Einen zum lebendigen Gott erhobenen Schrei

Hiob 10

1 Meine Seele ekelt’s vor meinem Leben; ich will mich meiner Klage überlassen, will reden in der Betrübnis meiner Seele.
2 Ich spreche zu Gott: Verdamme mich nicht! Lass mich wissen, weshalb du mich befehdest!

Wie oft haben wir gesagt, ich kann´s nicht mehr?

Hiob fühlte sich unter dem Gewicht seiner Schwierigkeiten niedergeschlagen und er musste seine Beschwerde mit jemandem teilen.

Seine Freunde waren in dieser Angelegenheit überhaupt keine Hilfe, also hat Hiob getan, was Petrus uns später gesagt hat, dass wir es tun sollten, er hat seine Sorgen auf den Herrn geworfen.

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. – 1. Petrus 5,7

Es ist interessant, dass Hiob zu dieser Zeit oder zu jeder anderen Zeit Gott nicht um Heilung und Wiederherstellung gebeten hat.

Stattdessen bittet er Gott, ihn wissen zu lassen, was er gegen ihn hatte.

3 Gefällt es dir wohl, dass du bedrückst, dass du das Werk deiner Hände verwirfst, während du über den Rat der Gottlosen dein Licht leuchten lässt?

In 1. Mose 1 lesen wir immer wieder, dass Gott gesehen hat, dass das, was er gemacht hatte, gut war.

Hiob hat Gott gefragt, ob er es als gut ansieht, die Unschuldigen zu unterdrücken, während die Schuldigen das Leuchten seines Lichts genießen.

4 Hast du Fleischesaugen, oder siehst du, wie ein Mensch sieht?
5 Sind denn deine Tage wie Menschentage, deine Jahre den Jahren eines Mannes gleich,
6 dass du nach meiner Schuld forschst und nach meiner Sünde fragst,
7 obwohl du doch weißt, dass ich unschuldig bin, und mich niemand aus deiner Hand erretten kann?

Hiob wusste, dass Gott nicht den Beschränkungen der bloßen Augen des Fleisches und der Anzahl der Jahre unterworfen war.

Es ist, als würde Hiob Gott fragen, ob er nichts Besseres zu tun hat, als ihn zu unterdrücken.

8 Deine Hände haben mich als Ganzes gebildet und rundum gestaltet, und nun verschlingst du mich?
9 Gedenke doch, dass du mich wie Ton gebildet hast; und nun willst du mich wieder in Staub verwandeln!
10 Hast du mich nicht wie Milch hingegossen und wie Käse mich gerinnen lassen,
11 mit Haut und Fleisch mich bekleidet, mit Gebeinen und Sehnen mich durchwoben?

Hier hat Hiob von Gott als seinem Schöpfer gesprochen, während er gefragt hat, zu welchem Zweck er gemacht wurde.

12 Leben und Gnade hast du mir gewährt, und deine Fürsorge bewahrte meinen Geist.
13 Doch dieses verbargst du in deinem Herzen; ich weiß, dass es bei dir so beschlossen war:
14 Wenn ich sündigte, so würdest du darauf achten und mich nicht freisprechen von meiner Missetat.

Hiob hat zugegeben, dass Gott gut zu ihm gewesen war und sich in der Vergangenheit um ihn gekümmert hatte, aber er hat Gottes Handlungen gegenüber ihm in der Gegenwart in Frage gestellt.

15 Habe ich Böses getan, dann wehe mir! Und bin ich im Recht, so darf ich mein Haupt doch nicht erheben; ich bin ja gesättigt mit Schande und muss mein Elend ansehen!

Hiob hat erneut seine Unschuld behauptet und hat gesagt, dass es nur sein gegenwärtiges Leiden war, das ihn anderen gegenüber schuldig erscheinen gelassen hatte.

16 Wagt [mein Haupt] es aber, sich zu erheben, so verfolgst du mich wie ein Löwe und handelst noch unbegreiflicher mit mir.
17 Du stellst neue Zeugen gegen mich auf und mehrst deinen Zorn gegen mich; du bietest stets frische Scharen, ja ein Heer gegen mich auf!

Es hat Hiob geschienen, dass Gott aus einem unbegreiflichen Grund wütend auf ihn war und dass er nichts tun konnte, um ihn zu besänftigen.

18 Warum hast du mich aus dem Mutterleib hervorgebracht? Wäre ich doch dabei umgekommen, ohne dass mich ein Auge gesehen hätte!
19 So würde ich sein, als wäre ich niemals gewesen, vom Mutterleib weg ins Grab gelegt.

Hiob hat sich vorgestellt, dass Gott wütend auf ihn war, aber wir wissen, dass dies überhaupt nicht der Fall war.

In seiner Frustration kehrt Hiob zu seinem ursprünglichen Wunsch zurück, bei der Geburt gestorben zu sein.

20 Ist meine Lebenszeit nicht kurz genug? Er höre doch auf, lasse ab von mir, dass ich mich ein wenig erhole,
21 ehe ich dahinfahre auf Nimmerwiederkehren in das Land der Düsternis und des Todesschattens,
22 in das Land, das schwarz ist wie die Finsternis, [das Land] des Todesschattens, wo keine Ordnung herrscht, wo das Licht wie tiefe Finsternis ist!

Hiob sprach früher vom Tod als einem Ort, an dem er Ruhe finden könnte, nun bittet er um eine kleine Pause vor dem Tod, die er jetzt als ein Land der Finsternis und der tiefsten Nacht sieht.

Hiob ist so weit gegangen, wie eine Person in die Tiefen von Depressionen und Verzweiflung vordringen kann.

Es würde uns an dieser Stelle gut tun, uns an die Worte des Apostels der Hoffnung im Neuen Testament zu erinnern.

 Denn wir wollen euch, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über unsere Bedrängnis, die uns in [der Provinz] Asia widerfahren ist, dass wir übermäßig schwer zu tragen hatten, über [unser] Vermögen hinaus, sodass wir selbst am Leben verzweifelten; ja, wir hatten in uns selbst schon das Todesurteil, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt. – 2. Korinther 1,8-9

In seiner Verzweiflung hat Hiob mit Gott gerungen, aber er hat immer noch seinen Schrei zum lebendigen Gott erhoben.

Hat Hiob irgendeine Hoffnung, die dieses Leben übersteigt?

Ja, aber diese Frage muss später in diesem Buch noch beantwortet werden.

 

 

 

 

Der Bedarf eines Mittlers

Hiob 9,21-35

21 Ich bin untadelig, dennoch kümmert mich meine Seele nicht; ich verachte mein Leben.

Für uns ist es wichtig, uns daran zu erinnern, dass alle Handlungen Gottes in seiner Gerechtigkeit verwurzelt sind, auch wenn sie außerhalb der Grenzen der menschlichen Fähigkeit liegen, sie zu bewerten oder zu verstehen.

