Matthäus 25,1-13
Auf den ersten Blick scheint dieses Gleichnis die gleiche Bedeutung wie das letzte zu haben, da sein Zweck darin besteht, die Menschen zu ermutigen, sich auf das Kommen Christi vorzubereiten, aber es sind die Unterschiede, die uns helfen, die Bedeutung dieses Gleichnisses zu verstehen.
Während es zuletzt einige gab, die bereit waren und in die Entrückung aufgenommen wurden, und andere, die zurückgelassen wurden, um in die Trübsal einzutreten, warten sie in diesem Gleichnis nicht auf die Entrückung, sondern auf das Hochzeitsmahl.
Damals bestand eine Hochzeit aus drei Hauptereignissen.
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- Zuerst gab es die stattliche Hochzeit, die von den Eltern des Bräutigams und der Braut arrangiert wurde.
Zu diesem Zeitpunkt erfuhr Joseph, dass Maria schwanger war, und erwog, sich privat von ihr scheiden zu lassen.
Die Geburt Jesu Christi aber geschah auf diese Weise: Als nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammengekommen waren, erwies es sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war. Aber Joseph, ihr Mann, der gerecht war und sie doch nicht der öffentlichen Schande preisgeben wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen. – Matthäus 1,18-19
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- Zweitens, oft ein Jahr oder so später, war die Heimführung.
In dieser Phase durfte ein Mann nicht in den Krieg ziehen.
Ist ein Mann unter euch, der sich mit einer Frau verlobt und sie noch nicht heimgeführt hat? Er gehe hin und kehre wieder in sein Haus zurück, damit er nicht im Krieg umkommt und ein anderer sie heimführt! – 5, Mose 20,7
Nach der stattlichen Hochzeit bereitete der Bräutigam einen Platz für die Braut vor, sobald er fertig war, ging er zurück zu ihrem Elternhaus, um sie zu holen.
Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. – Johannes 14,1-3
In diesem Gleichnis ist dies bereits geschehen, nämlich die Entrückung der Gemeinde, die die Braut Christi ist.
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- Der dritte Teil der Hochzeit war das Hochzeitsmahl.
Psalm 45 handelt von einem Hochzeitslied, das für diesen Anlass geschrieben wurde. Anders als bei heutigen Hochzeiten steht bei dieser Hochzeit der Bräutigam im Mittelpunkt.
Mein Herz fließt über mit einem lieblichen Lied. Ich sage: Meine Gedichte sind für den König bestimmt, meine Zunge ist der Griffel eines gewandten Schreibers. Du bist schöner als die Menschenkinder; Gnade ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat Gott dich gesegnet auf ewig. Gürte dein Schwert an die Seite, du Held, deine Majestät und deine Pracht! In deiner Pracht fahre siegreich einher für die Sache der Wahrheit, der Sanftmut und Gerechtigkeit, und deine Rechte lehre dich furchterregende Taten! Deine Pfeile sind scharf, sie unterwerfen dir die Völker; sie dringen ins Herz der Feinde des Königs. Dein Thron, o Gott, bleibt immer und ewig; das Zepter deines Reiches ist ein Zepter des Rechts! Du liebst die Gerechtigkeit und hasst die Gesetzlosigkeit, darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Gefährten. Nach Myrrhe, Aloe und Kassia duften deine Kleider; Saitenspiel erfreut dich aus Palästen von Elfenbein. – Psalm 45,2-9
Die Braut wird im Gleichnis nicht erwähnt, aber offensichtlich musste es eine geben. Ebenso wird die Braut im Psalm kaum erwähnt. Acht Versen beschreiben den Bräutigam, danach wird fast wie nebenbei die Braut erwähnt.
Königstöchter stehen in deinem Schmuck, die Gemahlin zu deiner Rechten in Gold von Ophir. – Psalm 45,10
Die Braut wurde jedoch hinsichtlich ihrer Beziehung zum Bräutigam beraten.
Höre, Tochter, schau her und neige dein Ohr; vergiss dein Volk und das Haus deines Vaters! Und wird der König deine Schönheit begehren — denn er ist dein Herr —, so huldige ihm! – Psalm 45,11-12
Die Braut ist jedoch nicht ohne Einfluss.
Und die Tochter Tyrus [wird kommen] mit Geschenken; die Reichsten des Volkes werden deine Gunst suchen. – Psalm 45,13
Schließlich kommt sie in Vers 14 vor ihren Ehemann, den König.
Ganz herrlich ist die Königstochter im Innern; aus gewirktem Gold ist ihr Gewand. In gestickten Kleidern wird sie dem König zugeführt; die Jungfrauen, die sie begleiten, ihre Gefährtinnen, sie werden zu dir gebracht. Man führt sie mit Freuden und Frohlocken, und sie ziehen ein in den Palast des Königs. – Psalm 45,14-16
In diesen letzten Versen finden wir den Kontext für dieses Gleichnis.: „die Jungfrauen, die sie begleiten, ihre Gefährtinnen, sie werden zu dir gebracht“
Wir sehen also, dass es in diesem Gleichnis überhaupt nicht um die Gemeinde geht, sondern um Israel in der Drangsal, während sie auf das Hochzeitsmahl des Lammes warten.
1 Dann wird das Reich der Himmel zehn Jungfrauen gleichen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.
2 Fünf von ihnen aber waren klug und fünf töricht.
3 Die törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich.
4 Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mitsamt ihren Lampen.
Das Öl repräsentiert das Heilswerk des Heiligen Geistes. Als solche werden zwei Phasen des Heilswerkes dargestellt.
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- Das Öl, das am Anfang alle Lampen leuchten ließ, ist die Anziehungskraft des Heiligen Geistes, der sie alle zu Christus zieht.
Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen. – Johannes 1,9
- Die Klugen trugen jedoch zusätzliches Öl in ihren Gefäßen, das nicht nur die Erleuchtung, sondern auch die Erlösung darstellte.
Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überragende Kraft von Gott sei und nicht von uns. – 2. Korinther 4,6-7
5 Als nun der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.
Beachte, dass alle eingeschlafen sind. Das Feuer für alle sichtbar am Brennen zu halten, erfordert ein wenig Mühe.
6 Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht aus, ihm entgegen!
7 Da erwachten alle jene Jungfrauen und machten ihre Lampen bereit.
Endlich ist die Zeit des Hochzeitsmahls gekommen, nur wer bereit ist, kann hineingehen.
8 Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen!
9 Aber die klugen antworteten und sprachen: Nein, es würde nicht reichen für uns und für euch. Geht doch vielmehr hin zu den Händlern und kauft für euch selbst!
Das Heil ist persönlich, jeder muss Christus persönlich empfangen.
10 Während sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen.
11 Danach kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf!
12 Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht!
Sobald die Tür der Gelegenheit geschlossen ist, ist es zu spät.
13 Darum wacht! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird.
Obwohl das erwartete Ereignis ein anderes ist, ist die Anforderung die gleiche wie für uns in der heutigen Zeit.