Neuigkeiten über sein Erscheinen vor Gericht hatte.

Wir haben auch gesehen, wie Paul selbst gehofft hatte, sie nach ihrer Freilassung persönlich zu besuchen.

Paulus hat jedoch ein weiterer Bote gestanden zur Verfügung, den er nun senden würde, ohne auf weitere Neuigkeiten über seine mögliche Freilassung zu warten.

Dieser Bote, Epaphroditus, war tatsächlich der Bote, den sie selbst zu Paulus geschickt hatten, um ihm das Geschenk der Unterstützung für Paulus zu bringen.

Der ursprüngliche Plan war, dass er das Geschenk zu Paulus bringen und für einen längeren Zeitraum als Helfer bleiben würde.

Anscheinend war er unterwegs schwer krank geworden. Die Nachricht von seiner Krankheit hatte es irgendwie zurück zu Philippi geschafft, vielleicht von jemandem, den er unterwegs getroffen hatte.

In seiner Entschlossenheit, Paulus zu erreichen, wäre er fast der Krankheit erlegen, aber jetzt war er unruhig, weil die Gemeinde in Philippi nichts von seiner Erholung wussten.

Paulus hat in Epaphroditus mehr als nur einen Bruder in Christus gesehen, der dort zu Besuch war. Er hat ihn seinen Mitarbeiter, Mitstreiter und Diener seiner Not genannt.

Paulus war äußerst glücklich, dass Gott eingetreten war und ihn geheilt hatte.

Obwohl es Paulus eine große Hilfe sein würde, Epaphroditus wie ursprünglich geplant dort zu halten, hat er ihn von dieser Verpflichtung entlassen, um die Gemeinde darüber zu informieren, dass er sich erholt hatte.

Es hat keinen Grund für die Gemeinde gegeben, traurig und besorgt zu bleiben, als er bereits vollständig erholen war. Der beste Weg, ihnen seine Erholung mitzuteilen, bestand darin, ihn persönlich mit diesem Brief von Paulus zurückzuschicken.

Diese Geschichte ist das dritte von drei Beispielen für jemanden, der die Gesinnung Christi hat.

Seine eigene Bereitschaft, sein Martyrium dem geistigen Bericht seiner philippinischen Freunde zuzuschreiben.

Timotheus selbstloser Dienst an Paulus und echte Sorge um andere Christen.

Die Hingabe von Epaphroditus an seine Mission, während er seine Gesundheit und (wie es hätte sein können) sein Leben riskiert hat.

Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. – Philipper 2,5-8

Lass uns dem Beispiel Christi folgen, wie diese drei Männer ihm gefolgt sind.

 

Herr, lehre uns beten (Teil 1)

Matthäus 6,5-13

5 Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie stellen sich gern in den Synagogen und an den Straßenecken auf und beten, um von den Leuten bemerkt zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.

Heuchler konzentrieren sich beim Beten nicht auf Gott, sondern auf sich selbst.

    • Es wird getan, um von den Leuten bemerkt zu werden.
    • Sie haben ihren Lohn schon empfangen.

6 Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.

Dies bedeutet nicht, dass gemeinsames Gebet nicht benötigt wird oder unwirksam ist.

Weiter sage ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden übereinkommen über irgendeine Sache, für die sie bitten wollen, so soll sie ihnen zuteilwerden von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte. – Matthäus 18,19-20

Hier geht es darum, alle Ablenkungen auszuschließen.

    • Ihr Kämmerlein könnte ein offenes Feld sein.
    • Der Grund, warum das öffentliche Gebet so schwierig ist, ist, dass wir nicht vergessen können, dass andere Menschen zuhören.
    • Wenn du heimlich betest, geht es dir nicht darum, was andere denken, sondern du sprichst mit Gott.

Dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten.

Die einzige Anerkennung, die wir suchen sollten, ist von Gott!

Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist; auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und [seine] Beschneidung [geschieht] am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott. – Römer 2,28-29

7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen.

Das öffentliche Gebet wird am häufigsten aufgefordert, aus einem bestimmten Grund oder in Bezug auf bestimmte Gebetsanliegen zu beten.