Diese Worte Hiobs werden doch aus Verzweiflung gesprochen, während er sich bemüht zu verstehen, warum Gott den Gerechten erlauben würde, dasselbe oder ein ähnliches Schicksal wie die Gottlosen zu erleiden.

22 Darum sage ich: Es ist einerlei; Untadelige und Gottlose bringt er gleicherweise um!

Es hat aber Hiob geschienen, dass Gott schlimmer als moralisch gleichgültig war, als er sogar die Verzweiflung der Unschuldigen verspottet hat.

23 Wenn die Geißel plötzlich tötet, so lacht er über die Prüfung der Unschuldigen.

Hiobs fehlerhaftes Denken hat ihn dazu geführt, Gott als verantwortlich für die Existenz des Bösen zu betrachten.

24 Die Erde ist in die Gewalt des Frevlers gegeben; das Angesicht ihrer Richter verhüllt Er; wenn nicht Er, wer dann?

Die Behauptung von Hiobs Freunden, dass Gott nur die Bösen bestraft, hat nicht mit dem überein gestimmt, was Hiob erlebt hat.

Es hat ihm geschienen, dass Gott manchmal die Unschuldigen einfach ohne Grund vernichtet hat.

25 Und meine Tage sind schneller dahingeeilt als ein Läufer; sie sind entflohen und haben nichts Gutes gesehen;
26 sie sind vorbeigezogen wie Rohrschiffe, wie ein Adler, der sich auf Beute stürzt.
27 Wenn ich denke: »Ich will meine Klage vergessen, meine Miene ändern und heiter dreinschauen!«,
28 so muss ich meine vielen Schmerzen fürchten; denn ich weiß, dass du mich nicht freisprechen wirst!

Hiob hat nach einer kleinen Atempause gesucht, nach etwas, über das er lächeln konnte, wenn auch nur für einen flüchtigen Moment, aber es gab nichts. Stattdessen hat es nur eine endlose Reihe von Leiden gegeben.

29 Soll ich denn schuldig sein, was mühe ich mich vergeblich ab?
30 Wenn ich mich auch mit Schnee waschen würde und meine Hände mit Lauge reinigte,
31 so würdest du mich doch in die Grube tauchen, sodass sich meine eigenen Kleider vor mir ekelten!

Da Gott sich entschieden hat, ihn unbegründet als Verbrecher zu behandeln, konnte er nichts tun, um sich selbst zu reinigen. Gott würde ihn einfach zurück in die Schleimgrube werfen.

32 Denn Er ist nicht ein Mann wie ich, dass ich Ihm antworten dürfte, dass wir miteinander vor Gericht gehen könnten;
33 es gibt auch keinen Mittler zwischen uns, der seine Hand auf uns beide legen könnte.
34 Er nehme aber seine Rute von mir, und sein Schrecken ängstige mich nicht mehr,
35 so wollte ich reden und keine Angst vor Ihm haben — aber so ist es bei mir nicht.

Wir kommen nun zu dem eigentlichen Problem, um das es hier ging.

Es ist nicht wirklich das Problem des Leidens, sondern das einer richtigen Beziehung zu Gott.

Für Hiob war die Unfähigkeit, als aufrechter und tadelloser Mann in Gottes Gegenwart zu stehen, eine größere Belastung als das Leiden selbst.

Obwohl Hiob es nicht erkannt hat, hat ihn sein Kampf mit Gott auf diese Weise in Richtung einer richtigen Beziehung zu Gott bewegt.

Hiob ist auch auf ein Problem gestoßen, das im Garten Eden begonnen war.

Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz zum Retten und sein Ohr nicht zu schwer zum Hören; sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört! – Jesaja 59,1-2

Obwohl Hiobs Leiden nicht das Ergebnis von Sünde war, war Hiob tatsächlich ein Sünder, und das trennte ihn von Gott, so dass er nicht in seine Gegenwart kommen konnte.

Hiob hat dann die Notwendigkeit eines Mittler betont, der zwischen Gott und Menschen stehen und beiden eine Hand auf die Schulter legen könne.

Gott sei Dank ist dies kein Problem für uns.

Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat. – 1. Timotheus 2,5-6a

Hiob wollte ohne Angst vor Gott kommen können. Wegen Jesus können wir das so oft tun, wie wir wollen!

Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise [wie wir], doch ohne Sünde. So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe! – Hebräer 4,14-16

Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott?

Hiob 9,1-20

1 Da antwortete Hiob und sprach:
2a Wahrhaftig, ich weiß, dass es sich so verhält;

Hiob hat zu Beginn seiner Antwort auf Bildads Worte klar gemacht, dass seine Situation nicht die Folge von Unwissenheit war.

Hiobs Theologie war im Grunde die gleiche wie die seiner drei Freunde.

Sie alle haben geglaubt, dass Gott den Sünder bestraft und die Gerechten segnet und dass Leiden daher die Folge der Sünde ist.

Hiob war jedoch überzeugt, dass Gott ungerecht war, dies in seinem Fall anzuwenden.

Lass das Zeugnis von Hiob 1,1 in Erinnerung bleiben: Hiob „war ein untadeliger und rechtschaffener Mann, der Gott fürchtete und das Böse mied.“

 2b und wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott?

Eliphas hat früher eine ähnliche Frage gestellt:

Kann wohl ein Sterblicher gerecht sein vor Gott, oder ein Mann rein vor seinem Schöpfer? – Hiob 4,17

Hiob hat aber nicht gefragt „kann?“ sondern „wie kann?“. Danach hat er sich von ganzem Herzen ersehnt.

Bildads Vorwurf hat Hiobs Gedanken dem Thema Rechtfertigung zugewandt.

Bildad hat gesagt, „Siehe, Gott verwirft den Unschuldigen nicht, und er reicht auch keinem Übeltäter die Hand.“ (8,20)

Er hat geglaubt, dass Gottes Gerechtigkeit es erfordert, die Schuldigen zu bestrafen und die Unschuldigen zu segnen.

Hiob ist jedoch frustriert über seinen Versuch, sich selbst zu rechtfertigen. Wie kann er gerecht sein vor Gott?

Für Hiob hat es mehrere Probleme mit jedem Rechtfertigungsversuch gegeben.

Die erste davon war, dass Gottes Wege so viel höher waren als die des Menschen, dass der Mensch keine Chance auf eine mögliche Konfrontation hatte.

3 Wenn er mit Ihm rechten wollte, so könnte er Ihm auf tausend nicht eins antworten.
4 Er hat ein weises Herz und ist von ungebrochener Kraft; wer hat ihm je getrotzt und ist heil davongekommen?