    • Es wurde gesagt, dass Leute, die lange in der Öffentlichkeit beten, wenig beten im Privat.
    • Das öffentliche Gebet soll das private Gebet nicht ersetzen. Es ist nicht da, um unsere Nachlässigkeit der privaten Gebetszeit zu kompensieren.
    • Gott entscheidet nicht, ob er unseres Gebet erhören soll, basierend darauf, wie lange wir beten.

8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet.

Gott hört gern von deinem Herzen, aber nicht so viel von deinem Kopf.

Das Gebet besteht nicht darin, Gott von unserer Not zu informieren, sondern ihn wissen zu lassen, dass wir unsere Not kennen und dass wir darauf vertrauen, dass er für uns sorgt.

erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen. – Sprüche 3,6

Die Wiederholung von auswendig gelernten Gebeten hat für uns wenig Bedeutung und für Gott keine.

Das Gebet, das jetzt gegeben wird, ist ein Beispiel dafür, wie wir beten sollen.

Kein Teil dieses Gebets muss notwendigerweise in jedem Gebet enthalten sein, aber jeder Teil unseres Gebets sollte in irgendeiner Weise den Teilen dieses Gebets ähneln.

Es ist sicherlich keine Sünde, dieses Gebet zu zitieren, aber wir müssen aufpassen, dass es nicht zu einer Form des Plapperns wird.

9 Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name.
10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
11 Gib uns heute unser tägliches Brot.
12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Der erste Teil des Gebets, über den wir sprechen werden, beantwortet die Frage: „Zu wem sollen wir beten?“

    • Wir sollten immer zum Vater beten.

Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel. – Jakobus 1,17

    • Wir sollten immer in Jesu Namen beten.

Und an jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was auch immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben! – Johannes 16,23

    • Wir sollten immer im Heiligen Geist beten.

Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was das Trachten des Geistes ist; denn er tritt so für die Heiligen ein, wie es Gott entspricht. – Römer 8,26-27

Jakobus gibt zwei Gründe an, warum Gebete nicht erhört werden.

    • Gebete sind nicht erhört, weil sie nie gebetet werden.

Ihr seid begehrlich und habt es nicht, ihr mordet und neidet und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft, doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. – Jakobus 4,2

    • Gebete sind nicht erhört, weil sie aus dem falschen Grund gebetet werden.

Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. – Jakobus 4,3

Die Pharisäer haben gebetet, um von Menschen gesehen zu werden, und das ist alles, was sie erhalten haben.

Gott hat uns „überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben“ (2. Petrus 1,4), „So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!“ (Hebräer 4,16)

Ein ausgezeichnetes Zeugnis

Philipper 2,19-24

19 Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, damit auch ich ermutigt werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht.
20 Denn ich habe sonst niemand von gleicher Gesinnung, der so redlich für eure Anliegen sorgen wird;
21 denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Christi Jesu ist!
22 Wie er sich aber bewährt hat, das wisst ihr, dass er nämlich wie ein Kind dem Vater mit mir gedient hat am Evangelium.
23 Diesen hoffe ich nun sofort zu senden, sobald ich absehen kann, wie es mit mir gehen wird.
24 Ich bin aber voll Zuversicht im Herrn, dass auch ich selbst bald kommen werde.

Paulus wollte hören, dass die Philipper in dem Kampf um den Glauben an das Evangelium gleichgesinnt waren. (Philipper 1,27)

Er wollte, dass sie seine Freude erfüllten, indem sie in dem Kampf gleichgesinnt waren. (Philipper 2,2)

Jetzt hoffte er, jemanden schicken zu können, der das beste Beispiel dafür war, was es bedeutet, gleichgesinnt zu sein.

Paulus hatte mehrere Gründe, Timotheus zu schicken.