Von Vers 4 bis Vers 13 finden wir ein Lied, in dem Hiob Gottes unglaubliche Kraft beschreibt.

Spezifische Handlungen, einschließlich der Erschaffung und Kontrolle des Universums, sind in den Versen 5 bis 10 aufgeführt.

5 Er versetzt Berge, und man merkt es nicht; er, der sie umkehrt in seinem Zorn.
6 Er stört die Erde auf von ihrem Ort, sodass ihre Säulen erzittern.
7 Er gebietet der Sonne, und sie geht nicht auf; er verschließt die Sterne mit einem Siegel.
8 Er allein spannt den Himmel aus und schreitet auf Meereswogen einher.
9 Er machte den Großen Bären, den Orion und das Siebengestirn, samt den Kammern des Südens.
10 Er tut große Dinge, die unerforschlich sind, und Wunderwerke ohne Zahl.

Hiob sieht Gottes Kraft als amoralische, souveräne Freiheit, als unkontrollierbare Kraft, die auf mysteriöse Weise arbeitet, um zu tun, was er will.

11 Siehe, er geht an mir vorüber, und ich sehe ihn nicht; er zieht vorbei, und ich bemerke ihn nicht.
12 Siehe, wenn er dahinrafft, wer kann ihn hindern? Wer kann ihm zurufen: Was machst du da?

Sogar die mächtigen Kräfte, von denen angenommen wurde, dass sie das Meer kontrollieren, mussten sich vor ihm verneigen.

 13 Gott lässt von seinem Zorn nicht ab; selbst Rahabs Helfer müssen sich unter ihn beugen.
14 Wie viel weniger könnte ich ihm da antworten, und Worte finden, um mit ihm zu reden!

Wenn sich alle Heerscharen von Himmel und Erde vor ihm verneigen, wie kann dann ein Mensch vor ihn stehen?

15 Auch wenn ich im Recht wäre, könnte ich ihm nichts erwidern, sondern müsste meinen Richter um Gnade anflehen.

Hiob hat geglaubt, seine einzige Chance sei, um Gnade zu bitten. Dies hat jedoch auch fruchtlos zu sein geschienen, da es so geschienen hat, als würde Gott sowieso nicht aufpassen.

16 Wenn ich rufe, wird er mir antworten? Ich glaube nicht, dass er auf meine Stimme hört;
17 denn im Sturm zermalmt er mich und fügt mir ohne Ursache viele Wunden zu.
18 Er lässt mich nicht einmal Atem holen, sondern sättigt mich mit bitteren Leiden.

Hiob hat auch ein anderes Problem gesehen: Es hat keine einberufende Behörde gegeben, die in der Lage war, einen Prozess abzuhalten, bei dem Gott beschuldigt werden konnte.

19 Kommt’s auf die Kraft des Starken an, siehe, er hat sie, und wenn aufs Recht, wer lädt mich vor?

Wenn ein solcher Prozess abgehalten würde, wer könnte ein Urteil zugunsten Hiobs durchsetzen?

20 Wenn ich mich auch rechtfertige, so wird mich doch mein Mund verurteilen, und bin ich auch untadelig, so wird er mich doch für verkehrt erklären.

Bevor wir Hiob zu hart beurteilen, sollten wir uns daran erinnern, dass Gott nicht wirklich wütend auf Hiob war. Gott hat Hiob sehr geliebt, lässt aber diese Prüfung von Hiob zu, um zu beweisen, dass Satan in Hiob falsch liegt.

Wir sollten auch wissen und verstehen, dass Gott manchmal zulässt, dass Satan uns aus demselben Grund prüft. Es zeigt, dass er uns für prüfenswert hält.

Sie sind ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes, dass ihr des Reiches Gottes würdig geachtet werdet, für das ihr auch leidet – 2. Thessalonicher 1,5

Und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden. – 2. Timotheus 3,12

 

Ist Leiden ein Beweis für Sünde?

Hiob 8

1 Da antwortete Bildad, der Schuchiter, und sprach:
2 Wie lange willst du solche Reden führen, [wie lange] sollen die Worte deines Mundes wie heftiger Wind sein?

Hiobs Bitte um Mitgefühl von seinen Freunden ist auf taube Ohren gestoßen. Anstatt Hiob zuzuhören, wie es ein guter Berater tun sollte, trägt Bildad mit mehr Urteilsvermögen zu Hiobs Elend bei.

Bildad hat gesagt: Hiob, deine Worte sind nicht anders als ein Haufen heißer Luft.

Anschließend konfrontiert er Hiob mit einer theologischen Frage:

3 Beugt denn Gott das Recht, oder verkehrt der Allmächtige die Gerechtigkeit?

An der Frage war nichts wirklich auszusetzen, aber in dieser Situation wurde sie falsch angewendet.

4 Wenn deine Kinder gegen ihn gesündigt haben, so hat er sie dahingegeben in die Gewalt ihrer Missetat.

Er hatte gesagt, Hiobs Kinder hätten wahrscheinlich bekommen, was sie verdient hätten, aber wir wissen, dass dies nicht der Fall war. Was mit Hiobs Kindern geschehen ist, war Teil von Hiobs Prüfung und hatte überhaupt nichts mit ihrer eigenen Sünde zu tun.

5 Bist du es aber, so suche Gott ernstlich und flehe um Gnade zu dem Allmächtigen!
6 Wenn du lauter und aufrichtig bist, so wird er sich um deinetwillen aufmachen und dein gerechtes Heim wiederherstellen.
7 Da wird dein früheres Glück im Vergleich zu deinem späteren klein sein!

Jetzt hat er gesagt: Hiob, du bist der Nächste, so wie deine Kinder umgekommen sind, wirst du auch umkommen, wenn du nicht umkehrst.

Bildad hat gesagt, wenn Hiob nur Buße tun würde, würde Gott sein Schicksal ändern und er würde gesegnet werden.

Während Eliphas seinen Rat auf Offenbarung gestützt hat, hat Bildad seine Argumentation aus der Tradition übernommen.

8 Denn frage doch das frühere Geschlecht und beherzige das, was ihre Väter erforscht haben!
9 Denn von gestern sind wir und wissen nichts; ein Schatten nur sind unsere Tage auf Erden.
10 Sind sie es nicht, die dich belehren, es dir sagen und Sprüche hervorholen aus ihrem Herzen?

Was hat die Tradition gesagt? Sünder werden immer bestraft und gute Menschen werden immer gesegnet.

Aus der Tradition werden drei Vergleiche gegeben, um Hiobs Situation zu veranschaulichen.

    • Diejenigen, die Gott vergessen, werden mit Papyruspflanzen ohne Wasser verglichen.

11 Schießt der Papyrus ohne Sumpf empor, oder gedeiht das Riedgras ohne Wasser?
12 Noch steht es in vollem Trieb, ist nicht zum Schneiden reif — da verdorrt es schon vor allem anderen Gras.
13 Das ist der Weg all derer, die Gott vergessen; ja, die Hoffnung des Ruchlosen geht zugrunde!

    • Zweitens werden diejenigen, die Gott vergessen, mit einem Spinngewebe verglichen.

14 Seine Zuversicht wird abgeschnitten, und sein Vertrauen ist ein Spinngewebe.
15 Er stützt sich auf sein Haus, aber es hält nicht stand; er hält sich daran fest, aber es bleibt nicht stehen.

    • Drittens werden diejenigen, die Gott vergessen, mit einer gut bewässerten Pflanze verglichen, die an den Wurzeln hochgezogen und beiseite geworfen wird.

16 Er steht voll Saft im Sonnenschein, und seine Ranken überziehen seinen Garten;
17 über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln, auf ein Haus von Steinen schaut er hin.
18 Doch wenn man ihn von seiner Stätte wegreißt, so verleugnet sie ihn: »Ich habe dich nie gesehen!«
19 Siehe, das ist die Freude seines Weges, und aus dem Staub werden andere wachsen.

Schließlich hat Bildad die Schlussfolgerung zu seiner Argumentation gegeben.

20 Siehe, Gott verwirft den Unschuldigen nicht, und er reicht auch keinem Übeltäter die Hand;
21 während er deinen Mund mit Lachen füllen wird und deine Lippen mit Freudengeschrei,
22 werden deine Hasser mit Schande bekleidet werden, und das Zelt der Gottlosen wird nicht mehr sein!

Die Schwierigkeit bei Bildads Rede ist, dass alles, was er gesagt hat, wahr gewesen wäre, wenn Hiob wegen der Sünde in diesem Zustand gewesen wäre, aber er war es nicht. Daher hat Bildads Rede Hiob weder Hilfe noch Trost gebracht, sondern trug nur zu seinem Elend bei.

Es ist wichtig, dass wir nicht den gleichen Fehler machen, wenn wir Ratschläge geben, als ob wir alle Antworten kennen, obwohl wir in Wirklichkeit die Situation nicht einmal kennen.

Die Berater von Hiob waren einem Standpunkt verpflichtet, den sie nicht ändern wollten, nämlich dass Sünde Leiden bringt und Leiden daher ein Beweis für Sünde ist.

Gott schenke uns bitte die Weisheit, diesen Fehler nicht zu machen!

 

Trostloses Leiden

Hiob 7

1 Hat der Mensch nicht harten Frondienst auf Erden; sind seine Tage nicht wie die eines Tagelöhners?

In den Worten Hiobs in diesem Abschnitt können wir ein Echo des Fluches im Garten Eden hören.

Im Schweiße deines Angesichts sollst du [dein] Brot essen, bis du wieder zurückkehrst zum Erdboden; denn von ihm bist du genommen. Denn du bist Staub, und zum Staub wirst du wieder zurückkehren! – 1. Mose 3,19

2 Wie einem Knecht, der sich nach dem Schatten sehnt, und wie einem Tagelöhner, der auf seinen Lohn harrt,
3 so wurden [auch] mir Monate voller Enttäuschung beschert und Nächte voller Qual zugeteilt.

Hiobs Beschwerde ist weder einzigartig noch seltsam, aber jedem gemeinsam. Die meisten von uns erwarten nicht, reich zu werden, wir wollen nur schuldenfrei sein und haben danach ein wenig Zeit, sich zurückzulehnen und das zu genießen, wofür wir so hart gearbeitet haben.

Dies erinnert uns an ein Gleichnis, das Jesus einmal erzählt hat:

Das Feld eines reichen Mannes hatte viel Frucht getragen. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun, da ich keinen Platz habe, wo ich meine Früchte aufspeichern kann? Und er sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter aufspeichern und will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und sei guten Mutes! – Lukas 12,16b-21

Im Gleichnis hat Gott zu diesem Mann gesagt:

Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird gehören, was du bereitet hast? – Lukas 12,20b

Jesus hat zu dem Mann, dem er das Gleichnis gegeben hat gesagt:

Habt acht und hütet euch vor der Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluss ab, den er an Gütern hat. – Lukas 12,15

Die Schlussfolgerung des Gleichnisses war:

So geht es dem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott! – Lukas 12,21

Aber Habsucht war nicht Hiobs Problem, er war reich an Gott gewesen und hatte großen Segen von Gott erfahren, aber jetzt waren sie weggenommen worden und er wollte nur verstehen, warum.

4 Wenn ich mich niederlege, so spreche ich: Wann werde ich aufstehen? Aber der Abend zieht sich hin, und ich bin gesättigt mit Unrast bis zur Morgendämmerung.

Manchmal brauchen wir nur einen Wohlfühlschlaf, um alles in die richtige Perspektive zu bringen, und dann ist alles in Ordnung, aber Hiob konnte nicht schlafen.

13 Wenn ich denke: Mein Bett wird mich trösten, mein Lager wird meine Klage erleichtern!,
14 so erschreckst du mich mit Träumen und ängstigst mich durch Gesichte,
15 sodass meine Seele lieber ersticken möchte und ich lieber tot wäre, als ein Gerippe zu sein.

Denke daran, dass Hiob nicht weiß, dass es Satan ist, der ihn quält. Die Frage, Gott, warum tust du mir das an, ist nicht wirklich die richtige Frage. Wir müssen darauf vertrauen, dass Gott unser Bestes im Sinn hat, was auch immer der Grund für das ist, was wir erleben.

5 Mein Fleisch ist bekleidet mit Maden und Schorf; meine Haut verkrustet und eitert.
6 Meine Tage gleiten schneller dahin als ein Weberschiffchen; sie entschwinden ohne Hoffnung.

Unsere Hoffnung sollte niemals auf Gesundheit oder Wohlstand liegen, sondern auf Gott.

7 Bedenke doch, dass mein Leben [nur] ein Hauch ist, dass mein Auge nichts Gutes mehr sehen wird!
8 Das Auge dessen, der mich [jetzt] erblickt, wird mich nicht mehr sehen; wenn deine Augen [nach mir sehen], so bin ich nicht mehr!
9 Wie die Wolke vergeht und verschwindet, so kommt, wer ins Totenreich fährt, nicht mehr herauf;
10 er kehrt nicht mehr in sein Haus zurück, und seine Stätte kennt ihn nicht mehr.

Hiob hinterfragt jetzt den Wert seines Lebens.