    • Er hofft, von guten Nachrichten ermutigt zu werden, wenn Timotheus zurückkommt.
    • Er wusste, dass Timotheus sich genauso um ihre Bedürfnisse kümmern würde, wie er es tun würde, wenn er selbst dort wäre.
    • Er vertraute darauf, dass Timotheus sich um die Förderung der Sache Christi kümmern würde, nicht um seine eigene Sache.
    • Die Gläubigen in der Gemeinde in Philippi kannten Timotheus bereits, als er zuvor treu mit Paulus gedient hatte.

Paulus wartete darauf, Timotheus zu schicken, bis er sicher wusste, wie sich seine eigene Situation entwickeln würde.

Er war im Gefängnis, weil er das Evangelium von Jesus Christus gepredigt hatte, und er hoffte, bald freigelassen zu werden.

Paulus hatte Timotheus schon oft auf ähnliche Missionsreisen geschickt.

So sehr er Timotheus nun schicken wollte, er brauchte ihn noch mehr, wo er war.

Sobald er wusste, wie es ihm gehen würde, würde er Timotheus mit den guten Nachrichten zu ihnen schicken.

Paulus war zuversichtlich, dass er freigelassen werden und zu einem späteren Zeitpunkt selbst zu Philippi kommen würde.

Paulus vertraute darauf, dass Timotheus ein gutes Beispiel und eine Ermutigung für die Gemeinde in Philippi sein würde.

Können uns andere auf die gleiche Weise vertrauen?

Wenn einige in ihrer Abwesenheit auf unsere Hilfe angewiesen sind, können sie sich darauf verlassen, dass alles nach Gottes Willen getan wird.

Wir sollten uns bemühen, ein vertrauenswürdiger Diener Gottes wie Timotheus zu sein.

Almosen im Verborgenen geben

Matthäus 6,1-4

1 Habt acht, dass ihr eure Almosen nicht vor den Leuten gebt, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.
2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.
3 Wenn du aber Almosen gibst, so soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut,
4 damit dein Almosen im Verborgenen ist. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, er wird es dir öffentlich vergelten.

In Matthäus 6 spricht Jesus über drei Bereiche der Frömmigkeit, die für die Pharisäer und Schriftgelehrten von großer Bedeutung waren: Almosen geben, beten und fasten. Das Problem bei allen dreien war die Tendenz, sie zu externen Beweisen der Spiritualität zu machen.

„Habt acht, dass ihr eure Almosen nicht vor den Leuten gebt, um von ihnen gesehen zu werden“ ist kein Widerspruch zu Matthäus 5,16.

So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. – Matthäus 5,16

Der Unterschied ist die Motivation. Das eine ist, Gott zu preisen und zu ehren, das andere ist, Lob für sich selbst zu erhalten.

Es ist nicht der Akt des Gebens, der in Frage gestellt wird, da das Geben an Bedürftige nach dem Gesetz des Alten Testaments erforderlich war.

Wenn aber ein Armer bei dir ist, irgendeiner deiner Brüder in einem deiner Tore in deinem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, so sollst du dein Herz nicht verhärten, noch deine Hand vor deinem armen Bruder verschließen; sondern du sollst ihm deine Hand weit auftun und ihm reichlich leihen, so viel er nötig hat. – 5. Mose 15,7-8

Die Folgerung für das Geben von Almosen, die von Menschen gesehen zu werden, ist, dass du deinen Lohn bei deinem Vater im Himmel verlierst.

Dass Jesus gesagt hast „Wenn du nun Almosen gibst“ bedeutet dass er erwartet das sie werden Almosen geben. Die Frage hier ist die Art und Weise, die beim Geben verwendet wird.

Das auf Griechisch verwendete Wort für „Heuchler“ wurde auch für einen Schauspieler verwendet, der eine Maske getragen hat. Es ist das Ziel eines Heuchlers, zu verbergen, wer sie wirklich sind.

Indem du deine eigene Herrlichkeit suchst, nimmst du die Herrlichkeit Gottes weg.