16 Ich habe genug! Ich will nicht ewig leben; lass ab von mir; meine Tage sind [nur] ein Hauch!
17 Was ist der Mensch, dass du ihn so hochhältst und dass du auf ihn achtest?
18 Du suchst ihn Morgen für Morgen heim; alle Augenblicke prüfst du ihn.
19 Warum schaust du immer noch nicht von mir weg und lässt mir nicht einmal so viel Ruhe, dass ich meinen Speichel herunterschlucken kann?

Die Frage von Vers 17 wird im 8. Psalm wiederholt, aber in Johannes 3,16 beantwortet.

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. – Johannes 3,16

11 Darum will auch ich meinen Mund nicht zurückhalten; ich will reden in der Bedrängnis meines Geistes, in der Verbitterung meiner Seele will ich klagen:
12 Bin ich denn das Meer oder ein Ungeheuer, dass du eine Wache gegen mich aufstellst?

20 Habe ich gesündigt? Was tue ich dir an, du Menschenhüter? Warum hast du mich zu deiner Zielscheibe gemacht, sodass ich mir selbst zur Last bin?

Hiob versteht nicht. Wenn er gesündigt hat, was war seine Sünde? Wenn er nicht gesündigt hatte, warum zielte Gott auf ihn, als ob er es getan hätte.

Hiob hat dann eine letzte Frage gestellt, bevor der nächste seiner Gäste zu sprechen beginnt.

21 Warum vergibst du meine Übertretung nicht und erlässt mir nicht meine Schuld? Denn jetzt muss ich mich in den Staub legen, und wenn du nach mir suchst, so bin ich nicht mehr!

Obwohl Hiob die Antwort von Gott noch nicht hören konnte, wissen wir, wie die Antwort lautete: Hiob, fürchte dich nicht, vertraue mir einfach, denn ich bin bei dir!

Mit Füßen getreten

Hiob 6,14-30

Eine der schlimmsten Tendenzen der menschlichen Natur ist es, Menschen mit den Füßen zu treten, während sie unten oder gefallen sind.

14 Dem Verzagten gebührt Mitleid von seinem Freund, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen.

Die Idee ist, dass diejenigen, die entmutigt sind, gehoben werden müssen, anstatt mit Füßen getreten zu werden.

Darum »richtet wieder auf die schlaff gewordenen Hände und die erlahmten Knie«, und »macht gerade Bahnen für eure Füße«, damit das Lahme nicht vom Weg abkommt, sondern vielmehr geheilt wird! – Hebräer 12,12-13

Einer trage des anderen Lasten, und so sollt ihr das Gesetz des Christus erfüllen! – Galater 6,2

15 Meine Brüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, die vergehen,
16 die trübe werden vom Eis, wenn der Schnee sich darin birgt,
17 die aber versiegen zur Zeit der Sommerhitze und von ihrem Ort verschwinden, wenn es heiß wird.
18 Es winden sich die Pfade ihres Laufs; sie ziehen hinauf in die Öde und verlieren sich.

Hiob hat gesagt, seine Freunde seien unzuverlässig wie ein Wildbach, der alles überflutet, wenn der Schnee im Frühling schmilzt, aber austrocknet, wenn der Sommer heiß ist und das Wasser benötigt wird. Dies ist ein großartiges Beispiel für die Art von Freunden, die wir nicht brauchen.

19 Die Karawanen Temas halten Ausschau, die Reisegesellschaften von Saba hoffen auf sie.
20 Aber sie werden in ihrer Hoffnung betrogen; sie kommen dorthin und werden enttäuscht.

Eine Karawane, die die Wüste durchquert, erwartet, dass sich Wasser im Bach befindet. Wenn jedoch kein Wasser vorhanden ist, werden sie möglicherweise umkommen.

21 So seid auch ihr jetzt ein Nichts geworden; ihr seht Schreckliches und fürchtet euch davor!

Wir sollten bereit sein zu helfen, wenn wir andere in einem wirklich schrecklichen Zustand sehen. Zu oft haben wir Angst, uns zu engagieren oder einer schlechten Situation zu nahe zu kommen. Wir befürchten, dass wir um Hilfe gebeten werden, wenn wir anerkennen, dass jemand in Schwierigkeiten ist.

22 Habe ich etwa gesagt: »Gebt mir etwas!«, oder »Macht mir ein Geschenk von eurem Vermögen!«,
23 oder »Rettet mich aus der Hand des Bedrängers und erlöst mich aus der Hand des Tyrannen!«?

Hiob hat nichts weiter als nur Rücksichtnahme verlangt. Stattdessen haben sie ihn beschuldigt, untreu gewesen zu sein, obwohl sie keine Beweise dafür hatten, dass dies der Fall war. Was Hiob braucht, ist nur Liebe und Mitleid, nichts weiteres.

24 Belehrt mich doch, und ich will schweigen, weist mir nach, worin ich geirrt habe!

Wenn ich etwas falsch gemacht habe, dann zeig mir, was ich getan habe.

25 Wie eindringlich sind Worte der Wahrheit! Aber was bringen eure Zurechtweisungen schon zurecht?

Es ist wichtig, dass wir die Wahrheit von unseren Freunden hören, aber was Hiob von seinen Freunden gehört hat, war nicht die Wahrheit, sondern ungerechtfertigte Kritik.

26 Gedenkt ihr Worte zu bekritteln und haltet die Reden eines Verzweifelten für Wind?

Es gibt einige Leute, die nichts anderes tun können, als andere zu kritisieren. Anstatt etwas Konstruktives zu tun, reißen sie alles ab, was andere tun. Wie Hiobs Freunde sind sie besonders gut darin, diejenigen, die unten sind, mit den Füßen zu treten.

27 Ja, ihr würdet selbst über eine Waise das Los werfen und euren Freund verschachern!

Hiob vergleicht nun die Grausamkeit seiner Freunde mit jemandem, der für ein Waisenkind Lose wirft oder einen Freund in die Sklaverei verkauft.

28 Und nun tut mir den Gefallen und schaut mich an; ich werde euch doch wahrhaftig nicht ins Angesicht belügen!
29 Kehrt doch um, tut nicht Unrecht! Ja, kehrt um! Noch bin ich hier im Recht!
30 Ist denn Unrecht auf meiner Zunge, oder unterscheidet mein Gaumen nicht, was verderblich ist?

Hiob bittet um ein wenig Mitgefühl und dass seine Freunde ihre Anklage gegen ihn überdenken würden. Seine Integrität war in Gefahr und das war ihm wichtiger als das Leben selbst.

Eliphas war ein Temaniter und Tema war bekannt für Weisheit, aber anscheinend hatten sie das griechische Sprichwort noch nicht gelernt: Sei still oder lass Deine Worte mehr wert sein als Stille. – Pythagoras

Denke daran, was Eliphas am Anfang gesagt hat: Aber Worte zurückhalten, wer könnte das? – Hiob 4,2b

Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen, so ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit. – Sprüche 25,11

Lasst uns danach streben, die Worte zu sprechen, die Leben bringen, und andere nicht mit den Füßen zu treten, wenn sie unten sind.

Die Rechtfertigung seiner Beschwerde

Hiob 6,1-13

1 Da antwortete Hiob und sprach:
2 O dass man meinen Unmut wiegen könnte und mein Unglück auf die andere Waagschale legte!

In diesem Abschnitt hat Hiob versucht, seine Beschwerde zu rechtfertigen.

Er hat dies getan, indem er sich eine Waage vorgestellt hat, die in der Lage war, Gefühle mit Problemen zu vergleichen.

„Wenn du eine Waage nähmest und mein aktuelles Unmut auf die eine Seite und mein Unglück auf die andere Seite stellen würdest, würdest du sehen, was schlimmer ist.“

3 Denn nun ist es schwerer als der Sand der Meere; darum sind meine Worte so ungestüm.

„Ja, meine Beschwerde klingt schwer, aber die Last, die ich trage, ist so schwer, dass ich kein anderes tun kann.“

4 Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, mein Geist trinkt ihr Gift; die Schrecken Gottes bestürmen mich.

Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass Hiob nicht wusste, dass seine Probleme Angriffe von Satan waren. Selbst wenn er es wüsste, würde die Frage bleiben, warum Gott es zugelassen hat.

Bei alledem sündigte Hiob nicht und verhielt sich nicht ungebührlich gegen Gott. – Hiob 1,22

Hiob hat Gottes Recht nicht in Frage gestellt, ihn das Böse erleiden zu lassen.

Wenn wir das Gute von Gott annehmen, sollten wir da das Böse nicht auch annehmen? – Hiob 2,10b

Hiob glaubte jedoch, dass es für ihn in Ordnung war, seine Klage bei Gott einzureichen, wenn Gott mehr auf ihn legte, als er ertragen konnte.

Petrus hat diesem Glauben eindeutig zugestimmt:

So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit! Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. – 1. Petrus 5,6-7

Ähnliches finden wir auch in den Psalmen:

Ich rufe zu Gott und will schreien; zu Gott rufe ich, und er wolle auf mich hören! Zur Zeit meiner Not suche ich den Herrn; meine Hand ist bei Nacht ausgestreckt und ermüdet nicht, meine Seele will sich nicht trösten lassen. – Psalm 77,2-3

Hiob ist noch nicht fertig, er verwendet jetzt andere Beispiele, um seinen Unmut zu rechtfertigen.

5 Schreit auch ein Wildesel auf der Grasweide, oder brüllt ein Stier, wenn er Futter hat?

Jeder, der eine Katze oder einen Hund hat, weiß das. Wenn du vergisst, sie zu füttern, oder wenn sie mit dem, was du ihnen gibst, nicht zufrieden sind, werden sie dich darüber informieren.

6 Lässt sich etwa Fades ohne Salz essen? Oder findet man am Eiweiß irgendwelchen Geschmack?
7 Was meine Seele zu berühren verschmähte, das ist jetzt mein tägliches Brot, mir zum Ekel!

Lass uns noch einmal die ähnlichen Gedanken in den Psalmen beachten:

Ich gedenke an die alte Zeit, an die Jahre der Urzeit; ich gedenke an mein Saitenspiel in der Nacht, ich sinne in meinem Herzen nach, und es forscht mein Geist: Wird denn der Herr auf ewig verstoßen und niemals wieder gnädig sein? Ist’s denn ganz und gar aus mit seiner Gnade, und ist die Verheißung zunichte für alle Geschlechter? Hat denn Gott vergessen, gnädig zu sein, und im Zorn seine Barmherzigkeit verschlossen? – Psalm 77,6-10

8 O dass doch meine Bitte in Erfüllung ginge, und Gott mein Verlangen gewährte:
9 dass doch Gott sich entschlösse, mich zu zermalmen, seine Hand ausstreckte, um mich abzuschneiden!
10 So bliebe mir noch der Trost — und ich frohlockte darüber im schonungslosen Schmerz —, dass ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet habe!

Dies ist eine verblüffende Aussage von Hiob: Es wäre besser zu sterben, als Gottes Wort zu verleugnen.

Wie schnell verfluchen oder missbrauchen viele Christen Gottes Namen, wenn die geringsten Probleme auf sie zukommen, doch dies war Hiobs größte Angst, dass seine Probleme ihn zur Sünde führen würden.

11 Wie groß ist denn meine Kraft, dass ich noch ausharren, und wann kommt mein Ende, dass meine Seele sich gedulden soll?
12 Ist mir denn die Kraft der Steine gegeben? Ist mein Fleisch denn aus Erz?
13 Bin ich denn nicht hilflos und jeder Stütze beraubt?

Lass uns feststellen, wie mit dieser Situation in den Psalmen umgegangen wird.

Und ich sage: Ich will das erleiden, die Änderungen, welche die rechte Hand des Höchsten getroffen hat. Ich will gedenken an die Taten des HERRN; ja, ich gedenke an deine Wunder aus alter Zeit, und ich sinne nach über alle deine Werke und erwäge deine großen Taten: O Gott, dein Weg ist heilig! Wer ist ein so großer Gott wie du, o Gott? Du bist der Gott, der Wunder tut; du hast deine Macht erwiesen an den Völkern! – Psalm 77,11-15

Ich weiß vielleicht nicht immer warum, aber ich kann mich freuen, dass er es weiß.

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. – Römer 8,28

Zurechtgewiesen

Hiob 5,17-27

Bis zu diesem Punkt hat Eliphas verschiedenes gesagt:

    • Zunächst hat er seine Enttäuschung über Hiob ausgedrückt, der in seinen Augen nur ein Heuchler war.
    • Zweitens hat er von ihm als zu niedrig gesprochen, um Gottes Aufmerksamkeit überhaupt zu verdienen.
    • Drittens hat er gesagt, Hiob war in dem Zustand, in dem er sich befinde, weil er ein Narr war und daher selbst der Hilfe der Heiligen nicht würdig war.
    • Als nächstes hat Eliphas erklärt, dass Hiob sowieso jede Strafe verdient, die er erhalten hat. Er sollte sich daher einfach auf Gottes Barmherzigkeit stützen und auf das Beste hoffen.

17 Siehe, wohl dem Menschen, den Gott zurechtweist! Darum verwirf die Züchtigung des Allmächtigen nicht!
18 Denn er verwundet und verbindet; er zerschlägt, und seine Hand heilt.

Die Worte von Eliphas an diesem Punkt sind schöne Worte, die heute sogar verwendet werden können, um einem Gläubigen, der in Sünde gefallen ist, zu helfen, seine Beziehung zu Gott wiederherzustellen. Aber in Hiobs Fall wurden sie völlig falsch angewendet.