Ich, der HERR, habe dich berufen in Gerechtigkeit und ergreife dich bei deiner Hand; und ich will dich behüten und dich zum Bund für das Volk setzen, zum Licht für die Heiden; dass du die Augen der Blinden öffnest, die Gebundenen aus dem Gefängnis führst und aus dem Kerker die, welche in der Finsternis sitzen. Ich bin der HERR, das ist mein Name; und ich will meine Ehre keinem anderen geben, noch meinen Ruhm den Götzen! – Jesaja 42,6-8

Wenn du das Lob der Menschen suchst, ist das alles, was du haben wirst. Du musst immer weiter geben, um weiterhin die Anerkennung von Menschen zu erhalten. Wie jemand sagte: Was hast du in letzter Zeit für mich getan?

Das „deine linke Hand nicht wissen soll, was deine rechte tut“ weist darauf hin, dass das Geben nicht nur nicht für das Lob der Menschen gegeben werden sollte, sondern auch nicht für das Lob von sich selbst.

In Amerika sprechen wir manchmal davon, deine eigene Posaune zu blasen oder sich auf den eigenen Rücken zu klopfen.

Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall. – Sprüche 16,18

Dein Almosen sollen im Verborgenen sein. Wenn möglich, sollte das Geben von Almosen sogar für den Empfänger anonym sein.

    • Der Vater, der ins Verborgene sieht wird es sehen.

Die Sünden mancher Menschen sind allen offenbar und kommen vorher ins Gericht; manchen aber folgen sie auch nach. Gleicherweise sind auch die guten Werke allen offenbar; und die, mit welchen es sich anders verhält, können auch nicht verborgen bleiben. – 1. Timotheus 5,24-25

    • Der Vater wird es dir öffentlich vergelten.

Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbar machen wird; und dann wird jedem das Lob von Gott zuteilwerden. – 1. Korinther 4:5

Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf. Jeder aber gebe acht, wie er darauf aufbaut. Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. – 1. Korinther 3,10-15

 

Ein Gott wohlgefälliges Opfer

Philipper 2,17-18

17 Wenn ich aber auch wie ein Trankopfer ausgegossen werden sollte über dem Opfer und dem priesterlichen Dienst eures Glaubens, so bin ich doch froh und freue mich mit euch allen;
18 gleicherweise sollt auch ihr froh sein und euch mit mir freuen!

Vom Vers 16 wissen wir, dass Paulus erwartet hat, dass er am Tag Christi am Leben sein würde und dass es für ihn ein Tag der Freude sein würde. Da er jedoch den Willen Gottes in dieser Angelegenheit noch nicht gekannt hat, hat er nun seine Gedanken erörtert, dass er möglicherweise zum Tode verurteilt werden würde.

Um seine Gedanken zu erklären, hat Paulus seinen möglichen Tod mit einem Trankopfer verglichen, wie es dem Herrn im Alten Testament ausgegossen wurde „zum lieblichen Geruch für den HERRN“. (4. Mose 28,8)

Paulus hat den gleichen Vergleich später verwendet, als sich seine Erwartung geändert hatte. Selbst als Paulus gewusst hat, dass er wegen seines Glaubens enthauptet werden würde, änderte dies nichts an seiner Haltung.

Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben. – 2. Timotheus 4,6-8

In Römer 12,1 hat uns Paulus ermutigt, unser Leben als lebendiges Opfer für Gott darzustellen.

​Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst! – Römer 12,1

Wir werden später in Philipper 4,18 sehen, dass die Gemeinde in Philippi ihm bereits ein Opfer gegeben hat, das er „einen lieblichen Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig“ genannt hat.

Paulus hat nun zwei mögliche Ergebnisse gesehen, von denen er wusste, dass beide ein Gott wohlgefälliges Opfer sein würden. Dies hatte er bereits in Philipper 1,21 angegeben.

Denn für mich ist Christus das Leben, und das Sterben ein Gewinn. – Philipper 1,21

Wenn Paulus zu diesem Zeitpunkt geopfert werden sollte, hat es zwei Sache gegeben, nach denen er sich sehnte.

Er wollte, dass das Opfer ihrer Berechnung gutgeschrieben wurde und nicht seiner eigenen.

und dem priesterlichen Dienst eures Glaubens

Er wollte, dass sie froh waren, wie er froh war, und dass sie sich mit ihm freuten, wie er sich mit ihnen freute.