Mein Sohn, verwirf nicht die Züchtigung des HERRN und sei nicht unwillig über seine Zurechtweisung; denn wen der HERR liebt, den züchtigt er, wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat. – Sprüche 3,11-12

Gott hat Hiob auf jeden Fall geliebt und würde Zurechtweisung zweifellos bei ihm anwenden, wenn er es gebraucht hat. Das war hier aber nicht der Fall.

Verbindet Gott den reuigen Sünder, nachdem er ihn zurechtgewiesen hat? Dazu hat Hosea Ja geantwortet:

Kommt, wir wollen wieder umkehren zum HERRN! Er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden! – Hosea 6,1

19 In sechs Bedrängnissen wird er dich erretten, und in sieben wird dich nichts Böses antasten:

Eliphas behauptet hier, dass Gottes Züchtigung zu Hiobs Gunsten war, also sollte Hiob von seiner Sünde umkehren. Dann würde Gott ihn heilen und alles wäre in Ordnung. Ähnliches wird in der Tat im Brief an die Hebräer im Neuen Testament gelehrt.

Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind. – Hebräer 12,11

Nichts davon hat Hiob Trost gebracht, denn Hiobs Probleme waren die Folge der Prüfung, nicht der Sünde.

20 In Hungersnot wird er dich vom Tod erlösen und im Krieg von der Gewalt des Schwertes;
21 vor der Geißel der Zunge wirst du geborgen sein und wirst die Verwüstung nicht fürchten, wenn sie kommt.
22 Über Verwüstung und Dürre wirst du lachen und vor den wilden Tieren der Erde nicht erschrecken,
23 denn mit den Steinen des Feldes stehst du im Bund, und das Wild des Feldes hält Frieden mit dir.
24 Du wirst erfahren, dass dein Zelt sicher ist, und betrachtest du deine Wohnung, so fehlt dir nichts.

Nach den Worten von Eliphas ist nur eines zwischen Hiob und absoluter Glückseligkeit gestanden und das war seine Sünde.

25 Du wirst erfahren, dass dein Same zahlreich wird und deine Sprösslinge wie das Gras auf Erden.

Es muss für Hiob äußerst schmerzhaft gewesen sein, dies zu hören, denn Hiobs Kinder waren bereits tot, und laut Eliphas war es seine eigene Schuld.

26 Du wirst in gutem Alter begraben werden, wie man Garben einbringt zu ihrer Zeit.

Ein langes Leben war in jenen Tagen der Wunsch fast aller, so wie es auch heute noch ist, und die Menschen werden fast alle Anstrengungen unternehmen, um ihr Leben noch ein wenig zu verlängern. Diese Aussicht hat jedoch nur zu Hiobs Verzweiflung beigetragen. Er hatte gewusst, wie es war, ein gesegnetes Leben zu führen, aber im Moment war alles Dunkelheit und Verzweiflung.

27 Siehe, das haben wir erforscht, so ist es; höre du darauf und merke es dir wohl!

Wie viele der heutigen Experten erklärt Eliphas sich und seine Gefährten zur Summe der Weisheit.

In biblischen Zeiten wurden Menschen, denen die Zukunft offenbart worden war, Propheten genannt, Menschen, die fälschlicherweise behaupteten, über solches Wissen zu verfügen, wurden falsche Propheten genannt. Um zwischen ihnen zu unterscheiden, wurden Propheten auf einem höheren Niveau gehalten, das heißt, sie mussten 100% der Zeit Recht haben. Stelle dich vor, wie es anders wäre, wenn unsere Experten heute diesen Standard einhalten würden!

Eliphas hat einige gute Dinge gesagt, aber als Berater hat er gescheitert, weil er das Problem falsch identifiziert hat. Man könnte sagen, dass er in dem, was er gesagt hat, mehr falsch gelegen hat als richtig.

Im nächsten Abschnitt wird Hiob seine Antwort auf diese Vorwürfe von Eliphas geben.

 

 

Kostenlose Beratung, aber nicht wirklich hilfreich

Hiob 5,8-17

8 Ich jedoch würde Gott suchen und Gott meine Sache darlegen,

Der Rat, den Eliphas jetzt gibt, ist nicht falsch, aber er ist dennoch falsch in dem, was er impliziert, indem er diesen Rat gibt.

    • Eliphas hat erstens impliziert, dass Hiob in dieser Situation war, weil er gesündigt hatte.

Bei alledem sündigte Hiob nicht und verhielt sich nicht ungebührlich gegen Gott. – Hiob 1,22

Bei alledem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen. – Hiob 2,10c

    • Zweitens hat er impliziert, dass Hiob bis zu diesem Punkt seine Sache nicht vor Gott vertreten hatte.

Da stand Hiob auf und zerriss sein Gewand und schor sein Haupt; und er warf sich auf die Erde nieder und betete an. Und er sprach: Nackt bin ich aus dem Leib meiner Mutter gekommen; nackt werde ich wieder dahingehen. Der HERR hat gegeben, der HERR hat genommen; der Name des HERRN sei gelobt! – Hiob 1,20-21

Wenn wir das Gute von Gott annehmen, sollten wir da das Böse nicht auch annehmen? – Hiob 2,10b

Unabhängig davon, ob wir durch unsere Sünde oder aus einem anderen Grund belastet sind, ist es richtig, unsere Sache vor Gott zu bringen.

Befiehl dem HERRN deinen Weg, und vertraue auf ihn, so wird er es vollbringen. – Psalm 37,5

Befiehl dem HERRN deine Werke, und deine Pläne werden zustande kommen. – Sprüche 16,3

Wir sollen Gott suchen…

9 der große, unerforschliche Dinge tut, Wunder, die nicht zu zählen sind:

Groß ist der HERR und hoch zu loben, ja, seine Größe ist unerforschlich. – Psalm 145,3

O welche Tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte, und wie unausforschlich seine Wege! – Römer 11,33

Eliphas beschreibt das Gute, das Gott tun kann, und hier gibt es doch keine Grenzen.

Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. – Lukas 1,37

10 Er gießt Regen auf die Erde und sendet Wasser über die Fluren;

Das erste gegebene Beispiel hat aus Gottes Hand in der Natur gestammt. Was Eliphas hier sagt, ist wahr, aber es hilft ihm nicht wirklich, seine Botschaft zu vermitteln.

Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. – Matthäus 5,45

Er ließ in den vergangenen Generationen alle Heiden ihre eigenen Wege gehen; und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen; er hat uns Gutes getan, uns vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben und unsere Herzen erfüllt mit Speise und Freude. – Apostelgeschichte 14,16-17

11 er erhöht die Niedrigen, und die Leidtragenden erlangen das Heil;

Wiederum ist das, was Eliphas sagt, wahr, da Jesus dasselbe mit anderen Worten in der Bergpredigt gesagt hat.

Diese Wahrheit kann jedoch nur beobachtet werden, wenn man das gesamte Leben einschließlich des Urteils nach dem Tod betrachtet.

12 er vereitelt die Anschläge der Listigen, dass ihre Hand sie nicht ausführen kann;

Diese Aussage ist manchmal wahr, aber nicht unbedingt wahr.

Weil der Richterspruch über die böse Tat nicht rasch vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder davon erfüllt, Böses zu tun. – Prediger 8,11

Es geht um das trügerische Argument, warum lässt Gott schlechte Dinge geschehen? Die Behauptung in diesem Vers, dass Gott keine schlechten Dinge zulässt, und die Vorstellung, dass er keine schlechten Dinge zulassen sollte, sind beide falsch.

Es ist jedoch wahr, dass Gott alle Menschen für ihre bösen Taten richten wird.

13 er fängt die Weisen in ihrer List, und der Rat der Verschlagenen wird über den Haufen geworfen;
14 bei Tag stoßen sie auf Finsternis, und am Mittag tappen sie umher wie in der Nacht.

Dieser ist im Allgemeinen wahr und wurde als solcher im neuen Testament vom Apostel Paulus teilweise zitiert.

Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott; denn es steht geschrieben: »Er fängt die Weisen in ihrer List«. – 1. Korinther 3,19

15 Aber er rettet den Elenden vom Schwert, aus ihrem Rachen und aus der Hand des Starken,
16 sodass der Geringe Hoffnung fasst und die Frechheit ihr Maul verschließt.

Wieder bemerken wir, dass diese Ansicht von Gott ein bisschen seltsam ist. Ähnlich wie Satan es im Garten Eden und in der Versuchung Christi in der Wüste getan hat, wird genug Wahrheit gegeben, um einen denken zu lassen, dass alles wahr ist, aber es ist nicht alles wahr. Die von Eliphas präsentierte hypothetische Sicht auf Gott verdunkelt tatsächlich die Wahrheit und bietet Hiob keinerlei Erleichterung.

Was sagt Eliphas wirklich? Zusammenfassend, Hiob, halt einfach die Klappe und nimm die Strafe, die du verdient hast!

17 Siehe, wohl dem Menschen, den Gott zurechtweist! Darum verwirf die Züchtigung des Allmächtigen nicht!

 

 

Interessieren sich die Heiligen?

Hiob 5,1-8

Kurz zuvor hat Eliphas von Gottes Transzendenz über den Menschen geredet und hat Hiob mit einer Motte verglichen. Was er im Grunde impliziert hat, war, dass das Leben eines Menschen wertlos ist, es gibt keinen wirklichen Sinn im Leben. „Kann wohl ein Sterblicher gerecht sein vor Gott?“ hat er gefragt.

Als wir zu Beginn von Hiob 5 kommen, lernen wir etwas über die Religion von Eliphas, und ich muss sagen, dass etwas Seltsames daran ist, das der heutigen Lehre des Katholizismus ähnelt. An der Kirche von Rom ist wirklich nichts Christliches. Der Katholizismus war eher eine Überarbeitung der Religion, die sie bereits hatten. Konstantin aktualisierte seine Religion und gab den Gottheiten, die bereits verehrt wurden, christliche Namen.

Beachte in Vers 1, dass die Anbetung der Heiligen bereits zu Hiobs Zeiten praktiziert wurde, mehr als tausend Jahre bevor die Kirche von Rom entstanden ist.

1 Rufe doch! Ist einer da, der dir antwortet? Und an welchen von den Heiligen willst du dich wenden?

Wer waren die Heiligen, auf die sich Eliphas bezog? Sie waren größtenteils Mitglieder der Familie Noahs, die von ihren Vorfahren vergöttert wurden. Viele von ihnen haben in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Namen, aber es gibt wirklich nur eine Reihe falscher Götter. Diese wurden bereits zu Hiobs Zeiten verehrt.

Es bleibt also die Frage, ob Hiob sich an einen dieser Heiligen oder falsche Gottheiten wenden könnte, um Hilfe zu erhalten. Welches würde oder könnte ihm helfen?

Die Antwort ist keine von ihnen. Bei Eliphas ging es jedoch nicht um ihre Unfähigkeit zu helfen, sondern um ihr mangelndes Interesse.

Das bringt uns zu einer anderen Frage: Warum glaubte Eliphas, dass die sogenannten Heiligen nicht daran interessiert wären, Hiob zu helfen? Seine Antwort: weil Hiob ein Narr war.

2 Denn den Narren bringt der Unmut um, und den Unverständigen tötet der Eifer.

Der Narr der Weisheitssprache ist ein Mann, der Gott nicht richtig beachtet.

Der Narr spricht in seinem Herzen: »Es gibt keinen Gott!« – Psalm 14,1

Eliphas gibt nun ein vielleicht hypothetisches Beispiel für einen Narren. Seine Beschreibung kommt dem, was Hiob widerfahren ist, zu nahe, um nur ein Zufall zu sein.

3 Ich selbst habe einen Narren gesehen, der Wurzel schlug, und sogleich verfluchte ich seine Wohnung.
4 Seine Kinder fanden keine Hilfe, und sie wurden im Tor zertreten, ohne dass es einen Retter gab;
5 seine Ernte verzehrte der Hungrige und holte sie ihm selbst aus den Dornhecken heraus, und sein Vermögen schnappten die Habgierigen weg.

Es ist seltsam, wie wir es tröstlich finden zu wissen, dass es jemand anderem genauso schlecht oder schlechter geht als uns.

 6 Denn Unglück wächst nicht aus dem Staub hervor, und Unheil sprosst nicht aus der Erde;

Hier sagt Eliphas, dass Unglück oder Probleme nicht wie Unkraut sind, das von selbst auftaucht. Die Implikation ist, dass wenn du Unglück erntest, es daran liegt, dass du den Boden kultiviert und die Samen von Unglück selbst gepflanzt hast.

7 sondern der Mensch ist zum Unglück geboren, wie die Funken nach oben fliegen.

Eine zweite Analogie sind Funken, buchstäblich Söhne der Flammen, die besonders dann nach oben fliegen, wenn das Feuer gerührt wird. Mit anderen Worten, Unglück ist etwas, das du für dich selbst aufgerührt hast.

8 Ich jedoch würde Gott suchen und Gott meine Sache darlegen…

Schließlich stolpert Eliphas irgendwie über die Wahrheit. Was auch immer dein Unglück ist, es gibt jemanden, der helfen kann, und er ist kein uninteressierter Heiliger. Er ist unser Vater im Himmel, der niemals schlummert oder schläft, sondern immer bereit ist und auf unseren Hilferuf wartet.